Bücher mit dem Tag "raymond carver"

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7 Bücher

  1. Cover des Buches Würdest du bitte endlich still sein, bitte (ISBN: 9783596903900)
    Raymond Carver

    Würdest du bitte endlich still sein, bitte

     (45)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    22 Erzählungen des amerikanischen Schriftstellers Raymond Carver, die nachhaltig unterstrichen durch die Einleitung seines Freundes und Kollegen Richard Ford ihre Wirkung entfalten. Carver, der selbst viele Höhen und Tiefen in seinem Leben erlebte, erzählt still, jedoch mit einem scharfen Kennerblick. Seine Erzählungen sind Ausschnitte aus dem Leben, seine Protagonisten nicht nur Verlierer oder Gestrandete, sondern auch einfach nur Menschen, ganz schlichte, normale Menschen, wie man sie überall antreffen kann, auch im eigenen Spiegelbild.

    So zum Beispiel Bill und Arlene Miller in der Erzählung „Nachbarn“. Bill, Buchhalter und Arlene, Sekretärin sind ein glückliches Paar und doch fühlen sie sich vom Leben übergangen. Ganz besonders deutlich wird ihnen dies, als sie wieder einmal für die Stones von nebenan Wohnung und Katze versorgen, während die beiden auf einer Reise unterwegs sind. Die Nachbarwohnung zieht beide in ihren Bann, auch wenn dort nur die Alltäglichkeit zu finden ist, so scheinen Bill und Arlene sich regelrecht danach zu verzehren zwischen Socken und Bettwäsche den Schlüssel für ein erfüllteres Leben zu finden.

    Oder der Lehrer Ralph Wyman in der Erzählung „Würdest du bitte endlich still sein, bitte!“, der als junger Student noch unstet seinen Weg suchte und diesen nach dem Zusammentreffen mit der schönen Marian Ross gefunden hatte. Nach Jahren des Glücks wächst eine kleine Familie zusammen und doch schwelt in Ralph eine Glut, die er nicht beherrschen kann. Seine Ahnung, dass Marian ihn zwei oder drei Jahre zuvor auf einer Party mit Mitchell Anderson betrogen hat, ist schon lange nicht mehr nur eine Ahnung. Als beide sich über den damaligen Abend unterhalten stürzt Ralph in ein tiefes emotionales Loch, alles scheint über ihm zusammenzubrechen.

    Carver lässt den Leser innehalten. Danach schüttelst du das Leben der anderen entweder befreit von dir ab und kehrst in dein Idyll zurück oder du verzweifelst an deiner eigenen Kleinbürgerlichkeit und den Barrieren, die dich beschränken.

  2. Cover des Buches Short Cuts (ISBN: 9783150090794)
    Raymond Carver

    Short Cuts

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Robert Altmann hat 1993 einen Film nach Geschichten von Raymond Carver gedreht. Dabei hat er nicht die Stories von Carver verändert, sondern sie in einen Kontext gestellt. Das ist quasi das Buch zum Film, beinhaltet die Stories von Carver, die dem Film zugrunde liegen und ein Vorwort des Regisseurs. Es ist ein idealer Einstieg für den Carver-Novizen. Der Autor, der als unumstrittener König der Kurzgeschichte gilt, ist früh mit 50 Jahren verstorben und hat der Nachwelt ein überschaubares Werk hinterlassen. Die hier verwendeten Geschichten sind ein Querschnitt dessen, was den Autoren Carver ausmachte und warum seine Form, wie er Kurzgeschichten schreibt, mit diesen Szenenein- und Ausstiegen, den knappen Beschreibungen, den alltäglichen und doch skurilen Situationen, überall als das Nonplusultra dieser Disziplin gilt. Erhellend für den Neuling und sowieso immer lesbar für den Liebhaber.
  3. Cover des Buches Der Spatz meiner Herrin ist tot (ISBN: 9783499252228)
    Jeffrey Eugenides

