Bücher mit dem Tag "reliquien"
69 Bücher
- Stefan von der Lahr
Hochamt in Neapel
(40)Aktuelle Rezension von: SikalDer Autor Stefan von der Lahr entführt uns für seinen Kriminalfall nach Italien. Zum Großteil wechseln die Schauplätze zwischen Neapel und Rom, wenngleich man auch Ausflüge über den halben Globus macht – so scheint es mir. Doch alles der Reihe nach …Der römische Commissario Bariello ermittelt in einem Verkehrsunfall, bei dem ein Mann anscheinend absichtlich überfahren wurde. Nach den ersten Spuren stellt sich heraus, dass der Fall verzwickter sein muss, als zuerst angenommen und auch in die Politik hineinreicht. Viele Indizien häufen sich gegen einen nach außen hin seriöse Firma, die zuvor Arbeitsplätze geschaffen und auch ein besonderes Zertifikat erhalten hat – hier kann es doch keine Ungereimtheiten geben, oder? Welche dunklen Geschäfte werden hier verschleiert?
In Neapel stößt der neue Weihbischof Montebello durch Zufall auf eine Spur, dass Alexander des Großen sterbliche Überreste in Neapel zu finden sind. So nach und nach stellt sich heraus, dass auch Mitglieder der katholischen Kirche nur Menschen sind und ein offensichtlicher Skandal aufzudecken ist. Währenddessen sterben in Neapel Kinder, ohne dass es eine Spur dafür zu geben scheint. Erst als Bariello und Montebello zusammenarbeiten, beginnen sich Zusammenhänge herauszustellen.
Die Geschichte ist durchaus spannend zu lesen, viele kunsthistorische und kirchengeschichtliche Hintergründe tun das übrige. Wenn man sich für Historisches interessiert, wird man hier gut bedient. Was mich während des Lesens zum Teil verwirrte, waren die vielen vielen Namen, die ich mir einfach nicht merken konnte. Auch wechselten häufig die Orte und der Autor spricht eine solche Themenvielfalt an, dass es mir zu viel wurde – nicht nur die Mafia spielt in großem Stil mit, auch russischen Oligarchen begegnet man, radioaktiver Abfall, Umweltschutz, Kriegsgeschehen, historische Sensation, Abhöraktionen, Pädophilie, und und und … Hier wäre definitiv weniger mehr gewesen.
Die Charaktere werden klar in Sympathieträger und Bösewichte unterteilt. Auch schwebt ein apokalyptisches Szenario wie ein Damoklesschwert über der Geschichte, was die Spannung aufrecht hält und viel Aufmerksamkeit fordert.
Für mich war es ein Sammelsurium an Namen, Orten und Themen, ein Zuviel des Guten. 3 Sterne
- Fred Vargas
Die dritte Jungfrau: Kriminalroman
(180)Aktuelle Rezension von: roxfourIch habe nun von Fred Vargas das dritte Buch gelesen und nach wie vor gilt das Motto, dass die Bücher nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen um mit dem Inhalt klar zu kommen. Es gab in diesem Band zwar mehrfach Verweise auf einen der drei Vorgängerbände, das hat das Leseverständnis aber nicht gestört.
Der Brigadeleiter Adamsberg hat es mit zwei Morden zu tun, die scheinbar eher dem Drogenmilieu zugeordnet werden. Nach und nach hat er jedoch den Eindruck, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und stösst immer wieder mal auf kleine Details, die das Ganze immer verzwickter machen. Neben den Ermittlungen kämpft er noch mit der gescheiterten Beziehung zur Mutter seines Sohnes und arbeitet auch noch einen Vorfall aus seiner Kindheit auf.
Alles in allem hat Fred Vargas einen abwechslungsreichen und ausschmückenden Schreibstil. Mir persönlich waren einige Passagen dann doch zu langatmig ausgeschmückt, sodass ich dann einzelne Abschnitte nur noch überflogen habe. Die Story fand ich vom Spannungsverlauf her gut aufgebaut und mit den zwei Nebenschauplätzen von Adamsberg abwechslungsreich.
- Gabriele Breuer
Luzifers Töchter
(18)Aktuelle Rezension von: AsbeahBei Zwillingen muss eins der zwei vom Teufel gezeugt worden sein - so heißt es im Aberglauben des Mittelalters. Deshalb haben die Zwillinge Ysa und Griet auch nicht viel zu Lachen, zumal sie auch noch Waisen sind. Als Söldner ihnen auch noch das Letzte rauben, bleibt ihnen nichts anderes mehr als auf Wanderschaft zu gehen, auf der Suche nach Brot und Unterkunft. Sie schließen sich einem umherziehenden Bader an und geraten dabei in die Kriegswirren um Köln.
Der historische Teil ist gut recherchiert, die Intrigen und Spannungen zwischen dem Erzbischof, den Patriziern und Adligen scheinen mir stimmig. Die brenzligen Gefahren, in die sich die beiden jungen Frauen immer wieder freiwillig begeben, nicht so ganz. Einiges erschien mir auch nicht ganz logisch, physisch oder zeitlich nicht machbar.
Mein Fazit: Alles in allem eine spannende Geschichte, der Unterhaltungswert steht hier im Vordergrund, und der ist gelungen. 4 Sterne von mir!
- Andrea Schacht
Die elfte Jungfrau
(107)Aktuelle Rezension von: WolfhoundDieses Mal wird Almut nur bedingt von Ivo unterstützt, denn dieser wird von seinem Abt in anderer Angelegenheit abberufen. Dennoch unterstützt er Almut auf seine Weise bei ihren Nachforschungen.
Ich mag die Atmosphäre, die Andrea Schacht in jedem Buch der Reihe kreiert. Sie schafft es auf unterhaltsame Weise Glaube und Verbrechen miteinander zu verbinden ohne dass es übertrieben ist.
Vom Prinzip her verlaufen die Bücher der Reihe immer nach dem gleichen Schema ab und dennoch konnte mich dieser Band wieder begeistern. Es schwang eine besondere Spannjng mit, nicht nur bezüglich des Kriminalfalls, auch im Hinblick auf die Beziehung zwischen Almut und Ivo.
Meister Krudener fand ich wieder einmal sehr besonders und es hat mich sehr gefreut, endlich mehr von seiner und auch Ivos Geschichte zu erfahren.
Jetzt bin ich sehr gespannt, was der letzte Teil noch für mich bereithält.
