Bücher mit dem Tag "reformationszeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "reformationszeit" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Die Ratsherrentochter (ISBN: 9783839215029)
    Petra Waldherr

    Die Ratsherrentochter

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Durch die Heirat ihrer Mutter müssen auch die 20jährige Anna, ihr Bruder Peter und die treue Magd Walburga ihre Heimat verlassen und im Februar 1523 nach Wymphen, dem Wohnort ihres Stiefvaters und Ratsherren Steffen Brel ziehen. Bereits wenige Monate nach ihrer Ankunft wird Anna durch eine gemeine Intrige des Mordes beschuldigt und zum Tod durch das Schwert verurteilt. Der junge Scharfrichter Michael Kremer soll sie hinrichten, doch er hat sich bereits seit Annas Ankunft in Wymphen heimlich in die hübsche junge Frau verliebt. So macht er von seinem Recht der „Freibitte“ Gebrauch, sie zu ehelichen und so vor der Hinrichtung zu bewahren. Damit entgeht Anna zwar dem Tode, lebt aber nun als Weib eines Henkers ausgestoßen und verachtet am Rande der Gesellschaft. Verzweifelt versucht sie, mit Michaels Hilfe, den wahren Mörder zu entlarven. Wird ihnen das gelingen und wird Anna ihre bürgerlichen Rechte zurück erhalten? … 

    Die Autorin Petra Waldherr wurde 1974 in Möckmühl (Kreis Heilbronn) geboren. Sie ist in der Finanzbuchhaltung tätig und schreibt nebenher historische Geschichten aus einer Vergangenheit, die sie schon immer faszinierte. Neue Ideen dafür findet sie in der Natur ihrer schönen Heimat, wo auch die Schauplätze des Romans „Die Ratsherrentochter“ angesiedelt sind. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Süddeutschland nahe der Burgenstraße und der Württembergischen Weinstraße. 

    In einem angenehm gefälligen Schreibstil, die wörtliche Rede leicht der Zeit angepasst, entführt uns die Autorin ins ausgehende Mittelalter und lässt uns am damaligen Leben teilhaben. Da sie dabei sehr gut recherchiert hat und auch die örtlichen Gegebenheiten stimmen, kann man gut in das Geschehen eintauchen und fühlt sich bald selbst als Bewohner von Wymphen. Man erhält Einblick in das alltägliche Leben, erfährt Aufschlussreiches über den Beruf des Henkers, ist beim Sammeln von Kräutern dabei und lernt ganz nebenbei noch die Herstellung von Seife. Eine einfühlsame Liebesgeschichte und die spannende Verfolgung des tatsächlichen Mörders sind die Grundlage des Romans und machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Neben den fiktiven Protagonisten sind auch einige historische Personen in die Handlung einbezogen. Diese sind am Ende des Buches gelistet. Ein Glossar über die wichtigsten damals verwendeten Begriffe und ihre Bedeutung ist ebenfalls im Anhang zu finden. 

    Fazit: Ein historischer Roman vom Feinsten, informativ und unterhaltsam. 

  2. Cover des Buches Riemenschneider (ISBN: 9783492950749)
    Tilman Röhrig

    Riemenschneider

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Tilman Riemenschneider ist mein Namensgeber. Deshalb war ich besonders gespannt auf das neue Buch von Tilman Röhrig. Es fängt schon toll an und die Figuren werden klar und sehr real geschildert. Insgesamt erfährt man viel von dem Menschen Tilman Schneider, seine Kunst, Würzburg im Jahre 1492 und dem damaligen Leben. Es gibt einige tolle Frauengestalten in dem Buch. 

    Ein sehr gut geschriebener historischer Roman

  3. Cover des Buches Die Markgräfin (ISBN: 9783596511044)
    Sabine Weigand

    Die Markgräfin

     (175)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Barbara von Ansbach, die Markgräfin, wurde schon mit zehn Jahren verheiratet und ihr Weg sollte fortan strang vorgezeichnet sein, aber keine zwei Jahre später ist Barbara auch schon Witwe. Nachdem sie einen neue Weg eingelschagen hat, trifft sie auf den König von Böhmen und dieser wird mit fünfzehn zu ihrem Gemahl. Das Glück währt nicht lange, denn eine finstere Familienmachenschaft, bringt die noch junge Barbara hinter Gittern. Hier endet eigentlich die Geschichte, da sich die Spuren verlaufen, aber in der Jetztzeit findet jemand eine Spur und versucht so das weitere Leben von Barbara zu erkunden, rekonsturieren und verstehen. Sabine Weigand hat viele historische Ereignisse verflochten und sie lässt ihr Buch auf zwei Zeitebenen spielen. Ich finde das super spannend und vielschichtig und man erfährt viel der damaligen Zeit und auch wie im Jetzt Spuren gefunden werden. Ein toller historischer Schmöcker und Ansbach ist nicht so weit von mir weg. Sowas finde ich immer noch spannender.

