Bücher mit dem Tag "reisegruppe"

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43 Bücher

  1. Cover des Buches Limit (ISBN: B00G48NCZM)
    Frank Schätzing

    Limit

    (597)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Dieses gewaltige Werk, das in seinem Umfang stark an Schätzings Riesenerfolg „Der Schwarm“ erinnert, erschien 2009. Die Handlung beginnt mit dem Prolog im August 2024 und spielt sich ansonsten hauptsächlich im Jahr 2025 ab. Das macht es für mich nun im Juni 2024 als Lektüre besonders interessant im Hinblick darauf, ob Schätzings Prognosen eingetroffen sind oder kurz davor sind einzutreffen. Ein paar davon, die er nebenbei erwähnt, haben sich jedenfalls nicht erfüllt: Bayern München ist im Jahr 2024 nicht an einen Investor verkauft, was erfreulich ist. Weniger erfreulich ist, dass, anders als von Schätzing angenommen, Kim Yong-un noch lebt, Korea nicht wieder vereinigt ist und Putin immer noch Präsident von Russland und nicht ehemaliger Präsident ist.😎 Gewisse Erfindungen, die der Autor erwähnt, drängen sich geradezu auf und sind in Ansätzen auch bereits entwickelt, wie das „Airbike“, eine Art E-Bike für die Luft, der „Magnifier“, also die Lupe zur Gesichtserkennung und der „MindReader“ zum Gedanken lesen.

    Der unermesslich reiche und mächtige Unternehmer Julian Orley hat eine Reisegruppe von reichen und wichtigen Persönlichkeiten zusammengestellt, die mit ihm und seiner Firma eine Reise in den Weltraum und speziell auf den Mond antreten. Sein Ziel ist es, sie für Investitionen in sein Unternehmen zu gewinnen, konkret plant er den Bau eines zweiten Weltraumaufzugs. Parallel dazu taucht in China die Dissidentin Yoyo unter und der Cyber-Detektiv Owen Jericho erhält von Yoyos Vater den Auftrag, sie zu finden. Doch er ist nicht der einzige, der sie sucht. Diese beiden Handlungsstränge laufen lange Zeit nebeneinander her, ohne dass es eine Verbindung zwischen ihnen gibt. Als Leser ahnt man natürlich, dass es eine gibt, doch diesbezüglich spannt Schätzing uns lange auf die Folter.

     Das Buch startet sehr zäh, Schätzing ist bemüht, seine Ideen logisch und wissenschaftlich zu begründen, was eher Stoff für ein Sachbuch ist. Die giftigen Dialoge der Reisegruppenmitglieder können untereinander können den recht trockenen Stoff nicht ausreichend „anfeuchten“. Das muss der Leser sich erstmal durchbeißen. Die Langatmigkeit kennzeichnet teilweise leider sogar Kampf- und Verfolgungsszenen, deren ursprüngliche Spannung dadurch zu oft abfällt. Als Leser wünscht man sich dann nur noch, dass es vorbei ist und die Handlung sich weiter entwickelt.

    Neben gut recherchierten und erklärten Zusammenhängen und raffiniert eingefädelten Täuschungen, wie der von Yoyos Verfolger Xin, der sich an Jericho heranmacht,  gibt es in dem Roman aber auch seltsam krasse Logikschwächen. So ist es z.B. völlig daneben, dass ein so mächtiger und einflussreicher Mann wie Julian Orley nicht binnen kürzester Zeit überprüfen kann, ob der Lunar Express nun in der Nacht gefahren ist oder nicht (Fischer Tb, Mai 2011, S. 465 ff). Ebenso sind die Vertraulichkeiten zwischen Donners Frau Nyela und ihren unbekannten Gästen Yoyo und Owen mehr als schräg und unwahrscheinlich. Sie wirken deplatziert.

    Der entstehende Tumult nach der Enttarnung der Verräterin ist sehr vogelwild und durcheinander beschrieben. Das war mir zu chaotisch und zu wenig durchdacht.

    Demgegenüber schafft es Schätzing auf raffinierte Weise, die Spannung über die Art der verbrecherischen Organisation und ihr eigentliches Ziel bis zur Auflösung hochzuhalten, indem er seine Protagonisten fehlleitet und immer neue Erkenntnisse gewinnen lässt, die vorherigen auch mal widersprechen.

    Sehr hilfreich fand ich das angehängte Personenverzeichnis, denn es kommen doch einige vor und nur mittels des Textes sind sie zu Beginn nicht so ohne weiteres unterscheidbar. Drei Sterne.

  2. Cover des Buches Hummeldumm (ISBN: 9783596512379)
    Tommy Jaud

    Hummeldumm

    (1.485)
    Aktuelle Rezension von: Read-and-Create

    Einerseits ist es ein leichtes Buch für zwischendurch, das sich schnell lesen lässt, andererseits war der Humor oft nicht ganz mein Geschmack. 🙈

    Viele Szenen waren für mich eher unangenehm als lustig – stellenweise so sehr, dass ich mich regelrecht fremdschämen musste. Das mag sicher daran liegen, dass der Witz auf Klischees und überzeichneten Situationen basiert, die nicht bei jedem zünden.

    Trotzdem muss ich sagen, dass das Buch in seiner Art gut für jemanden ist, der etwas Unterhaltsames und Anspruchsloses sucht. Für mich persönlich war es leider kein Highlight, aber ich verstehe, warum es bei anderen gut ankommt.


  3. Cover des Buches Wassermusik (ISBN: 9783423146814)
    T. C. Boyle

    Wassermusik

    (384)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Boyle erzählt die weitgehend wahre Geschichte des schottischen Forschers Mungo Park, der im 18. Jahrhundert als erster Weißer den Verlauf des Niger erkundete. Zur Seite stellt er ihm die frei erfundene Figur des Ned Rise, einen englischen Grabräuber und Galgenstrick, der mit dem Entdecker im tiefsten Afrika die wildesten Abenteuer besteht. Außerdem dabei: ein phantastisches Panoptikum von Hexen und Schlägern, Kannibalen, Huren, Glücksrittern.

