Bücher mit dem Tag "repression"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "repression" gekennzeichnet haben.

31 Bücher

  1. Cover des Buches Corpus Delicti (ISBN: 9783641242701)
    Juli Zeh

    Corpus Delicti

     (537)
    Aktuelle Rezension von: adorablesophie

    "Corpus Delikti" ist ein spannender Justizthriller, der sich um einen mysteriösen Mordfall dreht. Doch was das Buch wirklich auszeichnet, ist nicht nur die Handlung, sondern auch die tiefgründige Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und dem Rechtssystem selbst.Innerhalb der Handlung wird erforscht, wie ein perfektes Rechtssystem aussieht. was ist der perfekte Ausgleich zwischen Sicherheit und Freiheit?

    Die Charaktere sind brillant ausgearbeitet und fühlen sich unglaublich real an. Besonders beeindruckend ist Mia, die durch den Rechtsstreits ihres Bruders die Skrupellosigkeit des Staates erfährt. Sie ist gespalten zwischen dem Vertrauen in den Charakter ihres Bruders und ihrer Staatstreue. Ihre innere Zerrissenheit und moralische Zwiespältigkeit machen sie zu einer äußerst fesselnden Protagonistin.

    Juli Zeh gelingt es meisterhaft, die Komplexität des Rechts und die Grauzonen der menschlichen Moral zu erkunden, ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Ihre klare und präzise Sprache macht das Buch zu einem wahren Pageturner, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.

    Insgesamt kann ich "Corpus Delikti" jedem empfehlen, der gerne anspruchsvolle Literatur mit einer packenden Handlung und einer tiefgründigen Botschaft liest. Juli Zeh beweist einmal mehr ihr Talent als Autorin mit einem juristischen Hintergrund und liefert mit diesem Buch einen weiteren Meilenstein in ihrem beeindruckenden Werk ab.

  2. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  3. Cover des Buches Der Untertan (ISBN: 9783988289858)
    Heinrich Mann

    Der Untertan

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.

  4. Cover des Buches Das andere Tal (ISBN: 9783257072822)
    Scott Alexander Howard

    Das andere Tal

     (122)
    Aktuelle Rezension von: frischelandluft

    Was wäre, wenn wir jederzeit 20 Jahre in unsere Vergangenheit und in unsere Zukunft reisen und dort eingreifen könnten? Würden wir es machen? Was wären die Konsequenzen? Um Katastrophen zu verhindern, gibt es einen gut funktionierenden authoritären Staatsapparat, der das ganze Leben kontrolliert und reglementiert. Verstöße werden hart bestraft, unerlaubte Wechsel von einer Zeit,    = einem Tal, in das andere mit dem Tod. Alles zum Wohl der Gemeinschaft. Soweit zum dystopischen Hintergrund. Die Story spielt in zwei der Zeitzonen um eine Gruppe Jugendlicher mit 16 Jahren und dann als Erwachsene mit 36, den Jahren der großen Entscheidungen und dann später der Erkenntnis. Sie wird aus der Ich-Perspektive eines Mädchens, einer Frau erzählt, die nicht die typische Heldin ist: sie ist unsicher und verschlossen, introvertiert ohne reflektierend zu sein, nie unbeschwert, viel allein, angepasst und linientreu. Die dramatische Handlung, das Leben ereignet sich eher um sie herum, sie nimmt am Rand ein bisschen teil, hält sich aber weitgehend abseits und leidet und scheint das Unglück nur so anzuziehen. Mir ist es lange schwergefallen, das Bild der Täler in meinem Kopf in Zeit umzusetzen, in parallellaufende Zeitzonen, die immer exakt 20 Jahre auseinanderliegen. Das liegt teilweise an mir, teilweise an der Erzählart. Es wird episodisch erzählt, vieles ist nicht schlüssig oder unlogisch, man sollte nicht Zuviel hinterfragen, sondern weiterlesen. Nachdem ich das Buch beendet hatte, gefiel es mir besser als beim Lesen, es ergab sich dann doch ein Gesamtkonzept, aber der Weg hat nicht immer Spaß gemacht.

