Bücher mit dem Tag "reiselektüre"
40 Bücher
- Tommy Jaud
Hummeldumm
(1.485)Aktuelle Rezension von: Read-and-CreateEinerseits ist es ein leichtes Buch für zwischendurch, das sich schnell lesen lässt, andererseits war der Humor oft nicht ganz mein Geschmack. 🙈
Viele Szenen waren für mich eher unangenehm als lustig – stellenweise so sehr, dass ich mich regelrecht fremdschämen musste. Das mag sicher daran liegen, dass der Witz auf Klischees und überzeichneten Situationen basiert, die nicht bei jedem zünden.
Trotzdem muss ich sagen, dass das Buch in seiner Art gut für jemanden ist, der etwas Unterhaltsames und Anspruchsloses sucht. Für mich persönlich war es leider kein Highlight, aber ich verstehe, warum es bei anderen gut ankommt. - J. P. Monninger
Liebe findet uns
(423)Aktuelle Rezension von: ReiShimuraFür mich war das Buch in mehr als einer Hinsicht überraschend. Leider waren die Überraschungen nicht nur positiver Natur. Aber fangen wir mal mit den positiven Dingen an.
Das Buch wird aus der Perspektive von Heather erzählt, eine der Hauptpersonen, die mit ihren zwei Freundinnen nach Abschluss der Universität durch Europa reist. Die drei Freundinnen sind grundverschieden, ergänzen sich aber perfekt und man spürt beim Lesen die tiefe Freundschaft, die sie verbindet. Diesen Teil der Geschichte habe ich besonders gemocht.
Auch die Ortsbeschreibungen von Autor J.P. Monninger waren hervorragend. Ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl mit den Protagonisten durch Paris zu schlendern oder im Zug nach Amsterdam zu sitzen. Ich konnte den Wind auf meiner Haut spüren und die verschiedenen Gerüche wahrnehmen. Dies muss man dem Autor wirklich zugutehalten, dass er es mit seinem Schreibstil schafft, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Die Stimmung des Buches ist meiner Meinung nach ziemlich düster und getragen, dies wird auch durch den Erzählstil des Autors unterstrichen. Viele Stellen des Buches sind langatmig und ich habe oft auf die Seitenanzahl geschaut, um zu sehen, wann ich es denn endlich geschafft habe.
Die Geschichte dreht sich um die Liebesgeschichte von Heather und Jack, die sich zufällig begegnen und vom ersten Augenblick unsterblich ineinander verliebt sind. Diese unglaubliche und allesverzehrende Liebe habe ich aber nicht gespürt. Für mich sprang da kein Funke über und es war kein Knistern zu spüren. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an Jack, der mich die meiste Zeit einfach nur genervt hat und dessen Charakter und Verhaltensweisen ich nicht verstehen konnte. Mir ist bewusst, dass Jack den Großteil des Buches absichtlich mysteriös dargestellt wird und dies erst gegen Ende gelöst wird, aber ich fand ihn weniger mysteriös, sondern eher arrogant und nervig.
Liebesromane müssen nicht immer seicht sein oder ein Happy End haben. Bei einem guten Liebesroman sollte es um die großen Gefühle gehen und da dürfen auch gerne mal die Tränen beim Lesen fließen. Leider war hier nichts davon der Fall. An vielen Stellen habe ich mich durch das Buch gequält und mir nur mehr gewünscht, dass es endlich ein Ende hat.
- Jean-Luc Bannalec
Bretonische Brandung
(255)Aktuelle Rezension von: WelpemaxIch mag das Buch und kann gleichzeitig die verschiedenen Meinungen verstehen, weil Lokalkrimis unfassbar schwierig sind. Im TV gibt es den 'Tatort' mit unterschiedlichen Städten, und als Autor bist du halt in deinem lokalen Gebiet gefangen und sich da neu zu erfinden ist schwer. Ich mag die Serie trotzdem, mir gefällt der Plot, der langsame Krimi, die Eigenheiten des Kommissar Dupin mit seinem losen Block, seiner Vorliebe für die Bretagne und dem Essen und auch die Bretagne an sich. Ich war neben den Niederlanden auch unheimlich oft in Frankreich und habe doch noch nicht alles gesehen und werde es auch nicht, aber ich finde schon, dass der Autor das Land und die Leute sehr gut beschreibt. Die Atmosphäre außerhalb von Paris, außerhalb der großen Städte ist eine ureigene und das kann ich im Buch sehr gut wahrnehmen, auch wenn ich nicht in Frankreich lebe und vielleicht nur zwischen 5 und 10 mal in Frankreich war. Wie auch bei den Eifel-Krimis behalte ich die Serie, weil mir die Atmosphäre zusagt.
- Jean-Luc Bannalec
Bretonisches Gold
(162)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeNach einem Tip, dass etwas in den Salzlagunen der Guerande nicht mit rechten Dingen zugeht, wird Dupin bei einer ersten Erkundung prompt angeschossen. Kurze Zeit darauf findet man seine Tipgeberin - tot. Zu allem Übel ist Dupin in diesem Teil der Bretagne nicht zuständig und darf die örtliche Kommissarin Rose unterstützen, dabei sollte er eigentlich nach Paris fahren, den Geburtstag von Claire feiern….
