Bücher mit dem Tag "radikalismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "radikalismus" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  2. Cover des Buches Schnee (ISBN: 9783446252318)
    Orhan Pamuk

    Schnee

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Herr Pamuk hat zu recht den Literatur-Nobel-Preis bekommen. Er scheint mit klarer, aber sehr ausdrucksstarker Sprache und entfalltet Geschichten die einen nicht mehr los lassen. In Schnee geht es um einen Journalist der in die Türkei geschickt wird, um über eine außergewöhnliche Mordserie zu berichten. Junge Mädchen werden gezwungen ihre Kopftücher abzulegen und bringen sich dann aus scham selbst um. Spannend, sehr tiefgreifend und nah am Leben.

  3. Cover des Buches Noah (ISBN: 9783785751923)
    Sebastian Fitzek

    Noah

     (123)
    Aktuelle Rezension von: Silliv

    Habe es gewagt. Es war spannend, aber nicht so mein Thema (globale Verschwörung). Hat mich an James Bond erinnert. Psychothriller ist für mich was anderes. Werde mir auf jeden Fall noch weitere Bücher von ihm antun, es hat mich sehr gut unterhalten. Ich habe wahlos eins gegriffen, um mal was anderes als Romance zu lesen. 

  4. Cover des Buches Rabenfrauen (ISBN: 9783423217538)
    Anja Jonuleit

    Rabenfrauen

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                                                                                                                                                                                                    

    Ein gutes Buch, über das man diskutieren kann, denn die Thematik des Romans ist alles andere als unterhaltsam. Es geht um die weit bekannte Sekte Colonia Dignidad.

    Der Roman erzählt die Geschichte drei Frauen, die mit dieser Sekte in Berührung kamen. Die Geschichte beginnt mit ihrem Bericht im Jahr 1959 und endet in der jetzigen Zeit.

    "Rabenfrauen" ist hervorragend recherchiert und gut vermittelt. Nicht nur die Kenntnisse über die Colnia Dignidad sind interessant, auch das Verhalten der Raben und die aktuelle Forschung dazu.

    Mit 400 Seiten ist es ein recht umfassender Roman, der die Zeit hat nicht nur die Charaktere ausführlich vorzustellen, sondern auch das Leben in der Sekte eingehend zu betrachten.  

    Ohne großer Aufregung schildert die Autorin die Tatsachen und das Schrecken des Lebens, das die Sektenmitglieder unter der Leitung, des später zu 20 Jahren verurteilten, Paul Schäfer. Die Menschenrechtsverletzungen, Misshandlungen und Missbrauch kommen in dem Roman zur Sprache und wirken noch lange nach.  

    Für mich war es sehr schwer nachzuvollziehen, was ausschlaggebend für den Beitritt zu der Gemeinde für viele gewesen ist. Dass die später sich nicht mehr von der Sekte lösen konnten, kann man bei der strengen Überwachung leichter nachvollziehen.

    Erschütternd, berührend und sehr spannend erzähl

    Würde das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Sehr gut recherchiert, berührend und fesselnd erzählt. Eine kleine Anmerkung noch, was das Cover betrifft. Man sieht es inzwischen selten, dass das Cover an den Inhalt angepasst ist. In diesem Roman stimmt alles: Cover und die Geschichte.  

                                                                             

       

                                                                                                                                                                                                    


  5. Cover des Buches Der heilige Schein (ISBN: 9783548376813)
    David Berger

    Der heilige Schein

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessant mal hinter den Kulissen der Katholischen Kirche zu blicken
  6. Cover des Buches Die letzte Witwe (ISBN: 9783365005293)
    Karin Slaughter