  5. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783312012909)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (337)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    Nach ca. 40 Jahren erschien der weltberühmte Klassiker „Die Farbe Lila“ von Alice Walker in einer neuen Übersetzung, die dem heutigen Bewusstsein sensibler Sprache entspricht und diskriminierende Begriffe umschreibt. Ich kenne die alte Übersetzung nicht, finde jedoch die neue sehr gelungen und überaus lesenwert.

    „Die Farbe Lila“ ist ein Briefroman, in dem die Afroamerikanerin Celie ab ihrem 15. Lebensjahr und über einen Zeitraum von gut 30 Jahren in Briefen, die sie an den Lieben Gott richtet, aus ihrem Leben schreibt. In der zweiten Hälfte kommen noch an Celie gerichtete Briefe ihrer Schwester hinzu. Celies Sprache spiegelt ihren niedrigen Bildungsstand wieder, statt „an einen Mann und dessen Frau“ sagt sie beispielsweise „an einen Mann und dem seine Frau“, den Komparativ bildet sie mit „wie“ statt „als“. Dennoch liest sich der Roman sehr angenehm und besitzt einen sehr eingängigen Sprachrhythmus.

    Die Romanhandlung ist nicht genauer datiert, spielt aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich etwa daran, dass gegen Ende beiläufig der zweite Weltkrieg erwähnt wird. Celies Lebenswelt ist hart, geprägt von patriarchalen Strukturen, Misogynie, Inzest und Gewalt. Frauen werden behandelt wie Ware, ihr Leben zählt nichts, sie sind ihrem Mann auf Leben und Tod ausgeliefert und haben bedingungslos zu gehorchen. Doch im Laufe ihres Lebens begegnet Celie starken Frauen, die – obwohl sie teils hart dafür bezahlen – für ihre Unabhängigkeit kämpfen und sich widersetzen. Diese Frauen setzen auch bei Celie eine Entwicklung in Gang, und insbesondere die Liebe zu Shug Avery hilft ihr, ihre eigene Stärke zu erkennen. Die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen den Frauen untereinander, die trotz wechselnder Familien- und Beziehungskonstellationen zusammenhalten und letztlich mit- und aneinander wachsen, ist ein zentrales Element dieses Romans.

    Auch Rassismus und Diskriminierung spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Suche der afroamerikanischen Bevölkerung nach ihrer Identität. Anhand der Briefe von Celies Schwester wird auch die Missionarsarbeit in Afrika und die Ausbeutung der nativen Bevölkerung durch die Kolonialherren und Plantagenbesitzer thematisiert, die die dort seit Jahrhunderten siedelnden Stämme ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage berauben.

    Ein sehr berührender, nachdenklich stimmender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

  6. Cover des Buches Vaterland (ISBN: 9783453421714)
    Robert Harris

    Vaterland

     (363)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth

    Im Fokus der Handlung steht Xaver March, Mordermittler der Berliner Kriminalpolizei. Er wird 1964 zu einem Mordfall gerufen. Die in der Havel in der Nähe des Grunewalds aufgefundene Leiche eines alten Mannes wird später als Josef Bühler identifiziert, ein ehemaliger Staatssekretär des Innenministeriums. 

    In Robert Harris Alternativweltroman hat Deutschland den Krieg gewonnen. Das Großdeutsche Reich existiert weiterhin und reicht vom Rhein bis zum Ural. Polen und große Teile der Sowjetunion existieren nicht mehr, doch an den ostdeutschen Landesgrenzen toben Partisanenkriege. Die Russen führen mit Hilfe der USA einen erbitterten Zermürbungskrieg gegen die Deutschen, den das Deutsche Reich nicht gewinnen kann. Wir schreiben das Jahr 1964 und stehen kurz vor dem 75. Geburtstag des Führers. Nur zu gerne möchte Hitler den Kalten Krieg mit den USA beenden. Mit Präsident Joseph P. Kennedy wird erstmals ein amerikanischer Regierungschef zum Staatsbesuch erwartet. Vor diesem Hintergrund kommt das gewaltsame Ableben eines ehemaligen hochrangigen Parteifunktionärs höchst ungelegen und bedarf sofortiger Aufklärung. 