In gewohnt charmantem und ausschweifenden Stil nimmt der Autor den Leser diesmal mit zu den Salzgärten der Guerande-Halbinsel, zu Traditionen und viel Wissen rund um die Salzgewinnung und den Wert des Fleur de Sel, aber auch mit den damit verbundenen Querelen, wirtschaftlichen Machtkämpfen und knallharten Bedingungen des Geschäfts mit dem „weißen Gold“. Die Ermittlungen verlaufen ungewohnt, teils etwas schleppend, dank der ungewohnten Zuständigkeit. Die Kommissare Dupin und Rose liefern eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, aber nicht ohne einen durchaus amüsanten Schlagabtausch und einiges humorvolle Augenrollen. So ganz nebenbei erfährt man auch wie das Känguru zu seinem Namen kam! Solch skurriles Wissen wird immer wieder eingestreut, ebenso wie die Speisen, die Dupin stehen lassen muss, weil der Fall und Kommissarin Rose ihn völlig aus der Bahn werfen. Dabei bleibt der Autor aber glücklicherweise seinem Stil und seinem Protagonisten treu und natürlich auch der Liebeserklärung und die Bretagne oder besser an eine Bretagne, denn „es gibt nicht DIE Bretagne, es gibt ganze viele Bretagnen, die das wunderbare Ganze bilden“!
Mein Fazit: Erneut konnte mich die Mischung aus Bretagne, Ermittlung und ganz viel Rundherum mitnehmen. Die „gemeinsamen“ Ermittlungen mit der zuständigen Kommissarin ließen mich häufiger schmunzeln. Trotzdem sich der Autor vollkommen treu in Stil, Schreibweise und Herangehensweise bleibt, bringt die ungewohnte Konstellation neuen Schwung und macht neugierig auf den nächsten Teil.
- Jan Kowalsky
Als Schisser um die Welt
(88)Aktuelle Rezension von: Rebecca95Der Schisser hasst Abenteuer, Unordnung, Risiken - eigentlich alles, was sich außerhalb der Komfortzone befindet. Da kommen die von Jahr zu Jahr gleichen Familienurlaube in Dänemark gerade recht.
Der erwachsene Schisser würde die Tradition der Eltern nur zu gerne fortsetzen. Wäre da nicht seine Ehefrau. Er liebt sie über alles, nur ihr Drang zu Abenteuern wird ihn irgendwann ins Grab bringen. Davon ist er überzeugt.
Seiner Frau zuliebe lässt sich der Schisser zu ständig neuen Fernreisen überreden - Action, Pannen und kulinarische Katastrophen inklusive.
Aber warum ist der Schisser immer dabei? Für seine Frau? Weil seine Eltern rein gar nichts von der Reiselust ihrer Schwiegereltern halten? Vor dieser Frage steht er immer wieder - sehr zum Leid seines Hausarztes, der vor jeder "gefährlichen" Reise um Rat und nach allen erdenklichen Impfungen gefragt wird.
Kann der Schisser seine Ängste überwinden? Sind die Fernreisen am Ende eine Chance, um über sich selbst hinauszuwachsen?
Gemeinsam mit dem Protagonisten und seiner Frau reisen die Leser zu den verschiedensten Ecken der Welt. Die Geschichten sind mit viel Witz geschrieben und geben Einblick in die Gedanken und Sorgen des Schissers. Das Buch ist sehr kurzweilig und Weltenbummler finden hier sicher den ein oder anderen Reisetipp :)
- Gil Ribeiro
Lost in Fuseta
(217)Aktuelle Rezension von: JosilapetiteFleurLost in Fuseta wurde mir von einem Arbeitskollegen gegeben zum lesen, erst war ich skeptisch doch ich wurde positiv überrascht.
Zu Beginn des Buches bin ich nicht richtig in die Geschichte reingekommen. Das hat sich dann aber schnell geändert und ich bin richtig vertieft in dieses Buch gewesen. Ich finde die Idee von dem Autistischen Polizisten Señor Lost der Teil eines Austauschprogramms war und in die Portugiesische Stadt Fuseta versetzt wurde eine angenehme Abwechslung zu dem was man sonst so kennt.
Er, Esteves und Rosado waren ein super Team in dem Fall der Überfürung der Brandstifter und damit verbundenen Morde die zu dieser Zeit passieren. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten der drei Protagonisten, haben sie sich super entwickelt auf Kollegialer aber auch persönlicher Ebene.
Ich habe dieses Buch echt gern gelesen und die anderen Teile stehen auch schon auf meiner Liste. Ich würde dieses Buch jedem empfehlen der gerne Krimis liest und ein Buch lesen will bei dem auch andere Themen angesprochen werden. Außerdem ist dieses Buch sehr zu empfehlen wenn man Fernweh hat und sich gerne nach Portugal träumen möchte. - Luis Sellano
Portugiesische Rache
(46)Aktuelle Rezension von: JackolinoHenrik Falkner wird Augenzeuge eines Mordes in der Bar neben seinem Antiquariat. Seine Versuche, den Erstochenen noch zu retten, misslingen, aber der Mann hatte kurz vorher noch ein Buch bei ihm gekauft. Es liegt also die Vermutung nahe, dass sein Mord etwas mit diesem Buch zu tun hatte, es macht ihn stutzig, dass es bei dem Toten nicht gefunden wird.
Falkner wird damit in eine Geschichte hineingezogen, mit der er gar nichts zu tun hat. Von Helena, der befreundeten Polizeibeamtin, erfährt er Namen und Hintergrund des Mannes und beginnt mit eigenen Ermittlungen, zumal er sich beobachtet und verfolgt fühlt.
Es beginnt eine gnadenlose Jagd kreuz und quer durch Lissabon. Wer die Stadt kennt, wird sich an viele Orte erinnern, zumindest solange sie in der Innenstadt liegen. Der Autor kennt sich in der Stadt am Tejo sehr gut aus und transportiert mit seinen Beschreibungen viel Lebensgefühl der Portugiesen.
