Bücher mit dem Tag "regimekritik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "regimekritik" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

     (1.159)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" manifestiert sich als ein meisterhaftes Werk, das nicht nur den politischen Rahmen des Prager Frühlings einfängt, sondern auch tief in die Essenz menschlicher Gefühle eindringt. Diese Erzählung entfaltet sich als eine Symphonie von Leben und Liebe, durchtränkt von einer atmosphärischen Brillanz, die selbst den anspruchsvollsten Leser fesselt.

    Kundera webt die Charaktere in ein psychologisches Gewebe, das die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen auf einzigartige Weise enthüllt. Tomas, Teresa, Sabina und Franz werden zu lebendigen Gefährten auf einer Reise durch die Abgründe ihrer eigenen Seelen. In der geschickten Darstellung ihrer Ambivalenzen und inneren Kämpfe erkennt man Kunderas meisterhafte Fähigkeit, das Emotionalste im Menschen zu erforschen.

    Die Erzählstruktur, die narrative Geschicklichkeit mit philosophischer Tiefgründigkeit verbindet, fordert intellektuell heraus, ohne dabei die emotionale Resonanz zu vernachlässigen. Kundera platziert die Schicksale seiner Charaktere in einem philosophischen Kontext, der existenzielle Fragen hervorruft und den Leser dazu inspiriert, über die eigene Existenz nachzudenken. Diese Kombination aus persönlicher Geschichte und philosophischer Reflexion erzeugt eine kraftvolle emotionale Wirkung.

    Kunderas Sprache, präzise und dennoch poetisch, verleiht dem Text eine Eleganz, die die Gefühlswelt der Geschichte subtil einfängt. Die Nuancenreichtum seiner Prosa ermöglicht es, komplexe Gedanken und Gefühle mit einer Intensität zu vermitteln, die den Leser berührt und mitnimmt. Die emotionale Tiefe, die in jeder Zeile schwingt, spricht direkt zum Herzen.

    Die thematische Vielfalt des Romans, von der Liebe bis zu den politischen Intrigen, wird mit einer bemerkenswerten Ausgewogenheit behandelt. Kundera umgeht geschickt jegliche Simplifizierung und erlaubt dem Leser, in den vielfältigen Facetten menschlicher Existenz zu schwelgen, ohne dabei die emotionale Verbindung zu verlieren.

    "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" ist nicht nur ein literarisches Meisterstück, sondern auch eine emotionale Reise. Milan Kundera hat ein Werk geschaffen, das nicht nur den Verstand anspricht, sondern auch das Herz tief berührt. In diesem Buch verschmelzen literarische Genialität und emotionale Resonanz zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das die zutiefst menschlichen Aspekte der Existenz feiert.

  2. Cover des Buches Dr. Siri und seine Toten (ISBN: B002TVZ95Y)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri und seine Toten

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Dr. Siri Paboun ist 72 und theoretisch schon in Rente. Aus Mangel an Pathologen darf er noch mal ran und muss nun ermitteln woran die Menschen in seiner Umgebung gestorben sind …

    Stil:
    Jan Josef Liefers hat eine sehr einschläfernde Stimme – nicht im bösen Sinne, sondern eher beruhigend einschläfernd. Daher passt ein Kriminalfall nicht sonderlich zur Stimmlage. Wenn er dann auch noch die Sätze in die Länge zieht und Sprechpausen einlegt, hat es schon was von „ich .. bin .. 72 .. Jahre .. alt“, ob das der Sinn war?! Mir persönlich gefällt das nicht. Ich höre Hörbücher meistens während einer Autofahrt und möchte nicht dabei einschlafen oder aggressiv werden und denken „NUN MACHT MAL HINNE!“ Dies war auch der Grund, warum ich das Hörbuch sehr schnell abgebrochen habe. Nach 2-monatiger Unterbrechung habe ich es dann noch mal probiert (aus Mangel an Hörbüchern). Ich habe die kompletten 5 Stunden Hörbuch geschafft, aber diese monotone Stimme und die Langsamkeit sind echt nervig gewesen.

    Zur Geschichte an sich ist leider auch nicht viel positives zu vermelden. Ich dachte, dass es um die Pathologie geht und nicht um das ganze drum rum mit Krieg, Parteivorsitz, Machtergreifung und Rassentrennung. Also viel zu viel bla als pathologische Untersuchungen und Ermittlungen. Irgendwie schafft es Dr. Siri dann aber doch den Fall aufzuklären, aber es hilft immer mehr der Zufall als das Wissen des Arztes – sehr schade.

    Charaktere:
    Durch die konfusen Namen war es sehr schwer zu wissen wer nun wer ist. Zum Teil auch, weil die Figuren mal mit Vornamen, mal mit Nachnamen und nur sehr selten mit beiden Namen erwähnt wurden. Dennoch gab es einen Charakter, welcher mir am sympathischsten war: Der Gehilfe in der Rechtsmedizin. Er wies eine kleine Behinderung auf und zeigte, dass gerade Menschen mit einem anderen Denkmuster etwas ganz besonderes sind.