    Pralinen aus Zürich

    SS-Obersturmbannführer March hat grade erst mit den kriminaltechnischen Untersuchungen zum Tode Bühlers angefangen, als er durch die Gestapo unter der Leitung von Odilo Globocnik, genannt Globus von dem Fall abgezogen wird. Xaver March ist ein aufrichtiger, nahe am Genreklischee gebauter ganz klassischer Polizist. Als Kriminaler ist er ein brillanter Detektiv, aber auch ein gebrochener Charakter. Er ist geschieden und leidet als Kriegsveteran unter den Kriegstraumata als U-Bootfahrer. Sein im Nationalsozialismus bei der Ex-Frau aufgewachsener Sohn verachtet ihn immer mehr, da er den Hitlergruß verweigert und auch bisher nicht in die Partei eintreten will, wobei er sich jeden beruflichen Aufstieg verbaut.  Als er feststellt, dass die Gestapo die Zuständigkeit an dem Mordfall an sich reißt, um irgendetwas zu vertuschen, ermittelt er heimlich und unter Lebensgefahr weiter. Neben der ehemaligen Politgröße Bühler kommen in einer Folge von Unfällen und Morden nacheinander weitere Ex-Parteibonzen ums Leben. Allen Opfern waren Pralinenschachteln aus Zürich zugestellt worden. March erhält überraschend Unterstützung durch Arthur Nebe, dem Chef der Kriminalpolizei, der ihn beauftragt, den Morden unter dem Radar nachzugehen.

    „Menschenrechte?“ „Die Tausenden von Andersdenkenden, die ihr in Lager gesperrt habt. Die Millionen Juden, die im Krieg verschwunden sind. Die Folter. Das Morden. Tut mir leid, davon zu sprechen, aber wir haben die spießige Vorstellung, dass menschliche Wesen Rechte haben. Wo haben Sie denn die letzten zwanzig Jahre verbracht?“ Auszug Seite 137/138

    Mithilfe der deutsch-amerikanischen Journalistin Charlotte „Charlie“ Maguire, die als Berliner Vertreterin für eine amerikanischen Nachrichtenagentur arbeitet, stößt March auf ein in den Kriegsjahren eröffnetes Schließfach in einer Züricher Bank. Zusammen mit Charlie macht er sich auf nach Zürich. Hier entdecken sie jedoch nur ein im Krieg verschollenes Gemälde, „Dame mit dem Hermelin“ von Leonardo da Vinci. Waren die NSDAP-Veteranen in ein großes Netzwerk von Kunsträubern verwickelt? March entdeckt, dass die Morde mit einem viel weitreichenderen Geheimnis zusammenhängen, das zwei Jahrzehnte zurückliegt und bis in die höchsten Kreise der nationalsozialistischen Führung hineinreicht.  Alle Opfern waren Teilnehmer der Wannseekonferenz, wo 1942 die „Endlösung“ operativ geplant wurde. March lässt nicht locker  und ist dazu bereit, sich selbst zu opfern, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. 

    Berlin der Gigantomanie

    Der englische Autor beeindruckt in seinem Debüt von 1992 mit einem überzeugendem Bild eines authentisch anmutenden, düsteren Nachkriegsdeutschlands, in dem der architektonische Wahnsinn realistisch beschrieben wird. Durch eine Stadtrundfahrt am Anfang der Handlung erscheint das fiktive Berlin dieser Zeit sehr plastisch vor dem inneren Auge. Es ist eine 10-Millionen-Metropole, in der die von Albert Speer geplanten monströsen Monumentalbauten im Stile der Welthauptstadt Germania tatsächlich verwirklicht worden sind, u.a. die alles dominierende Große Halle, die als größtes Gebäude der Welt gilt, der riesige Triumphbogen, um ein Vielfaches größer als der Pariser, während der Champs Élysée gegen die Siegesstraße eher wie eine Passage wirkt. Das Regime herrscht im Deutschen Reich mit eiserner Hand, sämtliche Lebensbereiche sind dem Nationalsozialismus untergeordnet und Andersdenkende werden nicht geduldet. Eine gleichgeschaltete Gesellschaft ohne Individualismus.