    Schräg schräger am schrägsten

  4. Cover des Buches Mord im Orientexpress (ISBN: 9783455001914)
    Agatha Christie

    Mord im Orientexpress

    (828)
    Aktuelle Rezension von: Thoralf80

    Wenn ich als Leser schon in einem Zug sitze, dann möchte ich auch eine Eisenbahn-Atmo haben: das Rumpeln der alten Waggons, Besonderheiten vorbeifliigender Landschaften, das Fläzen in weichen Polstern der Abteile usw.. Die Handlung hätte ebensogut in einem Hotel spielen können. Wäre gar nicht aufgefallen. Ich bin eh kein großer Freund von Poirot, wollte aber zur Abwechslung mal wieder einen Christie-Roman lesen, allein nach dem wirklich genialen "Zehn kleine Negerlein" kann wohl nichts mehr groß kommen. Chandler fand den Plot bescheuert (er war ein brillanter Stilist, aber seine Plots oft mäßig. Einmal wusste er auf Anfrage einer Filmcrew nicht, wer eines der Opfer ermordet hatte :-, er wusste es einfach nicht :-, aber ich schweife ab), ich finde ihn mäßig, aber durchaus interessant. Doch die Handlung zieht und zieht sich, und wenn man schon als Kind eine der unzähligen Verfilmungen gesehen hat und sich ungefähr erinnern kann, worauf das hinausläuft, ist es fast ein wenig verschwendete Zeit. Aber das kann man der großen Christie nicht übelnehmen, ging sie doch davon aus, dass man vorher nicht den Film gesehen hat ;-

  5. Cover des Buches Ein Mann wie Mr. Darcy (ISBN: 9783442465033)
    Alexandra Potter

    Ein Mann wie Mr. Darcy

    (266)
    Aktuelle Rezension von: Woerterkatze

    Klappentext:
    Emily hat die Nase voll von Männern, die entweder inakzeptabel sind, Angst vor Beziehungen haben oder noch bei Mama wohnen. Dabei will sie doch nur einen netten, gut aussehenden Mann mit Charme und Manieren. Ist da denn so schwer zu finden? Im wahren Leben anscheinend schon. In der Phantasie jedoch hat Emily ihren Traummann längst gefunden: Mr. Darcy aus Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“.

    Inhalt:
    Die New Yorkerin Emily ist ein hoffnungsloser Fall was Beziehungen angeht. Immer wieder trifft sie den falschen Mann, keiner ist wie ihr Traummann Mr. Darcy. Emily arbeitet in einer Buchhandlung und ihre Angestellte und Freundin Stella möchte sie über Weihnachten mit nach Mexiko nehmen. Aber da möchte Emily nicht mit und um dies nicht deutlich sagen zu müssen, sagt sie, dass sie schon eine Reise gebucht hat. Und da sie nun Nägel mit Köpfen machen muss, bucht sie eine Literaturreise nach England – genauer eine Jane Austen Literaturreise. Einmal in England angekommen, stellt sie fest, dass nur ältere Damen ihre Begleiterinnen sind und ein unmöglicher Londoner Journalist, der einen Artikel über Mr. Darcy den Romanhelden von Jane Austen schreiben soll und dafür die Damen befragen soll. Dieser Journalist ist Emily direkt unsympathisch und so nimmt die Geschichte a la Stolz und Vorurteil seinen Lauf.

    Meinung:
    Alexandra Potter hat einen sehr locker, flockigen Roman in Anlehnung an Stolz und Vorurteil geschrieben. Wer vorher nicht das Original gelesen hat, für den birgte dieses Buch viel neues. Den Kennern von Stolz und Vorurteil sind im Zweifelsfalle sehr schnell die Parallelen aufgefallen. Aber Alexandra Potter hat sich etwas einfallen gelassen, sie hat immer wieder Begegnungen von Emily mit der Romanfigur von Jane Austen, Mr. Darcy, eingebunden. Mir hat das Buch trotz der Kenntnis von Stolz und Vorurteil sehr gut gefallen. Man taucht einfach in eine andere Welt ein und vergisst die Zeit um sich herum.

  6. Cover des Buches Der Jesus-Deal (ISBN: 9783404173532)
    Andreas Eschbach

    Der Jesus-Deal

    (180)
    Aktuelle Rezension von: Lara_Geu

    Zu Anfang ist es mir sehr schwer gefallen in die Story einzusteigen aber zum Ende konnte ich das Buch kaum mehr weglegen.

    Meiner Meinung nach lohnt es sich definitiv, nur gibt es hier kein gewöhnliches Happy End.

    Bisher habe ich 3 Bücher von Andreas Eschbach gelesen und es war jedesmal schwierig reinzukommen, dies ist aber noch lange kein Grund das Buch wegzulegen. Nach etwas 2/3 des Buches lese ich meist durch bis zum Ende, weil mich dann die Spannung packt.

    Die Bücher lohnen sich wirklich, ein zweites mal würde ich es jedoch nicht lesen.


  7. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783453428904)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

    (438)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  8. Cover des Buches Wind des Südens (ISBN: 9783426520581)
    Patricia Shaw

    Wind des Südens

    (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhaltsangabe:

    Mal Willoughby ist mit seiner chinesischen Frau Jun Lien auf dem Weg von Hong Kong nach Brisbane, um mit ihr ein neues – bürgerliches – Leben zu beginnen. Ihm schwebt eine Scharffarm vor Augen. Mit ihnen sind noch die Paare Horwood und Carporn sowie Mrs. Eleanor Plummer und Mr. Raymond Lewis an Bord der China Belle. Gerade haben sie eine stürmische Passage überstanden, als sie vor der Ostküste Australiens vor Anker legen. Was niemand ahnt: Die Mannschaft, überwiegend Chinesen und Malaien, planen eine Meuterei, um dem Lockruf des Goldes zu folgen. Der 1. Offizier Jake Tussup spielt dabei eine entscheidende Rolle.

    Während die China Belle auf ein Riff auffährt, werden Jun Lien und Mrs. Horwood von den Deserteuren entführt, um später Lösegeld zu erpressen. Jun Lien jedoch kann vom Ruderboot flüchten, ertrinkt dennoch und kann von Mal Willoughby nur noch tod geborgen werden. Mrs. Horwood überlebt und kann später fliehen, doch die Ereignisse haben ihre Nerven über Gebühr strapaziert.

