Bücher mit dem Tag "rafik schami"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rafik schami" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Die geheime Mission des Kardinals (ISBN: 9783869743875)
    Rafik Schami

    Die geheime Mission des Kardinals

     (10)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-

    Ich habe das Hörbuch gehört.

     

    Leider hat es nicht meinen Geschmack getroffen. Für mich war zu viel unwichtiges/uninteressantes drumherum. Außerdem sehr ausschweifend und zu detailliert. Daher ist es etwas langwierig und langatmig geraten.

     

    Ich hatte das Gefühl, dass es eigentlich mehr um kulturelles, Religion und Politik geht als um den eigentlichen Kriminalfall. Auch die persönlichen Hintergründe der Hauptfiguren lagen viel zu sehr im Fokus. Dinge die schon ewig her sind und keinen Beitrag zur aktuellen Situation beitragen wird lang und breit erzählt.

     

    Manchmal hatte ich überlegt abzubrechen, aber irgendwie will man doch erfahren von wem und warum dieser Mord geschehen ist.

     

    Der Spannungsbogen war sehr flach und kaum vorhanden. Die Szene welche etwas Spannung verspricht ist leider nur sehr kurz gehalten und wird schnell wieder aufgelöst. Schade.

     

    Fazit: Ich hatte einen spannenden Kriminalfall erwartet, doch insgesamt war es für mich zu langweilig.

  2. Cover des Buches Die dunkle Seite der Liebe (ISBN: 9783423147989)
    Rafik Schami

    Die dunkle Seite der Liebe

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Es fällt mir ein bisschen schwer, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben.
    Vor Monaten hatte ich angefangen "Die dunkle Seite der Liebe" im Urlaub zu lesen. Doch irgendwie bekam ich ganz schlecht einen Zugang. Seitdem ruhte es. Nun habe ich mich wieder damit befasst und musste feststellen, dass der Zeitpunkt oder die Umstände vielleicht einfach ungünstig waren.
    Es gibt zwei verfeindete Clans: die Schahins und die Muschtaks. Gefühlt ging es auf den ersten 200 Seiten um ganz viele Generationen beider Clans, die immer wieder im Clinch lagen und immer wieder zwei Liebende aus der jeweils anderen Familie hervorbrachten. Niemals konnten die Väter das dulden, die Kinder wurden quasi immer verstoßen.
    Dann aber handelte der Rest des Buch von einer bestimmten Muschtak-Familie, in der der Sohn Farid die Hauptrolle spielte. Auch er verliebt sich, natürlich, in eine Tochter der "falschen" Familie: Rana Schahin. Sie kämpfen um ihre Liebe, jahrelang. Und währendessen wird die Geschichte Syriens erzählt, die Kultur und die Religion Syriens deutlich und vor allem die Probleme, die dieses Land in der Vergangenheit und sicherlich auch heute noch hat. Ein komplexer Roman, der aus verschiedenen "Mosaikteilen" besteht, wie es der Autor selbst ausdrückt. Er teilt sein Buch in verschiedene Bücher, so so gibt es das "Buch des Lachens", das "Buch der Liebe", das "Buch der Farbe", das "Buch des Todes" und noch einige mehr. Erst aus allen Teilen ergibt sich dann eine vollständige Geschichte, die schön und traurig, brutal und liebevoll, lustig und zum Verzweifeln ist.
    Doch über allem hängt die Kultur Syriens, die ich so wenig nachvollziehen kann. Zwangsehen, die Bedeutungslosigkeit von Frauen, fehlende Rechte von Frauen, fehlende Gerechtigkeit, übermäßige Brutalität durch das Militär. Folter und Schläge sind an der Tagesordnung, man darf seine Meinung nicht kundtun und immer so weiter.
    Für mich ein einziger Aufreger. Dennoch ein gutes Buch und wenn mich diese ganzen Aspekte nicht so aufregen und mir den Lesegenuss nehmen würden, könnte ich sicher auch mehr Sterne vergeben. Ich glaube es ist ein wichtiges Buch, um Europäern die Kultur der Syrer näher zu bringen. Ob es hilft, sei dahin gestellt.
  3. Cover des Buches Sophia oder Der Anfang aller Geschichten (ISBN: 9783423147996)
    Rafik Schami

    Sophia oder Der Anfang aller Geschichten

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Die Liebe richtet sich weder nach dem Geburtsdatum noch nach der Religionszugehörigkeit. Sie trifft die Menschen, so wie Gott sie geschaffen hat, ohne Religion und ohne Geld. In unserer Nacktheit sind wir alle gleich.«

     

    Als junger Mann liebte Karim die schöne Sophia, doch sie entschied sich für einen anderen Bewerber als Ehemann. Als Karim einige Jahre später in großen Schwierigkeiten steckte, rettete Sophia ihm das Leben und nun, Jahrzehnte später, ist sie diejenige, die dringend Hilfe benötigt. Ihr Sohn Salman hatte sich nach vielen Jahren im Exil wieder nach Damaskus gewagt, um seine Eltern noch einmal zu sehen und die Orte seiner Jugend zu besuchen. Doch bald schon ist ihm der Geheimdienst auf den Fersen und ohne Hilfe ist Salman verloren…

     

    Rafik Schami, der große Geschichtenerzähler, hat es wieder einmal geschafft, mich zu fesseln. Speziell die Rettungsaktion Salmans wird sehr spannend, daneben gibt es alle großen Gefühle, die man sich denken kann. Auf der positiven Seite Liebe zu einem anderen Menschen, zur Familie, zur Heimat, Treue und Vertrauen. Und auf der negativen Seite Hass, Gier, Angst, Verzweiflung, Verrat und missverstandenes Ehrgefühl. Karim beispielsweise geriet in eine Notlage, weil er sich weigerte, einen aus der Sippe verordneten Ehrenmord durchzuführen.

     

    An Punkten wie diesen merkt man die kritische Haltung des Autors, der auch offen ausspricht, was in der arabischen Welt schlecht läuft. Gleichzeitig merkt man deutlich die Liebe zu seinem Heimatland, er schwärmt von der Schönheit syrischer Städte und lässt seine Protagonisten mit bewunderndem Blick auf sie schauen. Und schließlich riskierte sein Protagonist Salman viel, um noch mal durch die Straßen von Damaskus zu laufen.