Gut fand ich auch, dass die Handlung die neuere Geschichte Portugals aufgreift. Der Estado Novo endete erst mit der Nelkenrevolution in den 70er Jahren und - wie auch in anderen Diktaturen - so konnten sich auch dort viele Beamte und Geschäftsleute von einer Karriere in die nächste in der Demokratie retten. Ihr Interesse, dass ihre alten Verbrechen noch aufgedeckt werden, ist naturgemäß gering.
Unrealistisch erscheint hingegen Henrik Falkner selbst. Man könnte ihn fast als James Bond Portugals bezeichnen. Nichts kann ihm etwas anhaben, eben ist er noch bewusstlos, kurze Zeit später rennt er schon wieder durch die Straßen. Auch wenn man bei einem ehemaligen Polizisten eine gewisse Kondition unterstellen kann, so schien mir sein Verhalten doch etwas übertrieben.
- Jean-Luc Bannalec
Bretonische Geheimnisse
(87)Aktuelle Rezension von: sansolDer Betriebsausflug des Teams von Kommissar Dupin in den Wald von Bróceliande verläuft ganz anders als geplant, denn es gibt – mal wieder – eine Leiche. In diesem Wald sind viele Legenden aus dem Sagenkreis um König Artus lokalisiert und der Tote war ein Artus-Forscher. Die anderen Wissenschaftler und auch der Wald stecken voller Geheimnisse. Selbst die sonst so sichere Nolwenn macht sich Sorgen und Riwal kennt wieder alle Erzählungen. Dank der liebgewordenen Charaktere fällt der Einstieg in das Buch leicht, dabei hat mich die Mystik um die Artus Sage wider Erwarten gar nicht so sehr packen können (der historische Kontext dagegen schon, ich habe gleich ein wenig online recherchiert).
Es ist immer wieder toll, wie schnell man durch diese Krimireihe in das Flair der Bretagne eintauchen kann. Ja es ist ein Krimi, aber jeder Band ist gleichzeitig auch eine Art Reiseführer und Werbung für die Bretagne, so ganz nebenbei werden mit Liebe zum Detail viele Informationen weitergegeben.
- Jean-Luc Bannalec
Bretonischer Stolz
(139)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeEine alte Dame und berühmte Schauspielerin findet einen Toten auf einem Parkplatz. Allerdings ist die Leiche bis zum Eintreffen der Polizei wieder spurlos verschwunden. Während die Polizisten vor Ort noch an der Glaubwürdigkeit der Dame zweifeln, taucht etwas später eine weitere Leiche auf, abgestürzt in den Bergen, kommt trotzdem bald heraus, dass es sich um Mord handelt.
Kommissar Dupin glaubt der Zeugin und beginnt in beiden Fällen zu ermitteln. Nach kürzester Zeit hat er verschiedenste Spuren in die skurrilsten Richtungen: die Druidenszene, Dudelsackfans, Sandräuber, Keltenbrüder und Austernzüchter rücken in den Focus. Immer wieder geht es um keltische Verbindungen zwischen Schottland und der Bretagne, die ja sowieso die Wiege der Kelten und überhaupt von allem Wichtigen ist.Wie immer in dieser Reihe, sind Infos über Land und Leute ein ganz entscheidender Teil des Buches. Insbesondere die Themen der Austernzucht und -fischerei, als auch die keltischen Wurzeln, die bis heute in druidischen Vereinigungen gepflegt und aktiv begangen werden, sind Schwerpunkte im vierten Teil.
Der Autor ist nun aber über das Ziel hinausgeschossen. Es sind so viele Infos über alle möglichen Themen, wie nie zuvor. Auch die Landschaftsbeschreibungen erreichen Ausmaße, die den Fall und das Drumherum teils völlig überschatten. Die Häufung der Lobeshymnen auf die Bretonen und ihre Erfindungen und Errungenschaften rücken omnipräsent in den Vordergrund. Leider rückt dadurch der ohnehin verworrene Fall oft extrem in den Hintergrund, obwohl er sehr viel Abwechslung bietet und die Charaktere noch mal mehr Tiefe und Eigenleben erhalten.Mein Fazit: So sehr ich auch dieses Buch genossen habe und es jedesmal ein sehr bildhafter genussvoller Ausflug in die Bretagne ist, so war es diesmal doch einfach zu viel des Guten für mich. Ich hoffe, dass der Autor dieses Buch insbesondere auf den Hinblick des Buchtitel „Bretonischer Stolz“ so mit Nebensachen überfrachtet hat und der nächste Teil wieder ausgeglichener wird.
- Jean-Luc Bannalec
Bretonische Idylle
(78)Aktuelle Rezension von: MuschelWas für ein Fall. Und wieder spielt vieles am Wasser. Ich hatte alles bildlich vor Augen. Und beim Essen war ich auch gefühlt dabei. Auch wenn ich kurz vor der Auflösung das Ende ahnte, so war auch dieser Fall wieder spannend zu lesen. Jean Luc Bannalec hat eine wundervolle Art zu schreiben. Jetzt bin ich gespannt auf Fall elf.
- Gil Ribeiro
Spur der Schatten
(114)Aktuelle Rezension von: Martin_HildebrandtAuch im zweiten Teil um den deutschen Austauschpolizisten in der portugiesischen Provinz gibt es richtig viel zu lachen, zu ermitteln und über Leander Losts besondere Art zu lernen.