    Der Spatz meiner Herrin ist tot

     (10)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Eugenides hat wahrlich große Liebesgeschichten zusammengetragen. Jede für sich besticht durch ihre Akteure, deren Gefühlen und die Suche nach Liebe. Jede einzelne Erzählung in „Der Spatz meiner Herrin ist tot“ bestätigt Eugenides Worte in seiner Einleitung: „Was die Liebe betrifft, gibt es eine Million Theorien, die sie erklären. Was die Liebesgeschichte betrifft, liegen die Dinge einfacher. Eine Liebesgeschichte kann nie von echter Erfüllung handeln. Die glückliche Ehe, die erwiderte Liebe, die Sehnsucht, die nie vergeht – das sind glückliche Eventualitäten, aber keine Liebesgeschichten. Liebesgeschichten brauchen Enttäuschung, die ungleiche Geburt und die Familienfehde, die eheliche Langeweile und mindestens ein kaltes Herz…Wir schätzen die Liebe nicht, weil sie stärker, sondern weil sie schwächer ist als der Tod…Es ist ihre Vergänglichkeit, die der Liebe im Leben ihre tiefe Bedeutung gibt. Wäre sie endlos, gäbe es sie vom Fass, sie würde uns nicht so berühren, wie sie es tut…“. Romantiker aufgepasst, hier gibt es keine Happy-Endings, dafür wahre Gefühle und Menschen, deren Schicksale aufmuntern, Mitleid erzeugen, Zuneigung entstehen lassen, erotisieren, nachdenklich stimmen. Absolut empfehlenswert!
  4. Cover des Buches Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden (ISBN: 9783596903887)
    Raymond Carver

    Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Lax
    In dem Band „Wovon, wir reden, wenn wir von Liebe reden“, finden sich siebzehn melancholische, manchmal nichtssagende, doch stets verstörende Kurzgeschichten über Menschen aus der amerikanischen Mittelschicht. „Ich hege große Sympathien für arme arbeitende Menschen. Ich bin ein Teil von ihnen“, sagte Raymond Carver (1938-1988) in einem Interview. Er selber hatte mehrere Jobs, war oft sehr arm. litt unter einer Alkoholsucht, war zwei Mal verheiratet, zuletzt mit der Künstlerin Tess Gallagher, der viele seiner Werke gewidmet sind, und ähnliches erleben auch seine Figuren in dem Band „Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden.“ Es sind siebzehn Einblicke in die Amerikanische Mittelschicht, voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, oft ähneln sich die Protagonisten oder Orte, dann sind sie doch völlig anders und schließlich sind sie doch alle gleich. Zeigen uns die Sprachlosigkeit und Lähmung, wenn es um Liebe geht. Die Sätze sind oft sehr banal, enthalten oft nicht mehr als Subjekt-Prädikat-Objekt, „Wir gingen nach draußen. Er änderte die Blende. Er sagte, wo ich mich hinstellen sollte, und wir fingen an“, ebenso sind die Dialoge oft sehr simpel, manchmal scheinen die Personen gar aneinander vorbeizureden, und dennoch entwickeln die Geschichten eine schreckliche Faszination. Sie fressen sich im Gedächtnis fest. „Da war noch mehr an der Geschichte, und dse versuchte, es sich ein für alle Mal von der Seele zu reden. Nach einiger Zeit gab sie den Versuch auf.“ So wird es auch manchen Leser gehen, da nicht alle Kurzgeschichten verständlich sind. Manchmal muss man sie noch einmal lesen, entdeckt in den kurzen Sätze, die entscheidende Stelle oder überliest sie, sie bleiben unverständlich, wie die Beziehung von Mann und Frau. „Er sagte: ‘ Ich will nur noch eins sagen.’ Aber dann fiel ihm nicht ein, was in der Welt das sein könnte.“ Der Lektor Gordon Lish hatte viel Anteil an dem besonderen Stil von Carver, da er vieles kürzte, änderte. Im Dezember 2007 veröffentlichte The New Yorker eine Carvers Originalfassung von der Titelgeschichte als „Beginners“, indem man Lish Einfluss gut nachvollziehen kann.
  5. Cover des Buches Beginners (ISBN: 9783596905751)
    Raymond Carver

