Bücher mit dem Tag "raumzeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "raumzeit" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Zeit (ISBN: 9783499626005)
    Stephen Hawking

    Eine kurze Geschichte der Zeit

     (342)
    Aktuelle Rezension von: DrGordon

    Es gibt sicherlich nicht sehr viele Menschen, die das Buch auch nach mehrmaligen Lesen vollständig verstanden haben. Selbst wenn keine mathematische Formeln darin vorkommen. Der "Kampf zwischen der Allgemeinen Relativitätstheorie" und der Quantenphysik. Die Einbindung der Gravitationskraft, leichte und schwere anthropologische Kraft, eine vorwärts und eine rückwärtsgerichtete Zeit, drei oder mehr Dimensionen und vieles mehr. 

    Welchen (physikalischen) EInfluss hat Gott, warum macht es keinen SInn sich aus physikalischer Sicht zu Fragen was vor dem Urknall und der SIngularität war, welche Rolle spielt die Gravitation für eine Denken aus mehr als Drei Dimensionen.

    Das Buch fasziniert nicht nur "Trekkis" und Star Wars-Fans. Es erkennt aber auch seine Grenzen, da sich theoretische Physik sehr viel nur im Kopf abspielt. Was ist wichtiger Theorien oder Beobachtungen, oder ist es die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei.



  2. Cover des Buches Kurze Antworten auf große Fragen (ISBN: 9783608983838)
    Stephen Hawking

    Kurze Antworten auf große Fragen

     (113)
    Aktuelle Rezension von: alexssaftladen

    Habe das Buch gelesen, da ich mich in meiner Freizeit, trotz meines Alters (>16), gerne und oft mit Physik beschäftige, jedoch waren es mir leider trotzdem viel zu viele Fachbegriffe/Formeln/Rechnungen die einfach sehr Kompliziert sind. Außerdem fand ich den Schreibstil auch oftmals schwer zu verstehen, da teilweise sehr lange Sätze vorkamen. Gleichzeitig war das Buch meiner Meinung nach aber an sehr vielen Stellen viel zu langweilig, obwohl mich sowas normal nicht wirklich stört (außer es zieht sich über 200 Seiten). Was mir auch noch “ein Dorn im Auge„ ist war die „Verteilung“, denn ich fand, dass einem auf einer Seite quasi alles an Formeln entgegenkommt (sehr umgangssprachlich Formuliert), die nächsten 5 Seiten danach aber sehr abwechslungslos und zäh sind. Trotzdem gab es natürlich auch positive Aspekte, sonst hätte das Buch ja nicht 2 Sterne ;): Die Fragen wurden dennoch relativ Knapp und ohne ewig viel drumherum zu reden beantwortet. Daher würde ich das Buch generell an niemanden weiterempfehlen der ungerne schleppend zu lesende Bücher aber auch komplizierte und Formellastige Lektüren liest, falls einen die Fragen aber interessieren würde ich es empfehlen!

    (Kurze Rezension, aber zu lang für eine Kurzrezension ;))

    (Das ist meine erste Bewertung, seid bitte nicht zu streng😅)

  3. Cover des Buches Der Stoff, aus dem der Kosmos ist (ISBN: 9783442154876)
    Brian Greene

    Der Stoff, aus dem der Kosmos ist

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Gabriele246
    Brian Greene beginnt dieses Buch mit einer kurzen Einführung zum Thema. Das macht es gerade lesen wie mir, die zwar ein gewisses Vorwissen haben, aber viele Begriffe doch nicht im Detail in ihrer Definition im Kopf haben, wesentlich einfacher, den Ausführungen im Buch zu folgen. Immer, wenn ein neuer Fachbegriff, der nicht unbedingt zur Allgemeinbildung zählt, eingeführt wird, so wird er anhand von plastischen und gut nachvollziehbaren Beispielen erklärt. So hat auch der interessierte Laie die Möglichkeit, zu diesem Thema etwas Neues zu lernen.
    Die Superstringtheorie ist vielen Menschen ein Begriff, aber in den meisten Fällen weiß man nicht ganz genau, um was es da geht und wie sie mit anderen Theorien der Physik zusammenhängt bzw. welchen Erkenntnissen aus anderen Theorien sie widerspricht. Hierauf gibt der Autor absolut lesenswert Antwort. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, wird einem klar, dass die Begriffe des Raums und der Zeit nicht so klar und deutlich sind, wie wir sie im Alltag verwenden und wie sie von den meisten Personen im Allgemeinen verstanden werden.
    Brian Greene gibt in diesem Buch die Möglichkeit, Zusammenhänge zu erkennen, die man vorher so in den meisten Fällen nicht gesehen hat. Er bringt die Stringtheorie in Verbindung mit der Kosmologie, aber auch mit den kleinsten Teilen unserer Erde.
    In aller Kürze: für alle Personen, die sich für dieses Thema interessieren, ist dieses Buch ein absolutes Muss.
  4. Cover des Buches Der Jesus-Deal (ISBN: 9783404173532)
    Andreas Eschbach

    Der Jesus-Deal

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich den Bestseller "Das Jesus-Video" verschlungen habe. So war ich natürlich gleich dabei, als ich entdeckt habe, dass es eine Fortsetzung dieser faszinierenden Geschichte gibt. Um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen, wäre es schon fast zwingend notwendig, auch den 1. Teil gelesen zu haben, bevor man sich zu diesem Band begibt. 

    Der reichste Mann der Welt hat konkrete Pläne, mit einer Zeitmaschine Jesus direkt nach seiner Auferstehung in die Jetztzeit zu holen, damit sich die biblische Ankündigung seiner Wiederkehr erfüllt und betrachtet sich dabei als Werkzeug Gottes. Doch dazu muss auch das beschriebene Armageddon ausgelöst werden, was heißt, dass die Welt, wie wir sie kennen, zerstört werden muss. Er versucht seinen Kandidaten für das Präsidentenamt zu pushen und lässt seinen eigenen Sohn dafür ausbilden, mit auf die Reise zu gehen ..


    Die komplexe Handlung verwandelt sich zugleich zur Fortsetzung und Vorgeschichte des ersten Romans. Eine größere Rolle spielt dabei die mächtige evangelikale Bewegung in den USA und ihre politischen Verstrickungen. Es tauchen auch die alten Bekannten aus Band 1 wieder auf, wobei John Kaun eine zentrale Rolle spielt, der inzwischen ein mehr oder weniger bürgerliches Leben mit seiner kleinen Familie führt, jedoch durch einen Schicksalsschlag ein ganz persönlich neu erwachtes Interesse an der bevorstehenden Zeitreise entdeckt. Ein Teil der Handlung spielt natürlich in Israel, nicht nur in der Vergangenheit sondern auch im Heute. 

    Die Sache mit der Zeitreise wird auch ganz konkret und die Erklärungsmuster der Machbarkeit werden dazu geliefert.

    Insgesamt hat mich der Roman ziemlich gefesselt, an manchen Stellen, was sich bei der Seitenanzahl wohl schwerlich vermeiden lässt, zeigt er jedoch gewisse Längen und auf einige dazu gereihte Nebenschauplätze hätte man sicherlich verzichten können. Überraschend auch, wie schlüssig die Gesamttherorie trotz aller ihrer Verrücktheit auf mich gewirkt hat. 


    Fazit: Andreas Eschbach ist wieder ein vielschichtiger Thriller gelungen. Kommt nicht ganz an den ersten Teil heran, ist aber aus meiner Sicht durchaus zum Lesen lohnend. 



  5. Cover des Buches Intelligentes Leben im Universum (ISBN: 9783423248020)
    Marcus Chown

    Intelligentes Leben im Universum

     (1)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    „Quantenphysik? Was soll denn das für ein Berufsbild sein?“ (Rob Evans, Sänger und Liedermacher) . Warum ist der Tisch fest und weshalb versinken wir nicht im Erdboden? Weil die Elektronen nicht einfach alle aufeinanderhocken können, erklärte Physiknobelpreisträger Richard Feynman einmal salopp. Auch für die frappanteste Charakteristika der Welt um uns herum, die grenzenlose Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, zeichnen diese kleinen, negativ geladenen Bausteine in ihrer Vielzahl der Kombinationen verantwortlich. . „Komplexität erwächst paradoxerweise aus Einfachheit. Alles nur eine Sache der Kombination.“, erklärt Marcus Chown. Der Physiker und Wissenschaftsjournalist aus Großbritannien, dessen erstes Buch die meistgelesene populärwissenschaftliche Veröffentlichung nach Stephen Hawkings "Eine kurze Geschichte der Zeit" war und der im letzten Jahr mit „Das Universum und das ewige Leben“ gleichfalls überzeugen konnte, dringt dieses Mal tief in den Mikrokosmos ein. „Wir werden vertraute Aspekte der Alltagswelt im Licht unseres aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands betrachten und feststellen, dass sie uns profunde Dinge über die Grundbeschaffenheit der Wirklichkeit verraten. Wir werden Phänomene der Alltagswelt als kosmische Chiffren entziffern, werden, um es mit William Blake zu sagen, ,eine Welt erschau‘n in einem Körnchen Sand‘“, leitet der Autor sein Vorwort ein. Tatsächlich greift Chown allerlei alltägliche Beobachtungen auf (z. B. warum wir uns in der Fensterscheibe spiegeln oder warum die Sonne heiß und der Nachthimmel schwarz ist. Vorab, es hat nichts damit zu tun, dass die Sonne weg ist), um dann die Strukturen äußerster Tiefen der Wirklichkeit auszuleuchten, von denen diese zeugen. Er schlägt sozusagen eine Brücke vom Einfachen zu den tieferen physikalischen Zusammenhängen, ganz nach Goethes Doktor Faust: „Dass ich erkenne, was die Welt, im Innersten zusammenhält.“ Heute weiß man, dass es die Quantenphysik ist und diese sozusagen der rote Faden, der den Leser durch das Buch leitet. . Außer mit der Bedeutung der Vielfalt der Welt und der Schwärze des Nachthimmels befasst sich Marcus Chown mit der Frage, „warum die Komplexität der Welt uns verrät, dass Gott mit dem Kosmos würfelt - eine Vorstellung, die Einstein aufs Tiefste zuwider war - und dass, täte er es nicht, es überhaupt keinen Kosmos gäbe.“ Ferner erläutert er, warum wir immer älter und nicht jünger werden - ein Relikt der „eingeschalteten“ Gravitation circa 380 000 Jahre nach dem Urknall. . Chown hat sein Buch in drei Teile gegliedert. Die Antworten auf eine erste Gruppe von Fragen werfen Licht darauf, was die Alltagswelt uns über Atome, die der zweiten über die Sterne verrät und schließlich geht er auf Themen des Universums ein. Allerdings setzt die Lektüre einen aufmerksamen und vielleicht schon ein bisschen naturwissenschaftlich, astro- und auch quantenphysikalisch vorbelasteten Leser voraus. Denn gerade in letzterem Bereich sollte man ein wenig „schwindelfrei“ sein, um die zuweilen verwirrenden und mit normalem Menschenverstand schwer zu fassenden Wahrscheinlichkeiten „unbeschadet“ zu überstehen. Ein mehrseitiger Anhang mit weiterführenden Erklärungen und ein Glossar helfen dabei zusätzlich. Hilfreich wären vielleicht ein paar Skizzen und bildliche Erläuterungen gewesen, die als visuelle Unterstützung neben dem Text hätten agieren können. Doch darauf verzichtet Chown gänzlich. . Fazit: „Intelligentes Leben im Universum“ ist ein wunderbares Buch für all diejenigen, die schon einmal ein bisschen in die quantenphysikalische Materie hineingerochen haben und sich von der verstandesgemäß „unlogischen“ atomaren Welt nicht abschrecken lassen. Mit Wortwitz und Charme, unterhaltsam und mit plakativen Beispielen beschreibt Marcus Chown in allgemeinverständlichen Worten, schwer zu fassende Themen aus Kosmologie, Astro- und Quantenphysik. . „Alle Menschen sind Brüder. Wir stammen aus derselben Supernova“ (Allan Sandage, amerikanischer Astronom) . „Die Elemente, aus denen die Erde sich zusammensetzt - zu schweigen von Ihrer und meiner Person -, [sind] nichts als unbedeutende Verunreinigungen der allergewöhnlichsten, das All füllenden Materie“. (Marcus Chown in „Intelligentes Leben im Universum“)
  6. Cover des Buches Einsteins Schleier (ISBN: 9783442153022)
    Anton Zeilinger