- Anne Grießer
Das Heilige Blut
(22)Aktuelle Rezension von: Wichella
KlappentextZu Unrecht des Diebstahls bezichtigt, muss die junge Magd Fronika aus Mainz fliehen. Im kleinen Städtchen Dürn im Odenwald, ganz am Rande des Erzbistums, soll ihr Großonkel als Leutpriester wohnen. Nach einer gefahrvollen Reise findet sie Zuflucht im Pfarrhaus. Doch ihr Glück währt nur kurz, wenige Tage später liegt der Priester im Sterben. Auf dem Totenbett beichtet er Fronika seine größte Sünde: Er hat das Blut Christi auf dem Altartuch vergossen und plötzlich erschien das Antlitz des Herrn auf dem Tuch, das er voller Furcht einfach versteckt hat. Seine fromme Nichte muss ihm versprechen, das Tuch zu bergen und in die richtigen Hände zu geben. Doch an wen soll sich Fronika wenden? Als das Korporale seine heilende Kraft zu zeigen beginnt, gerät sie in höchste Gefahr, denn alle wollen sich des wundertätigen Tuchs bemächtigen, Priester und Gauner, Gläubige und Skeptiker. Anne Grießer entwirft ein lebendiges Bild vom Streben einer jungen Frau im mittelalterlichen Walldürn zur Zeit der Anfänge der Wallfahrt, auf die sich bis heute Pilger aus Mainz, Köln und ganz Deutschland begeben.
Zum Autor,
Biografie Anne Grießer ist 1967 in Walldürn geboren und lebt heute in Freiburg. Seit dem Ethnologie- und Germanistikstudium lebt sie ihre kriminelle Ader auf dem Papier und auf der Bühne aus. Als Mitglied der Theatergruppe Mordsdamen schreibt und veranstaltet sie interaktive Mitmachkrimis, sowie Dunkel-Dinners á la crime. Zahlreichen Kurzgeschichten, Theaterstücken und einem Kriminalhörspiel folgte 2006 der erste Kriminalroman. Mehrere Nominierungen für den Agatha-Christie-Kurzkrimipreis und Gewinnerin des Afrika-Kurzgeschichten-Wettbewerbs des Ronald-Henss-Verlages
Eigene Meinung:
Zum Inhalt möchte ich nicht noch mehr schreiben als schon im Klappentext steht. Vielmehr sollte man im Vorfeld wirkllich nicht wissen, wenn man das Buch lesen möchte und das kann ich nur empfehlen!
Davon abgesehen, dass ich gerne historische Romane lese, hat mich das Buch gelockt, weil Walldürn hier in der Nähe liegt und ich das Städtchen sowie die Kirche dort kenne. So oder ähnlich wie im Roman geschildert, mag es sich damals im 14. Jahrhundert zugetragen haben, bevor Dürn zum Wallfahrtsort Walldürn wurde. Man kann an das glauben, was da geschildert wird oder auch nicht ( ich werde jetzt hoffentlich nicht gesteinigt wenn ich das so ausdrücke), es tut dem Roman keinen Abbruch.
Ich nehme es als einen Mittelalterroman, der gut, flüssig und spannend geschrieben ist. Es geht um falsche Beschuldigungen, Verzweiflung , Aberglaube, Mord und natürlich auch um Liebe. Nicht nur das Geschehen, auch die Charaktere und die Atmosphäre dieser Zeit ist so was von gelungen dargestellt, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte.
Einen halben Stern ziehe ich allerdings trotzdem ab. Die Zeit, in der Fronika auf dem Weg von Mainz nach Dürn ist, finde ich ein bissel kurz gehalten. Einen so langen Weg mit all den Gefahren hätte man etwas ausführlicher und detaillierter schildern können. Da habe ich den Eindruck, die Geschichte will endlich in Dürn ankommen, wo sie sich dann, ohne dass es was zu mäkeln gibt, zu einem richtigen mittelalterlichen Krimi entwickelt. - Jutta Wilke
Holundermond
(136)Aktuelle Rezension von: KerryDie 12-jährige Nele Wagner freut sich, wie jeder Schüler, unbändig auf die Sommerferien. Doch anstelle die freie Zeit mit ihrer Familie und ihren Freunden zu genießen, ereilt Nele eine schlechte Nachricht nach der anderen. So muss sie erfahren, dass ihre Eltern, Jan und Lilli, sich trennen werden und noch dazu muss ihr Vater, ein bekannter Historiker, dringend zu einem Auftrag nach Mauerbach abreisen. Vermehrt kam es in letzter Zeit zu Diebstählen wertvoller Kirchenreliquien, bei deren Aufklärung Jan helfen soll.
Nele ist so richtig sauer auf ihre Eltern, sodass sie sich entschließt, mit ihrem Vater zu reisen, allerdings ohne das Wissen eines ihrer Elternteile. Sie versteckt sich kurzerhand auf dem Rücksitz des väterlichen Autos und es gelingt ihr lange Zeit unentdeckt zu bleiben. Erst kurz vor Wien (Mauerbach liegt in der Nähe von Wien) bemerkt ihr Vater seinen blinden Passagier und so beschließen sie, dass Nele ein paar Tage bei ihrem Vater bleiben darf, obwohl dieser anfänglich alles andere als begeistert von der Situation ist. Auch wenn das jetzt nicht die verquere Situation ihrer Eltern auflöst, so hat sich doch Nele etwas Zeit erkauft, bis sie sich mit diesen ernsten Themen auseinandersetzen muss.
Vor Ort angekommen, wird Nele sofort herzlich von der Pensionsinhaberin Viviane empfangen und zu ihrer großen Freude ist es dort auch einen Jungen in ihrem Alter, mit dem sie sich sofort gut versteht: Flavio. Dieser lebt mit seinem Vater vor Ort, der das Eiscafé im naheliegenden Kloster betreibt. Im Rahmen der Arbeit ihres Vaters lernt sie auch dessen Kollegen Dr. Stephan Holzer kennen, ein Mann, der ihr auf den ersten Blick mehr als unsympathisch ist. Zusammen mit Flavio erkundet Nele die Abtei und erlebt so manches Abenteuer, immer auf der Hut vor den Erwachsenen, denen es so gar nicht recht ist, dass sich die Kinder dort aufhalten. Als jedoch Jan eines Tages verschwindet sind Neles und Flavios Spürsinn gefragt, um Licht hinter dessen Verschwinden zu bringen, denn womöglich hängt dieses mit den Diebstählen zusammen. Ist Jan dem Dieb zu nahe gekommen?