    Beginners

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Duffy

    Raymond Carver wird als der Meister der Kurzgeschichte bezeichnet und egal, wie man zu Superlativen steht, unbestritten ist in seiner Leserschaft, unter den Kritikern und Kollegen, dass er wirklich der Autor ist, der bei den Short Stories Maßstäbe gesetzt hat. Seine Art, sich in eine Geschichte hinein- und hinauszuschleichen und in dem Teil, in dem er seine Geschichte spielen lässt, eine derart dichte und intensive Atmosphäre zu schaffen, ist einmalig und hat viele Schriftsteller beeinflusst.

    Carver wurde nicht alt und hatte Zeit seines Lebens mit dem Alkoholismus zu kämpfen, erst als er sich von dieser Sucht befreit hatte, wurde sein Schreiben noch effizienter. So passt sein Gesamtwerk in drei Bände und bekannt geworden ist er mit „Wovon wir reden wenn wir von Liebe reden“.

    Dieses Buch wurde allerdings durch seinen Lektor Gordon Lish um etwa 50% gekürzt. Wobei dieses Lektorat von Carver seinerzeit unterstützt wurde, zwischen den beiden Männern bestand eine Freundschaft und Lish ist es zu verdanken, dass Carver überhaupt in dieser Form veröffentlichen konnte. Doch natürlich war das Lektorat etwas Einseitiges, denn Lish, dessen Fähigkeiten als Lektor unzweifelhaft waren, tat dem Werk Carvers durch die Beschneidungen nicht nur Gutes an.

    Nach seinem Tod im Jahr 1988 mit nur 50 Jahren haben seine Lebensgefährtin, die Autorin Tess Callagher und diverse andere Helfer versucht, den schmalen Nachlass von Carver zu sichten und zu ordnen. Besonders hervorheben muss man da die Veröffentlichung der letzten Gedichte des Autors. Aber auch der Band „Wovon wir reden ...“ wurde „restauriert“, d.h., es wurden die Stücke in ihrer ursprünglichen Form, also ohne die Streichungen des Lektors Lish, zusammengefügt und in diesem Band „Beginners“ neu veröffentlicht. Man kann hier nur von einem Gewinn sprechen, denn vergleicht man die beiden Versionen, dann kann man diese hier vorliegende, ursprüngliche Version nur vorziehen, denn die von Lish gestrichenen Passagen verstärken den Zauber, den Carver in seine Geschichten einwob.

    Im Anhang gibt es Erläuterungen zu den Texten, den Streichungen, die Lish vorgenommen hat und den Veröffentlichungsdaten, in denen erwähntt ist, wann in welcher Form die Texte veröffentlicht wurden.

    Außerdem gibt es eine Reihe von Briefen von Carver an Lish, in denen er sich über die Kürzungen und Streichungen in seinen Texten auslässt und man kann genau nachvollziehen, wie sehr er unter dem Zwiespalt gelitten hat, die Freundschaft von Lish vom Lektorat abhängig zu sehen.

    Für alle Carver-Anhänger ist diese Version seines ersten Geschichtsbandes eine wunderbare Ergänzung, fast schon ein neues Buch. Und alle, die Carver jetzt zufällig für sich entdecken, haben einen umfassenderen Einstieg in dessen Werk als mit der ersten Version. Essentiell.