    Einsteins Schleier

     (9)
    Aktuelle Rezension von: seoulinfo
    Eines von vielen Büchern die im Hyphe um 100 Jahre Relativitätstheorie entstanden. Anton Zeilinger gelingt es relativ gut die schwierigen und komplexen Zusamenhänge darzustellen. Trotzdem ist es fast unmöglich alles auf Anhieb zu verstehen oder zu begreifen. So muss man seine Hirnwindungen schon ganz schön strapazieren um zu begreifen, dass eine Katze (Schrödingers) gleichzeitig tot und lebendig sein kann. Und dies ist nur eines der einfacheren Gedankenexperimente. Schwere, bei entsprechendem Interesse aber spannende Kost.
  7. Cover des Buches Verborgene Universen (ISBN: 9783596174386)
    Lisa Randall

    Verborgene Universen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: StephanSchwarz
    Um es kurz zu machen, wer es in der Schule nicht erwarten konnte, den Physikunterricht in der Oberstufe abzuwählen, der wird mit diesem Buch keine Freude haben. Wer aber noch in kindliches Staunen über die Welt geraten kann und Interesse an modernster theoretischer Physik hat, der findet in diesem Buch wunderbar die neusten sich durchaus widersprechende Theorien. Neben der Allgemeinen Relativitätstheorie, welche die Gravitation durch die Krümmung der Raumzeit erklärt, wird auch die Quantenmechanik, also die Theorie nach der alle Materie aus Elementarteilchen (mit denen Wellenfunktionen assoziiert sind) besteht, sowie die Quantenfeldtheorie nach der sich Feldfluktuationen selbst in Teilchen (virtuelle oder reelle) manifestieren , kurz abgehandelt, bevor es dann ernst wird. Die Autorin betritt das Reich der Stringtheorie. Wer schon bei der bei der Quanten- bzw. der Quantenfeldtheorie aus dem Staunen nicht mehr heraus kam, dem wird hier vollends klargemacht, dass Physiker keine trockene und langweilige Leute sind, sondern mit extrem viel Phantasie ausgestattet sind. Strings sind kurzgesagt extrem dünne Fäden, die entweder unendlich lang sein können, extrem winzig oder in sich selbst geschlossen auftreten. Eine Theorie besagt nun, dass alle Teilchen, wie wir sie kennen aus der Schwingung der String resultieren, also ein String oszilliert und es entsteht ein Elektron etc. Problematisch sind die Schwingungen, die Teilchen hervorbringen, die man noch nicht nachgewiesen hat. Und als wäre das noch nicht verrückt genug, soll es auch noch Branen geben. Wenn Strings Fäden sind, dann sind Branen so etwas wie Bettlaken, die fest gespannt oder auch schlaf sein können. Diese Branen können dreidimensional sein oder noch weit mehr Dimensionen haben. Auf die Branen können dann theoretisch die uns bekannten Kräfte (elektromagnetische, starke Wechselwirkung und schwache Wechselwirkung) beschränkt sein, während die Gravitation sich auch in höhere Dimensionen ausbreiten kann. N-Dimensionalität ist anscheinend ein gerade beliebtes Thema bei den Physikern. Das n bei einer Dimension gibt an, wie viel Richtungsgrößen man braucht, um die Position eines Objektes in diesem n-dimensionalen Raum genau zu beschreiben. Das wir uns keinen 5 oder 6 dimensionalen Raum vorstellen können, besagt in diesem Zusammenhang nichts. Anhand der Methodik des Dualismus rechnen Physiker öfter in höher dimensionalen Räumen, da die Mathematik hier einfacher wird. Physiker sprechen unter anderem von aufgerollten Dimensionen, die dann in unseren täglichen Weltbild keine realen Auswirkungen mehr haben. Die Autorin befasst sich mehrere Kapitel mit dem sogenannten Hierachieproblem: Warum ist die Gravitation so viel schwächer als alle anderen Kräfte. Lassen sie eine Eisenkugel los wird sie durch die Gravitation auf die Erde hin beschleunigt (die ganze Erdmasse zieht an der Kugel) Bringen sie nun einen Magneten in die Flugbahn, kann die gesamte Erdmasse nicht die Magnetkraft aufheben. Das ist wirklich sehr erstaunlich, wenn man die Erdmasse mit der Masse des Magneten vergleicht. Physiker haben sich bisher mit einer sogenannten Feinabstimmung beholfen, was allerdings so unwahrscheinlich ist, wie die Wahrscheinlichkeit mit einem 10seitigen Würfel eine 23stellige Zahl mit nur einem Versuch richtig zu erwürfeln. Diese Problematik lässt sich in n- dimensionalen Räumen umgehen, wobei die Zusatzdimensionen auch wie beschrieben aufgerollt oder unendlich sein können. Es werden viele Teilchen vorgestellt, von denen ich zuvor noch nie gehört habe, das Higgsteilchen, das an der Übermittlung der Gravitationswirkung beteiligt ist, das Gaugino, das (S)Elektron (einen theoretischen Superpartner des Elektrons in einem Supersymmetrischen System) und viele weitere. Beruhigend an den ganzen wilden Theorien ist, das es Auswirkungen in unserer Welt geben muss, die man nachweisen kann und damit die Theorie überprüfen kann. So werden in Kürze Ergebnisse durch den neuen Teilchenbeschleuniger LHL der durch CERN betrieben wird, erwartet. Fragt man sich jetzt, was dem Ottonormalbürger diese ganze Theorie nutzen soll, so lassen Sie sich vergewissern, das ohne die Erkenntnisse und die Berücksichtigung der Allgemeinen Relativitätstheorie Ihr Navigationssystem sich jeden Tag um 10 Kilometer in der Genauigkeit verschlechtern würde!! Ihr Ferrari oder mein BMW mögen nicht schnell genug sein, um eine relativistische Berechnung zu rechtfertigen, aber Ihr GPS Signal ist es. So kann man gespannt sein, was für technische Errungenschaften sich aus diesen Theorien entwickeln. Wer also sich in die spannenden und durchaus märchenhaften Theorien und Phänomenen a la Alice im Wunderland begeben möchte, der wird mit diesem Buch seine helle Freude haben.
  8. Cover des Buches Einsteins Traum (ISBN: 9783688111169)
    Stephen Hawking

    Einsteins Traum

     (11)
    Aktuelle Rezension von: paulsbooks
    Wenn man sich duch meine Rezensionen gewühlt hat, weiß man, dass ich Stephen Hawking mag. Weshalb nun bin ich der Meinung, das dieses Buch - so gut es geschrieben ist - dennoch das schwächste von ihm ist, was ich bisher kenne?

    Der Grund ist sehr einfach: Während die "Kurze Geschichte der Zeit" und das "Universum in der Nussschale" sich tatsächlich mit revolutionären Ideen und Weiterentwicklungen der bestehenden Denkmodelle beschäftigen, ist dieses Buch mehr so etwas wie ein Grundlagen-Exkurs, eine Sammlung mehr oder weniger zusammenhängender Aufsätze. Was mir absolut fehlt, ist der angenehme rote Faden, den der brilliante Wissenschaftler in seinen populärwissenschaftlichen Werken zu spinnen vermag. Gewöhnlich wird man in seinen Werken an die Hand genommen, und aus sprödem, trockenem Stoff entwickeln sich plötzlich plastische Denkmodelle, die einen Einblick in die Verständniswelt eines modernen Physikers ermöglichen. Dies ist bei diesem Werk nicht in dieser Form gegeben.

    Positiv anzumerken ist, dass der Autor im Buch aus seinem Leben erzählt und man sich nach der Lektüre besser vorstellen kann, wie es einem nach und nach immer mehr "in seinem Körper eingesperrten" Verstand geht, der schließlich zur Kommunikation auf Computerhilfe angewiesen ist.