Abenteuer in Mauerbach! Der Plot wurde kindgerecht und spannend erarbeitet. Besonders gut haben mir die Schilderungen der örtlichen Gegebenheiten gefallen. Ich hatte hier immer das Gefühl, direkt vor Ort zu sein. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Nele ist ein sehr aufgewecktes Mädchen, das ihren eigenen Kopf hat und nicht bereit ist, die Dinge als gegeben hinzunehmen, die ihr als solche präsentiert werden. Flavio ist von beiden eher der gemäßigte Part, was jedoch nicht bedeutet, dass er nicht bereit wäre, Risiken einzugehen, wenn er der Meinung ist, dass diese es wert wären. Den Schreibstil kann ich nur als bildhaft beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat. - Christoph Görg
Reliquiae - Die Konstantinopel-Mission - Mittelalter-Roman über eine Reise quer durch Europa im Jahr 1193. Nachfolgeband von "Der Troubadour"
(22)Aktuelle Rezension von: beastybabeIm zweiten Teil der tollen Reihe begleiten wir die bereits im Vorgängerband sehr lieb gewonnenen Figuren auf einer echt beschwerlichen Reise.
Die Kirche macht etwas Stress und um die Würdenträger zu besänftigen, kommt Niki auf die Schnapsidee, sie könnten eine ganz besondere Reliquie besorgen.
Um die zu bekommen, müssen sie aber erst eine mehrwöchige Reise auf sich nehmen. Das war in Zeiten des Mittelalters nämlich nicht so einfach, wie Niki wieder einmal leidvoll feststellen muss. Nur noch selten vermisst er sein "altes Leben" in der heutigen Zeit. Es sieht jetzt auch so aus, als würde er dauerhaft im Mittelalter bleiben, was mich wirklich freut - vor allem auch für Engel.Die Geschichte ist wieder eine absolut gelungene Mischung aus Emotionen, Humor, Spannung und Historischem. Die liebenswürdigen Gefährten rund um Niki und Engel bekommen noch etwas Zuwachs. Leider überleben wieder nicht alle das Ende, aber das wäre auch zu unrealistisch. Ein mächtiger Feind, Räuberbanden und Naturgewalten machen ihnen das Fortkommen oft fast unmöglich. Eindrückliche Szenen, einige Action und viel Bangen und Hoffen sind an der Tagesordnung.
Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich werde sofort mit Teil 3 weiter machen. Eine tolle Reihe!
- Ralf Isau
Messias
(85)Aktuelle Rezension von: thenightKlappentext:
Ein junger Mann steigt blutend vom Kreuz herab und behauptet, der wiederauferstandene Retter zu sein. Es ist der Beginn eines trügerischen Spiels um Glauben, Macht und Tod. Der neue atemberaubende Verschwörungsthriller von Ralf Isau.
Am Gründonnerstag steigt er vom Kreuz einer Dorfkirche in Irland: ein verwirrter junger Mann, der nur in Bibelzitaten spricht. Aber kann er wirklich der Messias sein? Die vatikanische Kongregation betraut Bruder Hester McAteer damit, dem Wunder nachzugehen. In der alten Heimat trifft Hester auf seine große Liebe, die er einst für die Kirche verlassen hatte, auf Misstrauen, Angst und Intrigen. Bald zweifelt McAteer nicht nur an seinen Vertrauten, sondern auch am eigenen Glauben. Handelt es sich um eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes oder wird er das spektakulärste Geheimnis unserer Geschichte aufdecken?
Mein Fazit:
Ralf Isau führt uns mit seinem Buch Messias in die Welt der katholischen Kirche, als nicht Katholik erfährt man einige interessante Dinge über die Art und Weise wie die Kirche aufgebaut ist und wie und in welchen Fällen die Kirche *Wunder anerkennt* oder auch *wahre Wunder* unter Verschluss hält, wenn es nicht in die Kirchenpolitik passt, das alles verpackt in einen rasant geschriebenen Thriller, lässt den Leser Seite um Seite umblättern immer gespannt wie es weiter geht, mit Jeshuha, wie sich der vom Kreuz gefallene Mann selber nennt, Hester, dem Wundermacher des Vatikan, der ungern in den kleinen irischen Ort fährt um die Auferstehung als Budenzauber und Betrug zu entlarven, wobei er selber nicht daran glaubt das *ist was nicht sein darf.*
Die Personen im Roman sind durchweg gut beschrieben, ihre Beziehungen untereinander nachvollziehbar und die Auflösung des ganzen unkonventionell und durchaus schlüssig, ein Thriller dessen Handlung zu keiner Zeit, an Tempo und Spannung verliert.
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen. - Lauren Kate
Engelslicht
(448)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Engelsnacht“ ist der Auftakt der „Fallen“-Tetralogie von Lauren Kate. Im Mittelpunkt steht die Dreiecksbeziehung zwischen Luce, Daniel und Cam sowie Lucindas Leben in der Besserungsanstalt „Sword & Cross“, die sie besuchen muss, weil ihr ehemaliger Schwarm in ihrer Gegenwart in Flammen aufgegangen ist.
Typisch für ein amerikanisches Jugendbuch mit weiblichem Zielpublikum verkörpern viele Figuren Stereotypen, wie man sie sich an einer High School vorstellt. Leider nicht ohne Folgen, denn die Figuren sind allesamt zu oberflächlich gestaltet. Besonders deutlich wird dies bei der Protagonistin. Sie ist gleichzeitig alles und nichts und weist generell einige Widersprüche auf. So soll sie zwar intelligent sein, aber einige Verhaltensweisen und ihre Naivität lassen daran zweifeln. Allein die Tatsache, dass sie mit dem Typen zusammen sein will, der sie von Anfang an schlecht behandelt, lässt den Leser an ihrem Verstand zweifeln und gegebenenfalls den Kopf auf den Tisch schlagen.
Allerdings muss man sagen, dass Cam definitiv nicht besser ist als Daniel. Beide tun sich nichts und sind eigentlich auch beide Red Flags. Warum Cam, der ja hauptsächlich der Bad Boy ist, so ist, erfährt man wenigstens noch. Bei Daniel ist es eigentlich nur egoistisches Gejammer, warum er Lucinda nicht an sich ran lässt. Irgendwie verständlich, was ihre Vergangenheit angeht, aber auch hier gilt, dass man Menschen, die man liebt, nicht schlecht behandeln sollte, denn das ist wirklich unromantisch.Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Fantasy-Aspekt – anders als der Klappentext vermuten lässt – viel zu kurz kommt. Natürlich gibt es die Schatten, die Luce sieht, aber ansonsten dauert es sehr lange, bis endlich etwas phantastisches passiert. Das kommt erst im letzten Viertel des Buches.
