Bücher mit dem Tag "reformation"

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180 Bücher

  1. Cover des Buches Katharina von Bora & Martin Luther (ISBN: 9783451068836)
    Maria Regina Kaiser

    Katharina von Bora & Martin Luther

    (30)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Da ich von der Autorin schon die Roman-Biographie  "Xanthippe - Schöne Braut des Sokrates" mit viel Freude gelesen habe,  war ich sehr neugierig auf dieses Buch mit der  Lebensgeschichte von Katharina von Bora (1499 - 1552).

    Die Erzählung beginnt mit einem   jungen Mädchen, das als Waise in die Obhut ihrer Tanten ins Kloster Mariathron übergeben wurde. Dort lernte sie lesen, schreiben und rechnen.  So gut es ging, verbrachte sie viel Zeit in der klostereigenen Landwirtschaft.   Aus Überzeugung wurde sie eine Braut Christi und ein späterer Aufstieg zur Priorin und Äbtissin zeichnete sich schon früh ab.   Durch einen Zufall bekamen sie und  Mitschwestern  Schriften des Ketzers Luther in die Hände.    Katharina fühlte sich sofort angesprochen davon und ihre Gelübde waren nur noch eine Last für sie.   An Ostern 1523  fliehen neuen  Nonnen aus dem Kloster Mariathron und finden Zuflucht in Wittenberg bei Martin Luther höchstpersönlich.  Katharina war dabei und über die Zeit entwickelte sich eine Beziehung zum Doktor Luther. 

    Frau Kaiser hat sehr glaubwürdig, den historisch - reformatorischen  Zeitgeist, die  Armut der einfachen Leute, den Bauernkrieg   und die Pest,  mit dem  Lebenslauf von Katharina von Bora verbunden. 

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde gerne weitere Biographien dieser Art lesen. 

  2. Cover des Buches Brüder (ISBN: 9783832162269)
    Hilary Mantel

    Brüder

    (156)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Aus der Sicht von Danton, Robespierre und Desmoulins erhalten wir in diesem Roman Einblick in die Geschehnisse der Französischen Revolution. Die drei Männer sind und denken sehr unterschiedlich und geraten doch alle in den Sog der Revolution.

    Ich habe es erneut mit Hilary Mantel versucht und muss gestehen, auch hier fiel es mir streckenweise schwer. Der Schreibstil der Autorin macht es der Leserschaft einfach nicht Leicht, am Ball zu bleiben. Oft holprige und abgehackte Dialoge, regelmäßige Verwirrung bei mir, wer denn gerade das Wort ergriffen hat.

    Ich habe mir sehr bewusst das Buch noch in meine Urlaubszeit gelegt, im normalen Alltag hätte ich es nicht geschafft es durchzulesen. Ich bin bei Mantel immer hin und hergerissen, da ich es eigentlich genial finde, dass sie Geschichte nicht schönt und möglichst bei den Fakten bleibt, andererseits ihr Stil mich immer wieder sehr viel Konzentration und Ausdauer kostet.

    Dennoch gefällt mir das Buch. Empfehlen kann ich es allerdings nur Leser/innen, die Vorkenntnisse über die Revolution haben und diese aus der Sicht einiger der wichtigsten Persönlichkeiten der Revolution und zum Teil auch aus Sicht der Frauen betrachten wollen und dafür viel Zeit mitbringen. 

  3. Cover des Buches Der Turm der Ketzerin (ISBN: 9783442484102)
    Deana Zinßmeister

    Der Turm der Ketzerin

    (29)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_Lohde

    Bei diesem Roman habe ich erst später erkannt das es der zweite Band ist. Aber als ich mit dem Lesen begonnen hatte, war ich schnell in der Geschichte drin und auch fasziniert davon.

    Denn wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat, kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

    Hier vereinen sich Spannung mit einer Prise Action und etwas Gefühl zu einem gut geschriebenen historischen Roman, den man somit auch ohne Band 1 zu kennen lesen kann.

    Denn es sind in sich abgeschlossene Geschichten.


    Ich kann nur empfehlen, sich diesen Roman mal anzuschauen.

  4. Cover des Buches Tyll (ISBN: 9783499268083)
    Daniel Kehlmann

    Tyll

    (308)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Die Geschichte des Gauklers, Narren, Artisten Till Eulenspiegel während der historischen Epoche des 30-jährigen Krieges: Eine interessante Lektüre, die einige Schwächen aufweist. Vor allem die nicht vorhandene Chronologie ist nicht gerade hilfreich. Dennoch wird anschaulich erzählt,wie es damals zugegangen ist, und unter welch erbärmlichen Umständen "gelebt" wurde.

  5. Cover des Buches Das Foucaultsche Pendel (ISBN: B005QMPEXU)
    Umberto Eco

    Das Foucaultsche Pendel

    (354)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Herr Eco schreibt in einem absolut unzugänglichen Stil, den wohl nur er selbst als Verfasser durchstiegen hat.

    Dann versucht er zu allem Überfluss auch noch, die okkulte Welt von Verschwörungstheorien zu zeigen und begibt sich dabei teilweise gefährlich nah an ideologisch verwurmtes Gedankengut ...

    Stil: 6.

    Das sagt schonmal alles!

