Bücher mit dem Tag "radsport"
54 Bücher
- Graeme Simsion
Das Rosie Projekt
(1.460)Aktuelle Rezension von: Brina_10Don Tillmann weiß, das soziale Interaktion nicht sein Fachgebiet ist. Als Professor und Forscher, der Umgang mit Analysen und rationalen Gedanken hingegen schon. Was liegt also näher als einen Fragebogen zu erstellen? Einen Fragebogen, um die perfekte Ehefrau zu finden? Don ist begeistert von seiner Idee und weiß, das sie erfolgreich sein kann. Doch dann trifft er Rosie. Rosie, die alle Fragen sprengt und sich einfach nicht um den Fragebogen schert, weil sie ein ganz anderes Ziel hat: Ihren leiblichen Vater zu finden.
Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Es war erfrischend und einfach mal etwas total anderes. Und auch, wenn Don stellenweise echt anstrengend war, war es genau diese überzogene Darstellung, die das Buch für mich so einzigartig gemacht hat.
Don und Rosie verfolgen ein gemeinsames geheimes Projekt. Und auch hier ist die Darstellung total überzogen und wahrscheinlich wenig realistisch. Aber genau das, macht es so einfach, sich auf das Buch einzulassen. Es besticht durch seinen trockenen Humor und einzigartige Charaktere.
Das Buch vereint sämtliche Klischees und regt genau deshalb dazu an, nachzudenken. Seine eigene Einstellung zu hinterfragen, andere Perspektiven einzunehmen und die Geschichte einfach auf sich wirken zu lassen. Irgendwie kann sich sicher jeder in diesem Buch ein stückweit wiederfinden und das macht es so einfach, das Buch zu mögen.
Ich habe den Schreibstil, den Humor, die Protagonisten und alles andere an dem Buch einfach sehr gemocht und freue mich schon total auf die anderen Bände.
- Per J. Andersson
Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden
(200)Aktuelle Rezension von: OMess83Ich mag die Kernbotschaft des Buches sehr: Eine Liebe, die sich über die Grenzen von Kulturen, Kontinenten und Konventionen erhebt und schlussendlich gegen jegliche Vernunft siegt. Der Schreibstil des Buches ist relativ einfach und der Reise- und Liebesbericht von Pikay und Lotta liest sich ohne großen Längen und Aufreger flüssig weg.
- Thea Dorn
Mädchenmörder
(132)Aktuelle Rezension von: MelodyofSoulEin sehr spannendes und außergewöhnliches Buch, dass sehr realistisch geschrieben und umgesetzt ist. Vor allem das Ende lässt einen nochmal drüber nachdenken und nachschlagen ob dieser Fall wirklich geschehen ist. Der Schreibstil ist sehr an den eigenen Gedankengängen von Julia orientiert. Deswegen sind sehr viele Einwürfe mit () eingefügt. Was auch sehr humorvoll von ihr kommentiert wird. Insgesamt wirklich empfehlenswert zu lesen und etwas ganz neues was mir sehr gefallen hat. - SUSAN MALLERY
Stadt, Mann, Kuss
(167)Aktuelle Rezension von: Chrissy87Charity ist die neue Stadtplanerin in Fool's Gold und einer ihrer ersten Aufträge ist es Männer in die Stadt zu holen, denn es herrscht ein deutlicher Männermangel. Dabei unterstützt sie unter anderem Josh. Die beiden fühlen sich zu einander hingezogen, aber Charity streubt sich anfangs, da Josh ein wahrer Frauenmagnet zu sein scheint.
Obwohl ich einiges zu bemängeln habe, hat mich das Buch zusammenfassend doch echt gut unterhalten.
Ich mochte das Setting sehr und freue mich schon mehr aus Fool's Gold zu lesen, da ich glaube da warten noch einige unterhaltsame Geschichten auf mich.
Die Liebesgeschichte zwischen Josh und Charity habe ich nicht so nachvollziehen können, die Anziehung schon, aber das daraus so schnell so viel mehr wird, ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
Das typische Liebesromanende hat mich hier auch extrem genervt, ich kann da nur nicht genauer drauf eingehen ohne zu spoilern.
