Bücher mit dem Tag "recycling"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "recycling" gekennzeichnet haben.

37 Bücher

  1. Cover des Buches Vollendet – Die Flucht (ISBN: 9783733507114)
    Neal Shusterman

    Vollendet – Die Flucht

     (741)
    Aktuelle Rezension von: Tintenwelten

    Der Krieg zwischen Abtreibungsgegnern und -befürwortern wurde durch die sogenannte Charta des Lebens beendet: Eltern können ihre Kinder zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr nachträglich abtreiben, in dem sie diese zur Umwandlung freigeben. Dabei wird der Körper des Jugendlichen vollständig zur Organspende genutzt. Aber nicht erst nach dessen Tod, sondern sofort. Es heißt, dass man dabei nicht stirbt, sondern in den Körpern der Empfänger weiterlebt. 

    Connor wird als Unruhestifter von seinen Eltern zur Umwandlung freigegeben. Risa wird als Mündel des Staates Opfer von Einsparungen und soll ebenfalls umgewandelt werden. Lev ist ein Zehntopfer, was bedeutet, dass er seit seiner Geburt auf seine Umwandlung zum Wohle der Gesellschaft vorbereitet wird. Die drei treffen unerwartet aufeinander und müssen sich entscheiden: Flucht oder Umwandlung? Können sie überhaupt einem System entkommen, das Jagd auf Menschen wie sie macht?

    Was ist das denn bitte für eine schreckliche Version einer möglichen Zukunft? Welche Eltern sind denn in der Lage ihre Kinder dem sicheren Tod zu überlassen, nur weil sie ein bisschen schwierig sind? Und das alles unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit. So eine große Nachfrage an Körperteilen wie Jugendliche umgewandelt werden, kann es doch überhaupt nicht geben. Andererseits ist es anscheinend mittlerweile so, dass lieber transplantiert als geheilt wird. Man macht sich nicht mehr die Mühe „normal“ zu therapieren. Eine wirklich menschenunwürdige Vorstellung, die einem die Haare zu Berge stehen lässt.

    Im Verlauf werden wir auch Zeuge einer Umwandlung und das war für mich die mit Abstand schlimmste und herzzerreißende Szene seit langem. Übrigens: ich habe das Buch vor neun Jahren schon mal gelesen und konnte mich tatsächlich an quasi nichts mehr von der Handlung erinnern, außer an diese Beschreibung, so eindrücklich war sie für mich… 

    Wir erleben die Geschichte aus der Perspektive von verschiedenen Charakteren. Das sind nicht nur die drei bereits benannten drei Protagonisten, was das Ganze besonders interessant macht. Aber die Spannung lässt hier eigentlich sowieso nie nach. Neal Shusterman hat einfach ein Händchen für Überraschungen und Wendungen sowie einen genialen Schreibstil. 

    Ich freue mich sehr diese atemraubende und nervenaufreibende Dystopie weiterzulesen. Die restlichen Bände liegen schon auf dem SuB oder sind bestellt. 

  2. Cover des Buches Wie wir Plastik vermeiden (ISBN: 9783548060620)
    Will McCallum

    Wie wir Plastik vermeiden

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Linker_Mops
    Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Plastikvermeidung und bin daher ich gespannt auf neue Tipps. Daher hatte ich zu diesem Buch gegriffen in der Hoffnung neues zu erfahren.

    Leider hat es mir nur wenig geholfen. Wobei das Buch nicht schlecht ist. Für Einsteiger in das Thema ist das schon gut. Man erfährt viel Hintergrundfacts zum Thema und für einzelne Lebensbereiche gute Tipps, wie man Müll vermeidet. Aber bspw. immer einen Jute-Beutel dabeihaben und Lebensmittel lose einkaufen, war für mich nix neues und vieles davon praktiziere ich schon.

    Und 2 Kritikpunkte habe ich zusätzlich:
    1. Dieser Kampagnenteil und die ständige Aufforderung Familie/Freunde/Kollegen von der eigenen Mission zu überzeugen, war mir too much. Da kommt definitv der Aktivist hervor.
    2. Nicht alle Tipps sind auch ökologisch sinnhaft. Bspw. das Thema Windeln. Ja, Pampers und Co sind Plastikmüll, aber die Alternative Stoffwindel, die der Autor anpreist, ist ökologisch nicht besser, da der Energieverbrauch & Einsatz von Chemie beim Waschen sehr hoch ist. Dazu gibt er mehrere Studien. Hier hätte ich mir besseres abwegen gewünscht.

    Gut fand ich allerdings, dass er mit angesprochen hat, dass manche Menschen eben auf bestimmte Plasteartikel angewiesen sind und man hier keine schnellen Vorurteile machen soll.

    Fazit: Für Einsteiger geeignet, Fortgeschrittene sollten die Finger davon lassen.
  3. Cover des Buches Die Sehnsucht des Vorlesers (ISBN: 9783423253932)
    Jean-Paul Didierlaurent

    Die Sehnsucht des Vorlesers

     (305)
    Aktuelle Rezension von: Irene123

    (4.5/5 ⭐⭐⭐⭐✨)

    Was für ein entzückendes, herzerwärmendes Buch! 🤩

    Ich habe die Hauptfigur Guylain sofort ins Herz geschlossen. Er ist 36 Jahre alt, sehr schüchtern und lebt mit seinem Goldfisch, dem er all seine Probleme erzählt, in einer winzigen Wohnung. Seine einzigen Freunde sind sein ehemaliger Kollege Giuseppe, der nach einem Unfall in der Schreddermaschine beide Beine verloren hat und der Wachmann der Firma, der gerne aus Theaterstücken rezitiert. Guylain hasst seinen Job und kündigt nur deshalb nicht, weil er gut bezahlt wird. Er liebt Bücher über alles und leidet jeden Tag, wenn er Zeuge wird, wie tausende von nicht mehr gebrauchten Büchern geschreddert werden. Sein Leben ist generell einsam und öde, ohne jede Abwechslung. Die schönsten Momente erlebt er, wenn er in der Früh im Regionalzug auf dem Weg in die Arbeit ein paar am Vortag gerettete Buchseiten laut vorliest und so im Laufe der Zeit eine richtige kleine Fangemeinde gewinnt. Eines Tages wird er sogar in ein Seniorenheim eingeladen, um den betagten Menschen vorzulesen.

    In sein Leben kommt erst so richtig Bewegung, als er Julies USB-Stick mit ihren Tagebucheintragungen im Zug findet. Julie beschreibt darin ihren Alltag als Kloputzfrau in einem großen Einkaufszentrum in Paris, und zwar auf so witzige und unterhaltsame Weise, dass Guylain sofort fasziniert von ihr ist und sie unbedingt finden möchte.