  4. Cover des Buches Hier stehe ich, es war ganz anders (ISBN: 9783775156103)
    Andreas Malessa

    Hier stehe ich, es war ganz anders

     (3)
    Aktuelle Rezension von: derMichi
    Pünktlich zur Lutherdekade und überpünktlich zum 2017 bevorstehenden Reformationsjubiläum erreicht uns ein neues Werk über den Reformator selbst. Unter den vielen Werken, die populäre Irrtümer und "unnützes Wissen" präsentieren wollen reiht sich nun also auch eines über Martin Luther ein, das mit volksmündlich überlieferten Fehlern aufräumen will.
    Seien es die oftmals falsch zugeordneten Luther-Zitate, bekannte Mythen oder erstaunliche Fakten über das Leben des bekannten Wittenberger Ex-Mönchs, Andreas Malessa belegt und widerlegt seine Erkenntnisse fast ausschließlich durch von Luther selbst oder von seinen Zeitgenossen verfassten Quellen. Dabei erfährt der geneigte Leser so manches über die Verhältnisse des sechzehnten Jahrhunderts, wo es durchaus vorkam, dass die Hochzeitsnacht unter den Augen von Zeugen stattfand, um der Ehe ihre offizielle Gültigkeit zu verleihen. Auch auf das im Titel angespielte Zitat und die näheren Umstände von Luthers Prozess und Verfolgung wird eingegangen. Seine oft derb anmutende Ausdrucksweise spielt ebenso eine Rolle wie die tatsächliche Positionierung Luthers gegenüber gewissen Zeitgenossen, die seine Worte allzu radikal in die Tat umsetzten. Dabei entsteht in allen Belangen ein rundes Bild des Jubilars, das beinahe als alternative Biografie durchgehen könnte. Malessas lockere Schreibweise macht dieses ebenso informative wie unterhaltsame kleine Nachschlagewerk trotz seiner vielen Fußnoten auch für nicht theologisch vorgebildete Laien gut verständlich. Ergänzt wird der Text durch passende freche Karikaturen von Thees Carstens, der auch das Titelbild beisteuerte.
    Lediglich zwei peinliche Fehler haben sich in dem Kapitel "Luther übersetzte als Erster die Bibel ins Deutsche" eingeschlichen. Dort wird zunächst der im vierten Jahrhundert lebende Gotenbischof Wulfila als erster Übersetzer einer deutschen Bibel angegeben. Zu recht weist der Autor darauf hin, dass "man sich natürlich streiten kann, ob das schon 'Deutsch' war, was er da schrieb"*, denn das Gotische ist als altgermanischer Sprachzweig spätestens im siebenten Jahrhundert ausgestorben. Damit kann es aber streng genommen nicht einmal ansatzweise als ein Vorläufer der heutigen neuhochdeutschen Sprachvarietäten gelten, die sich am ehesten aus den alt- und mittelhochdeutschen Dialektgruppen entwickelt haben. Des Weiteren wird im selben Kapitel das gotische Vaterunser folgendermaßen zitiert:

    "Atta unsar pu in himimam weihnai namo pein qimai piudinassus peins [...]"**
    Hier ist dem Autor oder möglicherweise auch dem Typografen ein noch gravierenderer Fehler unterlaufen, denn sämtliche Wortanfänge, die mit dem altgermanischen Thorn (Þ) beginnen müssten, wurden hier durch den Buchstaben P ersetzt. Damit ergeben sich nicht nur teils neue Wörter, sondern es entsteht ein pseudogotisches Kauderwelsch, das jedem Sprachwissenschaftler Schmerzen bereiten dürfte.*** Korrekt müsste es heißen:
    "atta unsar þu in himinam weihnai namo þein qimai þiudinassus þeins [...]"****
    Abseits davon kann man sich nicht beschweren. Fundierte Recherche und quellennahes Argumentieren sorgen für Glaubwürdigkeit, die unbeschwerte Herangehensweise für viele vergnügliche Lesestunden.
    Seitenzahl: 192 Format: 14 x 21,5 cm, gebunden Verlag: SCM Hänssler
    Hier klicken für Leseprobe!
    *Malessa, Andreas. Hier stehe ich, es war ganz anders - Irrtümer über Luther, S. 41. SCM Hänssler, Holzgerlingen 2015
    ** ebd.
    *** vgl. Jantzen, Hermann. Gotische Sprachdenkmäler. G.J. Göschen'sche Verlagshandlung, Leipzig 1905
    **** Braune/Ebbinghaus. Gotische Grammatik, S. 141. Max Niemeyer, Tübingen 1961
  5. Cover des Buches Q (ISBN: 9783862414505)
    Luther Blissett

    Q

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy
    Ein Thriller zwischen Reformation und Inquisition!
    Es ist ein Roman erschienen, von einem Autor, der sich Luther Blissett nennt. Aber wer versteckt sich hinter dem Pseudonym? Wer hat diesen historischen Thriller geschrieben, in dem ein Mann ohne Namen einen Mann mit vielen Identitäten jagt? Als in Italien dieser gewaltige Roman über die Zeit der Reformation erschien, löste er einen Sturm der Begeisterung aus. Denn neben grandioser Unterhaltung gibt er dem Leser ein Rätsel auf: Wer ist Luther Blissett? Die Überraschung war groß, als die Wahrheit ans Licht kam: Vier junge Autoren aus Bologna waren die Urheber dieses mysteriösen Romans. Ihr Ziel: die traditionelle Autorenschaft zu sprengen. Raffiniert umspannt dieser historische Thriller vierzig Jahre im 16. Jahrhundert - vierzig Jahre, die die Welt veränderten. Deutschland ist im Umbruch: Luther und die Wiedertäufer, päpstliche Spione und aufständische Bauern kämpfen um Macht und Vorherrschaft. Vor diesem Hintergrund stehen sich zwei erbitterte Feinde gegenüber: Ein junger Theologiestudent, Anführer der Häretiker, und sein unsichtbarer Feind - Q, der Mann ohne Gesicht, der Statthalter des Papstes, der Verräter ohne Namen. Seine Mission: den Geist der Revolte auszulöschen. Doch die Rebellen kämpfen mit einer unschla gbaren Waffe: der Macht des Wortes.
  6. Cover des Buches Die geheime Braut (ISBN: 9783453356986)
    Brigitte Riebe

    Die geheime Braut

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Lerchie
    Susanne und Bini waren ursprünglich Nonnen gewesen…
    Sie waren aus Leipzig geflohen….
    In Wittenberg wurde Susanne erwischt, als sie einen Mann bestehlen wollte… Doch dieser Mann erbarmte sich ihrer…
    Und so geschah es, dass Susanne und ihre Freundin Bini bei Martin Luther und seiner Frau Katharina als Mägde zunächst probehalber eine neue Heimat fanden…
    Doch der Schrecken, der sie aus Leipzig vertrieben hatte, ereilte sie auch hier…
    Lucas Cranach war Hofmaler und wurde von einem unbekannten Kunstsammler beauftragt, ein bestimmtes Bild zu malen…. Doch an diesen Auftrag war eine Bedingung geknüpft…
    Und dann wurde die erste Frauenleiche gefunden… Und es sollte nicht bei einer bleiben…
    Und dann war da noch Jan, der Mann, den Susanne bestehlen wollte. Er war Maler in Cranachs Diensten…
    Warum waren Susanne und Bini keine Nonnen mehr? Weshalb waren sie aus Leipzig geflohen? Was oder wer hatte sie von dort vertrieben? Warum wollte Susanne stehlen? Und weshalb zeigte sie dieser Mann nicht an, sondern hatte Erbarmen? Wieso kamen sie dann zu Martin Luther? War der Mann mit diesem bekannt? Würden sie eine sogenannte Probezeit überstehen? Doch was war das für ein Schrecken, der Susanne auch hier ereilte? Welches Bild sollte Cranach malen? Und welche Bedingungen gab es dabei? Bedingungen, die eigentlich kaum bzw. nur schwer erfüllbar waren? Warum ließ sich Cranach beeinflussen, dieses Bild zu malen? Wer war diese Frauenleiche? Und wer wurde noch ermordet? Was hatte es noch mit Jan, dem Maler in Cranachs Diensten, auf sich? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