Damit die Geschichte sich nicht nur um die außer Rand und Band geratenen Hormone der beiden Protagonisten dreht, wurde noch etwas Spannung erzeugt, aber das war alles so offensichtlich, das ich persönlich diesen Handlungsstrang nicht gebraucht hätte.
- SUSAN MALLERY
Stadt, Mann, Kuss …
(5)Aktuelle Rezension von: Die-GlimmerfeenInhalt:
Charity hat einen Job in der Kleinstadt Fool's Gold bekommen und es ist ihre Aufgabe den Männermangel in dem Ort zu beheben. Wie? Branchen in die kleine Stadt holen, in denen überwiegend Männer arbeiten.
Das mag schon schwierig klingen, doch es wird für sie noch komplizierter als sie sich in Josh, den berühmten Playboy und Radrennfahrer verliebt.
Art des Buches:
Liebesroman mit Humor und Wohlfühlfeeling
Wie fand ich das Buch?
Zunächst einmal habe ich diesen Fool's Gold Band nicht gelesen, sondern als Hörbuch gehört. Vorher hatte ich schon zwei Anläufe gewagt, war aber nie zufrieden damit. Wie so oft, wenn mir etwas in schriftlicher Form nicht gefällt, konnte mich dann aber das Hörbuch begeistern. Die Sprecherin war angenehm, auch wenn manche Bewohner von Fool's Gold wegen ihrer Betonung und Geschwindigkeit sehr dumm klangen.
Nun zum eigentlichen Buch. Es ist von Anfang an reichlich sexuell aufgeheizt, was ich in späteren Büchern der Serie nicht so empfinde und was mich auch eher störte. So hat sogar Charitys Assistentin ein Nackfoto von dem begehrten Josh im Büro als Bildschirmschoner. Eine Spur zu übertrieben für mich.
Was mich ein wenig verwunderte, waren auch die ernsten Themen, die angesprochen wurden. Obwohl ein Wohlfühlroman werden Themen wie Krebs im Endstadium angerissen, aber nicht wirklich weiter thematisiert, wofür ich dankbar war. Wer mich kennt weiß, dass ich um solche Themen eigentlich einen großen Bogen mache.
Alles in allem hat es mir aber sehr gut gefallen und am Ende war ich glücklich doch noch einen Zugang zum ersten Band der Fools Gold Reihe gefunden zu haben.
Bemerkenswert? Es ist der Auftakt von der Fool's Gold Reihe. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig die Bücher der Reihe nach zu lesen. Jedes Buch steht auch auf eigenständigen Beinen, auch wenn natürlich Cameo-Auftritte geliebter Personen aus anderen Büchern enthalten sind und man so erfährt wie Schwangerschaften und Hochzeiten verlaufen.
3 passende Wörter zum Buch? Radrennen - Liebe - Kleinstadt
Wem empfehlen? Wie immer bei Fool's Gold Büchern empfehle ich es allen, die Liebesromane mögen und sich nach einem Ort wie Stars Hollow (Gilmore Girls) sehnen. - Lance Armstrong
Tour des Lebens
(54)Aktuelle Rezension von: BibsiEin Buch, welches ich damals großartig fand und von welchem ich wirklich begeistert war - bis es sich mittlerweile als eine große Lüge geoutet hat.... - Jens Voigt
Jens Voigt: Shut Up Legs
(5)Aktuelle Rezension von: Dr_MWieder einmal war Jens Voigt in einer Fluchtgruppe gelandet, obwohl er es eigentlich gar nicht wollte. Und dann kommt so ein Spruch. Es ist schon komisch, wenn man so etwas liest und diesen Radrennfahrer immer wieder dafür bestaunt hat, dass er sich immer wieder an scheinbar chancenlosen Ausreißversuchen beteiligte. Einerseits - so liest man es in diesem Buch - gelangte Voigt oft eher zufällig in solche Gruppen, weil er "einfach auf eine Bewegung an der Spitze des Feldes" reagierte. Andererseits waren Fluchtgruppen sein Weg, um Rennen zu gewinnen.
