Bücher mit dem Tag "reinickendorf"
8 Bücher
- Volker Kutscher
Der stumme Tod
(231)Aktuelle Rezension von: BooksOfTigerlilyNachdem ich beim Auftakt "Der nasse Fisch" etwas gebraucht habe, um mit Gereon Rath warm zu werden, fiel es mir bei der Fortsetzung nun erheblich leichter mit diesem Charakter. Mittlerweile folge ich ihm sehr gerne bei seinen eigenwilligen Ermittlungen. Neben ihm gibt es noch eine ganze Bandbreite an fantastisch gezeichneten Charakteren, die das ehemalige Berlin ebenso wiederaufleben lassen wie das perfekt recherchierte Setting.
Das historische Berlin lässt Volker Kutscher richtiggehend vor den Augen des Lesers wiederauferstehen. Dabei trifft er den Lokalkolorit und macht Berlin mit vielen verschiedenen Protagonisten lebendig. Besonders beeinruckend ist die historische Genauigkeit und wie der Autor die aufziehende, unterschwellige Bedrohung durch die Nationalsozialisten und der kommende Sturz der Demokratie eingefangen hat.
Daneben präsentiert er einen spannenden Kriminalfall mit vielen Verstrickungen und falschen Fährten, der Berlin in Atem hält und dem Leser den Wechsel von Stumm- zu Tonfilm un Berlins Film- und Kinobranche näherbringt. Eine gelungene Mischung bietet Unterhaltung auf höchstem Niveau.
- Judith Arendt
Sündenbock
(68)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas Cover hätte mich in der Buchhandlung wohl kaum angesprochen. Es war vielmehr der Titel, der mir sofort ins Auge gefallen ist.
Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Sie wünschte sich inständig, weinen zu können.
Kommen wir zum Inhalt:
Ruth Holländer hat nicht nur Beziehungsprobleme und in ihrem Bistro scheint alles drunter und drüber, sondern muss sich als Schöffen mit einem ganz besonderen Fall auseinander setzen. Hat der Rentner wirklich seine Frau umgebracht? Es scheint irgendwie alles ziemlich verworren. Aber Ruth kommt der Wahrheit Stück für Stück näher.
Mit meiner o.g. Beschreibung Stück für Stück meine ich tatsächlich die Vorgehensweise. Bus der Krimi mal in Fahrt kommt.... puh... da braucht man schon etwas Geduld, denn augenscheinlich haben Beziehung und Bistro Vorrang. Wenn denn dann etwas Spannung entsteht, wird diese wieder abgebrochen, somit ist ein durchgehender Spannungsbogen leider nicht gegeben. Schade! Denn eigentlich macht die Protagonisten einen sehr "normalen" Eindruck, so dass ich mich gleich in die Rolle reinversetzen konnte. Der Schluss hingegen, ... na ja... ich fand ihn unrealistisch. Oder wie man auch sagt: Etwas to much.
Fazit:
Im Großen und Ganzen dient dieser Krimi einer netten Unterhaltung. Keine Aufregung, mäßiger Nervenkitzel, aber viel Gefühl. Oder der Krimilesen diese Mischung jedoch haben möchte?