    In dem kleinen Hafen von Cairns finden alle Überlebenden der Ereignisse vorerst Unterschlupf, doch Mal Willoughby muss seine tote Frau nach China zurückbringen und die Polizei, mehr schlecht als recht aufgestellt, sucht die Verbrecher. Diese haben sich jedoch auf dem hiesigen Goldfeld am Fluss Palmer breit gemacht und werden reich durch diverse Funde.

    Doch kein Reichtum der Welt kann sie vor den Zufällen schützen, die sie zur gerechten Strafe führen.

    Mein Fazit:

    Oh je, ich glaube, dies ist mein letzter Patricia Shaw-Roman gewesen.

    Die 672 Seiten haben mich eigentlich eher nicht abgeschreckt, aber die Geschichte war zwischendurch so langweilig, das ich oft unterbrochen habe. Müdigkeit und stete Anspannung (aus diversen Gründen) haben es noch zusätzlich erschwert, diese Geschichte mit Interesse und einer gewissen Spannung zu verfolgen.

    Die Autorin verlor sich immer wieder in kleinen Erzählungen und Ausschweifungen über das Leben in Australien im 20.ten Jahrhundert. Und es war einfach ermüdend, auch die letzte Kleinigkeit in Ausschweifungen lesen zu müssen. Das Unglück der China Belle umfasste – glaube ich – nur die ersten 100 Seiten. Die darauf folgenden knapp 600 Seiten verfolgten die überlebenden Passagiere. Es gab dann zwar das eine oder andere interessante Detail, aber ich glaube, vieles hätte deutlich abgekürzt werden können. Letztendlich hatte ich sogar das Gefühl, das es gar kein Ende nimmt. Die Verfolgung der Crew des Schiffes, die sich mit der Meuterei zur Berühmtheit gemacht hatte, zog sich endlos in die Länge. Die Autorin wollte offenbar sicher gehen, das auch wirklich die letzte kleine Frage beantwortet wurde.

    Eine Anmerkung muss ich noch machen: Das Buch hatte einige Fehler in der Grammatik oder es fehlte plötzlich ein Wort. Wenn es nur ein- oder zweimal passiert wäre, würde ich kein Wort darüber verlieren. Aber bei der Häufung der Fehler muss ich schon ehrlich gestehen, dass das Lektorat offenbar nicht sehr gut gearbeitet hat.

    Nein, ich kann keine Lese-Empfehlung aussprechen. Von mir bekommt es drei Sterne und das ist auch eher wohlwollend.

    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

  9. Cover des Buches Dickicht (ISBN: 9783104009162)
    Scott Smith

    Dickicht

    (301)
    Aktuelle Rezension von: SamJackson

    "Dickicht" bzw. "The Ruins" (der englische Originaltitel gefällt mir deutlich besser, beide passen aber gut zum Inhalt) ist eine Survival Horror Geschichte, die in einem Dschungel in Mexiko spielt.

    Ein Deutscher, ein Grieche und vier Amerikaner (was fast wie der Anfang eines schlechten Witzes klingt) beschließen einen Ausflug in den besagten Dschungel zu machen, um nach dem Bruder des Deutschen zu suchen und nebenbei eine (archäologische) Ausgrabungsstätte (aka die Ruinen) zu bestaunen, erkunden, fotografieren, was auch immer.

    Soweit so gut. Der Klappentext lässt ja schon vermuten, dass dieser Ausflug mächtig schief geht. Bleibt also nur noch zu klären, ob und wie am Ende alle sterben und ob der Deutsche mal wieder als Bösewicht/Nazi herhalten muss. (Was mich btw. in amerikanischen Serien/Filmen/Büchern dezent nervt. Ich meine, der Nationalsozialismus war und ist schlimm und sollte nicht als etwas Gutes dargestellt werden, aber haben die Amerikaner in ihrer Geschichte nicht selbst auch mehrere dunkle Kapitel zu verzeichnen?) 

    Ich hatte vor dem Lesen keine hohen Erwartungen. Und die sollte man hier auch echt nicht haben, denn die Geschichte besticht nicht durch einen besonders fesselnden Schreibstil, es ist auch nicht die Atmosphäre, das Setting oder der Plot. Was mich an der Geschichte fasziniert hat, war der Antagonist (Spoiler: es ist nicht der Deutsche). Und wie man sehen kann, hat mich dieser Bösewicht so überzeugt, dass mir eine Wertung mit 3 Sternen (die ich eigentlich vergeben wollte) zu niedrig war. Und da mir 5 Sterne wiederum zu viel waren, hab ich mich eben für 4 Sterne entschieden. 

    Dass der (Haupt-) Antagonist kein Mensch, sondern eine Pflanze (aka das "Dickicht") ist, wusste ich vor dem Lesen schon. Ich wusste aber nicht, wie fies diese Pflanze tatsächlich ist. Wer wie ich allgemein auf Bösewichte abfährt (sie interessanter als die Helden/Protagonisten findet), wird es hier mit einem sehr interessanten Exemplar zu tun bekommen. Die Pflanze ist nämlich daran schuld, dass der Bruder des Deutschen kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Und dass die Freundesgruppe plötzlich mitten im Dschungel festsitzt.

    Es geht letztlich darum, dass die Figuren ums nackte Überleben kämpfen, gegen eine Pflanze, ihren eigenen Verstand und ihre Mitmenschen. Hunger und Durst spielen eine große Rolle. Ebenso Moral. So hab ich mich oft gefragt, was ich an der Stelle der Charaktere tun würde, was die Situation mit mir machen würde. Kannibalismus ist auch mal ein Thema und Selbstverletzung (was mein persönlicher Endgegner ist), sorgen für ordentlich Spannung/Konflikt. Obwohl der Erzählton eher distanziert ist, haben mich diese Themen nicht kalt gelassen. Gerade gegen Ende hab ich das Gefühl, dass es schon ein bisschen deep wurde. Zumindest hab ich gerade am Ende richtig mitgefiebert. 

