Bücher mit dem Tag "realitäten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "realitäten" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Vom Ende der Einsamkeit (ISBN: 9783257261554)
    Benedict Wells

    Vom Ende der Einsamkeit

     (989)
    Aktuelle Rezension von: Simone_He_e

    Die Geschichte strahlt Spannung und Ruhe zugleich aus. Keine Seite war langweilig. Ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen und war traurig als es endete. Es ist eine faszinierende Geschichte, die mich sehr berührt hat. Es regt sehr zum Denken an. Wie der Lebensweg der drei Geschwister sich durch den Tod der Eltern verändert und die Frage , wie ihr Leben verlaufen wäre ohne diesen Schicksalsschlag. Ich werde das Buch auf jeden Fall nochmal lesen und habe es auch weiterempfohlen.

    Vielen Dank und Lob an Benedict Wells

  2. Cover des Buches Nullzeit (ISBN: 9783641242763)
    Juli Zeh

    Nullzeit

     (332)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Sven ist ein Aussteiger, der nach seinem Jusstudium Deutschland verläßt und sich seit zehn Jahren in Lanzarote als Tauchlehrer betätigt. Er wird von einem ungleichen Paar für ein Heidengeld für zwei Wochen exklusive als Tauchlehrer und Fremdenführer engagiert: Jola, einer zweitklassigen Schauspielerin von Vorabendserien, die sich auf die Rolle der Lotte Hass (der Frau des Meeresforschers Hans Hass) vorbereitet und Theo, einem unproduktiven Schriftsteller. Es kommt, wie es kommen muß, eine Dreiecksbeziehung bahnt sich an. Der ruhige Sven, der sich nie in die Angelegenheiten anderer einmischen will, kommt zusehends außer Tritt, wird ungewöhnlich emotionell und träumt von einem gemeinsamen Leben mit Jola. Als ich mich nach zwei Dritteln des Buches bereits zu fragen begann, wo denn das alles hinführen soll, entpuppt sich der Tauchgang Svens zu seinem 40. Geburtstag als professionell arrangierter Mordversuch.

    Das Buch ist zum einen eine Ich-Erzählung Svens, aber immer wieder sind Jolas Tagebucheintragungen eingeschoben. Dieses Tagebuch spielt bei dem Mordversuch eine wichtige Rolle. Sven wollte dem typischen deutschen Leben (hasten, rennen, Geld verdienen, mit all seinen Widersprüchlichkeiten) entfliehen, wird von diesem aber wieder eingeholt. Vielleicht hätte er sich mit dem begnügen sollen, was er hat: seine Tauchschule, sein bescheidenes Einkommen, seine Freundin und Gefährtin Antje, an der nichts besonderes ist, die einfach immer da ist und in naiver Liebe an ihm hängt, bis sie von seinem Seitensprung erfährt und ihn verläßt. Der Text ist spannend, hängt in der Mitte etwas durch, steigert sich dann aber immer mehr zum großen Finale, das ich in dieser Weise nicht erwartet habe und das mich doch etwas überrascht hat.

  3. Cover des Buches Zeitrausch - Spiel der Vergangenheit (ISBN: 9783401510675)
    Kim Kestner

    Zeitrausch - Spiel der Vergangenheit

     (269)
    Aktuelle Rezension von: Legra

    Das Thema des Buches Zeitreise, Parallelwelten und Realitäten ist ein ziemlich komplexes und aufregendes Thema, über das es sich zu lesen lohnt. Da ich Zeitreisen sehr interessant finde und ich auch viele positive Meinung im Internet gelesen hatte, musste ich es einfach lesen. Das Cover des Buches ist ein richtiger Blickfang. Die Geschichte beginnt ohne Vorworte. Zuerst lernt man Alison ein bisschen kennen, dann landet sie auch schon in der Zukunft und erfährt so halbwegs was los ist. Während man Alison kennenlernt, wird die Story etwas verwirrend zwischen durch und man blickt auch nicht mehr ganz so gut durch. Ab und zu hat mich die Story an Die Tribute von Panem erinnert. Die Geschichte an sich ist spannend, aber man hätte mehr daraus machen können. Am besten finde ich das Ende, da mir Alisons Entwicklung gut gefällt, auch wenn sie mir im Mittelteil viel zu schnell war. Der Charakter von Kay. Zuerst wusste ich nicht so recht, wo ich ihn einordnen sollte, denn er wirkte mysteriös und geheimnisvoll. Er verbirgt viel, gibt nicht viel von sich preis und bleibt lange Zeit eher ein Rätsel. Aber während der Geschichte fand ich ihn ganz nett. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Zu Beginn können sich die beiden nicht wirklich riechen, dies ändert sich dann aber. Allerdings ging es mir mit den Gefühlen der beiden doch manchmal zu schnell. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Zu Beginn allerdings wirkt alles ein wenig holprig und ich hatte Probleme mich in die Story hinein zu versetzen. Die Zeit in der Vergangenheit ist gut beschrieben, die Fakten hat Kim Kestner gut recherchiert. Es ist alles schlüssig und nachvollziehbar.