Gerade mit seinem unermüdlichen Kämpferherzen gewann er viele Fans. Voigt ist eine Legende, auch weil er 17 Mal an der Tour de France teilnahm. Welcher Radrennfahrer quält sich eigentlich noch mit über vierzig Jahren auf Spitzenniveau durch eine solche Tour? Voigt hat es getan. Bei diesem Thema kommt man allerdings sofort auch auf das leidige Doping, das sich auch durch Voigts Erinnerungen zieht. Nach seinen glaubhaften Bekundungen hat er nie zu solchen Mitteln gegriffen. Und doch musste er sich stets Fragen danach gefallen lassen, schließlich fuhr er auf einem Niveau, das andere nur gedopt mithalten konnten.
Das Buch ist eine recht gelungene Mischung aus Lobpreisungen seiner ehemaligen Mitstreiter und Voigts Erinnerungen an bestimmte Rennen oder Rennsituationen. Das Ganze verläuft entlang des Zeitstrahls und ist in einer einfachen Sprache verfasst. Man kann sich mit diesem Buch ein gewisses Bild vom Rennfahrer und vom Menschen Jens Voigt machen. Der sympathische Eindruck, den man aus dem Fernsehen gewinnen konnte, verstärkt sich beim Lesen noch. Offenbar ist Voigt ein sehr geselliger Mensch, der gerne von sich erzählt, hilfsbereit ist und sich in seine Aufgaben ohne Rücksicht auf Verluste hineinkniet.
Eine besondere Rolle spielte dabei offenbar seine Formung in der verblichenen DDR. Auch dies zieht sich durch das ganze Buch. Voigt war damals allerdings noch ein Kind und in den Wendejahren ein jugendlicher Spätentwickler. Dass seine Erinnerungen nicht ganz die ostdeutsche Wirklichkeit spiegeln, liegt wohl genau daran. Allerdings hätte wenigstens der Verlag die gröbsten Irrtümer beseitigen können. Voigts Vater wurde 1946 geboren und "war eines der jüngsten Kinder der neu gegründeten Republik", heißt es. Die DDR wurde aber erst 1949 gegründet. Es gab in der DDR auch nicht nur zwei Automarken, und die SED war nicht die Sozialdemokratische Einheitspartei Deutschlands, sondern die Sozialistische. Auch konnte man in Voigts Jugendjahren völlig problemlos Westfernsehen schauen, wenn man nicht gerade im Elbtal bei Dresden wohnte. Das sind zwar Kleinigkeiten in diesem Buch, das eigentlich mehr dem Radrennsport und Voigts Karriere gewidmet ist. Allerdings leidet die Glaubwürdigkeit dann doch etwas unter solchen Ausrutschern.
Wenn man etwas über die Karriere des Jens Voigt erfahren möchte oder über den Profiradsport allgemein und bestimmte Kollegen von Voigt im Besonderen, dann ist dieses Buch sicher eine gute Quelle. Eine gewisse naive Herangehensweise an bestimmte Themen lässt sich allerdings nicht übersehen. Aber auch das gehört vielleicht zu Jens Voigt. - Anna Bell
Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
(148)Aktuelle Rezension von: Universum_der_WoerterDie Autorin erzählt in einem einfachen lockeren Schreibstil über eine Protagonistin die von ihrem Freund verlassen wurde und nun alles daran setzt um ihn zurück zu gewinnen. Zugegeben, ich war am Anfang sehr skeptisch und dieses Buch lag lange auf meinem SuB. Viel zu lange.
Denn die Autorin schreibt die Story auf eine humorvolle Art und Weise. Für den ein oder anderen ist es mit Sicherheit oberflächlich aber ich habe die Story eher mit einem Augenzwinkern gesehen. Man sollte es nicht allzu ernst sehen.
Zwar konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen warum die Protagonistin unbedingt auf diese Art und Weise ihren Freund zurück erobern wollte, aber ich habe mich darauf eingelassen und es nicht bereut. Ich finde die Protagonistin sehr sympathisch, vielleicht ein wenig naiv aber sehr liebevoll.
In diesem Roman steckt so viel mehr als der Klappentext vermuten lässt und ich war positiv überrascht. Es ist ein leichter Unterhaltungsroman der ein positives Gefühl bei mir hinterlassen hat.
Es ist eine motivierende Geschichte, eine Geschichte in der es darum geht, über sich selbst hinauszuwachsen und mutig zu sein und vor allem an sich selbst zu glauben.