    Meine Meinung
    Wie immer bei Brigitte Riebes Büchern wurde meine Erwartung nicht enttäuscht. Es ließ sich sehr gut lesen. Ich hatte keine Fragen wegen etwaiger unklarer Worte, das heißt es ist unkompliziert geschrieben. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Susanne, die in Leipzig Schreckliches erlebt hatte und nun feststellen musste, dass genau dieser Schrecken in Persona hier nach Wittenberg gezogen war. Die nun wieder Angst hatte, dass ihr das Gleiche hier auch widerfährt. In Jan, der ein Frauenheld war, weil diese ihm zuflogen, und der sich doch verliebt hatte. In Lucas Cranach, der zunächst zögerte, dann aber doch einwilligte, das Bild zu malen. Auch fing das Buch schon leicht spannend an und die steigerte sich stetig und der Spannungsbogen hielt sich auch bis zum Ende. Dieses Buch hat mit sehr gut unterhalten. Es war, wie gesagt, spannend, hat mich gefesselt und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Daher bekommt es von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

  7. Cover des Buches Kristus (ISBN: 9783746632858)
    Robert Schneider

    Kristus

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Erwin-Reader

    Meinung:
    Die Lebensgeschichte des Jan Beukels ist faszinierend und schon allein deshalb wert, darüber einen Roman zu schreiben. Die Herangehensweise von Robert Schneider ist so auf die (altertümliche) wortgewaltige Sprache fokussiert, dass er in einem fort die Dinge erklärt aus der Sicht des 16. Jahrhunderts. Damit nimmt er dem Leser seine eigene Imagination, vielmehr legt er mit seinen altmodischen Wortgefechten dem Leser ständig Steine in den Weg.

    Die Geschichte beginnt sperrig, nach endlosen Seiten wird es am Ende wieder interessant. Dennoch bleibt man enttäuscht zurück.

    Man möchte meinen, dass der Schöpfer von "Schlafes Bruder" so etwas besser kann.

  8. Cover des Buches Die Pestmagd (ISBN: 9783453355446)
    Brigitte Riebe

    Die Pestmagd

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Marcsbuecherecke

    Ich hatte wirklich große Erwartungen in dieses Buch gesetzt, klang die Geschichte doch wirklich sehr außergewöhnlich. 

    Die erste Enttäuschung kam auch schon sehr schnell bzw. sehr spät, denn die Handlung, die im Klappentext angekündgt wird, quetscht sich richtiggehend in das letzte Drittel des Buches. Davor wird eine gefühlte Ewigkeit genutzt, die Charaktere einzuführen ohne das die Handlung voranschreitet. 

    Wirklich gerettet und doch zu einem "soliden" 3 Sterne Buch wurde es, weil Brigitte Riebe einen wirklich sehr angenehmen Schreibstil an den Tag gelegt hat. 

    Fazit:

    Ein historischer Roman, den ich gerne für Zwischendurch gelesen habe, aber ganz sicher nicht nochmal lesen würde.  

  9. Cover des Buches Die Beutelschneiderin (ISBN: 9783548613109)
    Helga Glaesener

    Die Beutelschneiderin

     (29)
    Aktuelle Rezension von: KiraNear

    Titel: Die Beutelschneiderin

    Autor*in: Helga Glaesener

    Erschienen in Deutschland: 2015

    Originaltitel: -

    Erschienen in -: -

    Übersetzer*in: - 

     

    Weitere Informationen:

    Genre: Historisch, Drama, Action

    Preis: € 19,99 [D] | € 20,00 [A]

    Seiten: 428

    Sprache: Deutsch

    ISBN: 978-3-471-35101-7

    Verlag: List / Ullstein Buchverlage GmbH

     

    Inhalt:

    Das Leben in Nürnberg im Jahr 1522 ist nicht einfach, schon gar nicht für eine obdachlose Waise. Doch Cressi Nabholz hat Glück, der gutmütige Gauner Utz nimmt sie unter seine Fittiche und weiht sie in das Geheimnis des Stehlens ein. Und die schlaue Cressi beherrscht das Handwerk schon bald perfekt. Niemand ist besser als sie, wenn es darum geht, zwischen Menschen hindurch zu schlüpfen und diese von ihren Geldbeuteln zu befreien. Doch da wird sie verraten und zur Verstümmelung durch den Henker verurteilt. Der junge Geistliche Davd rettet sie in letzter Minute. Zur Besserung steckt er Cressi in ein Kloster. Schon bald flieht sie aus dem öden Alltag und taucht in Würzburg unter. Ihr Herz schlägt höher, als sie dort wieder auf David trifft. Aber irgendwas stimmt nicht. Kurz darauf wird David überfallen und verschwindet spurlos. Während David um sein Überleben kämpft, versucht Cressi, das Leben als Gaunerin hinter sich zu lassen.

     

    Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

    Das Buch hier habe ich mir auch damals in der Bibliothek ausgeliehen, ich hatte es eher zufällig gesehen und da ich diese Art von Romane gerne lese, dachte ich mir: Hey, warum nicht? Auch fand ich den Titel und die Beschreibung sehr ansprechend. Daher hatte ich es einfach mal mitgenommen und, sobald ich dazu kam, auch gelesen. Und anfangs hat es mir auch ziemlich gut gefallen. Leider nur anfangs, denn das Buch wurde in meinen Augen leider schlechter und hat dann spätestens ab der Hälfte total abgebaut.

    Den Teil, vom Anfang bis zu dem, dass sie in Würzburg untertaucht, fand ich alles noch vollkommen in Ordnung und interessant. Fast alles, was dort passiert, kam mir realistisch und nachvollziehbar vor. Nur, dass die Nonnen sie wegen einer Kleinigkeit in eine Art Kerker werfen und dann irgendwann einfach vergessen, fand ich total seltsam. Klar, es kam während Cressis Kerkerzeit zu einem schlimmen Zwischenfall. Aber dennoch, sie kümmerten sie schon davor kaum um sie und danach wirkte sie wie komplett vergessen. Dass sie von dort abhaut, kann ich also verstehen. Bzw konnte ich da zum ersten Mal verstehen. Davor hatte sie endlich mal ein gutes Leben, aber ne, sie wollte lieber zurück auf die Straße, zurück zu Utz und zum Leben als Diebin. Warum auch immer. Sie hat es zwar begründet, aber ich habe es nie wirklich nachvollziehen können.

    Überhaupt kam ich mit der Charakterin nicht immer klar. Sie zieht das Leben in Armut, Dreck und Gefahr einem, nun, besseren und schöneren Leben vor. Warum? Weil Utz in dem schönen Leben nicht dabei war. So richtig habe ich nicht rauslesen können, wie alt Utz ist. Zuerst dachte ich, er wäre deutlich älter als sie, dann dachte ich zwischenzeitlich, die beiden haben so in etwa das gleiche Alter ... und dann war ich mir so gar nicht mehr sicher. Er wirkte wie ihr Bruder, ihr Vater, ihr Onkel und ihr Liebhaber gleichzeitig. Nicht, dass die beiden was hatten, aber diese schon leicht ungesunde Fixierung, die sie hatten, haben mich doch sehr stark verwirrt.

    Jedenfalls, dass sie in dem Kloster wichtige Grundlagen lernt, wie Rechnen und Schreiben, finde ich super. Und auch die Wirkung, die da alles auf sie hatte. Kaum hatte sie mit dem Lernen angefangen, merkte sie, welche Türen und Toren sich dafür für sie öffnen würden. Sie war nicht mehr limitiert in ihren Fähigkeiten, sondern erkannte, was sie sonst noch machen könnte, außer Betrug und Diebstahl. Gut, das was sie hinterher gemacht hat, war auch nicht ganz legal, war aber auch ein Ergebnis der Zeit, in der sie lebte. Frauen hatte man dort noch nicht so ganz ernst genommen und Utz hat dafür seinen Nacken hingehalten. Sie hatte nämlich eine Art Schreibbüro in seinem Namen aufgemacht und so getan, als wäre sie nur seine Assistentin, die aushilft, weil er grad keine Zeit hat. In diesem Schreibbüro haben sie Briefe, Verträge etc geschrieben für die Menschen, die es nicht konnten.