    Cover:
    Das Cover wirkt langweilig und schaut eher nach einem Kinderbuch als nach einem Polit-Krimi aus.

    Fazit:
    Nur an Fans von Jan Josef Liefers (Stimme) zu empfehlen. Mir hat es die Zeit vertrieben und ein paar Infos über Todesursachen konnte ich doch mitnehmen, daher gibt es von mir 2 Sterne.

  3. Cover des Buches Die Zeit der Frauen (ISBN: 9783423209465)
    Ignacio Martínez de Pisón

    Die Zeit der Frauen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Elener
    So fröhlich geschrieben und dabei so traurig.
  4. Cover des Buches Dem Volke dienen (ISBN: 9783548609096)
    Yan Lianke

    Dem Volke dienen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Chinesische Ideologie und tabulose Liebesbeziehung. Passt das zusammen? Eigentlich nicht, aber Autor Lianke nutzt die heftige und verbotene Liebesbeziehung zwischen der Ordonnanz eines hohen Militärs und dessen Frau, um die strikten Denk- und Handelsweisen Chinas in Frage zu stellen. Aufgrund der Gesellschaftskrtik und den freizügigen Schilderungen war das Buch lange in China verboten - und wurde im Ausland zur gefeierten Systemkritik. Yan Lianke hat eine schöne Art zu schreiben, die Liebesszenen sind sehr sinnlich geworden und die Gedanken des einfachen Soldaten Wu Dawangs, der sich erstmals mit Freiheiten auseinandersetzt, sind nachvollziehbar. Satire, Ironie, Gesellschaftskritik, Freizügigkeit - ganz egal, aus welcher Motivation man das Buch lest, man wird angenehm überrascht.
  5. Cover des Buches Meine freie deutsche Jugend (ISBN: 9783104912608)
    Claudia Rusch

    Meine freie deutsche Jugend

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "für Irmgard, ganz herzlich, Weimar 16.10.03" lautet die Widmung, dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen, nur das hier die Lebensgeschichte eines Vorbilds an Zivilcourage anschaulich präsentiert wird. Wäre man selbst so tapfer gewesen, man weiß es nicht, aber durch die Erziehung zum Querdenken durch ihre Mutter und deren Freunde wurden die Energien der kleinen Claudia in die richtigen Bahnen gelenkt. Das DDR-Unrecht wird drastisch angeklagt, so daß kein Platz mehr für Ostalgie und Verklärung bleibt, erst mit der "Wende" wurden die Oppostitionellen zu "echten" DDR-Bürgern, aber aufhalten ließ sich der hier schreibende Wirbelwind nicht. Auch ein Vorbild an Lebensenergie und der Beweis dafür, was man als Individuum erleben kann.

  6. Cover des Buches Parvaneh heisst Schmetterling (ISBN: 9783548604695)
    Chahdortt Djavann

    Parvaneh heisst Schmetterling

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Pippo121

    Iran, 1979: Eine erfolgreiche Revolution beendet die jahrelange Herrschaft des Schah, der sein Volk unterdrückt und bedroht hat. Die Bevölkerung hofft nun auf die lang ersehnte Freiheit und sehnt sich nach Frieden. Doch die Freude währt nur kurz, denn Imam Khomeini wartet nur darauf, seine Macht ins Unermessliche zu steigern und drückt dem so arg gebeutelten Land nun seinen eigenen, brutalen Stempel auf!
    Mittendrin befindet sich die zwölfjährige Chahdortt Djavann, die nun mit einer befremdlichen, neuen Gewaltspirale zurechtkommen muss …


    Chahdortt Djavann erzählt in diesem autobiographischen Roman von ihren traumatischen Erlebnissen während und nach der Machtergreifung des Khomeini im Iran. Als der Schah gestürzt wurde, war Chahdrott Djavann ein junges, wissbegieriges Mädchen, das mit Freuden die Schule besuchte. Doch die Realität brachte sie sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück:


    „Die Direktorin drohte damit, mich von der Schule zu verweisen, sollte ich weiterhin solche Aufsätze schreiben – sofern man mich bis dahin noch nicht ins Gefängnis geworfen hätte. So wurde ich das Opfer von Verboten: Schreibverbot, Redeverbot, Denkverbot.“ (S.8)


    Der Umsturz in der Bevölkerung beginnt zunächst schleichend, hat aber sehr rasch Einfluss auf die Bildung der jungen Leute. Denn schon nach kurzer Zeit werden die Lehrpläne Khomeini-konform abgeändert oder gar ganz verboten.


    „Unser Unterricht in bürgerlichen, monarchischen und weltlichen Dingen hatte sich den neuen religiösen Vorschriften zu beugen.“ (S.19)


    Lehrerinnen müssen sich verschleiern und werden im Falle einer Weigerung einfach ganz aus dem Dienst ausgeschlossen und ersetzt.