    Dieses Buch ist eine Hommage an das Vorlesen. Das Vorlesen führt Menschen zusammen, regt die Fantasie an und schafft eine Atmosphäre des Wohlfühlens. Auch die unglaublich warme Erzählstimme des Autors und der (teils etwas schräge) Humor, der zwischen den Zeilen aufblitzt, haben zu diesem Wohlgefühl beigetragen. Obwohl man die relativ kurze Geschichte locker an einem Tag lesen kann, haben die Hauptfiguren einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und sind mir ans Herz gewachsen.

    Die einzige Kritik, die ich anbringen möchte, ist die Vorhersehbarkeit des Endes. Da gibt es keine großen Überraschungen, was aber wahrscheinlich auch gar nicht der Sinn dieses Buches ist.

    Ich kann dieses Buch all jenen empfehlen, die eine etwas andere Art von Liebesgeschichte lesen möchten, mit schrulligen, aber ungemein liebenswerten Charakteren, die wirklich das Herz berühren.

  4. Cover des Buches Floaters (ISBN: 9783407813046)
    Katja Brandis

    Floaters

     (32)
    Aktuelle Rezension von: DottiRappel

    Schönes Buch mit einem wichtigen Thema über die Verschmutzung der Meere, Piraten von heute und eine komplizierte erste Liebe. 

    Das Buch ist sehr wichtig und für jedes Alter zu empfehlen, ich hoffe wirklich, dass das ganze Plastik wie im Buch bald produktiv auf dem Meer gefischt wird.

    Sehr empfehlenswert!

  5. Cover des Buches Nix für die Tonne! (ISBN: 9783845837116)
    Karine Balzeau

    Nix für die Tonne!

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Silbendrechsler

    "Nix für die Tonne" ist ein wunderschön gestaltetes Kindersachbuch von Karine Balzeau aus dem Verlag arsEdition.
    Ich habe schon mehrere verschiedene Erwachsenenbücher zu den Themen Plastikmüll vermeiden, Upcycling, nachhaltig leben usw. gelesen. Dieses Sachbuch für Kinder vereint die wichtigsten Dinge zu genau diesen Themen und erklärt sie so, dass auch Kinder sie ohne Probleme verstehen. Dazu gibt es praktische Beispiele, wie man den eigenen Alltag nachhaltiger gestalten kann und Bastelideen zum Wiederverwenden und Müllvermeiden. Bei allem helfen die schönen und leicht verständlichen Illustrationen und das Marienkäferchen Marie.
    Ein Muss für alle Kinder und Eltern, die selbst etwas bewegen und umweltbewusster leben wollen!


  6. Cover des Buches Unsere Erde braucht dich! - Was du tun kannst, um Müll zu vermeiden (ISBN: 9783328300489)
    Philip Bunting

    Unsere Erde braucht dich! - Was du tun kannst, um Müll zu vermeiden

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ichlesdirwasvor

    Kannst du dich noch an die Zeit erinnern als es keinen Müll auf unserem Planeten gab? Nein?! Ich leider auch nicht. Denn diese Zeit liegt schon ganz schön lange zurück. Vor ein paar hundert Jahren, als die industrielle Revolution begann und neue Stoffe entstanden, die nicht in der Natur vorkamen, da begann auch unser aller Müllproblem. Wusstest du dass jede*r Einzelne von uns jährlich ca.1 Tonne Müll erzeugt? Das ist ungefähr so viel, wie ein kleines Nilpferd wiegt. Was alles zu diesem Haufen Müll gehört? - Plastik - Papier - Essensreste - Glas - kaputte Dinge - Metall Und weißt du auch wie lange es dauert bis dieser Müll abgebaut wird? Bei Essensresten ist die Zeitspanne ziemlich absehbar, aber bei Plastik und Glas spricht man da schon von tausenden, ja sogar Millionen Jahren! Zum Glück gibt es da wiederverwertbaren Müll, der recycelt werden kann. Aber der Rest? Der landet auf Mülldeponien und wird verbrannt. Die schädlichen Gase die dabei entstehen sind echt gefährlich für unsere Erde und sorgen dafür dass es auf dieser viel zu warm wird. Hui, das spricht auf alle Fälle dafür, sich mit dem Thema Müll auseinander zu setzen. Hilfreich dabei ist das heutige Buch. "Unsere Erde braucht dich! Was du tun kannst, um Müll zu vermeiden" von Philip Bunting @philip.bunting  erschienen bei @penguinjunior_verlag Erklärt wird hier auf kindgerechte Weise, anschaulich und leicht, woher der Abfall kommt, wo er landet und was jede*r tun kann um ihn zu vermeiden und unsere wunderschöne Erde zu schützen. Ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit viel Einfühlungsvermögen und wirklich humorvollen, kunterbunten Illustrationen zeigt der Autor alle Facetten des Themas Müll auf. Kinderleicht umzusetzende Projekte hat er aber auch dabei. Ein Gemüsebeet im Eierkarton anlegen  z. B. oder einen gut angelegten Kompost bauen. Außerdem motiviert er viel öfter über dieses wichtige Thema zu sprechen und gibt Tipps aktiv im Umweltschutz  zu werden. Das Buch ist ein rundum gelungenes Werk und sollte in keinem Buchregal fehlen, spricht es Kinder doch auf Augenhöhe an.

  7. Cover des Buches Rose: Die Grande Dame des Bio-Recyclings (ISBN: B07X8NZHYB)
    Mari März

    Rose: Die Grande Dame des Bio-Recyclings

     (2)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Mari März ist nicht in der Lage, irgendeine Szene zu zeichnen. Stattdessen erzählt sie die schlechte Geschichte einer Protagonistin, der ich keinen Moment lang glauben konnte. Es fühlte sich beim Lesen so an, als würde sie nichts anderes tun, als maßlos zu übertreiben und vor allem mich zu belügen.

    Sie soll eine Self-Made-Verbrecherin sein, die sich auf Leichenbeseitigung spezialisiert hat, aber sie erzählt es so lasch hinunter, als würde sie es selbst nicht glauben. Dabei gibt sie ständig an und behauptet, sie wäre eine Geschäftsfrau.

    Ihre Persönlichkeit ist total eingeschränkt auf ihre Selbstüberschätzung mit der sie jeden Mann in ihrem Leben unter Kontrolle hält, wobei diese Männer sich wie die letzten Idioten benehmen, die sich schamlos von ihr ausnutzen lassen und das auf die extremste Weise. Keiner dieser Männer besitzt einen Funken an Selbstachtung und jeder Mann ist auf sein Geschlechtsteil reduziert.

    Die Autorin hat sich beim Lesen auch dafür entschieden, dass die Protagonistin den Leser direkt anspricht und jedes Mal, wenn sie das getan hat, habe ich mich weggedrückt. Es gibt nichts, was diese Frau sympathisch macht. Während die Männer nur an Sex denken, denkt sie ihr eigenes Kapital. Die Autorin baut keine Nähe auf, macht die Figur nicht begreiflich, setzt die Figur nicht mit ihrem Trauma auseinander, macht sie nicht menschlich, gibt ihr keine Seele, keine Gefühle, keine Leidenschaft, sondern sie bleibt ein plastischer Bösewicht, der verdammt wird, unter den Reihen der gesichtslosen Antagonisten zu verschwinden.