Die Grundidee der Geschichte ist wirklich gut, aber leider wurde nicht viel daraus gemacht. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Roman eines der ersten Werke der Autorin ist und einfach noch nicht die Fähigkeiten vorhanden waren, das Thema exzellent umzusetzen. Zur Unterhaltung reicht es aber allemal und trotz aller Mängel ist es immer noch interessant genug, um weiterzulesen.
Der Roman hat mich nicht wirklich überzeugt, aber mein Interesse an Engeln und der Reinkarnationsgeschichte hat mich bei der Stange gehalten. Insgesamt war es mir auch viel zu wenig Fantasy, die Liebesgeschichte steht doch sehr deutlich im Vordergrund.
Wer Engel mag und sich auch mal auf eine weniger anspruchsvolle Liebesgeschichte einlässt, wird hier aber auf seine Kosten kommen.
- Umberto Eco
Baudolino
(234)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchKonstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite.
Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus.
Ein prächtiger Lesestoff.
- Bernard Cornwell
Der Bogenschütze
(100)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf das Geschehen erlaubt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Ich bin ein grosser Freund von historischen Romanen in denen historische Fakten und Figuren mit einer fiktiven Erzählung verknüpft werden. Das ist auch hier der Fall.
Die Geschichte spielt Mitte des 14. Jahrhunderts zu Beginn des 100jährigen Krieges und wimmelt von historischen Fakten und schildert einige der grösseren und kleineren Auseinandersetzungen sowie auch einer der bedeutendsten Schlachten dieser Zeit. Das alles hat der Autor verknüpft mit dem Leben und Schicksal seines Protagonisten.
Die Schreibweise ist hervorragend, sie erzeugt ein gutes Tempo wo dies erforderlich ist und vermittelt Ruhe wo dies gewünscht ist.
Die Figuren sind sehr sorgfältig gezeichnet und werden dem Leser gut präsentiert. Man kann sich in die Hauptfigur gut hineinversetzen.
Das Buch ist spannend und hat mich sehr gut unterhalten; ausserdem hat es mir mächtig "Appetit" auf die beiden Folgebände gemacht.
- Oliver Pötzsch
Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2)
(169)Aktuelle Rezension von: meggies_fussnotenEin schweres Fieber geht in Schongau um. Der Medicus der Stadt und sein Sohn Simon haben jede Menge zu tun. Auch der Henker wird immer wieder um Rat gebeten und rührt seine Medizin an. Doch nichts scheint zu helfen. Und zu allem Übel wird auch noch der Pfarrer der kleinen Kirche tot am Altar gefunden. Simon weiß sofort, dass er vergiftet wurde. Kurz darauf taucht die Schwester des Pfarrers auf und teilt Simon mit, dass in einem Brief ihres Bruders von einem Schatz der Templer die Rede ist. Eifrig stürzen sich Simon und Benedikta in die Suche nach dem Schatz. Magdalena, die Tochter des Henkers, schlägt dies schwer auf den Magen. Denn Benedikta und ihr Simon scheinen sehr vertraut. Eifersüchtig macht sie sich auf den Weg nach Augsburg, um dort neue Kräuter und Medizin zu kaufen, nicht ahnend, dass sie dort auf diejenigen trifft, die ebenfalls auf der Suche nach dem Schatz der Templer sind. Nach und nach scheint sich alles aufzulösen, aber alle schweben in großer Gefahr, von dem geheimnisvollen schwarzen Mönch geschnappt zu werden, der in der Gegend sein Unwesen treibt.
Der Henker Jakob Kuisl, der Medicus Simon und die Henkerstochter Magdalena finden ein neues Abenteuer. Und müssen diesmal ganz schön viel einstecken.
Während Simon herausfinden will, von wem der Pfarrer ermordet wurde und wo der Schatz der Templer versteckt ist, muss er sich noch mit den Gefühlen für Magdalena und Benedikta sowie dem in der Stadt grassierenden Fieber herumschlagen. Der Henker Jakob jagt eine Räuberbande, die auf den Handelswegen um Schongau herum ihr Unwesen treibt und muss auf sein Gewissen achten. Magdalena dagegen wird von Eifersucht zerfressen und will weiterhin ihr Wissen Über Heilkunst und Kräuter vertiefen sowie unabhängiger werden.
Und dann ist da noch ein schwarzgekleideter Mönch, der es auf alle abgesehen zu haben scheint. Denn jeder kommt auf die ein oder andere Art mit ihm in Kontakt und scheint machtlos zu sein.
Der Autor hat eine unvergleichliche Art zu Schreiben und lässt mit seinem Stil die Geschichte lebendig werden. Ich hatte mehrmals beim Lesen das Gefühl, dass ich mich in Schongau befinde. Sehr schön finde ich auch, dass man nach Beendigung der eigentlichen Geschichte mit dem Autor noch einen Rundgang zu den von ihm beschriebenen Orten und Plätzen machen kann. Am Ende gibt es eine kleine Führung in geschriebenen Worten. Sollte ich mal in die Ecke Bayerns kommen, werde ich sicherlich darauf zurückgreifen und auf den Spuren des Henkers Kuisl, seiner Tochter und dem Medicus Simon wandeln.
Die Story ist rasant und man bekommt fast keinen Moment Zeit, durchzuatmen. Dies ist jedoch positiv gemeint. Es gibt keinerlei Längen, was auf über 500 Seiten doch recht selten ist. Alle Charakter bekommen ausreichend Zeit, sich zu entwickeln. Für mich sehr wichtig, vor allem, wenn man weiß, dass die Reihe noch einige Bücher bereit hält.
Ich mag Simon sehr. Auch wenn er meint, dass er mit seiner Kleidung und seinem Auftreten etwas Besseres darstellen will, zieht es ihn doch immer wieder in die Nähe des Henkers und dessen Tochter Magdalena. Simon will sich weiterentwickeln und sich von seinem Vater unabhängiger machen. Er möchte ein richtiger Medicus sein, aber nicht mit den von seinem Vater ausgeübten Methoden. Aderlass oder das Riechen am Urin ist im zuwider. Die beim Henker liegenden Bücher allerdings helfen ihm weiter, denn diese zeigen ungewöhnliche Behandlungsmethoden aus der Ferne.
