Bücher mit dem Tag "reichsbürger"
10 Bücher
- Johannes Groschupf
Berlin Prepper
(59)Aktuelle Rezension von: Erzaehlwas_Sascha"Berlin Prepper" ist der Gewinner des Deutschen Krimipreises aus dem Jahr 2019. Den Roman zeichnet aus, dass er tief in die Wahrnehmung seiner Hauptfigur eindringt. Dabei driftet die Figur immer tiefer in einen verstörenden Umgang mit der Welt ab. Die Geschichte nimmt den Handlungsort Berlin intensiv auf und kombiniert dies mit lebendigen und prägnanten Dialogen.
Um was geht es?
Online-Redakteur Walter Noack hat die Aufgabe Hasskommentare einer Zeitung zu entfernen. Das stetige Lesen belastet ihn, als er dann auch noch zusammengeschlagen wird, verliert er sich immer tiefer in den Untiefen der digitalen Welt. Als Anhänger der Prepper-Szene möchte er auf alles vorbereitet sein und muss nun mit dem Gefühl der Machtlosigkeit umgehen. Daraus entsteht die Faszination für die Welt der Hasskommentatoren und der Drang sich privat besser zu schützen.
Zu Beginn verspürt Noack beim Löschen noch eine Abneigung gegenüber den politischen Grundeinstellungen, doch dies ändert sich über den Handlungsverlauf hinweg.
Die Leidenschaft für die Prepper-Szene dient der Zielsetzung sich unabhängig zu machen und auf eine Katastrophe vorbereitet zu sein. Durch den Überfall nach Schichtende erlebt er einen Kontrollverlust. Er beginnt sich in Recherchen über die eigene Sicherheit zu verlieren und lässt sich dabei in die Welt von Reichsbürgern und ähnlichem hineinziehen.
Der Kontrollverlust passiert in einem Berlin, das von Multikulti geprägt ist, aber auch damit verbunden von einem gewissen Aspekt des Fremdenhasses. Die dunkle Seite der Deutschen Hauptstadt verbindet sich mit dem Kampf der Figur um die Kontrolle des eigenen Lebens. Es entwickelt sich eine Eskalationsspirale, die aus der Sicht von Noack nachvollziehbar erscheint. Johannes Groschupf hat einen Krimi geschrieben, der nah bei seinen Figuren verbleibt und ihnen präzise Dialoge in den Mund legt. Die Machtlosigkeit der Polizei treibt die Hauptfigur in die Community der Selbstjustiz.
Mit dieser Entwicklung gelingt es dem Roman einen Blick auf die Ränder der Gesellschaft zu werfen, deren Realitäten oftmals wegdiskutiert werden. In diesem Aspekt ist der Roman ein Gesellschaftskrimi und zieht gleichzeitig Spannung für die Handlung aus den privaten Ermittlungen seiner Hauptfigur. In dieser Verzahnung wird deutlich wie Wahrnehmung und Verschwörungstheorien ineinander verschwimmen.
- Marcus Wächtler
Reichsland
(35)Aktuelle Rezension von: PatchcopInzwischen drei Jahre alt hat sich auf der deutschen politischen Bühne sehr viel, insbesondere zum Negativen, geändert.
In dem Buch wird die Strafversetzung des im Kanzleramt in Ungnade gefallenen Eric in die (fiktive?) Abteilung 8 geschildert. Diese hat sich mit dem Dritten Reich, welches nach der Beschreibung im Buch noch existiert, zu beschäftigen. Nach einen nich so grandiosen ersten Tag wird Eric mit einer Kollegin in die tiefste sächsische Provinz geschickt. Auf dem Weg dorthin und in einem kleinen Kaff komme sie in Kontakt mit Einheimischen, welche den verschiedensten Verschwörungstheorien anhängen , seien es die Chemtrails der Flugzeuge, die Impflüge, die BRD GmbH usw.. Teils interessant, teils humorvoll, etwas Erotik und in einem sehr flüssigen Schreibstil habe ich das Buch in zwei Tagen gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.