    Fundamente wie z.B. die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie werden zwar schlüssig und höchst fachkundig erklärt, jedoch - man höre und staune - geschieht das für meinen Geschmack im Buch "Die Entstehung der Realität" von Jörg Starkmuth noch einfacher und prägnanter, auch wenn jener Autor vom Ansatz her deutlich mehr in Richtung des Spirituellen tendiert. Ansonsten handelt es sich bei den Inhalten von "Einsteins Traum" nicht selten um Wiederholungen von bereits im Vorwerk geschilderten Dingen, oder um Basiswissen, das man, wenn man sich für Hawking wirklich interessiert, bereits kennen dürfte.

    Kurz gesagt: Nichts Neues, etwas dröge und ohne klare Linie. Daher auch nur drei Sterne von mir.
  9. Cover des Buches Isaac oder Die Entdeckung der Raumzeit (ISBN: 9783662572924)
    Martin Bäker

    Isaac oder Die Entdeckung der Raumzeit

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Wer sich schon immer auf populärwissenschaftlichem Niveau über die Relativitätstheorie informieren wollte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

    Der Schreibstil ist sehr unterhaltsam und die Erklärungen größtenteils leicht verständlich, meiner Ansicht nach selbst ohne viel Vorwissen. Denn der Autor beginnt nicht gleich mit der Relativitätstheorie selbst, sondern mit den Gesetzen der klassischen Mechanik und erklärt auch Konzepte wie Kräfte, Koordinatensysteme und Vektoren, was das Verständnis der in späteren Kapiteln erklärten Aussagen der Relativitätstheorie enorm erleichtert.

    Auch sehr zum Verständnis tragen Vergleiche der gekrümmten Raumzeit mit der gekrümmten Erdoberfläche mit entsprechenden Abbildungen und anschauliche Raum-Zeit-Diagramme bei (wie letztere zu lesen sind, wird selbstverständlich auch erklärt).

    Bei der Erklärung der Speziellen Relativitätstheorie geht der Autor (ebenfalls auf populärwissenschaftlichem Niveau) auch auf die mathematischen Grundlagen ein. Zum Beispiel erfährt man, wie die Formel E = mc^2 zustande kommt und was es mit der relativistischen Masse auf sich hat. 

    In den Kapiteln über die Allgemeine Relativitätstheorie verzichtet er dagegen eher auf richtige Formeln, erklärt aber den schematischen Aufbau der Einstein-Gleichung inklusive des Energie-Impuls-Tensors ausführlich. Danach folgen Kapitel über Sterne, Planeten, Gravitationswellen, Schwarze Löcher, die hypothetischen Wurmlöcher und die Ausdehnung des Universums beziehungsweise darüber, was die Relativitätstheorie damit zu tun hat.

    Am Ende kommt noch ein Kapitel über die Quantentheorie und die Versuche, diese und die Allgemeine Relativitästheorie zu einer Theorie der Quantengravitation zu vereinen. Dessen Inhalt hätte auch genauer erläutert werden können, andererseits ist es aber ja hauptsächlich ein Buch über die Relativitätstheorie und weniger über Quantentheorie.

    Alle Kapitel beginnen mit Dialogen zwischen dem Menschen San und dem Roboter Isaac, in denen letzterer Experimente zur Erforschung der Eigenschaften von Raum und Zeit ausführt und die dann im jeweiligen Kapitel genauer erläuterten Sachverhalte genannt werden. Die Dialoge bilden zusammen eine Geschichte, die sogar ein paar unerwartete Wendungen und ein überraschendes Ende hat.

    Im Anhang gibt es tiefergehende Erläuterungen zur mathematischen Berechnung von einigen im Haupttext angesprochenen Sachverhalten, die an Physikstudenten gerichtet sind und ihnen helfen sollen, die Inhalte des Buches mit den Inhalten des Physikstudiums in Verbindung zu bringen.

    Mir hat das Lesen des Buches viel Spaß gemacht und ich habe auch noch einiges gelernt beziehungsweise verstehe jetzt die Relativitätstheorie und ihre Aussagen besser als vorher. Wirklich empfehlenswert für physikinteressierte Leser.

  10. Cover des Buches Eine Formel verändert die Welt (ISBN: 9783492213257)
    Harald Fritzsch

    Eine Formel verändert die Welt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: butterflyinthesky
    Klappentext:
    Der bekannte Physiker und erfolgreiche Sachbuchautor Harald Fritzsch stellt hier Einsteins Relativitätstheorie so leicht fassbar und anschaulich dar, dass auch fachlich nicht beschlagene Leser und Leserinnen mühelos Zugang finden.

    Meine Meinung:
    Eigentlich habe ich mich nie für Physik interessiert - was man leider auch früher an meinen Noten gesehen hat. Für mich war das einfach viel zu kompliziert, zu viele Rechnungen & Gleichungen und farblose Theorie.

    Das Buch von Harald Fritzsch erklärt die Relativitätstheorie auf so einfache und gute Weise, dass sogar ich sie verstanden habe. Ich finde es auch sehr toll wie er Einstein und Sir Newton quasi wieder zum Leben erweckt und sie gegenüber stellt. Ich kann das Buch jedem empfehlen der ein bisschen sein Gedächtnis auffrischen will oder einfach mal die Physik verstehen will!
  11. Cover des Buches ZEIT: BOTS (ISBN: B0CBGG5S3J)
    Axel Aldenhoven

    ZEIT: BOTS

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Axel Aldenhoven - ZEIT: BOTS

    Stell dir vor, du sitzt am Ufer der Loire mit einem Glas des besten Weins. Du lauschst den sanften Klängen der umliegenden Natur und plötzlich reißt dich ein Haufen winziger Allmikeys aus deinem beschaulichen Winzerdasein und schleudert dich auf eine epische Odyssee durch Raum und Zeit. So erging es Mike Westwing, dem unfreiwilligen Protagonisten von ZEIT-BOTS.

    Moment mal, Mike? Winzer? Das stimmt doch gar nicht.

    Doch, Leute. In dieser Novelle wird er noch so einiges erleben, unter anderem, dass er nicht nur in einer Realität existiert. Gut, wir haben schon erfahren, dass Mike in mindestens zwei Welten unterwegs ist, eine davon ist die geschlossene Abteilung der Psychiatrie.

    Begleite ihn in die entlegensten Winkel des Universums und darüber hinaus. Denn Mike ist nicht nur Winzer/Paläograph/Psycho – er ist der auserwählte Zeitreisende, dessen einzigartige Gabe es ihm ermöglicht, in allen Zeitebenen gleichzeitig präsent zu sein.

    Das Cover sieht schon ziemlich fantasievoll aus. Es hat überhaupt nix bedrohliches, eher wirkt es freundlich auf einen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge.

    Der Schreibstil des Autors ist wirklich flüssig und ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet.

    Die Charaktere sind in diesem Buch hervorragend ausgearbeitet. Ich mag sie alle komplett. Alle unterschiedlich, einfach facettenreich, das macht auch ein gutes Buch aus.

    Geschichte ist humorvoll und gruselig. Einfach wunderbar. Es hat mir einen großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Klare Weiterempfehlung.

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  12. Cover des Buches Unsterbliches Bewusstsein: Raumzeit-Phänomene, Beweise und Visionen (ISBN: 9783839159545)
  13. Cover des Buches Zeitreisen (ISBN: 9783644444713)
    Falko Blask

    Zeitreisen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Die Informationen über Zeit sind relativ wenig.

    Die Autoren geben einen Überblick über Literatur und Filme zum Thema Zeitmaschine. Ausserdem interpretieren sie das Fernsehen oder Themenveranstaltungen als Zeitreise etc. Ausserirdische kommen auch vor. Das Buch nimmt das Thema nicht immer ernst.

    Wenn man noch nichts gelesen hat, ist das Buch ganz gut, aber sonst wird hier einfach nochmal alles wiederholt.

  14. Cover des Buches Chronos (ISBN: 9783406791840)
    Guido Tonelli

    Chronos

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    Fazit: a) Hätte sich der jetzt 74-jährige Teilchenphysiker ehrlicherweise beschieden, eine unterhaltsame, wissenschaftlich angehauchte Einführung zum Thema Zeit zu schreiben, ausdrücklich für moderne & "einfache" Gemüter & somit ohne lästige ;-) Fuß-/Endnoten & Register bzw. Stichwortverzeichnisse, hätte ich das Buch vielleicht mit 4 Sternen bewertet. Da Torelli, Verlag & Werbetext-Schreiber ("Inhaltsangabe") sich aber thematisch & Ansprüche-mäßig sehr weit aus ihrem geistig & wißensmäßig niedrigen Fenstern lehnten, ist meine 3-Sterne-Bewertung ein eigentlich nicht angemeßenes Lob. Diese, meine Kritik betrifft vor allem:

    a1) "Verschaukelung" der Leser
    a1a) "Eine physikalische Reise zu den Ursprüngen [!] der Zeit"
    Von den "Ursprüngen [!] der Zeit" hat Tonelli im Gegensatz zu H.P. Dürr, Apostel Johannes (Joh. 1:1!) & dem "t-Räumen-den" "Ersten, Unbewegten Beweger" (siehe Jakob Lorber & Aristoteles!) keine Ahnung und keine eigene Theorie! Er bringt lediglich Zitate & beschreibt Zeitphänomene, zeitrelevante Effekte u.Ä.!

    a1b) Offizielle "Inhaltsangabe" von Carlo Rovelli:
    "...Können wir das unaufhaltsame Voranschreiten der Zeit jemals zum Stillstand bringen? Lässt sich der Zeitpfeil umdrehen? Hat die Zeit tatsächlich eine eigene Existenz oder ist sie nur eine riesige Illusion? Der Physiker und Schriftsteller Guido Tonelli erzählt in einem spektakulären Buch die lange Geschichte der Zeit, ihre rasende Geburt (rasender Tod...Deutsch ist eine schwere Sprache ;-) und bizarre Entwicklung..."
    Außer Plattitüden erzählt Tonelli hier nichts Wißenswertes oder Neues, siehe unten Zitate 5b.

    a2) Nicht- bzw. Unkenntnis Tonelli's bezüglich der Global-Scaling-Theorien von Hartmut Müller (duckduckgo, Fachartikel in der Zeitschrift "Raum & Zeit")! Diese Theorien liefern exakte Ergebnisse für die Masse und Lebensadauer von Elementartteilchen!

    a3) Hätte Tonelli (intuitiv) erkannt und/oder geglauibt, daß der "Erste, Unbewegte Beweger" ex-ist-ieren muß (und gleichzeitig nicht wegen der anzuwendenden Widersprüche-freien trinären bzw. ternären Logik) , so hätte er auch dessen nachbiblischen, sehr umfangreichen Mitteilungen Glauben geschenkt, die auch detaillierte Ausführungen zu den Tonelli-Buch-Themen aufweisen! Siehe v.a. Jakob Lorber, Bertha Dudde, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg u.A.!

    b) Weltlich bescheinigter Intellekt & Universitäts-Abschluß schützen nicht vor schwachGEISTIGEN Bücherschreiber-Leistungen. Das läßt sich sowohl für dieses wie auch sein Buch "Genesis. Die Geschichte des Universums in sieben Tagen." leicht erkennen! Zumindest gilt dies für WAHRHEITEN-Interessierte, die z.B. Michael Talbot (Top! "Das holographische Universum"), Hans-Peter Dürr (Der "Urknall" erzeugte Raum & Zeit!!! --> Joh. 1:1: "Im (nicht "am"!) Anfang war das WORT"!!!), Jakob Lorber, Jakob Böhme, M. Kahir ("Nahe an 2000 Jahre"!) lasen!

    c) Sehr ärgerlich, v.a. für Rezensenten & ernsthafte Leser:
    c1) Kein Sach-, Personen-, Literatur- oder sonstiges Register!
    c2) Keine erklärenden bzw. Literaturquellen-verweisenden Fuß- oder Endnoten!

