Bücher mit dem Tag "religiosität"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "religiosität" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Moby Dick (ISBN: 9783958390430)
    Herman Melville

    Moby Dick

     (518)
    Aktuelle Rezension von: Alrik

    Die atemberaubend illustrierte Schmuckausgabe von Moby Dick entführt den Leser in die schicksalhafte Welt von Kapitän Ahab und seiner obsessiven Jagd auf den Weißen Wal. Kai Würbs' einzigartige Zeichnungen katapultieren die Abenteuer auf hohe See zu neuen visuellen Höhen und machen diese Ausgabe zu einem wahren Kunstwerk.


    Der Klappentext von Moby Dick verspricht nicht zu viel – Leserinnen und Leser werden in ein episches Abenteuer auf hoher See hineingezogen, das den stetigen Kampf gegen die Natur und die düsteren Abgründe der menschlichen Seele beleuchtet. Die lebendige Darstellung von Kapitän Ahabs fanatischer Rache und Ismaels unzähmbare Abenteuerlust fesseln die Sinne und entführen uns in eine Welt voller Dramatik und Leidenschaft.


    Die Ausstattung des Buches ist ebenso beeindruckend wie der Inhalt selbst. Die großzügig illustrierte Schmuckausgabe mit aufwendigen Extras wie einer Weltkarte mit Schiffsroute, authentischen Rezepten der Matrosen und interessanten Fakten zur Geschichte des Walfangs lässt den Leser tief in den Roman eintauchen. Jedes Detail, von der Silberfolie über die Hochprägung bis zum Leseband, verleiht dieser Ausgabe einen Hauch von Luxus und Einzigartigkeit.


    Die Gestaltung von Kai Würbs in Kombination mit der klassischen Erzählung von Herman Melville macht diese Schmuckausgabe von Moby Dick zu einem wahren Juwel in jeder Bibliothek. Ein Meisterwerk, das die Tiefe und Schönheit dieses zeitlosen Klassikers in neuem Glanz erstrahlen lässt und Leser jedes Alter verzaubert.

  2. Cover des Buches Making Faces (ISBN: 9783736312814)
    Amy Harmon

    Making Faces

     (327)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love

    Eine für mich neu entdeckte Autorin und ein Buch, was viel zu lange unbeachtet im Regal stehen musste. Hier geht es um Liebe, Familie, Freundschaft, Schicksal und die Erkenntnis, was im Leben wirklich wichtig ist. Es kommt meistens anders, als man denkt. So geht es auch den Charakteren des Buches.
    Diese waren mir zum Großteil von Anfang an sympathisch. Viele unterschiedliche Formen von Menschen wurden hier hervorgehoben und doch waren sie alle wie eine Familie. Es gab natürlich auch die wie zu erwartenden Miesepeter, ohne diese wäre die Geschichte nicht das, was sie ist. Überrascht war ich am Ende auch über einen hässlichen Schicksalsschlag, der gleichzeitig auch ein großes Opfer war. Der Schreibstil der Autorin rundet das ganze ziemlich lebhaft ab, was mir sehr gut gefallen hat.

    Ich kann Euch dieses Buch nur ans Herz legen, auch wenn es mich nicht vom Hocker gehauen hat, hat es mir doch wieder gezeigt, wie dankbar ich für manch Menschen an meiner Seite bin. =)

  3. Cover des Buches Irisches Tagebuch (ISBN: 9783423146043)
    Heinrich Böll

    Irisches Tagebuch

     (211)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Böll schreibt 1954 in seinen Texten von seinen Reisen nach Irland, beschreibt das dazumal arme und rückständige Irland, vom garstigen Leben und tiefer Religiösität, erzählt vom Aderlass (viele sind gezwungen auszuwandern vorwiegend nach Grossbritanien oder nach Übersee)

    Und dennoch spürt man dass er dieses grüne, von Regen geprägte Irland liebt.


    "[..]Muss Aedan McNamaras Frau ausgerechnet immer nachts ihre Kinder kriegen und immer im September?

    Aber Aedan McNamara arbeitet von März bis Dezember in England, kommt um Weihnachten erst nach Hause, für drei Monate, um seinen Torf zu stechen, das Haus neu zu streichen, das Dach zu reparieren, heimlich an diesem zerklüfteten Küstenstreifen ein wenig auf Lachsfang zu gehen, nach Strandgut zu suchen - und um das nächste Kind zu zeugen: so kommen Aedan McNamaras Kinder immer im September, um den 23. herum: neun Monate nach Weihnachten, wenn die grossen Stürme kommen, die See meilenweit schneeweiss ist vor zornigem Schaum.

    Aedan sitzt jetzt wahrscheinlich in Birmingham an einer Bartheke, ängstlich wie alle werdenden Väter, flucht auf die Hartnäckigkeit seiner Frau, die aus dieser Einsamkeit nicht zu vertreiben ist: eine dunkelhaarige trotzige Schönheit, deren Kinder alles Septemberkinder sind; unter den verfallenen Häusern bewohnt sie das einzige noch nicht verlassene [...]

  4. Cover des Buches Gegen den Tag (ISBN: 9783644046412)
    Thomas Pynchon

    Gegen den Tag

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Nikolaus_Klammer
    Ich schreibe nicht nur gerne selbst dicke Romane, ich schätze es auch, sie zu lesen. Und in meinem Urlaub nehme ich mir immer ein besonders dickes vor. Jedes Jahr aufs Neue bilde ich mir ein, die freien Tage seien endlos, die Abende warm und die Nächte hell und kurz. Ich hätte alle Zeit der Welt. Freilich ist es nicht so, es ist aber ein Traum, den ein Blick auf den Kalender zerstört: Die Tage reihen sich wie Dominosteine aneinander, einmal angestoßen, fallen sie um so schneller. Und plötzlich liegt der letzte vor mir auf dem Tisch, unbegreiflich im Nachhinein, wie eilig die Zeit verging. Es ist Herbst, kühle, feuchte Tage künden ihn, Winde jagen tiefhängende, graue Wolken über abgeerntete Felder. In den Läden kann man wieder Federweißen und bald auch Nikoläuse erwerben, im Radio singen Green Day: „Wake me when september ends“. Der Alltag beginnt von Neuem und ein fettes, halb gelesenes Buch thront lastend auf dem Nachttisch wie eine Mahnung. Aber wenn ich es aufschlage, duftet es noch nach Hitze und Sommerflieder, riecht nach einem verloren Paradies.

    Gibt es Schöneres als ein Buch, dessen Autor mich an der Hand nimmt und mir eine bisher ungekannte Welt zeigt, sie mir wortreich und spannend beschreibt, bis ich mich in ihr heimisch fühle, mich in ihr verliere und ich den Moment fürchte, an dem ich sie vielleicht für immer verlassen muss? Noch nach Jahren denke ich liebevoll an diese Werke und tauche sehnsuchtsvoll in Erinnerungen ein, die sich anfühlen, als hätte ich die Orte der Romane besucht, mit ihren Figuren gelebt und gelitten und ihre Abenteuer und Leben geteilt.

    „Zwischen den Palästen“ von Nagib Machfus ist solch ein Roman, Mervyn Peakes „Gormenghast“ oder „Kristin Lavranstochter“ von Sigrid Undset, um nur drei zu nennen; alle sind Werke mit tausend, zweitausend Seiten oder mehr. Das Eintauchen in diese so unterschiedlichen Welten, in die in staubiger Hitze erstarrten Gassen und Hinterhöfe Kairos, das labyrintische, bedrohliche Schloss der in leere Riten erstarrten Fürsten von Groan oder das entbehrungsreiche, karge Leben im frühmittelalterlich eisigen Norwegen ist so vollkommen, dass man den heimlich getrunkenen Alkohol aus dem Mund von Abd al-Gawwad riecht, sich vor der Berührung des fetten Kochs Swelter ekelt oder mit Kristin um ihre Kinder weint. All diese Bücher fordern dem Leser zu Anfang reichlich Geduld ab, aber wenn man die ersten 100 Seiten gelesen hat, ist man für den Rest seines Lebens gefangen und sie lassen einen nie mehr los.

