Bücher mit dem Tag "rassengesetze"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rassengesetze" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Nur ein gewöhnlicher Mord (ISBN: 9783954411702)
    Jürgen Ehlers

    Nur ein gewöhnlicher Mord

     (12)
    Aktuelle Rezension von: hermine

    Inhalt:

    Juli 1939. In einem Park in Hamburg wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde mit einem Stein erschlagen, ihr Gesicht mit einem Messer unkenntlich gemacht. Kommissar Berger und seine Leute haben das Opfer rasch identifiziert: Ines Reuther, 45 Jahre alt, geschieden und sehr wohlhabend. Vieles deutet auf einen Raubmord hin, aber auch andere Motive sind denkbar. Die Tote war eine exzentrische Frau mit einem ausschweifenden Liebesleben. War es ein eifersüchtiger Verehrer? Oder eine der beiden Töchter, die an das Geld herankommen wollten, bevor ihre Mutter alles verschleudert? Eine von ihnen ist mit einem SS-Offizier liiert, was Bergers Arbeit nicht gerade erleichtert. Wer ist der geheimnisvolle Anrufer, mit dem die Tote angeblich wenige Stunden vor dem Mord telefoniert hat? Und wer ist die Besucherin aus Polen, mit der sich Ines Reuther in Hamburg getroffen hat? Gegen den Rat seiner Freunde beschließt Berger, nach Polen zu fahren, um der Sache auf den Grund zu gehen. Kurz nach seiner Ankunft wird er verhaftet. Er erfährt, dass Deutschland soeben Polen angegriffen hat.

    Meine Meinung:

    Der Krimi hat mir sehr gut gefallen, er war an jeder Stelle spannend gestaltet. Der historische Hintergrund war gekonnt einbezogen, ohne dass aus dem Roman eine Abhandlung über den Nationalsozialismus wurde. 

    Toll finde ich, dass der Krimi sehr gut recherchiert war und vieles wirklich so damals stattgefunden hat. Diese gute Recherchearbeit ist zu bewundern! Die Kombination aus Krimi und historischer Hintergrund ist sehr gut gelungen.

    Ehlers detailreiche und realistische Erzählweise und sein Schreibstil geben dem Krimi einen besonderen Touch.

    Fazit:

    Für alle Geschichts- und/oder Krimifans wärmstens zu empfehlen!

  2. Cover des Buches Der Himmel ist ein Fluss (ISBN: 9783548611921)
    Anna Kaleri

    Der Himmel ist ein Fluss

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Monika58097
    Heute stelle ich Euch mal wieder einen Schatz aus meinem Regal der bisher ungelesenen Bücher vor.

    Es ist die Geschichte der Großmutter der Autorin. Eine Geschichte, wie sie vielleicht so passiert ist. Von der Großmutter existieren keine Fotos, keine Dokumente, nichts, als hätte es sie nie gegeben. Man weiß nur, dass sie 1945 erschossen wurde.

    Minna ist Landarbeiterin in Masuren, doch sie möchte mehr. Sie kann mit dem Leben auf dem Land nichts anfangen. Eines Tages begegnet ihr im Wald Gwidon, ein Vogelkundler. Wie magisch fühlt sich Minna von dem verheirateten Mann angezogen. Um ihm näher zu sein, nimmt sie eine Stelle als Haushaltshilfe in der nahe gelegenen Stadt Allenstein an. 

    Die Beziehung der beiden zueinander darf nicht sein. Gwidon ist Pole. Minna wird wegen Rassenschande angeklagt und kommt für mehrere Jahre ins Gefängnis. Dort bringt sie Gwidons Kind zur Welt, doch das Kind wird ihr weggenommen. Sie hofft, dass es zu ihrer Mutter gebracht wird. Als Minna endlich frei kommt und ihr Zuhause aufsucht, passiert das Unbegreifliche. 

    "Der Himmel ist ein Fluss" - ein sehr verstörendes Buch und doch so wunderschön geschrieben! Ich musste das Gelesene erst einmal sacken lassen. Wie kann jemand dieses Thema anpacken und doch so wunderbare Töne treffen? Der Autorin ist es mit Bravour gelungen! Ich glaube, man muss dieses Buch lesen, um zu verstehen, was ich meine. 

    Diese zarte Liebe zwischen Minna und Gwidon, so zart wie ein Schmetterling und auf der anderen Seite die hässliche Fratze des Zweiten Weltkrieges, die Nazi-Herrschaft mit ihren Begriffen wie Rassenschande und Volksschädlingsverordnung. Mit wenigen Worten gelingt es der Autorin, den Leser in einen Strudel der Gefühle zu katapultieren. 

    "Der Himmel ist ein Fluss" - eine bewegende, sehr nachdenklich stimmende Geschichte. Unbedingt lesenswert!

  3. Cover des Buches Im Lautlosen (ISBN: 9781542045964)
    Melanie Metzenthin

    Im Lautlosen

     (112)
    Aktuelle Rezension von: anscha1402

     

    Ein großartiger Roman rund um die Euthanasie im Deutschen Reich. Wie war der Alltag in der Psychiatrie zu der Zeit, was wurde von den Ärzten erwartet und wie ging es ihnen damit.

    Liebevoll geschrieben mit authentischen Figuren. Und einer tollen Geschichte drumherum. Sehr bewegend und interessant. 


    Das Buch bekommt eine unbedingte Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.


  4. Cover des Buches Liebe, Hoffnung, Tod (ISBN: 9783956311765)
    Jochen Rehm

    Liebe, Hoffnung, Tod

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Marjuvin
    Klappentext:
    „Sarah,ich bin kein Nazi, wie könnte ich denn auch, wenn die Frau, die ich liebe und mit der ich zusammensein will, Jüdin ist?“ Die Geschichte von Sarah und Ludwig, deren Liebe am politischen Wahnsinn der 30er Jahre zu scheitern droht, ein Buch über Aufbruch und Neuanfang, Entäuschung und Hoffnung.

    Rezension:
    Ich habe sehr lange gebraucht, um das Buch zur Hand zu nehmen, da ich einen biografischen, auf Tatsachen aufgebauten Roman erwartet habe. Ich bin also dem Irrglauben aufgessessen, den ich nun auch in vielen anderen Rezensionen zu diesem Buch entdeckt habe. Mich hingegen hat es Anfangs jedoch positiv überrascht, da es dann weniger "sachlich" war, als ich befürchtet hatte. Bis zur Phase, in denen Lena und Ludwig sich einander nähern, hat mir das Buch ausnehmend gut gefallen, danach hat es leider für mich einiges an Glaubwürdigkeit eingebüßt, ohne es konkret an Einzelheiten festmachen zu können.

    Was ich als störend empfand war, dass in direkten Reden das "Sie" und "Ihren/Ihre" usw. niemals in Großschreibung war. Zuerst dachte ich an einen einmaligen Tippfehler, aber es zieht sich durch. Generell gab es einige Stellen, an denen die Groß- / Kleinschreibung nicht korrekt war. An der Stelle von Romans und Lenas Hochzeit wechselte Lena namentlich zwei mal zu Sarah und wieder zurück, was mich extrem aus dem Lesefluss brachte. Ich blätterte vor und zurück, in der Annahme, dass ich einen Szenenwechsel verpasst hatte.

    Insgesamt empfand ich es durchaus als Lesevergnügen, jedoch mit ein paar Schwächen; insbesondere würde dem Buch ein anderer Titel gut tun.
  5. Cover des Buches Die Adlon Verschwörung (ISBN: 9783499253782)
    Philip Kerr

    Die Adlon Verschwörung

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Es handelt sich um den 6. Band von Kerrs Romanen um den Ex-Polizisten und Privatdetektiv Bernhard „Bernie“ Gunther. Er erschien im Original 2009 unter dem Titel „If the Dead Rise not“. Das Buch besteht aus zwei Teilen, der erste Teil spielt im Jahr 1934 in Berlin, der zweite im Jahr 1954 in Kuba. 1934 ist Bernie Gunther, nachdem er den Polizeidienst quittiert hat, als Hausdetektiv im Hotel Adlon tätig. Dort wird ein Mann tot in seinem Hotelzimmer gefunden, der zum Deutschen Olympischen Organisationskomitee gehört.1954 lebt Gunther unter dem Namen Carlos Hausner in Havanna und begegnet einigen Personen wieder, die ihm bereits 1934 begegnet sind, Freunde und Feinde von damals.