     

    Schamis Protagonisten leben ein offenes Miteinander von Muslimen und Christen, sie schließen Freundschaften und auch in der Liebe fragen sie nicht nach der Religionszugehörigkeit. Sie trotzen Kritik und Anfeindungen und gehen ihren Weg, ehrlich und offen für die Nöte der Mitmenschen. Wie immer, wenn ich ein Buch von ihm lese, wünsche ich mir, dass es mehr Menschen geben würde, die so ticken. Es gäbe viel weniger Probleme auf der Welt.

     

    »Wenn ein edler und unschuldiger Mensch wie du Verbrecher genannt wird und wir schweigen, sind wir Verbrecher.«

     

    Fazit: Eine fesselnde Geschichte, voller Spannung, Atmosphäre, Gefühlen und wichtigen Gedankenanstößen.

  4. Cover des Buches Wenn du erzählst, erblüht die Wüste (ISBN: 9783446277465)
    Rafik Schami

    Wenn du erzählst, erblüht die Wüste

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Bianca_Cimiotti

    Dieses Schätzchen habe ich in meiner Stadtbücherei gefunden. Ein wundervolles Buch. Beeindruckt haben mich die vielen Geschichten die die Menschen in Geschichte erzählen. Und jede Nacht steht unter einem anderem Thema. Aus jeder Geschichte ob kurz oder lang, kann man für sich etwas mitnehmen. Gefühlvoll erzählt.

    Jasmin ist eine mutige Prinzessin. Mit ihrer Zofe Nura erlebt sie viele Abenteuer. Auf einer ihrer Reisen verliebt sie sich in einen armen Fischer namens Amir. Bevor sie ihren Eltern davon erzählen kann, stirbt ihre Mutter auf tragische Weise. Von da an schweigt die Prinzessin und gibt sich auf . Viele Medizinier, Heilkundler und Magier versuchen der Prinzessin zu helfen. Doch niemanden gelingt es.

    Karam. ein Kaffeehauserzähler (Geschichtenerzähler) , aus einem Nachbarland besucht seine Tante. Er will der Prinzessin helfen. Seine einzige Bedingung  ist, in der Zeit soll keiner im Land Hungern. Nach einiger Bedenkzeit, geht der Weise König darauf ein. So werden jeden Tag Tafeln aufgestellt, wo jeder, nicht nur die Bettler daran speisen dürfen. So entsteht ein all abendliches Ritual und es schafft ein Gemeinschaftsgefühl.
    Zuerst hat Karam kein Glück, doch die Prinzessin möchte das er wieder kommt. Nach wenigen Tagen verlässt Prinzessin Jasmin wieder ihr Gemach und die Erzählnächte beginnen. Alle dürfen dabei sein, so viele wie in den Audienzsaal passen. An den nächsten zehn Abenden wird immer unter einem anderen Thema Geschichten erzählt. Karam fängt als Geschichtenerzähler an, dann darf jeder der möchte und sich meldet. An den letzten zwei Abenden geht es um die Liebe. Jasmin nimmt an allen Erzählabenden mit dem König teil. Am vorletzten Abend gelingt es Jasmin mit Hilfe von Karam und Nura, ihren geliebten Amir ins Land zu holen. Nach einem Gespräch mit den Liebenden gibt der König seinen Segen. Jasmin gesteht ihre Liebe allen am letzten Erzählabend. Und nicht nur diese beiden werden Glücklich. Auch im Kapitel Abschied erfährt man wie es Karam und Nura ergangen ist im Anschluss.

    Gefühlvoll und berührender Roman. 

  5. Cover des Buches Sieben Doppelgänger (ISBN: 9783423129367)
    Rafik Schami

    Sieben Doppelgänger

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Scheherazade

    Der unter dem Pseudonym Rafik Schami schreibende Schriftsteller hat ein Problem: er ist so beliebt, dass er hunderte Lesungen halten könnte, aber leider kann er nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein. Da kommt er auf die Idee, dass er Doppelgänger ausbilden könnte, die die Lesungen halten, während er an neuen Buchprojekten arbeitet. Gesagt getan. Aber können wirklich andere Leute den einzigartigen Erzähler Rafik Schami ersetzen?

    Rafik Schami erzählt hier eine sehr komische Geschichte über sich selbst. Natürlich um ein wenig Verständnis seiner Leser und der Buchhändler zu bekommen, die er auf seinen Lesetouren ablehnen musste. Denn das Buch beschreibt sehr schön, was passieren kann, wenn man als Schriftsteller nicht nein sagen kann und einfach ein paar Doppelgänger einstellt. Was zu Anfang noch nach einem tollen Plan aussieht, artet schnell in ein Chaos aus, dass nicht mehr einzudämmen ist.

    Die verschiedenen Doppelgänger und die Unterschiede zu dem echten Rafik Schami werden wirklich toll beschrieben. Allerdings kam ich zur Mitte hin doch schnell durcheinander zwischen den Doppelgängern, da sie nur noch bei ihren Nummern genannt werden.

    Die Ereignisse bei den Lesungen sind wirklich witzig beschrieben und man mag gar nicht glauben, dass dem echten Rafik Schami nicht doch die eine oder andere Begebenheit wirklich passiert ist. Denn alles soll reine Phantasie sein.

    Der Erzählstil ist auch bei diesem Werk wirklich toll. Eben ein echter Rafik Schami, mit sehr viel Witz und Situationskomik.

    Insgesamt ein toller Roman, bei dem mich nur die Nummerierung der Doppelgänger etwas gestört hat. Deshalb gibt es 4 Sterne von mir.

  6. Cover des Buches Erzähler der Nacht (ISBN: 9783407810908)
    Rafik Schami

    Erzähler der Nacht

     (182)
    Aktuelle Rezension von: Nesa8486

    Rafik Schami schafft es, einige kleine Märchen zauberhaft zu erzählen. Ich habe jede Geschichte und jede Seite genossen. Der Schreibstil klar und flüssig und wie schon erwähnt leicht ins Märchenhafte, was ich aber total mag. Ich kann's definitiv nur empfehlen.