    2) Hilfreiches
    a) Leseprobe mit IHV: 26 S.: chbeck.de
    b) Norman Sieroka: Philosophie der Zeit: Grundlagen und Perspektiven (Beck'sche Reihe), lovelybooks
    c) Thomas Müller: Philosophie der Zeit - Neue analytische Ansätze, lovelybooks
    d) Michael Bonke: Die Philosophie der Zeit, lovelybooks
    e) Karen Gloy: Philosophiegeschichte der Zeit, lovelybooks
    f) Josef Mittermeier und Alfred Gerstenkorn: Zeit in Bibel und Physik samt frühester Philosophie, lovelybooks
    g) Manfred Frank: Das Problem "Zeit" in der deutschen Romantik - Zeitbewusstsein und Bewusstsein von Zeitlichkeit in der frühromantischen Philosophie und in Tiecks Dichtung, lovelybooks

    3) Über Tonelli
    wikipedia Guido_Tonelli

    4) Rezensionen 
    a) Gerrit Stratmann, 2022 deutschlandfunkkultur.de
    "Auch wenn „Chronos“ keine endgültigen [überhaupt keine!] Antworten zur Natur der Zeit bieten kann, hat Tonelli faszinierende Pfade für die Leserinnen und Leser ausgelegt. Ihnen zu folgen, ist keine verschwendete Zeit, sondern ein kurzweiliges und anregendes Vergnügen. Für Elektronen existiert die Zeit nicht - Auch in der Welt des Allerkleinsten herrschen Verhältnisse, die unserer Alltagserfahrung verschlossen bleiben. Atombausteine wie Protonen und Elektronen zeigen keinerlei Alterserscheinungen. [GS: Doch! Bekanntlich liegt die Lebensdauer von Protonen bei ca. 10 hoch 30.33 s  Siehe v.a. Hartmut Müller und seine Global-Scaling-Theorien (duckduckgo)!] Der normale Zyklus von Geburt und Tod scheint nicht für sie zu gelten. Nach allem, was wir bislang wissen, scheint die Zeit für sie nicht zu existieren. Was also ist die Zeit? Hat sie eine eigene Existenz oder ist sie eine Illusion?..."

    Tonelli: "Die gesamte stabile Materie, die das Universum erfüllt, besteht aus Elektronen, Protonen, Photonen und Neutrinos: einer kleinen Gruppe von Komponenten, die nicht in andere Teilchen zerfallen und eine so lange Lebensdauer haben, dass sie praktisch als ewig  beständig gelten"

    b) Schlecht: Dagmar Röhrlich deutschlandfunk.de
    "Zeit ist ein seltsames Phänomen. Selbst der Heilige Augustinus war da ratlos. Er wisse ganz genau was Zeit sei – allerdings nur, solange man ihn nicht danach frage. Dann müsse er sich eingestehen, dass er keine Ahnung habe, schrieb er. Rund anderthalb tausend Jahre danach spürt der italienische Physiker Guido Tonelli mit seinem neuen Buch „Chronos“ dem bizarren Wesen der Zeit nach. Tonelli erzählt, wie die Menschen die Zeit zu messen begannen, er erzählt von seinem Enkel, von Hamlet, Newton und Einstein – natürlich –, berichtet von fernen Sonnensystemen, die nach Supernovaexplosionen zerfallen sind und von der Schleifen-Quanten-Gravitation, in der die Zeit für die grundlegende Beschreibung unserer Welt keine Rolle spielt. In seinem kollageartig geschriebenen Buch fragt der Autor, ob wir das unaufhaltsame  Voranschreiten der Zeit jemals zum Stillstand bringen können. Lässt sich der Zeitpfeil umdrehen? Hat die Zeit tatsächlich eine eigene Existenz oder ist sie nur eine riesige Illusion? Endgültige Antworten gibt es natürlich auch von Guido Tonellis Buch nicht, doch sein Buch Chronos regt zum Nachdenken und Diskutieren an. "

    5) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) Schlußsätze: "Bleibt die Frage nach dem tieferen Sinn der Zeit. Nachdem wir die zahlreichen Aspekte untersucht haben, zu denen die moderne Wissenschaft eine eindrucksvolle Fülle an Fakten gesammelt hat, sind noch sehr viele Fragen offen. In Wahrheit wissen wir immer noch nicht, was die Zeit ist. Aber wie wir sahen, spielt sie in allen Winkeln, welche die Physik bis heute erkundet hat, eine grundlegende Rolle. Und es sei daran erinnert, dass sie dabei einen Bereich abdeckt, der sich über rund vierzig Größenordnungen erstreckt. Sicher vergeht noch sehr viel Zeit, bis es gelingt, die uns umgebende Welt zu beschreiben, ohne auf dieses Konzept zurückzugreifen. Im Augenblick kann niemand sagen, ob eine Zeit, in der die Wissenschaft die Zeit nicht mehr braucht, jemals kommen wird."

    b) Kapitel "Große Philosophen und Rotkäppchen"
    "Niemand hat je eine Region des Raumes außerhalb der Zeit erkundet oder konnte eine Zeitspanne außerhalb eines bestimmten Ortes messen. Zeit ist ohne Raum undenkbar."

    "Es ist nicht nur unmöglich, sich eine Zeit ohne Raum oder einen in der Zeit erstarrten Raum vorzustellen. Grundlegenderes steckt dahinter. Raum und Zeit erweisen sich als aufs engste miteinander verbunden, sodass nichts mehr zusammenstimmt, wenn man das eine vom anderen zu trennen versucht. Als die Raumzeit die Bühne betritt, ist die Zeit nicht mehr aus dem Raum und der Raum nicht mehr aus der Zeit wegzudenken. Ihre Beziehung ist konstitutiv, irreduzibel, uranfänglich. Noch überraschender ist die Entdeckung, dass die Raumzeit nicht ohne Masseenergie denkbar ist. Beide bilden die Grundbestandteile unseres Universums, die so eng miteinander verwoben sind, dass sie getrennt schwerlich vorstellbar sind. Auch die Raumzeit ist eine materielle Struktur, die sich verformt, erbebt und über große Entfernungen Energie übertragen kann. Masseenergie gibt der Raumzeit ihre Krümmung vor, die ihrerseits den materiellen Dingen ihre Bewegung vorschreibt und zugleich die Uhren anweist, wie sie zu ticken haben."

    c) Komplexe Systeme oder makroskopische Körper entgehen unter keinen Umständen ihrem unausweichlichen Schicksal. Dass die Zeit ganz offensichtlich eine privilegierte [nein, eine zwangsweise oder ihr eigentümliche] Richtung hat, bestätigt sich in allzu vielen Bereichen, als dass wir uns darüber Illusionen machen dürften. Unser Zeitsinn, der so klar zwischen Vergangenheit und Zukunft unterscheidet, verweist uns auf einen Pfeil, der in die gleiche Richtung wie der Verlauf thermodynamischer Prozesse deutet. Und dieser wird von der Zunahme der Entropie und der kosmologischen Entwicklung des Universums beherrscht, das ein präzises Geburtsdatum hat und sich mit der Zeit immer weiter ausdehnt. Dem entkommen wir nicht.[doch! durch Tod oder "Entrückung" und jenseitiges Leben! siehe Bertha Dudde, Gerd Gutemann, Jakob Lorber, M. Kahir. Kurt Eggenstein...!] Die uralte Sehnsucht, die Zeit anzuhalten Wenn es schon unmöglich ist, die Zeit rückwärts laufen zu lassen, bleibt uns nur noch die Hoffnung, sie anhalten zu können. Aber auch ein Leben in einer erstarrten Zeit, wie es für masselose Teilchen wie Photonen oder für alles im Inneren der Singularität eines Schwarzen Loches natürlich ist, bleibt den Menschen absolut versagt. Die Naturgesetze sind in dieser Hinsicht eindeutig, aber natürlich hindert uns nichts daran, uns ein Eingreifen übernatürlicher Mächte vorzustellen.

  15. Cover des Buches Der Jesus-Deal (ISBN: 9783838774350)
    Andreas Eschbach

    Der Jesus-Deal

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Fortsetzung und Vorgeschichte zugleich: Dieser Roman beginnt dort, wo Das Jesus Video endet - und hört dort auf, wo Das Jesus Video beginnt. Liebe Hörerinnen und Hörer, an dieser Stelle lesen Sie normalerweise etwas über den Inhalt des Romans. Diesmal nicht, denn der Inhalt dieses Hörbuches ist STRENG GEHEIM. Jedes Wort darüber würde Ihnen Spannung und Vergnügen rauben. Aber Sie kennen Das Jesus Video - oder glauben es zumindest. Und Sie kennen Andreas Eschbach, der immer wieder zu überraschen vermag! Auch diesmal werden Sie verblüfft sein und danach unbedingt auch Das Jesus Video wieder hören wollen. Mit ganz neuen Augen. Denn in Wahrheit wussten Sie bisher gar nichts!