    Der Zeitsprung, den Kerr in diesem Roman wagt, ist gewaltig, immerhin 20 Jahre. Als Leser ahnt man natürlich, dass Bernie zumindest dem Verbrecher Max Reles erneut begegnen wird, denn erstens äußert der Verbrecher den folgenden Satz zu Bernie „Ich würde Sie gerne in zehn Jahren treffen, um zu sehen, was davon übriggeblieben ist.“ (Rowohlt Tb, 1. Aufl. 2010, S. 365), wobei er Bernies Scheu meint, einen Menschen einfach kaltblütig zu erschießen und zweitens endet die Auseinandersetzung der beiden 1934 in einem nicht aufgelösten Patt.

    Philip Kerr ist ja bekannt dafür, dass er zahlreiche fiktive und historische Persönlichkeiten miteinander vermischt und dabei auch nicht davor zurückschreckt, die Historie, sagen wir mal vorsichtig, zu interpretieren. Zur Sicherheit weit er darauf hin, dass alles frei erfunden ist, was so auch wieder nicht stimmt. Doch die Anzahl der in diesem Roman auftauchenden Namen toppt alles, was ich bisher gelesen habe. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, alles zu notieren und komme auf 290 Personen insgesamt, davon mindestens 215 historisch.

    Was mich mit zunehmender Dauer nervt, ist die Stilisierung von Bernhard Gunther als einfach unwiderstehlicher Frauenheld, dem keine Frau, die überflüssigerweise auch noch immer blendend schön sind, widerstehen kann.

    Das Setting vermittelt in beiden Zeitebenen eine realistische Beschreibung der damaligen Verhältnisse, so dass der Roman atmosphärisch gut gelungen ist. Die Story ist spannend erzählt, mit einigen Führungen über Nebengleise, die zwar die Haupthandlung nicht voranbringen, aber wesentlich zum Atmosphäre beitragen. Alles ist logisch durchdacht und am Ende wird alles mit Knalleffekt auch logisch aufgelöst. Wenn die Beweihräucherung der Hauptfigur nicht wäre, hätte Kerr einen richtigen Knaller geschrieben. So sind es aus meiner Sicht vier Sterne, empfehlenswert.

  6. Cover des Buches "Zum Schutze des deutschen Blutes . . ." "Rasseschande"-Gesetze im Nationalsozialismus (ISBN: 9783825700560)
  7. Cover des Buches Manja (ISBN: 9783351034184)
    Anna Gmeyner

    Manja

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Schumi_HB
    Der Roman "Manja" von Anna Gmeyner gibt einen Ausschnitt der Jahre 1920 bis 1934 im Deutschen Reich wieder. Kern der Handlung ist die Freundschaft von 5 Kindern in der Zeit des entstehenden Nationalsozialismus. Karl, Heini, Franz, Harry und Manja entstammen unterschiedlichen sozialen Milieus, die einen Querschnitt der damaligen Gesellschaft darstellen. So differenziert wie die Gesellschaftsschichten, sind auch die Situationen, die zur Entstehung der Kinder führten. Leidenschaftliche Liebe, eheliche Vergewaltigung, ein stürmischer One-Night-Stand sowie eine erkaltete und entfremdete Beziehung die individuellen Ausgangssituationen. Die jüdischen Wurzeln von Harry und Manja sind für die Kinder zunächst völlig uninteressant. Nichts scheint den Mikrokosmos dieser innigen Freundschaft zerstören zu können, bis ein unerwünschter Eindringling die Unbeschwertheit dieses Quintetts beendet. Statt Unterstützung in ihrem Gerechtigkeitsempfinden zu bekommen, müssen die Kinder schmerzhaft erfahren, wie sich die Gesellschaft plötzlich von der jüdischen Mitbevölkerung abwendet. Den Kindern wird es immer schwerer gemacht, unbefangen miteinander umzugehen, da der ideologische Gruppenzwang auch zur Feigheit und emotionalen Distanz selbst gegenüber engsten Freunden führt. Wenn auch die düstere Stimmung durch die aufkeimende braune Pest und das Leiden der jüdischen Kinder deutlich spürbar wird, war ich vom poetischen Schreibstil beeindruckt. Dazu passt die fesselnde Erzählweise von Iris Berben. Für die 873 Minuten starke Hörbuchversion sollte man sich entsprechend Zeit reservieren. Es lohnt sich!

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