  6. Cover des Buches 1517 (ISBN: 9783406700699)
    Heinz Schilling

    1517

    (15)
    Aktuelle Rezension von: Koehler-trifft-Buch

    500 Jahre Reformationsgeschichte liegen hinter uns. Martin Luthers Thesenanschlag in der Schlosskirche zu Wittenberg veränderte die Welt auf einen Schlag und leitete die Neuzeit ein. Das zumindest war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts die herrschende Meinung in der westlichen und vor allem der protestantisch geprägten Geschichtsschreibung, für die zum Beispiel Adolf von Harnack stand. Doch inzwischen ist das eurozentrische Geschichtsbild einer umfassenderen Sichtweise gewichen. Wie wir inzwischen wissen, haben auch andere Hochkulturen wesentliche „Impulse“ zur Neuzeit beigesteuert, wie Heinz Schilling in „1517 – Weltgeschichte eines Jahres“ anmerkt.

     

    Der emeritierte Professor für die Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin führt den Leser auf eine Zeitreise in das frühe 16. Jahrhundert. Dabei gelingt es Schilling selbst in der Kürze der Darstellung – der eigentliche Inhalt umfasst gerade einmal 308 Seiten – detailreich die Welt von damals zu skizzieren. So wird der Leser beispielsweise genauso in die ausgeklügelten Thronfolgevorgänge am spanisch-habsburgischen Hof in Madrid um Karl V. eingeweiht (dem einen großen Gegenspieler Luthers), wie in die Vorgänge um den osmanischen Herrscher Sultan Selim I., der zu Beginn des Jahres 1517 die Macht der Mamluken brach und damit dem Osmanischen Reich die Vorherrschaft in der muslimischen Welt sicherte. Beide Großmächte, d.h. das Haus Habsburg und das Osmanische Reich, standen sich fortan im 16. Jahrhundert feindlich. Schilling öffnet dem Leser in seinem Buch also den Blick auf das Europa und die Welt am Vorabend der Reformation. Und das durchaus auch in die weiteren „äußeren“ Aspekte des menschlichen Lebens von damals wie den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen der Zeit.

     

    Ganz entscheidenden Einfluss auf die Welt zu Beginn der Neuzeit sieht der Autor zudem im Einfluss des neuen Weltwissens, zumindest auf die Eliten von damals. Amerika wurde entdeckt, Reisen an den chinesischen Hof wurden unternommen sowie Entdeckungsfahrten nach Afrika und Asien.

     

    Aber auch die „Innerlichkeit“ war von Bedeutung. Die Welt besann sich wieder auf das Wissen und die Kunst der Antike, d.h. die Renaissance aus Italien „schwabte“ immer stärker nach Nordeuropa: Universitäten wurden gegründet, neue Wissenschaften sollten bald entstehen und mit dem Buchdruck war auch eine wichtige Voraussetzung für die Verbreitung der Reformation auf den Weg gebracht.

     

    Doch trotz aller Fortschritte zeigt Schilling auch, dass sich Aberglauben und Misstrauen hartnäckig hielten. Beispielsweise gegenüber dem Judentum, auch wenn sich einzelne Gelehrte wie der württembergische Humanist Johannes Reuchlin für die Anerkennung der jüdischen Kultur einsetzten. Aber auch Hexenverfolgungen und Geisterschlachten spielten nach wie vor eine große Rolle. Was sich in Erzählungen wie der „Geisterschlacht von Bergamo“ und den Gemälden und Holzschnitten von Bosch und Dürer zeigte.

     

    Schließlich sollte vor allem der Medici-Papst und Renaissance-Fürst Leo X., der zwar auf der einen Seite die bildenden Künste durch den Neubau von St. Peter förderte, auf der anderen Seite mit seinem Ablasshandel aber Widerspruch von Humanisten wie Erasmus von Rotterdam und dem Erzbischof von Toledo, Francisco Jiménez de Cisneros (einer von mehreren spanischen Reformern), oder Rittern wie Ulrich von Hutten erntete. Heinz Schilling zeigt im letzten Abschnitt seines Buches schließlich, warum gerade der Wittenberger Mönch und Professor Luther sich mit seinen Thesen zum Reformator aufschwingen konnte: „Keiner der spanischen Bibelwissenschaftler war in ähnlicher Weise ein existentiell um Wahrheit Ringender wie der Wittenberger Mönch.“ So stieg er und nicht sie zum Gegenspieler von Ablass-Papst Leo X. und Karl V. auf. Und seine Lehre traf in der Bevölkerung auf offene Ohren, denn trotz aller Kritik an der Kirche waren die Menschen im frühen 16. Jahrhundert noch sehr gläubig. Die Furcht vor dem Fegefeuer, die vor allem bei einem plötzlichen Tod jedem Menschen drohte, war sehr wach und so versprach Luthers „gnädiger Gott“ auch Rettung ohne Läuterung im Fegefeuer und ohne Ablass.

     

    Heinz Schillings Buch über das Jahr 1517 – auch nach den Reformationsfeierlichkeiten 2017 – ist ein profundes und spannendes Werk, um sich die Zeit vor der Reformation, und die Einflüsse auf diese, besser vorstellen zu können. Spannend geschrieben und klar gegliedert, führt es den Leser und die Leserin in eine interessante und aus heutiger Sicht fast versunkene Welt. In eine Zeit, in der die Menschen noch mit Inbrunst gläubig waren und sich mit Leib und Seele vor dem Martyrium des Fegefeuers fürchteten.
  7. Cover des Buches Die Feuerschreiber (ISBN: 9783038480907)
    Claudia Schmid

    Die Feuerschreiber

    (16)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Wer hätte wohl gedacht, dass hinter feuchten Klostermauern so ein Geist heranwächst. Und er hat großen Mut, der fürchtet sich nicht vor den Mächtigen!“