    Wo wir gerade beim Erzählton sind, knüpfe ich doch gleich mal da an. Das ist nämlich mein größter Kritikpunkt. Erzählt wird die Geschichte aus vier Perspektiven, die sich irgendwie alle gleich gelesen haben. So hat es etwa bis zur Mitte des Buches gedauert, bis ich endlich unterscheiden konnte, wer jetzt wer ist und aus welcher Sicht man die Geschichte gerade zu lesen bekommt. Besser wäre es gewesen, wenn jeder Charakter seine eigene Stimme bekommen hätte, als die immer gleiche distanzierte Tonlage, in der nur die Eigenschaften der jeweiligen Figur heruntergerattert werden. So war es wie der auktoriale Erzähler, nur dass er kapitelweise die Köpfe gewechselt hat und nicht wann immer es ihm beliebt. Was ich trotz allem ganz angenehm fand. Den "klassischen" auktorialen Erzähler finde ich nämlich streckenweise ganz schön anstrengend. Von einem personalen Erzähler (den man hier aber eigentlich einschlagen (oder heißt es anschlagen?) wollte - zumindest vermute ich das) erwarte ich allerdings mehr Tiefe und Individualität. Auch die Beziehungen untereinander fand ich schwierig, da sie kaum vorhanden waren. Es wird zwar erzählt, dass es zwei Pärchen gibt und die beiden Frauen beste Freundinnen sein sollen, aber gezeigt wird das so gut wie gar nicht. Jedenfalls waren sie alle untereinander genauso distanziert wie zum Leser. 

    Mein zweiter Kritikpunkt ist das Setting. Beinahe das komplette Buch spielt auf einem "Hügel" (wie es im Buch heißt), auf dem die Pflanze wächst. Da es ja am Anfang als eine Ausgrabungsstätte angepriesen wird, hab ich in der Hinsicht etwas mehr erwartet. Ich hab coole, mysteriöse Maya-Ruinen mit Symbolen und irgendwelchen geheimnisvollen Artefakten oder sowas erwartet. Aber man bekommt nur diesen dämlichen Hügel, einen Schacht (der entweder dunkel oder vom Dickicht überwuchert ist) und die Pflanze. Am Anfang wird ein bisschen Strand und Dschungel beschrieben, aber das wars. Irgendwie nicht so spektakulär, was es für mich etwas schwer gemacht hat, mir die Szenerie genau vorstellen zu können. Und dadurch ist auch eine Menge Atmosphäre flöten gegangen. 

    Insgesamt kratzt alles eher an der Oberfläche, es ist Potenzial da, definitiv, aber mit dieser Umsetzung liest es sich leider eben "nur" wie ein mittelmäßiger Horrorfilm. Einer, der vor allem gegen Ende spannend wird und unterhält, indem man den Figuren beim Sterben zusieht. Gerade dieser Aspekt lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Klar, ich würde lügen, wenn ich behaupte, ich hätte mich nicht unterhalten gefühlt. Aber irgendwie finde ich den Unterton schon sehr makaber. Wie ein Unfall, bei dem man nicht wegschauen kann. Die ganze Geschichte unterhält, weil man sich selbst danach bzw. beim Lesen besser fühlt als die Charaktere. Man ist froh, nicht in ihrer Haut stecken zu müssen. 

  10. Cover des Buches Das Schicksal in Person (ISBN: 9783455651010)
    Agatha Christie

    Das Schicksal in Person

    (116)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    In diesem Band ist Miss Marple sehr präsent, das hat mir schon mal äußerst gut gefallen! Von der ersten Seite an begleiten wir sie bei einem sehr außergewöhnlichen Fall, denn sie soll etwas ermitteln, von dem sie gar nicht weiß, worum es überhaupt geht!

    Ein Brief von Mr. Rafiel trifft ein. Ihn hatte sie auf einer Reise nach Westindien kennengelernt (im Band "Karibische Affäre"), doch dieser ist vor kurzem verstorben. Miss Marples Gespür für das "Böse" und ihr Gerechtigkeitssinn ist dem schwerreichen Mr. Rafiel anscheinend gut im Gedächtnis geblieben, denn er hofft, dass sie ihm helfen kann.
    Natürlich ist ihre Neugierde geweckt und so macht sie sich auf eine Reise, auf der sie viele Personen kennenlernt und erstmal feststellen muss, mit welchen von ihnen sie in näher in Kontakt treten soll. Denn wie gesagt weiß sie nicht, worum es geht und um das Herauszufinden, muss sie sich an die kleinen Hinweise herantasten, die ihr auf der Reise begegnen.

    Es waren zu Beginn eine Vielzahl an Namen und Figuren, die alles etwas unübersichtlich gemacht haben und es dauerte etwas, bis man Zusammenhänge erkannt hat, die relevant sind und die ein tieferes Nachforschen sinnvoll erscheinen ließen.
    Was ich sehr gut fand war, dass man dieses Mal eigentlich alle Informationen hatte. Agatha Christie hat ja betont wie wichtig es ist, dass dem Leser alles wissenswerte ebenso zugetragen werden sollte wie dem Detektiv bzw. hier unserer ermittelnden alten Dame - aber in ihren Büchern ist es schon oft so, dass einem Infos vorenthalten werden, die dann zu einer überraschenden Auflösung führen.

    Der Schreibstil ist wie immer in ihrem klassischen Stil, den ich ja sehr mag. Ohne viel Aufregung begleiten wir Miss Marple und ihre Spürnase und vor allem die Atmosphäre an manchen Stellen hat mir sehr gut gefallen. Man hat richtig gespürt dass es da etwas "Böses" gibt, das irgendwo lauert, ohne greifbar zu sein.

    Interessant auch wieder die charakterlichen Eindrücke - das Buch wurde 1971 geschrieben - wie zum Beispiel über die jungen Mädchen und ihren Umgang mit Männern. Vor allem Männern, die eher keine perfekten Schwiegersöhne sind.
    Aber auch die Ansicht der genetischen Auswirkungen, ob jemand sozusagen prädestiniert ist, straffällig zu werden - und es auch zu bleiben.

    Nach dem etwas mäßigen Anfang war es jedenfalls wieder sehr spannend und ich fand die Entwicklungen äußerst fesselnd.

  11. Cover des Buches Frühjahrsputz (ISBN: 9783548283203)
    Claire Cook

    Frühjahrsputz

    (25)
    Aktuelle Rezension von: lanzelot

    Der Roman hat nichts mit Frühjahrsputz zu tun, eher mit Reinigung der Seele!!!!!