     

    》EIGENE MEINUNG:

    Bereits als Jugendliche konnte mich das Jesus-Video fesseln und nun auch bei einem Re-Read als Erwachsene begeistern. Die Entdeckung, dass Andreas Eschbach eine Fortsetzung (oder doch Vorgeschichte?) dazu geschrieben hat, war dann das Tüpfelchen auf dem i! Also gleich der Hinweis: Aus meiner Sicht ist es dringend erforderlich und absolut empfohlen mit dem 1. Teil der Geschichte zu starten – nur so ergibt sich eine ungeahnte Tiefe.

    Der Jesus-Deal startet einige Zeit nach dem Ende des 1. Bandes und gleich vorneweg: Wer auf ein schnelles Wiedersehen mit den lieb gewonnenen Charakteren – allen voran Stephen Foxx – gerechnet hat, wird vielleicht enttäuscht sein. Aber: Nicht verzagen!

    Am Beginn des Buches steigen wir mit mysteriösen Vorkommnissen der späten 1960er in die Geschichte ein, bei denen weltweit Mitarbeiter in Museen Funkstücke mit nach Hause nehmen und auf das Element Osmium untersuchen… Ebenfalls erhalten wir Einblick in einen Vermisstenfall 1994 in Göteborg, bei dem selbst Fotografien das plötzliche Verschwinden der Frau dokumentieren. Also: Alles wieder herrlich mysteriös, spannend und die Fragezeichen im Kopf vervielfachen sich sekündlich.

    Der Hauptteil des Buches wird dann größtenteils abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt:

    • Einmal aus der Sicht von Michael Barron, zweitgeborener Sohn des mächtigen und reichen Samuel Barron. Durch diesen erleben wir die Schlussszene des Jesus-Videos aus einem neuen Blickwinkel und tauchen nach und nach tief in seine Welt und Person ein. Alles bestimmend ist dabei sein Vater, ein strenggläubiger, evangelikaler Christ. Für mich als Leser sowohl eine faszinierende, als auch absolut erschreckende Figur, gerade in heutigen Zeiten, in denen religiöse Fanatiker wieder Gottes Willen zu kennen glauben und ihren Einfluss nutzen…
    • Unsere zweite Hauptfigur konnte mich besonders überraschen: Wir treffen John Kaun wieder! Allerdings einen anderen John Kaun, als wir ihn noch vor Jahren gekannt haben und ich war erstaunt von mir selbst, wie sehr er mir ans Herz ging. Die Veränderung ist absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. 

     

    Diese beiden Charaktere sind umgeben von weiteren Nebencharakteren und vielfältigen, persönlichen Themen. Mit ihnen entfaltet sich die Geschichte nach und nach und wird von Stunde zu Stunde spannender. Hier finde ich es wichtig zu erwähnen, dass dies auf eine gänzlich andere Art geschieht, als im Vorgängerband, der von Verfolgungs- und Schnitzeljagden geprägt war. Der Nachfolger besticht hier durch einen zeitlichen Druckaufbau, ein stetes Hinführen auf einen bestimmten Moment.

    Erst im letzten Drittel kommt so manche geliebte Figur aus dem 1. Band sowie die bekannte Action hinzu. Die wissenschaftlichen Erklärungen rund um das Thema Zeitreise haben mich fasziniert, die Auszüge aus der Bibel auf ihre eigene Art gefesselt. Immer wieder gibt es Plot-Twists, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Und am Ende ist alles logisch, der Kreis geschlossen und immer noch genug Stoff zum Nachdenken geblieben.

    Matthias Koeberlin spricht auch dieses Hörbuch, auf etwa 24 Stunden Laufzeit. Durch seine differenzierte Sprechweise sind viele Charaktere als Personen wieder zu erkennen. Es handelt sich um ein ungekürztes Hörerlebnis. Noch ein Wort zum Autor: Hier wurde mal wieder so unglaublich gut recherchiert und überzeugend geschrieben, dass ich mir unweigerlich die Frage stellen musste, ob es so nicht passieren könnte… Die Zitate an den Kapitelanfängen regen einmal mehr zum Rätseln, Nachdenken, Zusammenfügen an.

     

     

    》FAZIT:

    Hier findet man, anstatt der actiongeladenen Schnitzeljagd des 1. Teiles, fesselnde Charakterzeichnungen, erschreckende Einblicke in religiösen Fanatismus, menschliche Dramen und ein raffiniertes sowie abenteuerliches Ende rund um „die eine Zeitreise“…

  16. Cover des Buches Darwin und die Götter der Scheibenwelt (ISBN: 9783492269162)
    Terry Pratchett

    Darwin und die Götter der Scheibenwelt

     (56)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die Zauberer der Scheibenwelt haben mehr oder weniger zufällig die Rundwelt erschaffen und für die sie eine gewisse Verantwortung verspüren. Wie in den beiden Vorgängerbänden auch, wird hier ein spezielles Gebiet ins Visier genommen: diesmal ist das Thema Evolution. Wie schon zuvor bietet die Rahmenhandlung der Scheiben- und Rundwelt die Möglichkeit, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln, so zusagen am "lebenden Objekt" Rundwelt durch die Augen der Scheibenweltbewohner, für welche die Vorgänge auf der Rundwelt bizarr erscheinen. Natürlich fehlt keineswegs Pratchetts genialer Witz.

    Für alle, die gerne ihren Horizont erweitern.

  17. Cover des Buches Können wir die Welt verstehen? (ISBN: 9783103974812)
    Josef M. Gaßner

    Können wir die Welt verstehen?

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    "Können wir die Welt Verstehen?" von den Physikern Josef M. Gaßner und Jörn Müller ist ein populärwissenschaftliches Sachbuch, in dem sie die Leser auf eine gedankliche Reise durch die Forschungsgeschichte der Physik von Aristoteles bis zur Stringtheorie mitnehmen. 

    Dafür bedienen sie sich auch der Metapher einer Gipfelexpedition. Diese beginnt bei den "Hügeln" der klassischen Mechanik, des Elektromagnetismus und der Atomtheorie. Weiter geht es über die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, die Quantenmechanik und die Quantenfeldtheorien. 

    Schließlich führen die Autoren die Leser zu den hohen "Gipfeln" der Schleifen-Quantengravitation, der Stringtheorie, der Supersymmetrie und der Dunklen Materie und Energie. Besonders ausführlich befassen sich die Autoren mit der klassischen Mechanik, der Quantenmechanik und der Quantenelektrodynamik.

    Die Erklärungen auf teils eher gehobenem populärwissenschaftlichem Niveau sind meiner Meinung nach meist wirklich gut verständlich, wobei es besonders in der zweiten Hälfte des Buches und vor allem im Bereich über die Quantenfeldtheorien für mich schon hin und wieder etwas kniffelige Stellen gab. Durch Abbildungen und Diagramme, die das Verständnis erleichtern, wird das Ganze ergänzt. Was auch zum Verständnis beiträgt, sind die vorkommenden Gedankenexperimente.

    Wer dieses Buch lesen möchte, sollte aber nicht vor physikalischen Formeln zurückschrecken. Denn die Autoren erklären auch die Mathematik vieler der vorgestellten Theorien, wenn auch in unterschiedlichem Umfang und mit meist zum Beispiel dadurch vereinfachten Formeln, dass nur eine Raumdimension berücksichtigt wird. Dabei kommen auch schon einmal (einfache) Differential- und Integralgleichungen zum Einsatz. Aber wie Integral- und Differentialrechung funktionieren, wird kurz und meiner Meinung nach ebenfalls gut verständlich erklärt. 

    Von den Autoren zum Beispiel aufgrund der verwendeten Formeln als besonders schwierig betrachtete Stellen, die nicht unbedingt für das allgemeine Verständnis gelesen werden müssen, sind durch ein "Achtung, rutschige Straße"-Schild und ein "Freie Fahrt"-Schild markiert.

    Man erfährt im Lauf des Buches zum Beispiel, wie Newton mithilfe der Erkenntnisse von Galilei zum freien Fall und den keplerschen Gesetzen auf sein Gravitationsgesetz gekommen ist und wie Planck aus dem Wienschen Verschiebungsgesetz und dem Rayleigh-Jeans-Gesetz sein eigenes Strahlungsgesetz gebildet hat.

    Außerdem wird erklärt, wie die zeitunabhängige und die zeitabhängige Schrödingergleichung zustande kommen. Ab der Herleitung der zeitabhängigen Schrödingergleichung nimmt dann die Anzahl der im weiteren Text vorkommenden Gleichungen merklich ab.

    Eingestreut im Text gibt es auch ein paar Einschübe, in denen Themen wie die Infinitesimalrechnung und die Fourier-Entwicklung erklärt werden. Auch die Herleitung des Planckschen Strahlungsgesetzes ist in einem der Einschübe, der auch als besonders schwierig markiert ist. Ich teile da aber nicht die Einschätzung der Autoren, da ich die Herleitung der Formel wirklich gut nachvollziehbar finde.

    Im Lauf des Buches werden viele Physiker genannt und ihre jeweiligen Beiträge zu den erläuterten physikalischen Erkenntnissen beschrieben. Von vielen der Forscher gibt es auch bildliche Darstellungen und über das Leben von manchen erfährt man auch etwas. Außerdem gibt es auch Zitate einiger Physiker, unter anderem von Albert Einstein und Richard Feynman.

    Gewürzt wird das Ganze mit etwas Humor hier und da. Zum Beispiel wird schon einmal der Passagier aus dem letzten Gedankenexperiment zuerst aus dem imaginären Raumschiff geworfen, bevor es mit neuer Fracht beladen wird.

    Schmunzeln musste ich auch jedes Mal, wenn mal wieder eine Orange zum Einsatz kam, für die die Autoren ein besonderes Faible zu haben scheinen. Auch ansonsten ist der Schreibstil sehr angenehm und leicht zu lesen. 

    Am Anfang gibt es ein von Harald Lesch verfasstes Vorwort und einen Prolog von den Autoren als Einleitung in die Thematik des Buches, die beide Lust aufs Lesen machen. Am Ende folgt dann noch ein Epilog, der offenbar von Josef Gaßner stammt. Wie man aus seinen eigenen Worten schließen kann, scheint dieser trotz der Nennung von Jörn Müller auf dem Einband der eigentliche oder zumindest der Hauptautor des Buches zu sein.

    An den Epilog schließt sich schließlich noch ein umfangreiches Stichwortregister zum gezielten Nachschlagen und die üblichen Quellennachweise an.

    So ziemlich an jedem Kapitelanfang und manchmal auch an anderen Stellen gibt es QR-Codes, die zu Videos führen, die auch auf der Internetseite urknall-weltall-leben.de und dem Youtube-Kanal Urknall, Weltall und Leben der Autoren zu finden sind. In diesen erfährt man wohl mehr zu den im Buch angesprochenen Themen. Da ich persönlich aber kein Smartphone besitze, konnte ich die QR-Codes nicht nutzen.

    Dennoch hat mir das Lesen im Großen und Ganzen aber viel Spaß gemacht und ich habe auch ein paar neue Dinge gelernt. Zum Beispiel kann ich jetzt etwas mehr mit den Begriffen Eichsymmetrie, Lie-Gruppen und abelsche Grupppen anfangen, da diese zumindest in den Grundzügen und mit anschaulichen Beispielen erklärt werden.

    Ich hätte mir aber noch ein griechisches Alphabet mit der Aussprache der Buchstaben im Anhang gewünscht, da im Text nicht von allen in den Formeln verwendeten griechischen Buchstaben die Aussprache genannt wird.

    Insgesamt gebe ich eine klare Kaufempfehlung für alle, die an Physik interessiert sind und sich dabei nicht von Formeln und dem, wenn auch stets populärwissenschaftlichen, teils eher gehobenen Niveau abschrecken lassen.

  18. Cover des Buches Raum, Zeit, Relativität (ISBN: 9783540415497)
    Roman U. Sexl

    Raum, Zeit, Relativität

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Wer Einsteins spezielle Relativitätstheorie verstehen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Eine Alternative ist allenfalls ‚Eine Einführung in die Physik 3. Materie in Raum und Zeit’, von Sexl, Raab und Streeruwitz. Wie alle Bücher, an denen Sexl beteiligt ist, ist auch dieses didaktisch hervorragend und sehr sorgfältig geschrieben.

    Die spezielle Relativitätstheorie handelt von Bewegungen in der flachen Raumzeit, im Gegensatz zur allgemeinen Relativitätstheorie, in welcher die Gravitationskraft mit einer Krümmung der Raumzeit erklärt wird. Die Mathematik, die für die spezielle Relativitätstheorie nötig ist, ist bemerkenswert einfach. Um die wichtigsten Formeln herzuleiten, muss man nur gerade den Satz von Pythagoras kennen.

    Die Schlussfolgerungen daraus sind aber so erschütternd, dass man selbst die einfachsten Rechnungen kaum glauben kann. Ich habe damals die gleichen paar Rechnungen eine Woche lang immer wieder durchgerechnet, bis ich von den Formeln überzeugt war. Die Formeln sagen:
    • dass der gleiche Massstab für verschiedene Beobachter unterschiedlich lang sein kann,
    • dass die Zeit nicht für alle Beobachter gleich schnell läuft,
    • dass ‚gleichzeitig’ nicht für alle Beobachter das gleiche bedeutet,
    • dass die träge Masse grösser ist, wenn ein Körper bewegt ist,
    • dass Geschwindigkeitsvektoren auf eine völlig neuartige Art addiert werden müssen, weil bei der Addition nie etwas Grösseres als die Lichtgeschwindigkeit herauskommen darf.

    Es scheint paradoxe Situationen zu geben, etwa wenn von zwei Beobachtern beide sagen, die Zeit des anderen laufe langsam. Aber beide haben Recht. Schliesslich ist auch Einsteins berühmte Formel E=mc^2 eine Folge der speziellen Relativitätstheorie. Auch sie wird im Buch erklärt. Ein weiteres Phänomen der speziellen Relativitätstheorie ist die elektromagnetische Kraft.

    Besonders aufschlussreich finde ich das Kapitel 9 zur Kausalität, in dem gezeigt wird, weshalb sich nichts mit mehr als Lichtgeschwindigkeit bewegen kann. Wäre nämlich irgend ein Objekt schneller als das Licht im Vakuum, dann könnte man eine Zeitmaschine bauen, was zu Paradoxien führen würde. Ein Zeitreisender könnte dann nämlich seinen eigenen Grossvater im Kindesalter töten und er könnte damit seine eigene Geburt verhindern. Da dies offensichtlich widersinnig ist, kann wohl nichts schneller sein als das Licht.

    Schön ist auch die Einführung, weshalb es überhaupt eine neue Theorie brauchte: Die von James Clerk Maxwell zusammengestellten Formeln zum Elektromagnetismus sind in Newtons Weltbild unsinnig. Denn man kann mit ihnen die Geschwindigkeit von elektromagnetischen Wellen berechnen, aber nirgends steht, relativ zu was diese Geschwindigkeit gemessen wird. Elektromagnetische Wellen haben immer die gleiche Geschwindigkeit, auch wenn du ihnen entgegeneilst oder wenn die Lampe zu dir hin bewegt wird. Dies widerspricht dem gesunden Menschenverstand grundsätzlich, wird aber von Experimenten so bestätigt. Es ist lobenswert, dass die Autoren nicht nur das Michelson-Morley Experiment schildern, sondern aufzeigen, dass auch eine Reihe von anderen Experimenten nach einer neuen Theorie verlangten.

    Das Buch ist als Lehrbuch konzipiert. Nach jedem Kapitel stehen einige Übungsaufgaben, zu denen am Ende des Buches auch Lösungen zu finden sind.
  19. Cover des Buches Relativitätstheorie anschaulich dargestellt (ISBN: 9783034850308)
    Lewis C. Epstein

    Relativitätstheorie anschaulich dargestellt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    „Ein Juwel unter den Büchern zur Relativitätstheorie“ steht auf dem Cover. Und das ist vollkommen richtig. Die spezielle Relativitätstheorie, die von den Bewegungen im flachen Raum handelt, wird von vielen Autoren allgemeinverständlich dargestellt. Die allgemeine Relativitätstheorie dagegen, welche erklärt, wie durch die Krümmung der Raumzeit die Gravitationskraft entsteht, die scheint für den Laien unerreichbar. Weshalb Dinge zwar in ein schwarzes Loch hineinfallen, aber nicht wieder hinaus kommen können, das habe ich in keinem populärwissenschaftlichen Buch lesen können. - Ausser bei Epstein. Selbst in einer Astronomievorlesung, die ich vor 30 Jahren besuchte, wurde es falsch erklärt.

    Für skeptische Physiker ein Hinweis, wie Epstein die scheinbar unmögliche Erklärung schafft (Laien mögen diesen Abschnitt überspringen, das Buch ist viel einfacher): Epstein geht nicht von den üblichen Minkowski-Diagrammen aus, sondern er stellt die Eigenzeit einer Uhr dem Ort gegenüber. Dadurch wird die Metrik euklidisch, es wird also im Linienelement das Quadrat der Zeiteinheit nicht subtrahiert, sondern addiert. In den von Epstein verwendeten Diagrammen bewegen sich alle Objekte mit Lichtgeschwindigkeit c durch die Raumzeit. Dinge, die im Raum ruhen, fliegen mit c durch die Zeit. Je schneller sich etwas durch den Raum bewegt, desto langsamer vergeht die Eigenzeit. Epstein zeigt im Anhang, wie seine Diagramme in Minkowski-Diagramme umgerechnet werden können. Und er zeigt auch den Haken an seinen Diagrammen: Man kann in ihnen nur nach mühsamer Konstruktion erkennen, ob zwei Objekte zusammen stossen oder nicht.

    Bereits in der Volksschule lernt man Orts-Zeit Diagramme zu zeichnen, und damit besitzt jeder bereits die Grundlage zu Epsteins Erklärung. Der entscheidende Punkt in der allgemeinen Relativitätstheorie ist, dass die Zeit nicht überall gleich schnell läuft: Unten in einem Gravitationsfeld läuft sie langsamer, oben schneller. Wie muss man ein Orts-Zeit Diagramm abändern, wenn die Zeit unten langsamer läuft? – Nun man zeichnet die Zeitachse unten gestreckt. Und wenn man nach Epsteins Anweisungen ein solches gekrümmtes Diagramm auf ein Papier zeichnet und das Papier nach Anweisung krümmt, sieht man wie durch ein Wunder, wie der eingezeichnete Ball nach unten fällt, bzw., wenn er zuerst nach oben geworfen wird, wie er eine parabelförmige Flugbahn beschreibt.

    Weiter wird auch anschaulich klar, wie schwarze Löcher funktionieren und weshalb da wirklich nichts mehr raus kommt. Epsteins Idee funktioniert sogar so gut, dass man selbst Dinge korrekt versteht, die sonst regelmässig falsch geschildert werden: Die Gravitationskraft kommt nicht in erster Linie durch die Raumkrümmung zustande, sondern vor allem durch die Verlangsamung der Zeit. Gleichzeitig erkennt man an den Diagrammen aber auch, dass die Raumkrümmung bei hohen Geschwindigkeiten sehr wohl eine Rolle spielt. Dies hat bekanntlich sogar Albert Einstein übersehen, als er die Ablenkung des Lichtes an der Sonne berechnete.

    Mit Epsteins Methode ist es tatsächlich möglich, Schülern der Volksschule zu erklären, weshalb die Verlangsamung der Zeit zur Gravitation führt. Auch als ich mich später intensiver mit gekrümmten Räumen und mit Differentialgeometrie befasste, führte diese Darstellung nicht zu Irrtümern. Im Gegenteil konnte ich mehrmals intuitiv Resultate vorhersehen, die andere erst nach mühsamer und sehr abstrakter Rechnung erhielten – oder eben nicht, wenn sie falsch rechneten.

    Lustig ist übrigens ein längeres Zitat aus einem alten Lehrbuch: Hier wird über ‚Ätheratome’ spekuliert, die mit Rauchwirbeln verglichen werden, wie Helmholtz sie beschrieb.