  4. Cover des Buches Zeitrausch - Spiel der Gegenwart (ISBN: 9783401510699)
    Kim Kestner

    Zeitrausch - Spiel der Gegenwart

     (129)
    Aktuelle Rezension von: miah

    Achtung! Es handelt sich um den dritten Teil einer Reihe. Diese Rezension könnte daher Spoiler enthalten, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennt.


    Inhalt:
    Nach den atemberaubenden Ereignissen der letzten zwei Jahre will Alison eigentlich nur noch mit Kay zusammensein und zu ihrer Familie zurückkehren und zwar ohne Zeitreisen. Doch sie hat die Rechnung ohne "Top The Realities" gemacht. Die Fernsehshow macht ihr das Leben zur Hölle. Die einzige Lösung: Alison muss Zeitreisen verhindern.

    Meine Meinung:
    Mich haben die ersten beiden Bände sehr gefesselt. Daher war ich gespannt auf das Finale dieser Trilogie. Doch leider war es für mich der schwächste Band der Reihe.

    Die Handlung knüpft nahtlos an die Ereignisse aus Band 2 an. Es empfhielt sich auf jeden Fall, die drei Bände direkt oder zumindest kurz hintereinander zu lesen. Ansonsten kann man schnell den Überblick verlieren.

    Alison reist in diesem Band sehr oft durch die Zeit und betritt dabei auch andere Realitäten. Mir fiel es schwer, den Überblick zu behalten und zu erkennen, was hier noch logisch ist und was nicht. Mich hat sehr gewundert, dass Alison bei ihren ersten Zeitreiseversuchen anscheinend immer in der richtigen Realität gelandet ist, in diesem Band hat sie plötzlich damit Probleme.

    Ein Großteil der Handlung besteht daraus, Pläne zu schmieden. Meistens will Alison Kay nicht miteinbeziehen, dabei weicht Kay nicht von ihrer Seite. Das kann er auch gar nicht, denn sonst wirkt der Störsender nicht mehr. Mir fehlte es hier an Teamwork und Vertrauen.

    Die Zeitreisen waren bisher immer sehr logisch und am Ende hat sich ein Kreis geschlossen. Doch Alison versucht hier, die Zukunft zu verändern, um ihre Gegenwart zu retten. Damit durchbricht sie ihre Realität und das wird leider recht unverständlich und unübersichtlich.

    Die Geschichte braucht ein bisschen, ist dann aber sehr rasant. Es werden einige Ereignisse aus den ersten beiden Bänden miteinander verknüpft und Zusammenhänge aufgedeckt. Es braucht Konzentration, um das alles nachzuvollziehen.

    Das Ende empfand ich als komplettes Chaos und irgendwie war es dann doch auch zu einfach. Was als erbitterter Kampf angekündigt wurde, entpuppte sich fast als Spaziergang. Es war zwar spannend, aber irgendwie auch zu brutal und unlogisch.

    Vielleicht hätte hier ein Zeitstrahl im Epilog eine Hilfestellung sein können, um nochmal einen Gesamtüberblick zu bekommen. Das wäre auf jeden Fall mal was Neues gewesen. Ich habe am Schluss nicht mehr ganz verstanden, was nun wann passiert ist oder in der Zukunft noch passieren kann.

  5. Cover des Buches Zeitrausch - Spiel der Zukunft (ISBN: 9783401510682)
    Kim Kestner

    Zeitrausch - Spiel der Zukunft

     (173)
    Aktuelle Rezension von: miah

    Achtung! Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe. Diese Rezension könnte daher Spoiler enthalten, wenn man den ersten Teil nicht kennt.



