Bücher mit dem Tag "quanten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "quanten" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Zeit (ISBN: 9783499626005)
    Stephen Hawking

    Eine kurze Geschichte der Zeit

     (342)
    Aktuelle Rezension von: DrGordon

    Es gibt sicherlich nicht sehr viele Menschen, die das Buch auch nach mehrmaligen Lesen vollständig verstanden haben. Selbst wenn keine mathematische Formeln darin vorkommen. Der "Kampf zwischen der Allgemeinen Relativitätstheorie" und der Quantenphysik. Die Einbindung der Gravitationskraft, leichte und schwere anthropologische Kraft, eine vorwärts und eine rückwärtsgerichtete Zeit, drei oder mehr Dimensionen und vieles mehr. 

    Welchen (physikalischen) EInfluss hat Gott, warum macht es keinen SInn sich aus physikalischer Sicht zu Fragen was vor dem Urknall und der SIngularität war, welche Rolle spielt die Gravitation für eine Denken aus mehr als Drei Dimensionen.

    Das Buch fasziniert nicht nur "Trekkis" und Star Wars-Fans. Es erkennt aber auch seine Grenzen, da sich theoretische Physik sehr viel nur im Kopf abspielt. Was ist wichtiger Theorien oder Beobachtungen, oder ist es die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei.



  2. Cover des Buches Kurze Antworten auf große Fragen (ISBN: 9783608983838)
    Stephen Hawking

    Kurze Antworten auf große Fragen

     (113)
    Aktuelle Rezension von: alexssaftladen

    Habe das Buch gelesen, da ich mich in meiner Freizeit, trotz meines Alters (>16), gerne und oft mit Physik beschäftige, jedoch waren es mir leider trotzdem viel zu viele Fachbegriffe/Formeln/Rechnungen die einfach sehr Kompliziert sind. Außerdem fand ich den Schreibstil auch oftmals schwer zu verstehen, da teilweise sehr lange Sätze vorkamen. Gleichzeitig war das Buch meiner Meinung nach aber an sehr vielen Stellen viel zu langweilig, obwohl mich sowas normal nicht wirklich stört (außer es zieht sich über 200 Seiten). Was mir auch noch “ein Dorn im Auge„ ist war die „Verteilung“, denn ich fand, dass einem auf einer Seite quasi alles an Formeln entgegenkommt (sehr umgangssprachlich Formuliert), die nächsten 5 Seiten danach aber sehr abwechslungslos und zäh sind. Trotzdem gab es natürlich auch positive Aspekte, sonst hätte das Buch ja nicht 2 Sterne ;): Die Fragen wurden dennoch relativ Knapp und ohne ewig viel drumherum zu reden beantwortet. Daher würde ich das Buch generell an niemanden weiterempfehlen der ungerne schleppend zu lesende Bücher aber auch komplizierte und Formellastige Lektüren liest, falls einen die Fragen aber interessieren würde ich es empfehlen!

    (Kurze Rezension, aber zu lang für eine Kurzrezension ;))

    (Das ist meine erste Bewertung, seid bitte nicht zu streng😅)

  3. Cover des Buches Das elegante Universum (ISBN: 9783570555019)
    Brian Greene

    Das elegante Universum

     (43)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Brian Greene ist ein hervorragender Didaktiker. Wer sich eine grobe Vorstellung machen will, was Mathematiker sich zu 10-, 11- oder unendlich-dimensionalen Räumen überlegen, bei denen die Dimensionen so ineinander verschlungen und gekrümmt sind, dass man sie nicht mehr sieht, vieldimensionale Räume, in denen Fäden, die Strings, oder Tücher, die Brane, umher wabbeln, der ist mit diesem Buch hervorragend bedient. Die Frage ist: Wer will das?

    Das Buch zeigt die Grundideen der String-Theorie, die mit lauter Werbetrommel lange Zeit als die grosse (nur leider noch nicht abgeschlossene) Lösung zum endgültigen Verständnis der Welt angepriesen wurde. Aber: Die String-Theorie hat bis heute noch keinerlei messbare Vorhersage gemacht. Sie ist sogar so konstruiert, dass sie grundsätzlich keine brauchbaren Vorhersagen machen kann. Denn ihre mathematischen Möglichkeiten sind so stark, dass sie praktisch alles vorhersagen kann, was man sich wünscht.

    Anhänger der String-Theorie berufen sich auf Albert Einstein, der mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie die Gravitationskraft erklärte, indem er annahm, Raum und Zeit seien zu einer 3+1 dimensionalen Raumzeit verbunden, und diese Raumzeit sei gekrümmt. Wenn die Teilchen und das Licht sich in dieser gekrümmten Raumzeit auf den geradest möglichen Linien bewegen, auf den sogenannten Geodäten, dann sieht es für uns so aus, als würden sie in Gravitationsfeldern abgelenkt.

    Kaluza und Klein gelang es, mit einer zusätzlichen 5. Dimension auch die elektromagnetische Kraft in diese Beschreibung einzubinden. Allerdings sieht man der Kaluza-Klein Theorie an, dass diese 5. Dimension sozusagen dazu geklebt wurde. Die Hoffnung ist aber naheliegend, dass man mit weiteren Dimensionen auch die schwache und die starke Kernkraft auf diese Weise beschreiben kann. Das versucht die String-Theorie und zwar mit einem gewaltigen Aufwand an Mathematik. Man kann zeigten, dass eine Theorie, welche die bekannten Kräfte erklären kann, am ehesten 10 oder 11 Dimensionen haben müsste, andere Zahlen können praktisch ausgeschlossen werden. Wer das als Nicht-Mathematiker nachvollziehen will, dem ist Greenes Buch heiss zu empfehlen.

    Wir müssen uns aber bewusst sein, dass dies ein völlig anderes Vorgehen ist, als Einsteins. Einstein startete nicht mit der Idee, zusätzliche Dimensionen oder eine gekrümmte Raumzeit einzuführen, sondern er startete von zwei experimentell gut begründeten Prinzipien:

    1. Die Lichtgeschwindigkeit ist für alle Beobachter gleich.
    2. Ein Beobachter in einen frei fallenden, nicht rotierenden Lift kann nicht feststellen, ob er in einem Gravitationsfeld hinunter fällt oder im leeren Weltall geradeaus fliegt oder still steht.

    Wenn man diese zwei Prinzipien einhalten will, dann kommt man unweigerlich auf die allgemeine Relativitätstheorie.

    Einstein hat also zuerst die Gravitation verstanden und dann nach einer geeigneten mathematischen Beschreibung dafür gesucht. Erst als er schon wusste, was die Mathematik beschreiben muss, fragte er seinen Freund, den Mathematiker Marcel Grossmann, wie man dies mathematisch korrekt tut.

    Die String-Theoretiker gehen genau umgekehrt vor. Sie haben keine Ahnung, was da eigentlich geschieht, aber sie sehen, dass man mit gekrümmten Räumen, mit Strings und Branen praktisch alles beschreiben kann. So schrauben sie denn an der Zahl der Dimensionen und an einer ganzen Reihe von anderen Parametern und hoffen, dass irgendwann zufälligerweise eine brauchbare Theorie herauskommt.

    Und weil es so viele Parameter gibt, an denen man schrauben kann, wäre das nicht einmal so erstaunlich, wenn irgendwann die bekannten Naturgesetze auf diese Weise beschrieben werden könnten. Der Punkt ist aber: Selbst wenn wir so eine Beschreibung hätten, hätten wir überhaupt noch nichts verstanden. Die Situation ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem Maler und einem Fotoapparat. Ein Maler wie etwa Picasso betrachtete jahrelang Tauben und fertigte Hunderte von Skizzen an, bis es ihm schliesslich gelang, mit ganz wenigen Strichen eine Taube zu zeichnen. Picasso wusste genau, was das Taubenhafte an seinem Bild ist. Er wusste haargenau, welche Wirkung es hat, wenn er seine Linien anders zieht. Ein Fotoapparat dagegen mag ein viel präziseres Bild von einer Taube machen und versteht doch nichts. Er speichert einfach Tausenden von Pixel und hat keine Ahnung, ob da eine Taube oder ein Berg auf dem Bild ist.

    Die String-Theorie basiert auf dem Prinzip Fotoapparat. Damit lässt sich alles beschreiben, aber nichts erklären oder verstehen. Und die grösste Gefahr scheint mir, dass String-Theoretiker tatsächlich eine Theorie finden, welche die Naturgesetze korrekt beschreibt. Das wäre gar nicht so erstaunlich, denn mit genügend vielen Dimensionen und Krümmungen, mit kompliziert verknoteten Strings oder Branen kann man fast alles beschreiben. Wenn wir aber für ein Problem eine Lösung haben, ist es sehr schwierig, eine bessere Lösung zu finden. Wenn die String-Theoretiker mit der geballten Artillerie der 11-dimensionalen gekrümmten Geometrie die Probleme weg bomben, dann sehen wir die Probleme nicht mehr. Das heisst aber nicht, dass wir von der Lösung etwas verstanden haben.