    „Einige unserer Lehrerinnen fühlten sich gestört, möglicherweise bedroht. Nach und nach änderte sich ihr Aussehen: Die Röcke wurden länger, das Make-Up dezenter, die Stimmen leiser.“ (S.18)


    Die Autorin erlebt diese Zeit des Umsturzes mit ihren beiden besten Freundinnen und zusammen gehören sie einer kommunistischen Bewegung an, die im Verborgenen agiert. Dort diskutieren die jungen Studenten sehr kritisch über die Veränderungen in ihrem Land, denn sie stehen auf keinen Fall hinter dem totalitären Herrscher, der die Menschen in Angst und Schrecken versetzt.


    „Unsere Intellektuellen saßen in den Gefängnissen des Schahs, weil sie freie Meinungsäußerung forderten. Und kaum sind die Geistlichen an der Macht, bedrohen, verhaften und ermorden sie uns, weil wir in ihren Augen Ungläubige sind. Wir sind alle Gläubige. Wir müssen glauben, um zu überleben. Ich glaube an die Menschlichkeit, an das Leben, die Natur, die Intelligenz, die Gerechtigkeit und die Freiheit. Ich glaube und ich bin gläubig, doch mein Glaube ist nicht religiös, nicht islamisch. Er ist menschlich.“ (S.25)

    „Nicht die Religion, sondern die Unwissenheit ist heilig, und das schon immer“ (S.33)


    „Wenn Glaube nicht Wissen ist und jeder Glaube per Definition die Ungewissheit in sich birgt, mit welchem Recht ist dann der eine Glaube heilig und der andere nicht? (S.34)


    Die Studenten weigern sich, Khomeinis uneingeschränkte Macht zu akzeptieren, doch sie sind machtlos. Kritisch denkende Studenten werden vom islamistischen Komitee eingeschüchtert und bedroht. Sogar vor einem Angriff auf die Schule schrecken die Fanatiker nicht zurück, eine Machtdemonstration, die ihresgleichen sucht. Die Gesellschaft wird überwacht, vergiftet und destabilisiert.

    Auch Chahdortt muss sich diesem Regime beugen und sie passt sich an. Dieses Buch betrachtet sie als Chance auf Heilung, als Möglichkeit eine tief verwurzelte Verletzung hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Die Schilderung ihrer Eindrücke ist grausam und erschütternd, niemand sollte in so einer Welt aufwachsen oder leben müssen. Inhaltlich gesehen ist dieses Buch sehr wichtig und übermittelt eine ganz klare Botschaft gegen Hass, Gewalt und Unterdrückung. Dieses Buch ein Plädoyer für Meinungsfreiheit und Toleranz und bietet einen ersten Einstieg in dieses grausame Kapitel der Menschheitsgeschichte.


    Dennoch konnte das Buch mich nicht vollends überzeugen. Der Schreibstil ist, bis auf einige Ausnahmen, sehr dürftig und wirkt nicht ganz ausgereift. Auch die vielen Sprünge in der Handlung haben mich manchmal verwirrt und ließen viele losen Enden zurück. Natürlich kann die Autorin nicht alles aufklären, da sie dieses Wissen schlicht nicht hat, doch sie klammert auch sehr viel bewusst aus. Meiner Meinung nach ist dieses Werk ein bisschen zu „dünn“ in Anbetracht der ungeheuren Komplexität des historischen Hintergrundes.

  7. Cover des Buches Duft nach Weiß (ISBN: 9783865326171)
    Stefanie Gregg

    Duft nach Weiß

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Dominikus



    DervRoman „Duft nach Weiß“ wird von der Schrifz#tstellerin Stefanie Gregg interessant und pointiert geschrieben.


    Diese Geschichte führt uns nach Bulgarien in die Zeit des Kalten Krieges.

    Anelia wächst bei ihren Babas ärmlich aber geliebt auf. Ihre Mutter war nach Deutschland geflohen. Sie schreibt selten einen weißen Brief, auf den Anelia und ihre Großmutter und ihre Urgroßmutter immer sehnsüchtig warten.


    Die politische Situatio in Bulgarien n hat die Autorin perfekt erfasst. 


    Das Buch ist so spannend, das ich es viel zu schnell verschlang.

    Sehr lesenswert.




  8. Cover des Buches Dürre Engel (ISBN: 9783958901568)
    Noémi Kiss

    Dürre Engel

     (2)
    Aktuelle Rezension von: nikolettakiss

    Der Roman spielt im sozialistischen Ungarn der 80er Jahre. Es geht um eine gescheiterte Ehe, um alltägliche Tragödien, die nicht nur im Sozialismus ein Tabu waren, wie ungewollte Kinderlosigkeit, falsche Erwartungen, verkrustete Frauen- und Männerrollen und stille Gewalt. Durch die Unfähigkeit miteinander zu kommunizieren, ist die Tragödie vorprogrammiert. Ein sprachlich blühender Roman mit gewaltiger gesellschaftskritischer Kraft.

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