Gil Ribeiro breitet diesmal über verschiedene Handlungsstränge und geschickte falsche Fährten ein Szenario aus, das uns in Portugals Vergangenheit führt. Ich habe wieder etwas dazugelernt, mich dabei köstlich amüsiert und auch sehr viel mit Leanders Segen und gleichzeitig Fluch mitgefühlt. Sprachlich ist der Autor auch wieder over the Top, so dass ich bei der Lesegeschwindigkeit extra einen Gang runtergeschaltet habe, um die Klaviatur seiner Sätze eingebauten Wortwitz besser genießen kann. Wie bei einem guten Essen: Nicht schlingen, sondern langsam kauen, dann kann man viel besser genießen.
Ich will auch gar nichts spoilern, sondern kann die zweite Portion Lost einfach nur wärmstens empfehlen. Ich hole mir jedenfalls noch Nachschlag, es gibt ja zum Glück noch mehr Teile.
- Luis Sellano
Portugiesisches Erbe
(101)Aktuelle Rezension von: JackolinoUnsere persönlichen Erinnerungen an Lissabon sind extrem verregnet, von daher freute es mich, die Stadt nun auch mal von ihrer Sonnenseite aus kennenzulernen. Das tut man, wenn man Henrik Falkner quer durch Lissabon und Umgebung folgt.
Er ist in die portugiesische Hauptstadt gekommen, um das Erbe seines Onkels anzunehmen, eines Onkels, den er gar nicht kannte. Der Onkel führte ein Antiquariat und Antiquitätengeschäft in einer dunklen Gasse, zu der sich kaum ein Kunde verirrte. Umso verwunderter ist Henrik, als ihm schon am ersten Tag 1,1 Mio für das Haus geboten werden. Der tatsächliche Wert liegt weit darunter. Henrik, ehemals Polizeibeamter, steht wenig auskunftsbereiten Hausbewohnern und Mitarbeitern gegenüber, irgendetwas scheint nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Und tatsächlich wird er bereits am ersten Abend fast Opfer eines Verkehrsunfalls, da hat es eindeutig jemand auf sein Leben abgesehen.
Anschläge und gruselige Entdeckungen wechseln sich in rascher Folge ab, die Polizei darf nicht eingeschaltet werden, weil man sie für bestechlich hält. Und so jagt Henrik mit wechselnden Partnern kreuz und quer durch Lissabon, nur um zum Schluss die HIntermänner der von ihm aufgedeckten Verbrechen doch nicht zu fassen zu bekommen.
Ich kannte die Reihe nicht, habe aber festgestellt, dass es schon einige Fortsetzungsbände gibt. Von daher dürften die Schuldigen mittlerweile durch die weiteren Bände bekannt sein. Aber wer weiß, was das Antiquariat noch an Geheimnissen barg.
Die Geschichte ist durchaus flott und spannend. Dennoch wäre ich als ehemaliger Polizist in so manchem Fall anders vorgegangen. Warum fotografierte er seine Funde nicht, wenn die Beweislast später doch bei ihm liegt? Auch die beiden sexuellen Intermezzi irritierten zumindest, zumal sich nichts weiteres daraus ergab. Die intuitiven Eingebungen, die ihn auf die Spur der Verbrechen der Vergangenheit führen, wirken sehr konstruiert. Das besondere Plus des Buches ist der Schauplatz. Lissabon ist eine faszinierende Stadt und ihr manchmal etwas morbider Charme kommt im Krimi gut zur Geltung.
Für Leser, die Lissabon kennen, sind die Wege durch die Stadt sicher eine schöne Erinnerung, an manches habe selbst ich mich, trotz damaligen Dauerregens, erinnert.
- Jean-Luc Bannalec
Bretonische Flut
(114)Aktuelle Rezension von: sansolSo ein Pech aber auch dass die wunderbare Bretagne am Meer liegt und Kommissar Dupin für Ermittlungen wieder auf ein verhasstes Boot steigen muss.
Die Charaktere sind sympathisch und haben alle ihre vertrauten Eigenheiten doch für mich war der Hauptprotagonist die Bretagne selbst.
Die herrlichen Beschreibungen, der kulinarische Aspekt und die vom wandelnden Lexikon Riwal eingeflochtenen Mythen - Wer möchte da nicht sofort losfahren und dort einen Urlaub verbringen?
- Gil Ribeiro
Weiße Fracht
(102)Aktuelle Rezension von: Martin_HildebrandtVon der ersten bis zur letzten Seite haben Leander Lost und seine portugiesischen Kollegen die Lacher und auch das Mitgefühl auf ihrer Seite. Zwischendurch werden auch mal tiefgründige Aspekte leichtgängig verpackt. Und auch die Spannung kommt durch die verschiedenen Gegenspieler nicht zu kurz. Wieder ein Meisterwerk, eingefärbt in portugiesisches Lokalkolorit.
- Luis Sellano
Portugiesische Tränen
(23)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin Whiskey, ein Lieferschein und eine Fahne, drei Dinge, die auf den ersten Blick nichts gemein haben, und doch führen sie Henrik Falkner auf die Spur eines weiteren ungeklärten Falls, den sein verstorbener Onkel ihm gemeinsam mit dem Antiquariat vererbt hat. Die Hinweise führen Falkner zur japanischen Botschaft und mitten hinein in einen Kampf um einen seltenen Koi. Die Beteiligten würden töten für den wertvollen Fisch. Aber wer von ihnen geht tatsächlich bis zum äußersten?
Obwohl der dritte Band einer Reihe, so kann er doch vollständig für sich alleine stehen und ist auch ohne Vorkenntnisse verständlich. Im Verlauf wird über vergangene Ereignisse, die zumindest einen geringen Einfluss auf die aktuellen Geschehnisse haben, ausreichend informiert. Selbst wenn man erst nach der Lektüre später erschienener Bände auf diesen Fall zurückgreift, merkt man sofort, dass nichts relevantes vorweggenommen wurde, das Rätsel absolut ungelöst vor einem liegt.
