Bücher mit dem Tag "reims"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "reims" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Die Hüter der Rose (ISBN: 9783404189137)
    Rebecca Gablé

    Die Hüter der Rose

     (801)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Der erste Band der Waringham Saga “Das Lächeln der Fortuna” hatte mich schnell in seinem Bann, deswegen war ich nur umso gespannter die Fortsetzung zu lesen. Das Cover gefällt mir sehr, meiner Meinung nach sieht es sehr edel aus, es passt zu den anderen Teilen und mich spricht sehr an, dass die Rose des Hauses Lancaster abgebildet ist.

    Wie der Vorläufer hatte auch dieser Teil mich komplett in seinem Bann, meiner Meinung nach fängt es direkt sehr spannend an. Wir lernen John als Jungen kennen und wachsen mit ihm zusammen auf. Sehr interessant fand ich auch, dass John doch so gegensätzlich zu seinem Vater Robin war. Man konnte sich gut in ihn hineinversetzen und mir hat gefallen, dass er nicht immer nur als guter Mensch dargestellt wurde sondern auch er seine Macken und Fehler hatte.
    Es war sehr spannend John durch die Höhen und Tiefen seines Lebens zu begleiten, Raymond konnten wir natürlich auch verfolgen und es hat mir gefallen, dass er und andere Charaktere aus dem Vorläufer nicht vergessen wurden. Die Charaktere waren alle sehr verschieden, aber in die meisten konnte man sich gut hineinversetzen, ich hatte das Gefühl, Mal wieder mit all diesen Charakteren zusammen gelebt zu haben.
    Der Schreibstil ist wie immer hervorragend, nichts hat sich gezogen und man wurde direkt in diese Zeit des Mittelalters katapultiert.
    Die Geschichte war sehr spannend und schön erzählt, auch das Joan d’Arc vorgekommen ist, hat mich sehr gefreut, meiner Meinung nach war sie eine sehr interessante Persönlichkeit.
    Der Roman war manchmal sehr brutal und es ist viel Blut geflossen, aber sowas gehört auch zu einem guten Mittelalterroman.

    Nur schweren Herzens habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und freue mich auf die Fortsetzung.

  2. Cover des Buches Die Leopardin (ISBN: 9783404173402)
    Ken Follett

    Die Leopardin

     (353)
    Aktuelle Rezension von: roxfour

    Felicity Claire, eine mit einem in der Resistance aktiven Franzosen verheiratete Britin, führt ein sechsköpfiges Frauenkommando an, das als Ziel die Zerstörung einer Telefonzentrale. 

    Es werden zwar immer wieder mal Folterszenen sehr detailliert geschildert, alles in allem war das Buch aber sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Story hat an sich hat mich sehr angesprochen, wenngleich ich auf die künstlich aufgeblähte, detailverliebte Schilderung vieler Szenen gut hätte verzichten können (was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Abschnitte schlichtweg nur überflogen habe, weil es mich irgendwann etwas generbt hat). Alles in allem trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch.

  3. Cover des Buches Das Königskind (ISBN: 9783746638874)
    Robert Merle

    Das Königskind

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Lisa_Guarcello

    Wen n jemand mehr über die französische Geschichte erfahren will, ist richtig da. Merle hat viel nachgeforscht, vorher er die Buchreihe geschrieben hat. Sehr unterhaltsam, leichte Lektüre - kein Geschichtsbuch.

  4. Cover des Buches Rückkehr nach Reims (ISBN: 9783518473139)
    Didier Eribon

    Rückkehr nach Reims

     (45)
    Aktuelle Rezension von: LittleRose

    "Ich verwirrte sie [seine Mutter], und mir wurde das immer gleichgültiger. Ich hatte mich von ihr, von ihnen, von ihrer Welt längst losgesagt."

    Inhalt

    Der Tod seines Vaters veranlasst Didier Eribon nach Reims zurückzukehren, dem Ort seiner Kindheit, die Heimat seiner Familie. Doch es ist eine widerwillige Heimkehr, nach jahrelanger Funkstille. Konfrontiert mit vergessen geglaubten Erinnerungen und erneut aufflammenden Konflikten, begibt sich der Autor auf Spurensuche. Er möchte die Ursachen des Zerwürfnisses zwischen ihm und seiner Familie ergründen.  Als Soziologe kommt Eribon nicht umhin, zu begreifen, dass seine Probleme weit über das Private hinausreichen, denn sie sind Sinnbild einer gespaltenen Gesellschaft.