    Die Hauptperson in der Geschichte ist Jill ein nette junge Frau, und alleinerziehende Mutter einer 10 jährigen Tochter mit names Anastasia.

    Sie wird nach 7 Jahren von ihrem Mann Seth verlassen. Das Leben geht weiter. Jill versucht mit Jobs sich und ihre Tochter über Wasser zu halten, was ihr auch gut gelingt.

    Dann taucht doch tatsächlich ihr Ex Mann wieder auf, und versucht sich über die Tochter wieder in die Familie zu drängen. Doch zu diesem Zeitpunkt gibt es schon einen neuen Mann Bill in Jills Leben.

    Jetzt ist Chaos der Gefühle angesagt. Was wird Jill tun? Sie reist erst ein Mal nach Costa Rica um dort Klarheit zu finden.

    Die Autorin hat eine Geschichte mit sehr viel Charm, wie mitten aus dem Leben geschrieben. Der gute und homorvolle Schreibstil hat mich sofort von diesem Roman überzeugt.

  12. Cover des Buches Das kleine Café in Kopenhagen (ISBN: 9783499014666)
    Julie Caplin

    Das kleine Café in Kopenhagen

    (226)
    Aktuelle Rezension von: sansol

    Hygge - dem neuen Trend darf PR Frau Kate zusammen mit einer Gruppe Journalisten auf einer Pressereise in Kopenhagen auf den Grund gehen. Doch ein Sack Flöhe hüten ist leichter, jeder macht sein Ding und besonders Ben geht ihr furchtbar auf die Nerven.
    Zum Glück gibt es die Cafébesitzerin Eva und ganz viel Hygge.
    Klar, sehr klischeehaft, zum einen Enemys to lovers und dann quasi ein zu lesender Sightseeing Trip durch Kopenhagen. Aber angenehm geschrieben und gute Unterhaltung auch wenn das Ende leider sehr voll und schnell war. Ein netter Auftakt in die Romantic Escapes Reihe von Julie Caplin.

  13. Cover des Buches Der Geist der Madame Chen (ISBN: 9783442465545)
    Amy Tan

    Der Geist der Madame Chen

    (52)
    Aktuelle Rezension von: literat
    In dem Buch geht es um eine Gruppe von Amerikanern, die zu einer Reise nach China und Burma aufbricht. Kurz vor Antritt der Reise stirbt die Reiseleiterin, eine Chinesin, Bibi Chen. Madame Chen nimmt als Geist an der Reise Teil und versucht die Dinge zu beeinflussen. Der Schluss ist etwas seltsam, für mich auch etwas unglaubwürdig ... die Macht der Medien, wie sie Nachrichten machen, bzw. vermarkten soll wohl damit kritisiert werden. Das ist gelungen. Auch wenn die Naivität der Amerikaner bei ihrer Entführung und ihrem Leben im Dschungel etwas künstlich erscheint, ist nicht so glaubwürdig.
  14. Cover des Buches Das barmherzige Fallbeil (ISBN: 9783734104169)
    Fred Vargas

    Das barmherzige Fallbeil

    (95)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    Mein erster Vargas und sicher auch nicht mein letzter. Dieser Kriminalroman enthält alle Elemente, die mich zum Buch (eBook) greifen lassen: Spannung, unerwartete Wendungen, falsche Fährten, Geschichte in verträglicher Dosierung, interessante Charaktere mit ungewöhnlichen Vorgangsweisen wie die Kriminalisten und deren Gegenspieler, weit auseinanderliegende Schauplätze, die doch untrennbar miteinander in Verbindung stehen - kurz gesagt, alles was einen guten Kriminalroman für mich ausmacht.

  15. Cover des Buches Hotel der Herzen (ISBN: 9783956496226)
    Nora Roberts

    Hotel der Herzen

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    In diesem Buch gibt es zwei Geschichten die unabhängig voneinander sind. Pension der Sehnsucht und Das Geheimnis von Orcas Island. Achtung❗️❗️ Kann Spoiler enthalten.Gefallen haben mir eigentlcih beide Story's gut.Der Schreibstil ist gut und es macht Spass das Buch zu lesen.Bei beiden Geschichten hat mich gestört,das sich die Protagonisten relativ schnell verliebten,dann etwas zickiges Verhalten vom weiblichen Part und nach 3 Wochen wird schon Heiratsplanung betrieben.Das war alles etwas übetrieben/unglaubwürdig und teilweise auch runtergeleiert.Dafür habe ich auch einen Stern abgezogen : weil ich schon andere Bücher von Roberts gelesen habe die mehr Tiefgang hatten.Aber wie gesagt,für den Strand war es genau das Richtige👍.KLAPPENTEXT FÜR PENSION DER SEHNSUCHT 📖 :Nelly wird auf keinen Fall die Pläne des neuen Besitzers des " Lakeside Inn" akzeptieren.Sie ist fest entschlossenden gemütlichen und familiären Charme der kleinen Pension zu erhalten.Mit allen Mitteln wird sie verhindern,dass dieser arrogante Percey Reynolds ihr Hotel in eines dieser seelenlosen Luxusresorts verwandelt.Vom ersten Aufeinandertreffen an sprühen zwischen ihr und Percy die Funken - aber nur vor Ärger? KLAPPENTEXT FÜR DAS GEHEIMNIS VON ORCAS ISLAND 📖 : Es scheint ein erfolgreiches Jahr für Charity zub werden.Bereits in der Vorsaison ist ihre kuschelige Pension auf Orcas Island gut gebucht.Zu ihrer Unterstützung hat sie Ronald DeWinter eingestellt.Schnell entwickelt sich mehr zwischen ihnen.Allerdings ahnt sie nicht ,dass Ronald nicht mit offfenen Karten spielt.Denn er ist ein Undercover-Agent und auf der Insel,um herauszufinden.,ob Charity in kriminelle Machenschaften verwickelt ist...
  16. Cover des Buches Canterbury Serenade (ISBN: 9783940258502)
    Gitta Edelmann

    Canterbury Serenade

    (25)
    Aktuelle Rezension von: SchwarzeFee
    Nachdem mir Canterbury Requiem so gut gefallen hatte, landete unlängst der zweite Teil der Reihe auf meinem Reader und auch dieser hat mich nicht enttäuscht. 