    Mich würde es nicht wundern, wenn die Strang-Theorie irgendwann die bekannten Naturgesetze simulieren könnte. Der Punkt ist aber: Selbst wenn wir so eine Beschreibung hätten, hätten wir überhaupt noch nichts verstanden. Die Situation ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem Maler und einem Fotoapparat. Ein Maler wie etwa Picasso schaute jahrelang Tauben an und fertigte Hunderte von Skizzen an, bis es ihm schliesslich gelang, mit ganz wenigen Strichen eine Taube zu zeichnen. Picasso wusste genau, was das Taubenhafte an seinem Bild ist. Er wusste haargenau, welche Wirkung es hat, wenn er seine Linien anders zieht. Ein Fotoapparat dagegen mag ein viel präziseres Bild von einer Taube machen und versteht doch nichts. Er speichert einfach Tausenden von Pixel und hat keine Ahnung, ob da eine Taube oder ein Berg auf dem Bild ist.

    Heute scheint mir, die String-Theorie ist auf dem Rückzug. Sie verschmilzt stillschweigend mit der Loop-Theorie, die ihr immerhin vom Namen her ähnlich ist. Der Unterschied ist: Die Loop-Theorie geht von einem Prinzip aus. Sie reduziert die Annahmen. Statt die Zahl der Raumzeit-Dimensionen zu erhöhen, setzt sie überhaupt keinen Raum und keine Zeit voraus. Raum und Zeit werden durch Loops erst aufgebaut. Mehr dazu in meiner Rezension zu Carlo Rovelli: https://www.lovelybooks.de/autor/Carlo-Rovelli/Die-Wirklichkeit-die-nicht-so-ist-1239355290-w/rezension/1480283840/
    Einiges von der Mathematik, die die String-Theoretiker entwickelt haben, kann man auch in der Loop-Theorie brauchen. So war das Abenteuer immerhin nicht ganz vergebens.

    Zusammenfassend sage ich: Ein ausgezeichnet geschriebenes Buch von einem hervorragenden Mathematiker und Didaktiker. Leider zu einer Theorie ohne Zukunft.
  4. Cover des Buches Schule ist was für Versager (ISBN: 9783644499218)
    Paul Halpern

    Schule ist was für Versager

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Orgho
    "Schule ist was für Versager", so der deutsche Titel dieses Buches. Dabei heißt es im Original "What's Science Ever Done for Us". Eine recht merkwürdige Umwandlung des Titels. Im Buch geht es um verschiedene, wissenschaftliche Themen, die sich an den Simpsons TV Episoden orientieren. Es werden Begebenheiten aus den Episoden bearbeitet und auf ihre Richtigkeit, Anwendbarkeit, Theorie, etc. überprüft. Es überraschte mich, dass die Erklärungen durchaus etwas tiefer ins Detail gingen, als ich es für ein solches Buch erwartet hätte. So wirkte das Simpsons Thema aufgesetzt. Vielleicht wollte man damit eine jüngere Zielgruppe locken. Als ein Buch zum erklären der behandelten Themen würde ich das Buch nicht empfehlen. (Stringtheorie, Thermodynamik, Quantenmechanik, etc.) Dazu geht es zu sehr ins Detail. Wenn ich mir vorstelle, kein grundsätzliches Vorwissen und Interesse an (Astro)Physik zu haben, würde mich wohl über die Hälfte des Buchs langweilen. Für an Wissenschaften interessierte Leser, die auch Simpsons Fans sind, kann es durchaus unterhaltsam sein. Nur der Simpsons wegen würde ich es nicht empfehlen.
  5. Cover des Buches Quantenphilosophie und Spiritualität (ISBN: 9783442221790)
    Ulrich Warnke

    Quantenphilosophie und Spiritualität

     (4)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    Dieses Buch wurde mir von Bekannten empfohlen und nachdem ich gesehen habe, wie sehr Ulrich Warnke mit diesem Thema polarisiert - was man vor allem an den vielen gehässigen Kommentaren und hitzigen Debatten zu Rezensionen auf diversen Rezensionsportalen sehen kann (*hust* Amazon *hust*) - musste ich es einfach lesen. Der Autor wagt hier einen mutigen Schritt in ein Streitgebiet zwischen Wissenschaft und Spiritualität, in dem seit Jahren ein Krieg zwischen verschiedenen Weltbildern ausgetragen wird. Er polarisiert mit seinen Thesen weil hier Andersdenkende, die verzweifelt an Übernatürliches glauben wollen und sich auf jegliche wissenschaftliche Erklärung und Beweise stürzen auf Skeptiker treffen, die sich nicht einfach durch wenige Seiten Theorien auf eine andere Denkweise einlassen können und alles, was nicht ins Schema passt als "Esoterik" abstempeln.

     

     Es ist also eine wirkliche Mammutaufgabe für einen interessierten Laien, dieses Buch zu bewerten ohne eine dieser Gruppen vor den Kopf zu stoßen. Für mich persönlich kann ich festhalten: dieser Versuch, Wissenschaft und Spiritualität zu vereinen stößt neue Türen auf, regt zum Nachdenken an, stellt das eigene Weltbild auf den Kopf, ist aber nicht über jegliche Zweifel erhaben. Wissenschaft besteht aus Spekulationen, ja, sie besteht aber auch aus Beweisen, Versuchen, Irrtümern und neuen Theorien. So spannend diese Thesen auch sind, müssen sie doch wie alles was man liest, kritisch hinterfragt werden. Und wer das nicht zulassen kann (siehe anfeindende Kommentare) ist genauso verbohrt (entschuldigt mir den deutlichen Ausdruck) wie die Menschen, die nicht aus ihrer Komfortzone denken wollen. 

     

    Nach einem kurzen Vorwort nimmt sich der Autor 9 Kapitel mit jeweils etlichen Unterkapiteln Zeit um aktuelle Themen mithilfe der Quantenmechanik zu erklären und uns Theorien über die Verbindung zwischen Geist (Bewusstsein), Seele (Gefühlswelt) und Körpermaterie nahezulegen. Die Möglichkeit des "Luziden Träumens" (Träume, in denen es dem Träumer bewusst ist, dass er träumt, was ihm die Möglichkeit eröffnet, den Traum nach seinem Wunsch zu gestalten), die medizinische Wirkung der Meditation, wissenschaftliche Erklärungen von Nahtoderlebnissen und Jenseitserfahrungen, die Frage um den freien Willen und wie wir uns den Placebo Effekt zunutze machen können - das sind nur wenige der ultraspannenden Themen, mit denen sich der Autor in den ersten zwei Dritteln seiner Ausführungen beschäftigt. Was ist das Ich? Ist Realität wirklich objektiv? Gibt es eine messbare Zeit außerhalb unseres Bewusstseins? Kann Glaube wirklich Berge versetzen? Wie ist unser Bewusstsein entstanden? Dies sind Fragen, die sich wohl jeder schon mal gestellt hat. Viele der "großen Fragen" muss der Autor natürlich offen lassen, doch mit seiner gut verständlichen Einführung in die Grundlagen der Quantenphysik ermöglicht er uns eine neue Blickweise auf die Funktionsweise unseres Körpers, unseres Ichs und des gesamten Konstrukts, das wir als "Realität" wahrnehmen. 

     

     "Ohne Bewusstsein existiert nichts – tatsächlich überhaupt nichts auf dieser Welt. Alles, wirklich alles, was wir über diese Welt wissen; alles was unsere Welt ausmacht, alles Erdenkliche ist bis zu diesem Zeitpunkt immer und ausschließlich über ein menschliches Bewusstsein gelaufen.
    Wenn es kein Bewusstsein gibt, kann auch nicht bewiesen werden, dass es die Welt und das gesamte Universum gibt. Wenn nirgendwo ein Bewusstsein vorhanden ist, gibt es auch keine “Ichs”, keine Umwelt, keine Natur, keine Sonne, keinen Kosmos. Daraus folgt im Umkehrschluss, dass das Bewusstsein alles erschafft – alles was existiert; alles, was wir über unsere Sinne erfahren; alles was wir erleben; alles woran wir uns erinnern.”