    Manche dieser endlosen Bücher sperren sich jedoch auch nach vierhundert Seiten noch und machen das Lesen zum Kampf. Als Beispiele seien hier die „100 Jahre“ von Oppermann, Marcel Proust oder meine diesjährige Ferienlektüre genannt. In diesem Sommer machte ich mich an den Roman „Gegen den Tag“ des geheimnisumwitterten Autors Thomas Pynchon, der nicht nur aufgrund seiner 1600 Seiten eine schwergewichtige Lektüre ist, die das Lesen im Bett zu einer lebensbedrohlichen Angelegenheit macht. Es ist ein Buch, das geradezu danach schreit, als E-Book veröffentlicht zu werden, um dem Leser einiges an Last abzunehmen; Rowohlt sieht das jedoch anders. Man müsste den Verlag wegen der zu erwartenden Sehnenscheidenentzündungen beim krampfhaften Halten des Buches verklagen.

    Ohne mich mit dem Autor vergleichen zu wollen oder zu können, ist seine Auffassung von Literatur der meinen wahrscheinlich sehr ähnlich. Obwohl „Gegen den Tag“ zusammen mit dem erheblich kürzeren „Natürliche Mängel“ zu den leichter konsumierbaren Büchern des Amerikaners zählt, macht Pynchon, ein Phantom, von dem es keine Fotos und keine Biografie gibt, es dem Leser mal wieder nicht einfach: Das Buch hat eine durchgehende Handlung, keine Hauptfigur und es ist nicht spannend. Dabei springt so munter zwischen den trivialeren Literaturgenres hin und her, dass es beim Lesen schwindeln macht.

    Da niemand einen Autoren besser loben kann als er selbst, sei Pynchon nun das Wort überlassen:

    „Gegen den Tag umspannt den Zeitraum zwischen der Weltausstellung in Chicago 1893 und den Jahren kurz nach dem Ersten Weltkrieg und führt von den Arbeiterunruhen in Colorado über das New York der Jahrhundertwende, London und Göttingen, Venedig und Wien, den Balkan, Zentralasien, Sibirien zur Zeit des Tunguska-Ereignisses und Mexiko während der Revolution ins Paris der Nachkriegszeit, Hollywood während der Stummfilmära und an ein, zwei Orte, die auf keiner Landkarte zu finden sind. Während sich die weltweite Katastrophe schon am Horizont abzeichnet, beherrschen hemmungslose kapitalistische Gier, falsche Religiosität, tiefe Geistlosigkeit und böse Absichten an hohen Stellen das Bild. Derweil treibt Thomas Pynchon sein Spiel. Figuren unterbrechen ihr Tun, um größtenteils alberne Liedchen zu singen. Seltsame und abseitige Sexualpraktiken werden ausgeübt, obskure Sprachen gesprochen, und das nicht immer idiomatisch richtig. Kontrafaktische Ereignisse finden statt. Vielleicht ist dies nicht die Welt, aber mit ein, zwei kleinen Änderungen könnte sie es sein.“

    Wer sich auf den Kampf mit dem endlosen Buch einlässt, wird ihn – falls er ihn gewinnt – bestimmt nicht bedauern. Für alle anderen ist „Gegen den Tag“ ein Ärgernis.

    Und im nächsten Sommer, der wieder endlos und ewig sein wird, lese ich endlich „Krieg und Frieden".
  5. Cover des Buches Weißer Oleander (ISBN: 9783404157662)
    Janet Fitch

    Weißer Oleander

     (157)
    Aktuelle Rezension von: Linda-Odd

    Nachdem ich dieses Video [https://www.youtube.com/watch?v=EzbY9CsTfD8] gesehen habe wurde ich daran erinnert wie toll ich den Film in meiner Teenagerzeit fand, hatte aber keinerlei weitere Erinnerungen daran.

    Über ebay dann dieses Buch gefunden und mich gefragt warum dieses Buch jemals aus dem Mittelpunkt der Öffentlichkeit und Weltliteratur gefallen ist.

    Wie Astrid die Welt sieht und sie mit Wörtern und Bildern beschreibt ist unfassbar schön. Auf keiner Seite habe ich mich gelangweilt. Ich bin froh, dass nicht mitten im Buch plötzlich die Sichtweise geändert wurde und wir beispielsweise alles aus der Perspektive von Astrids Mutter sehen.

    Dieses Buch ist voll und ganz den Mädchen gewidmet die sich von ihren Müttern lossaugen möchten, können, wollen oder sollen.

    Wie es so schön in dem oben genannten Video heißt “Some women aren’t meant to be mothers in the first place”.

  6. Cover des Buches Middlemarch (ISBN: 9783730610961)
    George Eliot

    Middlemarch

     (33)
    Aktuelle Rezension von: just_like_a_library

    „Middlemarch“ ist ein viktorianischer Gesellschaftsroman über das Leben der Bewohner der fiktiven englischen Provinzstadt Middlemarch. Geschrieben wurde das Buch von Mary Anne Evans, die unter dem Pseudonym George Eliot ihre Romane veröffentlicht hat.

    Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und ist eine soziologische Gesellschaftsstudie zur Zeit der industriellen Revolution, einer Zeit des Umbruchs. In dem Buch geht es um den Status der Frauen, Heirat, Idealismus, Religion, politische Reformen und Bildung. Man bekommt hier einen sehr komplexen Eindruck über das Leben in der damaligen Zeit.

    In der Geschichte gibt es mehrere Handlungsstränge, die mit der Zeit ineinander verlaufen. Zum einen geht es um das Leben von Dorothea Brooke, den jungen Arzt Tertius Lydgate, Fred Vincy sowie um Mary Garth. Aber es gibt noch zahlreiche weitere Charaktere, die in diesem Buch eine (große) Rolle spielen. Ich fand die ganzen Charaktere im Buch sehr vielschichtig und authentisch dargestellt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei fast keinem der Charaktere in dieser Geschichte eine emotionale Bindung aufbauen konnte und ich deren Verhalten manchmal wirklich schrecklich fand. Die Ausnahmen hierbei sind Dorothea, Will Ladislaw und Lydgate.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich konnte mir durch den bildhaften Schreibstil alles ganz genau vorstellen. Die Geschichte beinhaltet humorvolle, spannende sowie sarkastische Stellen, aber auch traurige und tragische. Es gibt unerwartete Wendungen und besonders die Dialoge haben mir sehr gefallen. Die Autorin geht in diesem Buch auch auf die politischen Ereignisse der damaligen Zeit ein, wie beispielsweise den Reform Act. Außerdem zeigt Eliot eine realistische Darstellung menschlichen Verhaltens.

    Mit seinen über 1185 Seiten ist das Buch ein echter Wälzer. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich das Buch komplett durchgelesen habe. Obwohl einige Passagen wirklich sehr ausschweifend sowie langatmig waren und die Autorin an manchen Stellen sehr ins Detail gegangen ist, habe ich die Geschichte gerne gelesen.

    Bewertung: 3/5 ⭐️

  7. Cover des Buches Das Zeichen des Sieges (ISBN: 9783499252556)
    Bernard Cornwell

    Das Zeichen des Sieges

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Zu allererst muss ich den Autor tatsächlich mal loben - dafür, dass er für gewöhnlich im Internet postet, das Christentum sei "so schlimm wie ISIS", in seinem Buch "Das letzte Königreich" die christlichen Engländer schon rassistisch erniedrigt und in seiner "Bogenschützen-Trilogie" einen Juden seine "dumme" Religion bedauern lässt, die es ihm verbietet, sich am Gemetzel des 100jährigen Krieges zu beteiligen, obwohl er das soo gern würde, zeigt der Autor hier erstaunlich viel religiöse Toleranz, indem er einen (sogar streng) gläubigen Christen zur Hauptfigur macht.

    *Ironie aus*

    Ich hege - aufgrund der oben genannten Punkte - keinerlei Sympathien für Bernard Cornwell. Die streng gläubige Hauptfigur Nicholas Hook (der er sogar Visionen zuschreibt) ist tatsächlich ein kleines Wunder in seiner Literatur, der Autor versucht zumindest, sich mal in einem Roman mit der Gedankenwelt einer Figur auseinander zu setzen, die nicht seine eigene Weltsicht teilt, obwohl natürlich der obligatorische böse Priester auch nicht fehlt und gewohnt überzogen daher kommt. Na ja ... okay, in gewissem Maße akzeptier ich sowas, ich will als Protestant hier sicher nicht das Verhalten der katholischen Kirche im Spätmittelalter (und der Inquisition), welches ja zur Refomation führte, schönreden.

    Tatsächlich - und vielleicht wegen der oben genannten Punkte - ist "Das Zeichen des Sieges" Bernard Cornwells bestes Buch. Und ich fand es beim ersten Lesen sogar ... nun ja, drei bis vier Sterne wert. Jetzt - nach gründlicher Recherche über den Hundertjährigen Krieg - bleiben es noch zwei.