    Inhalt:
    Alison bereitet sich auf ihre erneute Teilnahme bei der Show "Top the Realities" vor, denn sie weiß, sie hat nur zwei Jahre, um alles zu lernen, damit sie in der Wildnis überlebt und Kay das auch beibringen kann. In der Zukunft angekommen, ist aber doch alles ganz anders als gedacht.

    Meine Meinung:
    Nachdem mir der erste Band sehr gut gefallen hat, wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Alison nimmt die Vorbereitungen auf ihre erneute Teilnahme bei der Show sehr ernst. In jeder freien Minute trainiert sie. Sie verzichtet auf sehr viel, um sich daran zu gewöhnen, wie es sein wird, wenn sie nicht mehr auf Hilfsmittel zugreifen kann. Sie ist hochmotiviert und lernt fleißig.

    Da sie genau weiß, wann man sie erneut in die Zukunft holen wird, hat sie einen genauen Plan, welche Fähigkeiten sie sich aneignen muss und möchte. Ihr Ehrgeiz ist beeindruckend. Ihre Eltern lassen sie machen, auch wenn vor allem ihre Mutter ihr Verhalten merkwürdig findet, aber sie reden nicht mit Alison darüber.

    Als Alison dann schließlich erneut an der Show teilnimmt, gibt es einige Überraschungen. Manches hat Alison aber auch einfach nicht wirklich bedacht. Ihre Erwartungen an die Begegnung mit Kay erschienen mir recht naiv, obwohl sie doch genau wusste, dass Kay sie linear gesehen noch gar nicht kennt.

    Die Show ist dieses Mal ganz anders als in Band 1. Man sieht riesige Unterschiede. Was die verschiedenen Realitäten angeht, musste man sehr aufpassen, dass man nicht durcheinanderkam. Die zeitlichen Zusammenhänge linear zu ordnen, ist schwierig, aber ich denke mit ein wenig Konzentration kann man mit der Autorin mithalten.

    Die Beziehung zwischen Kay und Alison geht mir hier allerdings auch wieder zu schnell. Wenn ich das richtig verstanden habe, kannte Kay Alison noch nicht wirklich, als sie in der Hütte zusammen kamen. Zumindest war das mein Eindruck aus den Schilderungen der Ereignisse, die Kay seit der ersten Challenge erlebt hat.

    Der Schreibstil ist gewohnt locker und flüssig. Auch komplizierte Inhalte in Bezug auf das Zeitreisen und seine Auswirkungen werden gut und verständlich erklärt, allerdings muss man sich dabei konzentrieren, sonst verliert man schnell den Durchblick.

    Es bleiben einige Fragen offen. Mich beschäftigt insbesondere immer noch Kays angeblicher Tod, den Alison bereits in Band 1 zu verhindern versucht, nachdem sie Besuch von ihrem zukünftigen Selbst bekommt. Bisher schloss sich der Kreis immer und alles lief auf eine gemeinsame Zeitlinie hinaus. Das würde aber bedeuten, dass Kay sowieso gar nicht stirbt und Alison falsch interpretiert hat, was sie sieht. Was ist dann aber mit dem Mädchen, das Kay gerettet hat und durch Alisons Eingreifen nicht mehr rettet? Es bleibt auf jeden Fall spannend und interessant. Ich freue mich zumindest auf die Auflösung in Band 3.

  6. Cover des Buches Carpe Somnium (ISBN: 9783800056965)
    Andy Marino

    Carpe Somnium

     (19)
    Aktuelle Rezension von: silversparklingpages

    Seit gefühlt 10 Jahren liegt dieses Buch in meinem Regal und ich warte nur auf den Moment es endlich zu lesen. Damals hat mich das Cover gecatched, weil das Mädchen lilane Haare trägt - meine Lieblingsfarbe. Jetzt ist also endlich die Zeit gekommen das Buch zu lesen.

    Meine Leseerfahrung:

    Bei dem Buch handelt es sich um eine Dystopie, in der man sofort ins Handlungsgeschehen einsteigt. Von dieser wird das ganze Buch getrieben, sodass man nicht wirklich einen Einblick in die Gefühlswelt der Charaktere bekommt. Da schon im ersten Kapitel eine wichtige Bezugsperson für Mistletoe stirbt, wäre es ein Bonus gewesen, wenn man als Leser auch wirklich getroffen ist davon. Doch durch die fehlenden Gefühle und Hintergrundgeschichte, die im Buch nicht mehr als Rückblicke enthaltet, ist das ziemlich irrelevant.