    Nachdem die Autorin Ella Martin ihren ersten Mordfall verdaut hat, sich ihrem gefundenen Vater angenähert hat und nun endlich dabei ist, ihren Canterbury-Liebesroman weiterzuschreiben, trifft sie auf eine Gruppe deutscher Touristinnen, die ihre Reiseleiterin vermissen. Diese wird tot aufgefunden - ein neuer Fall für Ella? 


    Als sie gebeten wird, als Reiseleiterin einzuspringen, macht sie dies und beginnt, Fragen zu stellen... Fragen ergeben sich auch in ihrem Privatleben, denn auch dieses plätschert nicht einfach so dahin. 


    Auch dieses Mal bin ich sehr gut unterhalten worden, der Plot des Krimis ist schlüssig, Ella private Erlebnisse sind auch nicht wenig spannend und so ist dies für mich alles in allem ein Wohlfühlkrimi, der sich gut lesen ließ und mich schon auf den nächsten Band der Reihe vorfreuen lässt. 


    Wenngleich dies auch Band 2 der Reihe ist, kann man ihn auch einzeln lesen, die Hintergründe, die man unbedingt wissen muss, werden noch einmal erläutert, ohne aber für Kenner der Vorgeschichte langweilig zu sein. 

  17. Cover des Buches Mutterland: In der Hitze Afrikas (ISBN: 9783000482946)
    Alesia Fridman

    Mutterland: In der Hitze Afrikas

    (24)
    Aktuelle Rezension von: Katis-Buecherwelt
    Klappentext:
    Eine junge Ärztin begibt sich auf die Suche nach ihren familiären 
    Wurzeln – und entdeckt sich selbst im Herzen Afrikas.
    Tara hat einen erfüllenden Job und ist ein bisschen in ihren Kollegen Michael verliebt. Spontan entschließt sie sich, mit Michael und zwei Freunden eine Reise nach Namibia zu unternehmen, von woher möglicherweise auch Taras Familie stammt. Das geheimnisvolle Paradies im Süden Afrikas ist eine Landschaft krasser Gegensätze. Auch Tara bekommt bald zu spüren, dass hier neben der atemberaubenden Kulisse auch alte Vorurteile sehr lebendig sind und dass raue Schönheit schnell in tödliche Gefahr umschlagen kann. Die vier Reisenden folgen den Spuren eines sagenumwobenen Diamanten, der sie quer durch das Land und tief in die Vergangenheit zu dramatischen Ereignissen in Taras Familiengeschichte führt.
    In der Gruppe kommt es zu Spannungen, als sich alle vier in einer cocktailgeschwängerten Nacht näherkommen und beschließen, ihr gemeinsames Abenteuer in der Hitze Afrikas zu wiederholen. Ist die Gruppe den zunehmenden Spannungen gewachsen oder wird die Freundschaft auseinanderbrechen? Wird Tara das Geheimnis ihrer Familie finden?

    Zum Buch:
    Die Buchcovergestaltung zeigt ein Liebespaar in einer eindeutigen erotischen Pose. Im Hintergrund erkennt man die Kulisse Namibias. Mir gefällt die Gestaltung nicht so sehr, weil die Umgebung optisch wie eine Art Tapete wirkt, an dem das Pärchen sich räkelt. Die junge Frau hat sehr stark gemalte Augenbrauen, die sehr unnatürlich aussehen. Im Gesamtbild konnte mich diese Darstellung nicht überzeugen.
    Das Buch ist etwas größer als ein genormtes Taschenbuch und liegt sehr schwer in der Hand. Der Umschlag verbiegt sich bereits nach dem ersten Aufschlagen und steht unschön vom Buchinneren ab.
    Stark aufgefallen ist mir die Formatierung, die sehr viele Leerzeilen aufweisen, was mich beim Lesen enorm angestrengt hat und die Übergänge zu den Szenen sehr hart wirken lässt.

    Erster Satz:
    "Manchmal merkt man erst, dass man auf der Suche nach etwas war, wenn man es gefunden hat."

    Meine Meinung:
    "Mutterland - In der Hitze Afrikas" ist der zweite Roman der Autorin Alesia Fridman und für mich selbst, der erste Roman, welchen ich von ihr gelesen habe. Ich habe mich auf eine wunderbare Kulisse gefreut und konnte die Hitze Namibias einige Male am eigenem Leib mitfühlen.

    Tara, Michael, Felix und Sven sind junge Ärzte, die gemeinsam eine spontane Reise nach Namibia unternehmen. Dabei ist Tara auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie erhält einen Teil eines Zwillingsdiamanten von ihrem Vater mit der Aufgabe, diesen wieder nach Namibia zurückzubringen. Doch wo genau soll sie den kostbaren Stein ablegen? Gemeinsam mit ihren Kollegen macht sie sich auf die Suche und kommt dabei den Jungs sehr nahe. Dabei ist sie doch in Michael verliebt ... Wird Tara zu Michael finden? Und was ist mit Felix und Sven?

    Alesia Fridman hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, der mich immer wieder in die Kulisse Namibias hat eintauchen lassen. Vor meinem inneren Auge sah ich die Tiere, die unendliche Weite und Dürre und spürte die brennende Sonne auf meiner Haut. Ich bin sehr begeistert von der Beschreibung und beim Lesen merkt man, dass die Autorin an Afrika ihr Herz verloren hat und es selbst schon zweimal bereist hat.
    Im Buch finden sich zahlreiche schwarz-weiß Fotografien wieder, die mir sehr gut gefallen haben und ich mir dadurch noch bildhafter die Szenen vorstellen konnte.
    Die Autorin liefert sehr interessante Daten zum Land, der Sehenswürdigkeiten, Menschen und der Kultur, die ich interessant fand.
    Zeitweise ging sie etwas zu ausschweifend in die Vergangenheit und berichtete, was mir zu geschichtlich und etwas in die Länge gezogen war.

    Vom Stil her liest sich "Mutterland" wie ein Reisebericht als Roman mit vielen erotischen Elementen. Ab der Hälfte des Buches wird es sehr heiß in Namibia und die erotischen Szenen finden ihren Platz und durchziehen sich bis zum Ende des Buches. Dabei ist zu erwähnen, dass in dieser Geschichte Gruppensex, wechselnde Sexualpartner unter den Protas, Liebesakt mit Zuschauern und Sex unter Männern praktiziert wird.
    Mir haben diese Szenen sehr gut gefallen und waren sehr prickelnd beschrieben.