    Während die Protagonistin sich so benimmt, benehmen sich die anderen Figuren realitätsfern. Das fängt schon mit Kevin an: "Kevin keucht immer denselben Satz. Seit über zehn Jahren. Jeden Samstag. Aber das ist mir egal."

    Zuerst wird er schüchtern beschrieben, wie er mit hochrotem Gesicht in ihr Büro kommt und mucksmäuschenstill auf ein Zungenspiel wartet. Aber sie bläst ihm schon seit zehn Jahren. Seit 10 Jahren! Jeden Samstag pünktlich um elf! Da wird man nicht mehr schüchtern, sondern es passiert genau das Gegenteil: Es härtet einen ab, nimmt einem die Scham weg, verändert seine Persönlichkeit und nach so langer Zeit verliert auch der Oralverkehr seinen Glanz. Es wird zu Routine, zu einer eingeübten Angelegenheit, einer Gewohnheit, Alltag, und irgendwann verliert es gänzlich seinen Reiz und man wird nicht mehr bereit sein, für so einen Akt auf Unsummen zu verzichten, damit man den gratis Handlanger für die Drecksarbeit spielt. Dieses Opfer macht keiner auf die Dauer. Das nimmt ihm jede Glaubwürdigkeit.

    Überhaupt scheint jede Figur mit der Protagonistin schlafen zu wollen. Einfach jeder und irgendwie scheint die Autorin zu denken, dass auch der Leser das möchte. Bei jeder Gelegenheit zeigt die Protagonistin ihre Brüste, als würden die Männer das als ein Trinkgeld ansehen. Es gibt im Buch keine Figur, die ihre Brüste nicht gesehen hat!

    Außerdem kriegt sie so ziemlich alles, was sie möchte. Es gibt keinen Moment mit einem Konflikt. Sie muss sich mit niemanden auseinandersetzen und alles läuft geschmiert, so dass das Buch sehr schnell langweilig wurde. Es ist eine dumme Geschichte, übertrieben, schlecht, geistlos und unglaubwürdig.

  8. Cover des Buches Die Kultur der Reparatur (ISBN: 9783442174836)
    Wolfgang M. Heckl

    Die Kultur der Reparatur

     (8)
    Aktuelle Rezension von: aichlinn
    Als ich vor Kurzem das Autoradio einschaltete, funktionierte der CD-Player nicht mehr. Die CD ließ sich weder abspielen, noch wechseln. Der Blick ins Garantieheft offenbarte: die Garantie war zwei Wochen zuvor abgelaufen.Unser Schallplattenspieler, ein Liebhaberstück aus den 1980er Jahren, leierte ganz fürchterlich. Als Laie gelang mir die Reparatur nicht. Das Gerät hatte lange Zeit funktioniert und seine Dienste getan. Also erwarben wir kurzerhand einen neuen Plattenspieler.
    Die meisten Leser werden ähnliche Geschichten erzählen können. Episoden von Geräten, die kurz nach Ablauf der von Herstellerseite gewährleisteten Funktionszeit ihre Dienste versagten. Oder von Gebrauchsgegenständen, die durch neue ersetzt wurden, weil die Reparatur nicht lohnenswert erschien. Wolfgang M. Heckl hat ein ganzes Buch darüber geschrieben: "Die Kultur der Reparatur" erschienen im August 2013 im Hanser Verlag.
    Wenn Gebrauchsgegenstände so produziert werden, dass sie nur eine begrenzte Zeit lang funktionstüchtig sind, spricht man von einer geplanten Obsoleszenz. Heckl beschreibt als sehr bekanntes Beispiel dafür das Phoebuskartell. 1924 trafen die führenden Glühlampenhersteller Absprachen mit dem Ergebnis, die Leuchtdauer ihrer Glühbirnen von 2500 auf 1000 Stunden zu senken. Spezialbirnen, zum Beispiel in Ampelanlagen, weisen eine längere Betriebsdauer auf. Auch für die Haushalte wäre das möglich, so Heckl, wenn die Hersteller dickere Glühwendeln verwenden würden.
    Smartphones und elektrische Zahnbürsten, deren Akkus sich nicht wechseln lassen. Drucker mit eingebauten Zählern, die nach einer gewissen Anzahl von Ausdrucken Fehlermeldungen anzeigen. Computer, die immer wieder durch neue ersetzt werden müssen, weil wenige Jahre alte Rechentechnik nicht die notwendigen technischen Voraussetzungen aktueller Software erfüllen würde.Die Industrie habe aus ökonomischen Gründen kein Interesse daran, langlebige, reparable Produkte zu verkaufen.

    An diesem Punkt setzt die Repair-Bewegung an. 2009 gründete Martine Postma in Amsterdam das erste Repair-Café, aus Protest gegen die Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Innerhalb von vier Jahren wurden in den Niederlanden über 50 solcher Treffpunkte ins Leben gerufen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile eine Vielzahl dieser Stätten, in denen gemeinsam repariert, aber auch Handarbeitstechniken vermittelt, Marmelade eingekocht oder Seifen gegossen werden. Die Café-Werkstätten bieten nicht nur Raum, Werkzeug und Know-How, um zu tüfteln und kaputte Dinge unter Anleitung Fachkundiger wieder gangbar zu machen. Hier würden auch Nachbarschaftshilfe gelebt, Teamgeist geweckt und Generationen zusammengeführt, so Wolfgang M. Heckl.
    Das Reparieren beschreibt er als einen Weg, Funktionsweise und Herstellung von Produkten besser zu verstehen, sie Wert zu schätzen: "Wer repariert, setzt sich mit Dingen auseinander, begreift die Welt [...]".
    Während der Kauf eines Konsumartikels nur kurzfristig Glück bringe, sei das Reparieren eine große persönliche Bereicherung. Wer den ersten Schritt getan habe, sich an eine Reparatur heranzuwagen, trainiere selbstverantwortliches Handeln und mache die Erfahrung, nicht von anderen abhängig zu sein. Der Nutzen ist dabei also nicht nur materieller Art: "Der größte Gewinn bei einer durchgeführten Reparatur ist nicht, dass ein defekter Gegenstand wieder funktioniert, sondern mein eigenes Erleben, dass ich etwas kann."