    In Form eines Polizeiromans bedient Harris sich einer rasanten und ausdrucksstarken Erzählweise. Ein beklemmendes Gedankenspiel, welches durchgehend spannend ist, mit bis zum Ende hin zahlreichen Wendungen, die durchaus überraschen. Ein Großteil der im Roman vorkommenden Dokumente sind authentisch und schwer zu ertragen. Die Gegenspieler wie der menschenverachtende SS-Obergruppenführer Odilo Globocnik, der schwer durchschaubare Arthur Nebe oder Josef Bühler haben im Gegensatz zu March einen realen Hintergrund, die biografischen Angaben sind bis 1942 zutreffend. Eine düstere Vision, in der tatsächliche Geschichte und Fiktion geschickt zusammengefügt wurden, die mich von der ersten Seite gefesselt und bis zum bitteren Schluss sehr beeindruckt hat.

    Im Nachwort berichtet Harris, dass der Roman zunächst nicht auf Deutsch veröffentlicht werden konnte, weil kein Verlag es wollte.

  7. Cover des Buches Boot Camp (ISBN: 9783473543397)
    Morton Rhue

    Boot Camp

     (450)
    Aktuelle Rezension von: SupiPauli

    Rezension Buch „Boot Camp“

     

    Inhalt:

    Das Buch „Boot Camp“ wurde von Morton Rhue verfasst und ist im Jahr 2006 im Ravensburger Buchverlag erschienen. In dem Roman geht es um einen 16-jährigen Jungen namens Connor Durell. Er wird ins Boot Camp „Lake Harmony“ in den USA geschickt, weil er eine Beziehung mit seiner Mathematiklehrerin Sabrina hatte. Im Camp lernt er die beiden Jugendlichen Sarah und Pauly kennen und freundet sich mit ihnen an. Im Camp gibt es sechs Stufen, wobei sechs die höchste ist. Mit seinen „Freunden“ will er dann fliehen, da sie noch immer auf Stufe eins sind. Während der Flucht werden sie von den Chauffeuren Rebecca und Harry verfolgt. Als sie dann die Grenze zu Kanada erreichen, werden sie geschnappt. Pauly und Sarah können fliehen, Connor allerdings rettet die Chauffeure und muss trotzdem zurück ins Boot Camp. Rebecca informiert Connors Eltern allerdings über den Situation im Camp und sie holen ihn ab.

    Meine Meinung:

    Wir mussten das Buch in der Schule lesen. Ein sehr spannendes Buch. Man konnte sich gut in die Hauptperson Connor hineinversetzen. Allerdings war mir das Ende etwas zu abrupt. Mich persönlich hätte es zum Beispiel interessiert, ob sich Pauly, Sarah und Connor nochmals treffen oder wie Connors Eltern auf die Mittel, die im Erziehungslager benutzt wurden, reagierten!

    Ich kann es aber trotzdem allen Jugendlichen empfehlen.  

  8. Cover des Buches Neukölln ist überall (ISBN: 9783548375199)
    Heinz Buschkowsky

    Neukölln ist überall

     (23)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Ich lebte bisher in der Gewißheit, daß "die da oben" den Kontakt zu "uns hier unten" verloren haben und deswegen nicht wirklich wissen, wovon sie reden.

    Dem ist aber nicht so.

    Buschkowsky weiß es. Der SPD-Politiker ist damit auch ausreichend hausieren gegangen. "Die da oben" wissen, welche Zustände herrschen - und tun nichts dagegen.

    Umso bedrückender wird das Buch Seite für Seite; Buschkowsky gibt die Realität des Alltags in Berlin - oder in Berlin-Neukölln - 1:1 wieder.

    Und sie interessiert diejenigen nicht, die etwas dagegen unternehmen könnten ...
  9. Cover des Buches Papillon (ISBN: 0061120669)
    Henri Charriere

    Papillon

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    In dem Buch beschreibt der Autor Henri seine diversen Fluchtversuche aus dem Gefängnis und wie er es letztendlich doch zu einem ehrbaren, vor allem freien Leben geschafft hat. 

    Dieses Buch gehört zu den Klassikern und sollte gelesen werden. Auch wenn es mir persönlich etwas zu mühsam war, da es sich in vielen Dingen zu sehr gezogen hat, ist es doch ein lesenswerter Tatsachenbericht. 

    Am besten ist mir sein Aufenthalt bei den Indianern und seinen zwei Frauen in Erinnerung geblieben. Ich frage mich immer noch, warum genau er wieder fortgegangen ist. Immerhin hatte er es doch sehr gut dort. Allerdings hat er sich selber auch oft diese Frage gestellt. 

    Dieses Buch ist für alle geeignet, die sich für Tatsachenberichte interessieren. Alle, die die große Liebesgeschichte erwarten, werden enttäuscht werden. 

    Nichtsdestotrotz, auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat, bin ich froh,  einen weiteren Klassiker der Weltliteratur gelesen zu haben.

  10. Cover des Buches Mein Name ist Luz (ISBN: 9783518461907)
    Elsa Osorio

    Mein Name ist Luz

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Perle
    Klappentext:
    Wer ist Luz wirklich? Eine junge Argentinierin macht sich auf die Suche nach ihrer geraubten Identität und deckt nicht nur ihr eigenes Schicksal auf, sondern das einer ganzen Generation.

    "Die historische Wahrheit kommt daher als vorwärts stürmender Krimi, als Schicksalsroman, Familiendrama und Liebesgeschichte. Dieses Buch, das gegen das Vergessen geschrieben ist, ist selber eines, das man nicht vergißt." (Der Spiegel)

    "Elsa Osorio ist ein literarisches Meisterwerk gelungen." (Kulturspiegel, ARD)

    "Elsa Osorio gelingt es, sich in ihre Figuren hineinzufühlen und damit jeder Person ihre Authenzität zu verleihen. Sie erzählt unparthetisch, kühl und doch engagiert." (Süddeutsche Zeitung)

    "Elsa Osorios Darstellung ist überzeugend und eindringlich. Sie enthält sich jeder direkten Schuldzuweisung." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

    Ausgezeichnet mit dem Argentinischen Nationalpreis für Literatur.

    Eigene Meinung:
    Dieses Buch kaufte ich vor Monaten oder auch 1-2 Jahren mal auf dem Flohmarkt. Der Titel hörte sich ganz gut an und es interessierte mich sehr dafür. Ich kaufte es und so wanderte es in meinen Beutel.

    Das Familiendrama ist wirklich hart, aber echt gut zu Lesen. Es ist wirklich ein literarisches Meisterwerk. Kompliment Elsa Osorio, 1952 in Buenos Aires geboren und lebt heute vorwiegend in Madrid.

    Das Buch las ich in 5 Tagen aus, es waren ganze 445 Seiten, schon am ersten Tag las ich 170 Seriten, es hatte mich tatsächlich gefesselt und ich las jeden Tag mit Begeisterung weiter. Ich fand nur einen kleinen schreibfehler, doch den habe ihn blind überlesen.

    Den Argentinischen Nationalpreis hat sie sich wirkloiuch verdient, es ist ihr sechster Roman, ich würde liebend gerne weitere Romane von ihr lesen, besonders nach diesem klasse und interessanten Buch.

    Vergebe hierfür liebendgerne herzliche 5 Sterne!


  11. Cover des Buches Die Informanten (ISBN: 9783731761303)
    Juan Gabriel Vásquez

    Die Informanten

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Thaila
    Der junge Autor Gabriel Santoro veröffentlicht ein Buch über eine alte Familienfreundin. Sara Gutmann mußte als Kind mit ihren Eltern aus Deutschland fliehen und fand in Kolumbien nur schwer eine zweite Heimat. Über diese leidvollen Erfahrungen schreibt Gabriel. Von seinem Vater, ein bekannter Rhetorikprofessor, erwartet er Unterstützung, statt dessen veröffentlicht dieser einen Veriß. Erst Jahre später findet die beiden vorsichtig zueinander. Und erst nach dem Tod seines Vater lernt Gabriel die Beweggründe seines Vaters kennen, ein schmerzhafter Prozess setzt ein, denn Gabriel muss das Bild, das er von seinem Vater hatte, vollkommen revidieren. Indem er die Geschichte seines Vaters erforscht, begibt er sich auch in die Geschichte seines Landes. Im Mittelpunkt des Romans steht die deutsche Gemeinde während des Zweiten Weltkrieges. Da man die Deutschen des Landes pauschal der Sympathien mit den Nationalsozialisten verdächtigte (in der Tat waren viele Anhänger des "neuen Deutschlands"), waren viele Deutsche Repressionen ausgestzt. Schon durch eine Kleinigkeit konnte man auf eine "schwarze Liste" gesetzt werden, was faktisch das Ende der bürgerlichen Existenz bedeutete. Besitztümer wurden konfisziert und Freunde mieden den Kontakt, aus Angst ebenfalls als Nazi aufzufallen. Juan Gabriel Vásquez ist ein wirklich hinreißender Roman gelungen, sprachlich von raffinierter Schlichtheit verbindet er viele große Themen des Lebens: Vater-Sohn-Konflikte, die Frage nach Identitäten und der Rolle, die die Vergangenheit im eigenen Leben spielt, Freundschaft und Verrat. Die verschiedenen Ebenen des Romans werden dabei kunstvoll verschlungen. Hervorzuheben ist auch die feine Übersetzung von Susanne Lange, die mit mehreren Übersetzerpreisen ausgezeichnet wurde.
  12. Cover des Buches Ein freies Leben (ISBN: 9783548609706)
    Ha Jin

    Ein freies Leben

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach vier Jahren sieht ein kleiner chinesischer Junge seine Eltern wieder. Er erkennt sie kaum wieder und die USA sind für ihn ganz anderst als seine Heimat und auch seine Eltern fühlen sich in der neuen "Heimat" noch alles andere als daheim. Politische Veränderungen und der Wunsch und der Traum nach einem besseren Leben, liesen den Vater in die USA reisen um besser zu verdienen und dann folgte die Mutter. Der Kleine blieb allein bei den Großeltern zurück und nun folgt er seinen Eltern. Alles was sie haben und alles was folgt erkämpfen sie sich selbst. Für alles haben sie hart gearbeitet und in Boston soll ihr neues zu Hause sein. Ein großer Familienroman der viel chinesische Geschichte erzählt und mit dem Umzug in die USA das schicksal vieler Familien wieder spiegelt. Ha Jin ist ein großartiges Buch gelungen.


  13. Cover des Buches Erklärt Pereira (ISBN: 9783446253773)
    Antonio Tabucchi

    Erklärt Pereira

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Maseli

    Doktor Pereira ist Leiter der Kulturredaktion der neuen, kleinen und katholischen Lissaboner Abendzeitung Lisboa, die hauptsächlich Gesellschaftsnachrichten bringt und samstags eine Kulturseite. Doktor Pereira ist einziger Mitarbeiter der Abteilung und sein Büro befindet sich in einem kleinen 1-Zimmer-Apartment, abseits der Verlagsbüros. 

    Es ist der 25. Juli des Jahres 1938 in Lissabon und rein zufällig blättert Doktor Pereira in einer avantgardistischen Literaturzeitschrift, die auch einen Philosophieteil hat und liest einen Artikel über den Tod von Francesco Monteiro Rossi. So kommt ihm der Gedanke, dass die Kulturredaktion einen freien Mitarbeiter bräuchte, der eine ständige Kolumne betreute und zwar jene der Nachrufe. 