    Die letzte Witwe

     (197)
    Aktuelle Rezension von: chipie2909

    Ich war lange Zeit großer Fan von Karin Slaughter, vor allem die Grant-County Reihe um Sara Linton und Jeffrey Tolliver habe ich verschlungen. Als die Reihe endete und vorallem, WIE sie aufhörte, konnte ich es kaum glauben, die beiden nie wieder begleiten zu können. Umso mehr hat es mich gefreut, als der erste Teil der Georgie-Serie erschien. Der Leser lernte Special Agent Will Trent kennen, der in einem Fall auf Sara Linton traf und dies war der Beginn einer ganz besonderen Zusammenarbeit. „Die letzte Witwe“ ist nun der neunte Band der Reihe. Will und Sara sind mittlerweile ein Paar und als Sara entführt wird, beginnt für Will ein absoluter Albtraum. Er will nichts mehr, als Sara retten und dafür riskiert er alles. Ich kann leider nicht den Finger darauf legen, denn obwohl Will Trent als ein einzigartiger Charakter mit vielen Facetten gezeichnet wird, kann ich keine Verbindung zu ihm aufbauen. Ganz anders als zu Jeffrey, der meiner Meinung nach durch seine Menschlichkeit viele Sympathiepunkte einheimsen konnte, wird man mit Will kaum warm. Und auch Sara wird mir von Band zu Band unsympathischer und manchmal kann ich es kaum glauben, dass man es hier mit einer Frau zu tun hat, die im Grunde mitten im Leben steht. Einige Gedankengänge, während sie in Gefangenschaft war, konnte ich absolut nicht nachvollziehen, denn es war mir einfach zu oberflächlich. Generell konnte mich auch der komplette Fall nicht wirklich fesseln. Sämtliche Figuren blieben mir zu fern, ich hätte gerne viel mehr über Dash und Gwen erfahren und welche Beweggründe sie wirklich hatten. Doch das wird nur am Rande behandelt. Leider nimmt meine Enttäuschung Band für Band immer mehr zu, so dass ich diese Reihe nicht weiterverfolgen werde. Deshalb gibt es von mir drei Sternchen und ich hoffe, dass die Autorin irgendwann wieder ein Stand Alone veröffentlicht. Diese finde ich nach wie vor super!

  7. Cover des Buches Am Scheideweg (ISBN: 9783451388903)
    Philip Gorski

    Am Scheideweg

     (3)
    Aktuelle Rezension von: People-abroad

    Du willst wissen: warum so merkwürdige Kirchen und Religionen bestehen in den USA  ? Und wie diese Politik und Gesellschaft der USA beeinflussen ?

    Dann lies dieses Buch. Das Buch ist voller komplizierter Sätze und Fachbegriffe, die einem das Lesen erschweren. 

    Zum Beispiel - S.93: die Umwandlung des christlichen Postmillenarismus in einen säkularen Progressivismus und den damit einhergehenden Aufstieg der christlichen Prämillenarismus) . Und viele Ausflüge in Kleinigkeiten, wie Gerichtsverfahren. Aber das einzig erklärende Buch.

    Im ersten Teil geht es um den Einfluss der Kirchen im Zeitfenster der Menschheit. Von den Griechen bis zum Industriezeitalter. Nicht unbedingt notwendig, um die USA zu verstehen. Nicht so interessant.

    Der zweite Teil ab Seite 82 von den ersten Kirchen, die noch demokratisch waren bis zu den heute aufkommenden Kirchen.  

    Auch bringt es näher, wie Kirchen und Politiker zusammen hängen. Die Politiker brauchen Wähler, die Kirchen wollen Gesetze.

    Maßgebend für die Kirchen ist die weiße Oberschicht (WASP = white Anglo-Saxon Protestant), immer in protestantischer Hand. Sie stammen von den ersten Sielder ab, sind reich und wollen, dass ihre Macht und Einfluss auf Kirche und Staat bestehen bleibt. Sie sind die neoliberale Wirtschaftselite, Sozialkonservative (gegen Abtreibung, gegen Sozialhilfe) und eher verborgen, weiße Rassisten.

    Und es gibt immer wieder neuen Kirchen, die eher wie eine Firma funktionieren und auf Geld aus sind. 

    Allerdings verliert die Kirche bei immer mehr jungen Leuten an Bedeutung. Weil die Kirchen immer konservativ radikaler werden, die Bevölkerung immer gemischter wird. Die WASP werden die Mehrheit verlieren.


  8. Cover des Buches Die Legenden von Khasak (ISBN: 9783458172192)
  9. Cover des Buches Eat the Document (ISBN: 9783462040180)
  10. Cover des Buches Das alte Denken der Neuen Rechten: Die langen Linien der antiliberalen Revolte (Politisches Fachbuch) (ISBN: 9783734411229)
    Christoph Becker

    Das alte Denken der Neuen Rechten: Die langen Linien der antiliberalen Revolte (Politisches Fachbuch)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    "Das alte Denken der Neuen Rechten", herausgegeben von Ralf Fücks und Christoph Becker, ist zugleich ein Sammelband und das Ergebnis eines Projekts des u.a. durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Blogs Gegneranalyse. Ziel dieses Blogs ist die Analyse selbsternannter Gegner der liberalen Demokratie und eins der Projekte ist die Etablierung eines Archivs zu antiliberalen Denker*innen. Das vorliegende Buch versammelt die in diesem Projekt auf dem Blog veröffentlichten Personenportraits - sie können also allesamt auch online kostenfrei eingesehen werden.