    Das Worldbuilding loben viele, doch bei mir hat es einfach nur Kopfschmerzen verursacht. Die Beschreibungen sind sehr komplex, sodass man Probleme mit der Vorstellung haben kann. Auch die Sprache vereinfacht das nicht, sondern stellt eher eine Hürde da.

    Hat man beim Lesen einen Moment nicht aufgepasst, gibt es einige Stellen die für Verwirrung sorgen, denn es wird keine klare Trennung zwischen der Realität der Charaktere und dem Einflimmern in Unison gezogen. Wenn wenigstens ein Absatz dazwischen wäre und nicht alles einfach im Fließtext verarbeitet wird, wäre es schon eine große Hilfe.

    Das Buch wird aus der Sicht der Protagonisten Misteltoe und Ambrose erzählt, jedoch finden zwei parallele Handlungsstränge statt, da die beiden Protagonisten die meiste Zeit getrennt verbringen. Auch wenn die Verbindung der beiden erklärt wird, ist es schwer nachzuempfinden in welcher Beziehung die beiden letztendlich zueinander stehen.

    Aufgrund all dieser Punkte und den Aufbau der Geschichte, verliert der Plottwist am Ende seine Wirkung und schafft es nicht einen von den Socken zu hauen.

    Um noch einmal auf die Gestaltung des Covers und den Titel zurückzukehren:
    Erstens hat Mistletoe einen blauen Zopf (und nicht lilane kurze Haare) und zweitens wird viel zu wenig auf den Satz "Carpe Somnium" eingegangen um ihn als Titel zu benutzen. "Carpe Somnium" bedeutet soviel wie "Nutze den Schlaf", der eine sehr interessante Ebene im Buch eröffnen würde, jedoch nicht weiter als Begrüßung und in Erwähnungen ausgenutzt wird. Somit bekommt man vom Titel schon falsche Erwartungen an das Buch.

    Originell sind die Beleidigungen wie "Twitterkopf" oder "verbloggt", die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen.

    Aufgrund der fehlenden Gefühlsebene fällt es auch schwer die Charaktere zu beschreiben.

    Fazit:
    Das Buch hat es nicht geschafft mich emotional zu involvieren und Emotionen zu wecken. Eher verursachte es mir Kofschmerzen und Verwirrung, was sehr schade ist, da die Geschichte doch interessant ist. Wer ein handlungsgetriebenes science fiction Buch, das man schnell durchlesen kann, sucht, ist hier genau richtig.

  7. Cover des Buches Keinmärchen (ISBN: 9781492764304)
    Simone Keil

    Keinmärchen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: inflagrantibooks

    Das Cover hat uns umgehend angelockt und neugierig gemacht. Es lässt sich anfangs eigentlich so gar nicht genau festlegen, worum es im Buch gehen könnte. Schattenklauen und eine dunkle, kleine Gestalt, die an einer offenen Tür steht. Düster und beängstigend. Ein besseres Cover hätte man sich für das Buch nicht wünschen können. Da hat die Grafikerin Jacqueline Spieweg wieder einmal eine Geschichte mit einem einmaligen Cover bestückt. Wer mehr von ihrer Arbeit sehen will:



    Zusatzinfo: Wer bei der Produktbeschreibung von Amazon nachschaut, erhält hilfreiche Vorabinfos über das Buch, die wir erst nach dem Lesen durchgelesen haben. Mit Absicht. Nachdem wir uns also in ellenlangen Diskussionen vertieft hatten, wurden dank diesen Informationen einige dunkle Ecken in unseren Köpfen erleuchtet. Allerdings sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er seine Vermutungen vorab in eine bestimmte Richtung lenken lassen will oder, wie wir, alles auf einen zulassen kommen möchte. Hier erst einmal ein großes Dankeschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar.



    Diese Rezension wird jetzt genau so niedergeschrieben, wie wir uns nach dem Lesen gefühlt haben. Wir haben lange gerätselt, wie wir an das Schreiben dieser Rezension herangehen sollen, denn „Keinmärchen“ ist keine Geschichte wie jede andere. Und so konnten wir eben auch nicht diese Rezension angehen wie jede andere. Mal schauen, ob ihr zum Schluss erratet, welches Gefühl bei uns bis zum Schluss hin ganz vorn im Rennen lag. ^^
    Wir werden hier jetzt unsere Meinung mit unseren Vermutungen und Gedanken paaren und diese kräftig mischen. Anders geht es leider diesmal nicht.