- Fabio Genovesi
Fische füttern
(40)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDrei unterschiedliche Protagonisten, drei verschiedene Lebenswege, aber alle auf der Suche nach Hoffnung, Liebe, Glück und Erfolg. Da ist zu einem die studierte Tiziana, die nach einem Aufenthalt im Ausland wieder nach Hause zurück kehrt und all ihre Erfahrungen und das Studierte weiter geben will, aber doch stolpert. Ihr Vater trainiert Mirko auf dem Rennrad. Dieser träumt von einer großen Profikarriere, aber scheitert manchmal an seinen eigenen Wünschen und Träumen. Fiorenzo hat schon sehr früh seine rechte Hand verloren. Der Traum als Musiker mit seiner Band Erfolg zu haben, hat er aber nie aufgegeben und kämpft, manchmal verbissen, weiter. In diesem Sommer, mitten in der wunderschönen Toskana, lernen die drei sich kennen und nichts ist mehr wie zuvor.
Fabio Genovesi lässt jeden der Protagonisten seine eigene Stimme haben und das gibt dem Buch drei großartige Perspektiven. Die Entwicklungen sind überraschend, traurig, unterhaltsam, nachdenklich und immer mit viel Elan und Hoffnung. Ein großer Erzähler!
- Tommy Krappweis
Das Vorzelt zur Hölle - Wie ich die Familienurlaube meiner Kindheit überlebte
(43)Aktuelle Rezension von: lesenundteetrinkenDa ich Camping liebe und mir der Humor von Tommy Krappweis sehr gut gefällt, wollte ich das Buch unbedingt lesen. 😊
(Wild)Campen mit Familie Krappweis in den 70ern.
Egal, ob es ums Packen geht, um das Finden eines geeigneten Stellplatzes, das Aufbauen des Vorzelts oder um das Fahren mit einem Schlauchboot... Zu jedem dieser Themen gibt es verschiedene Anekdoten, die einen zum Lachen bringen, einem aber oft auch die Haare zu Berge stehen lassen.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Ich bin allerdings heilfroh, dass ich bei meinen Campingurlauben keine ähnlich haarsträubenden Erfahrungen machen musste. 😅 - Helena Grass
Blue Eyes - Besessen von dir
(14)Aktuelle Rezension von: Dominika... ist ein packender Romantic-Thriller mit unvorsehbaren Wendungen.
Die Geschichte ist gut geschrieben. Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig. Orte und Situationen sind sehr genau beschrieben, das gefällt mir.In einigen Abschnitten schreibt die Autorin aus der Sicht des Mörders - ohne den Mörder zu verraten - auf diese Weise kann man ganz gut in das Herz des Mörders sehen, seine Gedanken und Gefühle besser verstehen. Das ist eine gute Idee und macht das Buch umso spannender.
Die Sexszenen hätte man besser weglassen sollen. Ich finde, sie passen nicht. Aber bei der Mordtat war sie zwar an der richtigen Stelle, nur hätte man sie etwas kürzer fassen können.
Sonst ist das Buch toll. Es ist so spannend, das man es nicht so gerne aus den Händen geben möchte. Und das Cover passt wunderbar zu der Geschichte. Insgesamt war das eine super Geschichte. Es hat eine gute Mischung: Krimi, Liebe und Thriller.
Blue Eyes - Besessen von dir ist ein gelungener Romantic-Thiller.
- David Millar
Vollblutrennfahrer
(2)Aktuelle Rezension von: Ulenflucht"Die entscheidende Leistung dieses Buches besteht darin, dass es einem den Glauben an den Radsport zurückgibt.", steht hinten auf dem Einband und ist ein Zitat des britischen Observers. Da war ich gespannt. Ich schätzte David Millar nach seiner Rückkehr aus der Dopingsperre als Fahrertypen und guten Redner, der sich nie auf Standardsätzen ausruhte. Ein heller Kopf also, aber was brachte ihn zu seinem Betrug und wie geht man damit um, wenn man wieder zurückmöchte?