Magdalena möchte auch unabhängiger werden. Sie will frei sein, keinen Vorurteilen mehr gegenüberstehen und eine Zukunft aufbauen. Am Liebsten mit Simon. Doch da kommt ihr ihr Stand dazwischen. Als Henkerstochter darf sie nur ihresgleichen heiraten. Und ein passender Kandidat stände auch schon parat.
Der Henker Jakob Kuisl ist meine liebste Figur in der Geschichte. Brummig, mürrisch, wenig Worte, aber wenn, dann die richtigen. Sein Herz ist am rechten Fleck, sein Job ist ihm zuwider, aber er führt ihn aus, weil es sonst keiner macht und er ja auch nichts anderes machen kann, wenn man aus einer Henkerfamilie stammt. Aber er tut, was er kann und wenn es zu einer Hinrichtung kommt, kann er auch Milde zeigen.
Die eigentliche Story ist unheimlich interessant. Ein Templerschatz in Bayern, ein schwarze Mönch, der sein Unwesen treibt, eine Bande, die Reisenden auflauert und das tödliche Fieber, dass in Schongau umgeht. Viele Baustellen, die abgearbeitet werden müssen.
Und dann noch Benedikta, die Schwester des Pfarrers, die sehr große Verwirrung bei einigen stiftet.
Was will man eigentlich mehr? Das hab ich mich auch gefragt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich eigentlich schnellstmöglich den nächsten Teil lesen möchte, damit ich weiß, wie es mit dem Henker, Magdalena und Simon weitergeht. Vor allem auch, weil am Ende so einiges passiert, was die Zukunft von einigen gründlich durcheinanderbringt.
Meggies Fussnote:
Die Jagd nach dem Schatz beginnt.
- Richard Doetsch
Der dunkle Pfad Gottes
(32)Aktuelle Rezension von: ThemistokelesIch hatte bei diesem Buch irgendwie einen richtigen Thriller bzw. Krimi erwartet, musste aber feststellen, dass das Buch doch deutlich mehr Mysterie- und Fantasy-Anteil hat, als ich je erwartet hätte.
Allgemein fand ich die Idee sehr gelungen, dass der Protagonist ein Meisterdieb ist, denn Bücher, bei denen ein Dieb die Hauptrolle spielt, lese ich eigentlich sehr gern, vor allen Dingen, da diese Charaktere, wie auch hier, eigentlich immer so gestaltet sind, dass sie zwar mit dem Raub Unrechtes tun, aber trotzdem sind sie meisten so, dass sie dabei keine Menschen gefährden wollen. Micheal St. Pierre ist daher für mich auch ein sehr sympathischer Charakter, weil er genau nach diesem Maßstab vorgeht und sich sogar, nachdem er einmal erwischt wurde, jetzt bemüht ein legales Leben zu führen.
Jedoch muss ich gesehen, war mir der noch normal wirkende Anteil dieses Buches, in dem es um den Auftrag geht, diese zwei Schlüssel zu stehlen, irgendwie viel zu kurz. Dem Klappentext nach, hätte ich damit viel mehr gerechnet, was sich rund um diesen Diebstahl abspielt und dann wurde alles sehr schnell abgehandelt. Das war einer der Punkte, der mir nicht sonderlich gefallen hat. Vor allem auch, da die Geschichte danach in eine Richtung abdriftet, die ich so nicht erwartet hätte und mir auch nicht so zusagte.
Allgemein wird es einfach plötzlich alles sehr unrealistisch und es war für mich so einfach zu abgehoben für das, was ich hinter dieser Geschichte eigentlich erwartet hätte. Auch viele der Charaktere sind leider sehr stereotyp, passen zwar zur Handlung, aber bieten einem wenig Überraschungen, wie leider das gesamte Buch, nachdem einem aufgefallen ist, dass es irgendwie kein so ganz realer Thriller zu sein scheint.
Insgesamt lässt sich das Buch zwar sehr gut lesen, da es einen angenehmen Schreibstil hat, aber die Wendung, die es nach dem Diebstahl der Schlüssel nimmt, gefällt mir nicht so wirklich, da ich es realer deutlich besser gefunden hätte. Zwar ist es in sich alles stimmig, aber man muss halt darauf gefasst sein, dass so etwas in diese Richtung kommt.
Allgemein ist der Roman nur zu empfehlen, wenn man kein Problem damit hat, dass es ein wenig übernatürlich werden wird, dann lässt er sich durchaus ganz gut lesen, möchte man aber einen richtigen Thriller / Krimi, ist man mit diesem Buch falsch beraten. - Donna Leon
Himmlische Juwelen
(30)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisDiesmal eine Geschichte ohne Commissario Brunetti.
Wer einen Krimi in der gewohnten Art erwartet, wird hier bitter enttäuscht.
Der Leser lernt eine Menge über italienische Archive und Barockmusik. Man merkt, dass Donna Leon ein Fan und eine profunde Kennerin dieser Musikrichtung ist. Auch ihre Nähe zu Cecilia Bartoli kann sie nicht verleugnen.
Zum Krimi:
Dass sich die Erben des beinahe vergessenen Komponisten Agostino Steffani um den Nachlass streiten, ist anfänglich nicht so rasend spannend, steuerhinterziehende Italiener ebenfalls, da eine Art "Volkssport".
Dann schon eher der Exkurs in das Leben des Musikers. Seine Verwicklungen mit dem Haus Hannover scheinen ein wenig undurchsichtig zu sein. War Steffani ein Mörder oder nur Spielball der Mächtigen?
Für mich war es trotzdem interessant zu lesen, in welche Richtung Donna Leon die Leser dirigiert, welche Spuren und Fährten sie legt und welche sie wieder verwirft.
Ich persönlich hatte eine ganz andere Interpretation der „Himmlischen Juwelen“.