    Denn obwohl es hier eindeutig einen Protagonisten gibt, jedenfalls irgendwie, möchten wir „Keinmärchen“ nicht in ein vorgefertigtes Muster pressen. Vermutungen können im Grunde nicht falsch sein. Jeder, der diese Geschichte liest und seine eigenen Vermutungen anstellt, hat also das Buch auf seine Art und Weise richtig gelesen. Ob unsere eigenen Vermutungen aber wenigstens in die richtige Richtung gehen, können nur die Autorin und der Protagonist Erin bestätigen. Bei Risiken oder Nebenwirkungen fragen sie dann bitte am Ende Dr. Stein. 
       Zu eurer eigenen Sicherheit empfehlen wir jetzt noch, Augenbinden aufzusetzen, damit die Schatten euch nicht bekommen. Vertraut uns da einfach. Ach, und legt bitte das Holz aus der Hand! Sofort!
     
    Mal ehrlich die Hand auf die Tastatur gelegt: Es war ein ganzes Stückchen Arbeit, sich durch diese Geschichte zu lesen. Hätten wir sie privat gelesen, wäre ein Abbruch schon bei 20 % wahrscheinlich gewesen. Obwohl das Buch relativ wenig Seiten hat, muss man doch aufmerksamer lesen als bei anderen Geschichten, um auch alles haargenau verstehen zu können. Das heißt aber noch lange nicht, dass man am Ende auch alles richtig verstanden hat. So einfach macht es die Autorin uns wirklich nicht. Das Buch kam uns so komplex rüber, dass wir bis zum Schluss nicht mal genau sagen können, was wir da eigentlich gerade zu Ende gelesen hatten. Und wir haben schon allerhand Komplexes in Büchern durchlebt.

    „Keinmärchen“ ist in der Tat „Kein-Märchen“, sondern ein ganz erschreckend tiefer Einblick in die verschrobene Psyche eines Menschen. Vermuten wir jedenfalls.
    Oder doch eher in die eines Fantasy-Wesen?
    Vielleicht hat die Autorin aber nur versucht, unsere Gedanken so schnell wie möglich mit den verrücktesten Vermutungen Seite für Seite zu füttern, um uns am Ende dem Schwarzen Mann zum Fraß vorzuwerfen? Unsere heißeste Vermutung: Die Autorin steckt mit dem Konstrukteur unter einer Decke und will uns einfach mit Bachschnecken-Amoran in den Wahnsinn treiben. Vergesst also, was euch Prrritunia in den Werbeunterbrechungen andrehen will: Das gehört alles zu dem „WahnsinnigmachenmitWerbeunterbrechungenundBachschnecken-Amoran“-Plan. Dennoch wollen wir uns da zu eurer und auch unserer eigene Sicherheit nicht genau festlegen.

    *Kurze Werbepause um mit den Zu-Lesern Kontakt aufzunehmen*

    Sitzt eure Augenbinde auch ordentlich genug?!
    Schaut bitte nach, ehe ihr weiterlest. Und legt das Holz weg. Schon wieder.
    Sofort!
    Wir danken für eure Aufmerksamkeit. Weiter geht’s im Programm.

    Der altbekannte Mainstream fährt auf keinen Schienen durch die Traumländer im Buch hindurch und der ganz normale Alltag scheint ewig gefangen in Steinen oder Holstücken zu sein. Nichts ist so wie es scheint und doch entdeckt man zwischen den Zeilen immer mal wieder Hinweise, wo genau uns die Autorin hinführen will und wir eigentlich drin stecken. Diese sind aber sehr subtil gehalten und wenn man nicht aufpasst, hat man sie verpasst.
    Und glaubt uns: Dieser Ort, in dem sich der Leser befindet, ist kein Urlaubsort.