- Ute Haese
Heringshappen
(20)Aktuelle Rezension von: WildponyHeringshappen - Ute Haese
Kurzbeschreibung Amazon:
Hanna Hemlokk ermittelt wieder: Das Bokauer Private Eye in Hochform.
Der Wirt des hippen Gourmettempels »Heuschrecke« ist tot, zertrampelt von einer Kuh. War es tatsächlich ein Unfall? Oder hat der »Reichsbürger« Rolf Bapp etwas damit zu tun? Und welche Rolle spielt der dauertwitternde Bürgermeisterkandidat Arwed Klinger? Ganz zu schweigen von dem Horror-Clown, der seit Kurzem sein Unwesen in Bokau treibt. Hanna Hemlokk, das schräge Private Eye mit Herz und Hirn, ist gefordert – und sieht sich bald mit einem zweiten Todesfall konfrontiert.Mein Leseeindruck:
Juhu - hab ich gedacht als ich entdeckt habe das es einen neuen Fall mit der Privatermittlerin Hanna Hemlokk gibt.
Und ich habe mich sofort riesig über die Fortsetzung gefreut, da ich ein großer Fan von Hanna bin. Schließlich haben mich dir 4 Vorgängerbände, die ebenfalls im Emons Verlag erschienen sind, richtig begeistern können.
Natürlich ermittelt Hanna auch im Band 5 wieder unkonventionell und sehr humorreich. Und natürlich super spannend, denn bei Hanna weiß man nie was sie noch alles macht. Und hier muss Hanna zwischen einem Mörderkuh, einem Reichsbürger, einem Bürgermeisterkandidaten und einem Horror-Clown die Wahrheit herausfinden. Dieser Spagat ist ihr (und unserer Autorin Ute Haese) natürlich wieder super gelungen.
Fazit:
Einfach wieder ein genialer Küstenkrimi, der mir tolle Lesestunden und viel Spaß bereitet hat.
Hanna als Protagonistin ist einfach klasse!
Daher gibt es von mir von Herzen gerne 5 volle Sterne und meine weitere Lese-Empfehlung für diese tolle Buchreihe! *****
- Kaspar Panizza
Fischkatz
(49)Aktuelle Rezension von: sansolIch bin ein absoluter Fan dieser Reihe und liebe die Gespräche zwischen der Katz und Kommissar Steinböck. Dieses Team, die herrlichen Nebencharaktere, der Dialekt, ein Schreibstil mit einem feinen Witz und aktuelle Bezüge – für mich ist es eine gelungene Mischung bei der alles passt.
Doch wenn die Rahmenhandlung auch sehr wichtig ist so kommt die Spannung auf Cosy-Crime Niveau nicht zu kurz. Ein mysteriöser Todesfall auf der Eisbachwelle, eine dubiose Sekte und eine Verknüpfung in die Zeit vor und während des Mauerfalls.
Ungewöhnlich war hier die Exkursion an die Ostsee. Ich war erst ein wenig skeptisch, dann aber sehr schnell überzeugt weil auch dieser Teil sehr passend integriert wurde auch wenn dafür das Team in diesem Band ein wenig zu kurz kam.
- V. S. Gerling
Architekt des Bösen
(26)Aktuelle Rezension von: WuschelDieses Buch hat mir wieder gezeigt, dass ich doch um einiges kritischer lese als noch vor einiger Zeit. Denn obwohl der Schlagabtausch der beiden Ermittler wieder sehr erfrischend und unterhaltsam war, fand ich klare Kritikpunkte; dazu gleich mehr. Was ich etwas schade fand, dass Helen und Nicolas erst sehr spät ins Spiel kommen. Dies macht natürlich Sinn, so wie die Geschichte aufgebaut ist, aber ich wollte es mal erwähnt haben. Obwohl es wieder kleine und größere Sticheleien seitens und unter den "Ermittlern" gab, die ja nun in der privaten Wirtschaft tätig sind, war dieser Band doch um einiges ernster als die Vorgänger. Was ich nicht unbedingt schlecht fand, es ist mir nur aufgefallen.
Was ich jedoch sehr kritisiere ist die Zeichnung des Bösewichts. Der Ansatz war wirklich gut, bis es unglaubwürdig wurde. Bestimmt kann man das irgendwie bewerkstelligen, dass man einen Staat im Staat gründet - oder sollte ich sagen Reich? Denn darum geht's ja: Das deutsche Reich. Sicher kann man Menschen um sich scharen und alles vom System abkapseln, irgendwie. Und ganz bestimmt lässt sich ein Plan entwerfen, wie es der Architekt tut, wobei selbst dieser Schwächen hat. Hierauf werde ich selbstverständlich jetzt nicht näher ein gehen. Die Tatsache WAS der Bösewicht jedoch am Ende dreht war sowas von unglaubwürdig und sinnlos, das war wirklich unfassbar. Ich würde jetzt super gern erzählen was genau ich meine, aber naja, dann könnt ihr euch das Buch wirklich sparen, weil alles verraten wäre, aber ich könnte mich noch heute darüber aufregen. Es hatte alles so viel Potential, das man anders/ sinnvoller hätte nutzen können, mit quasi dem selben Ende, aber nein, ist nicht.
Ich hatte mich wirklich gefreut, da es mal wieder ein Thriller war, der mir gut gefiel. Der spannend und unterhaltsam war. Die Protagonisten sympatisch. Und dann kam ans Ende. So. Nur noch eines: Herr Gerling, das können Sie besser!
Der Geschichte an sich konnte ich gut folgen und der Stil des Autors war gewohnt flüssig. Bei den Kapitel aus der Perspektive von Nicolas Eichborn wird auf die Ich-Perspektive gewechselt. Ob das in den vorherigen Büchern schon so war, weiß ich gar nicht mehr. Vielleicht war es auch weniger auffallend, da die beiden eine größere Rolle spielten. Zu Anfang war ich kurz irritiert, gewöhnte mich jedoch zügig an den jeweiligen Wechsel. Alles in allem wieder ein gutes Buch, aber naja, weniger ist manchmal mehr.
Fazit:
Guter Thriller, tolle Charaktere, aber leider nicht immer ganz logisch.
- Tobias Ginsburg
Die Reise ins Reich
(18)Aktuelle Rezension von: nyhc82Wie der Klappentext richtig sagt, eine 'Mischung aus Reportage, Groteske und Fachbuch.' Mit ehrlicher Neugier und gerade soviel Empathie wie nur irgend möglich berichtet Ginsburg aus dem Innenleben einer Ansammlung von Leuten, die seit Jahren ihr Unwesen treibt und mittlerweile nicht mehr nur als eine Ansammlung verrückter Spinner oder Esoteriker abzutun ist. Das Buch, bereits 2017 erschienen und nun mit einem neuen 'Corona'-Kapitel versehen, zeigt beklemmend wie fortgeschritten die Ideen der Reichsbürger und Verschwörungsideologen bereits in unser aller Mitte sind. Toll geschrieben, einfach zu lesen, leichtfüßig und trotz aller Schwere mit der dringend nötigen Dosis Humor. Ein Buch zum Haareraufen, zum Lachen und zum Verzweifeln.
- Christian Alt
Angela Merkel ist Hitlers Tochter. Im Land der Verschwörungstheorien
(9)Aktuelle Rezension von: be_bookishGelesen habe ich das Buch, da mir im Austausch mit Bekannten die ein oder andere Verschwörungstheorie begegnet ist und ich die Hintergründe verstehen wollte, warum Menschen glauben, was sie glauben.
Inhaltlich werden in dem Buch Verschwörungstheorien vorgestellt. Es werden im Nachgang, für jeden verständlich und mit viel Humor, die wesentlichen Punkte der Theorien widerlegt. Was mich positiv überrascht hat, ist, dass auch auf die Ursachen eingegangen wird, warum Menschen Verschwörungstheorien verfallen. Genau darauf hatte ich gehofft. Zum Ende des Buches wurden auch noch Möglichkeiten und Tipps genannt, die Betroffenen dabei helfen können, aus dem Verschwörungssumpf wieder herauszufinden.