    Die Begegnung des Philipp Melanchthon, seines Zeichens Magister, Professor, Sprachgelehrter, und großer Geist in kleinem, unscheinbarem Körper, mit dem Mönch aus Wittenberg hatte bedeutende Folgen für die Kirche. Die beiden Männer waren zwar in mancherlei Hinsicht unterschiedlich, hatten jedoch ein gemeinsames Ziel vor Augen. Ihrer beider Bestreben war es, das Evangelium Gottes durch genaues Studium zu erkunden und die Kirche und das Universitätsstudium zu erneuern. Sowohl Luther als auch Melanchthon waren dazu berufen, zu Reformatoren zu werden, sie gingen ihren Weg mit unerschütterlicher Überzeugung. Melanchthon bildete mit seiner ruhigen, besonnenen Art einen Gegenpol zum aufbrausenden, glühenden Geist Luthers mit seinem messerscharfen Verstand, seiner Fähigkeit zum Ordnen von Gedanken und seiner bemerkenswerten Redlichkeit im Ringen um Wahrhaftigkeit. Ihre Gottesfurcht, ihr tiefer Glaube und das Wissen um die Dringlichkeit der Erneuerung der Kirche einte sie ebenso wie der Drang, den Menschen Bildung und Wissen zu vermitteln und ihnen zu dienen.

    Durch ihre gründlichen Recherchen gestattet die Autorin im vorliegenden Buch tiefe Einblicke in die Zeit der Reformationsbewegung und den Ursprung der Erneuerung der Kirche. Claudia Schmid begeisterte mich mit einer prallen Fülle von historisch relevanten Fakten und ließ mich in Form von Dialogen zwischen den Protagonisten an deren Ansichten, Anliegen und Lehren teilhaftig werden. Zwar ist – und bleibt – das Kernthema dieses Buches die Reformation mit all ihren Hintergründen und Auswirkungen, die bittere Armut und das unermessliche Leid des einfachen Volkes und die Errungenschaften dieser Zeit werden jedoch ebenfalls beleuchtet.

    Der schöne, gewählte Sprachstil hat viel dazu beigetragen, das Lesen zu einem Vergnügen zu machen. Die Kombination von fundierten Informationen und der Erzählung in Form eines Romans fand ich ausgezeichnet umgesetzt. Historische Ereignisse wurden auf sehr lebendige, interessante, oft sogar fesselnde Weise vermittelt und ich hatte an vielen Passagen das Gefühl, tief ins Geschehen einzutauchen.

    Die Autorin konzentriert sich im vorliegenden Buch nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Melanchthon und Luther. Sie gibt auch weiteren bekannten Figuren wie beispielsweise dem Ablassprediger Johannes Tetzel, dem Erzbischof Albrecht von Mainz, dem Hofmaler Lucas Cranach sowie dessen Freund Albrecht Dürer, Luthers Kontrahenten Johannes Eck, und vor allen Dingen den Ehefrauen der beiden Reformatoren ein Gesicht. Ich konnte mir die ruhige, gütige und mitfühlende Katharina Krapp mit ihrer zarten Statur ebenso bildhaft vorstellen wie die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die dem Haushalt Luthers vorstand und ihren Mann in jeder Hinsicht eine großartige Unterstützung war. Dieses Buch weckte in mir das Verlangen, mich intensiver mit der Lebensgeschichte Luthers und seiner Beziehung zu Katharina von Bora zu beschäftigen. Die Person des Jörg Unbereit als Wegbegleiter Philipp Melanchthons empfand ich als sehr gutes Stilmittel, um dem Leser das Leben des Bauernstandes und die Entstehung der Wiedertäufer-Bewegung nahezubringen. Der geschickte, kräftige Hüne aus dem Odenwald begleitet Melanchthon nach Wittenberg, ihre Lebenswege kreuzen sich danach immer wieder.

    Nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der optischen Aufmachung empfand ich dieses Buch als wirklich gelungen. Der Titel „Feuerschreiber“ könnte eindrucksvoller nicht dargestellt sein wie auf dem Cover dieses historischen Romans: ein Tintenfass mit Feder und den in kalligraphischen Schriftzügen angeführten Namen der beiden Reformatoren befindet sich in der oberen Hälfte des Buches, während die untere Hälfte von einem roten, lodernden Feuer dominiert wird und Bewegung und Gefahr versinnbildlicht. Der in großen weißen Lettern angeführte Buchtitel in der Mitte wurde mit tiefroter Farbe hinterlegt – eine wahrlich anziehende, aussagekräftige und gelungene Gestaltung!

    FAZIT: Ich empfand die Lektüre dieses historischen Romans aus der Feder von Claudia Schmid als höchst informatives, interessantes und an manchen Stellen sogar fesselndes Lese-Abenteuer, das mir auf den Spuren der beiden großen Reformatoren ein tiefes Eintauchen in die Geschichte erlaubte. „Die Feuerschreiber“ war eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehle!
  8. Cover des Buches Der dunkle Thron (ISBN: 9783404189151)
    Rebecca Gablé

    Der dunkle Thron

    (461)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Wieder eine grandiose Waringham-Geschichte vor historischen Hintergrund. Die Hauptperson, Nick of Waringham finde ich diesmal absolut unsympathisch! Er ist selbstgerecht und stellt an anderen Ansprüche die er selber gar nicht gerecht wird! Noch keine der Waringham-Personen hat Frauen so schlecht behandelt wie Nick! Aber gerade weil die Hauptperson nicht der "saubere" Held ist macht die Geschichte so lesenswert. Wie immer bei Rebecca Gable Bücher gibt es bei mir 5 Sterne!

  9. Cover des Buches Psychologie der Massen (ISBN: 9783868200263)

    Psychologie der Massen

    (42)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    Dieses Buch ist ein Schlüsselwerk in der Sozialpsychologie und beschäftigt sich mit der Psychologie von Menschen in Gruppen oder Massen. 

