Bücher mit dem Tag "rekonstruktion"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rekonstruktion" gekennzeichnet haben.

25 Bücher

  1. Cover des Buches Carrie (ISBN: 9783404180066)
    Stephen King

    Carrie

     (1.526)
    Aktuelle Rezension von: Quivi92

    Mit „Carrie“ ist Stephen King 1974 der große Durchbruchgelungen. Sein Debüt-Roman war ursprünglich als Kurzgeschichte geplant und setzt sich auf eindrucksvolle Weise mit dem Themen Mobbing auseinander.

    Obwohl ich ein riesengroßer King-Fan bin, habe ich mich mit dem Schreibstil des Buches recht schwer getan: Die Handlung wird abwechselnd in der dritten Person (aus unterschiedlichen Perspektiven), in Form von Zeugenaussagen und Auszügen aus Fachliteratur geschildert. Dies wirkte anfangs etwas verwirrend und hat dazu geführt, dass ich keinem der Charaktere wirklich nahe gekommen bin.

    Inhaltlich hat mir das Buch dennoch sehr gefallen. Ich fand es großartig und faszinierend, wie Carrie sich für die jahrelangen Hänseleien gerächt hat.

    Mein Lieblingszitat:

    (es tut mir Leid Momma aber ich kann mich nicht entschuldigen)

  2. Cover des Buches Die Bagage (ISBN: 9783423254472)
    Monika Helfer

    Die Bagage

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Karoline_Toso

    REZENSION "Die Bagage" von Monika Helfer 

    Carl Hanser Verlag 


    Die mehrfach ausgezeichnete österreichische Schriftstellerin beschreibt  in "Die Bagage" das Leben ihrer Großmutter Maria Moosbrugger Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie lebt mit ihrem Mann Josef außerhalb eines Bergdorfes, ist wie er eine "Zuagroaste", aus Italien zugezogen. Ihre aufrechte Haltung, ihre oft erwähnte Schönheit die wortgarge Art ihres Mannes wecken in den Dorfbewohnern sowohl Faszination als auch Argwohn. 

    Als Josef 1914 in den Kriegsdienst eingezogen wird, muss sich Maria allein um die vier Kinder kümmern. Dass sich der Bürgermeister, der im Dorf zu wichtig war, um in den Krieg ziehen zu müssen, um die Familie kümmert, ist das sowohl hilfreich als auch belästigend für Maria. 

    In der Folge entwickelnden sich Beziehungsgeflechte, die letztendlich dazu führen, dass die Autorin selbst noch von Bedrückung und dem Wunsch, alte Knoten zu lösen, geprägt ist. 

    Monika Helfers Sprache in diesem Werk mutet alt an, es ist die Sprache des Bergdorfes vor hundert Jahren. Die Kargheit darin und so manche stilistische Wiederholung geben eine Ahnung von Marias Not und Einsamkeit, aber auch von ihrer Stärke, sich und den Kinder Lebensqualität zu erkämpfen. 

    Immer lebt die Familie außerhalb der Dorfgemeinschaft und doch prägt sie dessen Horizont mehr als so manche unumstößliche Tradition. 

    Liebe erfährt Maria in zweierlei Weise; durch die nie ausformulierte Verbundenheit mit Josef und durch eine Begegnung, die einem Regenbogen gleicht: strahlend schön nach grauen Regenstunden, aber vergänglich. 

  3. Cover des Buches Der Mädchensammler (ISBN: 9783828990456)
    Iris Johansen

    Der Mädchensammler

     (57)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Ein Killer hat es auf junge Frauen abgesehen und als Eve Duncan, die berühmte Gesichtsforensikerin die Gesichter wiederherstellt, kann sie kaum glauben, was sie da sieht. Die Gesichter ähneln alle ihrer Adoptivtochter Jane. Was hat das zu bedeuten und warum gibt es so viele Leichen?

    Joe Quinn ermittelt im Auftrag der Polizei und unterstützt Jane in ihrem gefährlichen Plan, der sich Eve erst viel zu spät erklärt.

    Spannung pur! Ein weiterer Teil der spannenden Eve Duncan Reihe!
  4. Cover des Buches Abgefackelt (ISBN: 9783426524411)
    Michael Tsokos

    Abgefackelt

     (208)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    Nach seinen schlimmen Erlebnissen soll Rechtsmediziner Dr. Paul Herzfeld vorübergehend nach Itzehoe, um dort vertretungsweise in der Pathologie zu arbeiten. Doch, wie sich schon bald zeigen wird, kommt Herzfeld auch dort mit dem Verbrechen in Kontakt und später auch in Lebensgefahr.

    „Abgefackelt“ ist ein True-Crime-Thriller ganz nach meinem Geschmack. Das Buch schließt zeitlich nur wenige Tage nach den Ereignissen aus dem Thriller „Abgeschlagen“ an. Vorkenntnisse aus dieser Geschichte werden jedoch nicht benötigt, um den Ereignissen folgen zu können.

    Genau wie Dr. Herzfeld stochert der Leser im Dunkeln. Wie bei einer Zwiebel zeigt sich erst Stück für Stück, was hinter all den Geschehnissen steckt. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Auch dieser Thriller der Autoren ist nichts für empfindliche Leser, da er detailreich von Obduktionen und Verletzungen erzählt. Dies sorgt für zusätzliche Gänsehaut.

    Das Buch ist gut geschrieben, und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Für Fans des Genres ist „Abgefackelt“ absolut empfehlenswert.

  5. Cover des Buches In den Augen der anderen (ISBN: 9783404168248)
    Jodi Picoult

    In den Augen der anderen

     (275)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Jacob Hunt ist 18 Jahre alt, überdurchschnittlich intelligent und beschäftigt sich in seiner Freizeit am liebsten mit Forensik, Tatorten und Fingerabdrücken. Sein Leben ist streng getaktet, um 16:30 Uhr muss er seine Lieblingsserie gucken, um 18 Uhr gibt es Abendessen, wobei das Essen stets dem Wochentag entsprechend eine bestimmte Farbe haben muss, genau wie die Kleidung, die er trägt. Dies sind nur einige wenige Eigenheiten, denn Jacob leidet unter Asperger-Syndrom. Sein jüngerer Bruder Theo fühlt sich deshalb vernachlässigt, denn Jacob steht bei seiner Mutter Emma stets im Mittelpunkt, der Vater hat die Familie bereits vor Jahren verlassen, da er mit der Diagnose nicht umgehen konnte. 

    Emma wollte Schriftstellerin werden und arbeitet in zwischen als "Kummerkastentante" für eine Zeitung. Sie hat keine engen Freunde, da sich alle befremdet von dem autistischen Jacob abwenden, um den sich immer alles dreht. Emma kommt zurecht, liebt ihr Söhne über alles, hatte sich ihr Leben aber anders vorgestellt. 

    Als Jacobs Tutorin tagelang verschwunden ist und letztlich tot aufgefunden wird, gerät Jacob unter Tatverdacht, da er den Tatort arrangiert hat und wird des Mordes angeklagt. Aufgrund seiner unkontrollierten Anfälle und seinem eigenartigen Verhalten trauen Polizei und Staatsanwaltschaft Jacob ein Gewaltverbrechen zu. Emma ist zwar verunsichert, glaubt aber an die Unschuld ihres Sohnes und kämpft zusammen mit dem unerfahrenen Anwalt Oliver Bond für Gerechtigkeit. 

    Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der fünf handelnden Personen geschildert, so dass man sowohl tiefe Einblicke in die Familie erhält, aber auch in die Ermittlungen der Polizei eingebunden ist und die Taktik des einfallsreichen Junganwalts verfolgen kann.  

    Bevor die Studentin Jess verschwindet, wird der Fokus auf das familiäre Zusammenleben der Hunts gelenkt. Jacob gilt als "Freak", der von manchen ausgelacht wird und anderen Angst einjagt. Er hat keinen Sinn für Empathie, tut sich schwer im Umgang und der Kommunikation mit anderen und rastet aus, wenn etwas von seinen Gewohnheiten abweicht. Auch der 15-jährige Theo hat dadurch keine Freunde, musste als kleiner Bruder schon früh auf den Älteren aufpassen und sucht sich den Kick bei Wohnungseinbrüchen und kleinen Diebstählen, während er von einem normalen Familienleben träumt. 

    Emma führt ein anstrengendes Leben, kümmert sich 24/7 um ihren ältesten Sohn, ist dabei jedoch beneidenswert geduldig. Sie ist eine starke Frau, die alles allein managt und ihre Mutterliebe ist trotz aller Schwierigkeiten unerschütterlich und spürbar. 

    Die Geschichte ist bittersüß, denn manche skurrile Szene liest sich humorvoll, auch wenn stets die Krankheit Jacobs der Auslöser ist, die über allem steht und das Leben der gesamten Familie nachhaltig beeinträchtigt. Jeder Protagonist ist ein Unikat, wirkt authentisch und nahbar. Durch die wechselnden Perspektiven fällt es leicht, sich in jeden von ihnen hineinzuversetzen. 

    Neben den aufwühlenden, emotionalen Momenten, ist die Geschichte spannend, denn die Schuldfrage am Mord von Jess bleibt lange im Unklaren, wobei die Frage der Schuldfähigkeit noch viel bedeutsamer ist. 

    Der Prozess und der Kampf um Jacobs Rechte im Vorfeld und währenddessen sind abwechslungsreich geschildert, was insbesondere an dem jungen und unerfahrenen Rechtsanwalt Oliver liegt, der intuitiv handelt und sich mehr zunächst persönlich als professionell für die Hunts einsetzt. 

    "In den Augen der anderen" ist ein beeindruckendes, aufwändig recherchiertes Buch, das informativ ist und viele Sachinformationen zum Asperger-Syndrom enthält, gleichzeitig aber auch unkompliziert unterhaltsam ist und ein bewegendes Familiendrama erzählt. 

  6. Cover des Buches Strafsache 40/61 (ISBN: 9783923118311)
    Harry Mulisch

    Strafsache 40/61

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Harry Mulischs eindringliche Betrachtung des Eichmann-Prozesses in Jerusalem, außerdem ein interessantes Porträt des Staates Israel zur damaligen Zeit (Anfang der 60er JAhre). Viele Fragen bleiben offen, für Mulisch war das Buch der literarische Durchbruch.
  7. Cover des Buches Flucht (ISBN: 9783442471645)
    Patricia Cornwell

    Flucht

     (150)
    Aktuelle Rezension von: Schnattchenx3

    Patricia Cornwells - Flucht ist vormals als als ein Mord für Kay Scarpetta veröffentlicht worden. Die Erstausgabe erschien 1990 in Englisch und 1992 in Deutsch. Damit ist dieses Buch nun mehr als 25 Jahre alt. Dies ist bezüglich der beschriebenen Techniken durchaus zu spüren, was jedoch kein Nachteil ist. 

    Um Dr. Kay Scarpetta handelt es ich um den Chief Medical Examiner in Richmond, Virgina. In einer Welt, die von Männern dominiert ist, ist Kay eine Ausnahme, die immer wieder auf Herausforderungen und Schwierigkeiten trifft.

    Diese Geschichte beginnt mit Briefen des Opfers, Beryl Madison, die ihren Tod bereits vorher sieht. Während sie sich auf der Insel Key West zum schreiben ihres Buches versteckt, schreibt sie auch an die unbekannte Person M. Nach dem Prolog startet der Fall nicht direkt am Tatort mit dem Fund der Leiche, sondern im Leichenschauhaus. Dem Leser wird anschaulich die Verletzungen und Todesumstände von Beryl dargelegt. Diese Stelle ist immer besonders wichtig und charakterisiert die Kriminalromane von Patricia Cornwell: der Mittelpunkt ist eine Chief Medical Examinerin, die mti den Opftern leidet und persönliches Interesse hat den Opfern Gerechtigkeit zu zuführen. 

    Aufgrund diesen persönlichen Hintergrunds ist es auch nicht überraschend, dass uns auf den gemeinsamen Weg mit Kay weitere persönliche Beziehungen und Konflikte begegnen. Zum einen gibt es Marino, ihr Partner der bei der Polizei, der für sich alleine schon ein Konflikt in sich darstellen kann. Durch die verschiedenen Ansichten reiben sich Kay und er immer wieder. Jedoch werden durch ihre kleinen Auseinandersetzungen neue Ermittlungsansätze geboren. In diesem Band taucht auch auf einmal Kays Jugendliebe Mark wieder auf. Das wirft sie aus der Bahn, insbesondere nachdem er irgendwie Teil des Falls wird. Kann Sie ihn trauen?

    Bis zum Schluss bleibt es ein Rätsel, warum Beryl den Mörder in ihr Haus gelassen hat - & warum weitere Personen sterben müssen. 

    In allem ein Buch voller Irrungen und Wirrungen, wo auf den ersten Blick nicht alles so ist wie es scheint.

  8. Cover des Buches Auf der Spur des Bösen (ISBN: 9783548373256)
    Axel Petermann

    Auf der Spur des Bösen

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

    · • ● Inhalt eigene Worte ● • · 

    In dem Buch berichtet Axel Petermann ausführlich über reale Vorfälle. Er analysiert die Täter und erstellte an Hand dessen Vergangenheit, Gegenwart und Handeln ein Profil. Mit diesem kann dann der Täterkreis eingegrenzt werden. Die Vorfälle reichen von extrem bis hin zu widerwärtig. 

    · • ● Schreibstil ● • · 

    Ich-Erzähler Perspektive

    Axel Petermann drückt sich sehr gewählt aus und man merkt dadurch schnell, dass er ein kluger Kopf ist. Ich persönlich finde den Schreibstil sehr ansprechend und er ist leicht zu lesen. Es befinden sich außerdem sehr viele Erläuterungen und Informationen in dem Buch.

    Zitat:

    Petermann, Axel: Auf der Spur des Bösen-Ein Profiler berichtet,

    1.Aufl., Ullstein,

    Berlin 2010.

    (Seite 165)

    "Letztendlich tödlich war die festgestellte Arterienverletzung, denn durch sie hatte Tom Howe fast die Hälfte seines im Körper zirkulierenden Blutes verloren. [...] Die spätere Untersuchung in der Ballistik, wie die waffentechnische Abteilung heißt, identifizierte das Projektil als ein Wadcutter-Bleigeschoss mit einem Durchmesser von 8,8 mm und einem Gewicht von 9,38 Gramm."

    · • ● Mein Fazit ● • · 

    Die Tatsache, dass er versucht alle Täter, nach deren Verurteilungen, im Gefängnis zu besuchen und auch die Opfer, teilweise, später besucht, verstärkt die Sympathie zu dem Autor. Daran merkt man, dass ihm die Opfer/Täter nicht egal sind und es lässt ihn ebenfalls sehr menschlich erscheinen. Auch seine Beschreibungen und die Vorgehensweise ist sehr gut durchdacht und ausführlich dargestellt. Für mich ein sehr interessantes Buch und ein professioneller, sympathischer Autor.  

     • ● Bewertung ● • · 

    Ich möchte hier eigentlich keine Bewertung abgeben, da diese realen Vorfälle keiner Unterhaltung dienen sollen oder nach Spannung abgegrenzt werden können.

    Deshalb wie immer, für die Recherche der Autoren und in Respekt vor den Opfern, fünf Sterne.

  9. Cover des Buches Die Titanic-Verschwörung (ISBN: 9783570122754)
    Robin Gardiner

    Die Titanic-Verschwörung

     (13)
    Aktuelle Rezension von: halbkreis
    Der deutsche Titel ist doch recht irreführend. Wer vor diesem Buch zurückschreckt, weil er denkt, dass dies nur ein weitere Werk voller abstruser oder paranoider Verschöwrungstheorien ist: Tut das nicht, das ist es nicht! Ja, die Autoren präsentieren eine mögliche Theorie (dass eigentlich gar nicht die Titanic, sondern ihr bereits beschädigtes Schwesterschiff Olympia gesunken ist - und was eigentlich "nur" ein ungefährlicher Versicherungsbetrug sein sollte, wurde vesehentlich zu einer Riesentragödie). Aber die Autoren räumen dieser Theorie nur einen kleinen Platz im Buch ein, einmal kurz in einem Kapitel und etwas ausführlicher im Epilog. Und sie stellen diese Theorie auch nur vor, sie präsentieren sie keinswegs als Wahrheit oder zwängen sie dem Leser auf oder so. Was vermutlich daran liegt, dass einer der Autoren sie für vorstellbar hält, während der andere total dagegen ist. Worum geht es also dann? Diese Buch stellt eine unterhaltsame und äußerst interessante Sammlung von Fakten dar. Es ist in drei Teile unterteilt: Vor der Tragödie (die Geschichte der White Star Line und ihrer "olympischen Klasse", der Bau der Schwesterschiffe, der Hintergund von Kapitän Smith, Ismael, Andrews, andere Offiziere, bestimmte Passagiere und andere wichtige "Hauptakteure"); während der Tragödie (was wann warum passierte) und nach der Tragödie (die Geburt der "Regenbogenpresse", die amerikanischen und britischen Untersuchungen, die Gerichtsverhandlungen und was sonst noch so passierte). Alle möglichen Zeugenaussagen werden vorgestellt. Interessant zu lesen und alles andere als langweilig.
  10. Cover des Buches Die Buße (ISBN: 9783453436190)
    Meg Gardiner

    Die Buße

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Engelchen07

    Tasia McFarland, Sängerin und Ex-Frau des Präsidenten von Amerika wird bei einem Auftritt von einer Kugel getroffen und stirbt noch am Tatort. Die forensische Psychiaterin Jo Beckett soll die Ermittlungen führen und herausfinden ob Tasia ermordet wurde oder ob sie sich doch mit der eigenen Waffe, die sie in der Hand gehalten hat, vor tausenden Fans erschossen hat…

    Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen und ich habe es abgebrochen. Ich bin überhaupt nicht in die Geschichte reingekommen. Die Szenenwechsel waren sehr extrem und die Sicht des Mörders wird sehr konfus geschrieben.

  11. Cover des Buches Die athenische Triere (ISBN: B002C4136W)
    John S. Morrison

    Die athenische Triere

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  12. Cover des Buches Titanic (ISBN: 9783406624247)
    Linda Maria Koldau

    Titanic

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Am 15. April 2012 jährt sich der Untergang der Titanic, der über 1500 Menschen den Tod brachte, zum 100. Mal. Seit dem ranken sich viele Geschichten und Legenden um dieses Ereignis. Bücher wurden geschrieben und Filme gedreht. Die Titanic wurde zum Mythos.
    Linda Maria Koldau hat in ihrem Buch diese Thematik aufgegriffen. Sie berichtet über den Bau der Titanic und beschreibt die luxuriöse Ausstattung. Sie betont auch, dass die Titanic zwar ein Luxusliner war, aber der Transport von Auswandern mehr als nur ein Nebengeschäft war. Auch die Kajüten der 3. Klasse waren im Vergleich zu anderen Passagierschiffen erstaunlich geräumig. Sie schreibt vom harten Konkurrenzkampf der Reedereien, der in nicht unerheblichem Maße auch zu Lasten der Sicherheit ging. Die Autorin zitiert aus Befragungen und Gerichtsprotokollen die Aussagen der Überlebenden, deckt Widersprüche und bisher für Außenstehende Unbekanntes auf und belegt damit die aus Haftungsgründen verschleierten Umstände des Schiffsuntergangs. Die Autorin lenkt aber auch die Gedanken des Lesers zu den Filmen, denen die Titanic-Katastrophe als Vorlage diente. So gibt es zum Beispiel einen Blick auf die Figur des Joseph (Jack) Dawson (in der Cameron-Verfilmung dargestellt von Leonado Dicaprio), der zwar auf keiner Passagierliste stand, für den es aber einen Grabstein in Halifax gibt.
    In einem Epilog, einer Einleitung und 17 Kapiteln lässt die Autorin den Leser selbst die Jungfernfahrt Revue passieren. Das Werk wird durch einen umfangreichen Anhang, der eine Zeittafel, umfangreiche Literatur-, Zitat- und Bildnachweise sowie ein Register umfasst, abgerundet. Aber auch die Gestaltung des Buches ist ausgesprochen gelungen.
    "Titanic: Das Schiff, der Untergang, die Legenden" ist ein Sachbuch mit durchaus kulturgeschichtlicher Bedeutung. Es ist aber so flüssig zu lesen, so spannend geschrieben, dass es einen Roman in nichts nachsteht. Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt.
  13. Cover des Buches Im Schatten der Pyramiden (ISBN: 9783430179034)
    Michael Haase

    Im Schatten der Pyramiden

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Nemo
    Ausgehend von einem sehr gedrängten Abriss der altägyptischen Geschichte und Religion lenken die Autoren (der Mathematiker und Astrophysiker Haase publiziert zu ägyptologischen Themen und editiert mittlerweile bereits die zweite Zeitschrift hierzu, Sasse studierte u. a. Archäologie und arbeitet heute überwiegend als Dokumentarfilmer und Dozent) in ihrem 1997 erschienenen Werk gleich auf die Baugeschichte der Pyramiden ein. Besonders ausführlich werden dabei die drei Pyramiden des Snofru dargestellt, an denen technische Grundlagen wie Bauteile, Bauprobleme und Organisationsstrukturen veranschaulicht werden. Eigentlicher Kern des Buches ist jedoch die Erforschung zweier Blindschächte neben der sogenannten Königinnenkammer in der Cheopspyramide. Mittels des ferngesteuerten Erkundungsroboters UPUAUT-2 gelang es dem Ingenieur Rudolf Gantenbrink 1993, die Schächte weiter zu erkunden als dies bisher möglich war. Während die Suche im Nordschacht wegen zu großer Unwägbarkeiten abgebrochen werden musste, fand man am Ende des Südschachtes einen Blockierstein, der auf eine dahinter liegende Kammer schließen ließ. In diesem Zustand wurde das Unternehmen damals vorläufig beendet. Auslöser waren wohl die unkoordinierten Veröffentlichungen Gantenbrinks, in denen er die traditionsgebundene Archäologie angriff und die das Verhältnis zum Deutschen Archäologischen Institut sowie zur ägyptischen Altertumsverwaltung belasteten. Über dieses Projekt drehten die Autoren bereits 1996 einen Dokumentarfilm - ebenfalls unter dem Titel "Im Schatten der Pyramiden" - aus dessen Interviews des öfteren zitiert wird. Zum Ausklang erfährt man weitere Details über den Pyramidenbau, immer wieder verglichen mit modernen Bauvorhaben. Abbaumethoden der Steine, Rampen- und Anschüttungsmodelle für den Aufbau, Verfugungstechniken und mögliche Steinbearbeitungsmethoden werden anschaulich erklärt, Transport- und Logistikprobleme dafür nur angeschnitten. Immer wieder wird in Beispielen gerade auf das Know-how industrieller Sponsoren hingewiesen und auf die vielen technischen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben hatten und noch ergeben würden. Das sehr eingängig geschriebene Buch bedient sich einer modernen aber dennoch einfachen Sprache ohne unnötiges Fachvokabular. Stilistische Formen wie Reportage, Interview und Erzählung werden abwechslungsreich und sinnvoll miteinander kombiniert. Durch die erst spät als Exkurs eingeschobenen Hintergrundfakten wird die klare Gliederung allerdings unnötig aufgebrochen; auch die Ergänzung um ein Register und eine Zeittafel hätte dem Leser die Übersicht noch erleichtern können. Positiv ist anzumerken, dass voneinander abweichende archäologische Deutungs- und Erklärungsmodelle kurz und ohne persönliche Wertung aufgenommen werden. Eindeutig spürbar ist jedoch die Entdeckerfreude der Autoren und dementsprechend appellativ fällt auch das Resümee - ganz im Sinne von Gantenbrink - aus, die tradierten Wege der Archäologie durch alternative Forschungsmethoden und Kooperationsmodelle zu ergänzen. Nachspann: Neun Jahre nach diesen spannenden Entdeckungen wurde die Steinplatte des Südschachtes übrigens mit einem weiteren Roboter-Fahrzeug durchbohrt und der dahinter liegende Hohlraum mit einer Kamerasonde inspiziert. Der Raum war vollkommen leer und schließt mit einer weiteren Falltür ab; man geht bisher davon aus, dass dieser nur bautechnisch von Bedeutung war.
  14. Cover des Buches Kirchen Roms / Churches of Rome (ISBN: 9783805339087)
  15. Cover des Buches Schläft ein Lied in allen Dingen (ISBN: 9783795421045)
    Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen

    Schläft ein Lied in allen Dingen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Mit dem Buch „Schläft ein Lied in allen Dingen“ fügt Monika Vogt der Publikationsreihe zum alljährlich wiederkehrenden Tag des offenen Denkmals einen weiteren Band hinzu. Im vom Landesamt für Denkmalpflege in Hessen herausgegebenen Buch geht es weniger um einzelne Denkmalgattungen oder historische Stätten, die mit Personen oder Ereignissen in Hessen in Verbindung stehen. Es geht eher um Methoden der denkmalpflegerischen Erforschung an konkreten Beispielen. Der antike römische Steinbruch am Feldberg im Odenwald steht am Anfang der Betrachtungen. Hier erfährt man nicht nur etwas über die römische Steinbruchtechnik. Die Untersuchung des Geländes und der Artefakte führt direkt in das nächste Kapitel, nämlich die antike Steinmetzkunst. Die Jupitersäulen die in großer Zahl auch in den germanischen Provinzhauptstädten gefunden wurden, geben einerseits Anlass für einen Ausflug in die Glaubenswelt der Römer, andererseits aber auch in die Sozialstruktur der Bevölkerung. Denn die Säulen geben nicht nur Aufschluss über die verehrten Götter, sondern auch über die Stifter, den Anlass der Errichtung und nicht zuletzt die Datierung. Beispiele aus allen Zeiten und vielen Kulturbereichen zeigen, wie spannend das zunächst trocken klingende Thema „Methoden der denkmalpflegerischen Erforschung“ eigentlich ist. Kriminalistischer Spürsinn, Aufdecken von Verborgenem, Erinnerung an längst Vergessenes, Aufklären von Geheimnissen und gleichzeitig Aufwerfen neuer Fragen, das kennzeichnet die archäologische Denkmalpflege und Bauforschung. Dabei gibt es scheinbar Spektakuläres und eher Unscheinbares. Doch schnell, so wird bei der Lektüre des Buches „Schläft ein Lied in allen Dingen“ deutlich, entpuppen sich gerade die unscheinbaren Dinge als ungemein aufregend. So findet natürlich die keltische Himmelsleiter vom Glauberg in der Wetterau Eingang in das Buch von Monika Vogt. Dabei handelt es sich um eine Anordnung einer Reihe von systematisch aufgestellten Baumstämmen. Die Anlage wurde nach archäologischen Befunden als Kalenderbauwerk der Kelten seit 2007 rekonstruiert und kann nun besichtigt werden. Auf den folgenden Seiten berichtet Vogt von der fotografischen Inventarisation des Alfred Meydenbauer. Bei dem, was da so spröde klingt, geht es zunächst einmal um die Entwicklung der Geschichte der Fotogrammetrie, also der Vermessung von Baudenkmalen durch die Fotografie. Ein Ergebnis ist natürlich ein umfangreiches historisches Fotoarchiv, aus dessen Beständen Monika Vogt schöpft, wenn sie über die Geschichte des Rathause in Bad Hersfeld, der alten Schmiede in Kiedrich, der Goldhut-Gasse in Frankfurt am Main oder des Johanniterhofes in Gelnhausen berichtet. Industriearchitektur, Sakralbauten, Luftbildarchäologie, Archäobotanik, die Grube Messel oder die als hölzerne Sensation bezeichnete gotische Kaufhalle in Limburg an der Lahn, deren Ursprung auf Ende des 13. Jahrhunderts datiert werden konnte zeigen das breite Spektrum der Denkmalpflege. Und jedes Mal, wenn Monika Vogt ein Thema aufgreift, dann gibt es unerwartete Überraschungen. So ist bei der gotischen Kaufhalle in Limburg nicht die Entstehungszeit, das 13. Jahrhunderts, so aufregend. Es ist die Tatsache, dass nicht nur der Dachstuhl fast komplett, sondern auch bedeutende Teile der Wände über mehrere Geschosse nicht nur konstruktiv, sondern materiell aus dem Jahre 1289 stammen. Über geheimnisvolle Riesen in Form von Menhiren kann der Leser in dem Buch „Schläft ein Lied in allen Dingen“ ebenfalls Einiges erfahren, als Beispiel wird hier der Menhir in Langenstein im Kreis Marburg- Biedenkopf vorgestellt. Bei den vorgestellten Kulturdenkmalen werden dem Leser immer wider neue Aspekte auch zur Untersuchungstechnik nahegebracht. Und irgendwann wird dem Leser auch die Bedeutung des Buchtitels klar. Das Gedicht von Joseph von Eichendorf sagt nämlich nichts anderes, als dass in allen Dingen ein Lied, also eine Geschichte, schlummert, die dann zutage tritt, wenn man die richtigen Fragen stellt, den richtigen Blickwinkel trifft. Das Buch von Monika Vogt trägt jedenfalls dazu bei, den richtigen Blickwinkel zur kulturellen Hinterlassenschaft unserer Vorfahren zu finden.
  16. Cover des Buches Netz des Todes (ISBN: 9783548269900)
    Iris Johansen

    Netz des Todes

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Zum Inhalt kann sich der Leser hier auf der Buchseite kurz informieren; ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:

    Das Buch entspricht im Wesentlichen dem üblichen Standard der Reihe um Eve Duncan, kann aber das Niveau nicht anheben.

    Wie immer ist die Schreibweise sehr angenehm und leicht zu lesen. Der Plot ist diesmal wieder auf die Hauptprotagonisten ausgerichtet und spinnt die Suche nach der Leiche der ermordeten Tochter Bonnie weiter. Der Spannungsbogen kann nicht durchgängig aufrechterhalten werden, dafür überrascht die Autorin mit ein paar unvorhergesehenen Wendungen. Erst gegen Ende hin steigt die Spannung auf ein akzeptables Maß.

    Viel Motivation dieses Buch zu lesen ergibt sich aus den Vorgängerbänden, weil der Reihenleser natürlich wissen möchte, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Insofern war dieses Buch eine gute Unterhaltung - aber auch nicht mehr.

    Zum Schluss bleibt nur der Hinweis, dass der grösste Lesespass erzielt wird, wenn sich der Leser an die Reihenfolge der Bände hält.
  17. Cover des Buches Edelsüß (ISBN: 9783839213230)
    Susanne Kronenberg

    Edelsüß

     (6)
    Aktuelle Rezension von: GothicQueen
    Eine Leiche wird im Schiersteiner Hafen gefunden. Dieses Buch ist ganz nett für Wiesbadener, ansonsten ist es ganz schön lang gezogen. Es passiert nicht wirklich viel. Diesmal spielt eine Privatdetektivin die Hauptrolle, statt der Kripo, wie sonst immer. Was ja schonmal ein Pluspunkt ist, da es mal was anderes ist. Die Weinberge (ich glaube im Rheingau?) spielen auch eine Rolle, weshalb Rheingauen vielleicht auch Interesse an diesem Buch haben könnten. Es kommen viele bekannte Schauplätze aus Wiesbaden vor. Daher kann man sich die Geschichte leichter vorstellen. Ich würde das Buch aber trotzdem nicht nochmal lesen und wage mich auch leider nicht an andere Bücher der Autorin ran, weil ich mich zu sehr durch "zwingen" musste, dass ich das Buch überhaupt fertig gelesen habe. Das ist aber logischerweise nur meine persönliche Meinung. Ich denke, für die älteren Menschen unter uns ist dieses Buch am interessantesten. 
  18. Cover des Buches Selma Merbaum – Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben (ISBN: 9783866744042)
    Marion Tauschwitz

    Selma Merbaum – Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben

     (2)
    Aktuelle Rezension von: claudi-1963
    Ich möchte leben.
    Ich möchte lachen und Lasten heben
    und möchte kämpfen und lieben und haßen
    und möchte den Himmel mit Händen faßen
    und möchte frei sein und atmen und schrei´n.
    Ich will nicht sterben. Nein: Nein
    (Auszug aus Nachtschatten)

    Selma in einfachen Verhältnissen am 5.Februar 1924 in Czernowitz geboren, ihre Eltern Frederika Merbaum und Max Merbaum. Selma eine junge Frau, die ihr Leben noch vor sich hatte, starn 1942 mit achtzehn Jahren in einem deutschen Zwangsarbeitslager in Michailowska in der Ukraine. Sie hätte noch so viel erreichen können in ihrem Leben, doch leider war sie Jüdin und gehörte damit zu den vielen Millionen, die unschuldig sterben mussten. Wer war diese Selma Merbaum und warum ist sie bis heute bekannt? Zwar nicht so bekannt wie eine Anne Frank, aber doch so das man sich heute noch an sie erinnert sollte. Den diese junge Frau hat ein handschriftlich verfassten Gedichtsband hinterlassen, der einzigartig ist. "Blütenlese" gehört heute zur Weltliteratur und wurde vor kurzem unter anderem durch Iris Berben`s Literaturreise bekannt, die auch das Vorwort in diesem Buch verfasste.

    Meine Meinung:
    Die Autorin zeigt in ihrem Buch die Lebensgeschichte der Merbaums, vor allem von Selmas so kurzem Leben auf, so wie die gesamte Sammlung ihrer Gedichte. In ihren Gedichten verarbeitet sie ihre Erelebnisse, Eindrücke und ihre Sorgen in den Jahren 1939 - 1941. Wenn man das Bild auf dem Cover sieht, dann spiegelt sich die Ähnlichkeit mit Anne Frank wider. Das Lächeln, die Freude und die Unbekümmertheit, die diesen jungen Menschen viel zu früh genommen wurde. In diesem Buch merkt man die Liebe die diese Autorin für Selma empfand. Schon alleine, wenn man den über 30 Seiten langen Anhang am Ende anschaut, merkt man wie viel Arbeit sich Marion Tauschwitz mit diesem Buch gegeben hat. Jahrelange Forschungen hat sie betrieben, in den USA, Ukraine und England, hat Zeitzeugen befragt und Dokumentationen gefunden, um dieses einzigartige Werk zu schreiben. Eine Person und ein Werk, dem man unbedingt viel mehr Beachtung schenken sollte. Aus dieser jungen Frau hätte eine noch begnadete Dichterin werden können, als sie es schon ist, wäre sie nicht so früh gestorben. Von daher meinen Dank an Marion Tauschwitz, die mir dieses Buch zukommen lassen hat, ich werde es in Ehren halten. Von mir eine Leseempfehlung für diese Biografie und 5 von 5 Sterne. 

  19. Cover des Buches The Dead Place (ISBN: 0440242711)
  20. Cover des Buches Lusoria (ISBN: 9783782209762)
    Christoph Schäfer

    Lusoria

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Mit dem Nachbau und der Erprobung der Lusoria hat sich der Autor des Buches "Lusoria – Ein Römerschiff im Experiment", Prof. Dr. Christoph Schäfer, einen Namen in der experimentellen Archäologie gemacht. Lusoria ist dabei nicht der klangvolle Name eines Schiffes, sondern in Form von Navis Lusoria die Typbezeichnung eines der leistungsfähigsten Kriegsschiffe der spätantiken römischen Welt. Mit diesem Standarttypus verteidigten die Römer etwa zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert die Grenzen ihres Reiches auf Rhein und Donau gegen die Barbaren -am Ende vergeblich. Der Gedanke zum Nachbau eines dieser auch in der zeitgenössischen Literatur beschriebenen Schiffes als größeres Projekt der experimentellen Archäologie kam von studentischer Seite. Ohne die Funde solcher Schiffe bei Ausgrabungen in Mainz und die daraus resultierenden archäologischen Befunde, wäre ein solches Unterfangen allerdings nicht zu realisieren gewesen. Dementsprechend widmet sich das erste Kapitel des Buches dem archäologischen Befund. Dabei werden nicht nur Konstruktionsmerkmale geschildert, sondern auch der historische Kontext, in dem die Fundsituation zu bewerten ist. Im Rahmen der hochinteressanten Diskussion historischer Quellen in Zusammenhang mit den Funden, werden in diesem Kapitel die konkreten Typmerkmale der Lusoriae als Flusskriegsschiffe herausgearbeitet, um schließlich Grundlagen für die Rekonstruktion zu liefern. Bei der Rekonstruktion erwies sich trotz der ausgezeichneten Quellen- und Fundsituation ein Aspekt als außerordentlich problematisch. Es war die Tatsche, dass bei keinem der Mainzer Schiffswracks der Kiel in voller Länge erhalten war. Und so schildert der Autor auch die kontroverse Diskussion der Wissenschaftler um die genaue Rumpflänge des Schiffstyps, die für eine experimentell akzeptable Rekonstruktion von großer Bedeutung ist. Da diese Diskussion bis heute nicht abgeschlossen ist, hatte die Rekonstruktion neben anderen Fragestellungen auch zu dieser Frage einen Beitrag zu plausiblen Antworten zu leisten. Der Beschreibung des im Mai 2003 begonnenen Schiffsnachbaus, die für ambitionierte Schiffsmodellbauer auch dank der hervorragenden Detailfotos und Darstellungen von CAD-Animationen sehr aufschlussreich ist, folgt eine ausführliche Dokumentation der Tests. Dazu gehören auch die Widerstandsversuche am Modell in der Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam. Vor allem die Schilderung der diversen Fahrversuche des Originals mit zahlreichen Fotos zeigen, welch ein praktischer Aufwand für die Beantwortung der wissenschaftlichen Fragen betrieben werden musste. Die Folgerungen aus den 2004 begonnenen Testfahrten für das spätantike römische Verteidigungskonzept sind für den interessierten Laien und für Schiffshistoriker, Schifffahrtsbegeisterte, Altertumswissenschaftler oder Militärhistoriker gleichermaßen aufregend. Recht ausführlich wird in dem Buch zunächst die allgemeine Lage an den römischen Grenzen am Übergang von der Kaiserzeit zur Spätantike entwickelt, wobei hier schon schrittweise die experimentellen Erkenntnisse eingeflochten werden. Reaktionszeiten und Stärke der maritimen Einheiten bis hin zum Konzept des flussgestützten Verteidigungssystems ergeben schließlich ein strukturiertes Bild, das für einige Korrekturen bei der bisherigen Sichtweise sorgt. Natürlich gehört zu einem wissenschaftlichen Projekt auch aufwändige Messtechnik, der das Buch schon allein deshalb ein umfassenderes Kapitel widmet, weil diese für die wissenschaftlich korrekte Erfassung der Leistungsdaten maßgeblich war. Die technischen Details, die auch halbwegs unverstanden dokumentieren, was bei der Erfassung von aussagefähigen Daten alles berücksichtigt werden muss, sind im Anhang dargestellt. Hier findet sich auch die Auswertung der Daten, die für die Beantwortung der archäologisch- historischen Fragestellungen so wichtig ist.
  21. Cover des Buches Was im Verborgenen ruht (ISBN: 9783442494200)
  22. Cover des Buches Max (ISBN: 9783548205908)
    Kyra P. Wayne

    Max

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich habe geweint, gehofft und mitgelitten. Zu meinem und Max´ Glück, gibt es ein Happy End
  23. Cover des Buches Projekt Römerschiff (ISBN: 9783782209779)
    Rudolf Aßkamp

    Projekt Römerschiff

     (1)
    Aktuelle Rezension von: wolfschwerdt
    Das Buch „Projekt Römerschiff“ von Rudolf Asskamp und Christoph Schäfer beschreibt ein archäologisches Experiment, das gezielt im Rahmen des Ausstellungsprojektes 2000 Jahre Varusschlacht durchgeführt wurde. Das Römerschiff des Typs Oberstimm 1, genannt nach archäologischen Funden südlich von Ingolstadt, dessen Nachbau im April 2007 begonnen wurde, sollte von Anfang an zwei Aufgaben erfüllen. Einerseits war bereits der Bau selbst ein archäologisches Experiment, das durch die anschließende praktische Erprobung wichtige Aufschlüsse über Funktion und Leistungsfähigkeit dieses antiken Schiffstyps bringen sollte. Andererseits stand bereits im Vorfeld fest, dass das „Victoria“ getaufte Schiff ein zentrales Marketinginstrument für die Ausstellung „Imperium Konflikt Mythos 2000 Jahre Varusschlacht“ im Jahr 2009 werden sollte. Auf der Rundreise der im März 2008 fertiggestellten Victoria stand natürlich die Werbung im Vordergrund, ging es hier doch darum, auf das Ausstellungsprojekt hinzuweisen und das Jubiläumsjahr der Varusschlacht so zu vermarkten, dass ein möglichst breites Publikum für die Veranstaltungen des Jahres 2009 angesprochen wurde. Das Buch „Projekt Römerschiff“ allerdings beleuchtet vor allem die wissenschaftliche Seite des Experiments und lässt vor allem die Herzen der archäologisch Interessierten, der Schiffsmodellbauer, der Historiker und sogar der Elektronikfans höher schlagen. Natürlich beginnt das Buch mit dem Ereignis, dem die Victoria ihre Existenz vor allem verdankt, dem Ausstellungsprojekt und der Beschreibung der Ausstellungsorte. Mit dem dann folgenden Kapitel „Die Schiffsfunde von Oberstimm“ gehen die Autoren dann aber so richtig in die Vollen. Hier wird über die Entdeckung und Ausgrabung der römischen Kriegsschiffswracks berichtet, die Vorbild für die Rekonstruktion der Victoria waren. Zahlreiche qualitativ hochwertige und vor allem ungewöhnlich aussagekräftige Fotos, Skizzen und topografische Grabungskarten sowie die ausführliche Besprechung von Einzelteilen, bis hin zur Diskussion des Baukonzeptes stellen bereits eine eigene hochinteressante wissenschaftliche Dokumentation dar. Die Beschreibung und Auswertung der Oberstimm- Funde dient aber nur der Vorbereitung des eigentlichen Experiments. Die Dokumentation des Nachbaus vermittelt dem Leser welche konstruktiven Probleme, Fragestellungen und Erkenntnisse eine archäologische Rekonstruktion nach sich zieht, obwohl die Funde, auf denen der Nachbau beruht, ungewöhnlich vollständig und gut erhalten waren. Liest man die ebenfalls reich und anschaulich illustrierte Dokumentation des Bauprozesses und der anschließenden Erprobungen, so wird deutlich, dass weder die experimentelle Archäologie, noch archäologische Rekonstruktionen ihr teilweise immer noch vorhandenes Image als historische Spielerei verdient haben. Erstaunlich ist sicherlich auch, welche historischen Erkenntnisse über Einsatzfelder und Aufgaben dieses Schiffstyps sich aus der Rekonstruktion ableiten lassen. Die Diskussion dieser Aspekte der das Kapitel „Die Einsatzfelder der Oberstimm- Schiffe“ gewidmet ist und in die die Funde der Marinestützpunkte am Limes sowie die historischen Ereignisse des ersten nachchristlichen Jahrhunderts mit einbezogen sind, birgt so manche Überraschung. Bei der Erprobung des Schiffes, die in Form eines Modells auch in der Schiffbau-Versuchsanstalt Potsdam stattfand, war nicht nur Muskelkraft, sondern auch jede Menge Elektronik eingesetzt worden. Die Dokumentation der verschiedenen Messungen, die Aufschluss über Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit, Beschleunigung, Wasserwiderstand und vieles andere mehr gaben, ist nicht nur in Wort, sondern auch in Form von Grafiken oder Polardiagrammen (was das ist, wird glücklicherweise auch erklärt) dargestellt. Mathematische Formeln, die Beschreibung der Messgeräte und der Messprinzipien oder das Prozedere bei der Logkalibrierung sind für Techniker und Ingenieure sicherlich interessant und gehören eben auch zu einer wissenschaftlichen Dokumentation. Man muss das nicht verstehen, um die Ergebnisse einordnen zu können. Aber allein zu sehen, welcher technologische und elektronische Aufwand in der modernen, auch experimentellen Archäologie zum Einsatz kommt, ist schon beeindruckend. Das Buch „Projekt Römerschiff“ ist glücklicherweise kein übermäßig populärwissenschaftlich gehaltenes Erzählwerk. Es kommt insgesamt einer wissenschaftlichen Dokumentation wesentlich näher, allerdings in durchaus verständlicher Sprache. Und wer sich für die Römer oder auch nur die Römerzeit in Germanien interessiert, für den ist dieses Buch wirklich zu empfehlen.
  24. Cover des Buches Der Garten von Hermann Hesse (ISBN: 9783421040343)
    Eva Eberwein

    Der Garten von Hermann Hesse

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall
    "Der Duft der Kindheit" sei schuld, schreibt Diplom-Biologin Eva Eberwein im Zusammenhang mit ihrer Entscheidung, das ehemalige Haus von Hermann Hesse zu kaufen und zu restaurieren. Ihr Entschluss sei schon kurz nach dem Betreten des maroden Gebäudes, "zwischen Haustür und Windfang", getroffen worden. 

    Im Rheinland wohnend verbrachte sie als Kind die Sommerferien bei ihren Tanten in Gaienhofen. Das Haus, welches Hesse dort 1907 gebaut hatte, war ihr bekannt, doch als Heranwachsende verlor sie es aus den Augen, nicht zuletzt auch aus beruflichen Gründen. Immer wieder jedoch zog es sie nach Gaienhofen, auch wenn die jetzt im Haus lebende Malerwitwe Leonore Waentig, bei welcher sie mit ihrer Mutter in den 1970er Jahren häufig zu Gast waren, sie bei ihren Spaziergängen gar nicht mehr erkannte.

    Nach dem Tod von Frau Waentig stand das Haus leer und war zunehmendem Verfall ausgesetzt, bis es schließlich 2003 abgerissen werden sollte. Jetzt erkannte Eva Eberwein den Ernst der Lage und kaufte kurzentschlossen Grund und Haus. Ihre beruflichen Verpflichtungen kündigte sie auf, um sich fortan, gemeinsam mit ihrem Mann, der Renovierung des Hauses und Wiederherstellung des Gartens zu widmen.

    Als klassische Hesse-Leserin und -Verehrerin sieht sich die Autorin nicht. Der Funke sprang erst nach jahrelangem Studium seiner Aufzeichnungen und Briefe über. Fasziniert von seiner feinfühligen Art und Weise, die Natur zu beobachten und zu beschreiben, setzte sie sich somit selbst "auf die Spur des Gärtners Hesse". Damals war ihr Wissen rund um Nutzgärten und deren Bewirtschaftung "Mittelmaß". Für Eva Eberwein aber kein Hinderungsgrund, sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Schließlich war Hesse "sogar Gartenanfänger".

    Nach jahrzehntelangem und stetigem Verfall des Gartens ist es selbstverständlich unmöglich, den Originalzustand wiederherzustellen, was die Autorin ohne Umschweife zugibt, indem sie bestätigt, dass es "längst nicht mehr Hesses Garten ist". Dennoch handle sie sicher in seinem Geiste, sich so weit wie möglich dem Original zu nähern und "die Essenz von Hesses Garten wiederaufleben und sichtbar werden zu lassen".

    Eine Hilfe waren ihr zahllose Aufzeichnungen und ein Plan aus Hesses Feder, den sie nach einer abenteuerlichen Suche fand. Nicht zuletzt auch eine Art Seelenverwandtschaft, die sich weniger aus Bewunderung seines literarischen Schaffens ergab, sondern aus seiner Verehrung der Natur gegenüber und allen damit verbundenen Sinneseindrücken, die er so nachhaltig zu formulieren imstande war.                
    Diese Faszination teilt Eva Eberwein bedingungslos, und sie war und ist ihre Motivation sowie der Motor für ihr mutiges Projekt und ihre Lebensaufgabe. Jener Gleichklang, die vollkommene Übereinstimmung und ihr Glück über das Geleistete ist auf jeder Seite und in jeder Zeile dieses Buches deutlich zu spüren. 

    Diese außergewöhnliche Leseerfahrung wird von Ferdinand Graf von Luckners eindrucksvollen Fotografien kongenial unterstrichen. Somit vermittelt das Werk mehr als eine Ahnung vom Geist jenes Mannes, der einst dieses Haus baute und diesen Garten anlegte.

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