  9. Cover des Buches Die Siliziuminsel (ISBN: 9783453319226)
    Qiufan Chen

    Die Siliziuminsel

     (16)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    In naher Zukunft angesiedelt strotzt dieses Buch vor digitalen Visionen, sowie düsteren Perspektiven auf die Umwelt und unser Verhalten mit dem Massenkonsum. Neben diesen erschreckenden Ansichten und futuristischen Innovationen zeugt das Werk auch von einer gelungenen Sprache und interessanten Einblicken in die Welt derjenigen, die schon heute von dem Müll der konsumierenden Staaten leben. Die Sprache ist überzeugend, manche der technischen zukünftigen Entwicklungen naheliegend. Allerdings sind manche Passagen auch äußerst brutal, nahezu ins Abartige ausufernd geschrieben. Neben sich anreihenden Vergleichen, die sich durch das gesamte Buch hinziehen, lässt dies die wirklich potentielle, mit etwas mehr Weitsicht wünschenswerte Geschichte immer wieder ins Holpern geraten. Der Einblick in die bereits heutzutage herrschende Welt des Mülls lässt sich anhand dieses Buches aber durchaus kennenlernen.

  10. Cover des Buches #Einfach plastikfrei leben: Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag (ISBN: 9783517098012)
    Charlotte Schüler

    #Einfach plastikfrei leben: Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag

     (39)
    Aktuelle Rezension von: PaulaJosina

    Natürlich ist dies nur meine persönliche Meinung und nur weil ich diesem Buch diese Bewertung zukommen lassen, heißt es nicht, dass es auf jeden anderen zutrifft. Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst jedoch nicht meine ehrliche Meinung. 

    Plastik begegnen wir überall. Morgens nach dem Aufstehen beim Zähne putzen, beim Anziehen, beim Frühstücken. Mittags beim Essen in der Kantine, an unserem Schreibtisch, auf dem Weg nachhause. Aber auch abends kommen wir in Kontakt mit Plastik. In den letzten Jahren wurde immer mehr darauf aufmerksam gemacht, dass diese Masse an Plastik nicht gut für unsere Umwelt ist. Immer wieder sieht man Bilder von Schildkröten in deren Nasenlöcher Strohhalme stecken oder Mägen von Tieren, die komplett voll sind, aber leider nicht mit Essen.

    „Zero Waste“ und „Minimalismus“ liegen im Trend. Eine Plastiktüte ist out und stattdessen greift man zum Jutebeutel. Plastikflaschen? Auch nicht mehr cool. Aber kann man auch noch mehr machen als diese beiden Dinge, um die Umwelt weniger zu verschmutzen?

    Genau aufgrund dieser Frage habe ich das Buch beim Bloggerportal angefragt. Versteht mich nicht falsch, ich versuche schon unnötigen Plastik zu vermeiden, aber manchmal fällt einem halt nicht ganz auf wodrin alles Plastik ist, wie beispielsweise der Coffee to go Becher.

    Meine Freunde haben darüber gerätselt, ob das Buch wohl in Plastik eingepackt sein und es Hochglanzpapier geben würde, aber dies war glücklicherweise nicht der Fall. Die Seiten sind aus Apfelpapier, werden also aus alten Apfelschalen hergestellt. Dies ist meiner Meinung nach eine wirklich tolle Idee. Zwar sind die Seiten dann nicht so weiß wie wir es evtl. von anderen Büchern gewohnt sind aber ganz ehrlich: Wenn interessiert es schon ob die Seiten beige oder strahlendweiß sind?

    Was ich an diesem Buch wirklich mochte, war die Unterteilung. Zuerst wird einem erklärt was Plastik genau ist und es werden verschiedene Begriffe definiert wie beispielsweise biologisch abbaubar oder Bioplastik. Danach nimmt man dann Schritt für Schritt den Abbau des Plastikkonsum in Angriff. Dieser Prozess ist sehr gut individuell anpassbar auf das eigene Tempo und die eigenen Bedürfnisse.

    Hin und wieder gab es kleine Listen zum Ausfüllen oder Bastelanleitungen, wovon ich bestimmt noch einige ausprobieren werde.

    Als ich mich das erste Mal über das Thema bei ein paar amerikanischen Youtubern informiert habe hat mich immer gestört, dass einem vermittelt wurde, dass man beispielsweise sofort die Plastikzahnbürste wegwerfen und gegen eine aus Bambus ersetzen sollte. Warum aber nicht erst die Alte aufbrauchen? Charlotte Schüler betont immer wieder, dass man den Vorgang möglichst ressourcenschonend angehen sollte, dass heißt man ersetzt erst dann etwas gegen eine plastikfreie Alternative, wenn die andere kaputt oder aufgebraucht ist. Ansonsten würde man nur unnötig Müll produzieren. Das sie dies in den Fokus gestellt hat, fand ich sehr gut.

    Das Einzige was mich gestört hat, war, dass sie sich ab und an wiederholt hat und häufig dazu aufgerufen hat dem Instagram Kanal und dem Hashtag zu folgen. Aber ich konnte nachvollziehen wieso sie das tut, da es sich in einer Gruppe meist leichter ein Projekt bewältigen lässt

    Fazit

    Meiner Meinung nach ein wirklich guter Einstieg in das Thema und ein perfekter Guide für die Menschen, die sich aus ihrer Plastikkomfortzone bewegen möchten.

    Von mir gibt es 5 von 5 Sternen

    Für weitere Rezensionen oder buchigen Content schau doch gerne auf meinem Blog vorbei: https://paulajosina.wordpress.com/

  11. Cover des Buches 500 junge Ideen, täglich die Welt zu verbessern (ISBN: 9783499215025)
    Shary Reeves

    500 junge Ideen, täglich die Welt zu verbessern

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Leiraya
    "500 junge Ideen, täglich die Welt zu verbessern" richtet sich in erster Linie an junge Leser, aber auch für Erwachsene bietet das Buch jede Menge nützlicher Tipps und Gedanken. In thematisch verschiedenen Kapiteln bietet es unter anderem Anregungen, wie man unsere Umwelt besser schützen kann und wie ein besseres Miteinander der Menschen einer Gesellschaft erreicht wird. Geschickt werden viele Tipps mit Zahlen und Statistiken unterlegt, wodurch eine bessere Glaubwürdigkeit erreicht wird. Außerdem stammen viele Ideen von Prominenten, und erfahren so möglicherweise größeres Gehör. Leider gibt es auch viele Wiederholungen, was beim Lesen doch etwas störend ist. Wahrscheinlich kann man das aber nicht vermeiden, wenn man verschiedene Promis inteviewt und alle etwas ähnliches antworten. Insgeamt ist das Buch sehr übersichtlich gegliedert. Die Themen sind farblich unterteilt, und die einzelnen Ideen klar voneinander abgegrenzt. Bei den Promi-Tipps ist die jeweilige Person mit Beruf und evtl. eine kurze Info angegeben. Außerdem zeigen Symbole an, durch welchen Tipp sichz.B. Geld sparen lässt. Positiv anzumerken ist auch, dass die einzelnen Ideen in kurze Absätze geglieder sind, und man daher dazu ermuntert wird kurz etwas nachzulesen. In der Lesrunde wurde deshalb auch angemerkt, dass sich das Buch ideal als Klolektüre anbietet, da die Abschnitte so kurz sind. :) Für Jugendliche ist das Buch sicher eine Bereicherung, da unterhaltsam aufgezeigt wird, wie sich mit nur wenig Mühe etwas verändern kann. Außerdem ist das Buch sehr ansprechend gestaltet und verspricht durch die kurzen Abschnitte auch eine kurzweilige Leseunterhaltung. Ich kann es mir außerdem gut als Schullektüre vorstellen, z.B. im Gemeinschaftskunde-Unterricht. Für Erwachsene ist noch anzumerken, dass es auch eine Version für Erwachsene gibt, in der die doppelte Anzahl an Anregungen vorkommen und Tipps mit "frage deine Eltern..." wegfallen bzw verändert wurden.
  12. Cover des Buches Pfade der Liebe (Die Bradens & Montgomerys, Pleasant Hill – Oak Falls 3) (ISBN: B08C764GCZ)
    Melissa Foster