    In "Psychologie der Massen" untersucht Gustave Le Bon das Verhalten von Menschen in Gruppen und Massen. Er argumentiert, dass Menschen, wenn sie Teil einer Masse sind, oft in ihrem Denken und Verhalten beeinflusst werden, was zu kollektivem Verhalten führt, das sich von ihrem individuellen Verhalten unterscheidet.

    Le Bon erklärt, dass in einer Masse die rationalen Kontrollmechanismen des Einzelnen herabgesetzt sind, was dazu führt, dass Menschen in der Masse leichter emotionalisiert und manipulierbar werden. Er beschreibt die Masse als impulsiv, unstet und anfällig für extreme Meinungen und Handlungen. Le Bon argumentiert, dass die Masse eine Art kollektives Unbewusstes entwickelt und dass Individuen in der Masse ihre eigenen Identitäten und Verantwortlichkeiten aufgeben, was zu einer Art Herdentrieb führt.

    Ein weiteres wichtiges Konzept, das Le Bon anspricht, ist die Ansteckung von Emotionen in der Masse. Wenn eine Emotion von einer Person in der Masse ausgedrückt wird, kann sie sich leicht auf andere übertragen, was zu einer Steigerung der kollektiven Emotionalität führt.

    Le Bon argumentiert, dass Führer oder Redner in der Lage sind, Massen zu lenken, indem sie bestimmte Techniken anwenden, um die Massenpsychologie zu manipulieren. Er betont die Bedeutung von Symbolen, Mythen und emotionalen Appellen in der Beeinflussung von Massen.

  10. Cover des Buches Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete (ISBN: 9783865067814)
    Albrecht Gralle

    Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete

    (11)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter

    Meine Meinung zum Buch: 

    Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete


    Aufmerksamkeit und Erwartung:

    Wie immer findet sich dieser Punkt auf meinem Blog.


    Inhalt in meinen Worten:

    An einem schönen Tag in Wittenberg 1536 möchte Luther Kirschen vom Baum, für seine Katharina pflücken. Doch da geschieht das unvorstellbare, auf einmal steckt er im Jahre 2017 und muss sich mit einem selbstbewegenden Zeitalter vorlieb nehmen. Dass er dann auch noch auf Juden, den Papst und auf einen Herrn Sonnhüter trifft,  macht sein Abenteuer nur noch lebendiger.

    Wenn du Lust auf eine Zeitreise mit Luther hast, solltest du zu diesem Buch greifen.


    Wie fand ich das gelesene?

    Wie schon im Punkt Aufmerksamkeit und Erwartung hatte ich keine große Erwartung an das Buch. Denn ich ahnte, dass das Buch toll sein wird. 

    Und genau das ist es auch - und es ist für mich einfach ein Highlight im Februar. 


    Schreibstil:

    Das Buch versucht Luther im alten lutherischen Deutsch darzustellen, deswegen muss man sich anfangs an die Sprache, in den gesprochenen Sätzen, gewöhnen. 

    Dabei sind die Sätze und Gedanken von Luther in diesem Buch total interessant. Gerade weil auch die nicht so schönen Sachen damals von ihm aufgezeigt werden. Sein Judenhass, die Wut auf den Papst und auch was er von Muslimischen Menschen gehalten hat. Und dass er vielleicht heute anders denken würde. Und das macht das ganze total glaubhaft und auch besonders.


    Spannung:

    Ist für mich von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden - mein einziger Wermutstropfen: Das Buch hätte gerne noch 100 Seiten mehr haben können. So richtig trennen wollte ich mich nicht vom Buch.


    Charaktere:

    Sind für mich wirklich interessant gestaltet, sei es die Jüdin, der Papst, Luther und viele andere tolle kurze Protagonisten im Buch. 

    Auch die Ortschaften im Buch sind so gestaltet geschrieben, dass ich gerne selbst mal in die Lutherstadt reisen möchte und dort auf seine Spuren gehen möchte.


    Glaubensansätze:

    Luther hatte ja viele Gedanken und Sätze zu den diversen Punkten im Glauben. 

    Sei es, dass man sich die Gnade nicht verdienen kann sondern sie ist da, und dass Freiheit wichtig ist und man sich nicht von der Sünde knechten lassen sollte. Aber auch die anderen Punkte, die im Buch angesprochen werden, finde ich toll.

    Eine Grundfrage im Buch: 

    Wem gehört dein Herz? Dem Teufel oder Gott? Und was tust du, um mit Gott Zeit zu haben. 

    Ich fand das total schön zu lesen - bin begeistert, dass so ein Buch zu mir gefunden hat. Denn es rüttelte auch an meinem Glauben, an den Dingen, die ich so glaube und denke. Und es ist immer wieder schön auch Hintergründe zum glauben zu finden. 

    Denn heute ist das in den Evangelischen Kirchen wirklich spannend, was für eine Kirche ist es? Eher vom Ursprung Zwingli oder Luther. Das wusste ich bis zum Buch nicht. Also ein wirklich lehrreiches Buch.


    Fazit:

    Dieses Buch ist genial! Ich hätte mir jedoch noch mehr gewünscht und das Ende kam mir zu abrupt. Ich konnte mich gar nicht richtig vom Buch lösen. Und ich hoffe das der Autor noch mal so ein Buch schreibt, vielleicht zu Paulus oder Petrus? Einfach toll.


    Sterne:

    Ich gebe fünf!

  11. Cover des Buches Ich, Heinrich VIII. (ISBN: 9783732598236)
    Margaret George

    Ich, Heinrich VIII.