     

    Unschärferelation, Schrödingers Katze, Superposition - wer sich für das Thema interessiert wird davon schon mal gehört haben. Viele Schlussfolgerungen der Quantenphysik laufen dem gesunden Menschenverstand, der Alltagserfahrung, völlig zuwider, was aber keineswegs meine Faszination dafür mindert. Ulrich Warnke nutzt viele interessante Experimente zur Veranschaulichung und untermauert seine Thesen mit Studien, Zitaten von Wissenschaftlern und Auszügen aus anderen im umfangreichen Register gelisteten Quellen. Leider störten mich mit der Zeit die vielen Wiederholungen bereits erläuterter Aspekte, die vor allem der etwas fragwürdigen Struktur der Kapitel zuzuschreiben sind. Auch die Illustrationen, die teilweise mit eingewebt wurden, empfand ich als nicht wirklich hilfreich da sie kaum im Fließtext genutzt wurden. Erschwert wird das Verständnis für komplexe Zusammenhänge zudem durch das fast vollständige Fehlen anschaulicher Beispiele und durch die Anwesenheit vieler mathematischer Formeln und medizinischer Fachbegriffe. Als Abiturientin mit Bio und Chemie Leistungskurs und Psychologie-Studentin bin ich nicht völlig fachfremd, dennoch ist das Lesen ohne Vorwissen sehr mühsam. Du weißt nicht, was der Spin eines Elektrons ist? Du weißt nicht, wie ein Neuron aufgebaut ist oder was sich hinter dem Limbischen System verbirgt? Dann würde ich von der Lektüre dieses Buches als Einstieg in das Thema eher abraten.

     

    Ein weiterer Aspekt, der mich an diesem Buch gestört hat, ist das letzte Drittel. Wo sich der Autor zuvor auf langsame, ausführliche Herleitungen verließ, um unmöglich erscheinende Theorien glaubhaft zu machen, beginnt er nun, uns weitgegriffene, unbelegte Behauptungen um die Ohren zu hauen: "Bewusstsein schafft Realität", "Heilung von Körpermaterie durch Bewusstseinsprozesse", "Beeinflussung der Vergangenheit durch Retroset - Intentionen", "Dunkle Energie und dunkle Materie als Matrix von Geist und Seele" - das ging mir als Gesamtpaket doch zu weit, vor allem da er seine Schlussfolgerungen nicht transparent aus zuvor abgeleiteten wissenschaftlichen Prozessen zieht sondern sie im luftleeren Raum zusammen mit historischen Zitaten von Wissenschaftlern hängen lässt. Wie genau er von Kortexaktivität und den thermodynamischen Gesetzen dann plötzlich auf die "Seele" und die "Verschmelzung mit dem kosmischen Bewusstsein" kommt erschein mir nicht glaubwürdig und nachvollziehbar genug, sodass ich abgehängt wurde. Fehlende Belege und fehlende Anschaulichkeit der Herleitungen machen es Skeptikern leicht, die Spekulationen als "Esoterikgewäsch" abzustempeln, was als Abschluss dieses interessanten Sachbuchs wirklich schade ist. 

     

    Völlig ratlos hat mich das Schlusskapitel zurückgelassen. "Die Alchemie weist den Weg" passt nicht nur gar nicht zum wissenschaftlichen Ansatz der vorherigen Kapitel sondern wirkt auch wie ein missglückter Versuch, seine Theorien durch Auszüge aus der Bibel oder Interpretationen von astrologisch-astronomisch-alchemistischen Symbolen zu beweisen, was aber der Glaubwürdigkeit des letzten Drittels den Todesstoß verpasst. Wo zuvor Spekulation, Philosophie, Psychologie, Medizin, Physik, Chemie und Spiritualität gekonnt ineinander übergingen, blieb am Ende nur ein verwirrtes Stirnrunzeln. 

     

     

     

    Fazit:

     

     Ob man nun alles glauben will oder nicht, sich der wissenschaftlich geprägte Geist, nachdem es nur Materie und Realität gibt, von einer anderen Denkweise überzeugen lässt, die man gerne als esoterischen Blödsinn abtun würde, sei jedem selbst überlassen. Fest steht dass das Buch mir eine neue Blickweise auf die Funktionsweise unseres Körpers, unseres Ichs und des gesamten Konstrukts, das wir "Realität" nennen eröffnet und mich mit vielen Anregungen gefüttert hat. 

     

    Deshalb gibt es von mir ganz neutrale 2,5 Sterne. 

  6. Cover des Buches Die Entstehung der Realität (ISBN: 9783442219261)
    Jörg Starkmuth

    Die Entstehung der Realität

     (11)
    Aktuelle Rezension von: paulsbooks
    Es ist ein paar Jahre her, dass ich dieses Buch entdeckte und schnell wie der Blitz durchlas. Physik (sowohl Astro- als auch Quanten-) ist schon seit meiner Jugend eines meiner Steckenpferde, und da ich mich gerade zu dieser Zeit mit dem Aufbau eines konsistenteren Weltbildes bezüglich "Bewusstsein, Bewusstheit und der Mensch als Ganzes" befasste, hat mich dieses Werk gefunden.

    Nicht nur, dass es sehr anschaulich - besser als alle physikalischen Werke, die ich kenne - die Relativitätstheorien (spezielle und allgemeine) erläutert (die Konzepte zuer Erklärung sind zwar nicht neu, aber hier irgendwie eingängiger zusammengefasst), es schlägt eine unprätentiöse und angenehme Brücke zu spirituellen Themen. Weitab von Esoterik-Geseihere und streckenweise konzeptfreien Erklärungsversuchen übergreifender (eben nicht mehr rein physikalischer) Erfahrungen gibt dieses Buch dem Leser in unaufdringlicher Weise die Gelegenheit, das eigene Weltbild zu ergänzen, zu prüfen oder auch Gegenargumente zu finden.

    Der Autor ist über seine Seite leicht erreichbar und antwortet freundlich auf Anschreiben. Das Ergänzungswerk "Fragen und Antworten zur Realität" rundet das Werk noch einmal ab, ist aber keine Fortsetzung im klassischen Sinne - zum Nachdenken und Staunen über die eigenen Fähigkeiten der Realitätsgestaltung ist das Erstwerk allein gut geeignet.
  7. Cover des Buches Einsteins Spuk (ISBN: 9783570555026)
  8. Cover des Buches Einsteins Schleier (ISBN: 9783442153022)
    Anton Zeilinger

    Einsteins Schleier

     (9)
    Aktuelle Rezension von: seoulinfo
    Eines von vielen Büchern die im Hyphe um 100 Jahre Relativitätstheorie entstanden. Anton Zeilinger gelingt es relativ gut die schwierigen und komplexen Zusamenhänge darzustellen. Trotzdem ist es fast unmöglich alles auf Anhieb zu verstehen oder zu begreifen. So muss man seine Hirnwindungen schon ganz schön strapazieren um zu begreifen, dass eine Katze (Schrödingers) gleichzeitig tot und lebendig sein kann. Und dies ist nur eines der einfacheren Gedankenexperimente. Schwere, bei entsprechendem Interesse aber spannende Kost.
  9. Cover des Buches Kann das alles Zufall sein? (ISBN: 9783442157945)
    Heinz Oberhummer

    Kann das alles Zufall sein?

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich liebe Bücher über das Weltall, und dieses gehört fraglos zu den besten seiner Art. Heinz Oberhummer gibt einen Überblick über den aktuellen Wissensstand der Astronomie und öffnet seinen Lesern die Augen hinsichtlich der einzigartigen Fähigkeit des Menschen, den Kosmos, in dem er lebt, wenigstens ansatzweise zu verstehen. Unser Sonnensystem, die Milchstraße, Galaxien, Sterne, Quasare, Pulsare, Supernovae, Schwarze Löcher und Dunkle Materie, nichts wird ausgelassen in diesem großartigen, interessant und verständlich geschriebenen Buch, das es trotz aller Wissenschaftsbezogenheit vermeidet, mit mathematischen Formeln zu langweilen. Auf spannende und zugleich unterhaltsame Weise wird der Frage nach der Herkunft unseres Universums und nach den möglichen Ursachen für die Entstehung des Lebens auf der Erde nachgegangen und erörtert, wie groß oder klein die Chancen für die Existenz von Leben irgendwo anders im All sind. Ein schmaler Farbbildteil nimmt den Leser mit auf eine Reise durchs Universum und illustriert die Erklärungen im Text. Angesichts der unglaublichen Wunder, die das Universum bereithält, ist es unmöglich, dieses Buch nicht faszinierend zu finden, der beste Einstieg daher für alle, die glauben, sich nicht für Astronomie begeistern zu können.
  10. Cover des Buches Die Gelehrten der Scheibenwelt (ISBN: 9783492269148)
    Terry Pratchett

    Die Gelehrten der Scheibenwelt

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Nala73

    Inhaltsangabe zu "Die Gelehrten der Scheibenwelt"

    Drei unnachahmlich unterhaltsame Sachbücher aus Sicht der Gelehrten der Scheibenwelt – unverzichtbar für alle Terry-Pratchett-Jünger: Als Ergebnis eines missglückten Experiments besitzen die Zauberer der Unsichtbaren Universität plötzlich ein Miniaturweltall: die irdische Rundwelt. Unter Führung der weisen Magier verfolgen wir die Geschichte unseres Universums vom Urknall bis zum Internet und darüber hinaus.
  11. Cover des Buches The Atlas Paradox (ISBN: 9783596707652)
    Olivie Blake

    The Atlas Paradox

     (86)
    Aktuelle Rezension von: Collector-thesaurorum-libri

    Die sechs Auserwählten der Alexandrinischen Akademie scheinen nach ihrer Initiation den Teamgeist verloren zu haben. Ok, Teamgeist war nie wirklich vorhanden aber selbst die losen Bündnisse, die sie mit der Zeit gesponnen haben, sind zu Bruch gegangen und es scheint, dass ihre individuellen Forschungen vielleicht doch nicht so frei wählbar sind, wie gedacht. Und natürlich wäre da noch Libby, deren Leiche, oder etwas, was wenigstens so aussah wie ihre Leiche, in einem Zimmer der Akademie lag und die seitdem unauffindbar ist. Zwischen Gefahren und Existenzfragen müssen die Auserwählten ihren Weg innerhalb und außerhalb der Mauern der Akademie finden.