    Simone Keil überraschte uns wirklich mit ihrer Geschichte und ihrem für uns unvergleichbaren Schreibstil. Er ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich erst einmal dafür öffnet, gewöhnt man sich sehr schnell daran.
    Sie beschreibt Situationen, die aus „normal“ menschlicher Sicht zunächst wenig Sinn ergeben, bis aber diese Handlungen, auf die späteren Geschehnisse treffen und dann endlich zu einem Gesamtbild werden, sodass uns die Zustände dann immer leichter verständlich werden, bis wir zum Schluss allerdings das Gefühl verspürten, dass manche Ereignisse viel zu unmöglich erscheinen, um als echte Hirngespinste bezeichnet zu werden.
    Denn wie echt kann ein Einblick in den Kopf eines Menschen mit einer oder mehreren Psychosen denn sein?
    Kann man das einfach so festlegen?
    Ist es bei jedem gleich?
    Dinge sind wie sie sind, aber eine Psychose kann niemals so sein, wie man es sich als normaler Mensch vorstellt. Wir wissen nicht, inwiefern die Autorin sich da vorher informiert hat, aber das ganze wirkte auf uns doch recht glaub- und wahnhaft, dass wir erschreckenden Respekt vor dieser gesamten Ausarbeitung der Geschichte bekommen haben.

    Aus rein objektiver Sicht ist diee Geschichte wirklich ein paranoid gut gelungenes Werk, das an der gesunden Psyche eines Menschen kratzt, bis es hineingelassen und verstanden wird. Am Ende der Geschichte angekommen, ahnt man, was man gelesen hat, ohne es aber wirklich zu wissen. Wir waren beeindruckt von dem Voranbringen der einzelnen roten Fäden ohne selbst den Faden verloren zu haben.
    Die scheinbar einfache Verknüpfung von mehreren, so unterschiedlichen Handlungssträngen wurden zu einem großen Ganzen. Rein objektiv betrachtet kann man als Leser davor nur sein Haupt neigen und ehrfürchtig auf die Knie sinken.
    Man bekommt keine Chance, sich gegen den Kern der Geschichte zu wehren, denn schon nach den ersten Seiten ist der Leser mit den Gedanken des Buches eins und rätselt sich sämtliche Gehirnzellen ab.
    Die Idee, die Auffassung und einzelnen Einblicke in die verschiedenen Ecken einer Psychose sind unserer Meinung nach großartig gelungen. Simone Keil hat uns damit wirklich verblüfft, denn es war so gar nicht das, was wir auf den ersten Blick erwartet hätten. Aber sind nicht genau solche Geschichten diejenigen, die besonders lesenswert sind?

    Aber aus rein persönlicher Sicht, die mit unserem Lesegeschmack und Vorlieben verbunden ist, war es doch recht schwer, mit all dem zurecht zu kommen. Es fehlte einfach immer etwas, obwohl man ja irgendwie ganz genau weiß, dass eine Psychose ihren ganz eigenen Sinn hat, dass der Mensch, der unter so einer Psychose leidet, seine Welt ganz anders wahr nimmt.
    Er baut Dinge aus dem normalen Umfeld in seine Psychose ein und uns als Lesern war es irgendwann nicht mehr möglich, Realität und Psychose zu trennen.
    Es war schwer, hinter den vielen verschiedenen Handlungen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, das große Ganze zu erkennen. Dachte man als Leser, jetzt ist man dem Kern auf der Spur, dann lotste uns die Autorin wieder in eine vollkommen andere Richtung. Wir waren gefesselt und konnten nicht aufhören zu lesen, denn die Geschichte hatte uns gefangen. Irgendwie. Dennoch war es ein Erlebnis, dass wir ungern wiederholen möchten.
    Die einzelnen Szenen waren wirr und ergaben manchmal kaum einen Sinn. Auch wenn es sich immer stärker zusammenfügen wollte, so war unser Verstand doch immer skeptisch und verlangte hier und da einfach Entwirrung und mehr Ordnung. Aber wenn wir dann wieder in die rein objektive Sichtweise zurückkehren, ergibt es wenig Sinn, wenn im Kopf eines Menschen der an einer Psychose leidet, Ordnung herrscht. ^^

    Jaja, die Autorin wird es mit unserer Rezension nicht leicht haben, aber das beweist auch, dass ihre Geschichte interessante Diskussionen bei uns hervorgerufen hat. Wir könnten hier nun die ganze Geschichte komplett darlegen, euch die Handlungsstränge entwirren und mehrere Figuren psychologisch begutachten, aber … nein, im Grunde können wir das eben nicht. Denn Simone Keil schlägt so viele Haken und Brücken, zurück und wieder vor und noch mal im Kreis, dass wir nicht denken, dass hier für euch aufknoten zu können ohne eure Gehirne in endlose Strudel von bunten Durcheinanders zu stürzen.
    Und, habt ihr nach dem Lesen dieser andersartigen Rezension eine genaue Vorstellung, was euch im Buch erwarten könnte? Nein? Gut! Wir müssen uns schließlich dem Buch ein wenig anpassen und es euch so „lebhaft“ wie nur möglich vorstellen. ^^




    Eigentlich nur eine Sache, bei dem sich alle Sichtweisen einig geworden sind: Wir haben letztens erst einen Preis für die skurrilste Geschichte vergeben und können diesen ohne Bedenken an „Keinmärchen“ weiterreichen. Wer sich weit, weit entfernt von Mainstream entlanglesen möchte, ist hier genau richtig. „Keinmärchen“ strengt die grauen Zellen an, lässt den Verstand auf Hochtouren laufen und am Ende … rauchen die Ohren.^^ Oder der interessierte Leser bekommt eine Geschichte, die einen Einblick in den Verstand eines Menschen wirft, der unter einer oder mehreren Psychosen leidet. Einen Einblick, denn man so nie bekommt. Und allein deswegen ist diese Geschichte wirklich einzigartig. Rein objektiv betrachtet. Mit Augenbinde.


    Hier tun wir uns wirklich schwer, denn unsere rein objektive Sichtweise würde dem ganzen glatte 5 Marken geben. Aber unsere persönliche Sichtweise protestiert stark dagegen, sodass wir uns am Ende für eine 4 Marken Bewertung entschieden haben. Wir bewerten hier also diesmal größtenteils nach unserem „persönlichen Geschmack“ und bemängeln keinesfalls die Qualität an sich, denn diese ist perfekt.


    Es grüßt wie immer
  8. Cover des Buches KILL - Das Spiel (ISBN: 9783841422378)
    Eve Silver

    KILL - Das Spiel

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Katness93
    Nachdem es eine Weile her ist, dass ich die ersten Bände gelesen habe, dachte ich es wäre schwer wieder reinzukommen in die Geschichte. Aber dem war nicht so.

    Ich möchte nicht so viel Spoilern deswegen pack ich die Kurzbeschreibung vom Band 1 rein:

    "Sieh ihnen nicht in die Augen!
    Ihre Quecksilberaugen.
    Sie sind Gift.
    Sie werden mich töten.

    Miki Jones kommt bei einem Unfall ums Leben. Doch sie kommt wieder zu sich, an einem Ort, der Lobby genannt wird. Aus ihrem Alltag wurde sie durch Raum und Zeit in eine Art Spiel gezogen, in dem sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen furchteinflößende Wesen bekämpfen muss. Teammitglied Luka, ein Schulfreund, erklärt ihr, dass sie weiter ihr gewohntes Leben führen kann, außer wenn sie auf Mission im ›Spiel‹ ist. Und sie muss jeden Einsatz in dieser anderen Welt überleben.

    Es gibt keine Vorbereitung, kein Training und keinen Ausweg. Miki muss sich auf die fragwürdige Führung Jackson Tates verlassen, des attraktiven und geheimnisvollen Leiters ihres Teams. Er weicht ihren Fragen aus und hält alle auf Abstand. Jeder spiele für sich, lautet sein Motto. Doch dann nimmt das Spiel eine tödliche Wende, und Jackson bringt sich selbst in extreme Gefahr, um Miki zu schützen."

    Genauso rasant und spannend wie die ersten beide Teile geht es weiter. Die Seiten verfliegen nur so. Aber teilweise ging es mir persönlich zu schnell. Und demnach werden viele Sachen nur oberflächlich behandelt. Trotz dieser Kritik ist es ein guter Abschluss und man kann sich in die Charaktere einfühlen. Der Schreibstil ist super flüssig und die Lesbarkeit ist echt grandios. Man möchte es kaum aus der Hand legen und man kommt super schnell zum Ende. Keine Langweile und Stellen, wo man stockt.
    Die Charaktere haben sich kaum verändert in den Büchern, sind eigentlich nur offener geworden. Du kannst ihr handeln und ihre Gefühle besser nachvollziehen. Ich konnte sie besser nachvollziehen.