    Der Band versammelt kurze kurze Texte im Umfang von jeweils ca. 15-30 Seiten, in denen von unterschiedlichen Wissenschaftler*innen und Fachjournalist*innen jeweils eine für die intellektuelle extreme Rechte zentrale Figur vorgestellt wird. Dabei werden antiliberale Denker der Weimarer Zeit wie Ernst Jünger, Carl Schmitt, Martin Heidegger und Oswald Spengler ebenso betrachtet wie Schlüsselfiguren der "Neuen Rechten" in der Nachkriegszeit, etwa Arthur Moeller van den Bruck oder Armin Mohler. Auch Stichwortgeber wie Alexandr Dugin und hinsichtlich ihrer Position stärker umstrittene Personen wie Botho Strauß oder Thomas Mann werden eingeordnet. Mit Sayyid Qutb wird außerdem der Bogen zur inhaltlichen Nähe mit so mancher islamistischer Vorstellung geschlagen.

    Für besonders relevan halte ich das Kapitel zu antiliberalen Denkerinnen um Sigrid Hunke. Denn antiliberale Vorstellungen finden sich eben auch bei Frauen und zentrale völkische Begriffe wurden in der Weimarer Republik von völkischen Feministinnen und antiliberalen Autorinnen mitgeprägt.

    Wer etwas genauer verstehen möchte, warum so viele Forscher*innen betonen, dass das "neu" in "Neue Rechte" nicht zeitlich gemeint ist, wer ein Gespür für die Vielfalt und Kontinuität antiliberaler Ideologien bekommen möchte und  wer erfahren möchte, welche intellektuellen Traditionen die "Neue Rechte" prägen, findet mit diesem Buch eine sehr gute Einstiegslektüre. Hervorzuheben ist dabei vor allem, dass sich das Buch nicht an ein Fachpublikum richtet, sondern auch sehr komplexe Figuren wie Martin Heidegger und ihre Attraktivität für demokratiefeindliche Gruppen verständlich und ohne unnötige Fachtermini eingeordnet werden. 

  11. Cover des Buches Schweinerei (ISBN: 9783596137183)
    Marie DARRIEUSSECQ

    Schweinerei

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eigentlich sind hier die Männer die Schweine: Die Ich-Erzählerin ist verzweifelt auf Arbeitssuche in Paris und wird von dem Generaldirektor einer Parfumkette zur Hälfte des Mindestlohns eingestellt, nachdem dieser sie beim Vorstellungsgespräch mißbraucht hat und sie das in ihrer Naivität hingenommen hat. Die Parfumfiliale, in der sie arbeitet, verfügt über einen Massagesalon im hinteren Bereich, wo Kunden beiderlei Geschlechts befriedigt werden, was auch zu den Pflichten der Parfumverkäuferinnen gehört. Nachdem die Protagonistin aufs Schlimmste mißbraucht wurde und gezüchtigt wurde, verwandelt sie sich als Reaktion auf die rücksichtslose und sexuell übersteuerte Gesellschaft zum Schwein, ohne daß sie zunächst beschreiben könnte, was ihr passiert. Das alles ist aber nur Vorbote einer Revolution in Frankreich, wodurch das Land in ein Terrorregime verwandelt wird, der Eiffelturm umfällt usw. Ein hochintelligentes Buch, dabei bitterböse. Für Houllebecq-Fans (aber auch für alle anderen) sehr zu empfehlen!
  12. Cover des Buches Der Dolch des Patriarchen (ISBN: 9783761563786)
    Reiner Strunk

    Der Dolch des Patriarchen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Arwen10
    Pfarrer Beermann trifft beinahe der Schlag, als sein Studienfreund vor seiner Haustüre steht und mit einem Dolch im Rücken tot zusammenbricht. Seine letzten Worte lassen in Pfarrer Beermann den kriminalistischen Instinkt erwachen. Es sieht alles nach einem islamischen Hintergrund aus und die Lage spitzt sich weiter zu.