     

    Olivie Blake führt mit „The Atlas Paradox – Schicksal ist eine Entscheidung“ ihre Atlas-Six-Reihe auf magische Weise weiter. Neben früheren Bündnissen und Intrigen müssen die Auserwählten sich auch mit sich selbst und ihrer Rolle in der Akademie beschäftigen. Was wollen sie mit ihrer neu gewonnen Macht erreichen? Und wo setzen sie ihre moralischen Grenzen?

    Das neue Schuljahr startet für die sechs Auserwählten ungewohnt unspektakulär und ruhig. Ohne das nervöse Brummen von Libby Rhodes scheint etwas zwischen den ehemaligen sechs zu fehlen. Und gefährlicherweise scheint das Zurückhaltung zu sein. Die ständige Stimme der Vernunft die Libby dargestellt hat war ein notwendiges Übel damit die Experimente der übrigen fünf nicht aus dem Ruder laufen. Doch jetzt laufen fünf Nuklearsprengkörper mit eingegebenen Freischaltcodes durch die Flure der Akademie. Und Atlas Blakely den Kurator der Akademie scheint das nicht zu stören.

    Und dann ist da noch das Initiationsritual, bei dem jeder der fünf in einer Art eigenerzeugten Simulation auf einen der anderen Kandidaten trifft. Auf eine Version dieses Kandidaten, die sie in ihrem Kopf selbst erzeugt haben. Daraus ergeben sich einige brenzlige und auch verwirrende Szenarien, die ein weiteres Mal die Beziehung der Auserwählten untereinander strapazieren.

    Als dann noch das Forum und einige weitere einflussreiche Magier beschließen, Jagd auf die Auserwählten zu machen, um sie öffentlich für die Verbrechen der Akademie anzuklagen wird die Lage noch gefährlicher.

    In The Atlas Paradox wird entgegen dem ersten Buch nicht die Erkundung der Magie als fulminante Kraft der Auserwählten in den Vordergrund gestellt, sondern die Auserwählten selbst, ihre innere Welt, ihre Triebe und Wünsche und somit nimmt der Roman zwar einen langsameren, aber trotzdem einen verzwickten und interessanten Lauf.

    Alle, die sich auf neue ausufernde magische Experimente und einen Wurmloch artigen Sog in die Geschichte gefreut haben werden vielleicht ein bisschen enttäuscht sein und doch nimmt der Roman den Leser mit auf eine andere Ebene und in eine andere Zeit.

    Zu empfehlen für alle Fantasy-Fans und Freunde magischer Abenteuer und natürlich Leser des ersten Teils der Atlas-Six-Reihe.

     

    Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten

     

    Buchinformationen
    Erschienen: 26.04.2023
    Verlag: Fischer Tor
    ISBN: 978-3-596-70765-2
    Gebundene Ausgabe
     Seiten: 560

  12. Cover des Buches QED (ISBN: 9783492959865)
    Richard P. Feynman

    QED

     (15)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Als Richard Feynman am 15. Februar 1988 in Pasadena starb, entrollten die Studenten am höchsten Universitätsgebäude ein weithin sichtbares Transparent mit der Aufschrift: „We love you, Dick!“

    Das ist kein Zufall. Denn Feynman war nicht nur einer der genialsten Physiker aller Zeiten – einer meiner Professoren meinte: der genialste überhaupt -, sondern er war ein begnadeter Lehrer, mit einer ansteckenden Begeisterung für die Physik. Und ungeheuer unterhaltsam, wie nicht zuletzt seine Anekdoten-Sammlungen ‚Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman’ und ‚ Kümmert Sie, was andere Leute denken?’ beweisen.

    Zur Quantenelektrodynamik (QED) hat Feynman selbst entscheidend beigetragen, man könnte fast sagen, diese Theorie sei nur durch Feynman überhaupt verständlich geworden. Soweit sie überhaupt verständlich ist. Denn wie Feynman selbst erklärte: "Wer sagt, er versteht die Quantenphysik, der hat sie nicht wirklich verstanden."

    Quanten – und alle Materie und auch das Licht bestehen aus Quanten – benehmen sich unvorstellbar seltsam. Wenn ein Quant von A nach B fliegt, fliegt es nicht auf direktem Weg da hin. Auch nicht auf indirektem Weg. Ein Quant geht alle möglichen Wege! Zumindest müssen wir in der Rechnung alle möglichen Wege berücksichtigen, wenn wir die Geschehnisse richtig vorher sagen wollen. Dies ist die Idee der von Feynman entdeckten Pfadintegral Methode: Jedes Teilchen geht alle überhaupt möglichen Wege und zwar nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit! – In manchen Fällen spielt es tatsächlich eine Rolle, dass ein Teilchen auch ‚in der Zeit rückwärts’ gehen kann. Wenn wir aber alle diese z. T. völlig verrückten Wege berücksichtigen, dann erreichen wir eine fantastische Genauigkeit in der Vorhersage. Die QED hat sich in allen nur denkbaren Experimenten bewährt und ihre Vorhersagen sind präziser als die irgendeiner anderen Theorie. (Wobei manche Astrophysiker diese Auszeichnung für die allgemeine Relativitätstheorie proklamieren).

    So kompliziert das alles klingt, Feynman schafft es, seine Idee allgemein verständlich zu erklären. Sein Werk besteht nämlich aus zwei Teilen: Er entdeckte erstens, wie die möglichen Wege in Teilstücke zerlegt werden kann. Und zweitens fand er zu jedem möglichen Teilstück einen mathematischen Term und er zeigte, wie diese Terme summiert werden müssen. In QED schildert er nur den anschaulichen Teil, diesen aber an einer ganzen Reihe interessanter Beispiele.

    Jedem Wegstück ordnet er einen Pfeil zu, eine sogenannte Amplituden. Im Lauf der Zeit rotieren die Pfeile, was insgesamt zu einer Welle durch die Raumzeit führt. Mit solchen rotierenden Pfeilen erklärt Feynman in Kapitel 2 auf brillante Weise das Hamiltonsche Prinzip der kleinsten Wirkung, wobei er diesen Begriff nicht verwendet. Dieses Prinzip stellt fest, dass Licht jeweils den kürzesten Weg von A nach B wählt. Dadurch, dass wir alle Wege berücksichtigen, erhalten wir also im Normalfall das Resultat, dass das Teilchen den kürzesten Weg zu gehen scheint.

    Ausführlich erklärt Feynman auch die von ihm erfundenen Feynman Diagramme. Natürlich reicht Feynmans Erklärung bei weitem nicht für ein Physikstudium. Wie bereits erwähnt arbeitet er in diesem Buch völlig ohne Formeln. Wer aber –wie ich- gerne die Grundidee einer Theorie kennt, bevor er sich in die Mathematik stürzt, findet mit diesem Buch eine wahre Perle.
  13. Cover des Buches Das Universum in deiner Hand (ISBN: 9783406714481)
    Christophe Galfard

    Das Universum in deiner Hand

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Roksana

    🌌Als Doktorand von Stephen Hawking, taucht Christophe Galfard tief in die naturwissenschaftlichen Fragen des Universums ein und nimmt uns in einer charmanten Art auf eine unvergessliche geistige Reise mit ins All, durch verschiedene Galaxien und zurück in die Welt der Quantenteilchen. 

    Wenn man sich schon immer für die großen Fragen rund um die Entstehung und den Aufbau des Weltalls ebenso wie die chemischen / physikalischen Aspekte unseres Lebens interessiert, findet man in Galfards "Das Universum in deiner Hand" die perfekte Lektüre mit Witz und Verstand.