    Er trifft sich mit dem jungen Philosophen und lernt auch Marta kennen. Doktor Pereira und der junge Philosoph kommen ins Gespräch und Monteiro Rossi nimmt sein Angebot an und verspricht, gute Texte zu verfassen. Doch was kommt, ist unbrauchbar und kann nicht veröffentlicht werden.

    Portugal befindet sich politisch im Umbruch. Diktator Salasar hat die Macht an sich gerissen, man unterstützt die Nationalisten in Spanien und ist dem Deutschen Reich wohlgesonnen. 

    Auf der Zugfahrt zu seinem Freund lernt Doktor Pereira eine jüdische Deutsche kennen wird durch sie bei einem Gespräch direkt mit der Realität konfrontiert, vor der er sich in seiner Kulturredaktion zu verstecken scheint.

    "Sie sind Intellektueller, sagen Sie, was in Europa vor sich geht, machen Sie von Ihrer Meinungsfreiheit Gebrauch, mit einem Wort, tun Sie was."

    Doch noch kann sich Doktor Pereira der Wirklichkeit entziehen. Erst sein Aufenthalt in der Klinik für Thalassotherapie, in der er sich wegen seiner gesundheitlichen Probleme begibt, wird das Bewusstsein in ihm wecken.

    "Und wenn die beiden jungen Leute Recht hätten? Dann hätten sie recht, sagte Doktor Cardoso gelassen, aber das wird die Geschichte entscheiden, nicht Sie, Doktor Pereira."

    Er wird sich bewusst, dass es keinen Sinn macht, einen Kulturteil zu leiten, in dem er seine Meinung nicht zum Ausdruck bringen darf und dass er auf diese Weise gezwungen ist, seine 30jährige Journalistentätigkeit zu verleugnen.

    Als an einem Spätsommertag zur Abendessenszeit 3 Männer in seine Wohnung eindringen um Monteiro Rossi, den er für einige Tage bei sich untergebracht hatte, die patriotischen Werte in Erinnerung zu rufen und dabei auch gegen ihn handgreiflich werden, wird Pereira reagieren.

    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Es ist ein sympathischer älterer, gesundheitlich angeschlagener Doktor Pereira, dem ich in diesem Roman begegne und ich mag ihn auf Anhieb. Er lebt isoliert vor dem wirklichen Leben und arbeitet in seiner abgeschiedenen Kulturredaktion, die ihn vor der Realität des Regimes beschützt. Er bemerkt das Klima der Gewalt und Einschüchterung zuerst gar nicht und wähnt sich mit seinen Übersetzungen französischer Schriftsteller des 19. Jahrhundert von aller Zensur befreit.

    Doch dann beginnt Doktor Pereira an sich zu merken, dass ein innerer Wandel stattfindet. Er ignoriert das zwar am Anfang, er schiebt es auf seine Krankheit und ab diesen Moment denke ich ab und an: eine Heldengeschichte ist das nicht. 

    "Nun gut, sagte Pereria, es ist eine merkwürdige Empfindung, die sich am Rande meiner Persönlichkeit befindet, weshalb ich sie al peripher bezeichne, Tatsache ist, dass ich einerseits froh bin, mein Leben so geführt zu haben, wie ich es geführt habe, dass ich in Coimbra studiert und eine kranke Frau geheiratet habe, die ihr Leben im Sanatorium verbracht hat, dass ich viele Jahre lang als Lokalreporter für eine große Zeitung gearbeitet und jetzt zugesagt habe, den Kulturteil in dieser bescheidenen Abendzeitung zu leiten, gleichzeitig ist es jedoch so, als ob ich Lust hätte, mein Leben zu bereuen, ich weiß nicht, ob ich mich klar genug ausdrücke."