Es ist eine seltene Geschichte, die David Millar da erzählen kann, denn ihm ist gelungen, was den anderenerwischten Lautsprechern seiner Generation, den Jaksches, Schumachers, Rassmussens, nicht gelungen ist. Es dauert die länge eines Buches, eines ausführlichen Buches von 400 Seiten, um zu verstehen was den Unterschied ausmacht. Oder die Kürze eines Buches, besser gesagt, denn fünfhundert Zeitungsartikel und Meinungen und Interviews halfen nicht, dieser Papierblock aber schon.
Fünf Jahre liegen zwischen den beiden Szenen, die das Buch spannungsreich eröffnen: Die Gefangennahme und die 48 Stunden im Gefängnis von Biarritz 2004 und die Etappe der Tour de France 2009 nach Barcelona, die Millar beinahe gewann und die für ihn zum Symbol seiner zweiten Karriere wurde. Sie sind gut gewählt und das Buch nimmt sich die Zeit, sie beide zu verbinden. Dabei wird danach chronologisch vorgegangen. Erst plätschert es ein wenig dahin, wenn es um die Anfänge der Karriere geht, das Entdecken des Radsports und die Zeit in Hongkong.
Fahrt nimmt es dann auf, als es zum Beginn der Profizeit kommt, auch wenn es dann noch lange dauert, bis sich Millar dem Drama widmet, das er eigentlich erzählen will, wo doch das Buch im Original "Racing through the dark" heißt. Diese Dunkelheit beginnt mit ein paar Regenerationsspritzen, Vitamine, Eisen und endet dann im Sündenfall bei der Vuelta 2000. Ein lang geplanter Betrug, wie sich herausstellt, man erfährt detailliert von den Vorbereitungen bei einem Teamkollegen in der Toskana und wie es danach mit einem spanischen Arzt weiterging. Millar teilt mit, dass es ein langer Prozess war, seine Niederlage bei der Tour 2000 nur der letzte Stein in diesem Mosaik. Tatsächlich aber erscheint es dem Leser anders. Wie genau man als Fahrer in der Zeit veranlasst wurde, seine Prinzipien über Bord zu werfen, wird nicht deutlich. Auch bleibt die Frage offen, weshalb Millar auch in seiner dunklen Zeit Rennen sauber gewann und dann in anderen wieder zu Doping griff. Ebenfalls wird nicht ausreichend schlüssig dargestellt, inwiefern die Begegnung mit Dave Brailsford und der Wille, für Großbritannien zu starten, den Absprung bedeuten musste.
Es gelingt Millar gut, sich selber darzustellen, sich selber und seine Party-, Alkohol-, Doping-Vergangenheit zu analysieren und den Wendepunkt, nämlich die Sperre, glaubwürdig darzustellen. Der Frage aber, weshalb ihm der Weg zurück ins Peloton bei einer Profimannschaft nicht versperrt bleiben sollte, wie es nach einer Sperre üblich war, widmet er sich nicht. Wie passt es zusammen, ein reuiger Sünder zu sein, aber gleichzeitig gegen die Länge der Strafe zu klagen, auszusagen, dass das Team ihn zum Doping verleitet habe und dann das Selbstbewusstsein zu haben, als erstes Rennen nach der Sperre die Tour de France fahren zu wollen? Und warum um alles in der Welt bewahrt man als Andenken an seine Dopingzeit, bevor diese aufgeflogen war, zwei Spritzen im Bücherregal auf? Fragen, die ungeklärt bleiben, deren Erklärung man aber von Millar selber wohl kaum verlangen kann.
Das Buch schafft es tatsächlich, einem den Glauben an den Radsport zurückzugeben, wenn man sich die Mühe macht, zu differenzieren, Talent und echte Leistung zu erkennen. Ein gelungenes Porträt des Profisports, das den Menschen mit Stärken und Schwächen in den Mittelpunkt stellt. Zu bedauern ist aber, dass das Buch drei Jahre zu früh erschien. Denn zwischen 2010, als er es schrieb, und dem Ende seiner Karriere zu Saisonende 2014 ist noch einiges passiert: Sein Etappensieg bei der Tour de France 2012, der sicher die erste Szene zur Barcelona-Etappe 2009 ersetzt hätte, die olympischen Spiele in London, das Geständnis von Lance Armstrong. Dennoch ist es auch so ein Buch, das den Respekt vor David Millar ziemlich wachsen lässt und einen bezogen auf den Radsport optimistisch in die Zukunft blicken lässt.