    Pfade der Liebe (Die Bradens & Montgomerys, Pleasant Hill – Oak Falls 3)

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Pukkelpop

    Pfade der Liebe ist das erste Buch welches ich von der Autorin Melissa Foster gelesen habe. Der bildliche Schreibstiel war mir schnell vertraut und hat mich sofort gefesselt, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

    Die flippige Morgyn und der gut aussehende Graham lernen sich auf einem Festival kennen und verlieben sich ineinander. Beide sind sehr gegensätzlich, aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.

    Ich finde beide Protagonisten sehr sympathisch und konnte mich in die Charaktere gut hineinversetzen.

    Diese Buch würde ich allen empfehlen die was fürs Herz suchen, eine emotionale, gefühlvolle perfekte Liebesgeschichte die in sich stimmig ist.



  13. Cover des Buches Einfach die Welt verändern (ISBN: 9783492301787)
    Eugénie Harvey

    Einfach die Welt verändern

     (16)
    Aktuelle Rezension von: BettinasBuechereck
    Dieses Buch kaufte ich vor Jahren. Es stammt von der Organisation "We are what we do", die es so inzwischen nicht mehr gibt. In dem Buch werden, wie der Titel vermuten lässt, 50 Aktionen vorgestellt, mit denen sich die Welt ein kleines Stückchen verbessern lässt.

    Es handelt sich um meist relativ einfache Dinge wie den Wasserkocher nur sparsam zu befüllen; das Licht auszumachen, wenn man geht; Papier beidseitig zu benutzen; seine Brille oder seinen alten Computer zu recyclen; um so Energie und Ressourcen zu sparen. Aber auch Sachen, die "von Mensch zu Mensch" kommen, wie sein Lächen verschenken, jemanden umarmen oder zuhören.

    Die Seiten sind sehr schön gestaltet, jede Aktion bekommt eine Doppelseite, die kunstvoll und immer wieder anders aussieht. Bspw. ist bei der Aktion "Wirf deinen Kaugummi in die Tonne" in der Mitte ein Klebepad, sodass man die Seiten mit etwas Aufwand auseinander ziehen muss - darunter der Schriftzug "Ein Gedanke, der kleben bleibt".

    Das Buch habe ich oft in die Hand genommen und darin geblättert - einfach, weil es schön anzusehen ist. Inzwischen habe ich es weiterverschenkt (ebenfalls eine Aktion aus dem Buch). Die Aktionen sind nett und eine kleine Alltagsinspiration. Außerdem verbreitet das Buch die Botschaft, dass man auch mit Kleinigkeiten etwas in der Welt bewirken kann. Nämlich dann, wenn alle mitmachen.
  14. Cover des Buches Es war einmal ein Hosenbein... (ISBN: 9783258600093)
  15. Cover des Buches Viel zu viel Zeug! (ISBN: 9783737358316)
    Emily Gravett

    Viel zu viel Zeug!

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Mitherzundbauch

    Das Elsterpaar Tim und Tina werden Eltern. Gleich vier Eier liegen im Nest. Die beiden freuen sich sehr und machen sich gleich daran, das Nest gemütlich einzurichten und alles zu besorgen, was die Kleinen so brauchen könnten. Es soll an nichts mangeln. Nur leider verrennen sie sich dabei etwas, denn es wird immer mehr, was den Weg in ihr Nest findet. Und als sie dann auch noch ein ganzes Auto darin abladen, passiert das große Unglück. Zum Glück lernen die beiden dadurch, worauf es im Leben wirklich ankommt.


    Brauchen wir wirklich all den Krempel, den wir anhäufen? Ich kann für unsere Familie ganz klar sagen: nein. Und dieses Buch führt unsere Kinder mit einer lustigen Geschichte an die Thematik heran. Natürlich können Elstern keinen Kinderwagen oder gar ein Auto in ihr Nest hieven, aber diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass es nie genug ist und viele eben immer mehr haben wollen. Und auch Kindern fällt es häufig schwer, auch von etwas zu trennen. So bot uns das Buch die Grundlage, über das nachzudenken, was im Leben zählt, welcher Besitz uns besonders wichtig ist und was wir vielleicht auch loslassen können. 

    Die Illustrationen finde ich sehr gelungen, immer wilder und u durchsichtiger wird der Haufen Zeug. Man kann sie auch gut als Suchbilder nutzen.

    Einzig die Reime können mich nicht völlig überzeugen. Manche lesen sich dann doch etwas holprig. Aber das ist auch immer Geschmacksache.


    Kinder ab 4 Jahren und deren Vorleser haben mit diesem Buch auf jeden Fall eine witzige Geschichte, die gleichzeitig zum Nachdenken und Sprechen anregt.

  16. Cover des Buches Einfach intelligent produzieren (ISBN: 9783833301834)
  17. Cover des Buches Paletten Style. Empfohlen von HGTV (ISBN: 9783772453427)
    Nikkita Palmer

    Paletten Style. Empfohlen von HGTV

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Highlander
    Der Trend aus Paletten Möbel und Einrichtungsgegenstände zu bauen, ist zwar nicht neu, aber die Ideen im frisch erschienenen "Paletten Style" sind alles andere als 0815. Zwar sind auch ein paar "Klassiker" unter den Selbstbaumöbeln dabei wie zum Beispiel ein Bett, aber selbst das ist durch praktische Rollen verändert und noch besser gemacht! Ansonsten sind einige Ideen dabei, die ich so noch gar nicht kannte und auch nirgends gesehen habe. Besonders ressourcenschonend sind einige Wohnaccessoires, die aus übrig gebliebenen Palettenteilen hergestellt werden können. Denn bei Sitzbank und Tisch wird nicht immer die ganze Palette benötigt. Mit den kleineren Stücken bekommt so aber trotzdem alles einen Nutzen.