    Ich möchte wieder hervorheben, dass Cornwell nur mäßig Ahnung vom Mittelalter hat und hier ein Klischeebild präsentiert: Stichwort Dreck auf den Straßen, sehr rohe, sehr dumme Menschen. Und wieder: Pfeile durchschlagen Plattenrüstungen. Das war schlicht unmöglich! Auch wird mit einem Streithammer ein Helm aufgeschlagen wie ein Ei - Blödsinn! Stahl kann nicht einfach mal Stahl durchschlagen und die gotischen Harnische des 15. Jahrhunderts waren wirklich massiv und weit entfernt von Dosenblech.

    Scheußlich ist auch die Darstellung des höfischen Ritters Sir John Cornewaille (wegen der Namensähnlichkeit hebt Cornwell im Nachwort hervor, dass er auf gar keinen Fall mit ihm verwandt ist - warum die Annahme einer Verwandtschaft ihn so gestört hätte, bleibt mir schleierhaft ...), der zum brüllenden, rohen Söldner und Totschläger verkommt, der keinen Satz ohne Flüche und Grobheiten von sich geben kann. So ein Blödsinn! Der Mann war ein europaweit von Fürstenhäusern gerühmter Turniermeister, und das gewiss nicht, weil er sich immer wie der letzte (sorry) Kneipenschläger benahm. Das Spätmittelalter hatte eine höfische Kultur - und diese brachte ein gewisses "gehobenes" Verhalten mit sich. Sir John ist großer Quatsch und der Darstellung eines Ritters um 1410 unwürdig.

    Ansonsten: Ja. Cornwell zeigt den 100jährigen Krieg aus der Perspektive des einfachen Bauernsoldaten Nick Hook und seiner Kumpane, er stellt das Leben in der Armee typisch militärisch, typisch söldner-kumpanenhaft und etwas zu finster-mittelalterlich dar. Klischees ... 

    Tatsächlich spielt eine Liebesgeschichte zwischen Nick und der Novizin Melisande eine recht große Rolle. Und trotz der Visionen Nicks (die ja nun WIRKLICH etwas Ungewöhnliches sind, bei einigen historischen Persönlichkeiten wie z.B. Johanna von Orleans aber nachgewiesen werden können) konnte ich mich mit der Hauptfigur, die eigentlich nur versucht, im Krieg zu überleben, identifizieren.

    Die Darstellung der Schlacht von Agincourt ist typisch englisch: Ein Häuflein geschwächter Engländer erledigt eine große Truppe Franzosen und natürlich findet die Schlacht im Schlamm statt - mag sogar sein, dass es so war, es war der 25. Oktober, Herbst, der Schlamm ist allerdings auch obligatorisch, das Kopfkino muss ja nach "Braveheart" aussehen ...

    Nervig fand ich den Priester Sir Martin (keine Ahnung, warum der auf der Anrede "Sir", die eigentlich einem Ritter gebührt, besteht, statt auf der Anrede "Father" oder "Pater") und seine Bastarde Tom und Robert Perrill - diese Bösewichte scheinen nur Füllmaterial zu sein, damit der Held ein paar Widersacher hat, und man der Leserschaft noch wenigstens einen ultrabösen Geistlichen bieten konnte (man erinnere sich, Bernard Cornwell verbindet das Christentum ja mit ISIS, ganz ohne böse Christen geht es bei ihm nicht, leider) ... 

    Letztlich: Ein Buch, sehr im unteren Mittelmaß. Sehr brutal in den Kampfschilderungen. Die Handlung funktioniert, ist aber nicht herausragend. Die Visionen der Hauptfigur funktionieren halbwegs, wenn Cornwell in diesen jedoch sogar Heilige (der Mann hat einen Schimpfwort-Fetisch) fluchen lässt, mischt sich schon wieder eine gewisse alberne Komik herein ...


    Zwei Sterne. Das ist mehr, als der Rest von Cornwells Literatur von mir bekommt. Aber das Höchste, was ich hier geben kann.

    Wer ein wirklich monumentales und historisch korrektes Bild von König Henry V. und der Schlacht von Agincourt 1415 sucht, dem lege ich eher "Die Hüter der Rose" von Rebecca Gablé ans Herz ...

  8. Cover des Buches Das Magdalena-Evangelium (ISBN: 9783732571833)
    Kathleen McGowan

    Das Magdalena-Evangelium

     (211)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    Die junge Journalistin Maureen hat ein Buch über verkannte Frauen der Geschichte geschrieben. Besonders fasziniert ist Maureen von der Geschichte Maria Magdalenas. Noch kann sie nicht ahnen, wie weit ihr Interesse an Maria Magdalena sie führen wird.

    Hier erwartet den Leser eine spannende und interessante Geschichte. Es gibt zwar wenige Passagen, wo sich die Geschehnisse wie Kaugummi ziehen, aber insgesamt sind diese akzeptabel. Neben Maureens vielfältigen Entdeckungen erhält der Leser auch Einblicke in das Evangelium der Magdalena. Wie in solchen Romanen üblich, kommt auch die katholische Kirche mit ihren ganz speziellen Auffassungen und Ansichten vor. Viel mehr kann ich, ohne zu viel zu spoilern, leider nicht schreiben.

    „Das Magdalena-Evangelium“ ist der Start zu einer Reihe, und mal sehen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln werden.

  9. Cover des Buches Das Herz aller Dinge (ISBN: 9783423144834)
    Graham Greene

    Das Herz aller Dinge

     (15)
    Aktuelle Rezension von: kingofmusic

    "Scobie sollte nie vergessen, wie man sie in sein Leben trug - auf einer Krankentrage, die Augen fest geschlossen und ein Briefmarkenalbum umklammernd." (S. 157)

    Graham Greene (1904-1991) war ein literarischer Giftmischer, dessen Gift zwar langsam, aber dafür sicher und nachhaltig wirkt. Nein, natürlich NICHT im Sinne einer klassischen (tödlichen) Vergiftung. Eher á la Gabriel Garcia Marquez: je mehr ich von ihm lese, umso höher steigt er in meiner Gunst.

    Graham Greene hat definitiv keine Bücher für "eben mal so zwischendurch" geschrieben. Davon zeugt schon "Das Herz aller Dinge", einem Roman, dem ich durch Zufall begegnet bin. Als ich noch jung und literarisch unbedarft war und ich in der hiesigen Buchhandlung gearbeitet habe, war ich schon einmal über Graham Greene und sein "Schlachtfeld des Lebens" gestolpert. Damals konnten wir jedoch keine Freunde werden. Aber so ist das mit dem Alter und der Weisheit bla bla bla *g*.

    So, nun aber zurück zu "Das Herz aller Dinge": es braucht so ziemlich genaus bis zur Hälfte des Buches, um das zentrale Ereignis, nämlich, dass sich der "Held der Story" neu verliebt und so unweigerlich seinem (selbstverschuldetem) Untergang entgegen geht, stattfinden zu lassen. Deswegen sind die vorhergehenden 156 und die nachfolgenden Seiten nicht minder spannend. Man lernt die verschiedenen Charaktere relativ genau kennen, fühlt mal mit der einen, dann mit der anderen Figur mit, denkt sich an mancher Stelle vielleicht auch "Mh, wann beginnt die Story denn richtig?" und merkt erst am Schluss, dass man die ganze Zeit mittendrin war. Denn alle Puzzleteile, mögen sie auch noch so unbedeutend, langatmig und langweilig erscheinen, ergeben beim "Grand Finale", dass es einem übrigens unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen, ein faszinierendes? Bild einer Gesellschaft kranker Seelen, die mit sich, ihrem Leben und ihrem Glauben hadern und genau an dieser Mixtur scheitern.

    Dieser Roman ist ein literarischer Giftpfeil, der sein Ziel (das Herz des Lesers) langsam, aber zielgenau trifft und es so zu einem weiteren literarischen Highlight in einem schon nicht gerade Highlight-armen Jahr macht.

  10. Cover des Buches Ein sanfter Tod (ISBN: 9783644032811)
    Simone de Beauvoir

    Ein sanfter Tod

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Ein sanfter Tod ist das Protokoll Simone de Beauvoirs zum dreißig Tage währenden Todeskampf ihrer Mutter, aber zugleich auch ein Rückblick auf ihrer beider Leben und die Analyse ihrer Konflikte, die erst angesichts des nahen Todes allmählich aufgehoben werden.