Nicht immer sind die Gedankengänge Falkners für den Leser sofort nachvollziehbar, dennoch folgt man ihm bereitwillig in jede noch so brenzlige Situation. Vermutlich könnte er selbst nicht beantworten, ob er sich der bevorstehenden Gefahren nicht bewusst oder einfach nur lebensmüde ist. Allerdings muss man trotz allem unumwunden zugeben, dass durch seinen Leichtsinn immer mehr Gegenspieler ihre Maske fallen lassen, wodurch die Handlung merklich angetrieben wird.
Zunächst noch ein bisschen verhalten, schließlich müssen die gefundenen Artefakte erst einmal einen Sinn ergeben, wird der Spannungsaufbau stetig vorangetrieben. Konzentration ist ebenso geboten, um nicht die Orientierung zu verlieren oder gar in eine geschickt platzierte Falle zu tappen. Einmal gefangen im Kosmos rund um den angebeteten Fisch, scheint ein geordneter, gewaltfreier Rückzug unmöglich. Die Frage ist nun, wie stark die Blessuren sein werden, die man davonträgt.
Luis Sellano gelingt es regelmäßig aus eher unscheinbaren, fast schon trivial anmutenden Hinweisen eine komplexe Geschichte zu formen, deren Ausmaß womöglich selbst für den Autor im Vorfeld nicht unbedingt zu erfassen ist. Über unbedachte Aktionen der Hauptfigur lässt sich mitunter streiten, aber gerade die Unberechenbarkeit des Charakters zieht den Leser in den Bann. Ab und an wird das Tempo ein bisschen zu sehr heruntergefahren, hier wünscht man sich ein wenig mehr Kontinuität. Ansonsten ist man schlichtweg gespannt welche Geheimnisse das Antiquariat noch preisgeben wird.
- Antje Waldschmidt
Kein Tee mit Mugabe
(44)Aktuelle Rezension von: PatchcopMozambik, Simbabwe und Sambia sind die Länder, welche die Autorin, von Südafrika kommend besucht. Sehr eindrücklich beschreibt sie ihre Erlebnisse mit verschiedensten Menschen, welche sie unterwegs kennen lernt, seien es andere Touristen, Backpacker, Geschäftsleute, Personal der Unterkünfte oder zwischen zwei Welten hin und her gerissene Einheimische.
Die Beschreibungen der beschwerlichen Reise in überfüllten Bussen, die teils hygienisch bedenklichen Unterkünfte, leckere Einheimische Seafoodgericht, Land, Flora und Faune, kleine Ausflüge in die Geschichtr des jeweiligen Landes - alles wird in einem gut lesbaren, den Leser mitnehmenden Stil beschrieben und geschildert.
Auch Dreck, Armut, politische Unzulänglichkeiten Last die Autorin nicht unerwähnt.
Dieses Buch hat bei mir oft den Wunsch geweckt, die beschriebenen Länder selbst zu besuchen. Dann diesen Wunsch bei den negativen aber ehrlichen Schilderungen aber wieder eingedämmt.‘
Für mich ist das Buch ein rundum gelungener Reisebericht über touristisch noch so erschlossene afrikanische Länder. Eine klare Leseempfehlung!
- Lucia de la Vega
Comisaria Fiol und der Tote auf der Hochzeit
(4)Aktuelle Rezension von: Marinheira„Hey, ich hoffe, ich störe nicht, aber da heute dein erster Abend alleine in Palma ist,wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, ein Bier mit mir trinken zu gehen“, sagte Silvia. Marie dachte kurz nach. „Ja, das ist keine schlechte Idee.“ „Super, dann melde ich mich später, wenn ich Feierabend mache“, sagte die Comisaria, und schon hatte sie ohne ein weiteres Wort das Gespräch beendet. Marie schmunzelte und legte das Handy zurück in die Handtasche."
Comisaria Fiol, Band 2, E-Book Ausgabe, Seite 188
Unbezahlte Werbung, da Verlags- und Titelnennung. Der Mallorca-Krimi von Lucia de la Vega ist am 01. März 2021 im Knaur Verlag erschienen. Es ist der zweite Band rund um die Comisaria Silvia Fiol und die deutsche Auswanderin Marie Lindner. Das E-Book ist selbst gekauft.
Darum geht’s
Zwei Jahre liegen die spannenden und dramatischen Ereignisse im Tramuntana Gebirge zurück. Marie und Silvia sind in Kontakt geblieben und die Urlaubsfinca der Lindners läuft gut. Ein brutaler Mord auf der Traumhochzeit von Maries bester Freundin macht die beiden Frauen erneut zu einem Ermittlerpaar. Stück für Stück müssen die beiden Polizistinnen erfahren, dass die Welt der Schönen und Reichen einige dunkle Skandale bereithält und auch Maries Mann wird ein zu lange gehütetes Geheimnis zum Verhängnis.
Mein Leseerlebnis
Was kann es besseres geben, als einen Mallorca-Krimi am Strand der Baleareninsel zu lesen?! Mein Leseerlebnis wurde dadurch auf jeden Fall beeinflusst.
Abermals konstruiert Lucia de la Vega einen sehr spannenden Krimi mit Thrillerelementen und mehreren Handlungsebenen. Im Gegensatz zum ersten Band wirkten die Auflösung und der Showdown schlüssig und nicht zu überstürzt. Dass die Autorin es dennoch schafft, die Geschichte in weniger als 200 Seiten fertigzustellen ist erstaunlich. Mir hat es gut gefallen, dass Inhalte des ersten Bandes wieder aufgegriffen und ein paar ungeklärte Fragen beantwortet wurden. Daher empfehle ich tatsächlich zunächst Band 1 zu lesen.