    Mit vielen Bildern werden die einzelnen Arbeitsschritte erklärt. Die Autoren zeigen, dass sie selbst Hand angelegt haben und jedes Möbelstück auch wirklich selbst gebaut haben. 

    Als Einsteigerbuch für DIY-Begeisterte würde ich das Buch nicht bezeichnen, denn der Einführungsteil ist verhältnismäßig kurz. Zudem sollten bereits einige Standardwerkzeuge für die Holzverarbeitung vorliegen, nur mit Hammer, Fuchsschwanz und Schleifpapier kommt man nicht wirklich weit. Für bereits etwas Erfahrenere Bastler und Heimwerker geht es dafür schnell ans Eingemachte. Besonders gut gefallen hat uns der Servierwagen und der Couchtisch. Wobei wir letzteren aktuell bauen. Einen Teelichthalter und das Hängeregal haben wir davor zum Üben und bekanntmachen mit den Anleitungen auch schonmal zusammengebaut. Das ging schnell und gut von der Hand. Die Anleitungen sind mit etwas Vorwissen gut verständlich und sinnvoll strukturiert. 

    Das Konzept zum Möbelstück "Recycling Center" hat mir nicht so gut gefallen. Es sieht wirklich gut aus, ist aber laut Anleitung nicht verschließbar, sodass ich dort nicht unbedingt Rest- oder Verpackungsmüll hineinpacken würde (Gestank). 
    Für mein Empfinden kürzer hätten außerdem die Ausführungen zu den persönlichen Vorlieben rund ums Recyceln, Heimwerken und Wohnen sein können. Für mich ist es vornehmlich ein DIY-Handbuch und kein Wohnratgeber. Da das aber nur mein Empfinden ist, gibt es dafür keinen Abzug. 

    Ich möchte den beiden Autoren ein großes Lob für die kreativen Ideen aussprechen. Es gibt mittlerweile viele Palettenbücher und dann doch noch schöne, neue Projekte aufzuführen ist eine hohe Kunst!

    Das Buch ist im topp-Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro.
  18. Cover des Buches Anleitung zum Unschuldigsein (ISBN: 9783104037028)
    Florian Illies

    Anleitung zum Unschuldigsein

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Florian Illies beschreibt anhand alltäglicher Situationen unsere inneren Gedankenabläufe, bei denen wir nur verlieren können, mein Problem bei der Sache ist: In vielen der genannten Situationen hatte ich noch gar kein Schuldgefühl, insofern war die Lektüre des Buches in meinem Fall eher kontraproduktiv! Aber daß man das Buch mit einem Disclaimer versehen sollte, würde ich nicht gerade sagen, ginge mir zu weit. Im nächsten Buch vielleicht: Schuldgefühle im Sport, beim Rezensionenschreiben o.ä.

  19. Cover des Buches Mein Leben als Hoffnungsträger (ISBN: 9783716040126)
    Jens Steiner

    Mein Leben als Hoffnungsträger

     (27)
    Aktuelle Rezension von: bookish_yvonne

    “Mein Leben als Hoffnungsträger” von Jens Steiner ist ein ungewöhnlicher Roman über den Alltag, und wer hätte gedacht, dass es möglich wäre den Alltag so spannend zu beschreiben! 

    "Mir ist nicht wohl dabei, weil Joãos Geschäft wie alle Geschäfte wachsen will, weil es wie jedes Geschäft die Weltherrschaft anstrebt. Ich aber will keine Herrschaft, ich will im dunklen Dickicht der Gegenwart bleiben. Mir gefällt es hier. Warum muss man immer besser werden, warum immer noch ein Diplom erwerben, warum immer weiter dorthin streben, wo die Luft dünn ist, wo Stressjob und Haushypothek ständig die Hand an deiner Gurgel haben? Ich verstehe es nicht und will es nicht verstehen."


    Nachdem Philipp seine Lehre zum  Mechatroniker abgebrochen hat und aus seiner WG rausgeschmissen wurde, weil die Mitbewohner seinen Putzfimmel nicht mehr tolerieren wollten, vertreibt er sich die Zeit an einer Tramhaltestelle die Zeit mit dem Auflesen von Stanniolpapieren. Dabei wird Uwe, der Leiter des städtischen Recyclinghofs auf ihn aufmerksam, und nimmt ihn unter seine Fittiche. Uwe nennt Philipp seinen neuen Hoffnungsträger und zeigt ihm alles, was es auf dem Recyclinghof zu wissen gibt. Phillipp wirkt mehr wie ein interessierter Beobachter als ein Teilnehmer des Lebens, denn er lässt das Leben einfach geschehen.

    Zu den "Fantastischen Vier" des Recyclinghofs gehören noch Arturo und João dazu, zwei Portugiesen, die aus den abgegeben Waren ihren eigenen, nicht ganz legalen Nutzen ziehen, für den sie bald auch Philipp gewinnen wollen – bis ihnen ein Großprojekt aus dem Ruder läuft und die aufgeräumte Welt des Recyclinghofes gehörig ins Wanken gerät. 

    Es ist einfach unglaublich spannend die Gedanken von Philipp mitzuverfolgen, weil sie so wunderschön lyrisch dargestellt werden. 


    Klare Leseempfehlung von mir, denn auch das Ende ist nicht 08/15 😉

  20. Cover des Buches So viel Müll! (ISBN: 9783831038220)
    Jess French

    So viel Müll!

     (6)
    Aktuelle Rezension von: nur-noch-ein-bisschen

    Die Tierärztin Dr. Jess French hat versucht in diesem Buch (fast) alle Themen rund um den Müll zu beleuchten und Kind gerecht aufzubereiten. Dabei ist der Begriff recht weit gefasst, denn es geht nicht nur um klassischen Müll, Recycling, Plastik, Elektro- und Weltraumschrott sondern auch um Luftverschmutzung und erneuerbare Energien.

    In den 30 Kapiteln werden zunächst die Grundlagen erläutert, um sich dann spezifischeren Themen zu widmen. Es wird versucht mit einer Mischung aus Bild und Text die verschiedenen Themen (auch wenn sie teilweise kompliziert sind) nachvollziehbar darzustellen. Dabei werden auch immer wieder einzelne Zahlen herausgestellt z.B. mehr als 200 Mrd. Aluminiumdosen landen jedes jähr im Müll oder der Mageninhalt von Schildkröten besteht oft zu 74% aus Plastikteilen. 

    Das Buch hat ein Vorwort des NABU, der natürlich die Wichtigkeit des Themas deutlich macht. Fotos, Infografiken, Illustrationen machen das Layout ziemlich wild und so verwundert es nicht, dass es keinen einzelnen Illustrator gibt, sondern insgesamt sieben Personen, die für Gestaltung und Bildredaktion zuständig waren. 

    Insgesamt wahrscheinlich kein Buch, das man ‚am Stück‘ durcharbeitet, sondern eher ein Nachschlagewerk zu den verschiedenen Themen. Und damit auch gut für den Einstieg in das Thema geeignet.