    Ich habe das Buch sehr genossen und kann es nur weiterempfehlen. Ebenso gut wie Stephen Hawking in seinen Büchern, beschreibt Galfard den heutigen Wissensstand der Physik. Er scheint wahrlich nicht nur in der Physik von seinem Doktorvater gelernt zu haben! Das Buch gewährt einem Laien der Naturwissenschaften einen guten Einblick in die verschiedenen Theorien und Ideen der Wissenschaftler. Nachdem man das Buch gelesen hat, fühlt man sich aufgeklärter und zufrieden, da viele Fragen eine Antwort erhalten. Zugleich sind die Metaphern und Beispiele wundervoll gewählt, sodass auch witzige Sequenzen das naturwissenschaftliche Buch auflockern. Daher eine klare Leseempfehlung!🌌

  14. Cover des Buches Die zweite Quantenrevolution (ISBN: 9783662575185)
    Lars Jaeger

    Die zweite Quantenrevolution

     (3)
    Aktuelle Rezension von: MelaKafer
    Die Quantenphysik ist der Bereich der Physik, der so gar nicht mit dem vereinbar ist, was uns umgibt, und die kaum mit unserem Verständnis der Welt in Einklang zu bringen ist. Mein Sohn, der Physik studiert, kann ein Lied davon singen. Man errechnet Ereignisse, die man sich nicht im Entferntesten vorstellen kann und versucht so das Unerklärliche zu erklären.
    Um so überraschter und erfreuter war ich über das Buch "Die zweite Quantenrevolution" von Lars Jäger, das einen Überblick über das weite Feld der Quantenmechanik gibt und indem es Lars Jäger versteht, selbst komplizierteste Sachverhalte so zu erklären, dass auch der Laie zumindest eine Vorstellung von den bizarren und unbegreiflichen Ereignisse in der Welt der Quanten erhält. Er schreibt dabei locker und gut verständlich und fasst die Quintessenzen der einzelnen Kapitel anschaulich und übersichtlich in umrahmten Kästchen zusammen. Auch die Einsatzmöglichkeiten der Quantenphysik wie etwa in Quantencomputern und im Internet wurden ausführlich ausgeleuchtet.
    Sehr froh war ich, dass er nie in das mittlerweile bei vielen Physikern, die sich als Autoren versuchen, sehr beliebte Pseudowissenschafliche und Esoterische abtriftete, wobei er durchaus auf philosophische und weltanschauliche Aspekte einging.
    Ein wirklich gelungenes populärwissenschaftliches Buch, das sowohl Laien als auch Fachleute interessieren dürfte.
  15. Cover des Buches Schrödingers Kätzchen und die Suche nach der Wirklichkeit (ISBN: 9783596141517)
  16. Cover des Buches Im Einklang mit der göttlichen Matrix (Broschiert) (ISBN: 9783867280211)
    Gregg Braden

    Im Einklang mit der göttlichen Matrix (Broschiert)

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Beim Lesen dieses Bandes beschlich mich die Frage, ob die Erkenntnisse, wie sie dargeboten werden, wirklich der Weisheit letzter Schluss sind.

    Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass z.T. Schlüsse gezogen wurden, ohne diese an den Gesamtkontext zu koppeln. Anders ausgedrückt: Behauptungen wurden als Grundmaxime in Betracht gezogen, ohne sie mit Fakten oder nachvollziehbaren Argumentationsketten zu belegen.

    Kritiker dürfen nun gerne kontern, dass es eben um ein Glauben und nicht um ein Wissen im Grundsätzlichen ginge. Doch der Autor schafft ja geradezu diese Verbindung, zwischen normalerweise unvereinbaren Polen. Eigentlich eine gruselige Vorstellungen, dass man dereinst z. B. Gott wissenschaftlich nachweisen könnte, oder? Nun, das Lesen des Buches war trotzdem auf seine Art informativ und hat Interessen geweckt, sich in einzelne Bereiche nochmals vertiefend einzulesen. Es ist verständlich und auch für ‚wissenschaftliche Laien’ nachvollziehbar formuliert. Der amerikanisch anmutende pathetische Stil kommt dankenswerterweise nur punktuell zum Durchbruch. Abgesehen davon, dass die 20 aufgestellten Prinzipien sich teilweise widersprechen und meist auch sehr allgemein formuliert sind, ist doch genügend Nachdenkenswertes angerissen. Letztendliche Antworten sind, meiner Meinung nach, von diesem Buch (natürlich) nicht zu erwarten. Als irgendwie anregende Lektüre ist es dennoch nicht ganz verkehrt. 


    Fazit: Ganz knapp 3 Sterne (mit Tendenz zu 2).


  17. Cover des Buches Am Rand der Dimensionen (ISBN: 9783518260036)
    Rolf Landua

    Am Rand der Dimensionen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Das "Nichts" hat eine eigene Dynamik Rolf Landua berichtet aus dem größten und kältesten Kühlschrank der Welt "Angst vor Weltuntergang - Amerikaner klagt gegen Teilchenbeschleuniger" Mit dieser Schlagzeile wartete der "Spiegel" am 31.03.2008 in seiner Online-Ausgabe auf. Der ehemalige Nuklearphysiker Walter Wagner hatte zusammen mit einem angeblich ebensolchen "Experten für Physik und andere wissenschaftliche Felder" - seinem Kritikerkollegen Luis Sancho - Klage gegen das US-Energieministerium, das Fermilab, die National Science Foundation und das CERN bei einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Hawaii eingereicht. Als Grund für ihre Befürchtungen gaben sie neben ungesundem Teilchenregen, die Entstehung von Schwarzen Löchern, sogenannter seltsamer Materie und einpoliger Magnete an, die die Menschheit in den Abgrund reißen könnten. Sollte der Teilchenbeschleuniger in Genf seinen Betrieb aufnehmen, so sei das Ende der Welt vorprogrammiert, meinte Wagner. Auf die populistische Panikmache sprangen mit dem sich nähernden Datum der Inbetriebnahme des Large Hadron Colliders (LHC) noch viele andere Medien auf. Kaum eine Tageszeitung ließ im September einen derartigen Artikel aus. Die Gesprächsthemen in vielen Büros verlagerten sich seinerzeit weg von "Tatort" oder "GZSZ", in eine Richtung, die sich jeder Physiker noch vor Monaten nicht vorstellen konnte. Das "dunkle Zeitalter der Desinformation und Ignoranz" (Physik-Nobelpreisträger Robert B. Laughlin) schien für kurze Zeit gebrochen. Man diskutierte über unser Universum, eben jene schwarzen Löcher oder über das ominöse Higgs-Teilchen. Der sonst eher im "Dunklen" agierende Wissenschaftszweig erfuhr eine nie geahnte Popularität. Doch nicht immer verliefen diese Gesprächsrunden mit dem erforderlichen Wissenshintergrund. Rolf Landua hingegen ist Experte und ein sogenannter "Insider". Er arbeitet seit 1987 am CERN, zunächst als Leiter der Abteilung für öffentliche Fortbildung, wo er der Mitinitiator der "Antimaterie-Fabrik" war, seit 2002 als Chef des Athena-Experiments, bei dem erstmals Millionen von Antimaterie-Atomen (Anti-Wasserstoff) produziert wurden. Landua, der für seinen Einsatz mit dem Kommunikationspreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet wurde, engagiert sich gleichfalls für die Erneuerung des naturwissenschaftlichen Schulunterrichts. Nun hat er ein schmales Büchlein mit dem Titel "Am Rand der Dimensionen" geschrieben, welches der Suhrkamp Verlag im Rahmen seiner "edition unseld" herausbrachte. Diese Reihe will Geistes- und Naturwissenschaften herausfordern, sich zu verständigen. Und Rolf Landuas Buch gelingt dies auf vorzügliche Art und Weise. In seinem "Gespräch über die Physik am CERN" - so der Untertitel - geht er auf Fragen ein, die die Menschen mit der geplanten Inbetriebnahme des LHC beschäftigen könnten. Der Versuch, möglichst viele interessierte Menschen an den Fragen und Erkenntnissen der modernen Physik teilhaben zu lassen, ist ihm durchaus gelungen. Nach einer Startauflage von 8.000 Exemplaren, geht sein Band in die zweite Auflage. Landuas Buch ist als idealisierter Dialog zwischen einem Laien und einem Wissenschaftler konzipiert. "Stellen Sie sich also vor, dem CERN einen Besuch abzustatten und dabei einen freundlichen Physiker zu treffen, der alle Ihre Fragen aus den Grenzbereichen der modernen Physik geduldig und so anschaulich wie möglich beantwortet.", schreibt der Autor in seiner Vorbemerkung. Nach einer kurzen Einführung über Geschichte und Struktur des weltweit größten Forschungszentrums für Teilchenphysik, von dem aus immerhin das Internet seinen Siegeszug antrat (Tim Berners-Lee erfand hier das Worl-Wide-Web), betritt der virtuelle Besucher die "heiligen Hallen" des CERN. "Woraus besteht Materie?" "Wie kann ich mir ein Elektron - oder ein anderes Elementarteilchen - konkret vorstellen?", "Wie werden Antiprotonen hergestellt?", "Was wissen wir über die Zusammensetzung des Universums?", sind nur einige Fragen, die in den ersten beiden Kapiteln aufgeworden und gut verständlich beantwortet werden, bevor es den Leser ins Herzstück der Anlage, in den "Tunnel zum Urknall", sozusagen in die "Eingeweide" des LHC mitnimmt. Hier erfährt man etwas über Funktionsweise und Aufbau der Anlage und ihrer riesigen Detektoren. Aber auch zu solch elementaren Fragen "Was hat das LHC gekostet?" bezieht der Autor Position. Und natürlich bekommen Higgs-Feld, supersymmetrische (SUSY-) Teilchen und dunkle Materie auch noch ihren "Auftritt". Da philosophische Aspekte für die Physik von großer Bedeutung sind, rückt Landua letztendlich auch Fragen ins Zentrum der Diskussion, die jenseits der experimentellen Möglichkeit liegen und damit den Dialog der Geistes- mit der Naturwissenschaft öffnen. "Wie konnte unser Universum vor 13.700 Millionen Jahren aus dem 'Nichts' entstehen? Existiert das Nichts überhaupt? Gab es während des Urknalls nur eine - oder vielleicht unzählige - Möglichkeit(en) für die Entstehung der Naturgesetze, und welche Rolle hat der Zufall dabei gespielt? (...) Ist irgendwo im Weltbild der modernen Physik noch Platz für Gott? Manchmal wird das Higgs-Teilchen auch als 'Gott-Teilchen' bezeichnet - ist Gott noch aktiv am Werk und greift über 'sein' Teilchen permanent in die Schöpfung ein?" Bliebe noch die unbeantwortet Sorge des eingangs erwähnten Walter Wagner. Können all diese Experimente nicht die ganze Erde zerstören? Mit zwei überzeugenden Argumenten weiß Rolf Landua auch diese Bedenken zu zerstreuen. Vielleicht hat man deshalb die Klage des US-Amerikaners am 30.09.2008 zurückgewiesen, auch wenn in der Begründung ein anderer Grund angegeben wurde. Dort hieß es, dass die US-Regierung für weniger als 10 Prozent der Kosten am LHC aufkomme und dadurch die US-Gerichte auch keine Möglichkeit hätten, rechtlich einzugreifen. Außerdem hätten die Kläger keine Belege dafür erbracht, dass dafür die US-Jurisdiktion zuständig sei. Fazit: "Die Forscher der letzen Jahrhunderte haben eine wunderliche, aber auch faszinierende Struktur der Materie und des Universums entdeckt. Die Experimente am LHC werden uns einen Einblick in eine bisher unerreichbare Region von Raum und Zeit geben, der unser Weltbild revolutionieren könnte.", schreibt Landua. Auch wenn der LHC nach einer Panne am Kühlsystem kurz nach dem Start wieder abgeschaltet werden musste und ein Neustart erst im Frühjahr 2009 möglich sein wird, vermittelt Rolf Landuas Buch "Am Rande der Dimensionen. Gespräche über die Physik am CERN" dem interessierten Leser einen kleinen Ausblick darauf. Er führt auf verständliche Art und Weise in einen ungemein interessanten Wissenschaftszweig ein und räumt mit Vorurteilen auf.
  18. Cover des Buches Reise zur Stunde Null (ISBN: 9783806221442)
    Igor Bogdanov

    Reise zur Stunde Null

     (2)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    "Wenn Sie religiös sind, dann ist es so, als würden Sie Gott sehen." - George Smoot, Astrophysiker, Nobelpreis für Physik 2006 - Jules Verne reiste "In 80 Tagen um die Welt", "20.000 Meilen unter den Meeren", zum Mittelpunkt der Erde und "Von der Erde zum Mond". Wie ein spektakulär illustrierter Zukunftsroman aus seiner Feder mutet auch das vorliegende Buch "Reise zur Stunde Null" der Autoren Igor und Grichka Bogdanov an. Doch die Zwillingsbrüder sind keine Schriftsteller fantastischer Literatur, sondern promovierte Wissenschaftler. Sie überbieten Jules Verne und reisen mit dem interessierten Leser zur absoluten Stunde Null - dem Ursprung des gesamten Universums. Jeder hat schon einmal in die unendlichen Tiefen eines wolkenlosen nächtlichen Sternenhimmels geblickt. 5.000 Sterne können wir mit bloßem Auge erblicken, Abermilliarden gibt es, 200 Milliarden allein in unserer Galaxie. Nach neuesten Schätzungen besteht das Universum aus mehr als 100 Milliarden Galaxien. Man fragt sich: Ist das Universum endlich? Wenn ja, was ist dahinter? Und was hat es mit dem großen "Big Bang" - dem großen Urknall - auf sich, dem allerersten Moment des Kosmos, dem absoluten Anfang von Raum und Zeit, den sogar Albert Einstein in Frage stellte, letztendlich jedoch die 1922 aufgestellte, bahnbrechende These des russischen Mathematiker Alexander Friedmann als korrekt bestätigte? Mittlerweile ist die Wissenschaft schon viele Schritte weiter und kann sich auf relativ gesicherte Erkenntnisse beziehen. Vieles bleibt jedoch immer noch im theoretischen Bereich, ist von Prozessen außerhalb des Vorstellbaren geprägt, mit Größenordnungen von absoluter Winzigkeit und gleichzeitig ungeheurer Größe. Auf jeden Fall erzeugt die Reise zu unserem Ursprung mehr als einmal Staunen, Ehrfurcht und Achtung. Albert Einstein traf den Ton diesbezüglich korrekt, als er meinte, "Man gewinnt die Überzeugung, dass sich in den Gesetzen des Universums ein Geist offenbart - ein Geist, der dem des Menschen bei weitem überlegen ist und gegenüber dem wir uns angesichts unserer bescheidenen Kräfte ärmlich vorkommen müssen." Das Buch gliedert sich in zwei Teile: Reise durch den Weltraum und Reise durch die Zeit. Der erstere ist eine relativ sanfte und gut verständliche Einführung in die Weiten unseres Kosmos, beginnend in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße. Wir fliegen beinahe wie die Besatzung von Raumschiff Enterprise vom Merkur bis zum äußersten Gürtel unseres Sonnensystems und gar weiter darüber hinaus. Wir sehen blaue Zwerge, rote Riesen und kollidierende Galaxien, betreten eisige Steinwüsten, durchfliegen unvorstellbar heiße Gaswolken, planetarische Nebel oder Scheiben aus molekularer Materie und unternehmen sogar einen Abstecher ins Innere eines Schwarzen Loches. Mister Spock alias Igor und Grichka Bogdanov stehen uns dabei als äußerst kompetente und verständliche Reiseführer zur Seite. Spektakuläre Fotografien gebieten beim Lesen fasziniert Einhalt. Obwohl die meisten dieser Fotos am Computer erzeugte künstlerische Darstellungen sind, offenbaren sie trotz alledem ein hohes Maß an Authentizität und wirken niemals kitschig oder unglaubwürdig. Sie bestechen durch eine ausgezeichnete Bildbandqualität. Nach diesem auch für den Laien relativ verständlichen und "sanften" Einstieg drehen die beiden Autoren die Zeitachse um. Wieder zurück auf der Erde fliegen sie nun in die Vergangenheit, erst in die unseres Planeten, dann bis ins Jahr 380.000 nach dem "Big Bang", 7 Milliarden Jahre vor unserer Zeit und auch darüber hinaus. Igor und Grichka Bogdanov überspringen die Plancksche Mauer, um sich in das "Davor" zu wagen. Für die Autoren ein Ursuppe aus imaginärer Zeit und einer Dualität aus Energie und Information, in der ein "Quantensturm" tobt und die Raumzeit verzerrt. Hier stößt die Informationsvermittlung für den Laien an seine Grenzen. Es wimmelt von Fachausdrücken und physikalischen Konstanten und Inkonstanten. Da helfen auch die großartigen Computergrafiken nichts mehr. Der nur mit seinem schulphysikalischen Verständnis ausgestattete Leser kann Begriffen wie der euklidischen vierdimensionalen Raumzeit, Instantonen, magnetischen Monopolen und KMS-Zuständen nicht mehr folgen. Trotzdem ist "Die Reise zur Stunde Null" ein spektakuläres und faszinierendes Buch, das dem Interessierten einen wirklich fulminanten Eindruck von den umwerfend neuen Erkenntnissen der modernen Astronomie vermittelt. Allein die 150 großformatigen, farbigen Fotos und Bilder, die jeweils sehr anschaulich erläutert werden, lohnen ein Blick ins Buch. Viele passend platzierte Zitate von bekannten Persönlichkeiten, ein Vorwort von Dr. Joachim Bublath und ein Glossar runden dieses äußerst gelungene Werk ab. Fazit: "Niemand wird unter einem schlechten Stern geboren: manche verstehen es einfach nicht, den Himmel zu lesen." (Dalai Lama) Mit diesem großartigen Buch von Igor und Grichka Bogdanov, das beinahe ein sinnliches, aber auf jeden Fall ein atemberaubendes intellektuelles Vergnügen ist, fällt es jedenfalls ein bisschen leichter.
  19. Cover des Buches Unsterbliches Bewusstsein: Raumzeit-Phänomene, Beweise und Visionen (ISBN: 9783839159545)
  20. Cover des Buches Leben nach dem Leben (ISBN: 9783739240138)
  21. Cover des Buches Photonen (ISBN: 9783663019633)
    Harry Paul

    Photonen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Der beste Einstieg in die Quantenphilosophie! Harry Paul stellt die schönsten Experimente der Quantenoptik vor und analysiert scharfsinnig, weshalb die klassische Physik versagen muss. Die ideale Einführung für alle, die nicht nur rechnen, sondern die Natur auch verstehen wollen.

    „Wenn wir verstehen, was Licht ist, verstehen wir wohl auch bald, was Raum und Zeit sind“, erklärte mir mein Vater, als ich 9 Jahre alt war und begeisterte mich damit für die Physik. Harry Pauls Buch ist nicht für 9-Jährige geschrieben. Es setzt schon einiges an Mathematik voraus. Da kommt schon mal ein Cosinus, eine Exponentialfunktion oder ein Integral vor. Aber mit Abitur-, bzw. Maturitätswissen sollte man durch kommen.
    Der Ertrag ist grandios! – Wir alle wissen, dass selbst die Giganten der modernen Physik an der Quantentheorie fast verrückt wurden. Zitate wie die folgenden zieren jedes Buch zur Quantenphysik:

    "Wer über die Quantentheorie nicht entsetzt ist, der hat sie nicht verstanden." (Niels Bohr; Nobelpreis 1922)
    "Ich erinnere mich an viele Diskussionen mit Bohr, die bis spät in die Nacht dauerten und fast in Verzweiflung endeten. Und wenn ich am Ende solcher Diskussionen allein einen Spaziergang im benachbarten Park unternahm, wiederholte ich immer und immer wieder die Frage, ob die Natur wirklich so absurd sein könne, wie sie uns in diesen Atomexperimenten erschien." (Werner Heisenberg; Nobelpreis 1932)

    "Einstein sagte, die Welt kann nicht so verrückt sein. Heute wissen wir, die Welt ist so verrückt." (Daniel M. Greenberger)

    Wer aber verstehen will, weshalb die Physiker solche Sachen sagen, findet kaum eine plausible Erklärung. Ein Grossteil der populärwissenschaftlichen Autoren hüllt sich in geheimnisvolle Andeutungen, dass bei Quanten die Vernunft ende. Lehrbücher der Quantenphysik dagegen beschränken sich oft auf die mathematischen Techniken und verzichten zum Vornherein auf jeden Versuch, darin einen Sinn zu finden, der über das Vorhersagen von experimentellen Resultaten hinaus geht. Wie einer meiner Physikprofessoren sagte: „Versuchen Sie gar nicht erst, das zu verstehen! Es reicht, wenn Sie es ausrechnen können."

    Diese Geheimniskrämerei und die Physiker-Zitate an der Grenze des Wahnsinns führen dazu, dass eine ganze Reihe von Esoterikern den Wahnsinn als wahre Erkenntnis präsentieren und unverdaute, unzulässige und tatsächlich wahnsinnige Aussagen daraus ableiten. Leider. Als ich meine Homepage zur Physik noch führte, schrieben mir Wahrheitssuchende, um mir obskure Ideen zur Seele, zu anderen Dimensionen oder zu übersinnlicher Wahrnehmung zu präsentieren, die ihrer Ansicht nach alle auf der Quantenphysik beruhen. Das sind allesamt Irrtümer. Das Spezielle an der Quantenphysik ist eben gerade, dass sie anders ist, als wir intuitiv denken. Die pseudowissenschaftlichen Gedankengebäude sind fast immer sehr nahe an unserer –leider falschen- Intuition.

    Harry Paul dagegen hält sich sehr nahe an das, was Physiker in den Experimenten tatsächlich beobachten. Wir verstehen zwar nach seinem Buch auch nicht, weshalb sich die Quanten so seltsam benehmen. Was wir aber sehr wohl verstehen können, ist, weshalb die Physiker so seltsame Sachen über die Quanten sagen. Paul zeigt mit allen wesentlichen Details, was bei den Experimenten beobachtet wird. Er erklärt scharfsinnig, weshalb dieses Verhalten nie und nimmer mit der klassischen Physik erklärt werden kann.

    Obwohl die Erstausgabe bereits 1995 erschien, ist das Buch übrigens keineswegs veraltet. Es enthält so ziemlich alle wesentlichen Experimente zur Quantenoptik. Die Präzision wurde zwar seither erhöht, aber im Kern sind kaum neue Erkenntnisse dazu gekommen.

    Der einzige Wermutstropfen ist, dass der Index nicht umfangreicher ist. Mehrfach habe ich ziemlich viel Zeit verloren, weil ich eine Textstelle lange suchen musste.

    Wer bereit ist, sich in das Thema zu vertiefen und sich von einigen mathematischen Formeln nicht abschrecken lässt, findet hier einen wahren Schatz an tiefgründigen Erkenntnissen über unsere Welt. Dringend empfohlen allen Physikstudenten, aber auch allen Esoterikern, die ihre Ideen auf Quantenphysik gründen wollen. Wer nicht zumindest dieses Buch verstanden hat, sollte sich nicht zur Quantenphysik äussern.

    Viele der Experimente, die ich auf meiner Homepage vorstelle, stammen aus diesem Buch.

  22. Cover des Buches Sieben kurze Lektionen über Physik (ISBN: 9783498058043)
    Carlo Rovelli

    Sieben kurze Lektionen über Physik

     (9)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    Inhalt:
    Carlo Rovelli ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Marseille und erklärt in seinem Buch 'Sieben kurze Lektionen über Physik' die Allgemeine Relativitätstheorie, Quantenmechanik, die Architektur des Universums, Teilchenphysik, Quantengravitation sowie die Wahrscheinlichkeit und Wärme der Schwarzen Löcher und setzt sich mit der Frage auseinander, wie wir Menschen uns eine Vorstellung von uns selbst machen können.

    Mein Eindruck:
    Ich interessiere mich schon seit Kindheitstagen für Physik und habe stets viel Spaß daran, allgemeinverständliche Bücher zum Thema zu lesen, in denen versucht wird, komplexe und komplizierte Sachverhalte so einfach wie möglich zu erklären. 'Sieben kurze Lektionen über Physik' ist so ein Buch, und ich hatte viel Freude beim Lesen, habe über das Gelesene viel nachgedacht und diskutiert, habe viel Neues gelernt.

    Natürlich bietet das Buch nur einen kleinen Einblick in die Thematik, und auch nach der Lektüre ist mir die Quantenmechanik noch immer ein Rätsel, obgleich ich nach dem Lesen mehr verstanden habe als je zuvor.

    Ich fand es beim Lesen sehr beeindruckend, wie einfach und verständlich der Autor komplexe Themen abhandelt. Dabei schreibt er mit viel Humor und Charme, auf jeder Seite spürt man seine Faszination für Physik, und so lässt man sich gerne von seiner Begeisterung anstecken und ist immer wieder gespannt auf die nächste Erklärung und das folgende Thema.

    Mein Resümee:
    Ich kann dieses kleine Büchlein jedem empfehlen, der sich für Physik interessiert.
  23. Cover des Buches Können wir die Welt verstehen? (ISBN: 9783103974812)
    Josef M. Gaßner

    Können wir die Welt verstehen?

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    "Können wir die Welt Verstehen?" von den Physikern Josef M. Gaßner und Jörn Müller ist ein populärwissenschaftliches Sachbuch, in dem sie die Leser auf eine gedankliche Reise durch die Forschungsgeschichte der Physik von Aristoteles bis zur Stringtheorie mitnehmen. 

    Dafür bedienen sie sich auch der Metapher einer Gipfelexpedition. Diese beginnt bei den "Hügeln" der klassischen Mechanik, des Elektromagnetismus und der Atomtheorie. Weiter geht es über die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, die Quantenmechanik und die Quantenfeldtheorien. 

    Schließlich führen die Autoren die Leser zu den hohen "Gipfeln" der Schleifen-Quantengravitation, der Stringtheorie, der Supersymmetrie und der Dunklen Materie und Energie. Besonders ausführlich befassen sich die Autoren mit der klassischen Mechanik, der Quantenmechanik und der Quantenelektrodynamik.