Wie von der Autorin gewöhnt ist das Buch leicht und flüssig zu lesen. - Andreas Englisch
Gottes Spuren
(21)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSind die Wunder von Fatima oder Lourdes wirklich passiert? Gibt es heute noch Exorzismen? Diese und andere Fragen werden teilweise im Buch beantwortet. Das Buch ist sehr interessant, auch für nicht Katholiken. Was ich sehr gut finde, der Autor stülpt dem Leser seine Meinung nicht einfach über, sondern er bleibt immer kritisch und hinterfragt alles. Der Leser wird angeregt sich eine eigene Meinung zu bilden. Sehr empfehlenswert wie ich finde. - Kathy Reichs
Totgeglaubte leben länger
(326)Aktuelle Rezension von: buechernarrAls die Leiche eines Mannes gefunden wird, der mit religiösen Gegenständen aus Israel gehandelt hat, und Tempe Brennan nachweisen kann, dass es sich nicht, wie zunächst angenommen, um Selbstmord handelt, wird sie zusammen mit Ryan tief in mutmaßliche Verschwörungstheorien hineingezogen, die alle 3 Weltreligionen betreffen. Zunächst taucht das Foto eines alten Skeletts aus, das angeblich das Mordmotiv sein soll und von dem Tempe bald herausfindet, dass es wahrscheinlich bei Ausgrabungen in Masada aufgenommen wurde, dann führen sie weitere Ermittlungen nach Israel, wo sie mit ultra-orthodoxen Juden in Konflikt geraten.
Der Schreibstil ist, wie in allen Büchern von Kathy Reichs, sehr flüssig, auch wenn sich die Geschichte in diesem Fall deutlich mehr zieht, schon aufgrund der vielen geschichtlichen Hintergrundinformationen, die mit eingewebt werden. Diese sorgfältig recherchierten Informationen sind auch das, was den besonderen Reiz dieses Buches ausmachen: Während der Mordfall an und für sich eher langweilig ist, werden die Ermittlungen durch die Verstrickungen in tatsächliche Ereignisse bei Ausgrabungen in Jerusalem und Masada (einer jüdischen Festung, in der sich Widerstandskämpfer gegen die Römer verschanzt hatten im ersten Jahrhundert nach der Zeitenwende) zu einem Exkurs in jüdisch-israelischer Geschichte zum Einen und die Geschichte des Christentums (und der Abweichungen von heutiger Deutung) zum Anderen.
Am Ende des Buches gibt es auch die Aufzählung dessen, was tatsächlich Fakten sind und einen kurzen Bericht der verschiedenen Ausgrabungen, sodass man als Leser noch mal kurz rekapitulieren kann, was „bewiesen“ ist und was reine Fiktion.
Nervig sind viele Wiederholungen, die durch das wiederkehrende Aufzählen von bereits bekannten Fakten herrühren. Tempe und Ryan kauen viele Aspekte des Falles wieder und wieder durch, was zum Teil ermüdend ist. Auch kommen den beiden ein bisschen viele Zufälle zuhilfe (zB muss Ryan natürlich auch nach Israel fliegen, als Tempe hinfliegt, damit die zwei auch ja schön zusammen ermitteln können, was insgesamt ein bisschen unwahrscheinlich ist, aber es ist halt wichtig für den Fortgang der Geschichte).
Und auch in diesem Teil kann mich die Liebesgeschichte zwischen Tempe und Ryan nicht überzeugen. Ich finde ihre Dialoge oft so gestellt und krampfig, dass da bei mir beim Lesen keinerlei Anziehung zwischen den beiden ankommt. Das zieht sich bei mir aber schon durch die ganze Reihe hindurch und ich kenne auch viele Leser, die mir da vehement wiedersprechen – ist also wie so vieles absolut subjektiv.
Aufgrund dieser Kritikpunkte gibt es bei mir 1.5 Sterne Abzug, aber wenn man sich vor dem Lesen klar macht, dass man keinen typischen Temprance Brennan Fall vor sich hat, durchaus eine Leseempfehlung.
- Matilde Asensi
Wächter des Kreuzes
(47)Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos"Wächter des Kreuzes" von Matilde Asensi wurde schon im Jahr 1999 von der spanischen Autorin in Spanien veröffentlicht. Die erste deutsche Ausgabe folgte im Jahr 2001, sie wurde neu aufgelegt und 2010 als Neuausgabe auf den Markt gebracht. Die Handlung beginnt im Vatikan. Eine Ordensschwester, die als Wissenschaftlerin (Paläographin) im Geheimarchiv arbeitet wird zur Aufklärung eines Falles herangezogen. Bei einem Flugzeugabsturz kamen 2 Männer ums Leben, einer davon entpuppt sich als Äthiopier. Er trägt am gesamten Körper seltsame Zeichen und Tätowierungen, die man so noch nicht gesehen hat. Bei dem verunglückten Flugzeug findet man eine Reliquie, die kurz zuvor gestohlen wurde. Es handelt sich um ein Teilstück des Kreuzes, an welchem Jesus Christus starb. Dieses Kreuz wurde einige Jahrhunderte nach dem Tod wieder aufgefunden und hat einen ähnlichen Kult wie das Grabtuch ausgelöst. Es endete mit der Zerteilung und Verbreitung der Teilstücke als Reliquie in alle denkbaren katholischen Kirchen der Welt. Das Buch handelt von der Entdeckung einer geheimen Bruderschaft, den "Wächtern des Kreuzes". Sie wollen die Teilstücke wieder zusammenführen und haben offensichtlich schon häufiger zugeschlagen. Niemand kennt diese Bruderschaft, die aber offensichtlich sehr geschickt und im Verborgenen agiert. Die Ordensschwester wird Teil einer Aufklärungstruppe, die versucht, diese Verbindung ausfindig und dingfest zu machen, was bedeutet, dass sie die auferlegten Prüfungen der Kreuzeswächter, derer insgesamt 7 an sieben verschiedenen Orten dieser Welt, zu durchstehen haben. Ich staune immer wieder über diese Autorin, ehemals Studentin des Journalismus. Hat man sich an ihre Art sich auszudrücken gewöhnt, liest man sich durch spannende 639 Seiten, gefüllt mit einer unglaublichen Phantasie, aber auch sagenhaftem Wissen. Mir war es schier unmöglich zu erkennen, wo Wissen aufhört und Fiktion beginnt. Langeweile kommt nicht auf, denn kaum ist ein Schritt beendet, beginnt der nächste. Dieser Roman ist so erfrischend anders als die amerikanischen Thriller, ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, der 1. dicke Bücher liebt, 2. sich nicht scheut, etwas dazu zu lernen und neue Wege zu beschreiten. - Stephen R. Lawhead
Der Gast des Kalifen
(42)Aktuelle Rezension von: Siko71Als sein Onkel schwer krank zurückkehrt, erzählt er Duncan vom schwarzen Stamm und Jesus. Nach den Tod seiner Frau beschließt Duncan die Suche nach dem Relikt auf sich zu nehmen und reist durch die Welt, lernt viele neue Menschen und Länder kennen und landet beim Kalifen...