  21. Cover des Buches 50 Tage ohne Plastik (ISBN: 9783845842189)
    Alexandra Löhr

    50 Tage ohne Plastik

     (11)
    Aktuelle Rezension von: june_london

    Inhalt: 50 schön illustrierte Karten mit Tipps und Inspiration wo Plastik im Alltag lauert und wie man den eigenen Verbrauch reduzieren kann. 

    Eindruck: Ich hatte eine No Plastic-challenge für 50 Tage erwartet. Das trifft es nicht ganz. Auf jedem Kärtchen steht ein kurzer Text zu verschiedensten Themen und Lebensbereichen, wo mir Plastik begegnen kann und wie ich es vermeiden oder reduzieren könnte. 

    Viele dieser Tipps sind nichts neues mehr: lieber in Unverpacktläden einkaufen statt im Supermarkt, keine Strohhalme mehr verwenden (höchstens aus Metall oder Holz), keine ToGo-Becher nutzen sondern (eigene) Mehrweg-Becher etc....

    Aber ich habe auch ein paar neue Ideen bekommen, an die ich bisher noch nicht gedacht hatte z.B. wie ich umweltschonender Wäsche wasche (Temperatur, Schleuderzahl, Trocknung), eigenes Besteck mitbringen damit ich unterwegs nicht auf Einweg-Plastikgeschirr angewiesen bin, beim Online-Shopping auf nachhaltige Anbieter/Versandoptionen achten und Retouren vermeiden, Müll mit nach Hause nehmen und ordentlich trennen statt in die öffentlichen Sammelmülltonnen werfen, u.v.m.

    Als ich die Kärtchen durchgelesen habe, ist mir bewusst geworden, dass es eigentlich immer nur um kleine Veränderungen geht, die aber mit der Zeit und zunehmender Anzahl einen sehr großen Einfluss haben. Und man kann jeden Tag zu jedem Zeitpunkt damit anfangen. Auch eine 1-Tag- Challenge wird vorgeschlagen. Einfach mal einen Tag lang, den unterwegs produzierten Müll sammeln und nach Hause mitnehmen, statt ihn unterwegs zu entsorgen. Oder einen Tag lang nichts in Plastik verpacktes oder aus Plastik bestehendes kaufen. So wird der eigene Plastik-Konsum einmal wirklich bewusst.

    Fazit: Lehrreich und inspirierend. Auch eine nette Geschenkidee. 

  22. Cover des Buches Die analoge Revolution (ISBN: 9783570501375)
    Christian Schwägerl

    Die analoge Revolution

     (2)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Die Macht über die Daten

    Analoge und digitale Welt treffen in der Gegenwart intensiv aufeinander.

    Einerseits digitalisiert sich „die Welt“, Datenströme, Informationsflut, Selbstvermessung, ständige Kommunikationsmöglichkeiten, weitreichende Steuerprogramme für automatisierte Abläufe und vieles mehr kennzeichnet den Alltag bis hin dazu, dass „das Private öffentlich wird“ (und das nicht immer freiwillig).

    Andererseits wird das Digitale auch der „Analogisierung“ unterzogen. In den Bereichen der KI, der Robotik, der selbstlernenden Systeme liegen menschliche-analogen Denkweisen zugrunde, die erster Input zur Digitalisierung sind.

    So trifft der Untertitel des Buches den Status Quo des aktuellen Prozesses sehr genau:
    „Wenn Technik lebendig wird und die Natur mit dem Internet verschmilzt“.

    Eine Entwicklung, die Schwägerl zunächst sehr verständlich in ihrer Entwicklung im Buch auch fiktional nachzeichnet.

    Dieser Prozess ist aber nicht der eigentliche Schwerpunkt seiner Gedanken, sondern Schwägerl geht vor allem der Frage nach, wer denn „das Sagen“ in diesem Prozess faktisch besitzt und wer diese Macht eigentlich besitzen sollte, damit die von ihm benannten konkreten Gefahren (der Griff nach dem ganzen Leben, Endstation Singularität, „Hineinschritt“ statt „Fortschritt“) im Zaum gehalten werden können.

    Mit sehr lebendiger Erzählweise und sehr treffenden Projektionen für eine gar nicht ferne Zukunft führt Schwägerl dabei jeweils in seine einzelnen Themen ein.

    Der Verlust der Datenbrille („Er hatte diese Brille vom ersten Tag an gehasst. Jetzt, wo sie weg war, bekam er Angst. Er war nicht mit dem System verbunden, er hatte sein eigenes kleines Loch geschaffen, durch ein Versehen“) und der damit verbundene „Ausschluss“ aus der Welt ist eine der vielen Fiktionen, die Schwägerl dabei treffend nutzt.

    Einerseits liest sich das wie Science Fiction in Teilen, andererseits trifft Schwägerl den Nagel bereits für die Gegenwart auf den Kopf (und das war ja der Sinn dieser kleinen Fiction zu Beginn des Buches).
    Denn wie ist das jetzt schon, wenn das Internet mal ausfällt für einige Stunden? Das Smartphone sich verabschiedet und Ersatz einige Tage dauert? Interessante Emotionen sind dann zu beobachten, auch an sich selbst, so selbstverständlich ist die digitale Welt bereits in die analoge Kultur implementiert.

    Eine Verschmelzung, die weiter fortschreiten wird und für die Schwägerl in seiner besonderen Art und Weise der Annäherung an das Thema immer wieder Szenarien und Visionen vor Augen führt, die das technisch Mögliche weiterdenken.

    Das ist gewöhnungsbedürftig, dieses andere Form eines ja doch Sachbuches, funktioniert aber bei fortschreitender Lektüre durchaus, auch wenn manche Szenarien noch überaus abstrakt wirken.

    Immer klarer lesen sich die Grundgedanken Schwägerls heraus. Der „gesteuerte“ Weg des Menschen zum Egoismus, die „Vereinzelung“ auf Kosten des Blicks für die Bio-Unität, die Behauptung des „Ich“ als einer Illusion des Stoffwechsels statt einer fassbaren und eigenständigen Komponente des menschlichen Seins, all dies sind Fehlentwicklungen, die Schäwgerl benennt, welche die Gefahr einer digitalen Isolation befördern können.

    Ein Umdenken ist es, das Schwägerl als roten Faden des Buches anmahnt.
    „Panarchie statt Egoshooting“ und damit demokratische Kontrolle der „Systeme“ statt Nutzung der digitalen Möglichkeiten als Machtinstrumente.

    Das Verbindende zu stärken, auch im digitalen Prozess, das „Ego-Gen“ wieder zu schwächen, gemeinsam die Kontrolle auszuüben und damit eine echte „Fortentwicklung“ statt eine „passiven Hineingezogen-Werdens“ zu ermöglichen, dafür bietet Schwägerl Ideen und Alternativen, nachdem er den Status quo kreativ dem Leser auch emotional nahegebracht hat und die Gefahren ebenso kreativ vor Augen geführt hat.