    (95)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    Wer war dieser König, der fünf Ehefrauen sein Eigen nannte und davon zwei aufs Schafott schickte? War er ein blutrünstiges Monster oder was trieb ihn an, sich auf diese grausige Weise von lästig gewordenen Frauen zu befreien?
    Ich habe dieses Buch keinen Moment als langweilig empfunden und es hat mir einen ganz neuen Blickwinkel auf die Person Heinrich des VIII. ermöglicht. Margaret George hat es geschafft mit diesem fiktiven Tagebuch, den König und seine Zeit für die Lesedauer von über 1200 Seiten wieder lebendig werden zu lassen.
  12. Cover des Buches Der Anwalt des Königs (ISBN: 9783104037042)
    C.J. Sansom

    Der Anwalt des Königs

    (105)
    Aktuelle Rezension von: Mikey

    Matthew Shardlake, Anwalt in London, begibt sich mit seinem Gehilfen Jack Barak, dem königlichen Tross vorausreisend, nach York im Norden Englands. Heinrich VIII., der die Reise mit seinem gesamten Hofstaat und einer Armee auf sich nimmt, ist es gelegen, sich der Ergebenheit der Einwohner an der schottischen Grenze zu versichern. Zu oft schon gab es hier Aufstände gegen seine Macht, gegen die Reformation und die Willkür der neuen Herren.
    Shardlakes offizielle Aufgabe ist es, die Petitionen des Volkes, das heißt diverse Anklagen, die dem König überreicht werden sollen, zusammen mit einem Anwalt aus York in Form und dann auch zu einer Entscheidung zu bringen.
    Zusätzlich ist er mit einer zweiten inoffiziellen Aufgabe betraut. Broderick, einer der Beteiligten am Aufstand gegen den König, soll zwecks peinlicher Befragung über die Mitbeteiligten des Aufstandes nach London in den Tower überführt werden. Da dem Verantwortlichen Ratwinter schon zu oft Gefangene unter seiner „Betreuung“ gestorben sind, soll nun Shardlake für seine Unversehrtheit bis zur Folter in London sorgen.
    Soweit die Vorgeschichte.


    Angekommen in York, fällt Shardlake eine dritte Aufgabe in Person des Glaser Oldroyd, der von einer Leiter stürzt, direkt vor die Füsse. Die Frage: War es ein Unfall oder gar Mord? Da ein ungeklärter Mordfall nicht den Besuch des Königs überschatten soll, wird Shardlake von Sir Maleverer, dem Organisator des Großereignisses beauftragt, auch diesen Fall zu untersuchen. Erst drei Mordanschläge auf Shardlake später schwant ihm, dass alles miteinander zusammenhängt: Und es geht um nicht weniger als die Legitimität der Herrschaft Heinrichs VIII.


    Mir geht es ja grundsätzlich so, wenn ich Bücher verschiedener Autoren nacheinander lese, dass ich jeweils erst ein paar Seiten brauche, um mich in den Stil neu einzufinden.
    Bei diesem Buch habe ich länger als gewöhnlich gebraucht und zuerst mit dem Schreibstil etwas gefremdelt. Ein großen Anteil daran hat die Ich-Form, in der der Roman geschrieben ist. Bücher in Ich-Form sollte man sich vorlesen lassen, nicht selber lesen, das ist meine Meinung. Mir gefallen sie nicht besonders, aber das ist Geschmackssache. Dazu kommt, dass der Autor versucht, im Sprachstil der Zeit zu erzählen, wobei es sich beim dem Buch freilich um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt, einen Anteil am Stil also auch die Übersetzung hat.
    Hat man sich aber erst mal eingelesen, ist dieser Kriminalroman durchaus fesselnd. Ich mag historische Romane vor allem dann, wenn sie gut recherchiert sind. Und das kann man hier unbedingt bestätigen. Man hat wirklich das Gefühl, diese Zeit kennen zulernen, wird regelrecht hineingezogen.
    Dazu sind die handelnden Personen Shardlake und Barak sympathisch, ihr Handeln ist logisch und nachvollziehbar. Alles Dinge, die mir wichtig sind.


    Die Auflösung gibt es erst kurz vor Schluss , auch das ist gut so. Wenn ich gelegentlich während des Lesens die Person, die als Täter am Ende ausgemacht ist, vorher schon in Betracht gezogen habe, ich habe den Gedanken dann doch wieder verworfen. So muss es sein.


    Dieses Buch habe ich gelesen, ohne die vorherigen oder nachfolgenden Romane der Reihe zu kennen. Das ist tatsächlich kein Problem und hindert natürlich auch nicht, in der Reihe weiterzulesen.



  13. Cover des Buches Ein Paradies, gebaut auf Sand (ISBN: 9783937013404)
    Anja Zimmer

    Ein Paradies, gebaut auf Sand

    (9)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern

    „Ein Paradies gebaut auf Sand“ ist der 2. Band um die Herzogin Elisabeth von Sachsen, und wir lesen hier einen präzise recherchierten Roman über die wirkliche Geschichte in diesem Zeitalter. Detaillierte Aufklärung erhalten wir nicht nur von dem Leben auf dem Schloss, sondern auch über den Alltag der Arbeiter. Sehr deutlich wurde das Grauen des Krieges beschrieben, und es ist wirklich furchtbar, wie sinnlos die Leute abgeschlachtet wurden für die Macht und das ganze Elend, Leid und der Hunger, der daraus entstand. Die Zeitgeschichte mit deren Tatbeständen ist hier gut verständlich an den Leser gebracht und zudem noch spannend, denn wir erfahren nicht nur das große Ganze, sondern auch über das Leben verschiedener Einzelpersonen. Der Schreibstil passt gut zu der Historie, lässt sich aber trotzdem schnell und angenehm lesen. Sehr schön sind auch die eingefügten Schwarz-Weiß-Fotos sowie das Personenregister, welches hilfreich ist bei all den Protagonisten.
  14. Cover des Buches Deutschland (ISBN: 9783835333130)
    Heinrich Heine

