Bücher mit dem Tag "rand der gesellschaft"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rand der gesellschaft" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Ansichten eines Clowns (ISBN: 9783423146067)
    Heinrich Böll

    Ansichten eines Clowns

     (461)
    Aktuelle Rezension von: Friedrich_Schoenhoff

    Immer wenn ich nicht begreife, warum ich so bin, wie ich bin, brauche ich nur das Buch zur Hand nehmen und mich an die Moral der Wirtschaftswunder-Gesellschaft erinnern. An Marie, die ihre Liebe Hans verlässt, weil er sich weigert, die Kinder, die sie bekommen könnten katholisch taufen zu lassen. Und Hans selbst, der, ohne sich hätte anstrengen müssen, in Wohlstand alt geworden wäre. 

    Statt dessen beschließt er, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, und Clown zu werden. 

    Er verachtet seine Eltern, die überzeugte Nazis waren und zeigt dem Spießertum erfolgreich den gestreckten Mittelfinger, bis Marie ihn verlässt 

    Nun wird er der traurigste aller Komödianten, ist völlig mittellos und blickt sentimental auf sein Leben zurück.

    Das Buch reflektiert in Ansätzen eine Zeit, deren Macher mich groß gezogen haben, bis ich selbst gemerkt habe, wohin das Streben nach immer mehr führt und welchen Preis ich dafür bezahlen müsste.

    Jeder ist ein Kind seiner Zeit und die, die folgen, bleiben Zeit ihres Lebens ein Stück Zeuge der Zeit, ob sie wollen oder nicht. Berührend und damals 1963 skandalös, als jemand sich traute, das Gesicht des Katholizismusses zu entlarven. 

    Der steht heute vor ganz anderen Problemen und löst sich gerade selbst auf 


  2. Cover des Buches Und über uns das Nichts: Himmlisch und höllisch zugleich ... (ISBN: B08DVDWMSZ)
    Sibylle Baillon

    Und über uns das Nichts: Himmlisch und höllisch zugleich ...

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Wolfchen

    Ich habe das Buch geschafft, inhaliert, wie die so wichtige und ersehnte Luft; und mit einem schmerzhaften Echo bin ich zurückgeblieben. Voller verborgener Wahrheiten, die mein selbst, mein junges Ich nicht so recht begreifen will. (Aber es sehr wohl tut.)

    Ich habe den so typischen Humor deiner Bücher wiedergefunden und habe mich sofort wohlgefühlt.

     Ich las das Buch voller Inbrunst mit meinem Herzen und meinen Sinnen und habe deswegen nicht nur ein paar Tränen vergossen. Ich habe gelacht, wie bei einer schönen Überraschung gequietscht und war voller Gefühle als Sahara litt und frohlockte.

    Es wäre in eine emotionale Achterbahn, wobei ich auch etwas über die Gelbwesten und deren Geschichte erfahren habe. Vor diesem Buch habe ich die Gelbwesten vergessen, wusste nicht einmal wann dieses Chaos stattfand und warum. Aber jetzt, durch diese emotionale Geschichte werde ich sie nicht vergessen können.

    BRAVO. Du hast etwas in meine Moral gebrannt. Allerdings bin ich davor schon ein leidenschaftlicher Andersdenker gewesen und ärgere mich über die allgemeinen Menschen noch heute. Ich setzte mich so gut es geht für das ein für das ich stehe. doch fehlt mir viel, um wirklich das zu tun und um etwas zu bewirken. 


    Liebe Sibylle, 


    du hast weitem geschafft deinen Ansichten eine Stimme zu geben und den Lesern verdeutlicht. Man kann sie nicht über sehen, außer man will sie nicht sehen.. Sie waren hervorstechend, dabei kam auch nicht die Liebesgeschichte zu kurz. Und ich muss sagen. Das Ende der beiden hat einen leider bitteren Nachgeschmack hinterlassen. ABER ich freue mich für Sahra!

    Ich fand dein Buch weltenklasse, trotz des bitteren Nachgeschmacks. Es verdient seine 5 Sterne und einen Platz in meinem Herzen :D


    Liebe Grüße

    Deine Isabel

  3. Cover des Buches Sternstunden der Bedeutungslosigkeit (ISBN: 9783832164843)
    Rocko Schamoni

    Sternstunden der Bedeutungslosigkeit

     (175)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    An einem Buch mit einem solchen Titel kann man eigentlich nicht vorbei gehen. Und bezeichnenderweise trifft dieser Titel genau in die Zwölf. Er beschreibt perfekt den Inhalt und genauso treffsicher den Stil dieses Romans.

    Michael Sonntag wollte eigentlich Kunst in Hamburg studieren. Nun kann man durchaus Zweifel haben, ob das wirklich eine gute Entscheidung war. Inzwischen hat Sonntag die Wirklichkeit eingeholt. Er hat aufgegeben und kriecht lustlos durchs Leben, lebt von Sozialhilfe und Gelegenheitsjobs und sucht bei jeder Gelegenheit körperliche Entspannung beim anderen Geschlecht. Doch das hilft nicht gegen Angst, Selbstzweifel und Magenprobleme. Auf Zeitgenossen, die sich in die öde Normalität des Lebens eingeklinkt haben, schaut er mit einer seltsamen Mischung aus Überheblichkeit und Neid.

    Die Zustandsbeschreibung eines belanglosen Lebens liest sich dann beispielsweise so: "Die Schwärze in mir, immer noch wachsend, sich ausdehnend, das Herz der Finsternis, in meinem Zentrum ein schwarzes Loch, das alles außerhalb und in mir frisst. Kein Gott, keine Erlösung, keine Idee, keine Technik. Nichts, das mich aufheitern kann, nur Zweifel, Zweifel an allem, an allen und mir." Was Sonntag am Leben erhält, ist der Anblick von Frauen: "Nur ein kleines Detail genügt, um den Motor anzuwerfen." Am Ende des Romans kommt leichte Hoffnung auf. Ob sie gerechtfertigt ist, bleibt offen.

    So recht weiß man nicht, was man von diesem Buch halten soll. Einerseits schreibt Schamoni brillant. Andererseits zieht er seine Leser in den Strudel der Depressivität. Dagegen wehrt man sich instinktiv. So erklären sich auch negative Bewertungen dieses Buches. Menschen, die im Leben stehen, können Schamonis Beschreibungen nicht viel abgewinnen. Doch sie sind ehrlich und treffen ziemlich genau die Stimmung von Menschen, die in die Depression abwandern, weil sie mit sich nicht zurechtkommen, nicht wissen, wer sie sind und was sie wollen. Ihr Leben hat die Beschleunigungsphase verpasst. Sie wollen nicht so sein, wie alle anderen. Aber was sie wirklich wollen, wissen sie nicht. Einzig das implementierte Fortpflanzungsprogramm in ihnen befeuert die erlöschende Lebensenergie.

    Für die geradezu perfekte Beschreibung einer solchen Situation verdient dieser Roman eine gute Bewertung. Doch wer interessiert sich für Leute wie Sonntag, wenn er voll im Saft des Lebens steht? Selbst Menschen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, wollen nicht unbedingt auch noch Sonntags Geschichte lesen. Sie haben schon genug von den eigenen Problemen. So witzig wie der Titel daherkommt, ist das Buch nicht. Niemand interessiert sich wirklich für Sonntag. Und genau da schließt sich der Kreis, denn perfekter kann eigentlich die Beschreibung der selbst empfunden Bedeutungslosigkeit nicht gelingen. Intellektuell gesehen müsste ich dem Buch fünf Sterne geben, gefühlt drei.
  4. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

     (296)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    neben der derben Sprache, mit der ich ja gerechnet hatte, kam leider keine wirklich interessante Stimmung auf. Es liest sich gut, aber die Geschichte dümpelt vor sich hin. Es passiert zu wenig. Keine Spannung. Ein Wunder, dass ich es zu Ende gelesen habe. Die Hoffnung, etwas zu verpassen, war größer, wurde aber nicht erfüllt. Daher leider enttäuschend.

  5. Cover des Buches Immer montags beste Freunde (ISBN: 9783453359222)
    Laura Schroff

    Immer montags beste Freunde

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    In „immer wieder montags beste Freunde“ berichtet Laura Schroff von ihrer außergewöhnlichen Freundschaft mit Maurice, einem Jungen aus ärmlichen Verhältnissen.

    Die zufällige Begegnung der erwachsenen, erfolgreichen Laura mit dem Straßenkind Maurice führt zu einem Aufeinandertreffen sehr unterschiedlicher Welten und durch ihr Engagement gibt Laura Maurice die Chance auf ein Leben, welches er wohl ohne diese Begegnung nicht hätte erreichen können.

    Im Grunde ist es eine wunderbare Geschichte, die dazu aufruft, immer mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und hinter die Fassaden von Menschen zu blicken. Nur, weil Maurice aus ärmlichen Verhältnissen kommt, sollte dies nicht zu Rückschlüssen auf seine emotionale und auch geistige Intelligenz führen. Gerade die Person des kleinen Jungen im Buch hat mich beeindruckt. Laura Schroff dagegen weniger. Sie bricht in das Leben des Jungen ein, scheint zunächst Verantwortung zu übernehmen und lässt ihn dann doch, als sie ihren Mann Michael kennenlernt, im Stich. Auch finde ich es wenig erwachsen, wie sie sich Michael unterordnet und nicht bereit ist, für ihre Verantwortung für Maurice einzutreten. Vielmehr ist das Buch eine für mich viel zu intensive Selbstdarstellung der Person Laura und ihres „Gutmenschseins“.

    Es ist kein Buch, welches ich empfehlen kann, auch wenn es die Aufforderung enthält, den Blick für andere Menschen nicht zu verlieren. Und nur wegen dieses Denkanstoßes gibt es gut gemeinte 2 Sterne

     

  6. Cover des Buches Der Polizistenmörder: Ein Kommissar-Beck-Roman (ISBN: 9783499244490)
    Maj Sjöwall

    Der Polizistenmörder: Ein Kommissar-Beck-Roman

     (42)
    Aktuelle Rezension von: UlrikesBuecherschrank

    Martin Beck,Chef der Riksmordkommission,reist in die Gegend von Trelleborg um die vermisste Sigbrit Mård zu finden.Wenig später wird ein Polizist während einer Schießerei erschossen.Die Presse und die Polizei stürzen sich auf diesen Fall der landesweit für Aufregung sorgt. 

    Der Schreibstil ist etwas dichter gehalten aber trotzdem leicht und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Krimi und der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit:Dieser klassische Schwedenkrimi mit seinen 28 Kapiteln fängt schon spannend an.Die Handlung spielt sich im Polizeibezirk Trelleborg ab.Es ist Anfang November 1973 und neblig die Atmosphäre ist dadurch etwas dichter.Sehr gut fand ich dass die Geschichte Bezug zum ersten Band nimmt das ein paar Jahre zuvor gespielt hatte.Weil ich das erste Band kenne,kannte ich schon den einen oder anderen Protagonisten.Dazu gibt es auch eine kleinere Rückblende.Zwischendurch gibt es immer mal wieder geschichtliches aus der Umgebung.Das Katz und Maus Spiel zwischen Polizei und Presse wird hier deutlich hervorgehoben.Die Autoren haben dabei auch die schwedische Gesellschaft und das Sozialsystem in ihrem Blickfeld.Es sind zwei Fälle die sich im letzten Drittel wie Puzzleteile zusammen setzen.Die Story ist zwar meiner Meinung nach spannend und komplex angelegt aber ich muss gestehen dass mir der erste Band um einiges besser gefallen hatte als dieser neunte in sich abgeschlossene Band dieser Reihe. Ich vergebe daher drei Sterne.


  7. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  8. Cover des Buches The Pearl. Die Perle, englische Ausgabe (ISBN: 9780141394688)
    John Steinbeck

    The Pearl. Die Perle, englische Ausgabe

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mit "Die Perle" ist John Steinbeck eine wunderbare Neubearbeitung einer alten Sage gelungen. Obwohl diese Story nun auch schon älter ist, so ist es doch immer noch sehr aktuell. Reichtum, Familie, Ehre und Ehrlichkeit sind die großen Themen. Hochgenuß! 

    Kno und seine Familie stehen am Scheideweg und setzen alles auf eine Karte.

  9. Cover des Buches Sturmerprobt (ISBN: 9783442738595)
    Einar Karason

    Sturmerprobt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch hat mich inhaltlich nicht wirklich überzeugt, wobei ich den Aufbau des Buches interessant finde. Alle Protagonisten der Handlung, erzählen aus ihrer Sicht die Geschichte und beschreiben die mitwirkenden Personen. Alles dreht sich um die Hauptfigur Stormur, der mit bürgerlichen Namen Eyvindur Jonsson heißt. E. Jonsson ist in recht schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, was dazu führte, das er vorzeitig die Schule verließ. Sein Vater starb als Stormur 5 Jahre alt war. Die Mutter verfiel nach dem Tod des Vaters immer wieder in tiefe Depressionen und tröstete sich mit fragwürdigen Männern, bei denen der Lebensinhalt vor allem im Saufen lag. Der jugendliche Stormur flüchtete zu seiner Oma, die ihm eine kleine Wohnung im Keller einrichtete. Dort spielte sich sein Leben ab, er arbeitete gelegentlich als Aushilfe und ungelernt fand aber nichts was seiner Meinung nach zu ihm passte. Diese ganze Lebenssituation machte aus ihm einen sozialen Schmarotzer, der andere für sich arbeiten lässt und der all seine Energie darauf verwendet, wie man alle staatlichen Vergünstigungen erhalten kann. Er heiratet und findet in seiner Frau eine unterwürfige und willenlose Handlangerin seiner Interessen. Sein Leben verändert sich als Stormur in Interviews und Talkshows den Autor eines Buches mimen soll, das ein anderer, weniger telegener Mann geschrieben hat. Dieses geheim gehaltene Projekt glückt auch, der angebliche Autor wird berühmt und das Buch steht auf den Verkaufslisten ganz oben, aber Stormur sieht trotz des Erfolges keinen Pfennig Geld und - die Geschichte geht ihren Weg.
  10. Cover des Buches Scott, der Penner: Roman (ISBN: 9781980242611)
  11. Cover des Buches Dunkle Tage (ISBN: 9783866800724)
    Gunnar Kunz

    Dunkle Tage

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Halb Berlin dürfte ein Motiv gehabt haben, Max Unger umzubringen, und ich wage zu behaupten, dass sein Tod mehr Sektkorken knallen als Tränen fließen lässt.«

     

    Berlin, 1920. Es ist ein sehr blutiger Tatort, an den Kriminalkommissar Gregor Lilienthal gerufen wird. Der Unternehmer Max Unger hat sich zu Lebzeiten reichlich Feinde gemacht, ein Motiv für den brutalen Mord hätten nicht wenige Menschen. Gregor bittet seinen Bruder Hendrik, Professor für Philosophie, ihn mit seinem wachen Verstand bei einigen kniffligen Ermittlungsansätzen zu unterstützen. Und noch jemand stürzt sich auf eigene Faust in die Suche nach dem Täter: Diana Escher, Physikstudentin und Nichte des Ermordeten.

     

    Einen klassischen Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse hat der Autor hier geschaffen. Ihm gelingt es mit intensiven Schilderungen die Atmosphäre der Nachkriegszeit darzustellen, viele Menschen leiden Not und sorgen sich um ihre Zukunft. Rechte Tendenzen, der Kapp-Putsch, die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg – die Stimmung ist politisch aufgeheizt. Hat der Mord womöglich ebenfalls einen politischen Hintergrund?

     

    Der Krimi liest sich flott, ist spannend und die Auflösung wirkt schlüssig. Bei den Ermittlern liegt der Fokus auf Hendrik und Diana, beide Charaktere sind gut ausgearbeitet, wogegen Gregor etwas blass bleibt. In der Summe fühlte ich mich gut unterhalten.

     

    Fazit: Klassischer Krimi vor hochinteressanter historischer Kulisse. Ich fühlte mich gut unterhalten.

  12. Cover des Buches Der Fluch - Bachmann ist King - Stephen King ist Bachmann (ISBN: B00HP33SDQ)
    Richard Bachmann

    Der Fluch - Bachmann ist King - Stephen King ist Bachmann

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Yps

    Ich habe das Buch das erste Mal in den 90ern gelesen und als offensichtliche Horror-Parodie der amerikanischen Fressucht und Diätmanie in Erinnerung behalten. Als ich es jetzt nochmals gelesen habe, hat es mich immer noch mit Unterhaltung und Spannung mitgerissen. Mir hat sich aber auch eine ganz andere Interpretationsmöglichkeit aufgedrängt die mir bisher entgangen war. Mal sehen ob Ihr selbst darauf kommt. Das Buch von 1984 spielt in Reagans Amerika und der Protagonist ist ein übergewichtiger Durchschnitttsmann. Als seine Frau ihm beim Autofahren einen bläst baut er einen tödlichen Unfall. Er überfährt die Frau eines Zigeuners (damals sagte man das noch so) der ihn daraufhin verflucht. Dieser Vertreter einer diskriminierten Minderheit hat nicht nur den bösen Blick sondern auch noch eine von Krankheit zerfressene Nase (Freud lässt grüßen). Er rächt sich am weißen Mann mit diesen tödlichen Flüchen: Der fette Kerl soll immer weiter abnehmen. Der Polizist soll von Pusteln übersät werden. Der Richter soll eine schuppige Echsenhaut bekommen. Alles in allem haben wir also einen kranken Mann der andere Männer mit Krankheiten sozusagen ansteckt, deren Symptome Gewichtsverlust und Hautveränderungen sind. Die Opfer werden durch ihr Leiden irre, verlassen ihre Familie, werden zu Ausgestoßenen der Gesellschaft oder begehen gleich Selbstmord. Ist so etwas damals nicht wirklich passiert? Ein Beispiel dafür dass Kings Werke nicht so trivial sind wie sie auf den ersten Blick oft scheinen.

  13. Cover des Buches Die Lichter von Rom (ISBN: 9783499156281)
    Alberto Moravia

    Die Lichter von Rom

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Packende und humorvolle Geschichten über Römer, die eher auf der Schattenseite des lebens stehen, die nicht viel Geld verdienen und keine große Karriere gemacht haben, aber die dafür beurteilen können, wie Geld das Wesen und den Charakter verdirbt. So wird zB die vergebliche Ausbildung eines Handtaschenräubers geschildert, der viel zu weich für den Job ist und von seinem "Ausbilder" deswegen verdroschen wird. Mit der Sympathie für die sog. "kleinen Leute" erinnern mich die Geschichten an John Steinbeck oder Bruce Springsteen, ich bin jedenfalls Moravia-fan geworden.
  14. Cover des Buches Schornstein (ISBN: 9783596189755)
    Jan Faktor

    Schornstein

     (7)
    Aktuelle Rezension von: walli007
    Ein fast schon komischer Held Als er vor einigen Jahren, mit knapp über 30, einen Herzinfarkt erleidet, steckt Schornstein das recht locker weg. Dass dabei festgestellt wird, dass er an einer seltenen Stoffwechselkrankheit leidet. Darüber ist Schornstein eher froh, wird doch nun mittels Blutwäsche etwas dagegen unternommen. Doch als nach einigen Jahren die Krankenkasse ablehnt, die Behandlungskosten weiter zu übernehmen, gerät Schornstein außer Fassung. Er beginnt gegen diese Entscheidung zu kämpfen und gerät dabei immer weiter in eine chaotische Verfassung. Eigentlich eine ausweglose Situation, die ein sehr düsteres Buch hervor bringen könnte. Doch genau das Gegenteil hat der Autor gemacht. Er hat ein witziges, humorvolles Buch geschrieben, bei dem das Lesen Spaß macht. Man erfährt Dinge aus dem Krankenalltag, die man eigentlich gar nicht wissen möchte. Man lernt die Nachbarschaft kennen, die man sonst eher ignorieren würde. Schornstein, der Chaot, der sich mit seinem Kampf gegen die Kassenmühlen, ordentlich verzettelt, und seine Frau Anne, die Einzige, die normal zu sein scheint, werden einem beim Lesen doch sehr sympathisch. Auf trockene Art werden hier die widrigsten Umstände geschildert, es grenzt schon an Aberwitz. Doch gerade dadurch gewinnt das Buch einen großen Teil seines Reizes. Lediglich das Ende, dass zwar hoffnungsvoll stimmt, aber doch recht offen ist, war mir persönlich nicht konkret genug. Aber das ist sicher eine Sache, die jeder Leser für sich selbst entscheiden muss. Meine Lese-Empfehlung hat das Buch jedenfalls.
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