    Ich muss sagen, dass ich leider meine Schwierigkeiten mit dem Buch hatte. Als Krimi fand ich ihn gar nicht spannend und die Personen blieben mir recht fremd , so dass ich von der Lektüre nicht so sehr gefesselt war. Das islamische Thema ist aktuell. In diesem Krimi finde ich das Thema nicht immer sehr gelungen mit der Handlung verwoben. Es kam mir manchmal etwas gestellt vor. Die Thematik war hier auch so weitläufig, dass sehr viele verschiedene Aspekte angesprochen wurden und mir manchmal das Wissen um den sachlichen Zusammenhang fehlte.

    Pfarrer Beermann wird als Pfarrer authentisch dargestellt. Die Handlung könnte manchmal etwas Ausschmückung gebrauchen, wahrscheinlich bin ich deshalb nicht so recht mit den Personen warmgeworden. Die Sprache des Buches ist gehoben und hebt sich dadurch  auch von anderen Büchern ab. Christliche Aspekte findet man nur sehr gemäßigt, so dass dieses Buch sehr gut auch von nichtchristlichen Lesern gelesen werden kann.

    Wer einen ruhigen Krimi mit aktueller Thematik lesen möchte, ist hier genau richtig.
  13. Cover des Buches Vergeltung (ISBN: 9783518465004)
    Don Winslow

    Vergeltung

     (70)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Ich lese die Thriller von Winslow gern, vor allem natürlich die über den verfluchten Krieg gegn die Drogen. Dieser hier hat nicht das Niveau, wirkt zusammengestoppelt, kostruiert und wie ein Abklatsch von die Glorreichen Sieben oder so. Trotzdem ganz unterhaltsam.

  14. Cover des Buches Der schwarze Obelisk: Roman: Geschichte einer verspäteten Jugend (ISBN: 9783462305494)
    E.M. Remarque

    Der schwarze Obelisk: Roman: Geschichte einer verspäteten Jugend

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Sofie_Schankat
    Ludwigs Jugend wurde prompt beendet, als er in den ersten Weltkrieg musste. Nun ist er in seine Heimat zurückgekehrt, arbeitet bei einer Grabstein-Firma und versucht, einen Platz im Leben zu finden. Das ist jedoch gar nicht so leicht, da er sich über sich selbst gar nicht so genau im Klaren zu sein scheint. Der Untertitel des "Schwarzen Obelisken" – "Geschichte einer verspäteten Jugend" – passt daher ziemlich gut. Ludwig erzählt aus der Ich-Perspektive von seinem Alltag und seiner Arbeit, aber auch von seiner Suche nach dem Sinn seines Lebens. Er hat viele Fragen über die Welt, das Leben und sich selbst und probiert sich immer wieder aus, um am Ende dann doch zu dem Schluss zu kommen, dass das nicht das ist, was er eigentlich sucht. Er holt also im Grunde tatsächlich mit Mitte zwanzig seine Jugend nach, die er durch den Krieg gar nicht richtig abschließen konnte.
    Das klingt jetzt vielleicht sehr trist und trostlos, und wenn man an Remarque denkt, dann liegt das ja auch nahe, aber "Der schwarze Obelisk" ist eigentlich gar nicht so trist. Im Gegenteil war er bisher sogar der lustigste Roman von Remarque, den ich gelesen habe. Schon auf der ersten Seite, als Ludwig aufgrund der Inflation mit einem Geldschein seine Zigarre anzündet, musste ich schmunzeln. Das geht dann auch so weiter, denn die Charaktere sind auf ihre Art teilweise ziemlich ulkig und es ergeben sich für den Leser sehr amüsante Szenen, z.B. die Szenen in Knoblauchs Restaurant und im Puff oder die Wortwechsel zwischen Ludwig und Heinrich.
    Man gewinnt die Charaktere, mit denen Ludwig umgeben ist, mit der Zeit alle lieb. Im Grunde hat "Der schwarze Obelisk" keine wirkliche Handlung, doch trotzdem liest man gerne von Ludwigs Leben in Werdenbrück mit all diesen ulkigen Personen, die ihn dort begleiten und umgeben.
    Auch das ja eigentlich sehr ernste Thema Tod wird von einer komischen, etwas morbiden Seite beleuchtet, was natürlich auf Ludwigs Erfahrungen mit diesem Thema aus dem Krieg zurückzuführen ist.
    "Der schwarze Obelisk" ist jedoch nicht nur lustig, sondern hat auch wieder viele nachdenkliche und traurige Momente. Ludwig überkommt beispielsweise immer wieder ein Gefühl der Einsamkeit, das er sich selbst nicht so ganz erklären kann und das ich persönlich ziemlich gut nachempfinden kann, da es mir auch manchmal so geht. Auch der aufkommende Nationalsozialismus wird ernst behandelt und macht nachdenklich. Natürlich geht es auch um Armut und eben die Frage, ob das Leben überhaupt einen Sinn hat. Die wohl nachdenklichsten und philosophischsten Szenen sind die in der Irrenanstalt, in der Ludwig eine junge Frau kennenlernt, die sich selbst aufgrund von Schizophrenie für eine Isabelle hält. Sie hat auf den ersten Blick völlig haarsträubende Weltansichten, doch Ludwig setzte sich auf eine solche Art damit auseinander, dass man selbst auch ins Nachdenken kommt. Außerdem spürt man die Liebe, die Ludwig für Isabelle empfindet, obwohl er für sie immer wieder ein völlig anderer Mann ist. Gerade in dem Moment, in dem Ludwig in Isabelle dann tatsächlich das gefunden zu haben glaubt, was er so lange gesucht hat, ist sie geheilt und eine völlig andere, nüchterne, fremde Frau für ihn.
    Das Ende des Buches war wieder so ein Gänsehaut-Ende und hatte wirklich gar nichts Lustiges mehr. Mit einer trockenen Nüchternheit erfährt der Leser, dass nahezu alle Figuren, die einst Teil von Ludwigs Leben waren, nach dem zweiten Weltkrieg tot sind, und auch Ludwigs Heimat ist vollkommen zerstört. So wurde ihm am Ende noch der Ort seiner Jugend genommen.
    Alles in allem ist "Der schwarze Obelisk" ein sehr abwechslungsreicher Roman, der nicht nur viele Themen philosophisch anreißt und sich mit dem Leben auseinandersetzt, sondern der auch ulkige, witzige und traurige Szenen vereint. Ich kenne mich mit Geschichte nicht so gut aus, aber auch die Beschreibung der schon nationalsozialistisch angehauchten Atmosphäre zur damaligen Zeit und die Inflation – in diesem Zusammenhang vor allem Willys Schicksal – waren sehr interessant für mich.
  15. Cover des Buches Der Novembermann (ISBN: 9783404170494)
    Bill Granger