Ich kenne den Vorgängerband nicht, bin aber auch so gut mit der Geschichte klar gekommen und gehe davon aus, dass man keine Vorkenntnisse haben muss. Der Schreibstil ist gefällig und humorvoll, sodaß man zügig voran kommt. Es werden sehr viele Details erklärt, die das Buch an manchen Stellen in die Länge ziehen. Ansonsten ist die Geschickte von Duncan sehr interessant und aufschlußreich.
- Tilman Röhrig
Die Könige von Köln
(8)Aktuelle Rezension von: KlusiHerbst 1794: Köln droht die französische Besatzung; die feindlichen Truppen rücken immer näher. Einige besorgte Bürger, allen voran der Geistliche und Gelehrte Ferdinand Franz Wallraf, fürchten um die Kunstschätze der Stadt. Besonders den kostbaren Dreikönigsschrein, mit seinen wertvollen Reliquien, sehen sie in Gefahr. Schnell ist der Beschluss gefasst, die Schätze in ein Versteck, auf der anderen Rheinseite, zu bringen. Als Wallraf den Tagelöhner Arnold Klütsch kennenlernt, ist auch die leidige Transportfrage geklärt, denn Arnold ist ein wahrer Herkules, von großer Statur, mit Kräften wie ein Bär. Arnold ist der Stadt Köln mit Leib und Seele verbunden, und er hilft Wallraf nach Kräften, die wichtigsten Kunstschätze der Stadt in Sicherheit zu bringen. Aber nicht nur der Einmarsch der Franzosen macht ihm Sorgen, sondern er hat auch Liebeskummer, denn Walburga, seine „schönste Heimlichkeit“, ist seinem besten Freund bereits so gut wie versprochen.
Einige Passagen des Romans, immer wenn es um aktuelle historische Ereignisse geht, sind im Präsens verfasst. Dies rückt den Leser noch stärker ans Geschehen; man kann sich ein sehr lebendiges Bild der damaligen Situation machen, wie es den Kölnern unter französischer Besatzung erging. Das Schicksal der 3-Königs-Reliquien zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman, und rund um die geschichtlichen Tatsachen hat Tilman Röhrig einen detailreichen, bildhaften und fesselnden Roman verfasst. Ich mag die Art, wie der Autor schreibt. Mit wenigen, wohl gesetzten Worten fängt er intensive Stimmungsbilder ein.
Die Charaktere, auch die der Nebenfiguren, sind allesamt sorgsam und lebhaft ausgearbeitet. Das Personenverzeichnis im Anhang gibt genau Auskunft, bei wem es sich um eine reale, historische Persönlichkeit oder um eine literarische Figur handelt.
Es sind besonders die kleinen, so überaus treffenden Bemerkungen, die mir gefallen, weil sie das historische Geschehen abrunden und dem Roman seine Lebendigkeit verleihen.
Bildhafte Bemerkungen setzen markante Akzente. Hier möchte ich nur ein kleines Beispiel von vielen zitieren: „In der Küche schmeckte die Luft nach allem, was im Topf war.“
Das Buch hat alles, was ich von einem guten historischen Roman erwarte: eine schöne Sprache, plastische Charaktere, authentische Atmosphäre, historisches Wissen und eine mitreißende Handlung. Geistreiche Dialoge (hier möchte ich besonders die Gespräche zwischen Wallraf und seinem Freund Franz Pick nennen) sowie der feine Humor, der immer wieder durchblitzt, tun ein übriges, das Lesen zu einem wahren Genuss zu machen. - Andrea Schacht
Die Gefährtin des Vaganten
(21)Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1Melles Mutter ist tot. Ihr Vater, den sie bisher nicht kannte nimmt sie mit zu einer Gruppe Vaganten, mit denen er durch die Lande zieht.
In der Nähe von Köln finden sie Unterkunft in der Bischofsmütze. Die Wirtin Laure schließt die Truppe ins Herz und von dort aus können sie den Geheimnissen die sich um Melles Vater ranken auf die Spur kommen.
Das Cover war nun nicht wirklich das was mich überzeugt hat. Da ich aber schon die Beginen Reihe und die Bücher über die Fährmannstochter von Andrea Schacht kenne, musste dieses Buch auch mit.
Und es war wieder schön ins Mittelalter abzutauchen.
Magister Hagan ist ein angenehmer Charakter, der aber auch sehr geheimnisvoll wirkt.
Piet der Leiter der Vaganten ist gewissenhaft und schlau. Er kann Hagan in vielen Belangen unterstützen.
Laure, die Wirtin hat kein leichtes Leben und muss sich mit ihren beiden kleinen Kindern, ihrem Stiefsohn und dessen Frau das Hauswesen teilen. Das führt immer wieder zu Reibereien. Aber Laure bleibt immer gerecht und behält auch gut den Überblick. Ihre Gabe das Wesen eines Menschen im Bild zu erfassen nutzt ihr und den ihren häufig gut.
Gerade durch den Reliquienhandel im heiligen Köln und andernorts wird die Geschichte spannend gehalten. Sie erzählt aber auch von Freundschaft und Liebe. Sehr gut zu lesen und bildhaft beschrieben. Nicht extrem grausam geschildert, aber grausam genug um sich ein Bild von den Verhältnisssen zu diesen Zeiten zu machen.
Mich hat die Geschichte wieder sehr gut unterhalten und ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen fertig gelesen, da es mich immer wieder hingezogen hat zu erfahren wie es weiter geht.