    Neben diesen ganz persönlichen Aspekten geht es aber auch um die Frage von Alter und Tod, um die Frage nach der Ehrlichkeit gegenüber dem Sterbenden in Bezug auf die Diagnose und die Grenzen der Medizin.

    Die große französische Autorin schrieb das Buch 1964 nach dem Tod ihrer Mutter, um die eigene Erschütterung zu verarbeiten. Entstanden ist ein nach wie vor aktuelles Buch, das den Verfall eines Menschen im letzten Stadium einer Krebserkrankung bis ins kleinste Detail schildert und trotzdem nie peinlich wirkt. Ein Buch, das ich schon mehrmals gelesen habe und das mich immer wieder beeindruckt und berührt.

  11. Cover des Buches Reise im Mondlicht (ISBN: 9783423219044)
    Antal Szerb

    Reise im Mondlicht

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Buckshaw

    In Reise im Mondlicht (übersetzt aus dem Ungarischen von Christina Viragh) geht es um die Jugend und das Erwachsenwerden, die Gesellschaft, die Liebe und den Tod und nicht zuletzt ums Reisen. Mihály, in seiner Jugend ein Freigeist, arbeitet im Familienunternehmen und möchte mit der Heirat von Erzsi seinen Weg in eine gutbürgerliche Zukunft festigen. Diese fühlt sich aber gerade durch Mihálys Unkonventionalität zu ihm hingezogen. Durch eine Zufallsbegegnung mit einem alten Jugendfreund während der Hochzeitsreise erinnert Mihály sich an seine rebellische Jugend zurück und er beginnt seine Ehe zu hinterfragen. Am Bahnhof verpasst er es (nicht ganz unabsichtlich) rechtzeitig zurück in den Zug zu steigen und trennt sich somit von seiner Frau. Während Erzsi sich auf den Weg nach Paris macht, reist Mihály quer durch Italien (mit ausführlich beschriebenen Städten und Landschaften) auf der Suche nach seiner Identität, seinen Lebenszielen und in dem Versuch seine Jugendjahre wieder aufleben zu lassen. Die Charaktere sind exzentrisch und interessant beschrieben, insbesondere Mihály ist psychologisch stark ausgearbeitet. Dabei finden sich immer wieder erstklassige Dialoge und bemerkenswerte Sätze, vorgebracht in einem leicht ironischen, lakonischen Erzählton, der einen ins Buch hineinzieht. Der Roman ist nostalgisch, aber keinesfalls kitschig, atmosphärisch zwischen tragisch und komisch schwankend.

  12. Cover des Buches Teufelszeug (ISBN: 9783453406032)
    Joe Hill

    Teufelszeug

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya
    Nachdem Igs Freundin Merrin ermordet wurde, gerät er erst selbst unter Verdacht. Als die Polizei ihm nichts nachweisen kann, normalisiert sich sein Leben wieder – bis er eines Morgens, ein Jahr nach dem Mord, mit Hörnern erwacht und von allen Leuten erfährt, was sie wirklich denken…

    Die Rahmengeschichte wird in der 3. Person aus der Sicht des Protagonisten Ig erzählt. Innerhalb dieser Rahmengeschichte nimmt Ig immer wieder Einblick in die Gedanken und Erinnerungen anderer, was dann natürlich in deren Perspektive geschildert wird. Wer hinter dem Mord an Igs Freundin steckt, wird schon nach weniger als einem Fünftel des Buches klar, und auch der genaue Ablauf der Tat lässt nicht lange auf sich warten. Durch die Erinnerungen der Beteiligten erlebt Ig wie auch die Leser genau mit, was damals geschehen ist. So hält sich die Spannung in Grenzen, bald schon geht es nur noch darum, wie Ig mit seinem Wissen umgeht. Was eigentlich mit Ig genau passiert ist, wird übrigens nicht aufgeklärt.

    Der Schreibstil des Autors Joe Hill, der übrigens der Sohn von Stephen King ist, lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Buch, das mit über 500 Seiten für den nicht sehr üppigen Inhalt etwas gar lang geraten ist, in wenigen Tagen ausgelesen hatte.

    Mein Fazit
    Die Auflösung kommt zu früh
  13. Cover des Buches Wer hat Angst vorm bösen Mann? (ISBN: 9783498006662)
  14. Cover des Buches Loney (ISBN: 9783548289878)
    Andrew Michael Hurley

    Loney

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Shoko

    Ich bin enttäuscht! Der Klappentext und das Cover haben mich total in die Irre geführt. Ich dachte, es wird Horror und/oder Mystery sein. Gleich am Anfang wird klar, dass es um eine wundersame Heilung eines tauben, stummen Minderbegabten geht. Natürlich wollte ich wissen was "damals" in Loney passiert ist und wie Hanny geheilt wurde. Also quälte ich mich durch das ganze Buch, durch langweilige und unnötige Gespräche. Ich habe tatsächlich irgendwann angefangen Textpassagen zu überspringen... Auf der Vorletzten Seite kam endlich die Lösung und man hätte daraus so ein gutes Buch schreiben können. Grauenvollen Horror mit ein wenig Mystery.  Schade.

  15. Cover des Buches Warum ich Religion hasse. Und Jesus liebe. (ISBN: 9783957340092)
    Jefferson Bethke

    Warum ich Religion hasse. Und Jesus liebe.

     (11)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Was, wenn ich dir sage, dass Jesus Religion abschaffen wollte?
    Was, wenn ich dir sage, welche Partei du wählst, spielt bei ihm keine Rolle.
    Was, wenn ich dir sage, dass C heißt nicht, alles sind christlich.
    Du hältst andre für blind, merkst aber nicht: Hast selbst keinen Durchblick.

    Wenn Religion so gut ist, warum entstehen deswegen Kriege?
    Warum hilft sie nicht den Armen und stiftet Friede?
    Ihre Kirchen sind groß, aber drinnen ist nichts los.
    Sie verurteilt Geschiedene, sagt, dass Gott sie nicht liebe,
    wo doch Gott im Alten Testament die religiösen Führer Huren nennt.“

    Es begann im Grunde mit einem Gedicht, das Jefferson Bethke schrieb und im Internet veröffentlichte. Nachdem es innerhalb weniger Stunden von Millionen Menschen gelesen wurde, erkannte der junge Mann verblüfft, welche Auswirkungen das schriftliche Festhalten seiner Gedanken hatte. Nach unzähligen Zuschriften von Personen, die von der Religion enttäuscht waren und sich nach dem „echten Jesus“ sehnten, entschloss er sich, das vorliegende Buch zu schreiben und gab ihm den provokanten Titel „Warum ich Religion hasse. Und Jesus liebe.“

    In zehn Buchkapiteln spricht der junge Autor seine Leser sehr persönlich und eher salopp an, verfehlt dabei aber niemals sein Ziel: nämlich aufzurütteln, nachzudenken, und sich bewusst zu machen, was es bedeutet, Jesus nachzufolgen, und nicht bloß einen Haufen von Regeln zu befolgen. Er beginnt damit, ein wenig aus seinem eigenen Leben zu erzählen – vor allen Dingen seinen eigenen Erfahrungen mit der Religion sowie jenen seiner Mutter. Bethke gab in jungen Jahren aufgrund von Begegnungen mit konservativen Christen Gott auf – und sein Image, Beziehungen und Mädchen wurden kurzfristig zu seinem neuen Gott. Er gibt unumwunden zu, dass er selber erst ganz unten ankommen musste, um zu begreifen, dass er dem „falschen Jesus“ gefolgt war, nämlich einem selbsterfundenen, der mit jenem in der Bibel nicht viel zu tun hatte. Er beschreibt offen und freimütig seinen Ich-bezogenen Lebensstil am College, aber auch seinen Sinneswandel, als er den Unterschied zwischen dem Glauben an Jesus und dem „Falschen Christsein“, auf das er im Verlauf seines Buches detailliert eingeht, darlegt. Er schreibt wörtlich: „Wenn du mit Religion „Überzeugungen in Bezug auf das Universum, seine Entstehung, sein Wesen und seinen Sinn“ meinst, sage ich dazu Ja und Amen. Dann ist das Christentum eine Religion. Aber diese Definition trifft auch auf den Atheismus zu. Wenn wir Wenn wir aber unter „Religion“ das verstehen, „was jemand tun oder wie er sich verhalten muss, um vor Gott bestehen zu können“, dann ist das wahre Christsein keine Religion. Wahres Christsein dreht sich um die Gerechtigkeit von Jesus – um seine Taten und wie gut er ist. Religion heißt, wir versuchen, Gott DURCH unsere moralischen Bemühungen näherzukommen. Jesus hingegen ist Gott, der uns TROTZ unserer moralischen Bemühungen nachgeht.“