    Hier findet man eine Animation, die auf Epsteins Idee beruht.
  20. Cover des Buches Das Universum, das Ich und der liebe Gott (ISBN: 9783981836684)
    Philipp Wehrli

    Das Universum, das Ich und der liebe Gott

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Die ewige Streitfrage, ob Gott und Naturwissenschaft sich gegenseitig ausschließen oder ergänzen wird in diesem Buch umfassend behandelt. Begonnen wird mit ausführlichen Abhandlungen zur Geschichte und derzeitigem Stand von Physik, Mathematik und Naturgeschichte. Immer wieder wird ein Bezug zur Kirche und Glaubensgeschichte hergestellt.

    Das Buch bereitet die Thematik hochinteressant, komplex und akribisch auf. Bekannte und weniger bekannte Fakten werden sowohl isoliert betrachtet als auch in größere Zusammenhänge gestellt. Immer wieder werden die Fakten auch philosophisch und religiös betrachtet, doch liegt der Fokus auf den Fakten. Erst im letzten Kapitel wird der religiöse Bezug hergestellt und das ist auch der einzige Abschnitt, den ich weniger gelungen finde. Ein bisschen gewaltsam wird hier versucht der Glauben mithilfe der Naturwissenschaft ad absurdum zu führen. Bekannte strittige Bibelpassagen und dunkle Episoden der Kirchengeschichte werden hier noch einmal abgehandelt. Mir zu wörtlich und in einer nicht mehr zeitgemäßen Auffassung. Trotzdem zieht man beim Lesen auch hier Parallelen und eigene Schlussfolgerungen.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist fundiert, wissenschaftlich und äußerst interessant. Ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Autor sagt. Er lässt allerdings von Anfang an keinen Zweifel daran, dass sich für ihn Naturwissenschaft und Glauben ausschließen. Etwas, wovon er mich nicht überzeugen konnte, doch seine Gedankengänge und vielseitigen Herangehensweisen an die Problematik bringen den Leser zum Nachdenken und zu eigenen philosophischen Überlegungen. Ein sehr lesenswertes Werk, dass ich jedem, der an dem Thema Interesse hat ans Herz legen möchte.

  21. Cover des Buches Warum ist E = mc²? (ISBN: 9783440157732)
    Brian Cox

    Warum ist E = mc²?

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich kann mich den überaus positiven Rezensionen überhaupt nicht anschließen. Auch wenn Design und zeitweise der Sprachstil ganz hip und jugendlich daherkommen, sind die wesentlichen Abschnitte von Cox und Forshaw geradezu lähmend unverständlich und äußerst schwach geschrieben. Eine allgemeinverständliche Einführung ist dies auf gar keinen Fall! Als Sachbuch für Physiker, Mathematiker oder Ingenieure mag es seinen Zweck erfüllen. Wer sich aber jenseits eines beruflichen oder akademischen Interesses mit Einsteins Formel beschäftigen möchte, sollte zu den zahlreichen anderen Büchern zum Thema greifen. Thomas Bührkes E=mc2 ist da weitaus informativer.

    Wer die mathematische Herleitung und Beweisführung möchte, wird hier aber natürlich fündig.

  22. Cover des Buches VON ZEIT ZU ZEIT (ISBN: 9783957652447)
    Hans Jürgen Kugler

    VON ZEIT ZU ZEIT

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dieter_Rieken

    Mit seinem jüngsten Buch hat der Autor, Journalist und Herausgeber Hans Jürgen Kugler einen kleinen, feinen Roman geschrieben. Klein, weil er nur 180 Seiten umfasst, aus einem einzigen Blickwinkel – dem von Daniel, der Hauptfigur – geschrieben ist und sich regional auf wenige Schauplätze konzentriert. Fein, weil er in Sachen Story, Sprache und Stil zu begeistern weiß.  

    Die Handlung wird lange ausschließlich aus der Sicht des Protagonisten wiedergegeben – und sie erschöpft sich nicht in dem oben beschriebenen Plot. “Von Zeit zu Zeit” erzählt nämlich auch die Geschichte eines Mannes, der anspruchslos und selbstzufrieden ist und dem Neugier und Abenteuerlust abhandengekommen sind; der lange alleine gelebt hat und dem es deshalb schwerfällt, unbefangen auf andere zuzugehen. Als Daniel seine Jugendliebe Iris wiedertrifft und sie ihm Avancen macht, werden ihm seine Defizite bewusst. Die gemeinsame Fahrradtour im französischen Jura weckt in ihm den Wunsch, sein Leben zu ändern. Doch das fällt ihm schwer. Es ist streckenweise geradezu quälend zu lesen, wie Daniel sich beim Versuch, Iris näherzukommen, immer wieder selbst im Weg steht. 

    Das albtraumhafte Erlebnis der Zeitanomalie einerseits und Daniels Hoffnung auf Veränderung andererseits bieten zahlreiche Anlässe für Gedanken und Gespräche über die Zeit, über die Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf das Heute, über verpasste Gelegenheiten und neue Chancen. Diese Reflexionen, die den Roman durchziehen, umfassen nicht nur Daniels und Iris´ Leben, sondern auch das ihrer ganzen früheren Clique aus Villingen. 

    Erst im letzten Drittel weitet das Buch den Blickwinkel: auf die Flugverkehrsleitung in Zürich, wo “Normalzeit” herrscht, und auf eine Passagiermaschine im Luftraum über dem Protagonisten, das in der Zeitanomalie festhängt. Dadurch werden die Gefahren, die ein großes “Zeitverzögerungsfeld” darstellt, auf dramatische Weise deutlich gemacht. 

    Die schüchterne Liebesbeziehung, die sich nur langsam entfaltet, ist einfühlsam entwickelt. Die Dialoge sind lebensnah und wirken nie verkünstelt. Zu den faszinierendsten Passagen gehören die, in denen Kugler die Zeitverzögerungsphänomene beschreibt: die Kälte in geschlossenen Räumen, die Beschaffenheit von Wasser in seinen vielen Erscheinungsformen, die Gefahren, die von Blättern, Grashalmen und Insekten ausgehen, und die Probleme damit, Nahrung zu sich zu nehmen. 

    Die Schauplätze des Romans sind Freiburg im Breisgau und die Gegend rund um Überlingen. Kugler versteht es, die Eigenart und Atmosphäre der Schwarzwaldmetropole und der Bodenseeregion in vielen Details einzufangen. 

    Eine weitere Stärke dieses durchweg lesenswerten Buchs ist sein Ende: Der Autor verzichtet auf eine detaillierte physikalische Erklärung des Zeitphänomens und belässt es bei einer Andeutung, die er einer Teilchenphysikerin, in den Mund legt. Was den Protagonisten selbst betrifft, überraschen die letzten Seiten, denn bei aller der Gefahrensituation angemessenen Tragik gibt es zumindest für Daniel und Iris eine versöhnliche Lösung. 

  23. Cover des Buches Die Wirklichkeit, die nicht so ist, ... (ISBN: 9783498058067)
    Carlo Rovelli

    Die Wirklichkeit, die nicht so ist, ...

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Das Buch „Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint: Eine Reise in die Welt der Quantengravitation “ entstand auf Anfragen aus Carlo Rovelllis Umfeld, berichtet der Professor für Theoretische Physik in seinen Vorbemerkungen. „Aber ich zögerte mit dem Projekt noch immer, weil ich das Buch im Kopf noch nicht vor mir ‚sah. Wie sollte ich eine Welt ohne Raum und Zeit erklären? Als ich 2012 nachts auf einer langen einsamen Fahrt von Italien nach Frankreich unterwegs war, wurde mir klar, dass sich die gegenwärtigen Veränderungen der Begriffe von Raum und Zeit nur dann verständlich erläutern ließen, wenn man die Geschichte von Anfang an erzählt: beginnend mit Demokrit über den ganzen Weg bis hin zu den Raumquanten.“


    Von vier Teilen widmet Rovelli einen den „Wurzeln“. Im zweiten erklärt er die Relativitäts- und Quantentheorie. Den dritten Part nannte er „Quantenraum und relationale Zeit“ und den vierten „Jenseits von Raum und Zeit.“


    Auffällig ist, dass die philosophisch-literarischen Texte den Formeln in diesem Physikbuch den Rang ablaufen. Lukrez besingt die Atome ebenso zauberhaft wie Dante das Universum. Rovelli schreibt: „Ich weiß nicht, ob dem jungen Einstein auf den intellektuellen Streifzügen, mit denen er seine Zeit in Italien verbummelte, das Paradies begegnet ist und ob die entfesselte Phantasie des großen Dante seine Intuition, dass das Universum endlich und zugleich unbegrenzt sein könnte, direkt beeinflusst hat. Aber unabhängig davon zeigt dieses Beispiel meiner Ansicht nach, dass große Wissenschaft und große Dichtung ähnlich visionär sind und bisweilen zur selben Intuition gelangen können.“


    Wer die Relativitätstheorie endlich einmal verstehen möchte, hat hier gute Chancen. Zuerst erläutert der Autor die ausgedehnte Gegenwart, um den Leser behutsam daran zu gewöhnen, dass Uhren unterschiedlich gehen. „Je weiter diese Gegenwart vom Leser entfernt ist, desto länger dauert sie … Fachlich gesprochen, hat Einstein erkannt, dass eine ‚absolute Gleichzeitigkeit‘, also eine Menge von Ereignissen im Universum, die alle ‚jetzt’ stattfinden, nicht existiert.“


    Die Allgemeine Relativitätstheorie erklärt Rovelli unter anderem wie folgt: „Die Sonne krümmt den Raum um sich herum, und die Erde umrundet die Sonne nicht deshalb, weil sie vermittels einer mysteriösen Kraft über eine Entfernung hinweg von ihr angezogen wird, sondern weil sie der Krümmung des Raumes folgt … Aber nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit ist gekrümmt. Einstein sagt voraus, dass die Zeit auf der Erde in der Höhe schneller vergeht als weiter unten … Weil Zeit nichts Absolutes und Festes ist. Je nach Masse in ihrer Umgebung dehnt oder verkürzt sie sich: Wie jede Masse verformt die Erde die Raumzeit und lässt Uhren in ihrer Nähe langsamer ticken.“