- Henri Loevenbruck
Das Jesusfragment
(57)Aktuelle Rezension von: simonfunDer Autor hat in diesem Buch einige Geschichtsstunden, interessante Selbstgespräche des Helden und einen sehr angenehmen Schreibstil reingepackt. Auch die gesunde Selbsteinschätzung des Helden, der sich als Memme outet, wertet das Buch auf. Sympatische Protagonisten und recht gute Umgebungsbeschreibungen lassen den Lesefluss und Kopffilm kaum ruckeln. Wie auch immer - sehr lesenswert! - Michael Byrnes
Relictum
(94)Aktuelle Rezension von: sunshine8722Dieses Buch (Relictum) hat mich leider nicht in seinen Bann gezogen. Die Zwei Hauptspielorte sind die Vatikanstadt in Rom und der Tempelberg in Jerusalem. Durch die Handlungen am und um den Tempelberg herum ergeben sich viele kulurelle Kontroversen auf die der Autor eingeht. Es ist also ratsam über die Problematiken am Tempelberg Bescheid zu wiessen um die Handlungen des Buchen in vollen Zügen verstehen zu können. Alles in allem ist das Buch gut geschrieben. Aber leider eben nicht für jeden etwas! - Patrick Dunne
Die Pestglocke
(52)Aktuelle Rezension von: katzekatzekatzeIch hab das Buch zufällig bei uns im Oxfam Buchshop entdeckt - ein Glück, dass ich so günstig dran gekommen bin, denn nachdem ich es gelesen habe, waren mir schon 3 Euro zu viel Geld.
Der Titel, weshalb es mir ins Auge gestochen ist, klingt richtig vielversprechend, ebenso wie die Inhaltsangabe. Leider wird man bitterlich enttäuscht beim Lesen.
Vermag die Protagonistin mit dem wohlklingenden irischen Namen anfangs noch durch ihre Natürlichkeit und ihre Durchschnittlichkeit Sympathien hervorrufen, kann das nicht darüber hinwegtrösten, dass der Autor sich offenbar nicht wirklich entscheiden konnte, wovon sein Buch eigentlich handeln soll.
Der Anfang beginng ganz interessant, indem ein Mitarbeiter des Archäologischen Grabungsteams von der Protagonistin mit einer Substanz kontaminiert wird. Das wars aber auch schon.
Dann kommen heilige Reliquien, Afrikanische Ritenmorde, Alzheimer in der Familie und der Tod des Vaters, das Scheitern einer Beziehung und eine neue Affähre ins SPiel, aber alles nur so angekratzt, dass man sich nicht entscheiden kann, worauf man nun den Fokus beim Lesen legen soll. Es wirkt alles seicht und schwammig und wenig überzeugend, Nebencharaktere haben absolut null Tiefe und sind nur da um Stereotypen zu erfüllen: Die Freundin mit der Teenagertochter, der komische Fremde, der der Protagonistin ziemlich plump schöne Augen macht, der rassistische Zeitungsreporter.... keinem dieser Charaktere kauf ich ihre "Echtheit ab"
Das Ende ist ein Witz. Es wird nicht wirklich was überraschendes aufgeklärt, mal so nebenbei der Mord an der Frau, die zu Anfang tot gefunden wird und an welcher Krankheit die ganzen zwei Personen verstorbenm sind, die es erwischt hat und nichts davon hat auch nur den geringsten Bezug zum Titel des Buches.
Ich habe mich von der ersten Seite bis zur letzten absolut gelangweilt und hab nur weiter gelesen, weil ich immer mal wieder die Hoffnung hatte, dass mal was Spannendes passiert.
Das Thema Pest und Epidemien im Allgemeinen ist so heftig und gewaltig und man könnte so einen richtig guten Thriller draus machen, aber der Autor schöpft diese Quelle nichtmal ansatzweise befriedigend für den Leser aus, sondern verirrt sich in einem kümmerlichen Salat von langweiliger Reliquien-Historik.
Es tut mir leid, Mr. Dunne, aber ich kann verstehen, warum es als kostenlose Spende im Gebrauchtbuchladen gelandet ist. - Petra Schier
Das Kreuz des Pilgers
(156)Aktuelle Rezension von: SummseBeeReinhild und ihr Gemahl Gottfried wollen in ihre Heimat Koblenz zurückkehren. Doch leider werden sie von einer Räuberbande überfallen und Reinhild entgeht nur knapp dem Tod. Für Gottfried endet dieser Überfall tödlich, weil er einem kleinen Mädchen das Leben rettet. Nur langsam erholt sie sich von diesem schrecklichen Ereignis. Doch ihr ist auch schnell bewusst, dass sie allein für ihren Sohn, wieder heiraten muss. Auch wenn ihr immer klarer wird, dass für sie da nur ein Mann in Frage kommt, weiß sie auch das eine Verbindung mit ihm vor allem ihr Vater nicht gutheißen wird…
Dieser neue Reihenauftakt schließt an die Kreuz-Trilogie an. Aber auch ohne Vorwissen, kann man diesen Roman gut lesen. Mir war auch anfangs nicht bewusst, dass es eine Vorgänger-Reihe gibt. Es werden ein paar Geschehnisse kurz angedeutet und gut in die Geschichte eingebaut, so dass man keinerlei Nachteile als Neueinsteiger hat. Außerdem gibt es zu Beginn des Buches ein sehr hilfreiches Personenregister, da man gerade am Anfang erstmal vielen Personen begegnet und die jeweiligen Verwandtschaftsbeziehungen vielleicht nicht gleich klar werden. So dass es sehr gut ist auf dieses zurückgreifen zu können.
Vorrangig wird diese Geschichte aus der Sicht von Reinhild, Palmiro und Conlin erzählt. Die drei kennen sich schon seit der Kindheit und treffen jetzt wieder aufeinander. Ich fand es sehr spannend mit der Zeit ihre jeweiligen Geschichten und Beziehung zueinander zu erfahren. Die Autorin schafft es sehr gut dem Leser häppchenweise immer mehr Details und Geheimnisse über die Figuren zu präsentieren. So dass für mich die Figuren wirklich bis zum Ende hin teilweise noch sehr geheimnisvoll, aber vor allem interessant wirkten.
Mal etwas ganz anderes und besonders fand ich die Geschichte um die alte Reliquie. Dieses Kreuz, dass jetzt im Besitz von Palmiro ist, tauchte wohl schon in der vorherigen Trilogie auf und birgt so einige Geheimnisse. Die natürlich noch längst nicht alle gelüftet sind. Mit dieser Reliquie bekommt diese Geschichte auch einen fast mystischen oder fantastischen Anstrich, den ich anfangs erstmal etwas merkwürdig fand. Aber im Nachwort erklärt die Autorin für mich sehr logisch diesen Aspekt. Und ich bin sehr gespannt wie es dahingehend im zweiten Band weiter geht. Vor allem weil man nach diesem offenen Ende sowieso unbedingt weiter lesen muss.
Wer gut recherchierte Romane mag und auch nicht gegen etwas Mystik in historischen Geschichten abgeneigt ist, kommt hier auf seine Kosten.