    Bethke wendet sich im gesamten Buch gegen eine weichgespülte, fadenscheinige und kulturelle Religiosität und prangert das „Weihnachtsmann-Christentum“ an. Der Autor zieht für seine Ausführungen auch Bibelstellen heran. Er weist beispielsweise darauf hin, wie Jesus alle sozialen, geschlechtsspezifischen und wirtschaftlichen Denkmuster durchbrochen hat, wie er auf Randgruppen zuging und es für ihn einfach keine Schranken gab. Er schreibt über die Gemeinde bzw. wie eine Gemeinde aussehen sollte, über das Thema Homosexualität, von dem er auch in seinem privaten Umfeld betroffen ist, er erzählt von Schuld und Gnade, der Freundschaft, der Hoffnung und der Liebe. Und er gibt dabei ganz gewaltige Denkanstöße, die mich als Leser sehr nachdenklich machten und nicht nur viele Fragen aufwarfen, sondern auch einige beantworteten. Die nachstehenden Passagen für mich besonders beeindruckend:

    „Gott liebt uns, weil er Liebe IST. Er liebt uns nicht, weil wir so liebenswürdig wären. Das ist ein riesiger Unterschied.“

    „Wenn du begreifst, wie groß das Geschenk ist, das Jesus dir gemacht hat, kannst du gar nicht anders, als ihm nachzufolgen. Weil er sein Leben für dich gegeben hat, kannst du gar nicht anders, als ihm deines zurückzugeben.“

    „Du kannst Gott ehren, wo auch immer er dich hingestellt hat. Du musst kein schlechtes Gewissen haben, weil du Koch bist oder weil du malst. Nur zu oft begreifen Christen nicht, dass ihr Missionsfeld dort ist, wo sie gerade sind.“

    Ich könnte hier an dieser Stelle noch unzählige Zitate aus diesem Buch anführen. Ein Buch, das in einfacher Sprache verfasst wurde und mich so tief zu beeindrucken vermochte. Aus dem Leben gegriffene Beispiele, grundlegende Wahrheiten aus der Bibel, in schlichten Worten ohne „Schönrederei“ dargelegt. Worte, die stark berühren und nachdenklich machen. Jefferson Bethke hat die Gabe, seinen Gedanken unverblümt Ausdruck zu verleihen und dabei andere zu begeistern. Zumindest ist ihm dies bei mir gelungen. Ich kann dieses Buch wirklich jedem Christen weiter empfehlen, dem daran liegt, Jesus nahe zu sein, verändert zu werden und andere Menschen neugierig zu machen. Das Buch kann auch dazu beitragen, das eigene Leben zu verändern, ihm eine neue Richtung zu geben. Denn Jefferson Bethke fragt ganz konkret, wie unser eigenes Leben aussieht, wo Gott uns hingestellt hat, und ob wir seinen Plan erfüllen, oder aber versuchen, vor ihm wegzulaufen.

    Im Schlusswort fordert der Autor seine Leser dazu auf, sein Leben Jesus anzuvertrauen, ihm nachzufolgen: „Wirst du dich ihm anvertrauen? Ich weiß nicht, wo du gerade stehst oder von wo du kommst, aber ich weiß, dass Jesus einen besseren Plan für dein Leben hat als du. ER hat dein Leben besser im Griff, wenn du ihn lässt, als du selbst. Niemand hat mir mehr Verletzungen, Scham, Schuldgefühle und Schmerz zugefügt als sich selbst. Er weiß das und befreit mich davon. Das kann er auch für dich tun. Komm einfach so, wie du bist.“

    Was für ein Buch!

  16. Cover des Buches Flieh. Und nimm die Dame mit. (ISBN: 9783293206328)
  17. Cover des Buches Die große Welt (ISBN: 9783499248474)
    Colum McCann

    Die große Welt

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Corrigan lebt in einem kleinen Bus auf der Straße und widmet sein Leben den Armen, Bedürftigen, den Huren und den Mittellosen. An dem Tag wo die Geschichte beginnt kümmert er sich um die schöne mit dreißigerin Hure und ihre junge Tochter und möchte ihnen vor Gericht bei stehen. Es gibt aber noch viele andere Menschen die sein Leben kreuzen und die an diesem Tag eine Wendung oder ein besonderes Ereignis erwarten. Mitten im Leben halten alle plötzlich Inne, denn hoch über ihren Köpfen balanciert ein Seiltänzer über ein Drahtseil zwischen den Hochhäusern hin und her und versprüht eine ganz eigene und unwiederstehliche Magie. Colum McCann entführt uns ins alte New York und lässt Geschichten, Personen und Schicksale lebendig werden. Der Auftakt des Buches ist einfach nur großartig, aber dann gibt es immer wieder Durchhänger. Er verliert sich manchmal in seinen Erzählungen und für den Leser schwindet immer mal wieder das Interesse an den Figuren. Wenn er aber wieder beginnt genauer zu erzählen und einen Gang raus nimmt, dann ist das ganz große Erzählkunst.

  18. Cover des Buches Im Garten des Vaters (ISBN: 9783423140348)
  19. Cover des Buches Babettes Gastmahl (ISBN: 9783328111382)
    Tania Blixen

    Babettes Gastmahl

     (12)
    Aktuelle Rezension von: parden

    ZWISCHEN STRENGGLÄUBIGKEIT, GENUSS UND KUNST...

    Die Französin Babette hat es ins nordnorwegische Dörfchen Berlevaag verschlagen, wo sie ihren Dienst im Haushalt der Pfarrerstöchter Philippa und Martine tut und tagsaus, tagein Brotsuppe und Stockfisch zubereitet. Denn ihre Herrinnen ahnen nicht, welches Talent in ihr schlummert: Menschen mit ihren Kochkünsten glücklich zu machen. Babette war ehemals die gefeierte Meisterköchin eines Gourmettempels, des Pariser «Café Anglais». Doch für Schwelgereien und sublime Genüsse hat im hohen pietistischen Norden niemand einen Sinn. Bis Babette eines Tages in der Lotterie gewinnt und die Gemeinde zu einem echt französischen Festmahl lädt. Endlich kann sie beweisen, dass Gaumenfreuden Wunder wirken – und das selbst bei überzeugten Asketen und Kostverächtern.Jenseits der realistischen Lesart offenbart Blixens Erzählung eine parabelhafte Botschaft: die der Erhöhung des Menschen durch die Kunst. (Klappenext)

    Zugegeben, dies ist mein erstes Buch von Tania Blixen (1885-1962) - noch nicht einmal ihren berühmten Memoirenband "Jenseits von Afrika" habe ich gelesen, wohl aber vor Urzeiten die Verfilmung gesehen mit Meryl Streep und Robert Redford. Nun also eine parabelhafte Erzählung, die 1958 erstmals erschien, gerade einmal gut 60 Seiten lang, hier noch ergänzt um Anmerkungen und ein fast ebenso langes Nachwort von Erik Fosnes Hansen. Eine Erzählung, die sogar ebenfalls verfilmt wurde ("Babettes Fest", 1988), wodurch der Status als "Klassiker" sicherlich noch einmal untermauert wurde.  

    Die Handlung spielt zwischen 1871 und 1885 in Berlevåg, einem kleinen Ort sehr weit nördlich in Norwegen, weitestmöglich entfernt von allem, was mit Zivilisation oder urbanem Leben zu tun hat. Zwischen Berlevåg und dem Nordpol gibt es nur noch das Meer, karger, trister und kälter geht es kaum. In dieser Abgeschiedenheit hat einst ein Probst eine fromme kirchliche Sekte gegründet, er selbst ist schon längst gestorben, doch seine Anhänger sowie seine beiden unverheirateten Töchter sind noch immer in strengem Glauben vereint. Philippa und Martine leben ganz im Sinne ihres Vaters: keusch, arm, bescheiden, und stets mit offenem Ohr für die Belange der Gemeinde und der Armen. 

    Für jede der Töchter gab es einst einen Verehrer, doch mussten letztlich beide unverrichteter Dinge wieder abziehen. Der Dienst an Gott und den Armen war wichtiger. Dennoch spielen die abgewiesenen Verehrer auch bei der Handlung um die titelgebende Babette noch eine Rolle. 

    Als Babette eines Tages im Jahr 1871 erschöpft an die Tür von Martine und Philippa klopft und auf der Schwelle ohnmächtig zusammenbricht, erklärt einer der Veehrer in einem Brief an die Schwestern, was es mit der Ankunft der jungen Frau auf sich hat. Sie musste aus Paris fliehen aufgrund der Ereignisse um die Pariser Kommune während des Deutsch-Französischen Krieges: Babettes Mann und Sohn wurden bei den Unruhen erschossen, sie selbst hat alles verloren und auch ihr Leben war bedroht. In dem einstigen Verehrer einer der Schwestern hat sie einen Fürsprecher gefunden, und so landet Babette schließlich per Schiff im abgelegenen Berlevåg. Der Schlusssatz des Briefes erklärt schließlich lapidar: Babette kann kochen, weshalb die Schwestern beschließen, die Französin als Magd aufzunehmen und sich von ihr mit Stockfisch und Brot bekochen zu lassen.

    Vierzehn Jahre später erfährt Babette durch einen Brief, dass sie in der Lotterie gewohnnen hat: 10.000 Francs. Eine gewaltige Summe, und Babette bittet darum, als Dankeschön für ihr gewährtes Asyl und zu Ehren des hundertsten Geburtstags des verstorbenen Probstes ein französisches Gastmahl ausrichten zu dürfen. Martine und Philippa mögen ihr den Wunsch nicht abschlagen, doch als sie die umfassenden Vorbereitungen für das Fest beobachten, wird ihnen doch mulmig zumute. Sie warnen ihre strenggläubigen Gäste vor, verzweifelt fast, was da auf sie zukommen mag, und diese Gäste beschließen, das Essen nicht zu kommentieren, um ihre Gastgeberinnen nicht in Verlegenheit zu bringen.

    Tatsächlich steht in der Erzählung weniger das Essen selbst im Vordergrund - es wird gerade einmal von drei Gängen verraten, was es gibt, die restlichen Gänge werden nicht gesondert erwähnt, und auch die Zubereitung der exquisiten Speisen findet im Verborgenen hinter der verschlossenen Küchentür statt, ohne dass die Lesenden einen Blick darauf werfen können.

    Worauf die Autorin die Aufmerksamkeit lenken möchte, sind lt. Nachwort die Gäste selbst sowie die große Künstlerin, Babette. Ein eher zufällig hinzugekommener Gast (ein schwedischer General und eben jener zweite seinerzeit abgewiesene Verehrer) erkennt die Großartigkeit der Speisen und glaubt, seinen Sinnen nicht trauen zu können. Pariser Haute Cuisine in dieser Einöde am Rande der Welt? Alle anderen jedoch essen sich wie vereinbart stoisch durch die Gänge und versuchen sich unbeeindruckt zu geben - doch vergebens. Dieses Gastmahl verändert die Menschen, sicherlich auch mit Hilfe der exquisiten alkoholischen Getränke, vor allem aber durch die Kochkunst Babettes. Das einzigartige Gefühl von absolutem Genuss und Erhebung. Da steht niemand unbeeindruckt vom Tisch auf.

    Klug konzipiert, mit keinem überflüssigen Wort oder unnötigen Ablenkungen skizziert Tania Blixen die Geschehnisse und den harschen Kontrast zwischen Strenggläubigkeit und Armut auf der einen Seite, Genuss und Kunst auf der anderen - und Babettes Kochkunst als Brückenschlag zwischen beiden Welten. Hier ist jedes Wort wohlgesetzt, und doch lässt sich die Erzählung flüssig lesen, durchsetzt mit feindosiertem Humor. Das ergänzende Nachwort weist zudem auf zu beachtende Details hin, was ich als hilfreich empfand.

    Alles in allem eine gelungene Neuauflage des Klassikers, und bei Gelegenheit werde ich mir sicher auch die Verfilmung anschauen.


    © Parden

  20. Cover des Buches Gott, wo steckst du? (ISBN: 9783747401101)
    Manfred Spitzer

    Gott, wo steckst du?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: In Anbetracht der für unsere Zeit (kurz vor den "letzten sieben Jahren der Erde"!) für die "gänzlich entartete Menschheit" von "GOTT" prophezeiten extremen äußeren & inneren (seelisch-geistigen) Katastrophen, sollte sich jeder baldmöglichst mit beßerer Literatur beschäftigen (Gerd Gutemann, Franz Deml, M. Kahir, Kurt Eggenstein...!), die ihn geistig, moralisch, ethisch... voranbringt! Ein Mangel herrscht diesbezüglich nicht! Insbesondere deshalb nicht, weil GOTT selbst laut Seinen eigenen Aussagen, seit fast 2000 Jahren mindestens alle 50 Jahre mindestens einen Menschen göttlich inspirierte und ihm vieles Mitteilenswerte gab! Siehe z.B. Emanuel Swedenborg, Thomas von Kempen...! Der Höhepunkt der Mitteilungen bestand unzweigelhaft in Dem, was Jakob Lorber & Bertha Dudde erhielten! Spätestens hier ist ganz klar zu lesen & zu erkennen; "Gott, wo steckst du?" Wer Das nicht tut, den wird vielleicht der "Feind aus den Lüften" aus seinem geistigen Tiefschlaf holen, allerspätestens das Ende besagter 7 Jahre!

    2) Die 3 Teilnehmer der Gesprächsrunde
    Österreichischer Kabarettist "Gunkl" (Günther Paal)
    Harald Lesch
    Psychiater Manfred Spitzer: lovelybooks Manfred-Spitzer/Digitale-Demenz

    3) Hilfreiches
    Leseproben: 14 S.: https://www.m-vg.de/mediafiles/Leseprobe/9783747401101.pdf

    4) Rezensionen: ?

    5) Meine Rezensionen zu Büchern der Autoren
    Kabarettist "Gunkl" (Günther Paal)
    Harald Lesch:
    Manfred Spitzer: Digitale-Demenz

    6) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    S. 14: SPITZER: Also die Gedanken von Dietrich Bonhoeffer und so. »Manfred, was glaubst du wohl, wie du besser rüberkommst?« Das hat mich sehr beeindruckt. Hat sicherlich meinen Austritt aus der katholischen Kirche um einige Jahre hinausgezögert … Aber letztlich bin ich einfach auch jemand, der dann irgendwann gesagt hat: Das muss nicht sein. Es ist ja nicht so – des- wegen sitzen wir doch alle hier –, dass uns das nicht beschäftigt. Man denkt darüber nach. Man denkt über sich nach, man denkt über die Welt nach, man denkt sogar über sich, Gott und die Welt nach, und das tun, glaube ich, die meisten Leute. Deswegen glaube ich auch, dass die meisten Leute religiös sind, selbst die, die sagen: »Ich bin in keiner Kirche«, oder selbst die, die sagen: »Ich bin nicht religiös.« Und vor allem die, die sagen: »Ich bin absolut nicht religiös.« Die sind dann schon wieder so fanatisch, dass man mit gewissem Recht sagt, dass sie dann einfach die Religion des Atheismus vertreten....

    SPITZER: ...Mit Kant ist es abgehakt: Man kann nicht beweisen, dass es Gott gibt. Man kann aber auch nicht beweisen, dasses ihn nicht gibt. GUNKL: Also, ich setze mich einen Nachmittag hin und überlege mir Entitäten, die diese Eigenschaften mit Gott teilen, dass sie weder beweisbar noch wiederlegbar sind. Irgendwann komme ich auch auf das fliegende Spaghettimonster und was auch immer. Und bald habe ich so 300, 800 oder 2000 Dinge beieinander, denen ich die Ursache für das Universum oder was auch immer zuschreiben kann, immer vorausgesetzt, man kann über sie überhaupt nichts sagen, außer den Satz: »Es gibt es, weil ich daran glaube.« Dann kann 16 ich also dieses halbe Promille Gott, das übrig bleibt, auch noch ausstreichen. Und die Idee grundsätzlich auf einen Sonderideen-Komposthaufen schmeißen
    und davon ausgehen, dass es keinen Gott gibt. Das ist sehr vernünftig. Denn jemanden zu erfinden, dem ich on the fly permanent irgendwelche Apologeten unterfüttern muss, um die Idee aufrechtzuerhalten, das ist sehr mühsam. Für mich. In einer Gruppe ist es
    was anderes. Gruppen funktionieren natürlich besser mit einem Gott. Ich glaube, die Welt ist mit Bordmitteln erklärbar. Mehr, als dass man es weiß, gibt es nicht zu wissen.[Das zeugt von viel Hochmut & Dummheit!] Und Glaubenskonzepte unterliegen einem
    gewissen Ausleseprozess. Also, zum Beispiel die Be-
    weisbarkeit eines Gottes ist etwas, was diesen Gott
    unmöglich macht. Wenn er wirklich beweisbar ist, fällt
    er aus, weil dann ist auch beweisbar, dass es ihn nicht
    gibt. Und diese Ideen halten sich in Gruppen. Und ich
    glaube nicht, dass irgendein Kaspar-Hauser-Kind auf
    sich allein gestellt im Wald mit allem Dopamin und
    einem großen Frontalhirn auf die Idee eines Gottes
    käme. Das alles natürlich auch noch vor dem Hinter-
    grund, dass Götter regelmäßig mit denen ausster-
    ben, die sie anbeten.


  21. Cover des Buches Das Buch vom Frieden (ISBN: 9783417264906)
  22. Cover des Buches Untergehen oder Umkehren (ISBN: 9783374069156)
    Alexander Garth

    Untergehen oder Umkehren

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: a) Jesu Versprechen gemäß Joh 14:16,21,26 & deren sehr hilfreiche & Klarheit Erfüllungen (v.a. Lorber, Dudde...) hat Garth (alexandergarth.de) fatalerweise nicht beachtet! Siehe unten. Im positiven Fall hätte er wesentlich beßere Aussagen formulieren können zu
    a1) "Untergehen oder Umkehren",
    a2) "erneuerte Christologie" & "erneuerte Ekkesiologie" ("Innere Kirche" = wahre Kirche = Herzkirche!)
    a3) seiner provokanten Hauptthese "Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat"
    a4) ...

    b) Detailliert auf den Inhalt einzugehen (Inhaltsverzeichnis siehe unten), spare ich mir & verweise statt dessen auf die für Sola-Scriptura-Doktrin-Verfechter & -Gläubige relativ gute Rezension von dr-martin burkhardt.de.

    c) Prophezeite Kirchenuntergänge!
    Den (endgültigen) Untergang der Äußeren Kirchen (Landeskirchen, Volkskirchen...) festzustellen & zu prophezeien, ist eine einfache Sache, da davon bereits im AT die Rede ist (Propheten, v.a. Daniel, Jesaja) und Jesus darüber ausführlich im Jünger- & Bekanntenkreis sprach, zumeist mit sehr ernst zu nehmenden Verschwiegenheitsverpflichtungen (mit Sttrafandrohungen! Siehe Jakob Lorber!)! Diese geheim zu haltenden Informationen einschließlich der hochrelevanten Endzeit-Prophezeiungen, -Warnungen, -Erläuterungen & -Hilfen sind aber vollumfänglich (!) & mit vielen Ergämzungen durch Jesus Christus seit über 100 Jahren (Jakob Lorber) bzw. über 50 Jahren (Bertha Dudde) der (deutschsprachigen) Menschheit bekannt gemacht worden!

    Garth hätte viel Gutes für sich & seine Leser getan, so er, als Sola-Scriptura-Indoktrinierter & -Doktrin-Verfechter im Zeitalter "Nahe an 2000 Jahre" (M. Kahir!) Christi "Neuoffenbarung" (v.a. Lorber) & Ergänzungsoffenbarungen (v.a. Dudde) nicht ignoriert hätte! Denn was "Untergehen oder Umkehren" wirklich bedeutet bzw. bedeuten sollte, weiß NATUR-gemäß keiner beßer als der "Unbewegte Beweger"!

    2) Hilfreiches
    a) youtube.com: Alexander Garth im Interview zu seinem neuen Buch »Untergehen oder Umkehren«
    b) alexandergarth.de
    c) wikipedia.Alexander Garth 
    d) alexandergarth.de Interview_02.pdf: "Es gibt keine Alternativen zum Zweifeln: Bernd Gülker im Interview mit Alexander Garth"
    e) facebook.com/GottinBerlin/posts: In seinem Buch „Untergehen oder umkehren“ zeichnet der evangelische Pfarrer Alexander Garth ein düsteres Bild für die Zukunft der Landeskirchen. Die Volkskirchen befinden sich nach seiner Einschätzung im freien Fall. „Wir erleben gerade, wie die Ära der Volkskirche zu Ende geht“, so Garth. Der Niedergang des Glaubens in Europa sei ein Prozess mit komplexen Ursachen, die sich aber zurückführen lasse auf eine Primärursache.

    3) Zitate aus dem Rezensionsbuch & meine Kommentare
    S. 21-22: " Jetzt, wo die Bedingungen in einer freiheitlichen Ordnung [???] nicht mehr gegeben sind, kollabiert folglich auch die aus der Zeit der Staatskirche stammende Volkskirche. Die gute Nachricht ist: Mit dem Untergang der Volkskirche geht keineswegs die Kirche Jesu unter.[Falscher Begriff & falsch verstanden: Die Kirche Christi ist eine innere! Sie ist die "Wahre Kirche" und die der gläubigen Herzen! Hier hat sich die Seele dem GEISTFÜNKLEIN zugewendet!] Die gedeiht besser unter anderen Bedingungen und mit einem anderen Betriebsmodell, wie wir an dem weltweiten Aufbruch des Christentums erkennen können. Der britische Religionssoziologe David Martin sieht durchaus Chancen für die alten europäischen Kirchen.Die könnten zu neuer Dynamik finden, wenn »sich die alten Verbindungen der Kirchen mit der Staatsmacht und dem Territorium einmal gelockert haben«, die Kirchen sich ihrem eigentlichen Auftrag zuwenden und »die Verstrickungen und sozialen Trümmer ihrer Vergangenheit nicht länger als Hemmnisse wirken«. 3 Daher hat höchstwahrscheinlich der christliche Glaube auch in Europa seine beste Zeit noch vor sich. [Nein, das widerspricht m.E. Christi Prophezeiungen bei Lorber & Dudde!] Das hängt auch mit dem nun folgenden Punkt zusammen:

    Zweitens: Individuell gewählte Religiosität (der zweite Megatrend) ist viel näher am Neuen Testament und an dem Leben und der Verkündigung der frühen Kirche. Denn das Christentum ist original eine Konversionsreligion. »Kehrt um und glaubt an das Evangelium«, lautet die Zusammenfassung der Verkündigung Jesu. Und Paulus bringt seine apostolische Botschaft auf den Punkt mit den Worten: »Lasst euch versöhnen mit Gott!« Der Aufschwung gewählter Religion hat durchaus etwas Positives und Gottgewolltes: nämlich dass das eigentliche Wesen der Kirche als Gegenüber und Alternative zur säkularen Bürgergesellschaft, als »Salz und Licht der Welt«, besser verleiblicht wird und damit auch sichtbarer. Erste Ansätze für diese Entwicklung hatten wir schon einmal in der DDR als die Kirche die freie und religiöse Alternative zur Diktatur mit ihrer atheistischen Staatsdoktrin war. Aber das ist ja durch die komplette Übernahme des westdeutschen Systems verschwunden. Ein Mensch, der sich für die Option des christlichen Glaubens entschieden hat, wird diesen authentischer und begeisternder leben und verkündigen."