    Max Planck betrat noch vor Albert Einstein im Jahr 1900 die Bühne. „Um seine experimentellen Ergebnisse in eine Formel zu packen, bedient er sich eines Tricks: Er stellt sich vor, dass das elektromagnetische Feld in ‚Quanten‘, also Energiepäckchen oder -bausteinen, unterteilt sei. Planck nimmt an, dass der Zuschnitt, also die Größe der Päckchen, von der Frequenz der elektromagnetischen Wellen (also der Wärme) abhänge. Für Wellen der Frequenz f nimmt Planck an, dass jedes Quantum, also jedes Päckchen, eine Energie habe von: E = hf. In dieser Formel, der ersten der Quantenmechanik, ist h eine neue Konstante. Diese Planck-Konstante oder dieses Planck’sche Wirkungsquantum, wie sie heute heißt, bestimmt, wie viel Energie in jedem ‚Energiepäckchen’ für das Licht mit der Frequenz (Farbe) f steckt.“


    Den Entdeckungen von Werner Heisenberg hat Rovelli im Jahr 2021 ein ganzes Buch gewidmet. Es heißt „Helgoland: Wie die Quantentheorie unsere Welt verändert“. Im vorliegenden Werk schreibt er kurz und bündig: „Elektronen existieren nicht dauerhaft, sondern nur dann, wenn sie wechselwirken. Sie materialisieren sich an einem Ort, wenn sie mit etwas anderem zusammenstoßen. Real existieren sie nur als ‚Quantensprünge‘ von einer Umlaufbahn zur anderen: Ein Elektron ist eine Gesamtheit an Sprüngen von einer Wechselwirkung zur nächsten. Wenn es nicht gestört wird, befindet es sich nirgendwo.“


    Rovellis Ziel ist eindeutig. Er möchte , möglichst schnell, Relativitäts- und Quantentheorie vereint sehen. Sein Forscherdrang lässt ihn zunächst auf dem Weg von Italien nach Frankreich die zulässige Geschwindigkeit überschreiten. Er wiederholt diesen Fehler, indem er in seinem Buch ethische Einwände überspringt, um rasch seine Vision zu verwirklichen. Der Name Robert Oppenheimer fällt nicht in seinem Werk und dem Abwurf der Atombombe widmet er lediglich zwei Zeilen. Mehrmals erwähnt er das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung in seinen Ausführungen, aber nicht, dass CERN im Jahr 2023 circa 1,27 Milliarden Euro verschlungen hat, während immer noch jeder elfte Mensch auf diesem Planeten hungert.


    Der Naturfreund Heisenberg plädierte bei seiner Forschung immer für den Blick auf das Ganze. Jenen gilt es nicht zu verlieren, wenn im Folgenden die Schleifen-Quantengravitation untersucht wird.


    Die Welt wird jetzt mit einem Spinnennetz durchzogen. Die Knoten der Fäden bilden den Raum, die Linien verbinden die einzelnen Rauminhalte. „Als wichtigste Vorhersage prognostiziert die Loop-Theorie, dass der Raum kein Kontinuum und damit auch nicht unendliche Male teilbar ist, sondern aus ‚Raumatomen‘ besteht … Zwischen Photonen, also den Quanten des elektromagnetischen Feldes, und den Knoten des Graphen, also den ‚Raumquanten‘, besteht ein entscheidender Unterschied. Photonen existieren im Raum, während Raumquanten den Raum selbst ausmachen … Im kleinsten Maßstab ist der Raum ein waberndes Gewimmel aus Gravitationsquanten, die wechselseitig aufeinander einwirken, alle gemeinsam auf die Dinge einwirken und sich in diesen Wechselwirkungen als Spin-Netzwerke, als Quantenkörnchen in wechselseitiger Beziehung, manifestieren …“


    Folgerichtig gibt es keine Prozesse in der Zeit, sondern die Prozesse, genauer die Erzeugung von Wärme, bringen die Zeit hervor. Es gibt nur noch „eine quantisierte ‚Wolke‘, in der alle möglichen Raumzeiten und alle möglichen Wege ‚zusammen existieren‘.“


    Nachdem die Welt vollständig auf Quantenfelder reduziert ist, begibt sich Rovelli im vierten Teil gänzlich ins Jenseits von Raum und Zeit. In der Nähe des Urknalls schwelgt er in der „wimmelnde Wolke aus Wahrscheinlichkeiten“, schaut sich die Fluktuationen der kosmischen Hintergrundstrahlung an, begeistert sich an den Gravitationswellen der Schwarzen Löcher, lässt die Uhr zunächst am Ereignishorizont immer langsamer gehen, wirft sie dann in den Schlund des Ungeheuers, um sich daran zu erfreuen, wie sie in einer fernen Zukunft wieder ausgespien wird, ohne dass merklich Zeit vergangen ist. So in Fahrt geraten schafft er schließlich die Unendlichkeit ab.


    In den letzten Kapiteln seines Werkes wendet sich der Autor der Information zu, unter der „das Maß für die Anzahl der Auswahlmöglichkeiten einer Gegebenheit“ zu verstehen ist. Er berichtet von Ludwig Boltzmann, der den Zusammenhang zwischen zunehmender Entropie und abnehmendem Informationsgehalt aufgedeckt hatte. „Dank Boltzmanns Genie wissen wir: Der Begriff der Wärme ergibt sich aus der Tatsache, dass wir nur mit Mittelwerten zahlreicher Variablen wechselwirken. Das Konzept der thermodynamischen Zeit besteht darin: Auch der Zeitbegriff entspringt der Tatsache, dass wir nur mit 

    ‚makroskopischen’ Variablen, also den Mittelwerten vieler mikroskopischer Variablen, interagieren … Die Zeit ist eine Auswirkung der Tatsache, dass wir die physikalischen Mikrozustände der Dinge außer Acht lassen. Die Zeit ist die uns fehlende Information. Sie ist unser Unwissen.“


    Die Bedeutung der Information habe zuerst John Wheeler erkannt, den Rovelli als Vater der Quantengravitation bezeichnet. Den Titel seines Buches „It from bit“ übersetzt er zunächst wörtlich: „‚Das Es aus dem Bit‘, wobei ein Bit die minimale Informationseinheit bildet, also die kleinste Auswahlmöglichkeit, bestehend aus der Alternative zwischen einem Ja und einem Nein. Dabei steht das ‚It‘ für ‚jedes beliebige Ding‘. Der Slogan bedeutet also ungefähr: ‚Alles ist Information‘.“ 


    Weniger informiert zeigt sich der Naturwissenschaf(f)tler im letzten Kapitel, in welchem er den Glauben und die Religionen auf die Variablen Unkenntnis, Angst und Beruhigung im marxistisch-leninistischen Sinne reduziert und dabei nicht nur den Pantheismus eines Baruch Spinoza übersieht, sondern auch die Wechselwirkung zwischen dem Glaubenden und dem Geglaubten, was mit moralischen Konsequenzen einhergeht.


    Was ist dem noch hinzuzufügen? Ein Dank für ein äußerst verständliches Physikbuch.


    Vera Seidl

  24. Cover des Buches Wei E Zwerge - Schwarze Locher (ISBN: 9783540415343)
    Roman U. Sexl

    Wei E Zwerge - Schwarze Locher

     (1)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Während die spezielle Relativitätstheorie mathematisch überraschend einfach zu handhaben ist, bringt die allgemeine Relativitätstheorie selbst die meisten Physiker an die ihre Grenzen. Während die spezielle Relativitätstheorie schon der Satz von Pythagoras reicht, um die wichtigsten Formeln herzuleiten, spielt sich die allgemeine Relativitätstheorie im gekrümmten Raum ab, wo der Satz von Pythagoras abgeändert werden muss, und zwar in allen Richtungen der Raumzeit auf unterschiedliche Weise.

    Da mag es den Neuling beruhigen, dass die Autoren die Krümmung der Raumzeit nur am Rande erwähnen und das Rechnen mit der gekrümmten Geometrie gar nicht erst beginnen. Stattdessen verwenden sie eine Newtonsche Annäherung an die Relativitätstheorie, in der zusätzlich zur Newtonschen Physik postuliert wird, es könne kein Objekt schneller sein als das Licht im Vakuum.

    Damit kann man tatsächlich einige überraschende Erkenntnisse herleiten. Wenn z. B. ein Lichtstrahl in einem Gravitationsfeld ‚hinunter fällt’ nimmt seine Energie und daher auch seine Frequenz zu. Daraus leiten die Autoren korrekt her, dass Uhren weiter unten langsamer laufen als oben. Mit ähnlichen Argumenten berechnen sie auch die Lichtablenkung an grossen Massen (bis auf den Faktor 2, um den sich schon Einstein getäuscht hat), die Perihelverschiebung, die Einstein überzeugte, dass er richtig liegt und einige weitere Effekte in der Nähe grosser Massen.

    Die Sexls berechnen die Entwicklungen verschiedener Sternentypen: Weisse Zwerge, Neutronensterne, Pulsare und schwarze Löcher. Zwar kann man mit der Newtonschen Näherung nicht verstehen, weshalb nichts aus einem schwarzen Loch entweichen kann. Aber man kriegt doch einen gewissen Eindruck davon, dass hier etwas bisher Unbekanntes passieren muss. Die Autoren geben dazu einige Beispiele von rotierenden schwarzen Löchern, erklären die berühmte Hawking Strahlung und die unterdessen auch experimentell nachgewiesenen Gravitationswellen. Spannend sind auch die abschliessenden zwei Kapitel zu Dynamik und Geometrie des Kosmos.

    Wie alle Bücher von Roman Sexl didaktisch hervorragend und sehr sorgfältig geschrieben. Ideal als erster Kontakt mit der allgemeinen Relativitätstheorie. Die Autoren holen wohl alles heraus, was es zum Thema allgemeine Relativität und Kosmologie zu sagen gibt, - solange man sich nicht auf die gekrümmte Geometrie einlassen will. Einige einfache mathematische Techniken, wie sie etwa auf Matura- / Abiturniveau vorkommen werden vorausgesetzt. Im Anschluss an jedes Kapitel sind einige Übungsaufgaben.

    Achtung: Das Buch ‚Gravitation und Kosmologie’ von Roman Sexl und Helmuth Urbantke ist zwei bis drei gewaltige Stufen anspruchsvoller als dieses hier und nur noch für Vollprofis verständlich.

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