    Und damit hat sie ihr Leben finanziert, sie hatten ein festes Dach über dem Kopf, sie hatten Essen, es ging ihnen den Umständen entsprechend gut ... dass sie das dann später einfach weggeworfen haben, um woanders zu leben, verstehe ich bis eben nicht. Wenn sie dabei versucht hätten, ihr Leben nochmal zu verbessern, dann hätte ich es ja verstanden. Aber genau das haben sie ja nicht getan.

    Wie es danach weiterging, hat mir aus mehreren Gründen nicht gefallen. Der erste Grund ist David. Man liest die Geschichte nicht nur aus Cressis Perspektive, sondern hin und wieder auch aus der Perspektive von David und in der ersten Hälfte des Buchs fand ich ihn ziemlich sympathisch, seine Ansichten und Meinungen sind nachvollziehbar. Dann erbt er eine Art Grafschaft mit einer großen Gegend und wird immer seltsamer, immer unfreundlicher und ekelhafter. Allein, wie er dann mit seiner Umgebung umgeht - als wäre er ein vollkommen anderer Mensch.

    Er und Cressi verlieben sich quasi instant ineinander und das ist der zweite Punkt, der mir nicht so gefallen hat. Man merkt erstmal nicht wirklich, dass die beiden Interesse haben bzw Cressi vllt so ein bisschen, aber irgendwann sind sie einfach zack, bumm, verliebt und dann auch sofort ein Paar. Dass das Davids Gesellschaft am Hof nicht so ganz passt, ist den beiden egal und das war einer der wenigen Punkte, die ich zu dem Zeitpunkt noch an ihnen mochte.

    Ansonsten ging es total verwirrend weiter, irgendwelche Aufstände und Kämpfe kamen, die dann mehr oder weniger positiv beendet werden konnte. Am Ende heiraten sie dann auch noch instant, weil sie schwanger war und das Kind mehr oder weniger grad auf dem Weg zur Welt war... aber zu dem Zeitpunkt hatte ich schon längst keinen Spaß mehr am Lesen, schon lange nicht mehr. Ich habs einfach nur fertig gelesen, weil hey, eine Hälfte hatte ich ja schon hinter mir, so dick war das Buch jetzt auch nicht und ich hatte die Hoffnung, dass das Buch doch noch die Kurve kriegt. Hat es leider nicht.

    Oft genug hatte ich auch das Gefühl, als wüsste die Autorin nicht, in welche Richtung die Story gehen soll und das merkt man ihr auch an. So mancher Part wirkt wie nichts ganzes und nichts halbes.

     

    Fazit:

    Das ist eines dieser Bücher, da hätte ich gerne vorher gewusst, dass es mir erst gefallen und mich dann enttäuschen wird. Zum Glück habe ich dafür kein Geld ausgegeben, denn das hätte mich dann doch schon geärgert. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob meine Meinung nicht von dem Iny Lorentz Buch beeinflusst sein könnte, das ich davor gelesen habe. Aber selbst jetzt, nachdem das Ganze über ne Woche her ist, hat sich meine Meinung nicht geändert. Klar, ich werde anderen Büchern dieses Genres eine Chance geben, aber bei der Autorin werde ich es mir ehrlich gesagt nochmal überlegen.

    Von mir bekommt das Buch insgesamt zwei Sterne. Schade, hier wurde so manches verschenkt.

  10. Cover des Buches So lebten wir früher. 2000 Jahre Alltags- und Kulturgeschichte im Überblick (ISBN: 9783866474567)
  11. Cover des Buches Die schöne Philippine Welserin (ISBN: 9783839213513)
    Brigitte Riebe

    Die schöne Philippine Welserin

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Tine13

    Die Augsburger Patriziertochter Philippine Welser sieht auf ihr ereignisreiches Leben zurück. Die bürgerliche Kaufmannstochter trifft 1556 bei einem Aufenhalt in Böhmen auf den Kaisersohn Erzherzog Ferdinand II. von Habsburg. Die beiden jungen Leute verlieben sich und verbinden sich durch eine heimliche Trauung. Doch schon vor der Hochzeit gibt es einen heimtückischen Giftanschlag auf die Braut. Philippine wird von diesem Erlebnis geprägt und ihre Ängste werden nicht unbegründet sein, wie sie uns in ihrem Tagebuch mitteilt! 