    Meine Meinung

    Mir hat „Rückkehr nach Reims“ ausgesprochen gut gefallen. Die Mischung aus Autobiographie und soziologischer Abhandlung ist dem Autor schön gelungen. Es ist ein informativ dichtes Buch, das zeigt sich vor allem an den Fußnoten, die auf weitere Werke der Soziologie verweisen. Gleichwohl bleibt Eribon dem literarischen Stil seiner Erzählung treu. Demensprechend habe ich das Buch schnell und gerne gelesen. Zwar mag der Schreibstil leicht sein, die hier präsentierten Themen sind es nicht.

    Zum einen spielt die Homosexualität des Autors eine wichtige Rolle, sie ist einer der Gründe, die zur Entwurzelung beigetragen haben. So hat der Vater nie akzeptiert, dass sein Sohn Männer liebt. Darüber hinaus hat sich Eribon im Zuge seines sozialen Aufstiegs, immer mehr von der Lebenswirklichkeit seiner Familie entfernt. Aber nicht nur die zunehmende Distanz zu seiner Heimat, macht ihm zu schaffen. Als Spross einer Arbeiterfamilie, wird unser Autor gleichzeitig mit den Eigenheiten des französischen elitären Universitätssystems konfrontiert. Er ist in zwei Welten unterwegs und gehört doch nirgends dazu.

    Auf gekonnte Weise stellt Eribon seine persönlichen Erfahrungen in den Kontext von Bourdieus Habitus-Theorie. Nichtsdestotrotz kann es den Schmerz ob der Zurückweisung nicht kaschieren. So schwingt an vielen Stellen Bitterkeit mit, sei es über den Bruch mit der Familie oder über das Nichtvorhandensein der vielbeschworenen Chancengleichheit.

    Fazit

    „Rückkehr nach Reims“ bezieht sich in erster Linie auf Frankreich, kann aber meiner Meinung nach, auf fast alle modernen Gesellschaften übertragen werden. Wer verstehen möchte, weshalb rechtspopulistische Bewegungen [nach wie vor] Erfolge verzeichnen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Und falls man noch nicht das Vergnügen hatte, empfehle ich als zusätzliche Lektüre, Bourdieus „Die feinen Unterschiede“. Natürlich ist das kein Muss. Eribons Werk allein, bietet genügend Stoff für aufschlussreiche Erkenntnisse. Von mir gibt es fünf von fünf Lesesternchen.

  5. Cover des Buches Die Champagnerkönigin (Die Jahrhundertwind-Trilogie 2) (ISBN: 9783548062310)
    Petra Durst-Benning

    Die Champagnerkönigin (Die Jahrhundertwind-Trilogie 2)

     (144)
    Aktuelle Rezension von: meisterlampe

    Inhaltsangabe:

    1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.
    Der Jahrhundertwind hilft drei Freundinnen, ihre Träume zu verwirklichen.

    Meine Meinung:
    Nachdem mir der erste Band der Jahrhundertwind-Trilogie so gut gefallen hat, habe ich im Anschluss gleich Teil 2, "Die Champagnerkönigin" gelesen. Hier ist Isabelle die Hauptperson, sie ist nach ihrer Hochzeit mit Leon erst in die Pfalz, wo er herkommt, gezogen und, nachdem er von seinem Onkel ein Weingut in der Champagne geerbt hat, auch dorthin. Der Bruch mit Isabelles Eltern ist endgültig. Leon hat immer noch nur Radfahren im Kopf, das Weingut scheint ihn nicht sonderlich zu interessieren, immerhin macht er seine Verkaufstouren per Rad. Isabelle ist diejenige, die sich auf dem Weingut umschaut und überlegt, was man tun kann, um dieses zu retten. Leon Besessenheit zum Radsport nimmt ziemlich überhand, das erste Drittel des Buches war zäh zu lesen, erst danach ging es etwas flotter vorwärts. Das Geld war von Anfang an knapp, dann ist es ausgegangen, Isabelle versetzt ihren Schmuck, Leon lässt sich ein Angebot zum Verkauf des Weingutes machen - Isabelle ist dagegen. Hier liegt etwas bei den Eheleuten im Argen, was mir gar nicht gefällt. Miteinander reden tun die beiden offensichtlich nicht und mit den wenigen Angestellten läuft es auch nicht mehr gut. Einer will gehen, einer macht gar nichts mehr. Ein Unglück verändert von jetzt auf gleich alles - Isabelles Freundinnen Clara und Josefine kommen und fangen die junge Witwe wieder auf. Sobald Isabelle wieder neuen Lebenswillen hat, setzt sie sich durch, wie sie es früher in Berlin gewohnt war und sie scheint manchmal selbst von sich überrascht zu sein, was sie alles schaffen kann, wenn sie nur will und an sich (und Leon und Gott) glaubt. Ab der Hälfte hat mir "Die Champagnerkönigin" deutlich besser gefallen, als zu Beginn. Isabelle hält das Weingut als Andenken an Leon in Schuss und sie tut alles für sich und Töchterchen Margerite. Wie erwartet, muss sie hart kämpfen, gegen die Konkurenz, gegen die sehr berechnende Henriette und um Daniel. Man muss kein Champagnerfreund sein, um diese Erzählung zu lesen; der Schreibstil ist flüssig, es fließt so schnell dahin, wie das prickelnde Getränk selbst. Man bekommt tiefere Einblicke, nicht nur in die Weinkeller, sondern auch in die Geschichte des Champagners, wer sich wann und wo damit welchen Namen gemacht hat, dass es meist Frauen (Witwen) waren, die die besten Jahrgänge verzeichnen konnten. Natürlich darf auch Freundschaft, Liebe, Leid, Trauer, Ärger nicht fehlen, ein gelungener Mix vor der Kulisse Frankreichs. Schön zu lesen, etwas schwächer als Band 1 der Trilogie, auf jeden Fall 4 gute Sterne wert.