- Felix Göpel
Mit dem Fahrrad zur WM
(4)Aktuelle Rezension von: RosinanteFelix Göpel und sein Freund Kevin fahren einfach mal in Berlin los, um sich in Indien für ein Semester an der Uni einzuschreiben...Und das u.a. durch den Iran und Pakistan, was kurz nach dem 11. September 2001 nicht so zu empfehlen ist. Aber das sind nicht die einzigen Gefahren, die auf der Strecke von ca. 11.000 Kilometer auf die Beiden zukommen. Da sind österreichische Grenzer und anatolischen Höllenhunde, unsichtbare Tiger im Tigernationalpark und und und .... zu besänftigen, bekämpfen oder ertragen. Wenn so jungen Männern der Angstschweiß auf der Stirn steht und die Erschöpfung in den Gliedern steckt, dann muss diese Tour etwas Außergewöhnliches sein und nichts für Jedermann.
Felix Göpel schreibt sehr witzig, interessant und abwechslungsreich. Er hat einen jungen und entspannten Schreibstil. Man merkt, dass er sonst auch Lach- und Sachgeschichten schreibt.
Er beschreibt sehr schön, wie die Menschen auf fremde, fahrradfahrende, untypische Touristen reagieren. Ihnen wird auf unterschiedlichste Weise geholfen oder sie müssen hartnäckig um Hilfe bitten. Der Leser lernt Essgewohnheiten und Hygienevorstellungen der verschiedenen Länder kennen, wobei es überall auch Unterschieden zwischen Städten und abgelegenen Landstrichen gibt.
Kevin Meisel ist der Fotograf und ein paar Fotos sind im Buch zu sehen, aber ich hätte mir gern mehr Fotos dazu gesehen - vor allem Landschaftsfotos.
Um mir besser vorstellen zu können, wie die Straßen und Landschaften auf der Tour waren, habe ich mir nebenbei im Internet immer die Strecke angeschaut und die Satellitenbilder. Man bekommt dabei einen Eindruck von der grünen oder gegenteilig kargen Landschaft der Länder. Zur besseren Vorstellung der Tour wäre dazu eine Karte im Klappendeckel hilfreich gewesen.
Da ich seit letztem Jahr inzwischen auch vom Fahrradtourfieber infiziert bin, riss mich dieser Bericht enorm mit. Ich habe jeden Tag gelesen und wollte wissen, wie die Tour weitergeht und welche Abenteuer auf der nächsten Strecke auf die Beiden einströmen. Manchmal war ich enttäuscht, wenn Ruhetage kamen oder Felix allein gefahren ist.
Ich nehme aus diesen Erlebnissen mit, dass ich mir nicht mehr so viele Gedanken um viele Kleinigkeiten bei der Radtour machen muss. Es findet sich immer eine Lösung zur Übernachtung oder Verpflegungsfindung. Andererseits weiß ich nun, was an einem Fahrrad alles kaputt gehen kann - da ist ja ein platter Reifen eine Lapalie, vor allem, wenn man nur in Deutschland unterwegs ist. - Greg Moody
Mörderische Saison
(1)Aktuelle Rezension von: NeleWill Ross ist zurück. In seinem Radrennteam Haven wird für die Saison trainiert und nebenbei macht er sich ein paar nette Tage mit Freundin Cheryl. Doch dann kommt der Teamleiter Deeds aus der Reha zurück und fährt schwere Geschütze auf. Es wird hart für die Tour de France trainiert, das Mekka eines jeden Rennradfahrers. Dazu gibt es vom Mannschaftsarzt jeden Tag eine Dosis Vitamine - danach fühlen sich alle viel besser. Doch plötzlich spielen einige Teammitglieder verrückt und gehen bis an ihre Grenzen und darüber hinaus. Was hat das zu bedeuten? ... Also dieser Band hat mir wesentlich besser gefallen als der erste. Er war um einiges spannender und auch die Charaktere sind nachvollziehbar und außerordentlich sympathisch. Einen Punkt Abzug gibt es lediglich für das ab und zu Übertriebene (halb tod eine Etappe der Tour de France zu fahren). Dennoch war ich sehr sehr zufrieden mit diesem Teil. Absolut etwas für Radsport- UND Krimifans!