    Deutschland

    (257)
    Aktuelle Rezension von: GersBea

    Inhalt (Klappentext)

    »Denk ich an Deutschland in der Nacht,
    Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
    Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
    Und meine heißen Tränen fließen. «

    So beginnt Heimes Gedicht ›Nachtgedanken‹, das im Sommer 1843 entstand. Die Sorge um die politische Entwicklung in der Heimat, die ihm den Schlaf raubte, und  die Sehnsucht, seine 72 Jahre alte Mutter wiederzusehen, waren die Gründe, die ihn veranlassten, wenige Monate später seinen Aufenthalt im selbstgewählten französischen Exil zu unterbrechen und nach Deutschland zu reisen. Aus den Eindrücken dieser reise, die über Brüssel, Amsterdam und Bremen nach Hamburg und auf der Rückfahrt nach Hannover, Minden, Paderborn, Köln und Aachen führte, entstand ›Deutschland. Ein Wintermärchen‹, eine der bedeutendsten politischen Dichtungen in deutscher Sprache. Heine verflocht hier nicht nur mit großer Kunst Komik und Pathos, Elegisches und Humor miteinander, er übte vor allem ätzende Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Zuständen Deutschlands, das, wie er ahnte, am Vorabend einer politischen Erhebung stand.

    Dieter Klieschs vielschichtige Farbbilder (Crayon und Aquarell) betonen die Aktualität von Heines Dichtung. Der Maler hat aus der Perspektive unserer Zeit Heines Reise nachempfunden und im Bild festgehalten, was ihm auffiel, ihn in Rage, in Wut versetzte, seine Kritik herausforderte; denn wenn sich auch manches nach 140 Jahren verändert hat, die Verhältnisse sind längst nicht so, wie sie sein sollten.

    Ausgabe

    Büchergilde Gutenberg, Frankfurt/M.,
    1989.
    203 S.
    mit zahlreichen Bildern von Dieter Kiesch
     - Mit einem Essay von Walter Grab. -
    ISBN  3 763235574

    Meine Meinung

    Obwohl ich ein solides Grundwissen über deutsche Geschichte habe, fand ich das Lesen oft mühsam. Meine Ausgabe enthält viele Anmerkungen zum Text, Farbbilder von Dieter Klietsch sowie einen Essay von Walter Grab zum Wintermärchen.

    So kann ich nachvollziehen, warum das Spottgedicht zu den bedeutendsten politischen Dichtungen deutscher Sprache gehört.

    Im Rahmen der Klassiker Lesegruppe habe ich das Buch gelesen. Sicherlich ist es als Quellendokument über die Zeit aufschlussreich.

    Fazit

    Ich vergebe 3 Sterne und eine Empfehlung nur für Leser, die an der geschichtlichen Dimension der Zeit interessiert sind.

    Tipp: Laut lesen!

  15. Cover des Buches Kulturgeschichte der Neuzeit (ISBN: 9783406811500)
    Egon Friedell

    Kulturgeschichte der Neuzeit

    (13)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Egon Friedell brilliert mit jenem Wiener Charme, der Unverschämtheiten und Beleidigungen auf eine Weise serviert, dass man denkt, es handele sich um leckere Sachertorte mit Fiaker, einem dieser berühmten österreichischen Kaffeezubereitungen. 

    Er verstarb zu früh,, um seine Kulturgeschichte um die Unkultur-Geschichte seiner Landsleute nach dem "Anschluss" seines Heimatlandes in der Zeit des Holocaust erleben zu müssen - vielleicht ein Segen?.

    Nun bitt'schön, Herrschaften, wollen'S bei der Wahrheit bleiben: Am 16. März 1938 gegen 22 Uhr stürzte sich dieses jüdische Genie im Morgenmantel aus dem dritten Stock seiner Wiener Etablissements, um den SA-Männer zuvorzukommen. 

    Dies nur am Rande erwähnt, denn seine "Kulturgeschichte der Neuzeit" ist ein Genuss und mit einer derartigen Souveränität geschrieben, dass sich potentielle Leser durch das unschöne Ableben des Autors nicht von der Lektüre abhalten lassen sollten.

  16. Cover des Buches Riemenschneider (ISBN: 9783955404291)
    Tilman Röhrig

    Riemenschneider

    (47)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Tilman Riemenschneider ist mein Namensgeber. Deshalb war ich besonders gespannt auf das neue Buch von Tilman Röhrig. Es fängt schon toll an und die Figuren werden klar und sehr real geschildert. Insgesamt erfährt man viel von dem Menschen Tilman Schneider, seine Kunst, Würzburg im Jahre 1492 und dem damaligen Leben. Es gibt einige tolle Frauengestalten in dem Buch. 

    Ein sehr gut geschriebener historischer Roman

  17. Cover des Buches Die zwölfte Nacht (ISBN: 9783957512864)
    Charlotte Lyne

    Die zwölfte Nacht

    (81)
    Aktuelle Rezension von: Fornika

    Henry VIII ist für vieles bekannt, v.a. aber auch für seinen Verschleiß an Ehefrauen. Charlotte Lyne hat sich Ehefrau Nummer Sechs vorgenommen und erzählt von Catherine Parrs Leben vor, mit und nach Henry. Immer an ihrer Seite stehen die Seymours, die ebenfalls die englische Geschichte prägten.