    Der Novembermann

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Peter Devereaux ist Geheimagent bei der Abteilung R, einem amerikanischen Geheimdienst, der darunter leidet, daß er gegenüber der CIA im Schatten steht. Er wird von seinem Vorgestzten, einem Bürokraten, den er wegen dieser Tätigkeit verachtet, nach Schottland geschickt, um zu überprüfen, ob die Infos, die ein Zuträger angeblich verkaufen möchte, die hohe Kaufsumme wert ist. Bevor sich die beiden so recht austauschen können, wird der Informant blutrünstig ermordet, aber Devereaux erfuhr immerhin so viel, daß ein Angriff auf ein Mitglied des englischen Köngshauses geplant ist. Ein wunderbarer Thriller, in dem so viel gepichelt wird, daß man beim Lesen schon ganz dune wird, wo die Konkurrenz aus dem konkurrierenden Geheimdienst eine ebenso große Gefahr wie die eigentlichen Gegner darstellt, und wo ein realistisches Bild der Agententätigkeit gezeichnet wird, und mordsspannend ist es obendrein. Darauf einen Whisky *hicks*!
  16. Cover des Buches Weimars Ende (ISBN: 9783596175031)
  17. Cover des Buches Die privaten Memoiren und Bekenntnisse eines gerechtfertigten Sünders. (ISBN: B002ZA4KQS)
  18. Cover des Buches Hitler und Stalin (ISBN: 9783442128457)
    Alan Bullock

    Hitler und Stalin

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Dunkle Tage (ISBN: 9783866800724)
    Gunnar Kunz

    Dunkle Tage

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Halb Berlin dürfte ein Motiv gehabt haben, Max Unger umzubringen, und ich wage zu behaupten, dass sein Tod mehr Sektkorken knallen als Tränen fließen lässt.«

     

    Berlin, 1920. Es ist ein sehr blutiger Tatort, an den Kriminalkommissar Gregor Lilienthal gerufen wird. Der Unternehmer Max Unger hat sich zu Lebzeiten reichlich Feinde gemacht, ein Motiv für den brutalen Mord hätten nicht wenige Menschen. Gregor bittet seinen Bruder Hendrik, Professor für Philosophie, ihn mit seinem wachen Verstand bei einigen kniffligen Ermittlungsansätzen zu unterstützen. Und noch jemand stürzt sich auf eigene Faust in die Suche nach dem Täter: Diana Escher, Physikstudentin und Nichte des Ermordeten.