Die beiden Autoren verschmelzen im Buch zu einem Wir und erzählen aus der Wir-Perspektive, welche Entdeckungen und Erkenntnisse sie auf ihrer Recherchereise gewonnen haben. Dabei haben sie eine lockere Schreibweise mit viel Humor, der stellenweise sogar ein bisschen zu viel war. Dennoch lockern die Autoren das Thema auf, welches auch mit viel Fingerspitzengefühl behandelt werden muss. Sie wollen Verschwörungstheoretiker verstehen und mit ihnen in Dialog treten.
Inhaltlich ist der Aufbau des Buches gut. Nur die Überschriften sind teilweise kryptisch und verraten nicht immer, was im Kapitel nun abgehandelt wird. Stört aber den Lesefluss kein bisschen.
Insgesamt handelt es sich um ein sehr lehrreiches Buch, das auf jeden Fall lesenswert ist. Die Verschwörungsmythen wurden beleuchtet, hinterfragt und aufgeklärt. Insgesamt eine wirklich schöne Übersicht.
- Jörg Steinleitner
Blutige Beichte
(26)Aktuelle Rezension von: flyingklausFesselnder Bayernkrimi und ein hochgradiges Lesevergnügen, das einem immer wieder ein Schmunzeln abringt! Obwohl die handelnden Personen natürlich völlig frei erfunden sind, rufen die Namen Zimmerschied und Gänswein unweigerlich Assoziationen in den grauen Zellen hervor. Auch die Parallelen mit einem völlig durchgeknallten US-Präsidenten, für den der LKA-Spitzenmann ein grandioses Event organisieren soll, sind köstlich. - Horst Eckert
Im Namen der Lüge
(50)Aktuelle Rezension von: Sabrina-1994Für mich das erste Buch von dem Autor und auch der erste Politthriller! Aber ich muss sagen, es hat mir außerordentlich gut gefallen!
Klappentext:
Macht lädt zum Missbrauch ein. Geheime Macht erst recht.
Mein Name ist Melia Khalid. Ich leite das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst. Mir wurde ein Geheimpapier zugespielt, das die Gründung einer neuen RAF ankündigt. Das Amt steht Kopf, aber ich misstraue der Quelle. Ich habe den Verdacht, dass einige Leute in meiner Behörde selbst einen Umsturz vorbereiten. Als Teil eines rechten Netzwerks, dem Freiheit und Demokratie ein Dorn im Auge sind. Mein Chef will mich kaltstellen. Und mein eigener Vater, ein Spitzenpolitiker mit Geheimdienstvergangenheit, weiß mehr, als er zugeben will.
Meinung: Ich fand den Schreibstil super flüssig und einfach wegzulesen! Obwohl es fast 600 Seiten waren und damit mit die dicksten Bücher, die ich je gelesen habe, bin ich unnormal schnell durch das Buch geflogen. Man hatte immer wieder wen neues in Verdacht und es wurde niemals langweilig! Obwohl ich in der Schule ein absoluter Politikmuffel war, muss ich gestehen, dass ich die Themen unfassbar spannend fand! Aber mit dem Alter kommt die Vernunft, oder wie sagt man so schön...
Die beiden Protagonisten hat man super kennen gelernt und trotz einiger Ecken und Kanten sehr sympathisch, auch wenn ich einige der Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen konnte und vielleicht anders gehandelt hätte.
Ich bin definitiv sehr gespannt auf den 2 Band.
Vielen Dank für so ein tolles Lesevergnügen! :-)
- Tobias Ginsburg
Die Reise ins Reich
(11)Aktuelle Rezension von: Ruth_TuescherDieses Buch habe ich schon mehrfach gelesen. Es ist sehr spannend geschrieben und ein wichtiger Tatsachenbericht für alle, die sich mit der Frage beschäftigen, was heute Menschen in die rechte Ecke zieht.
Ein sehr mutiger Autor, der sein Schreibhandwerk beherrscht!
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