    Und nur der kleinen Kritik wegen gibt es 4 Sterne.
    Es war eine gute Triologie. Sehr emfehlenswert.
  9. Cover des Buches Die unverhoffte Genesung der Schildkröte (ISBN: 9783943709704)
    Marc Bensch

    Die unverhoffte Genesung der Schildkröte

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Lesewesen

    Ich habe ja schon wirklich viel gelesen in meinem Leben, aber dass mich jemand noch überraschen kann, kommt nur sehr selten vor. Marc Bensch hat es geschafft. Und zwar mit der Art und Weise, wie er seine skurrile Geschichte um Schein und Sein erzählt. Neugier wurde quasi mein zweiter Vorname während des Lesens.
    Warst du schon mal Teil einer Geschichte?

    »Ich weiß, du denkst, du hättest mit all dem nichts zu tun. Dass dies nur eine Geschichte sei, die dich nicht betrifft. Aber du täuschst dich. Du bist ein Teil dieser Geschichte. Ob du es willst oder nicht. Du bist sogar ein ganz wesentlicher Teil dieser Geschichte. Denn du bist der einzige, der die Katastrophe abwenden kann. Und ja, ich spreche mit dir.« S.8

    Ja, hier spricht der Erzähler mit dir, auch wenn du im ersten Moment nicht weißt, wohin das führen soll. Aber es schärft die Aufmerksamkeit, es könnte einem ja was entgehen.
    Der Journalist Paul Gram hat´s nichts so mit der Wahrheit und sein Erfolg beruht auch auf Skandalstorys, die er sich aus den Fingern gesaugt hat. Seine neueste, dass es Klüngelei bei der Vergabe von Aufträgen in der Stadtverwaltung gegeben hat, macht da keine Ausnahme. Nur hat er keine Ahnung, wie nah er an der Wahrheit ist.
    Und das wird das Leben eines kriminellen Unternehmensbosses, eines frustrierten Detektivs und eines rachsüchtigen Schwindlers ganz schön durcheinanderbringen. Ach ja, da wäre noch ein unschuldiger Buchhalter, dem ein Schlaganfall ein Dauerlächeln ins Gesicht gemeißelt hat.
    Bensch ist ein großartiger Erzähler und lässt vor unseren Augen lebendige Charaktere entstehen. Männer, denen Egoismus nicht fremd ist, die den Widrigkeiten des Alltags gern mal aus dem Weg gehen oder sich vom Leben verraten fühlen. Nach vielen humorvollen Episoden aus dem Leben macht alles Sinn, alles fühlt sich logisch an, bis … naja, da war ja noch dieser Erzähler.

    Er spricht ja ab und zu mit uns, mal schiebt er eine witzige Bemerkung nach, mal prüft er uns, ob wir auch noch aufmerksam sind. Und dann passiert es. Einem der Protagonisten schwant, dass sie alle nur ein Teil der Geschichte sind. WTF! Echt jetzt? Wie um Himmelswillen muss es sich anfühlen, wenn Figuren nicht mehr das machen, was sie laut Autor tun sollen? An der Stelle musste ich das Buch erstmal weglegen und herzhaft lachen.
    Die ganze Geschichte, ihr könnt es euch denken, nimmt eine komplett andere Wendung. Und das war nicht nur überraschend und lustig. Ja, man macht sich auch so seinen Kopf. Ihr kennt doch das Ding mit der Matrix?
    Aber nicht nur die crazy Geschichte mit dem manchmal derben Humor hat mich begeistert. Bensch Sprache setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf, leicht und locker von der Seele weg schreibt er so bildhaft, dass ich tatsächlich den Eindruck hatte, ich sei Teil dieser Geschichte. Und dabei tut es keinen Abbruch, dass der Lächler, der Schnüffler und der Schmierfink keine sympathischen Vertreter ihrer Gattung sind.
    Intelligent erzählt, unterhaltsam, mit derben Humor ist dieser Roman über Schein und Sein, über Selbstbestimmung und Fremdsteuerung ein wahres Vergnügen. Ich möchte das Buch aber auch allen Autoren ans Herz legen, die das Gefühl kennen, dass ihre so sorgfältig ausgearbeiteten Figuren plötzlich ein Eigenleben beginnen und nicht mehr tun, wozu sie geschaffen wurden.

    So, und wer nun Angst hat, in dem Buch kämen nur Männer vor, den kann ich beruhigen. Da gibst es ein paar Damen, die zu den Geschehnissen ihr übriges tun. Und was das jetzt alles mit einer Schildkröte zu tun hat, solltest du selbst lesen

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