    4) Inhaltsverzeichnis
    "Inhalt — 11
    INHALT
    1. Das Ende einer Ära – 15
    Zeitenwende – 15
    Der weltweite Aufschwung von Religion [???] – 15
    Europas Kirchen im Krisenmodus – 17
    Zwei Sterbeprozesse und zwei religiöse Megatrends – 19
    Die Chance des Umbruchs – 27
    2. Von einer verfolgten Religion zur Staatsreligion – 31
    Als das Christentum eine revolutionäre Alternative war – 31
    Eine verfolgte religiöse Bewegung wird Staatsreligion – 38
    Das Christentum wird zur Zwangsreligion – 42
    Minimalchristentum wird zum Normalchristentum – 43
    Von gewählter zu geerbter Religion – 45
    Kein Gegenüber mehr zur Bürgergesellschaft – 46
    Die Kirche in der Versuchung der Macht – 47
    3. Die Immunisierung eines Kontinents – 51
    Herdenimmunität – 51
    Dankbar für die Segnungen des Konstantinischen Erbes – 52
    Latente religiöse Immunisierung – 54
    Immunisierung durch Fehlentwicklungen in der
    Geschichte der Kirche – 56
    Immunisierung durch Minimalchristentum – 58
    Religiöser Monopolismus und Immunisierung – 65

    Immunisierung durch reduktive Theologie – 73

    Immunisierung durch Moralisierung – 77

    4. Schadensmeldungen – 83

    Das reduktive liberale Denkraster – 83

    Das Weltbild des liberalen Denkrasters – 85

    Ideologische Bibelkritik – 87

    Eine wissenschaftliche Alternative – 90

    Der eigentliche Schaden – 93

    Die Einzigartigkeit Jesu – 100

    5. Das Ende einer Illusion – 105

    Der Blick auf die USA – 105

    Der religionssoziologische Befund – 107

    Eine Illusion – 111

    Konservativ ist auch keine Lösung – 113

    6. Der Messias und die Rotfarbene Königin – 115

    Die Rotfarbene Königin autorisiert, wenn Jesus verkündigt wird – 115

    Leerstelle Pneumatologie – 116

    Wo der Geist wehen will – 117

    Der Geist weht, wo Christus verkündigt wird – 117

    Geist und Glaube – 120

    Das Gebet des Glaubens – 121

    Der Heilige Geist und Umkehr – 122

    Der Heilige Geist und die Sakramente – 124

    Worship – Geisterfahrung im Gewand von Sacro-Pop – 125

    Der Heilige Geist und Mission – 126

    Christologie und Kirche – 127

    Zwei entscheidende Fragen – 132

    7. Commitment – 133

    Wenn Geld und Mitarbeiter fehlen – 133

    Was für eine Verschwendung! – 137

    Die Faszination Christi – 140

    Sein Tod - unser Leben! – 140

    Welt auf den Kopf gestellt – 143

    Die Faszination seiner geheimnisvollen Geburt – 144

    8. Aufstehen und Umkehren – 149

    Eine Diagnose, aber keine Therapie – 149

    Der Johannes hatte es gut:

    Unterschiedliche Probleme, eine Lösung – 154

    Können Institutionen umkehren? – 154

    Theologie kann auch anderes – 159

    Theologie als Anbetung – 166

    9. Missionarische Kirche in der Balance von progressiv und konservativ – 169

    Missionsgeformte Kirche – 169

    Eine Staatskirche steht auf – 170

    Konversion entdecken – 175

    Eine persönliche Revolution der Gesamtschau – 177

    Weite und Tiefe von Konversion – 179

    Die dreifache Bekehrung: Erstens die Bekehrung zu Christus –180

    Zweitens: Die Bekehrung zur Kirche – 181

    Drittens: Die Bekehrung zur Welt – 183

    Bekehrung zu Christus, Kirche und Welt in gesunder Balance – 185

    Wachsende Gemeinden und sechs Thesen – 187

    Die Balance von progressiv und konservativ – 199

    Eine neue Kultur – 206

    Persönliche Erfahrung – 206

    Eine neue Ästhetik – 208

    Neun Faktoren der Faszination – 210

    Schluss – 210

    Zusammenfassung: Zwölf Leitsätze der Hoffnung – 212

    Dank – 219

    Anmerkungen – 223"

  23. Cover des Buches Glorreiche Ketzereien (ISBN: 9783954380916)
    Lisa McInerney

    Glorreiche Ketzereien

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Lisa McInerney aus der irischen Provinz Connacht wurde durch das Bloggen zu einer kleinen Berühmtheit. Schließlich begann sie, motiviert durch den Schriftsteller Kevin Barry, auch Kurzgeschichten zu schreiben. 2016 erschien schließlich ihr Debütroman "Glorreiche Ketzereien", der für den Irish Book Award nominiert und mit dem Baileys Women's Prize for Fiction ausgezeichnet wurde.


    Glorreiche Ketzereien: Ein Krimi. Eine Familiengeschichte. Ein Liebesdrama.


    Maureen Phelan erschlägt eines nachts mit einer Devotionalie einen Einbrecher. Eine Reihe von Ereignissen wird dadurch in Gang gesetzt. Ihr Sohn Jimmy - dem Verbrechen nicht fremd sind - holt sich für die Entsorgung der Leiche Hilfe bei seinem alten Freund Tony Cusack. Dieser ist Vater von sechs Kindern, alleinerziehend und Alkoholiker. Das Verhältnis zu seinem ältesten Sohn Ryan ist schwierig. Doch der 15jährige verbringt ohnehin die meiste Zeit mit seiner ersten großen Liebe Karen und treibt sich nachts auf den Straßen herum, um Drogen zu verkaufen. Dort trifft er auch auf die Prostituierte Georgie, die sich gerade Sorgen, um ihren Freund Robbie macht, der wiederum gerne nachts in Häuser einsteigt und seit kurzem spurlos verschwunden ist...


    Lisa McInerney ist eine Meisterin der Sprache und des Erzählens


    "Lebensklug" nennt Deutschlandfunk Kultur den Debütroman der Irin. Ihr Talent zur Groteske zeichne sie aus, schreibt Der Standard.


    Was mir am besten gefällt ist ihr Feingefühl für verschiedene Blickwinkel und ihre Leichtigkeit in der Sprache, auch wenn sie über schwere Themen schreibt. Außerdem sind die Entwicklung der Charaktere durch und durch nachvollziehbar und glaubhaft. Grundsätzlich also ein Buch, das sich schnell weglesen lässt. Was es mir aber dennoch schwer gemacht hat: Die Geschichte voller Drogen, Alkohol, Verbrechen, Gewalt ist so weit weg von meiner Realität, das ich mich in keine Figur wirklich hineinversetzen konnte. Dennoch ist es eine überaus lohnenswerte Geschichte mit einem grandiosen Ende, das alle Fäden wieder zusammenbringt.



  24. Cover des Buches Liebesbriefe (ISBN: 9783717523161)
    Abaelard

    Liebesbriefe

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht
    Abaelard ist ein gewitzter theologischer Karrierist im mittelalterlichen Frankreicht. Mit scharfem Verstand und großem Mundwerk redet er sich auf der Leiter der kirchlichen Lehre empor und gerät mit vielen in Streit. Er teilt hart aus und steckt viel ein. Die alten Authoritäten wollen sich nicht leicht verdrängen lassen. Als Lehrer lernt er die hochgebildete Heloise kennen und die beiden verlieben sich unsterblich in einander. Die körperliche Begierde ergreift den Theologen und die junge Maid. Bald ist sie schwanger und man heiratet unter widrigen Umständen. 

    Der Vormund von Heloise ist aufs äusserste verstimmt und arrangiert als Vergeltung die Kastration des jungen Lovers durch gedungene Strolche. Der so unsanft wieder auf die Theologie zurückverwiesene Abaelard verfolgt nun notgedrungen diesen Weg des Heils weiter. "Für den heiligen Dienst des Altars machte es ihn umso tauglicher, als ihn nun kein fleischliches Gelüst mehr störte." Heloise kommt in ein Kloster und die beiden verlieren sich für einige Zeit aus den Augen. Heloise wird Äbtissin und es entsteht wieder Kontakt zwischen den beiden und Briefe werden ausgetauscht. Ihre Liebe wird eindrücklich geschildert und theologisch aufbereitet. Die  Beziehung wird auf Jesus und die göttliche Liebe projiziert. Nicht alle Argumente sind für heutige Zeitgenossen ohne weiteres nachvollziehbar. 

    Nach Abaelards Tod wurde er im Kloster der Äbtissin beigesetzt, wo sie dann neben ihm schliesslich auch ihre letzte Ruhe fand. Nach den Wirren der Revolution wurde das Liebespaar auf den Père-Lachaise umgebettet. Dort liegen die beiden heute immer noch und nur etwa 200m entfernt vom Grab Jim Morrisons von den Doors. 

    Die Briefe sind sehr kunstvoll und mit vollendeter Courtoisie geschrieben. Sie breiten die mittelalterlichen religiösen Auffassungen aus und beleuchten gleichzeitig die persönlichen Gefühle, die Anfechtungen und die Schwierigkeiten dieser beider Menschen in ihrer damaligen Zeit. Als Vorlage für heutige Liebesbriefe kann man sie aber kaum gebrauchen. Die religiöse Zentrierung ist uns abhanden gekommen. 

    Ausgabe: Abaelard und Heloise Liebesbriefe Manesse Bibliothek der Weltliteratur Zürich 2014 Aus dem Lateinischen von Hans-Wolfgang Krautz. Mit einem Nachwort von Georges Duby.

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