  7. Cover des Buches Damaskus (ISBN: 9783458358879)
    Rafik Schami

    Damaskus

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Scheherazade

    Während Marie Fadel, Rafik Schamis Schwester durch die Straßen von Damaskus streift, merkt sie sich alle Details um sie dann mit ihrem Bruder am Telefon zu teilen. Sie geht zu Familie, Nachbarn, Freunden und Bekannten um sie nach ihren Lieblingsrezepten zu fragen. Zu den Rezepten gibt es auch immer gleich die passenden Geschichten. Und immer wieder werden die Gespräche von Geräuschen unterbrochen, die die beiden in Erinnerungen schwelgen lassen.

    Marie Fadel steht als Autorin auf dem Buch und Rafik Schami hat die Geschichten aufgezeichnet. Es ist eine Mischung aus Kochbuch und Geschichtenfundus aus der Stadt Damaskus. Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt und jedes Kapitel nimmt sich eine kulinarische Spezialität und einen Stadtteil der Altstadt von Damaskus vor. Die Kapitel enthalten Geschichtliches über die Stadt, Geschichten über die Rezepte und die Leute die diese Rezepte beigesteuert haben.

    Die Rezepte an sich sind gut strukturiert und es gibt ein Verzeichnis um die Rezepte schnell finden zu können, wenn man sie nachkochen will. Die Rezepte sind für deutsche Verhältnisse vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. So kann es schon mal sein, dass in einen Salat an Stelle von 2 Esslöffeln Öl gleich 200ml Öl benutzt werden sollen. Wenn man sich allerdings traut, kann man wirklich traditionelle Damaszenerküche kennenlernen.

    Der Schreibstil ist typisch Rafik Schami und wirklich toll zu lesen. Ich liebe ja diese Geschichten in der Geschichte und das ist bei diesem Buch sehr schön ausgearbeitet. Wirklich ein Buch, dass man mehrfach lesen kann, um immer wieder Neues zu entdecken.

    Diese kulinarische Reise nach Damaskus kann ich wirklich sehr empfehlen. Wer etwas über diese Stadt, das Leben vor dem Bürgerkrieg und dem traditionellen Essen erfahren möchte, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Von mir gibt es 5 Sterne.

  8. Cover des Buches Die geheime Mission des Kardinals (ISBN: 9783423147873)
    Rafik Schami

    Die geheime Mission des Kardinals

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Michelles_Notebook

    Seitenlange Monologe, eine langsam dahintröpfelnde Geschichte ohne Spannungsbogen und ein frustrierendes Ende ohne echte Ermittlungsarbeit - das fasst diesen Roman gut zusammen. Ich habe ganze Abschnitte übersprungen, da mich die immer wiederkehrenden Themen wirklich gelangweilt haben. Mitgefiebert habe ich an keiner Stelle, einzig die Frustration über das korrupte System konnte ich nachfühlen. Einen flotten Krimi hatte ich nicht erwartet, aber eine atmosphärisch dichte Erzählung über einen Kriminalfall in einer ganz anderen Kultur. Am Ende fand ich die Geschichte aber vor allen Dingen langatmig. 

  9. Cover des Buches Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm (ISBN: 9783446203310)
    Rafik Schami

    Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    So, die Bildern sind gut gezeichnet worden. Die Figuren auf den Bildern sehen wie Strichmännchen aus. Sie sind nicht mit sehr großem Aufstand gezeichnet worden. Kleine Details hat man hier nicht Man hat auf jeder Seite ein Bild. Oder auch mehrere.

    Der Text ist zu dem Bild passend. Er ist sehr verständlich und klar geschrieben und gegliedert. Der Text enthält keine Fremdworte. Es ist auch nicht zu viel Text.

    Das Buch beginnt erstmal damit, das das Mädchen erstmal von ihrem Papa erzählt, was dieser alles kann und dann von der Angst die er hat. Was mir gar nicht gefällt ist, das in dem Buch steht; das ihr Papa Angst vor Schwarzen hat. Dies wird zwar nur einmal benutzt, dennoch ist das ein rassistischer Ausdruck, den man nicht benutzen sollte.

    Was mir gut gefällt hat, das man den Kindern sagt, warum der Vater solche Ängste hat. Natürlich finde ich dann sehr gut, das das Mädchen dem Vater seine Ängste überwinden helfen will und dies macht sie sehr geschickt. Da sie nichts von der Geburtstagfeier erzählt. Und auf einen Moment wartet, der für sie günstig erscheint.

    Es ist wichtig, das man den Kindern klar macht, das man sich seinen Ängsten stellen muss und das es oft übertrieben ist. Genauso kann es passieren, das bei Erzählungen man etwas übertreibt und das der Nächste dann eventuell noch mehr übertreibt, Und dann geht es immer so weiter.

    Also ich finde das Buch wirklich sehr schön.

  10. Cover des Buches Der Fliegenmelker und andere Erzählungen (ISBN: 9783423083812)
    Rafik Schami

    Der Fliegenmelker und andere Erzählungen

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Scheherazade

    Rafik Schami erzählt in dem Buch „Der Fliegenmelker“ Geschichten aus dem Damaskus der fünfziger Jahre. Also dem Damaskus in dem er aufgewachsen ist. Zu dieser Zeit in welcher die Machthaber manchmal schneller wechselten als die Filme im Kino – „Vom Winde verweht“ überdauerte sage und schreibe drei Regierungen. So erzählt Rafik Schami in vielen Geschichten vom Leben der Menschen, von Liebe und List, von Arbeit und Vergnügungen in einer Zeit die sehr unsicher war.

    Dieses Buch enthält insgesamt 13 Erzählungen, die wirklich sehr typisch sind für Rafik Schami. Mit sehr viel Witz, Ironie und Liebe erzählt, so wie man das von ihm und seinen Geschichten gewöhnt ist. Dabei gibt er wirklich einen tollen Einblick in eine Welt und das Leben dort, die so nicht mehr existiert. Es ist eine Welt die sehr bunt ist, exotische Gerüche bereithält, in der es Angst vor Spitzeln gibt, aber auch viel Hilfsbereitschaft.

