Bücher mit dem Tag "religionsgemeinschaft"

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10 Bücher

  1. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  2. Cover des Buches Die Zombies (ISBN: 9783492268127)
    Thomas Plischke

    Die Zombies

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz

    Da war ich ja neugierig, zumal das Buch schon lange im Regal stand und ich der Start war mehr als holprig um nicht zu sagen, sehr zäh, durch die die Lexikonartige und fast als Sachbuch erscheinende Auflistung am Anfang. Doch wer sich durch die fürchterlichen ersten 50 Seiten kämpft wird mit einer richtig guten Geschichte belohnt ...

    Lily lebt in London und untersucht auf wissenschaftliche Art den Glauben und auch die Geschichte nach alten Symbolen oder Erzählungen über Tote, die wieder auferstehen oder Wiedergängern. Als Gottlieb Ihr deutscher Frend, plötzlich angerufen wird und verschwinden muss und zudem Ihr Großvater stirbt, fällt Lily in ein tiefes Loch und lässt sich von Victor einem Mann, den sie auf der Beerdigung Ihrer Großmutter kennen gelernt hat, zu einem Besuch eines Clubs überreden, doch was während des Clubbesuchs passiert, verändert Lilys Leben komplett....

    Zunächst waren die ersten Seiten und gähnende Langeweile bis mir klar wurde, die Einleitung dauert halt etwas länger, doch dann hatte ich das Gefühl, der Erzählstil ändert sich und die Charaktere gefallen mir plötzlich und es wird aus verschiedenen Sichten eine Geschichte erzählt.  Lily und Ihre Abenteuer mit Victor, während auf der anderen Seite Gottlieb und sein Besuch in Deutschland eine ganz andere Seite des Romans zeigt und doch treffen alle zu einem Showdown wieder aufeinander.

    Zuviel kann ich an dieser Stelle nicht verraten, aber alleine die Idee, dass es verschiedene Arten von Zombies geben kann und auch einen Hintergrund, lässt das ganze richtig spannend werden. Zwischen Fantasy, Horror und Thriller angesiedelt, vermischt sich der Roman zu einer sehr guten Geschichte. Ohne die ersten Seiten ... Dafür 4 gute Sterne !!!

  3. Cover des Buches Letale Dosis (ISBN: 9783426511022)
    Andreas Franz

    Letale Dosis

     (251)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Mit ein bisschen gutem Willen erhält dieses Buch von mir die Note 3. Es war ein interessantes Thema das leider viel zu zäh und langatmig behandelt wurde. Nach gefühlten 100-mal konnte man es einfach nicht mehr ertragen, wie Julie sich eine Gauloise anzündete, tief inhalierte und Dosenbier in kleine Schlückchen trank. Wenn sie dann noch frische Unterwäsche anzog und  eine Hauch Make-up auflegte … ihr werdet wissen was ich meine. Bin gespannt, wie der nächste Teil der Serie ist!

  4. Cover des Buches Ein komplizierter Akt der Liebe (ISBN: 9783455006759)
    Miriam Toews

    Ein komplizierter Akt der Liebe

     (20)
    Aktuelle Rezension von: leselea

    Die 16-jährige Nomi wächst als Mennonitin in einer kanadischen Kleinstadt auf. Der Alltag besteht aus Kirche und Arbeit, moderne Errungenschaften werden misstrauisch beäugt, wenn nicht gar ganz vermieden. Das Leben gilt der Gemeinschaft als etwas, was es durchzustehen gilt, bis der Tod die Erlösung in Form des paradiesischen Jenseits bringt. Nomis Schwester Tash hat diese eingeengte und einengende Welt nicht ertragen und schon vor Monaten die Stadt verlassen; Nomis Mutter Trudie verschwand kurz darauf. Nomi bleibt mit ihrem Vater Ray und einem Haufen Zweifel zurück: Sie sehnt sich nach Freiheit, Lebensfreude, einem aufregenden Leben in New York, gleichzeitig kann und will sie ihren Vater nicht allein lassen. Nomi beginnt, die Grenzen zu dehnen, nimmt Drogen, schwänzt die Schule, hat Sex, hinterfragt. Doch mit jedem Tag wird deutlicher, dass ein selbstbestimmtes Leben nur jenseits der Grenzen des East Village warten…

    Ich will einfach sein, wie ich bin, ich will einfach was machen, ohne zu überlegen, ob das jetzt Sünde ist oder nicht. Ich will frei sein. Ich will wissen, wie es ist, wenn einem ein anderer Mensch verzeiht […], statt mein Leben lang ängstlich überlegen zu müssen, ob ich als Mensch okay bin oder nicht, es aber erst zu erfahren, wenn ich tot bin. Ich will Güte und Menschlichkeit außerhalb eines religiösen Kontextes erleben. (S. 64f.)

    Auf die neue Taschenbuchausgabe von Miriam Toews Ein komplizierter Akt der Liebe bin ich Anfang des Jahres zufällig beim Stöbern in der Buchhandlung gestoßen. Der Roman hat mich aufgrund seiner thematischen Ausrichtung und seines humorvollen Erzähltons direkt angesprochen; zudem erinnerte er mich stark an Jeanette Wintersons Orangen sind nicht die einzige Frucht, das zu meinen Lesehighlights 2020 gehört. Und tatsächlich haben beide Bücher viele Gemeinsamkeiten, was sicherlich auch daran liegt, dass beide Autorinnen verstärkt autobiografische Elemente in ihre Geschichten einbinden.

    Ein komplizierter Akt der Liebe erzählt vom Aufwachsen in einer strengreligiösen Gemeinde und dem Abnabelungsprozess der jungen Protagonistin, der mit dem Eintritt in die Pubertät beginnt und durch den Bruch ihrer Schwester und ihrer Mutter mit der Bewegung an Dynamik gewinnt. Die Erzählung, die kaum stringent ist und primär aus der Aneinanderreihung von Alltagsszenen in der Gegenwart und Erinnerungsschnipseln aus Nomis Kindheit besteht, pendelt zwischen Schilderungen des mennonitischen Lebensstils und Nomis Bemühungen, die Grenzen eben jenes Stück für Stück zu erweitern. Dabei bleibt die Geschichte jedoch immer „im Moment“ und damit sehr introspektiv: Die Strukturen, Glaubenssätze und Rituale der Mennoniten werden nur indirekt durch Nomis vereinzelte Erklärungen erfahrbar; gleichzeitig sind ihre Ausbruchsversuche spontane, gefühlsgeleitete Handlungen, denen kein konkretes Ereignis vorangehen muss. Ein komplizierter Akt der Liebe ist kein Buch, das über die Mennoniten aufklären oder gar mit ihnen abrechnen will, sondern sollte eher als literarische Auseinandersetzung mit dem eigenen religiösen Hintergrund verstanden werden.

    Dazu passt auch der Erzählton, den Toews in ihrem Roman installiert. Nomi ist trotz allem eine typische Teenagerin, ihre Stimme strotzt somit vor Rotzigkeit und Ironie. Sie nimmt wenig ernst und gleichzeitig alles viel zu sehr und mit eben dieser Haltung führt sie den Leser durch ihr Leben – oder eben durch die Impressionen, die ihr Leben in ihrem Kopf ungeordnet hinterlässt. Zugleich wohnt der Geschichte ein unheimlich große Traurigkeit und Einsamkeit inne, die man als Leser jedoch erst mit der Zeit zwischen den Zeilen entdeckt. Nomi flüchtet sich ins Abstruse und Lächerliche, um den Schmerz, den sie durch den Verlust ihrer Mutter und Schwester erfahren hat, nicht zu spüren; auch die Zerrissenheit zwischen ihren eigenen Lebensvorstellung und der Treue und Liebe, die sie ihrem Vater gegenüber empfindet, gärt nur unterschwellig. Nomi stellt sich ihren Gefühlen nicht, bis es nicht mehr anders geht – und findet dann so etwas wie Hoffnung!

    Dem Roman fehlt es ein wenig an einem roten Fanden bzw. an einem deutlich erkennbaren Entwicklungsstrang, was die Lust, zum Buch zu greifen, manchmal schmälert. Beginnt man dann jedoch wieder mit der Lektüre, zieht es einen schnell in diese merkwürdige Kleinstadt hinein. Die Sympathie für die Protagonistin ist über die knapp 300 Seiten ungebrochen und die bittersüße Atmosphäre weiß zu berühren – wenn auch eher unterschwellig. Für mich daher insgesamt ein gelungener Roman, dem ich 4 Sterne vergebe.

  5. Cover des Buches Gegen Judenhass (ISBN: 9783462052718)
    Oliver Polak

    Gegen Judenhass

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Polaks flammender Appell gegen Antisemitismus und Xenophobie jeder Art. Neben eigenen Erfahrungen, die er als jüdischer Deutscher an Ablehnung durchleben mußte (bei denen man nur sprachlos zurückbleibt), beschreibt er auch negative Erlebnisse mit Fernsehmoderatoren und sonstigen Veranstaltern (bei denen man wünschte, er würde Roß und Reiter benennen), und legt dar, wie Vorurteile und Stereotype entstehen und wie sie zu bekämpfen sind. Bei mir rannte er mir dem Buch offene Türen ein, daß einige der schlimmen Ereignisse bei uns im Emsland stattfanden, beschämte mich zutiefst.
  6. Cover des Buches Eine ganze Liebe lang (ISBN: 9783734110306)
    Jodie Chapman

    Eine ganze Liebe lang

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Balkonleser

    In diesem Roman geht es um die Liebe und Zuneigung, die die beiden Hauptcharaktere dieses Buches, Nick und Anna, zueinander empfinden. Man erlebt beim Lesen ihr Kennenlernen und einen von intensiven Gefühlen und Zungeigung geprägten Sommer, während ihres ersten Aufeinandertreffens als Teenager, hautnah mit. Dass aus dieser Teenagerliebe mehr wird verhindert damals noch die Zugehörigkeit Annas zu einer Glaubensgemeinschaft, die ihren Anhängern strenge Regeln vorgibt - so auch, dass eine Liebesbeziehung nur durch Schließung einer Ehe möglich ist. Das wiederum widerstrebt Nick, der aufgrund seiner eigenen Vorgeschichte nicht bereit ist, zu heiraten. Nach dem Ende jenes Sommers begegenen sich die beiden immer wieder - mal zufällig und flüchtig, mal länger und intensiv. Über Jahre hinweg tauschen die beiden mal häufiger, mal weniger häufig E-Mails aus, leben jenes Leben, das zu ihrem Umfeld passt. Nie aber kommen die beiden wirklich voneinander los. 

    Die Geschichte um die Liebe zwischen Anna und Nick zieht sich als roter Faden durch die insgesamt sechs Teile, die als jene auch so benannt sind, durch das gesamte Buch. Innerhalb jener Teile gibt es immer wieder Zeitsprünge: mal in Nicks Kindheit, mal in Nicks Jugend in der Zeit bevor er auf Anna traf, aber auch in jene Zeiten, nach Anna. Was Anna in der Zeit nach dem Sommer mit Nick durchlebt, erfährt der Leser durch vereinzelte E-Mails an Nick oder auch Gedichte von Anna, bei denen nicht klar ist, ob Anna diese lediglich für sich schrieb oder ob diese auch Nick erreichten.

    Außerdem gibt der Roman einige Einblicke in die Glaubensgemeinschaft, der Anna angehört. Es ist leicht nachvollziehbar, welche reale Glaubensgemeinschaft gemeint ist, zumal die Autorin des Buches, Jodie Chapman, ihr selbst einst angehörte. Inwiefern diese Einblicke der  Realität enstprechen, kann ich selbst nicht beurteilen., da ich dieser Gemeinschaft nicht angehöre und auch niemals angehörte.

    Es fiel mir bis in die Mitte des Buches schwer, mich in das Buch einzufinden. Zwar mochte ich Anna und auch Nick. Konnte die Sichtweisen der beiden zum Thema Liebe und Beziehung gut nachvollziehen, allerdings verwirrten die eingangs erwähnten Zeitsprünge innerhalb der einzelnen Teile des Buches doch sehr. Mir selbst wäre es lieber gewesen, wenn die Geschichte nach dem, zu Beginn des Buches erwähnten, Aufeinandertreffen chronologisch rückwärts oder zumindest in einzelne Kapitel, zu Nicks Kindheit/Jugend/jungen Erwachsenenjahren gegliedert wäre. So fragte ich mich nun oftlmals warum genau an jener einen Stelle ein Zeitsprung zurück in Nicks Kindheit stattfand. Nicht immer war dies für mich nachvollziehbar.
    Über lange Strecken des Buches quälte ich mich mt dem Lesen, da die Handlung immerwieder abrupt unterbrochen wurde. Auch fand ich die detailreichen Erzählungen zu Nicks Kindheit und Jugend stellenweise viel zu lang.

    Gänzlich unpassend fand ich die Triggerwarnung am Ende des Buches. Das Buch triggert Menschen, die nahestehende Menschen verloren, an vielen Stellen und macht es eben all jenen nicht leicht, das Buch zu lesen. 

    Letztlich zeigt dieses Buch, dass sich intensive Gefühle, Zuneigung und Liebe Grenzen überwinden, sobald die Zeit reif dafür ist. Jene Reife lässt sich nicht erzwingen, sie ergibt sich aus den Leben der beiden sich liebenden Personen. 

    Das Buch lege ich all jenen ans Herz, die selbst Menschen an Glaubensgemeinschaften verloren, um deren Motive ein wenig verstehen zu köönen und all jenen, denen es ähnlich geht wie Nick und Anna, die sich zueinander hingezogen fühlen und sich einander partout nicht finden. 

  7. Cover des Buches Die Amish People (ISBN: 9783491694392)
    Peter Ester

    Die Amish People

     (14)
    Aktuelle Rezension von: ban-aislingeach

    Das Buch „the Amish People“ wurde von dem Soziologen Peter Ester geschrieben.

    Er hat selbst einige Zeit bei den Amish verbracht um diese besser kennen zu lernen und schildert teilweise aus seine eigenen Erfahrungen.

     Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt:

     In der Einleitung, welche ich als Kapitel Null zähle, erklärt er uns ein paar Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen der Amish. So gibt es die Old Order Amish, welche sehr an den Regeln festhalten und so leben wollen wie in der Vergangenheit. Dann gibt es noch die New Order Amish, welche z.B. auch Außentelefone erlauben und noch andere Gruppen.

     Im Kapitel Eins erzählt er die Geschichte der Amish. Wie diese aus der Täufer Bewegung entstanden sind und wie sie v.a. von Deutschland und den Niederlanden in die Vereinigten Staaten von Amerika kamen und wie ihre erste Zeit dort war. In den anderen Kapiteln erzählt er manches Mal auch noch einiges zur Vergangenheit der Amish.

     Die soziale Struktur wie auch die Kultur und Religion werden im Kapitel Zwei behandelt. Da sich die Amish nicht immer gegen die Zukunft sperren können mussten sie neue Wege finden bzw. Kompromisse schließen und dies nicht nur innerhalb ihrer Gruppen, sondern auch Kompromisse, welche mit dem Staat getroffen wurden. Beispiele zu diesen kommen im Kapitel Drei vor.

     Das vierte Kapitel erzählt die mögliche Zukunft der Amish. Herr Ester erzählt was schon passiert ist und wie dies die Zukunft verändern wird. Zudem erzählt er uns am Ende des Kapitels wie er sich die Zukunft der Amish vorstellen könnte. Im Epilog wird die Frage was wir von dem Amish lernen können behandelt.

     Alles in allem ein sehr interessantes Buch. Wer einen Blick hinter die „Kulissen“ werfen möchte und mehr über die Amish erfahren möchte, dem kann ich dieses Buch ans Herz legen. Selbst als Laie in diesem Gebiet konnte ich das Buch verstehen und es blieb immer interessant.

  8. Cover des Buches Glaubenskrieg (ISBN: 9783732320509)
  9. Cover des Buches Die Sprache der Knochen (ISBN: 9783453438774)
    Kathy Reichs

    Die Sprache der Knochen

     (91)
    Aktuelle Rezension von: Blackfairy71

    Dr. Temperence Brennan bekommt Besuch von Hobby-Detektivin Hazel Strike. Diese betätigt sich im Netz als Websleuther. Hierbei handelt es sich um eine Internetgemeinschaft, die in Eigeninitiative Fälle von vermissten Personen recherchiert, deren Suche das System längst aufgegeben hat. Hazel ist überzeugt davon, dass die Knochen einer Leiche, die Tempe noch nicht identifiziert hat, zu der jungen Cora Teague gehören. Cora ist seit drei Jahren verschwunden, ihre Familie behauptet, sie sei abgehauen und es gehe ihr gut. Aber die Tonbandaufnahme, die Hazel Tempe vorspielt spricht eine andere Sprache. Wurde Cora Opfer eines Verbrechens? Woher stammt die Aufnahme? Zusammen mit dem für Coras Heimatort zuständigen Sheriff Ramsey begibt sich Tempe auf Spurensuche in den Bergen. 


    "Die Sprache der Knochen" ist bereits der 18. Fall für die forensische Anthropologin Dr. Temperence Brennan. Und für mich ist jedes Buch inzwischen wie das Treffen alter Bekannter. Dieses Mal geht es um eine verschwundene junge Frau und religiösen Eifer. 

    Tempe hat eigentlich genug um die Ohren mit ihrem Job, den Problemen mit ihrer Mutter und dann ist da ja noch der Heiratsantrag von Ryan. Ach ja, und die Steuererklärung müsste sie auch dringend machen. Also kommt ihr der Ausflug nach Avery County gerade recht, um sich abzulenken. 


    Ich war sofort in der Geschichte mittendrin, was natürlich auch mit der Ich-Erzählerin Tempe zu tun hat. Man ist immer direkt am Geschehen, bekommt die Gedanken und Gefühle der Hauptfigur hautnah mit. Lebendig und unterhaltsam führt Kathy Reichs durch die Handlung. Wie immer gibt es auch einige Momente zum Schmunzeln durch Gedanken oder Kommentare oder wenn Tempe Diskussionen mit Kater Birdie führt. 


    Der Fall selbst ist gut durchdacht und es gibt immer wieder spannende Wendungen. Auch die forensischen Hintergründe und Aspekte sind wieder sehr interessant. Man lernt immer etwas dazu. Ich wusste bisher gar nicht, dass es diese Internetgemeinschaft mit der Bezeichnung Websleuths gibt. 


    Mit Tempe Brennan wollte Kathy Reichs keine Superheldin erschaffen, sondern jemanden, der sich bei seiner Arbeit auch mit alltäglichen Problemen und Überstunden herumplagt. Ich finde, das ist ihr sehr gut gelungen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.

  10. Cover des Buches Das eiskalte Paradies (ISBN: 9783732009848)
    Jana Frey

    Das eiskalte Paradies

     (147)
    Aktuelle Rezension von: MiraBerlin
    Inhalt

    Hannah ist 15 ahre alt und Zeugin Jehovas. Früher fühlte sie sich geborgen in ihrer Religionsgemeinschaft. Doch jetzt verspürt sie den Wunsch auszubrechen, normal zu sein wie die anderen auch. Hannah fordert ihre Freiheit ein. Und plötzlich werden die Grenzen ihrer einst so behüteten Welt zu unüberwindbaren Mauern. Erst die Liebe zu Paul gibt ihr Mut für den Schritt in eine andere Welt...

    Ich selbst interessiere mich sehr für Sekten, weshalb dieses Buch ein absolutes Muss für mich war, als ich es entdeckte. Ich möchte mich einfach näher mit so etwas beschäftigen.
    Dieses Buch hier spiegelt die Meinung der meisten wieder - wie schlecht die Zeugen Jehovas doch sind. Aber nicht nur: zu Beginn des Buches merkt man, wie geborgen sich Hannah in ihrer kleinen Welt fühlt.
    Als Leser selbst kann man das vielleicht nicht so wirklich nachvollziehen, aber da sie dieses Leben schon früh kennen lernt, ist es für sie normal. Immerhin kennt sie es ja auch nicht wirklich anders.

    Das Buch bietet gute Einblicke in das Leben der Zeugen Jehovas, allerdings zugleich auch recht oberflächliche. Damit hatte ich selbst aber kein Problem, weil dieses Buch immerhin vor allem eins soll: unterhalten.
    Dennoch hat dieses Buch mich nachdenklich gestimmt und dafür gesorgt, dass ich Sachen, die für Menschen außerhalb der Sekte selbstverständlich und normal sind, aus einer anderen Perspektive gesehen habe - und sei es nur allein das Tragen von Röcken.

    Das Einzige, was mir nicht so gut gefällt, ist das Ende des Buches. Für mich verläuft sich die Spur hier zu schnell im Sande und ich persönlich finde es auch zu unrealistisch, was ich sehr schade finde.
    Die Autorin ist sehr konzentriert auf das Leben vor dem Widerstand und auf die ersten Probleme. Wenn es aber um den "Schritt in eine andere Welt" geht, wird sie sehr oberflächlich, was ich sehr bedauere. Denn gerade das hätte mich am meisten interessiert!
    Dennoch hat die Autorin gute Arbeit geleistet, weshalb dieses Buch verdiente vier von fünf Sternen von mir erhält. :)
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