  6. Cover des Buches Jägerin der Zeit (ISBN: 9783688104239)
    Kathrin Lange

    Jägerin der Zeit

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Moonwishes
    Die Abtissin Alexandra und die von ihr aufgezogene Sophie erfahren, dass die Kaiserin ermordet wurde und nun um ihr Leben getrachtet wird.
    Es ist eine große Verschwörung um die Zeit im Gange und Sophie versucht verzweifelt herauszufinden, worum es  nun eigentlich genau geht.
    Aber sie bekommt keine Informationen aus Alexandra heraus und sucht daher selber nach den Zusammenhängen.

    Der historische Roman behandelt ein sehr interessantes Zeitgeschichtliches Feld und ist einfach und leicht geschrieben.
    Die Seiten fliegen mit der Zeit dahin, ehe man davon etwas mitbekommt und man kann alles um sich herum vergessen. Das war eine wunderbare Sache.
    Dennoch musste man manchmal seinen Kopf wieder anstrengen, wenn die astronomischen Probleme erklärt und erläutert wurden.

    Alles in allem würde ich das Buch weiterempfehlen für Personen die sich für diese Zeit interessieren und mehr darüber erfahren wollen.
    Besonders gut war das Register am Ende, welches alles noch einmal genau erläuterte. Das war sehr hilfreich und am Ende war es sehr schön so noch einmal alles ordnen zu können.
    Für Personen ohne interesse und einfacher Lust am schmökern und amüsieren ist das Buch glaube ich nicht sehr geeignet.


  7. Cover des Buches Die Champagnerfürstin (ISBN: 9783426417591)
    Katryn Berlinger

    Die Champagnerfürstin

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Perle

    "Ich trinke ihn, wenn ich froh bin und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich allein bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nich an, außer wenn ich Durst habe. (Lily Bollinger, Champenoise)

    Eigentlich ein gutes Buch, jedenfalls hat es gut angefangen. Es gefiel bis ca. Seite 200. Man konnte es fließend lesen, teilweise las ich es laut, teilweise leise. Doch auf einmal ging es mehr um bestimmte Herren und die Gunst und Erotik von Amélie, die schöne Tochter der Champagnerdynastie, als sie noch keine 5 Minuten in St. Petersburg gastierte. Die Männer umgarnten sie förmlich, sie traf sogar ihre Jugendliebe César wieder und ihr Ehemann der Advokat Papillon reiste ihr hinterher. Es ging natürlich um den Champagner und um die Scheidung ihres Mannes und eventuell die Ehe mit einem Fürsten, um endlich das Erbe anzutreten und Champagnerfürstin zu werden. Doch ab Seite 200 gefiel es mir weniger, es war an vielen Stellen langweilig und bestimmte Textpassagen passten nicht so ganz hinein. Aber ich las es bis zum bitteren Ende heute morgen aus und vergebe mittlere drei Sterne.

     

  8. Cover des Buches Frankreich (ISBN: 9783423135665)
  9. Cover des Buches Die Schriftenhändlerin (ISBN: 9783734107542)
    Brenda Vantrease

    Die Schriftenhändlerin

     (17)
    Aktuelle Rezension von: jxwx

    Schon am Anfang wird klar, dass der Schreibstil recht flüssig ist und man sich nicht wie bei anderen historischen Romanen erst hinein finden muss, um überhaupt wirklich die Handlung nachvollziehen zu können.

    Die Autorin schreibt offen, klar und humorvoll. Häufig hab ich Probleme mich mit Personen zu identifizieren, die in einer solch entfernten Zeit Leben, durch die witzigen und ironischen Passgen, die die Autorin einbringt, welche auch gut zum Buch passen, war mir dies hier leichter möglich und ich verstand zieh,ich genau, wie anna sich fühlte. 

    Es wird sehr schön deutlich, was für einen Stellenwert die Kirche damals einnahm und wie sehr er sich von dem heutigen Einfluss unterscheidet. Diese Geschichte rund um die Streitigkeiten der Kirche war sehr fesseld und man hat ein neues Kapitel von ihr kennengelernt, was einem ausführlich näher gebracht wurde, ohne langweilig zu wirken, da es stets mit dem Schicksal der jungen Anna verknüpft war.

    Die Handlung war teils etwas vorhersehbar, jedoch kamen immer wieder interessante neue Wendungen, die jedoch alle einem Teil entgegen strebten, weswegen es nie langweilig würde.

  10. Cover des Buches Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien (ISBN: 9783257238037)
    Georges Simenon

    Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Nachdem Georges Simenon im Winter 1929/1930 seinen Kriminalkommissar Jules Maigret aus der Taufe gehoben und den ersten Roman „Maigret und Pietr der Lette“ geschrieben hatte, entstanden die folgenden drei Romane aus der Serie in rascher Folge im Sommer 1930. Darunter war auch „Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien“, den er im Februar 1931 veröffentlichte. Gepaart mit einer ganzen Reihe werbewirksamer Maßnahmen (u.a. ein Maskenball mit an die 1.000 Personen) sorgte dieser Roman für den Durchbruch Simenons, der sowohl bezüglich der Schauplätze als auch der Handlung sehr viel Autobiographisches in die Handlung mit einfließen ließ. Ihren Anfang nimmt diese an einem Bahnhof an der holländisch-deutschen Grenze, wo Maigret, der von einer Dienstreise aus Lüttich zurückkehrt, ein ärmlich gekleideter Mann auffällt, der gedankenverloren durch einen großen Stapel von 1000-Francs-Scheinen blättert. Der Kommissar verfolgt den Fremden kurzerhand zur Post und beobachtet aus sicherer Entfernung, wie dieser die Geldscheine in einen Briefumschlag gen Paris verschickt. Als der Mann schließlich einen Koffer kauft, tut es ihm Maigret, der argwöhnt es mit einem Schmugglerring zu tun zu haben, gleich. Gemeinsam besteigt man den Zug nach Bremen, wo im günstigen Moment die Koffer vertauscht werden. Erst in einem heruntergekommenen Hotel realisiert der Fremde, dass er den Inhalt des Koffers verloren hat. Bevor Maigret, der ihn durch ein Schlüsselloch beobachtet, eingreifen kann, zieht der Mann einen Revolver und schießt sich in den Kopf. Von Schuldgefühlen getrieben macht sich der Kommissar daran, dass Geheimnis um diesen seltsamen Selbstmord zu lüften. Und schon bald ist er nicht mehr der einzige, der reges Interesse am Ableben des Fremden zeigt … Wohin führen die Verwicklungen im Fall des merkwürdigen Fremden? Worin besteht das Verbrechen? Und hat es überhaupt eins gegeben? Es ist ein ziemlich dichter und dunkler Nebel, durch den Leser diesmal dem Kommissar folgen muss, versehen mit allerlei Hinweisen, auf mögliche Hintergründe, die sich im nächsten Moment wieder als hinfällig erweisen. Dabei bleibt die Frage nach dem Wieso sehr lange offen, weil sich die Verdächtigen als findige, trickreiche Gegenspieler erweisen. In Maigret finden sie aber natürlich dann doch ihren Meister. Seine hartnäckige Beschattung und die schiere entnervende Anwesenheit wirken so zermürbend, dass die Fassaden letztlich bröckeln und dahinter die Wahrheit zutage kommt. Diese ist – für Ermittler und Leser gleichermaßen – ernüchternd. Simenon greift an dieser Stelle in hohen Maße auf eigene Erfahrungen zurück, schildert die möglichen Folgen nihilistischen Gedankenguts – eine Begleiterscheinung ihrer Zeit, welche, geprägt von Arbeits- und Perspektivlosigkeit, einen fruchtbaren Boden für jegliche Art von Gewalt geboten hat. Und welche hier für den düsteren Grundtenor der Geschichte sorgt. Am Ende der Jagd stellt sich dennoch keinerlei Hochgefühl ein. Im Gegenteil: Die Gejagten erweisen sich als allzu menschlich. Das Mitgefühl triumphiert über das Loblied auf die Gerechtigkeit. Es ist diese traurige und zugleich schöne Schilderung des Unglücks, die uns verstehen und nicht verurteilen lässt. Und damit den Roman zu mehr als nur einem Krimi macht. Meiner Ansicht nach hat sich Georges Simenon mit seinem dritten Maigret-Roman nochmals steigern können. Ein berührendes, in den Bann ziehendes kleines Literaturjuwel, das etwas beherzigt, was dem Spannungs-Genre heutzutage zumeist gänzlich abhanden gekommen ist: Glaubwürdigkeit. Knapp, dicht, eindringlich. Unbedingte Leseempfehlung!
  11. Cover des Buches Die Champagnerfürstin (ISBN: 9783442494743)
    Annette Fabiani

    Die Champagnerfürstin

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Belis

    Der Genuss eines Gläschens Schaumwein perlt am Gaumen. Wie viele Tränen und Hoffnungen sich dahinter verbergen?

    Einzig die Witwe Clicquot traut sich der trauernden Ehefrau Jeanne Pommery die Hand zu reichen und sie aus dem düsteren Trauerraum zu holen. Der Beginn einer bedeutenden Freundschaft. Im Vertrauen erzählt Barbe-Nicole aus ihrem ereignisreichen Leben und stärkt dabei Jeanne in ihrem Entschluss den Weinhandel ihres verstorbenen Ehemanns weiterzuführen, denn auch im Jahre 1858 ist dies noch eine waghalsige Entscheidung. Sich in der Männerdomäne durchzusetzen erfordert neben Mut und Durchhaltevermögen fachliches Wissen und Vertrauen.

    Die Rückblicke der Älteren beginnen in den Wirren der Revolution 1789. In abwechselnden Kapiteln begleite ich die beiden Frauen auf ihrem jeweiligen Weg. Auch für Barbe-Nicole war der viel zu frühe Tod ihres Gatten 1805 ein Schock und zugleich ein Neuanfang den Traum ihres Mannes fortzuführen. Für mich interessanter und ausführlicher sind die Erlebnisse von Barbe-Nicole geschildert.

    In angenehmem Schreibstil führt die Erzählung durch die aufreibenden Zeiten. Zeit- und Ortsangaben der einzelnen Kapitel sind hilfreich und schnell bin ich wieder im jeweiligen Strang angekommen. Die Autorin schildert authentisch und bildhaft aus unterschiedlichen Perspektiven. In mitten der Weinberge den Schweiß der Arbeiter riechen, die Angst vor den Besatzern spüren und das Glück fühlen wenn die richtige Mischung der Weine im Glas perlt.

    In dem Roman durfte ich einiges über die Herstellung köstlichen Champagners erfahren. Die Ereignisse der Zeit Napoleons fließen ebenso in die Geschichte ein. Für mich verbinden sich historisch belegte Fakten und Ereignisse sehr gut mit fiktiven Personen und Handlungen.  Im Anhang erklärt die Autorin dazu Näheres.

  12. Cover des Buches Der Geliebte der Königsbraut (ISBN: 9783961483532)
    Eva Maaser

    Der Geliebte der Königsbraut

     (37)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Die Kriege 542 n. Chr. zwischen den Gothen und Franken sind unerbittlich, es kann nur zu einem Ende führen, wenn untereinander geheiratet wird.
    Somit kommt es zur Hochzeit zwischen Brunichild, Gothin und dem kriegslustigen Sigibert, Franke. Dessen Brüder & er tragen andauernde Erbstreitigkeiten mit Krieg aus. Chilperich, Sigiberts Bruder will aber nur eins, Brunichild und Sigiberts Land.
    Intrigen werden gesponnen, ein verarmter Landadliger namens Wittiges taucht auf und scheint die Rettung zu sein. Aber er ist jung, muss noch viel lernen, u. a. auch, dass man die Finger von Königin Brunichild lässt.
    Wittiges steigt auf, macht sich Feinde. Die Kreise der Intrigen ziehen sich enger zusammen und Brunichhild gerät in Gefahr.
    Gut geschriebene Geschichtsstory, in der es mir persönlich zuviel um Sex geht. Der Krieg und das Leben damals scheint hier nicht so wichtig zu sein. Gut lesbar.
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