  6. Cover des Buches Kathedrale (ISBN: 9783596903894)
    Raymond Carver

    Kathedrale

     (15)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    In "Kathedrale" von Raymond Carver verbinden sich 12 Kurzgeschichten zu einer Realität. Es ist die Realität der Menschen. Menschen, die in der Mittelschicht ihr Dasein fristen. Das Wenige, das sie vom Leben erwarten, müssen sie meist täglich noch erkämpfen. Ein Verlust bleibt bei Carver ein Verlust, der zu erdulden ist und oft ist ein Lichtblick nur ein verglimmender Stern am Firmament.
    Besonders erwähnenswert sind für mich: *Eine kleine, gute Sache* (Ann und Howard erleiden einen schmerzlich, tragischen Verlust.), *Das Abteil* (Myers wird auf einer Zugreise zu seinem Sohn bestohlen und verliert mit dem Geschenk für seinen Sohn auch die Intention ihn wiedersehen zu wollen.), *Fieber* (Carlyle wird von seiner Frau verlassen und muss nun Haushalt, Kinderbetreuung und seine Gefühle selbst regeln.) und *Kathedrale* (Ein Mann erwartet den blinden Jugendfreund seiner Frau zu Besuch. Er kämpft mit der üblichen Befangenheit im Umgang mit Menschen mit Handicap und seinen eigenen Grenzen der Vorstellungskraft. Recht schnell muss er feststellen, dass man nicht nur mit den Augen sehen kann.).
    Carver schreibt in eindringlich unkomplizierter Sprache und rahmt seine Geschichten über die Schicksale einfacher Menschen so authentisch und stilsicher ein. Diese völlig ehrlichen, erfrischend unspannenden Episoden menschlichen Daseins haben jedoch wenig mit Schadenfreude oder Voyeurismus á la Doku-Soap zu tun. Carver belichtet eher die Verhaltensmuster der Protagonisten, das Verharren im Jetzt und Hier, die Grenzen des Horizonts. Alle Geschichten enden spontan, weil es keinen Ausweg oder gar ein Happy Ending geben wird.

    Vier Sterne vergebe ich aufgrund der kargen Grundstimmung, die der Botschaft verhaftet ist. Persönlich konnte ich aus diesem Grund nicht einfach lesen und war oft nachdenklich befangen. Somit dient das Buch für mich nicht als „Lieblingslektüre“, verliert dadurch aber keineswegs an Qualität. Wer die Realität wahrnehmen will, sollte Carver auf dem Plan haben.

  7. Cover des Buches Erste und letzte Storys (ISBN: 9783833300981)
    Raymond Carver

    Erste und letzte Storys

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Macht es noch Sinn, Carver zu rezensieren? Wenn sich die Leser und alle Autoren einig sind, dass er der Meister der Kurzgeschichte ist? So will sich auch der Rezensent nicht mit einer "normalen" Rezension beschäftigen, denn auch diese Storys nehmen sich inhaltlich Carvers bekannten Themen an. Es sind die Storys von kleinen Dingen, von gewöhnlichen Menschen, die nur ab und an das Pech haben, auf der falschen Seite des Lebens zu stehen, im Lager der Unglücklichen oder Verlierer.
    Carvers kurzes Leben war stark geprägt von Alkohlproblemen und zum Schluss von Krankheit. Das machte seinen Output übersichtlich. Der Berlin-Verlag hat eine wunderschöne dreibändige Ausgabe seiner Werke herausgebracht und zeichnet auch für diesen Band verantwortlich. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete Carver noch an einer Zusammenstellung seiner Lieblingsgeschichten. Die legte seine langjährige Lebensparnterin Tess Gallagher diesem Band zugrunde. Er enthält frühe Geschichten, die vor dem Erscheinen seiner drei Hauptwerke geschrieben wurden. Schon hier zeigt sich sein außergwöhnliches Talent in diesem Genre, einige der Storys sind schon besser als das, was sonst als Short-Story herausgebracht wird. Die neues Storys zeigen seinen ausgereiften Sti. den er perfektioniert hat und der das Material unwiderstehlich macht.
    Da im Laufe der letzten Jahre auch seine Gedichte ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben, ist Carvers Werk nun vollständig der Öffentlichkeit zugänglich.
    Ein großes Lob auch an den Übersetzer Helmut Frielinghaus, der alle Carver-Bücher mit Herzblut und Empathie bearbeitet hat und genau den Ton getroffen hat, der den Originalen zugrunde liegt.
    Unverzichtbar und großartig.

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