     

    Einen klassischen Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse hat der Autor hier geschaffen. Ihm gelingt es mit intensiven Schilderungen die Atmosphäre der Nachkriegszeit darzustellen, viele Menschen leiden Not und sorgen sich um ihre Zukunft. Rechte Tendenzen, der Kapp-Putsch, die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – die Stimmung ist politisch aufgeheizt. Hat der Mord womöglich ebenfalls einen politischen Hintergrund?

     

    Der Krimi liest sich flott, ist spannend und die Auflösung wirkt schlüssig. Bei den Ermittlern liegt der Fokus auf Hendrik und Diana, beide Charaktere sind gut ausgearbeitet, wogegen Gregor etwas blass bleibt. In der Summe fühlte ich mich gut unterhalten.

     

    Fazit: Klassischer Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse. Ich fühlte mich gut unterhalten.

  20. Cover des Buches Die Himmelsleiter (ISBN: 9783942574013)
    Marco Lalli

    Die Himmelsleiter

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Aufbruchstimmung in den Sechzigern. Ein hochbegabter Physikstudent und sein ehemaliger Weggefährte, eine italienische Schönheit mit eigenwilliger Haltung, die Umtriebe einer neuen Elite in den Studentenvereinigungen. Garniert mit den Gedanken und Lebenswegen der Protagonisten. Das ist die Kulisse. Ein Unfall der sich als Mord und dann als Schimäre erweist. Eingebaut in einer von zarter Hand gesponnenen Intrige die den Weltuntergang herbeiführen soll. Ein buntes Kaleidoskop in dem es um Libido und Machbarkeit geht. Das ist die Handlung.

  21. Cover des Buches Völkische Landnahme (ISBN: 9783861539865)
  22. Cover des Buches The Rising (ISBN: 9780330460859)
  23. Cover des Buches Klimakriege (ISBN: 9783596178636)
  24. Cover des Buches Roh (ISBN: 9783958901797)
    Uli T. Swidler

    Roh

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Kunstguerilla

    Uli T. Swidler liefert mit ROH einen spannenden Thriller, der von Anfang an fesselt, vor allem weil einen die bildhafte Darstellung der Szenerien in die Handlung ziehen. Man bemerkt häufig den Drehbuchautoren – alles ist sehr filmisch beschrieben, man hat die Handlung förmlich vor Augen, ohne dabei aber zu viel aufgedeckt zu bekommen. Dabei "fühlt" sich die Erzählung durchweg organisch an, man wird nie von der Handlung abgelenkt. Anfangs ist es fast ein wenig zu viel zum Erfassen, man ist konfrontiert mit vielen parallelen Handlungssträngen, bei denen man erst einmal nicht sogleich versteht, wie die augenscheinlich voneinander getrennten Fäden zusammenhängen und staunt im Verlauf der Erzählung umso mehr, wie gekonnt sich das ab einem bestimmten Punkt ineinander verschränkt.

    Was das Buch aber vor allem stark und empfehlenswert macht, sind die detailliert und überzeugend gezeichneten Charaktere, die einem – gerade weil sie Ecken und Kanten haben und nicht aus bestimmten Schubladen heraus funktionieren – schnell ans Herz wachsen. Mitzuerleben, wie die Hindernisse, auf die sie stoßen, sie dazu zwingen, sich weiterzuentwickeln, ist faszinierend und gut geschrieben.

    Mit dem Politischen des Inhalts – religiöser Fanatismus und Terrorismus – geht der Autor souverän um und ist dabei nie tendenziös, sondern zeigt, dass religiös motivierter Fanatismus immer Schwachsinn ist, egal zu welchem Gott der Fanatiker betet. Man spürt auch an vielen Stellen die Aktualität der Problematik mit steter Terror-Gefahr durch gewaltbereite Islamisten, dem in den USA wachsenden protestantischen Fanatismus und dem zögerlichen Agieren der Behörden, bei denen man oftmals den Eindruck gewinnt, man würde lieber riskieren, dass etwas passiert, bevor man übereilt in eine falsche Richtung Beschuldigungen ausspricht.

    Das Buch funktioniert sehr gut und unterhält durchweg, sodass man sich am Ende einen weiteren Fall mit Carl und Lena wünscht.

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