    Eine empfehlenswerte Lektüre, die durchgehend den Blick auf die Menschen als grundlegend und von Natur aus „verbundene, soziale und vielschichtige Lebewesen“ schärft und zur Verantwortung für die weitere Entwicklung genau auf dieser Grundlage Impulse vermittelt, auch wenn nicht alle teils abstrakten „Visionen“ des Autors überzeugen und er zum Ende hin doch ein wenig in transzendente Gefilde abdriftet.
  23. Cover des Buches Hier im echten Leben (ISBN: 9783737358224)
    Sara Pennypacker

    Hier im echten Leben

     (29)
    Aktuelle Rezension von: KinderLeseWunder

    Die Worte „im echtes Leben“ und das dunkle Cover haben mich im ersten Moment eher abgeschreckt. Es ließ mich an eine brutal realistische Geschichte denken. Erst der Untertitel „Kann ein Träumer die Welt verändern?“ des Buches „Hier im echten Leben“ von Sara Pennypacker hat mich dazu veranlasst es mir genauer anzuschauen. Und es hat sich gelohnt!

    Der Junge Ware hat es nicht leicht im Leben. Ausgerechnet seine überbehütende Mutter ist die Quelle für sein Gefühl der Andersartigkeit. „All die Jahre hab ich dich behütet, damit du nicht verletzt würdest – ich weiß, ich weiß, überbehütet -, und dann stellt sich heraus, dass ausgerechnet ich diejenige bin, die…“ (S.285) Ware ist die Sorte Mensch, den die Gesellschaft als Träumer bezeichnet. Er ist ebenso die Sorte Mensch, den aufmerksamere Menschen, wie sein Onkel Cy, als Künstlernatur bezeichnen.

    Ware soll die Sommerferien in einem Sommerlager eines Gemeindezentrums verbringen. Dort war er all die anderen Sommer und jedes Mal war es schrecklich. Obwohl er dieses Jahr versucht mit seinen Eltern über seine Gefühle zu reden, ignorieren sie seine Worte und melden ihn trotzdem an. Schlimmer noch - Ware hört zufällig, wie seine Mutter zu seinem Vater sagt „Wieso können wir kein normales Kind haben?“ (S.46)

    Doch es kommt alles anders und es wird der beste Sommer seines Lebens. Er entdeckt seine Stärke und sein Ziel im Leben und versucht die Welt ein Stückchen besser zu machen, in dem er Ungerechtigkeiten bekämpft, wo immer sie ihm begegnen.

    Nein, das Buch hat kein märchenhaftes Happy End. Die Autorin bleibt dem Titel treu. Und das ist gut so. Dadurch wird es eine spannende und lehrreiche Geschichte, die genauso hätte passieren können und in der ein Träumer trotzdem geschafft hat die Welt ein Stückchen besser zu machen. „Schlimme Dinge passieren tatsächlich. Aber zum echten Leben gehören auch all die Dinge, die wir gegen das Schlimme unternehmen.“ (S.278)

    Dieses Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung für alle Leser ab 10 Jahren. Es beschreibt genau die Weltsicht, die jüngere Generationen meiner Meinung nach brauchen, um die Welt noch lebenswerter zu machen.

    „Übrigens, du sagst doch immer, dass ich in einem Wunderland lebe. Da täuschst du dich.“ (…) „Es stimmt schon, ich nehme es nicht einfach hin, wenn schlimme Dinge passieren, da hast du recht. Aber ich will nicht, dass Dinge wie durch Zauberrei plötzlich anders werden. Ich will, dass die Dinge das sind, was sie ein könnten. Aber irgendjemand muss das wollen, sonst wird nichts Schlechtes jemals gut werden.“ (S.223)

  24. Cover des Buches Jeans-Upcycling (ISBN: 9783517095370)
    Céline Dupuy

    Jeans-Upcycling

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Denise43437

    Das Nähbuch „Jeans-Upcycling“ stammt von Céline Dupuy und ist im Südwest Verlag erschienen. Das Buch enthält 28 Nähprojekte, bei denen aus ausgedienten Jeans neue Dinge entstehen. Bevor es mit den Nähanleitungen losgeht, vermittelt das Buch verschiedene Nähgrundlagen, zum Beispiel wie ein einfacher oder doppelter Saum genäht wird, zu Schnittmustern und zum Einnähen von Reißverschlüssen. Diese Informationen stehen alle im Zusammenhang mit den enthaltenen Nähprojekten.

     

    Bei den Nähprojekten handelt es sich um Anleitungen für Herrenaccessoires (beispielsweise Freizeittasche, Brieftasche und Schreibzeugmäppchen), für Damenaccessoires (unter anderem Gürtel, Notebook-Tasche und Hausschuhe) sowie für Accessoires für Zuhause (zum Beispiel Vase im Jeanskleid, Vorhangschlaufe und Hockerbezug).

     

    Zu den einzelnen Nähanleitungen gehört eine Zeichnung, aus der ersichtlich ist, welche Anforderungen die ausgediente Hose in Bezug auf ihre Größe erfüllen muss sowie welche Teile der Jeans verwendet werden. Außerdem ist angegeben wie viele Jeans benötigt werden, welches weitere Material und Zubehör erforderlich ist und wie zugeschnitten werden muss. Natürlich ist auch eine schrittweise Anleitung, wie das Accessoires genäht wird sowie mindestens ein Foto des fertigen Objekts, enthalten. Des Weiteren gehört eine Seite mit Skizzen aus denen verschiedene Informationen, wie beispielsweise wo genau mit welchem Stich genäht werden soll, dazu. Teilweise gibt es auch noch Tipps und Hinweise zum einzelnen Nähprojekt. Die Nähprojekte sind unterschiedlich schwer. Leider ist jedoch nicht angegeben zu welchem Schwierigkeitsgrad das jeweilige Stück gehört.

     

    Schnittmuster sind nur für die Fischerhüte und die Hausschuhe im Buch abgedruckt. Auch wenn die Jeanshosen unterschiedliche Maße haben, hätte ich mir insbesondere für Nähanfänger gewünscht, dass für alle Gegenstände zumindest ein Beispiel-Schnittmuster im Buch enthalten wäre.

     

    Da nicht immer ausrangierte Jeans vorhanden sind, empfehle ich allen, die sich für das Thema interessieren, frühzeitig ihre alten Jeans aufzuheben und bei Familie und Freunden nach ausgedienten Jeans zu fragen, damit die Nähanleitungen des Buchs nicht an dem benötigten Stoff scheitern.

     

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es viele schöne Ideen für das Upcycling von Jeans enthält. Ich empfehle es daher gerne weiter und freue mich über jede ausgediente Jeans, die ich zu neuem Leben erwecken kann.

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