    Wer schon Rafik Schami Bücher gelesen hat, der wird hier auch einige Charaktere wiederfinden, die schon in anderen Geschichten mitspielen. So gibt es auch ein Wiedersehen mit dem berühmten Kutscher Salim. Aber auch neue Figuren tauchen auf und unterhalten den Leser genauso gut wie die altbekannten.

    Mir hat die Geschichte „Kebab ist Kultur“ am besten gefallen. Sie erzählt von der Kunst das perfekte Kebab zu kreieren und das Essen auch zu zelebrieren. Kunstbanausen sind da fehl am Platz und Ketschup ganz besonders. Wirklich sehr lesenswert.

    Aber natürlich sind auch die anderen Geschichten toll. Ich finde es wirklich wichtig, dass solche Geschichten auch mal erzählt werden.

    Der Schreibstil ist typisch Rafik Schami und ich liebe ihn.

    Ich kann diese wirklich schöne Geschichtensammlung wirklich jedem empfehlen, der mal einen Blick in eine andere Kultur zu einer anderen Zeit werfen will. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

  11. Cover des Buches Mit fremden Augen (ISBN: 9783423145619)
    Rafik Schami

    Mit fremden Augen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: gerda_badischl

    Rafik Schami, in Damaskus (Syrien) geboren, lebt seit 1971 in der Bundesrepublik und ist bekannt für orientalisch anmutenden Erzählungen und gesellschaftskritische Romane in deutscher Sprache.

    Beginnend mit dem 11. September 2001 hat er für ein halbes Jahr eine Art "politisches Tagebuch" geschrieben, in dem er sich vor allem mit der arabischen Welt beschäftigt. Seine Themen sind vielfältig, aber der Schwerpunkt liegt beim Palästinenserkonflikt, mehr noch als bei den islamistischen Terror-Anschlägen. 

    Er sammelt und kommentiert Informationen aus den deutschen und arabischsprachigen Medien und erzählt, was er von seinen im Ausland lebenden Freunden und Verwandten erfahren hat.

    Schami betont im Text mehrfach, dass es ihm wichtig ist, sich keiner Seite zuzuschlagen, und daran hält er sich auch. Sein Blick und seine Stimme sind die des Humanisten und Pazifisten.

    Mein Lese-Erlebnis:

    leider enttäuschend. 

    1. Rafik Schami ist ein  deutscher Schriftsteller. Er ist genauso weit weg vom Geschehen, wie wir anderen auch. Und - auch wenn er ein aufmerksamer Beobachter der Medien ist, und offensichtlich fleißig recherchiert hat - er hat nicht viel mehr Hintergrundwissen als du und ich. Der Vorteil, dass er Al Jazeera auf arabisch verfolgen kann, macht ihn noch nicht zum Polit-Profi.

    Er schreibt, was er sich denkt - und vieles davon ist klug und weise. Aber die Gedanken, die er sich macht, könnte ich mir selber auch machen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich von ihm lernen kann. 

    2. Deutsche Politik interessiert mich (als Österreicherin) - sogar wenn sie aktuell ist - recht wenig. Die deutsche Aussenpolitik anno 2001 ist mir persönlich wirklich völlig wurscht. 

    3. Überhaupt sind viel zu viele Einträge einfach nur abgeschriebene Nachrichtensendungen. Als privates Tagebuch vielleicht nützlich, aber für einen nur mäßig politisch interessierten Menschen wie mich nicht (mehr) interessant.

    4. Attentate und Vergeltungsschläge sind etwas Schreckliches. Aber es hätte wirklich gereicht, wenn im Vor- oder Nachwort gestanden wäre: im Zeitraum dieses Tagebuchs sind soundsoviele Palästinenser und Israelis getötet worden, anstatt beinahe unkommentiert die täglichen Zahlen immer wieder aus der Zeitung abzuschreiben. 

    Leseprobe:

    29.3.2002

    Israel antwortet auf die jüngsten Palästinenseranschläge mit der Großoffensive "Schutzwall" im Westjordanland. Truppen rücken in Ramallah ein und umstellen erneut Arafats Hauptquartier. Mit Ausnahme der Präsidentenbüros werden alle Gebäude des Komplexes zerstört. Im Amtssitz von Präsident Arafat liefern sich israelische Soldaten Kämpfe mit dessen Bewachern. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon hatte zuvor Arafat zum "Feind Israels" erklärt. Die Armee ruft zur Teilmobilisierung auf. 

    5.4.2002

    ... Der UN-Sicherheitsrat produzierte wieder eine Resolution in der er Israel zum Rückzug aus den besetzen Gebieten aufforderte. Ich weiß inzwischen nicht mehr, die wievielte Aufforderung es ist. Der Sicherheitsrat erläßt seit 1967 ununterbrochen Resolutionen und wirkt im Hinblick auf Israel fast lächerlich. Israel ist keiner einzigen Resolution gefolgt. Auch alle Resolutionen in bezug auf die von Israel besetzen Golanhöhlen waren Verschwendung von Papier, Tinte und Zeit.

    Fazit:

    Für Politik- und Geschichte-Interessierte und für Fans des Autors möglicherweise interessant. Für mich nicht.

  12. Cover des Buches Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat (ISBN: 9783423253499)
    Rafik Schami

    Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    In der Anthologie mit dem lustigen Titel „Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat“ von Rafik Schami sind insgesamt 20 Erzählungen versammelt. Es werden unterschiedlichen Themenkomplexe behandelt. Die ersten beiden Erzählungen widmen sich dem Thema „Erinnerungen“, daran schließen sich Erzählungen an, die die „Begegnung mit Fremdem“ thematisieren. Eine weitere thematische Gruppierung von Erzählungen handelt von dem Thema „mörderische Fantasien und Tod“. Die letzten sechs Geschichten sind dann sehr fantasievoll, übernatürliche Kräfte und magische Wesen kommen darin vor. Letztlich ist die Gestaltung der verschiedenen Texte sehr abwechslungsreich, der Erzählton reicht von amüsant-ironisch bis hin zu tief-traurig und fantasievoll sowie ernsthaft oder gar kriminalistisch. Da ich nicht alle Erzählungen im Detail besprechen kann, greife ich hier einige wenige heraus, die mir besonders gut gefallen haben.

     

    Erinnerst du dich? (S. 12-29)

    In dieser Erzählung geht es um die Problematik der Liebesheirat. Der Ich-Erzähler soll eine Frau heiraten, für die er keine Gefühle hat. Sein Vater belehrt ihn, dass Männer keine Liebe nötig hätten. Doch wie es der Zufall will, verliebt sich der Erzähler in eine andere Frau. Diese Geschichte ist so arrangiert, dass der Erzähler in Rückblicken von der gemeinsamen Vergangenheit berichtet und in Erinnerungen schwelgt.

     

    Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat (S. 31-37)

    Hier wird auf die Besonderheiten der deutschen und arabischen Gastfreundschaft eingegangen, und das auf amüsante Art und Weise. Ich musste während der Lektüre dieser feinsinnigen Geschichte sehr schmunzeln. Anders als in Deutschland sei es in Damaskus unhöflich, wenn die Gäste bei einer Einladung etwas zum Essen mitbringen, so der Erzähler. Typische Verhaltensweisen von Deutschen werden genüsslich auf die Schippe genommen und seziert.

     

    Leichenschmaus (S. 37-50)

    In dieser ebenfalls sehr lustigen Erzählungen berichtet der Erzähler davon, mit welchen deutschen Wörtern er zuerst in Berührung kam: Raureif und Ausverkauf. Und nicht zuletzt: Leichenschmaus. Es folgen vergnügliche Reflexionen über die Wortbildung in der deutschen Sprache. Auch die deutsche „Friedhofskultur“ befremdet den Erzähler. Auch die Art zu trauern unterscheide sich bei Arabern und Deutschen.

     

    Warum ist ein Kaufhaus kein Basar (S. 69-73)

    Eine weitere lustige Begebenheit wird hier erzählerisch äußerst gelungen dargelegt: die missglückten Versuche eines Erzählers im Kaufhaus den Preis für einen Pullover herunterzuhandeln. Es wird gut deutlich, dass das Handeln in der arabischen Kultur tief verankert ist. Das Muster eines solchen Verkaufsgesprächs wird hier exemplarisch vorgeführt und auf die Schippe genommen. Toll!

     

    Der Libanese (S. 121-149)

    In dieser durchaus ernsthaften Erzählung, die mit einer Prise bissiger-scharfzüngiger Ironie versehen ist, geht es darum, dass der Erzähler E-Mails von einem Strafgefangenen erhält, der von seinem Mithäftling, einem Libanesen namens Hamid, berichtet. Es entwickelt sich eine richtige Gangster-Geschichte mit Mord und Totschlag. Hamid hat in einem Eifersuchtswahn drei Männer umgebracht, die seine Frau bedrängt haben.

     

    Subabe (S. 151-164)

    Für Tierliebhaber gibt es diese wunderbar ironische Geschichte, in der der Erzähler seine Abneigung gegenüber Haustieren erklärt. Eines Tages jedoch erhält er Besuch von einer mit Akzent sprechenden Fliege, die er fortan überall mit hinnimmt und liebevoll mit Essen und Getränken versorgt.

     

    Gottes erster Kriminalfall (S. 178-192)

    Eine Eigeninterpretation der Schöpfungsgeschichte, in der der Erzähler darüber sinniert, warum Gott nicht mehr die Geschicke der Menschheit leitet. Es geht also um die „Theodizee-Problematik“. Eine Erzählung, die zum Vergleich und zum Nachdenken anregt, die aber auch mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

     

    Fazit: Rafik Schami ist ein begnadeter Erzähler, der sich für mich durch seinen scharfen, oft amüsant-ironischen Blick auf zwischenmenschliche und interkulturelle Feinheiten und „Fettnäpfchen“ auszeichnet. Besonders gefallen haben mir die Erzählungen zum Thema „Begegnung mit Fremdem“ (S. 29-91), die oft sehr amüsant daherkommen. Besonders schmunzeln musste ich immer dann, wenn auf herrlich absurde Erklärungen zurückgegriffen wird, um Sachverhalte zu erläutern (z.B. „Bei so einem Ausmaß von Rassismus darf man nicht mehr aufklären, denn es fehlt den Leuten offenbar die Großhirnrinde, ohne die keine Aufklärung möglich ist“, S. 80). Ich vergebe 5 Sterne, weil ich gut unterhalten wurde und auch wieder etwas dazugelernt habe.

  13. Cover des Buches Albin und Lila (ISBN: 9783314009884)
  14. Cover des Buches Gesammelte Olivenkerne (ISBN: 9783423127714)
  15. Cover des Buches Mein Sternzeichen ist der Regenbogen (ISBN: 9783869746203)
    Rafik Schami

    Mein Sternzeichen ist der Regenbogen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: nonostar

    Rafik Schami versammelt in "Mein Stern ist der Regenbogen" verschiedenste Geschichten, die er grob in den Themengebieten Geburtstag, Lachen, Reisen, Geheimnis, Tiere und Sehnsucht zusammenfasst. Es sind Geschichten aus dem Leben verschiedenster Menschen und so sind auch ihre Geschichten sehr verschieden. Doch sie alle haben gemeinsam, dass sie mich mitnehmen in eine andere Welt.

    Es ist eine gute Mischung aus Selbsterlebtem, fantastischen Gedankenspielen und Hören-Sagen. Geschichten voller Leben und Liebe aber auch immer wieder von Trauer und Bedrohung und dem Ankommen in einem anderen Land. In scheinbar belangloses webt er Themen wie Krieg und Verfolgung Politik, Verbrechen und Streitereien. Immer wieder musste ich lachen, doch auf anderen Seiten war die Erzählung plötzlich tieftraurig oder nachdenklich. Diesen Wechsel schafft Schami jedoch mühelos.

    Dies war mein erstes Buch von Rafik Schami, doch sein Schreibstil hat mich für ihn eingenommen. Es ist sehr ruhig und dabei doch schön, mit melancholischen Anklängen. "Mein Sternzeichen ist der Regenbogen" ist eine wirklich schöne Sammlung von Erzählungen, die ich gerne gelesen habe.

  16. Cover des Buches Ich wollte nur Geschichten erzählen (ISBN: 9783869743028)
    Rafik Schami

    Ich wollte nur Geschichten erzählen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Das Hörbuch gibt es im Programm des neuen Hörbuchanbieters, also beschloss ich, auf diesem Weg, den Autor Rafik Schami etwas näher kennenzulernen. Immer wieder mal tauchte bei mir die Idee auf, etwas von ihm zu lesen.

    Das Buch besteht aus kurzen und manchmal etwas längeren Essays, in denen er aus seinem Leben erzählt, wie und warum er in den 70-ger Jahren nach Deutschland kam, wie und warum er ein Schriftsteller wurde. Er philosophiert aber auch zu den aktuellen Themen unserer Zeit, z.B. was es bedeutet, ein Flüchtling zu sein, einer Minderheit anzugehören, wie die Autoren, wie Araber insg. im Exil leben usw. Ratschläge für angehende Autoren gibt er auch.

    Es war interessant, seine Meinung zu erfahren: Was er über die Wüste sagt, über arabische Autoren jeglichen Couleurs, welche Kämpfe es da gibt auf der ideologischen Front.

    Aber viele Sympathiepunkte konnten seine Einstellung und Darbietung bei mir nicht erzielen. Vor meinem inneren Auge stand das Bild eines alten Grantlers, der schon fast mit diebischer Freude die Zustände hier und dort kritisiert und das Kritisieren an sich als eine seiner wichtigsten Aufgaben ansieht. Dabei stellt er selbst wie einen heldenhaften Moralapostel hin, zu dem die Leser aufschauen dürfen. Wenn man aber genauer hinhört, kommen da noch ganz andere Dinge zutage.

    Bei seinen Ratschlägen tauchte bei mir der Begriff Weltfremdheit auf. Vllt hört sich da alles so hochmoralisch und rund an. Aber wenn man diesen Ratschlägen folgen würde, wäre man ganz schön fehlgeleitet. Und viele Leser um ihre Lieblingsgeschichten betrogen. Hör dir das an und mach das Gegenteil, passt sehr gut zu seinen Ratschlägen.

    Was er über die russische Literatur der sowjetischen Periode sagt, ist ein sehr bekannter Spruch eines lokalen Satirikers, der gut zwanzig Jahre zuvor in die Welt gesetzt wurde, als es so schwer in Mode war, alles, was in der Zeit passierte, bitterböse zu kritisieren. Wie so viele Sprüche dieser Art, hört er sich vllt griffig an und als Laie ist man zu schnell dabei, dem auch Glauben zu schenken. Der Inhalt stimmt aber herzlich wenig. Der Spruch ist nur gut, um beim Publikum, das keine Ahnung hat, Eindruck zu schinden. Der werte Autor gibt später zu, dass er sehr selektiv liest und nur einige Werke sowjetischer Autoren gelesen hat. Und dies sieht er als eine ausreichende Grundlage an, Urteil über die gesamte sowjetische Literatur in einem Satz abzugeben. Wie gesagt, der Spruch stammt nicht mal von ihm, was er nicht zugibt. Damit steht er in meinen Augen „sehr glaubwürdig“ und „sehr sympathisch“ da.

    Bei manchen weiteren Stellen, wie bei seinen Ratschlägen und noch einigen anderen, war mir, dass genau das die Priorität Nr.1 war: Diese Lügen, die zwar Lügen sind, aber einen relativ hohen Unterhaltungswert, zumindest in den Augen des Autors, besitzen, an die Leser zu tragen, frei nach dem Motto: Die beste Lüge ist die, die auch ein Quäntchen Wahrheit besitzt.

    Überhaupt in Sachen Lügen und Wahrheit: Der werte Autor bemüht sich redlich, sich vor den Lesern als Wahrheitsverkünder hinzustellen. Wenn dies eine Art Biographie sein soll, wofür sie manche Leser auch halten, dann ist dieses Werk eine Lüge, und dies nach der eigenen Definition des Autors. An einer Stelle sagt er, dass man den Autobiographien nicht trauen soll, denn sie können nur Lügen sein. Also bitte, der werte Autor hat sich damit schön ins Abseits befördert. Man kommt auch selbst dahinter, wenn man einfach genauer hinschaut.

    Tja, meine Pläne, etwas von Schami zu lesen, rücken somit in weitere Ferne.

    Wolfgang Berger hat sehr gut gelesen. Seine Stimme und die Art vorzutragen passen zum Inhalt sehr gut. Ich musste trotzdem Pausen anlegen, wegen des Inhalts, aber der Sprecher kann nichts dafür.

    Hörbuch, 4 Stunden und 3 Minuten, ungekürzt.

  17. Cover des Buches Der geheime Bericht über den Dichter Goethe, der eine Prüfung auf einer arabischen Insel bestand (ISBN: 9783423620680)
    Rafik Schami

    Der geheime Bericht über den Dichter Goethe, der eine Prüfung auf einer arabischen Insel bestand

     (15)
    Aktuelle Rezension von: occasiuncula
    Dieses Buch würde ich wirklich jedem empfehlen, der mehr über Goethe und seine Werke erfahren möchte. Ich habe das Buch von meiner Deutschlehrerin bekommen, da wir bald Goethes Werk Iphigenie durchnehmen. In dem Buch geht es kurz gesagt um einen Orientalischen Sultan, der mehr über die Literatur anderer kulturen kennenlernen möchte. Deshalb schickt er Gesandte in alle Länder, auch nach Deutschland, um bekannte Schriftsteller kennenzulernen. So erzählt der nahe Vertraute des Sultans, Tuma, über Goethe. In insgesamt 9 Nächten erzählt dieser nun über Goethes Werke, sein Leben und seine größten taten. Dieses buch zu lesen ist wirklich der beste Weg, etwas über Goethe zu erfahren, ohne gelangweilt zu werden.
  18. Cover des Buches Murmeln meiner Kindheit (ISBN: 9783869741642)
    Rafik Schami

    Murmeln meiner Kindheit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Waschbaerin
    Das Hörbuch "Murmeln meiner Kindheit" von Rafik Schami ist so ganz nach meinem Geschmack. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise durch das Damaskus seiner Kindheit, führt uns in die kühlen und schattigen Hinterhöfe und stellt uns Menschen aus seinem damaligen Lebensraum vor. Obwohl er ein Exil-Autor ist und nicht in seiner Muttersprache schreibt, ist er ein Meister seines Faches. Seine Beschreibungen sind so präzise und seine Beobachtungsgabe so genau, dass ich glaubte, beim Hören die Menschen vor mir zu sehen.

    Sein Onkel, der sich vor dem Militärdienst drücken will und am Ende durch eine kleine Unachtsamkeit doch auffliegt, der Vater, ein Bäcker, der seinen Sohn am Nachmittag losschickt, die restlichen Brote zu verkaufen. Dann natürlich seine große Liebe, die eines Tages nur mit einem Koffer in der Hand verschwindet.

    Man merkt, wie lieb Rafik Schami dieses Damaskus mit seinen damaligen Bewohnern ist und wie sehr er seine Stadt vermisst, in die er nie wieder zurückkehren kann.

    Ich muss gestehen, ich wurde von diesem Hörbuch so berührt, dass ich am liebsten selbst die Straßen in dieser Stadt ablaufen würde um anschließend sagen zu können: "Hier hat Rafik Schami seine Kindheit und Jugend verbracht".  

    Absolut empfehlenswert.
  19. Cover des Buches Ich wollte nur Geschichten erzählen (ISBN: 9783423146944)
    Rafik Schami

    Ich wollte nur Geschichten erzählen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Herwig
    In diesem gebundenen Werk mit dem Untertitel “Mosaik der Fremde” erzählt der deutsch-syrische Exil-Autor Rafik Schami  kürzere Geschichten, noch mehr geht es darum, wie es ihm seit seiner Ankunft in Deutschland im Jahre 1971 ergeht. Dazu zählt sein langer und beschwerlicher Weg, als Schriftsteller einen Verlag zu finden und auf Deutsch Bücher zu veröffentlichen.

    Als jemand, der Unterdrückung am eigenen Leib zu spüren begann, weiß Rafik Schami um den Wert, seine Meinung hierzulande frei äußern zu dürfen. Darüber hinaus gehört er zu denen, die immer noch auf Versöhnung hoffen, was die verfahrene politische Lage im Nahen Osten betrifft.

    Nicht nur mit Blick zurück sagt der Exil-Autor, der einer Familie der christlich-aramäischen Minderheit entstammt: „Syrien war meine Heimat und Damaskus meine Geliebte.“ Nicht umsonst bedeutet sein selbst gewählter Künstlername, Rafik Schami, so viel wie „Freund aus Damaskus”.

    Fazit: Im Unterschied zu seinen Romanen und Kinderbüchern dreht es sich in diesem Werk um das Leben des Autors. Seine Gedanken äußerst er teils anekdotenhaft mit gewissem Augenzwinkern, teils analytisch mit dem nötigen Ernst.
  20. Cover des Buches Der ehrliche Lügner (ISBN: 9783407747853)
    Rafik Schami

    Der ehrliche Lügner

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Die einzelnen Geschichten waren ganz nett zu lesen, haben aber oft die Rahmenhandlung (die nebenbei gesagt nicht so wahnsinnig viel hergibt) vergessen lassen. Die Episodenhaftigkeit hat das ganze Tempo rausgenommen, so dass das Lesen nicht besonders fesselnd oder gar spannend war.
  21. Cover des Buches Die Sehnsucht der Schwalbe (ISBN: 9783423210027)
    Rafik Schami

    Die Sehnsucht der Schwalbe

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Erdbeerhase22

    „Die Sehnsucht der Schwalbe“ ein Roman von Rafik Schami, erschien am 01.08.2002 im Hanser Verlag. 

    Inhalt:

    Auf den Protagonisten Lutfi prallen zwei Welten aufeinander, Damaskus und der Flohmarkt in Frankfurt am Main. Von dem Gefühl nirgends so richtig dazuzugehören, nicht mehr in seine syrische Heimat, aber auch nicht wirklich in Deutschland. 

    Meinung:

    Es war mal wieder so weit, ich griff in meinem SuB nach einem Buch von Rafik Schami! 

    Schon das bunte Buchcover machte mir Lust wieder ein Buch von Rafik Schami zu lesen! Der Schreib und Erzählstil ist locker und leicht. So machte es mir großen Spaß immer weiter in Lutfis Geschichte(n) einzutauchen. 

    Der Autor schafft es mich in seine Welt zu holen, nach Syrien und Frankfurt am Main. Als ich das Buch beendet hatte, war ich traurig, diese ganz besondere Welt verlassen zu müssen! Rafik Schami versteht es Geschichten zu erzählen, wie kein anderer! 

    Fazit:

    Rafik Schamis Lust, zu erzählen spüre ich in jedem seiner Romane! Große Erzählkunst, die seinesgleichen sucht!


    Große Leseempfehlung, tauche ein, in eine besondere Welt des Geschichten Erzählens. 


  22. Cover des Buches Die dunkle Seite der Liebe (ISBN: 9783869743141)
    Rafik Schami

    Die dunkle Seite der Liebe

     (20)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi
    Dieses Buch ist unglaublich, unglaublich lang, unglaublich kompliziert und unglaublich wunderbar erzählt. Der Audible-Download des ungekürzten Buches dauert  26 Std 46 Min.  Da ist man schon eine Weile beschäftigt. 

    Lange weiß man hier nicht, was einem da eigentlich erzählt wird. Es fängt an wie Romeo und Julia. Farid und Rana leben 1960 in Damaskus, sind beide Christen und lieben sich, was nicht sein darf, weil ihre beiden Familien verfeindet sind. Eine Blutfehde herrscht zwischen den Muschtaks und den Schahins aus dem syrischen Bergdorf Mala schon seit ewigen Zeiten.

    Dann holt der Autor ziemlich weit aus und beleuchtet das Leben der Eltern und Großeltern von Farid und Rana. Irgendwann um 1870 herum nahm diese Blutfehde ihren Anfang und wird seitdem von allen Familienmitgliedern erbittert verfolgt.
    Man lernt sie alle gut kennen. Väter, Großväter, Brüder, Freunde, Schulkameraden, Cousins, Kollegen, liest immer wieder spannende, kuriose oder auch traurige Geschichten in der Geschichte. Und auch wenn man gelegentlich meint, den Faden zu verlieren, landet man doch immer wieder bei Rana und Farid, deren Leben allerdings auch weitergeht.

    Durch diese unzähligen Episoden zu unterschiedlichsten Menschen über 100 Jahre hinweg bekommt man auch einen Eindruck vom Leben in Syrien, das wohl schon sehr lange schwierig ist. 
    Unter französischer Vorherrschaft gab es wenigstens noch geordnete Verhältnisse. Danach, unter wechselnden Führern nach diversen Putschs, herrschte dann das Recht des Stärkeren. Hier erfährt man, wie Menschen in grausame Straflager gesteckt werden, weil sie die falsche politische Einstellung haben, wie sie aber genauso plötzlich wieder freigelassen werden können, wenn sie die richtigen Freunde haben. Korruption, Folter, Diskriminierungen jeder Art, Familienfehden, religiöse Vorbehalte und nicht zuletzt die zwiespältige Stellung der Frau wird hier eindrucksvoll thematisiert.

    Wirklich ergreifend und aufschlussreich ist dann das letzte Kapitel des Buches, in dem der Autor erzählt, wie und warum er dieses Buch geschrieben hat. Im Hörbuch liest er es auch noch selbst. Da zwickt einen die Gänsehaut.
    Seit den frühen 60er Jahren bewegte ihn die Idee „einen Roman über alle Spielarten der verbotenen Liebe in Arabien“ zu schreiben, was sich dann als Mammutaufgabe erwies.

    „Ich wollte von der Liebe unter erschwerten Bedingungen erzählen. Politik und reale Geschichte dienen als Requisiten und Hintergrund eines Romans über verbotene Liebe unter Damaszener Bedingungen.“

    Bis Ende der 90er Jahre hat er Geschichten gesammelt, recherchiert, gefeilt, bis er endlich dieses großartige Buch vorlegen konnte.
    Es ist ein Blick in eine fremde Welt, bezaubernd und verstörend, am Ende aber doch eine Liebesgeschichte. Großartig!
  23. Cover des Buches Mein Song (ISBN: 9783869138862)
    Steffen Radlmaier

    Mein Song

     (5)
    Aktuelle Rezension von: ForeverAngel
    Ich muss gestehen, dass ich diesem Buch von Außen nicht angesehen habe, was in ihm steckt. Allein schon der Titel, Mein Song, das klingt so nach RTL2-Casting-Show. Aber nein, mit dem Fernsehprogramm der Privatsender hat dieses Buch rein gar nichts zu tun. Wenn man über den unglücklich gewählten Titel hinweg sieht und das Buch aufschlägt, sieht man schon am Verzeichnis der Autoren, das man hier etwas ganz Besonderes vor sich hat. Juli Zeh, Friedrich Ani, Zuszsa Bánk, Roger Willemsen, Timur Vermes, Rafik Schami, Nora Gomringer, aber auch Elke Heidenreich, Wolfgang Niedecken, Udo Lindenberg und Reinhard Mey.

    Was ist das für ein Buch, in dem Texte von Zsuzsa Bánk neben Texten von Wolfang Niedecken stehen? Eines über Musik natürlich, was sonst. Mein Song - Texte zum Soundtrack des Lebens ist ein Sammlung persönlicher Geschichten, in denen Menschen erzählen, was bestimmte Lieder für sie bedeuten.

    "Jeder von uns hat wohl einen Song, der eine ganz besondere Rolle in seinem Leben spielt. Manchmal werden es im Laufe der Jahre auch ein paar mehr. Eine Jugendliebe, ein Urlaubsabenteuer, ein Abschied, Lie­beskummer, Weltschmerz – zu allen möglichen Gele­genheiten gibt es ein musikalisches Schlüsselerlebnis. Und immer wenn man diese bestimmten Lieder wieder hört, werden die entsprechenden Erinnerungen, schöne ebenso wie schmerzhafte, wie auf Knopfdruck wieder lebendig. Man könnte es auch so ausdrücken: Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an."
            (Seite 8)


    In diesem Buch erzählen Musiker, Literaten, Regisseure, wie Musik ihr Leben verändert hat, was bestimmte Songs ihnen bedeutet, welche Lieder sie schon ihr Leben lang begleiten. Insgesamt 70 Essays, Erzählungen und autobiographische Texte versammeln sich in dieser Anthologie (deren Titel ich mit jedem Mal schlimmer finde). So berichtet beispielsweise Achim Amme, warum er The Sound of Silence mit seinem Vater und mit Hamlet verbindet, und Friedrich Ani erzählt, warum er ohne Bob Dylan ein anderer geworden wäre.

    Es sind persönliche, emotionale, spannende Geschichten, nach deren Lektüre man den einen oder anderen Song vielleicht anders hört als zuvor, bewusster. Und die Lieder, über die gesprochen wird? Das wären etwa Point Blank und Thunderroad von Bruce Springsteen, I Want You oder The Lonesome Death of Hattie Carroll von Bob Dylan, Me and Bobby McGee von Janis Joplin, Suzanne von Leonard Cohen, Tell Me von den Stones. Lieder, mit denen auch ich aufgewachsen bin, durch meine Eltern.

    Mein Song. Furchtbarer Titel, grandioses Buch. Eine Anthologie, die ich in diesem Jahr an viele Menschen verschenken werde, an Menschen, die Musik genauso lieben wie ich und denen Musik genauso wichtig ist wie mir. Die auch den einen oder anderen Song kennen, der eine ganz besondere Bedeutung für sie hat. Die bei einem Lied unweigerlich schmunzeln müssen, sich bei dem nächsten in Erinnerungen verlieren und beim dritten mit den Tränen kämpfen müssen.

    (c) Books and Biscuit
  24. Cover des Buches Chamissos Enkel. Literatur von Ausländern in Deutschland. (ISBN: 9783423105330)

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