     Im damaligen England gab es den Brauch, die zwölfte Nacht nach Heiligabend groß zu feiern. Lyne nimmt immer wieder Bezug auf diese Nacht, lässt Catherine Aufregendes und Aufwühlendes erleben, erzählt ihre Geschichte in zwölf Kapiteln. Dieser Kniff hat mir sehr gut gefallen, denn der Geschichte wird so ein sehr schöner Rhythmus gegeben. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, Lyne schreibt hier etwas altmodisch. Trotzdem habe ich mich bald eingefunden und bin Catherine gerne durch die Seiten gefolgt. So ganz nah kam man ihrem Charakter nicht, trotzdem fand ich sie sehr sympathisch und bin jetzt etwas schlauer, was die letzte von Henrys Frauen an begeht. Man merkt die gründliche Recherche, denn das gezeichnete Bild dieser Epoche ist sehr lebendig und authentisch gelungen. Von kleinen Längen mal abgesehen, hat mich Die zwölfte Nacht sehr gut unterhalten.

  18. Cover des Buches Maria Stuart (ISBN: 9783746745558)
    Stefan Zweig

    Maria Stuart

    (95)
    Aktuelle Rezension von: Schnick

    Es gab eine Zeit Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre, da habe ich die Bücher von Stefan Zweig verschlungen. Ich liebte (und liebe) seine Art zu schreiben und ich liebte (und liebe) die Themen seiner Bücher. "Die Schachnovelle" zum Beispiel ist eins der wenigen Bücher, die ich gerne mehrfach gelesen habe und lese.

    "Maria Stuart" ist kein wissenschaftliches Werk. Obwohl Zweig sich an die Fakten hält, liest sich das Werk wie ein Roman, was daran liegt, dass Zweig es sich nicht nehmen lässt einige Fakten auszuschmücken. Herausgekommen ist dadurch ein spannendes Werk, das sich schwer einordnen lässt. Es fühlt sich an wie ein Roman, ist aber derart faktenbasiert, dass man es genauso gut als Biografie einordnen kann. 

    Weil Stefan Zweig nun einmal ein sehr guter Schriftsteller war, ist "Maria Stuart" trotz des weitestgehend faktenbasierten Ansatzes entsprechend kurzweilig, spannend und interessant. Insofern ist es meiner Meinung nach absolut empfehlenswert. Wer jedoch ein wissenschaftlich-akademisches Werk mit Quellenangaben und ohne jede literarische Ausschmückung erwartet, der wird unweigerlich enttäuscht werden.


  19. Cover des Buches Die Schrift des Todes (ISBN: 9783596296842)
    C.J. Sansom

    Die Schrift des Todes

    (37)
    Aktuelle Rezension von: Blackfairy71

    Sommer, 1546. Die Ära König Henrys VIII neigt sich ihrem Ende zu. Unerbittlich bekämpfen sich Katholiken und Protestanten, die Jagd auf Ketzer wird immer gnadenloser. In dieser aufgeheizten Stimmung wird Matthew Shardlake in den Palast der Königin gerufen. Er soll ein brisantes Buch wiederfinden, das sie verfasst hat und das aus ihren Gemächern gestohlen wurde. Der Inhalt dieses Werks könnte sie aufs Schafott bringen. Doch bevor Shardlake und sein Gehilfe Jack Barak die Suche aufnehmen, wird in London ein Drucker tot aufgefunden. Bei ihm findet sich eine Seite des Manuskripts der Königin…


    Es ist das letzte Regierungsjahr von König Henry VIII. Er ist krank und aufgrund der großen Gewichtszunahme kaum noch in der Lage, sich zu selbst zu bewegen. Heute deutet vieles darauf hin, dass er Diabetes hatte. Da diese Krankheit aber damals völlig unbekannt war, wurde sie nicht behandelt und so starb er an den Folgen. 

    C. J. Sansom gelingt es in „Die Schrift des Todes“ mal wieder, die Tudorzeit lebendig werden zu lassen. Hervorragend recherchiert führt er den Leser durch das damalige London. Wie immer begleiten wir den Ich-Erzähler Matthew Shardlake zum einen bei seiner Arbeit als Anwalt und dann bei seinem Auftrag, das verschwundene Manuskript „Die Klage einer Sünderin“ von Königin Catherine Parr zu finden. Trotz seines festen Vorsatzes, sich nie wieder in Politik oder die Angelegenheiten des Hofes verwickeln zu lassen, kann er der verzweifelten Königin den Wunsch nicht abschlagen, ihr zu helfen. Denn bei der Wankelmütigkeit des Königs in Glaubensfragen, würde eine Veröffentlichung des Manuskriptes eine große Gefahr und sehr wahrscheinlich die Hinrichtung Catherines bedeuten. 

    Überhaupt ist Religion ein wichtiges Thema, die Nation ist gespalten, wer nicht den „richtigen“ Glauben hat, landet auf dem Scheiterhaufen. Öffentliche Äußerungen zu diesem Thema sind gefährlich und so versucht Shardlake, sich möglichst neutral zu verhalten. Seine Zeit im Tower vor einem Jahr hängt ihm immer noch nach. Das ist es auch, was ihn sympathisch macht. Durch einen verwachsenen Rücken nennen ihn viele den „Buckligen“. Er ist kein Held und hat vor vielen Dingen Angst, am meisten vor dem König. Aber er hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und das Herz am rechten Fleck. Was ihn allerdings auch immer wieder in Schwierigkeiten bringt. 