    Die Autorin Brigitte Riebe erweckt in ihrem Buch „Die schöne Philippine Welserin“ eine sehr spannende und interessante Frauengestalt der Spätrenaissance zum Leben. Philippine genannt Pippa, hat geschafft was damals unvorstellbar war, als Bürgerliche hat sie einen hochgestellten Adeligen geheiratet, doch zu ihrem großen Unglück durfte davon niemand wissen! Diese Abmachung trägt einen großen Anteil an ihrem Seelenfrieden und der Konstellation ihres Familienlebens bei. Kurz vor ihrem Ende erzählt uns Pippa ihre ziemlich "Gift-getränkte Lebens- und Liebesgeschichte", teils natürlich auch fiktiv, aber immer spannend. Die Autorin beherrscht es den Leser zu faszinieren, die Zeit und ihre historische Fassade gekonnt darzustellen. Gelungen recherchiert und toll dargeboten ist auch die Heil- und Kräuterkundigkeit in Kombination mit den einzelnen Kapiteln. 

    Mein Fazit: Da ich die Darstellung interessanter historischer Personen sehr liebe, war das genau der richtige Roman für mich:) Gelungene Unterhaltung kombiniert mit Geschichtswissen! Liest sich großartig:)

  12. Cover des Buches Eine kleine Geschichte der Reformation (ISBN: 9783765543074)
    Jörg Kailus

    Eine kleine Geschichte der Reformation

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    "Jörg Kailus erzählt von Ketzerverbrennern und Ablassverkäufern - und wie ein paar gewöhnliche Disputationsthesen eines Theologieprofessors aus Wittenberg plötzlich die Welt aus den Angeln hoben.
    Er berichtet von politischen Verwicklungen, vom Bauernkrieg und von denen, die auch von den Protestanten als Ketzer verfolgt wurden. Aber auch von der Gewissheit Martin Luthers, diesen gnädigen Gott gefunden zu haben." - soweit der Klappentext.

    "Eine kleine Geschichte der Reformation" ist die zweite Auflage dieses Buches, das zuerst unter dem Titel "Immer Ärger mit diesem Mönch" erschienen ist.

    Dieser Titel erklärt auch das Cover. In unterschiedlichen Blautönen gehalten sehen wir das Porträt Martin Luthers vor einer Landschaft. Es ist ein auffälliges Titelbild, das jedoch meiner Meinung nach nicht zum Inhalt passt. Natürlich ist hierzulande Martin Luther d e r Reformator, er war jedoch weder der erste noch der einzige, der Reformen forderte. Meiner Meinung nach sollte dies im Cover berücksichtigt werden.

    In einem Vorwort beschreibt Jörg Kailus seine Intention: "Das Buch soll also eine leicht verständliche Einführung in die Reformation sein, gewissermaßen eine Reformationsgeschichte für Nichttheologen, denn diese Epoche ist in der Tat spannend und relevant für unser Leben als ganz normale Christen des 21. Jahrhunderts."

    Um es vorweg zu nehmen: das ist Jörg Kailus gelungen.

    Kailus stellt jedem Kapitel eine kleine Episode voran, die sich in dieser Zeit so oder so ähnlich abgespielt haben könnte, was den Einstieg erleichtert. Der Autor schlägt den Bogen vom Mittelalter bis in unsere Zeit. Ein Glossar und eine Literaturliste (auch mit Originaltexten von Luther, Melanchthon und Calvin) ergänzen das Büchlein.

    Der Autor schreibt gut lesbar und verständlich. Wie bereits eingangs erwähnt, erhebt er keinen wissenschaftlichen Anspruch. Mehr als einmal weist er den Leser darauf hin, dass die Ereignisse geschildert und nicht bewertet werden dürfen, da sie aus der damaligen Zeit heraus zu erklären sind.

    Neben Martin Luther werden natürlich auch Melanchthon, Calvin, Erasmus von Rotterdam, Zwingli usw. und ihre Ideen vorgestellt. Das letzte Kapitel ist den "Verfolgten der Reformation" gewidmet, denn natürlich gab es unterschiedliche Auffassungen.

    Fazit: Jörg Kailus hat auf 328 Seiten eine fundierte Einführung in die Geschichte der Reformation geschrieben, die einen Einstieg in dieses Thema bietet. Ein Buch, das ich jedem empfehle, der sich noch nicht mit der Reformation beschäftigt hat.

     

  13. Zeige:
    • 8
    • 12

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks