Bücher mit dem Tag "religionskriege"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "religionskriege" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Der Turm der Ketzerin (ISBN: 9783442484102)
    Deana Zinßmeister

    Der Turm der Ketzerin

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_Lohde

    Bei diesem Roman habe ich erst später erkannt das es der zweite Band ist. Aber als ich mit dem Lesen begonnen hatte, war ich schnell in der Geschichte drin und auch fasziniert davon.

    Denn wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat, kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

    Hier vereinen sich Spannung mit einer Prise Action und etwas Gefühl zu einem gut geschriebenen historischen Roman, den man somit auch ohne Band 1 zu kennen lesen kann.

    Denn es sind in sich abgeschlossene Geschichten.


    Ich kann nur empfehlen, sich diesen Roman mal anzuschauen.

  2. Cover des Buches Die Sprache des Lichts (ISBN: 9783426307816)
    Katharina Kramer

    Die Sprache des Lichts

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Cover: Es sticht positiv aus der Masse. Im Hintergrund durchscheinend eine Landkarte Europas, davor zwei junge Menschen, der Mann  hält das für den Inhalt wichtige Buch 

    Gliederung: ein kurzes Personenregister, die tatsächlich existierenden Persönlichkeiten sind markiert. Danach 42 Kapitel mit einer vorangestellt, sehr informativen Kurzinformation. Am Ende ein Glossar und kapitelweise gegliederte zusätzliche relevante Informationen sowie abschließend Literaturangaben.

    Thema: die Suche nach der Sprache Gottes, der die Gelehrten der damaligen Zeit Schöpferkraft beimassen. Wir befinden uns 1582 in Europa. Es herrschen Glaubenskämpfe zwischen Katholiken und Protestanten,  va Calvinisten, damit verbunden das Ringen um Macht und Einfluss 

    Jacob Creve ist Lehrer an der Oforta in Sachsen,  ein Sprachgenie und Synästhet. Weltfremd und oft verspottet flieht er und begegnet dem gewieften Betrüger und Alchemisten Edward Kelley, der ihn auf John Dee und das Buch Soyga neugierig macht. Seitens der katholischen Liga wird die kluge, sprachbegabte Margarete Labè mobilisiert, um die Sprache der Schöpfung zu erlangen

    Eine Reise durch Europa beginnt mit zahlreichen Informationen über Kryptographie,  Sprachen und dem politischen Hintergrund. Das ganze spannend mit immer wieder neuen Überraschungen und sehr lehrreich in einer wunderschönen Sprache 

    Für mich ist es eines der besten Werke und mehr als 5 Sterne wert

  3. Cover des Buches 1517 (ISBN: 9783406700699)
    Heinz Schilling

    1517

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Koehler-trifft-Buch

    500 Jahre Reformationsgeschichte liegen hinter uns. Martin Luthers Thesenanschlag in der Schlosskirche zu Wittenberg veränderte die Welt auf einen Schlag und leitete die Neuzeit ein. Das zumindest war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts die herrschende Meinung in der westlichen und vor allem der protestantisch geprägten Geschichtsschreibung, für die zum Beispiel Adolf von Harnack stand. Doch inzwischen ist das eurozentrische Geschichtsbild einer umfassenderen Sichtweise gewichen. Wie wir inzwischen wissen, haben auch andere Hochkulturen wesentliche „Impulse“ zur Neuzeit beigesteuert, wie Heinz Schilling in „1517 – Weltgeschichte eines Jahres“ anmerkt.

     

    Der emeritierte Professor für die Europäische Geschichte der frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin führt den Leser auf eine Zeitreise in das frühe 16. Jahrhundert. Dabei gelingt es Schilling selbst in der Kürze der Darstellung – der eigentliche Inhalt umfasst gerade einmal 308 Seiten – detailreich die Welt von damals zu skizzieren. So wird der Leser beispielsweise genauso in die ausgeklügelten Thronfolgevorgänge am spanisch-habsburgischen Hof in Madrid um Karl V. eingeweiht (dem einen großen Gegenspieler Luthers), wie in die Vorgänge um den osmanischen Herrscher Sultan Selim I., der zu Beginn des Jahres 1517 die Macht der Mamluken brach und damit dem Osmanischen Reich die Vorherrschaft in der muslimischen Welt sicherte. Beide Großmächte, d.h. das Haus Habsburg und das Osmanische Reich, standen sich fortan im 16. Jahrhundert feindlich. Schilling öffnet dem Leser in seinem Buch also den Blick auf das Europa und die Welt am Vorabend der Reformation. Und das durchaus auch in die weiteren „äußeren“ Aspekte des menschlichen Lebens von damals wie den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen der Zeit.

     

    Ganz entscheidenden Einfluss auf die Welt zu Beginn der Neuzeit sieht der Autor zudem im Einfluss des neuen Weltwissens, zumindest auf die Eliten von damals. Amerika wurde entdeckt, Reisen an den chinesischen Hof wurden unternommen sowie Entdeckungsfahrten nach Afrika und Asien.

     

    Aber auch die „Innerlichkeit“ war von Bedeutung. Die Welt besann sich wieder auf das Wissen und die Kunst der Antike, d.h. die Renaissance aus Italien „schwabte“ immer stärker nach Nordeuropa: Universitäten wurden gegründet, neue Wissenschaften sollten bald entstehen und mit dem Buchdruck war auch eine wichtige Voraussetzung für die Verbreitung der Reformation auf den Weg gebracht.

     

    Doch trotz aller Fortschritte zeigt Schilling auch, dass sich Aberglauben und Misstrauen hartnäckig hielten. Beispielsweise gegenüber dem Judentum, auch wenn sich einzelne Gelehrte wie der württembergische Humanist Johannes Reuchlin für die Anerkennung der jüdischen Kultur einsetzten. Aber auch Hexenverfolgungen und Geisterschlachten spielten nach wie vor eine große Rolle. Was sich in Erzählungen wie der „Geisterschlacht von Bergamo“ und den Gemälden und Holzschnitten von Bosch und Dürer zeigte.

     

    Schließlich sollte vor allem der Medici-Papst und Renaissance-Fürst Leo X., der zwar auf der einen Seite die bildenden Künste durch den Neubau von St. Peter förderte, auf der anderen Seite mit seinem Ablasshandel aber Widerspruch von Humanisten wie Erasmus von Rotterdam und dem Erzbischof von Toledo, Francisco Jiménez de Cisneros (einer von mehreren spanischen Reformern), oder Rittern wie Ulrich von Hutten erntete. Heinz Schilling zeigt im letzten Abschnitt seines Buches schließlich, warum gerade der Wittenberger Mönch und Professor Luther sich mit seinen Thesen zum Reformator aufschwingen konnte: „Keiner der spanischen Bibelwissenschaftler war in ähnlicher Weise ein existentiell um Wahrheit Ringender wie der Wittenberger Mönch.“ So stieg er und nicht sie zum Gegenspieler von Ablass-Papst Leo X. und Karl V. auf. Und seine Lehre traf in der Bevölkerung auf offene Ohren, denn trotz aller Kritik an der Kirche waren die Menschen im frühen 16. Jahrhundert noch sehr gläubig. Die Furcht vor dem Fegefeuer, die vor allem bei einem plötzlichen Tod jedem Menschen drohte, war sehr wach und so versprach Luthers „gnädiger Gott“ auch Rettung ohne Läuterung im Fegefeuer und ohne Ablass.

     

    Heinz Schillings Buch über das Jahr 1517 – auch nach den Reformationsfeierlichkeiten 2017 – ist ein profundes und spannendes Werk, um sich die Zeit vor der Reformation, und die Einflüsse auf diese, besser vorstellen zu können. Spannend geschrieben und klar gegliedert, führt es den Leser und die Leserin in eine interessante und aus heutiger Sicht fast versunkene Welt. In eine Zeit, in der die Menschen noch mit Inbrunst gläubig waren und sich mit Leib und Seele vor dem Martyrium des Fegefeuers fürchteten.
  4. Cover des Buches Gottes kleiner Krieger (ISBN: 9783596176908)
    Kiran Nagarkar

    Gottes kleiner Krieger

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie ein Mensch zu einem religiösen Extremisten werden kann? Spätestens seit dem 11. September 2001 ist religiös motivierter Terrorismus und der radikale Glaubenskrieg tief und schmerzhaft im öffentlichen Bewusstsein verankert. Wir erleben die Konsequenzen tagtäglich: verschärfte Sicherheitskontrollen an Flughäfen, Überwachung und Kriege in weiten Teilen der Welt. Tatsächlich ist die Anzahl der Kriege auf der Welt aktuell so hoch wie schon seit 1945 nicht mehr. Al-Qaida, die radikal-islamische Hamas, Boko Haram. In regelmäßigen Abständen werden uns die Namen dieser Gruppierungen um die Ohren gehauen. Doch was für Menschen engagieren sich in solchen Netzwerken? Wie ticken sie? Und wie betätigen sich die scheinbar friedlichen Glaubenskämpfer, die eben nicht in den Nachrichten landen?

    Kiran Nagarkars Roman „Gottes Kleiner Krieger“ beantwortet diese Fragen mit der Lebensgeschichte des Inders Zia Khan. Von Kindesbeinen an ist er überzeugt, der nächste Erlöser und Prophet des Islam zu sein. Als Sohn eines erfolgreichen Architekten wächst er behütet auf, steht jedoch in ständiger Konkurrenz zu seinem älteren Bruder Amanat. Als die Firma seines Vaters Konkurs anmelden muss und Zafar Khan die Lizenz entzogen wird, muss die Familie in ein ärmeres Viertel in Bombay umziehen. Dank einer besonderen mathematischen Begabung wird Zia allerdings auf ein englisches Internat geschickt. Dort beginnt die abenteuerliche Geschichte seines Lebens. Zia studiert in Cambridge Wirtschaftswissenschaften, jagt Salman Rushdie, wird in den Bergen Afghanistans zum Terroristen, lechzt nach Vergebung und schließt sich einem christlichen Trappistenorden an. Während all der Zeit hält er Kontakt zu seinem Bruder, doch auch dieser kann ihn nicht von seinen Kreuzzügen abbringen. Denn Zia ist überzeugt, Gottes kleiner Krieger zu sein.

    Zia Khan ist das beste Negativbeispiel für einen religiös überzeugten Menschen, das man sich nur vorstellen kann. Schon als Kind ist er aggressiv und extrem; das Konzept des Fanatismus zieht sich durch sein gesamtes Leben. Kiran Nagarkars Roman hat mich schockiert und aufgewühlt, er gewährte mir einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines überzeugten Gläubigen. Nagarkars Erzählstil steht dabei in krassem Gegensatz zu seinem Protagonisten: ruhig und ausgeglichen schildert er die heiß brennende Überzeugung, die Zia sein ganzes Leben begleitet.
    Zia ist ein Einzelgänger, meist wird er respektiert und bewundert, aber nie wahrhaft geliebt, von seiner Familie einmal abgesehen. Alle Menschen, die versuchen, eine echte Bindung zu ihm aufzubauen, hält er auf Abstand; er bleibt innerlich stets für sich selbst und lässt niemanden rein. Im Nachhinein betrachtet überrascht es mich daher nicht, dass auch ich mich nie mit Zia identifizieren konnte. Er ist ein so sturer, verstockter, intoleranter und idealistischer Charakter, dass ich nie die Chance erhalten habe, mich ihm wahrhaft anzunähern. Umso wichtiger ist die Rolle, die Zias Bruder Amanat einnimmt: er erdet die Geschichte, setzt sie in ein realistisches Verhältnis. Amanat macht den LeserInnen erst deutlich, wie abstrakt und surreal Zias Ziele und Pläne sind. Während Zia immer etwas ober- oder außerhalb der Realität zu schweben scheint und seine Entscheidungen oft so weit hergeholt wirken, rackert sich Amanat sein Leben lang mühsam ab; ein Kampf gegen Windmühlen. All sein Tun ist trotz dessen dem Erschaffen gewidmet, wohingegen man Zia kurz als Zerstörer betiteln kann. Ich bin davon überzeugt, einige soziopathische Züge (dissoziale Persönlichkeitsstörung) an ihm entdeckt zu haben. Er ist von allumfassendem Egoismus geleitet, obwohl er beharrlich behauptet, seine Motivation läge darin, andere zu retten und zu bekehren. Das ist schlicht nicht wahr, Zia belügt sich selbst. Es geht ihm nie um das große Ganze, zeitlebens ist sein einziges Anliegen sein eigenes Seelenheil. Dabei schreckt er vor nichts zurück; er ist ein Terrorist, ein Mörder, ein Folterer, Extremist und Radikaler. Auch in diesem Punkt beeindruckte mich Kiran Nagarkar, denn er widerstand der Versuchung all diese Eigenschaften auszuschlachten. „Gottes Kleiner Krieger“ ist vieles, aber niemals voyeuristisch.

    Dieser Roman vermittelte mir einen intensiven Eindruck einer Welt, die ich wohl nie völlig verstehen werde. Kiran Nagarkar hat mir viel über die Bedeutung des Glaubens für einige Menschen beigebracht und ganz nebenbei meine Kenntnisse in Weltgeschichte von unten aufgefrischt. In gewisser Weise war es für mich das Gegenbuch zu „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel.
    Es ist schwer, für dieses Buch eine Empfehlung auszusprechen, da es thematisch äußerst speziell ist. In meinen Augen müssen interessierte LeserInnen den festen Vorsatz haben, sich auf Zias krasses Leben einzulassen und sich dabei nicht von seinem Fanatismus abschrecken zu lassen. Zia ist keine sympathische, austauschbare Figur, er ist ein höchst individueller, komplexer Charakter und seine Geschichte ist auf schockierende Weise außergewöhnlich. Überlegt euch gut, ob so ein Buch euren Geschmack trifft, bevor ihr zu „Gottes Kleiner Krieger“ greift.
    Schließen möchte ich mit einem Zitat von Amanat, welches das Buch in meinen Augen punktgenau beschreibt:

    „Auch Du bist […] Deiner Religion treu geblieben: der Religion des Extremismus.“
    („Gottes Kleiner Krieger“, S. 651)

  5. Cover des Buches Die brennenden Kammern (ISBN: 9783404184125)
    Kate Mosse

    Die brennenden Kammern

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Im Mittelpunkt des Romans stehen Piet und Minou. Ihr Leben und ihre Liebe werden auf eine harte Probe gestellt, als es im Frankreich des 16. Jahrhundert plötzlich heißt: „Bist du Hugenotte oder Katholik“. Dieser Konflikt ist der Auslöser für einen Kampf um Gleichheit, Freiheit und der Überzeugung so leben zu können, wie man es möchte. 

    Die Autorin schafft es an Hand der beiden fiktiven Hauptcharakter diese Glaubensfrage gekonnt in Szene zu setzen. Der Leser wird dank der sehr mitreißenden Erzählweise regelrecht in die Zeit vor den Ereignissen der Bartholomäusnacht gezogen. 

    Damit der Leser den Überblick nicht verliert, hat die Autorin eine Erläuterung zu den Hugenottenkriegen, ein Personenregister und eine Karte von Carcassonne beigefügt. Und da der Roman mit einem Epilog aus dem Jahr 1862 beginnt, ist zu vermuten, dass es noch mindestens einen Folgeband geben wird. Mir sollte es recht sein, denn dieses Buch hat mir gut gefallen und ich würde mich über einen weiteren Band freuen. Bis dahin empfehle ich dieses gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

  6. Cover des Buches Hurra, wir kapitulieren! (ISBN: 9783570550472)
    Henryk M. Broder

    Hurra, wir kapitulieren!

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M

    Henryk M. Broder gehört zu den scharfsinnigsten Autoren in Deutschland. Mit einer einfachen Fragestellung oder einem simplen Vergleich, der genau den wunden Punkt trifft, entlarvt er mit einer schlafwandlerischen Sicherheit die vermeintlichen Lebenslügen des politischen Establishments und des Beifall klatschenden Fußvolkes. Seine ironischen Texte zu lesen, ist ein intellektueller Genuss. Dieses Buch wird nun bald zehn Jahre alt. In ihm beschreibt Broder die beginnende und immer mehr an Schwung gewinnende Islamisierung Deutschlands, die es selbst heute noch angeblich nicht gibt. Und er fragt sich, warum das politische Establishment von ganz oben bis in die Kreisliga immer mehr als fundamental geltende europäische Werte aufgibt und zurückweicht. Die hiesige Bevölkerung hätte sich den Neuankömmlingen eben anzupassen. Offen wird das nicht gesagt, dafür umso mehr im täglichen Leben eingefordert. Dass das nicht ohne Widerstand bleiben wird, dürfte jedem klar denkenden Menschen mit ein wenig Lebenserfahrung einleuchten.


    Warum, so fragt sich Broder, weichen die selbsternannten politischen Eliten immer nur feige zurück und geben die über viele Jahrhunderte bitter erkämpften europäischen Standards auf? Seine Antwort lautet: aus Angst. Aus Angst vor wegbrechenden Märkten, aus Angst vor aggressiven Reaktionen, aus Angst vor Terror oder aus Angst vor Unruhen im eigenen Land, etwa wie vor einigen Jahren in Frankreich. Ist das tatsächlich so? Vielleicht stimmt diese Antwort bei vielen dieser Leute tatsächlich. Aber es gibt auch eine andere Antwort, die ganz nebenbei ebenso erklärt, warum Europa plötzlich wieder in Ost und West gespalten ist und sich diese Spaltung auch in Deutschland politisch in Wahlergebnissen ausdrückt.


    Große Teile des politischen Establishments in Westeuropa teilen die Werte, die sie ständig vor sich hertragen in Wirklichkeit gar nicht. Sie können sie deshalb auch nicht aufgegeben oder verraten, weil sie sie nie wirklich als die ihren angesehen haben. Die politische Klasse in Osteuropa dagegen stammt zu großen Teilen aus einer Volksbewegung gegen die ehemaligen kommunistischen Partein. Die sozialistische Rhetorik vieler Westeuropäer kommt ihnen seltsam bekannt vor. Und sie wehren sich dagegen, ihre Freiheit, die sie gerade erkämpft haben, wieder zu verlieren. Westeuropäische Politiker dagegen stammen zu großen Teilen aus der kommunistisch unterwanderten 68er-Bewegung. Abgewandert in den bürgerlichen Wohlstand und die vom Steuerzahler abgesicherte Existenz haben sie dennoch die Grundzüge ihrer jugendlichen Ideologien niemals aufgegeben. Ihre demokratische Verwurzelung ist gering oder nicht vorhanden, was man deutlich in ihrer Verachtung gegenüber anderen Meinungen sieht.


    Wer das Bildungssystem der verblichenen DDR durchlaufen hat, weiß sicher noch, dass sich die DDR-Oberen sehr wohl auf die bürgerlichen Revolutionen in Deutschland und ihre Errungenschaften berufen und sich selbst gewissermaßen als den eigentlichen Kulminationspunkt oder das Endziel schlechthin dieser Entwicklung betrachtet haben, obwohl sie selbst ganz eindeutig totalitär dachten und handelten. Ähnliches passiert nun wieder. Große Teile der politische Klasse in Westeuropa und der Islam eint ein sicher verschiedener, aber im Wesen ähnlicher totalitärer Anspruch. Doch für beide Formen wird es keinen gemeinsamen Platz geben können. Das ist offensichtlich, wenn man in islamische Länder blickt. Zu vermuten oder zu hoffen, dass es doch gehen würde, ist die eigentliche große Lebenslüge des gegenwärtigen politischen Establishments.


    Überall in Deutschland werden Beauftragte für die Gleichstellung der Geschlechter installiert. Gleichzeitig aber kapituliert die gegenwärtige politische Elite kampflos vor der offensichtlichen sklavischen Unterdrückung der Frau in islamischen Gesellschaften, die sich nun in Deutschland bilden. Broder nennt so etwas Appeasement und Feigheit. Ist es das tatsächlich? Oder ist es nicht vielmehr die Offenbarung einer bodenlosen Heuchelei, die Ihresgleichen sucht, oder der Beweis, dass solche und ähnliche Forderungen der Linken und Grünen in allen Parteien eigentlich einen ganz anderen Zweck hatten und haben? Vielleicht war das 2006 weniger deutlich als jetzt. Deshalb erfüllt das Lesen dieses und anderer etwas älterer Bücher einen guten Zweck: Man sieht die Dinge aus dieser Perspektive nämlich viel deutlicher. Deshalb ist Broders Buch auch nach zehn Jahren noch ein sehr lesenswerter und aktueller Text.


    Am Ende nämlich bringt Broder die Sache auf den Punkt: “Dass ein überzeugter Sozialist mit dem Islam liebäugelt, ist nur auf den ersten Blick inkohärent. Denn es geht nicht um Inhalte – Sozialismus und Islam sind inkompatibel wie die freie Liebe und der Katholizismus – es geht um die Attitüde. Salonrevoluzzer, Weltveränderer und Utopisten waren immer für autoritäre und totalitäre Versuchungen anfällig.” Wie wahr.



  7. Cover des Buches Bildatlas der Deutschen Geschichte (ISBN: 9783572012954)

    Bildatlas der Deutschen Geschichte

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    sehr informatives Buch,unkompliziert und interessant geschrieben, darin zu lesen bereitet großes Vergnügen,sehr schön auch die vielen Abbildungen.
  8. Cover des Buches Ice Candy Man (ISBN: 9783499130410)
    Bapsi Sidhwa

    Ice Candy Man

     (7)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches Der Aufruhr in den Cevennen (ISBN: 9783862678112)
    Ludwig Tieck

    Der Aufruhr in den Cevennen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle
    Der Roman spielt in der Zeit, als Ludwig XIV. das Edikt von Nantes aufgehoben hat und besonders in Südfrankreich die Religionskriege gegen die Hugenotten wieder aufflammten. Protestanten, die vor der Unterdrückung durch die königlichen Beamten in die Berge fliehen, versuchen in einem Guerillakampf ihren Rückzugsort zu schützen. Dabei kommt es auf beiden Seiten zu ungeheuerlichen Verbrechen.

    Die Geschichte beginnt ganz interessant, Ein alter Parlamentsrat, Katholik aber ohne Fanatismus, hält sich von beiden Parteien fern, hilft den Armen, ohne nach ihrer Religion zu fragen und hofft auf eine bessere Zukunft.

    In seinem Haus treffen in einer stürmischen Nacht Glaubenseiferer und Kämpfer beider Seiten zufällig aufeinander, ohne gleich zu wissen, so dass sich Sympathie und Antipathie in dieser Nacht nicht an die Grenzen der Religionsparteien halten.

    Hier vermutet man, es gibt eine tragische Geschichte, Freunde stehen in verschiedenen Lagern, es kommt zu Loyalitätskonflikten und der Parlamentsrat wird tragisch untergehen.

    Dem ist aber nicht so. Tieck führt zwar die wichtigsten Personen wie es sich gehört in einer Exposition ein, aber dann springt er in der Handlung, die Schauplätze wechseln, neue Personen treten auf und am Ende geht es seitenweise um eine tränenselige Abhandlung, wie stark doch der Katholizismus mit seiner Heiligenverehrung auf das Gemüt wirkt.

    Das politische Problem - Toleranz ist gut für den Staat - wird am Anfang angedeutet, unterwegs aber vergessen.

    Was interessant begann, wird am Ende echt öde.
  10. Cover des Buches Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht (ISBN: 9783453357433)
    Claudia Ziegler

    Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht

     (38)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Bereits habe ich mehrere Romane von dieser Autorin mit Begeisterung gelesen und zwar unter ihrem anderen Pseudonym Claire Winter. So wollte ich auch diesen historischen Roman lesen. Er hat mich nicht enttäuscht und er fesselte mich. Ein paar Längen  gab es für mich daher 4 Sterne. Ich empfehle das Buch gerne weiter auch als Einstieg ins historische Genre,  da der Roman sehr verständlich geschrieben ist..

  11. Cover des Buches Der Dreißigjährige Krieg: Deutschland verwüstet - Europa am Abgrund (ebook, kindle, deutsch) (Germanen, Götter, Geschichte, Literatur) (ISBN: 9781983280405)
  12. Cover des Buches Schwert der Hoffnung (ISBN: 9783963620089)
    Tanja Riegel

    Schwert der Hoffnung

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Susanne_Degenhardt
    Anna und Edward haben von Edwards Großvater die Aufgabe bekommen, den alten Schuppen aufzuräumen. Beide haben sich gerade erst kennengelernt, als sie ein altes Schwert entdecken. Kaum haben es beide berühren, sind sie plötzlich im Malta des Jahres 1564, mitten in einer Belagerung. Als ihnen die ersten Ritter begegnen ahnen sie nichts Gutes und hoffen, so schnell wie möglich wieder in die Gegenwart zu gelangen. Doch es kommt anders als erwartet und beide müssen sich im Eiltempo der damaligen Zeit anpassen.

    Schwert der Hoffnung ist ein Erstlingswerk von Tanja Riegel, was sich
    sehen lassen kann. Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band, welcher aber meiner Meinung nach gut abgeschlossen wurde, ohne an der spannendsten Stelle zu enden.

    Historisch gut recherchiert, katapultiert die Autorin den Leser in die
    Zeit der Ritter und Galeeren, man kann so einiges lernen. Hauptthema ist die Belagerung von Malta, bei der der Johanniter Orden eine große Rolle spielt. Der Schreibstil ist flüssig lesbar und es gibt immer wieder unerwartete Wendungen, so dass man eigentlich nur bei der Rahmenhandlung ahnt, wie es enden könnte. Gut gefallen hat mir auch, dass auch einige Nebenfiguren ihre eigene Geschichte bis zum Schluss erhalten haben, das hatte ich nicht erwartet. Der christliche Glaube ist nicht vordergründig und aufdrängend, spielt aber vor allem für Anna eine große Rolle und fügt sich gut in die Handlung ein. Für die Romantiker gibt es auch die
    ein oder andere schöne Liebesszene.

    Nachdem ich 488 Seiten mitgefiebert habe, wie es wohl endet, bin ich nun doch gespannt, wo die Reise noch hingehen soll. Ein wirklich
    lesenswerter Zeitreiseroman, der mir viel Freude gemacht hat.


  13. Cover des Buches Der blaue Stein (ISBN: 9783426629529)
  14. Cover des Buches Aufbruch und Krise (ISBN: 9783442755226)
  15. Cover des Buches Die verschwundene Schwester (ISBN: 9783844545456)
    Lucinda Riley

    Die verschwundene Schwester

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Cara024

    Wie erwartet war auch dieser Band wieder ein einziges Vergnügen.  Trotz der über 800 Seiten, oder wie in meinem Fall der über 23 Hörstunden , kam niemals Langeweile auf.

    Eine weitere faszinierende Geschichte über die Sieben Schwestern, neue Länder, neue Personen , eine Reise in das vergangene Irland - spannend und abwechslungsreich. Jede der Schwestern spielt darin eine Rolle und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Natürlich bleiben viele Fragen offen, man darf sich also auf den Abschlussband freuen ;-)

    Hier habe ich mich über das Hörbuch getraut und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Alle Hörbuchsprecher sind einfach nur großartig - unglaublich schöne Stimmen, denen man gerne lauscht. Gefühle, Emotionen - alles wird wunderschön in den Stimmen transportiert und kam bei mir an.

    Hörbuch und Buch, beide sind absolut empfehlenswert 

  16. Cover des Buches Chronique Du Regne De Charles IX (ISBN: 9781146612104)
  17. Cover des Buches Kurze Geschichte Europas (ISBN: 9783941087378)
  18. Cover des Buches Das Geheimnis der Nicolini (ISBN: 9783770011964)
  19. Cover des Buches Das Fundament der Ewigkeit (ISBN: 9783838791104)
    Ken Follett

    Das Fundament der Ewigkeit

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Briggs

    Ein wie gewohnt episches Werk von Ken Follett, der uns in das Mittelalter mitnimmt und um eine große Liebe und kirchliche Streitereien den Kampf der Königinnen Elizabeth und Mary viel Geschichtliches erzählt.

    Die Idee, dass Follett hier ursprünglich einen Spionageroman schreibt, den Ursprung des Secret Service, gefällt mir sehr.
    Dass ein solcher Bestseller allerdings von einem Sprecher eingelesen wird, der aus Elizabeth immer "Elithabess" macht und aus Cecil "Ceecil", dafür habe ich kein Verständnis.

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