    Die Charaktere waren mir zwischenzeitlich sehr unverständlich in ihrem Handeln und emotional konnte mich die Autorin nicht fesseln. Das Gefühlschaos von Tara konnte ich nicht miterleben und das fand ich sehr schade. Der lebhafte emotionale Schreibstil hat mir gefehlt.

    Trotz den Anmerkungen hatte ich unterhaltsame Lesestunden und bin neugierig auf den ersten Roman der Autorin geworden.

    Fazit:
    In "Mutterland - In der Hitze Afrikas" fand ich einen speziellen Reisebericht über Namibia mit prickelnder Erotik zwischen Hetero- und Homosexuellen. ~ bildhaft ~ erotisch ~ faszinierende Kulisse Afrikas
  18. Cover des Buches Neuschweinstein (ISBN: 9783492313100)
    Christoph Rehage

    Neuschweinstein

    (44)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Sag mal, Alter Lei, … warum bist du eigentlich bei unserer Gruppe?« »Ich möchte erleben … wie es für euch als Chinesen ist, wenn ihr so durch Europa reist. Mich interessiert, wie ihr seid und wie ihr meine Heimat wahrnehmt.«

     

    Christoph Rehage lebte nach seinem Studium der Sinologie zwei Jahre lang in Beijing. Von dort aus begab er sich auf eine große Wanderung durch China und erlebte, wie ihm das Land und die Menschen mehr und mehr ans Herz wuchsen. Um nun zu erfahren, wie reisende Chinesen Europa erleben, schloss er sich einer Reisegruppe an und fuhr „als normales Reisegruppenmitglied“ mit ihnen zusammen durch Deutschland, Italien, die Schweiz und Frankreich…

     

    War das ein tolles Buch! Ich hatte die Thematik ja schon interessant gefunden, aber nicht damit gerechnet, einen derart fesselnden Bericht in die Hände zu bekommen.

     

    Schon der Stil des Autors gefiel mir. Er schreibt leicht und humorvoll, lässt aber immer auch kritische Töne einfließen. Als Charakter war er mir sehr sympathisch und schon nach kurzer Zeit vertraut. Genauso übrigens wie die anderen Mitglieder seiner Reisegruppe, allesamt interessante und verschiedene Charaktere.

    Dieser besondere Reisebericht punktet aber nicht nur damit, dass er zeigt, wie man in kurzer Zeit mehrere Länder bereisen und von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten eilen kann, sondern er beschäftigt sich ganz intensiv mit dem Vergleich verschiedener Kulturen. Schön zu sehen war, dass es gleichermaßen auf Seiten von Europäern und Asiaten Vorurteile und Neugierde gab – und dass neben diversen Unterschieden auch nicht wenige Gemeinsamkeiten gefunden werden konnten.

    Christoph Rehage, oder „Alter Lei“, wie er genannt wird, hat anfänglich mit Skepsis und Zurückhaltung ihm gegenüber zu kämpfen, wird aber schon bald voll integriert und baut freundschaftliche Beziehungen auf, die er nach Beendigung der Europareise im letzten Teil des Buchs dadurch vertieft, dass er zurück in China die anderen Gruppenmitglieder in ihren Heimatstädten besucht. Auch dabei kann man sich als Leser über – wie im Europateil – tolle Reisebeschreibungen und vielfältige kulturelle Eindrücke freuen.

    Wie weit die gelungene Integration ging, wurde auch an den Schilderungen des Autors deutlich, denn regelmäßig finden sich Formulierungen wie „wir staunten über“ oder „wir wunderten uns“. Das ließ mich immer wieder schmunzeln und hat mir einfach gut gefallen!

    Dadurch, dass der Autor so ein gutes Verhältnis zu seinen chinesischen Mitreisenden aufbauen konnte, gab es zudem kaum ein Thema, über das nicht gesprochen wurde. Kunst, Politik, Zukunftspläne, Wünsche, persönliche Ansichten – es war alles dabei. Auch richtig komische Abschnitte fehlten nicht, etwa bei einzelnen Verständigungsproblemen mit daraus resultierenden skurrilen Situationen oder wenn der „Alte Lei“ einen Lakritzschock vorbereitete ;-)

    Zudem gibt es einen kritischen Blick auf die Branche der Gruppenreisen, die zwar durchaus positive Aspekte hat, aber eben auch negative. Da beides gezeigt wird, kann ein potentieller Interessent vergleichen und abwägen, wo seine Prioritäten liegen und ob daher für ihn die Vor- oder die Nachteile überwiegen würden.

     

    Fazit: Ein großartiger Reisebericht und ein humorvoll faszinierender Einblick in die chinesische Seele.

     

    »Am Süßigkeitenregal nahm ich vorsichtshalber auch noch eine Tüte Lakritzschnecken mit. Es gab nicht viele europäische Nahrungsmittel, mit denen man Chinesen schockieren konnte. Pizza und Pasta mochten sie öde finden und die deutsche Besessenheit mit Brot schlichtweg erbärmlich, aber wirklich angewidert waren sie nur von wenigen Dingen. Schimmelkäse gehörte dazu. Mettbrötchen auch. Aber wer einmal das verzerrte Gesicht eines Chinesen beim Verkosten von Lakritze gesehen hatte, der durfte sich wirklich gerächt fühlen. Gerächt für jeden Hühnerfuß, für jedes Entengedärm und für jedes Fischauge, mit dem er in China gequält worden war. Ich beschloss, die Lakritztüte für eine passende Gelegenheit aufzuheben.«

  19. Cover des Buches Wiedersehen mit Vamperl (ISBN: 9783899404739)
  20. Cover des Buches Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! (ISBN: 9783423253604)
    Dora Heldt

    Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

    (153)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ich bin froh, dass Literatur immer Geschmacksache ist. Für jedes Buch gibt es passende Leser und ich finde dies auch prima. Dora Heldt hat ein paar wirklich tolle Sachen geschrieben und ist nah dran am Geschmack der Leser. Mit Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen, ist ihr kein Meisterwerk gelungen, aber ein durchschnittlicher, humorvoller und auch spannender Roman. Eine gewonnene Reise entpuppt sich für alle Beteiligten, als eine versteckte Kaffeefahrt und für jeden gibt es im Laufe der Geschichte eine Überraschung. Nette Charaktere und nette Geschichten, aber alles sehr oberflächlich und ohne großen Tiefgang. Macht aber dennoch Spaß und ist als leichte Lektüre für zwischendurch, bestens geeignet. Tipp: Die Verfilmung mit Yvonne Catterfeld ist 1000 mal besser

  21. Cover des Buches Der Geist der Madame Chen (ISBN: 9783898135986)
    Amy Tan

    Der Geist der Madame Chen

    (3)
    Aktuelle Rezension von: Antigone
    Madame Chen stirbt unter mysteriösen Umstanden. Niemand hat eine Erklärung für ihren Tod. Auch ihre zwölf Freunde nicht, mit denen sie eine Reise nach Burma geplant hatte. Doch Madame Chen lässt sich nicht so leicht von der Reise abhalten. Als Geist begleitet sie ihre Freunde nach Asien... Unterhaltsame Geschichte. Man geht auf eine Reise aus der Sicht des Geistes der Madame Chen.
  22. Cover des Buches unbekannt verfahren (ISBN: 9783958130647)
    Alicia Jordan

    unbekannt verfahren

    (13)
    Aktuelle Rezension von: dreamlady66
    Unbekannt Verfahren...ein Krimi von Alicia Jordan (Edition Oberkassel) mit 240 Seiten und 22 Kapiteln

    Das Cover deutet auf Hinterlassenschaften eines plötzlichen Aufbruchs hin - flüssiger Schreibstil, aber das Schriftbild ist sehr eng und mir doch etwas zu klein...


    Als Kommissarin Nina Hansen mit Ehemann Jens sowie Tochter Mara nach Steinfurt gezogen und beim Auspacken sind, erreicht sie ein Vermißtenfall in Steinfurt, der sie neugierig macht. Sie läßt ihre Familie im Umzugschaos alleine, um sich in ihrer neuen Dienststelle mit dem Fall um Sophie König zu beschäftigen. Wie sie erfährt, ist die junge Frau mitten in der Nacht aus ihrer Wohnung verschwungen. Ausweispapiere und das Handy blieben zurück.
    Irgendeine Forderung ist nicht eingegangen, mysteriös...
    Währenddessen tuen sich eigenartige Verbindungen aus der Vergangenheit auf. Sophie König war schon mal verschwunden. Bei Recherchen stößt die Kommissarin Nina auf einen 7 Jahre zurückliegenden Fall einer verschwundenen Reisegruppe, zu der Sophie, Julian und Maddy sowie ihr neuer Kollege Paul Singer gehörten.
    Was ist damals passiert und wer könnte an der Entführung von Sophie Interesse haben...?

    Fazit:

    Der Fall ist gut aufgebaut, stellenweise etwas langatmig, aber die Rückblicke in die Vergangenheit doch sehr interessant, so dass man die Beziehungen zwischen den Protagonisten nach und nach einfach besser verstand.
    Ein Krimi mit Spannung, definitiv lesenswert, aber auch unterhaltsam.
  23. Cover des Buches Offline: Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle (ISBN: B07YZB5FQ7)
    Arno Strobel

    Offline: Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle

    (48)
    Aktuelle Rezension von: LadyMay

    Ein einsames Hotel, eingeschneit, ohne die Möglichkeit mit dem Außenwelt in Kontakt zu treten. 

    Ein Digital-Detox-Trip, allerdings war keinem der Teilnehmer klar, dass unter ihnen ein Mörder ist...


    Ein solider, spannender Thriller, mit durchaus unvorhergesehenen Wendungen. 

    Die ganze Digital-Detox-Sache, die ja irgendwo Aufhänger der Geschichte ist, war nach den ersten 50 Seiten nicht mehr wirklich Thema, hatte da mehr erwartet. 

    Die Auflösung war gut, aber insgesamt hat mir doch noch so ein bisschen was gefehlt, damit es mich wirklich vom Hocker haut. 


    Dennoch eine Empfehlung für Fans von Kammerspielen, für Leute die Geschichten mögen, in denen ab einem bestimmten Punkt jeder verdächtigt ist, und niemand mehr weiß, wer Freund und wer Feind ist. 

  24. Cover des Buches Honeckers Geliebte (ISBN: 9783897735903)
    Wolfgang Brenner

    Honeckers Geliebte

    (2)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Erika Schmitz, Abiturientin und aus dem saarländischen Heimatort von Erich Honnecker, fährt 1984 mit einer Junge-Union-Gruppe nach Ost-Berlin. Durch Zufall trifft sie während des offiziellen Besuchsprogramms auch Honecker selbst, der die junge Frau recht anziehend findet. Er lädt sie nach Wandlitz ein. Damit beginnen einige komplizierte Ereignisse, an deren Ende die Fehde zweier Geheimdienste steht und der Verlierer die junge Frau ist.
    Ein recht mutiger Plot, den Wolfgang Brenner da verarbeitet. Er erfordert nicht nur eine Menge Phantasie, sondern auch Recherche und Detailkenntnis, damit das Thema glaubhaft wird. Gut, vieles wird vom Leser nicht nachzuprüfen sein, das ist aber auch gar nicht nötig, denn es macht den Eindruck, dass die Balance zwischen Fiktion und realer Welt einfach klappt. Es ist dünnes Eis, das Thema ist auch heute noch sensibel und zwischenduch fragt man sich, genauso wie bei Hitler: Darf man über Honnecker lachen? Darf man den Mann der Satire unterstellen? Nun, man kann, Brenner reizt das aber nicht aus, sondern nimmt nur so viel, dass es dem Buch nicht schadet. Auch wenn man beim Lesen manchmal das Gefühl hat, das ein wenig Leerlauf einsetzt, unter dem Strich ist des Autors Timing ausgezeichnet und er wartet auch noch mit einem nicht kalkulierbaren Ende auf. Ein Lesevergnügen der anderen Art. Das Buch erschien in der Serie Berliner Mauerkrimi. Das ist ein wenig irreführend, denn um einen Krimi handelt es sich nicht. Es ist ein gelungener Roman.

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