    Die Erklärungen auf teils eher gehobenem populärwissenschaftlichem Niveau sind meiner Meinung nach meist wirklich gut verständlich, wobei es besonders in der zweiten Hälfte des Buches und vor allem im Bereich über die Quantenfeldtheorien für mich schon hin und wieder etwas kniffelige Stellen gab. Durch Abbildungen und Diagramme, die das Verständnis erleichtern, wird das Ganze ergänzt. Was auch zum Verständnis beiträgt, sind die vorkommenden Gedankenexperimente.

    Wer dieses Buch lesen möchte, sollte aber nicht vor physikalischen Formeln zurückschrecken. Denn die Autoren erklären auch die Mathematik vieler der vorgestellten Theorien, wenn auch in unterschiedlichem Umfang und mit meist zum Beispiel dadurch vereinfachten Formeln, dass nur eine Raumdimension berücksichtigt wird. Dabei kommen auch schon einmal (einfache) Differential- und Integralgleichungen zum Einsatz. Aber wie Integral- und Differentialrechung funktionieren, wird kurz und meiner Meinung nach ebenfalls gut verständlich erklärt. 

    Von den Autoren zum Beispiel aufgrund der verwendeten Formeln als besonders schwierig betrachtete Stellen, die nicht unbedingt für das allgemeine Verständnis gelesen werden müssen, sind durch ein "Achtung, rutschige Straße"-Schild und ein "Freie Fahrt"-Schild markiert.

    Man erfährt im Lauf des Buches zum Beispiel, wie Newton mithilfe der Erkenntnisse von Galilei zum freien Fall und den keplerschen Gesetzen auf sein Gravitationsgesetz gekommen ist und wie Planck aus dem Wienschen Verschiebungsgesetz und dem Rayleigh-Jeans-Gesetz sein eigenes Strahlungsgesetz gebildet hat.

    Außerdem wird erklärt, wie die zeitunabhängige und die zeitabhängige Schrödingergleichung zustande kommen. Ab der Herleitung der zeitabhängigen Schrödingergleichung nimmt dann die Anzahl der im weiteren Text vorkommenden Gleichungen merklich ab.

    Eingestreut im Text gibt es auch ein paar Einschübe, in denen Themen wie die Infinitesimalrechnung und die Fourier-Entwicklung erklärt werden. Auch die Herleitung des Planckschen Strahlungsgesetzes ist in einem der Einschübe, der auch als besonders schwierig markiert ist. Ich teile da aber nicht die Einschätzung der Autoren, da ich die Herleitung der Formel wirklich gut nachvollziehbar finde.

    Im Lauf des Buches werden viele Physiker genannt und ihre jeweiligen Beiträge zu den erläuterten physikalischen Erkenntnissen beschrieben. Von vielen der Forscher gibt es auch bildliche Darstellungen und über das Leben von manchen erfährt man auch etwas. Außerdem gibt es auch Zitate einiger Physiker, unter anderem von Albert Einstein und Richard Feynman.

    Gewürzt wird das Ganze mit etwas Humor hier und da. Zum Beispiel wird schon einmal der Passagier aus dem letzten Gedankenexperiment zuerst aus dem imaginären Raumschiff geworfen, bevor es mit neuer Fracht beladen wird.

    Schmunzeln musste ich auch jedes Mal, wenn mal wieder eine Orange zum Einsatz kam, für die die Autoren ein besonderes Faible zu haben scheinen. Auch ansonsten ist der Schreibstil sehr angenehm und leicht zu lesen. 

    Am Anfang gibt es ein von Harald Lesch verfasstes Vorwort und einen Prolog von den Autoren als Einleitung in die Thematik des Buches, die beide Lust aufs Lesen machen. Am Ende folgt dann noch ein Epilog, der offenbar von Josef Gaßner stammt. Wie man aus seinen eigenen Worten schließen kann, scheint dieser trotz der Nennung von Jörn Müller auf dem Einband der eigentliche oder zumindest der Hauptautor des Buches zu sein.

    An den Epilog schließt sich schließlich noch ein umfangreiches Stichwortregister zum gezielten Nachschlagen und die üblichen Quellennachweise an.

    So ziemlich an jedem Kapitelanfang und manchmal auch an anderen Stellen gibt es QR-Codes, die zu Videos führen, die auch auf der Internetseite urknall-weltall-leben.de und dem Youtube-Kanal Urknall, Weltall und Leben der Autoren zu finden sind. In diesen erfährt man wohl mehr zu den im Buch angesprochenen Themen. Da ich persönlich aber kein Smartphone besitze, konnte ich die QR-Codes nicht nutzen.

    Dennoch hat mir das Lesen im Großen und Ganzen aber viel Spaß gemacht und ich habe auch ein paar neue Dinge gelernt. Zum Beispiel kann ich jetzt etwas mehr mit den Begriffen Eichsymmetrie, Lie-Gruppen und abelsche Grupppen anfangen, da diese zumindest in den Grundzügen und mit anschaulichen Beispielen erklärt werden.

    Ich hätte mir aber noch ein griechisches Alphabet mit der Aussprache der Buchstaben im Anhang gewünscht, da im Text nicht von allen in den Formeln verwendeten griechischen Buchstaben die Aussprache genannt wird.

    Insgesamt gebe ich eine klare Kaufempfehlung für alle, die an Physik interessiert sind und sich dabei nicht von Formeln und dem, wenn auch stets populärwissenschaftlichen, teils eher gehobenen Niveau abschrecken lassen.

  24. Cover des Buches Der Quantenbeat des Lebens (ISBN: 9783550081101)
    Jim Al-Khalili

    Der Quantenbeat des Lebens

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Der Quantenbeat des Lebens von dem Kernphysiker Jim Al-Khalili und dem Molekulargenetiker Johnjoe McFadden ist ein wirklich interessantes populärwissenschaftliches Buch über Quantenbiologie. „Quantenbiologie? Klingt nach Esoterik.“ werden jetzt vielleicht manche denken. Aber das stimmt nicht.

    Die Quantenbiologie ist eine noch recht junge Naturwissenschaft, in der es um die Erforschung der möglichen Beteiligung von quantenphysikalischen Effekten wie dem Tunneleffekt oder Quantenverschränkung an Lebensprozessen im Bereich der Moleküle und Atome geht. Die Autoren weisen auch mehrfach darauf hin, dass das keine Möglichkeit bietet, angebliche Phänomene wie Telepathie zu erklären.

    Nach der wirklich Lust auf das Thema machenden Einleitung im ersten Kapitel nehmen sich die Autoren pro Kapitel ein Phänomen vor, angefangen vom Leben an sich über Enzyme und den Geruchssinn bis hin zur Entstehung der ersten Lebewesen. Zuerst stellen sie immer die Versuche dar, das jeweilige Phänomen ohne Quanteneffekte zu erklären, bevor sie Erklärungsmodelle vorstellen, die diese mit einbeziehen.

    Die Modelle reichen dabei von bloßer Spekulation über noch nicht belegte, aber plausible Hypothesen bis hin zu schon belegten Theorien. Im letzten Kapitel fassen die Autoren die Inhalte der vorherigen Kapitel zusammen und geben einen Ausblick auf die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Biotechnologie, die sich aus dem vollen Verständnis der Funktionsweise der Lebewesen ergeben könnten.

    Als Einführung in die Inhalte der einzelnen Kapitel schildern die Autoren immer ein historisches Ereignis wie die Entdeckung der Grotte Chauvet in Frankreich mit 30.000 Jahre alten Höhlenmalereien oder erzählen von den Erlebnissen eines Tieres wie dem Rotkehlchen, dem sie auf seinem Flug von Schweden nach Nordafrika zu Beginn des Winters folgen, bei dem ihm sein Magnetsinn hilft. Auch über die Forschungen der Wissenschaftler, die die besagten Phänomene untersucht haben, berichten sie.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, man spürt beim Lesen richtig die Begeisterung der Autoren für das Thema. Meiner Meinung nach braucht man keine Vorkenntnisse über  Biologie und Quantenphysik, da wirklich alles für das Verständnis der Inhalte des Buches Nötige von den Autoren ausführlich und leicht verständlich erklärt wird.

    Dabei sind auch die anschaulichen Abbildungen und Vergleiche sehr hilfreich. Auch schön ist die Idee, die Leser in einem fiktiven Nano-U-Boot in das Körperinnere einer sich zum erwachsenen Frosch entwickelnden Kaulquappe und ein Blatt eines Apfelbaumes mitzunehmen.

    Mir hat Der Quantenbeat des Lebens sehr gefallen und ich empfehle es allen, die sich für Biologie und Quantenphysik interessieren.

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