Auch wenn die Fortentwicklung der Inhalte definitiv ein Pluspunkt war, so habe ich kaum Entwicklungspotential bei den Protagonistinnen empfunden. Es war schön, sie wiederzutreffen, aber sie hatten sich nicht verändert. Zugegebenermaßen eröffnet dieser Band die Veränderung der beiden Frauen in zukünftigen Büchern, denn sowohl in Silvias beruflicher wie Maries privater Situation gibt es Einschläge und Krisen, die am Ende offenbleiben und für einen Cliffhanger sorgen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, was das Buch zu einer guten Strandlektüre macht. Das mallorquinische Fernweh-Feeling bleibt in diesem Band etwas auf der Strecke, da der Fokus eher auf den Verdächtigen liegt, als auf Landschaftsbeschreibungen. Dennoch ist das Buch eine gute Urlaubslektüre für die nächste Reise nach Mallorca.
Fazit
COMISARIA FIOL UND DER TOTE AUF DER HOCHZEIT ist ein gut gestricker und spannender Urlaubskrimi mit zwei sympathischen Ermittlerinnen. Genau das Richtige für ein paar sonnige Lesestunden am Strand.
- Claudia Winter
Das Honigmädchen
(82)Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1Camilla arbeitet als alleinerziehende Mutter im Feinkostgroßhandel ihres Vaters. Als sie den Rotstift ansetzt und einen französischen Honighändler rausstreichen will, schickt ihr Vater sie nach Frankreich um sich selbst ein Bild von der Firma dort zu machen. Da ihre Tochter Marie gerade sehr viel Stress macht und außerdem von ihrem eigenen Vater versetzt wurde, nimmt sie sie kurzerhand mit nach Frankreich.
Auf dem Weg dorthin krachen die beiden so aneinander das Marie sich hilfesuchen an Tobias ihren Nachbarn richtet, der dann aus einem Impuls heraus mit den beiden nach Frankreich fährt.
Ob sie sich dort zusammen raufen werden?
Das Cover zeigt eine junge Frau auf einem Fahrrad. Leichtigkeit und das Gefühl von Sommer kommt gut rüber. Mich hat es sofort angesprochen, auch wenn es sich mir nicht so wirklich erschloss was es mit dem Titel auf sich hatte.
Camilla ist zu Beginn sehr damit beschäftigt ihrem Vater irgendwie zu beweisen das sie tüchtig und fähig ist in seiner Firma einen leitenden Posten übernehmen zu können. Vielleicht hat sie das gebraucht, nachdem ihre Ehe mit dem Sternekoch gescheitert war.
Leider hat sie darüber die Beziehung zu ihrer 15 jährigen Tochter vernachlässigt und muss nun zu sich selbst und damit zu ihrem Kind wieder einen Zugang finden.
Marie ist ein pubertierender Teenager der gerade sehr rebelliert. Noch ist nicht alles verloren, aber es ist wichtig die Reißleine zu ziehen. Das hat der Großvater erkannt, der viel lässiger den ganzen Eskapaden seiner Enkelin gegenüber steht als seine eigene Tochter.
Wie gut das er seiner Tochter vorschlägt Marie mit nach Frankreich zu nehmen um durch die Bienen dort einen anderen Zugang zu einander zu finden.
Tobias ist der nervige Nachbar von Camilla. Er zieht sie irgendwie an, was sie allerdings nicht wirklich wahr haben will. Sonderbar erschien mir das er nach einem Telefonat von Marie sofort bereit ist den beiden nach Frankreich zu folgen. Später sollte sich dann herausstellen warum es ihm möglich ist Arbeit und Wohnort so spontan hinter sich zu lassen.
Henry ist schon zu Beginn des Buches im Prolog aufgetaucht. Dann sind über 60 Jahre vergangen und die drei deutschen treffen auf einen alten Mann, der neben seiner Honigproduktion noch vom Gemüseanbau lebt.
Er hat es nicht einfach in seinem Dorf. Da er schon als Kind der Außenseiter war wurde es für ihn auch im Alter nicht einfacher.
Warum das so ist und wie man das vielleicht ändern könnte und was das Ganze mit der Familie von Camilla zu tun hat kann man in dem Buch erfahren.
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich mir eigentlich schon recht früh um das Geheimnis und den Zusammenhang von Camilla und Henry bewusst war.
Dadurch erschien es mir alles auch streckenweise etwas langatmig, aber trotzdem fand ich es schön geschrieben. - Jean-Luc Bannalec
Bretonisches Leuchten
(105)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeKommissar Dupin im Urlaub! Jeder in seinem Umfeld ist der Meinung er braucht Ruhe, er selbst ist froh über jede Sekunde Abwechslung von den Strandstunden, die ihm seine Partnerin Claire verordnet. Aber im malerischen Trégastel in der nördlichen Bretagne bleibt es nicht lange beschaulich ruhig, erst verschwindet die Holzstatue der Heiligen Anne aus einer Kapelle, anschließend Alizée Durant, die Frau eines Hotelgastes. Ein Anschlag wird auf die Abgeordnete Vivianne Rabier verübt und außerdem wird die Leiche einer Frau in einem nahegelegenen Steinbruch gefunden. Es stellt sich schnell heraus, dass es Mord war. Da kann Dupin nicht ruhen und er fängt an zu ermitteln. Allerdings heimlich, denn jeder besteht darauf, dass er Urlaub bräuchte und der zuständige Kommissar aus Lannion will erst recht nichts von Dupin in seinem Gebiet sehen. Trotzdem kann er die Sache nicht ruhen lassen und bald hilft der ganze Ort Dupin dabei, „nur Ferien“ zu machen, während sie ihn mit Informationen versorgen.
Dies ist der sechste Teil der Reihe um Kommissar Dupin. Wie jedes einzelne Buch zuvor, ist es eine Liebeserklärung an die Bretagne. Landschaft, Kultur, Mensch und Küche - der Autor weckt die Sehnsucht nach dem französischen Kleinod am Atlantis, dem Leser steht der nächste Urlaub förmlich vor Augen. Die Handlung ist abwechslungsreich und unterhaltsam, dabei oft mit einem Augenzwinkern und einer angenehmen Prise Humor versetzt. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist viel zu schnell zu Ende. Auffällig ist in diesem Teil, dass der Autor auch durch die ungewohnte Situation und die etwas andere Ermittlungsarbeit für Abwechslung in der Reihe sorgt.
Mein Fazit: Die gesamte Reihe lässt sich bisher durchweg hervorragend lesen, unterhält mich sehr gut und entführt in immer neue Ecken der Bretagne. Diesmal ist das Urlaubsfeeling noch stärker als üblich, passt aber einfach perfekt zum Gesamtkonzept. Ob Liebhaber etwas leichterer Krimis oder Freunde der Bretagne, hier werden Sie fündig.
- Carolina Conrad
Mord an der Algarve
(49)Aktuelle Rezension von: Lesefieber22Die Journalistin Anabela Silva reist an die Algarve, um ihren Eltern unter die Arme zu greifen. Rasch wird sie als Aushilfsdolmetscherin zu einem Mordfall an einem deutschen Auswanderer hinzugezogen. Doch nicht nur dieser Fall beschäftigt sie. Auch die vielen Toten in den letzten Monaten in ihrer Heimatregion lassen ihr keine Ruhe. Was geschieht mit all diesen alten Leuten, die unerwartet versterben? Ist ein Todesengel unterwegs? Mit der Unterstützung des Bibliothekars Mario und des attraktiven Kommissars João Almeida beginnt sie nachzuforschen und wünscht sich schon bald, sie hätte nie nachgefragt...
Der Krimi hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich konnte ihn kaum noch aus der Hand legen. Die Protagonisten sind sympathisch und sind mir rasch ans Herz gewachsen. Die spannenden Mordfälle hatten immer wieder unerwartete Wendungen zu bieten und bis ganz zum Ende hin, hätte ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet. Sehr gut gefallen hat mir auch die leise Romanze zwischen Kommissar Almeida und Anabela, welche nie kitschig wurde. Die Beschreibungen der Algarve sorgten für ein Urlaubsfeeling, welches die düsteren Morde im Buch stellenweise beinahe vergessen machen konnte.
Ein perfekter Urlaubskrimi der Spannung, Humor, Liebe und Sonnenschein zu bieten vermag.
- Alberto Torres Blandina
Salvador und der Club der unerhörten Wünsche
(69)Aktuelle Rezension von: buchstabentraeumeDas Buch gliedert sich in 19 Kapitel und einen Epilog. Berichtet wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Salvador, der sich jeweils mit einem imaginärem Gesprächspartner unterhält. Salvador arbeitet seit 20 Jahren am Flughafen und hat sich während dieser Zeit zu einem wahren Menschenkenner entwickelt. So erkennt er zum Beispiel auf Anhieb, wer in welches Land unterwegs ist und kann zudem nützliche Tipps für die Urlaubsreise geben.
Das Buch ist ein einziger Monolog, allein die Adressaten wechseln von Kapitel zu Kapitel. Redepausen, die von Zeit zu Zeit entstehen, werden stilistisch durch drei Punkte am Satzende dargestellt.
Es sind sehr kuriose Geschichten, die Salvador zu erzählen hat, doch sie lenken ab vom täglichen Dasein als Flughafenfeger. Und auch die Reisenden, denen Salvador seine Zeit widmet, können für kurze Zeit ihrem alltäglichen Leben entfliehen.
Leider konnte mich der Autor mit diesem Buch jedoch nicht überzeugen. Gestört hat mich, dass das Buch eher eine Sammlung an Kurzgeschichten ist, als ein wirklicher Roman. Zwar begegnet uns Salvador in jedem Kapitel und stellt somit den roten Faden dar, der sich durch das Buch zieht. Aber für mich konnte dennoch kein wahrer Lesefluss aufkommen.
Der Autor bemüht sich um einen ironischen, teil sarkastischen, und heiteren Schreibstil. Bei mir kamen diese Bemühungen aber nicht sonderlich erfolgreich an. Ich habe mich nicht gut unterhalten gefühlt und so hatte das Buch doch viel zu viele Längen.
Sehr gelungen finde ich dagegen die Gestaltung des Buches: Farblich sind Schutzumschlag, Buchumschlag und Lesebändchen sehr gut aufeinander abgestimmt und vermitteln mit ihren sonnigen Gelb- und Orangetönen Urlaubsstimmung. Dazu finden sich witzige Zeichnungen, die die Erzählung abrunden und gelungen untermalen.
Insgesamt würde ich dem Buch 2 von 5 Sternen geben. Es konnte mich leider nicht sonderlich gut unterhalten und hatte meiner Meinung nach auch zu viele Längen. Schade, denn die Grundidee fand ich doch sehr vielversprechend.
- Cees Nooteboom
Der Umweg nach Santiago
(5)Aktuelle Rezension von: GirasoleSeine Reise beginnt 1981 in Barcelona und er kommt 1992 in Santiago de Compostela an. „Der Umweg nach Santiago“ ist kein Reiseführer im eigentlichen Sinn, obwohl man nach dieser Lektüre sich am liebsten sofort auf den Weg machen möchte, um diese Reise, eigentlich sind es ja mehrere Reisen, ebenfalls in der gleichen Art zu machen, und versuchen Spanien so zu sehen wie Cees Nooteboom dieses Land sieht. Natürlich hat sich Spanien in diesen Jahren verändert dennoch seine Geschichte bleibt. Der Autor beschreibt nämlich nicht wie man am besten von Punkt A nach Punkt B kommt sondern „Meine Reise ist ein Umweg aus lauter zusammengesetzten Umwegen, und sogar von diesen lasse ich mich noch fortlocken“. Auf vortreffliche Art versteht es der Autor dem Leser ein ihm unbekanntes Spanien näher zu bringen. Er verbindet seinen Weg um die wechselhafte Geschichte Spaniens zu erzählen, das Spanien der Kelten, Iberer, Goten, Juden, Mauren, Römer alle also welche dieses Land in irgend einer Weise geprägt haben. Er folgt den Spuren von Don Quijote de la Mancha, sucht das Grab von Cervantes und findet das Gefängnis in welchem der Dichter sass, weil er eine Schuld nicht bezahlen konnte. Faszinierend, manchmal vermeinte man sogar eine feine Ironie zu spüren, wie der Autor die Geschichte der spanischen Königshäuser beschreibt, der Häuser von Asturien, León und Galicien um nur einige zu nennen. In der Kathedrale von Granada besucht er die Grabmahle der verstorbenen Königen von Kastilien und Aragonien wo auch Johanna die Wahnsinnigen liegt. Die berühmten Maler Spaniens Salvador Dalí bis Diego Velázquez, werden natürlich auch erwähnt, über jeden weiss der Autor etwas zu erzählen. Man erfährt das nicht nur die großen Städte wie Madrid oder Barcelona sehenswerte Kathedralen und Museen beherbergen, nein auch Orte wie z. B. Soria( noch nie gehört) bieten ergreifende „Kunst“. Wie der Autor die wechselhafte Landschaft mit all ihren farblichen Schattierungen beschreibt, die leeren, trockenen Hochebenen von Kastilien und die „grüne Lunge“ Spaniens Galicien, einfach hinreissend. Aus jedem Wort das Cees Nooteboom schreibt spürt man seine Liebe sowohl zum Land und dessen Bewohner. Das Buch enthält zu dem mehrere ansprechende schwarzweisse Abbildungen. Ein Werk dass man immer wieder in die Hände nimmt, auch wenn man nur in Gedanken durch Spanien reisen kann, ich bin begeistert. Geschichte, Land und Kultur zu beschreiben gelingt nicht jedem, doch Cees Nooteboom gelingt es in bestechender Weise. - Annett Klingner
111 Orte in Rom, die man gesehen haben muss
(2)Aktuelle Rezension von: Antonella_CIn diesem Reiseführer stehen keine Informationen zum Kolosseum, zum Petersdom oder zur Spanischen Treppe, sondern Orte und Geschichten, die man sonst nicht in Reiseführern findet. Auf der Suche nach den vielen versteckten Schätzen bin ich quer durch die Stadt gelaufen, habe abends Jazz bei einer Rundfahrt mit der Tram gehört, bin auf der Suche nach einem bestimmten Brunnen mit netten Menschen ins Gespräch gekommen und habe unterwegs sogar andere Urlauber getroffen, die auch mit dem Buch in der Hand unterwegs waren und uns ihre Tipps weitergegeben haben. Auch der Tipp mit der Übernachtung im Kloster war super. Einziger Wermutstropfen: Ich habe nicht mal die Hälfte der Orte geschafft. Da muss ich wohl nochmal hin... - Jamie Zeppa
Mein Leben in Bhutan
(7)Aktuelle Rezension von: Jim.BergEin Jahr ins Ausland. Weg von allem. Das Alte zurück lassen. Neues entdecken. Erfahrungen sammeln.
Wer hat nicht schon davon geträumt?
Gerade nach der Ausbildung, oder dem Studium, einfach mal das Gewohnte hinter sich lassen und in eine neue Welt aufbrechen.
Jamie Zeppa beschreibt genau diese Erfahrung in ihrem Buch "Mein Leben in Bhutan". Die kanadische Studentin, trifft die Entscheidung für ein Jahr nach Bhutan zu gehen, um eine Stelle als Aushilfslehrerin anzutreten. Wir begleiten hierbei die Autorin auf ihrem Weg aus Kanada bis zur Ankunft in ihrer neuen Heimat und vor allem während ihres gesamten Aufenthaltes.
Vom ersten Kulturschock, den Eingewöhnungsschwierigkeiten, der Sehnsucht nach zu Hause, den Schwierigkeiten und Konfrontationen innerhalb des Landes, bis hin zu der tiefen Verbundenheit, die sie letztlich für Bhutan empfindet, dürfen wir als Leser alles hautnah miterleben.
Sehr authentisch, mit einer Portion Selbstironie, die einem häufig zum Schmunzeln bringt, beschreibt die Autorin ihren Weg und ihre Zeit. Sie gewährt uns Einblicke in die fremde Kultur, die Traditionen und Bräuche, die tiefe religiöse Verankerung im Alltag, die Lebensumstände der Bevölkerung. Alles sehr nah, sehr nachfühlbar und in mir die Sehnsucht weckend, auch endlich in neue Welten aufzubrechen.
Jedem, der sich für das Thema interessiert kann ich das Buch nur nahe liegen.