    Zusammen mit Jack Barak und seinem jungen Kanzleimitarbeiter Nicholas begibt er sich auf die Suche nach dem verschwundenen Manuskript. Die Spur führt bis in höchste Kreise und es wird klar, dass jemand sehr Mächtiges im Hintergrund die Fäden ziehen muss. Durch Überraschungen und Wendungen wird die Spannung auf den rund 730 Seiten durchweg aufrecht erhalten. 


    Wie immer gelingt es dem Autor, historische Fakten und Fiktion authentisch zu verknüpfen. Das gilt auch für historische Personen, die er geschickt in die Geschichte einbaut, wie z. B. Richard Rich, Bischof Cranmer und Kardinal Gardiner und natürlich den König und die Königin. 


    C. J. Sansom ist im April letzten Jahres leider verstorben, er wurde 71 Jahre alt. Das bedeutet natürlich, dass die historische Kriminalromanreihe um Anwalt Matthew Shardlake nicht fortgeführt wird. Mir bleibt somit nur noch der letzte Teil zu lesen: „Die Gräber der Verdammten“. 

  20. Cover des Buches Bergünerstein (ISBN: 9783033071810)
    Antonia Bertschinger

    Bergünerstein

    (15)
    Aktuelle Rezension von: ArnoZischofsky

    Auf über 700 Seiten hat Antonia Bertschinger einen spannenden und historischen Roman verfasst. 

    Dieser Roman spielt in Graubünden zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Erzählt wird der Roman aus der Sichtweise von 4 Personen, die aus ganz verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen.

    Hauptort ist ein Bergdorf namens Brauegn. Ein Bündnis mit Venedig soll wirtschaftliche Vorteile bringen. Doch nicht alles sind begeistert. 

    Dem Roman ist ein Personenregister beigefügt, das sehr nützlich ist, dar viele Personen im Roman vertreten sind. Ein Karte von Brauegn und eine Zeittafel sind ebenfalls dabei. 

    Besonders gut hat mir die Geschichte von Luzia einem armen Mädchen gefallen. Sie muss im 17. Jahrhundert viele Schicksale meistern.

    Der Roman ist sehr gut recherchiert. Ein lesenswertes Buch, für das der Leser viel Zeit mitbringen muss. Zeit die sich aber sehr lohnt. Ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen. Die Autor sollte unbedingt ihren schönen Schreibstil beibehalten..

  21. Cover des Buches Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele (ISBN: 9783492504003)
    Eva-Isabel Schmid

    Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele

    (40)
    Aktuelle Rezension von: 65_buchliebhaber

    Paracelsus studiert in Basel, gemeinsam mit seinem Freund Caspar. Beide geraten ins Visier der Inquisition, als ein neuer Bischof ihnen das Sezieren von Leichen verbietet und sie versuchen, dieses Verbot zu umgehen. Paracelsus rutscht in den Okkultismus, um die Suche nach der menschlichen Seele weiter zu verfolgen. Caspar konzentriert sich auf sein Medizinstudium. Politische Unruhen, die sich gegen den neuen Bischof richten, machen ihnen das Leben zudem schwer. Der erste Band um den bekannten Arzt konzentriert sich auf seine Studienzeit.

    Der Schreibstil ist teilweise schwer zu lesen, denn in einigen Bereichen zieht sich das Geschehen doch sehr und die Autorin verzettelt sich in den Geschehnissen. Der Anteil der okkulten Suche war mir zu ausgeprägt und düster beschrieben. Leider konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen; ich werde aber trotzdem auch den zweiten Band lesen, um mitzuerleben, wie Paracelsus sich nach dem Studium weiter entwickelt.

  22. Cover des Buches Pforte der Verdammnis (ISBN: 9783104037066)
    C.J. Sansom

    Pforte der Verdammnis

    (101)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.

    Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.

    Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.

    Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.

    Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.

    Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.

    Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen.

  23. Cover des Buches Das Buch des Teufels (ISBN: 9783596186716)
    C.J. Sansom

    Das Buch des Teufels

    (91)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Auch im vierten Band tauchen die Leser:innen in das London von Matthew Shardlake ein. Dieser will am liebsten ein ruhiges Leben ohne politische oder religiöse Verstrickungen führen. Als dann einer seiner Freunde ermordet wird, entschließt sich Shardlake dazu, den Mörder dingfest zu machen - keiner ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt, dass der Mörder noch lange nicht fertig ist. Eine spannende Jagd quer durch London beginnt. Sansom schafft es auch hier wieder, keine der über 600 Seiten langweilig werden zu lassen und bietet rausreichend Raum zum Rätseln, wie das Buch wohl ausgehen mag. 

  24. Cover des Buches Die Kastratin (ISBN: 9783426414880)
    Iny Lorentz

    Die Kastratin

    (280)
    Aktuelle Rezension von: Christinagirl

    Fast alle Bücher vom Ehepaar Lorentz sind spitze. So wie auch dieses Buch. Das junge Mädchen, hat eine sehr schöne Stimme, deswegen singt sie für Leben gern. Da die Frauen und Mädchen nicht singen durften wurde es ihr ständig verboten. 

    Irgendwann zwingt ihr Vater, dass sie sich als Kastrat verkleidet und sie singt in vielen Ländern. So wie auch in den meisten von dem Ehepaar Lorentz entwickelt sie langsam Gefühle für einen jungen Mann und er scheint sie auch sehr zu mögen. Nun weis das junge Mädchen nicht was sie tun soll, soll sie ihm die Wahrheit über sich sagen aber mit der Gefahr das sie sehr viel Ärger bekommen wird oder für ihr ganzes Leben schweigen aber dafür unglücklich? 

    Dieses Buch kann ich Liebhabern von historischen Büchern empfehlen.

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