    Es braucht ein Verbrechen, in das er unmittelbar hineingezogen wird, damit er die Kraft findet zu handeln. Ich habe den Eindruck, dass er bis dato wirklich nicht realisieren wollte, was in Portugal vorgeht. Seine Courage besteht darin, seine ganze Schreibkunst in den Nachruf von Monteiro Rossi einzubringen und somit in subtiler und geschickter Ironie eine Kritik gegen das Gewaltregime in Portugal in der Zeitung veröffentlichen zu lassen. Er ist kein Held, er flieht um sich und sein Leben zu retten. Mehr sieht er sich nicht imstande zu tun.

    Fazit

    Ein niveauvoll geschriebener Roman über den Widerstand gegen das Regime und ein Kampf für die Freiheit. Es ist unmöglich, in schwierigen Zeiten neutral durchs Leben zu schreiten. Irgendwann muss jeder reagieren und Doktor Pereira tut es erst am Ende, als es ein Opfer gibt, das er ins Herz geschlossen hat und dessen Tod er nicht verhindern konnte. Eine Lektion fürs Leben, eine Hommage an die Freiheit, die Gerechtigkeit, die Rechtsstaatlichkeit und dass es nie zu spät ist, sich gegen etwas aufzulehnen, auch wenn dies der Verlust von vielem Persönlichem bedeutet. Der Roman ist ein Bekenntnis und eine Lektion über Menschlichkeit und dem Bewusstsein, dass sich jeder nach seinen Möglichkeiten für Freiheit einsetzen kann und muss.

  14. Cover des Buches Bernarda Albas Haus (ISBN: 9783150085257)
  15. Cover des Buches Sexualität und Wahrheit (ISBN: 9783518283165)
    Michel Foucault

    Sexualität und Wahrheit

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Vyanne
    Finger weg davon -_- Dieser Mann stellt Thesen ohne jeglichen Beleg auf, weil er es sich einfach leisten kann. Manche Sätze sind schlichtweg unnatürlich. Er kommt nicht auf den Punkt, wiederholt sich, das Ganze liest sich selbst wie Propaganda... am meisten stören mich die mutigen Behauptungen, die man höchstens als ein "was wäre, wenn" annehmen und auf dieser Basis weiterlesen kann.
  16. Cover des Buches Der ehemalige Sohn (ISBN: 9783257246551)
    Sasha Filipenko

    Der ehemalige Sohn

     (92)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ich habe es versucht. Ich habe es mehrfach versucht. Aber das Buch ist so zäh, die Sprache so schrecklich, die Handlung so langweilig, dass es mich immer wieder abgestoßen hat.

    Der Stil des Autors besitzt gar keine Schönheit. Ich würde nicht behaupten, dass er so kalt ist wie bei einem Bericht, aber ziemlich nahe dran. Man wird gleich am Anfang mit Informationen überflutet, die zu lesen sich wie eine Arbeit anfühlt, wie etwas Anstrengendes, das ich mir unnötig antun muss. Im späteren Verlauf werden die Informationen vielleicht irgendeine Rolle spielen, aber so weit bin ich nicht gekommen.

    Die Schlüsselszene, den Unfall erzählt der Autor so abstrakt, dass ich mir schwer darunter etwas vorstellen konnte. Erst nach mehrfachem Lesen habe ich ein Bild davon gehabt und sogar dann, tat ich mir schwer, der Handlung zu folgen.

    Sobald der Protagonist ins Koma fällt, erwartete ich mir eine gefühlsvollere Erzählung, aber er bleibt bei einem Stil, der nicht kälter sein könnte. Dabei macht er einen riesigen Bogen um die Gefühle und schildert es auf eine kalte Art, dass mir der Protagonist nicht leidtun konnte. Er fällt ins Koma und beim Lesen war mir das total egal.

    Das Buch wird als ein lustiger, bitterer, kämpferischer, großartiger Roman beworben, doch davon habe ich nichts merken können. Die Vernachlässigung der Sprache, die unschönen Beschreibungen, die grauenhaften Formulierungen haben genau das Gegenteil bewirkt. Vielleicht bezieht sich das auf die spätere Handlung, die ich nicht mitbekommen habe, weil ich mir das hier nicht antun konnte.

    Es ist ein schreckliches Buch, eine richtige Qual, die ich von der ersten Seite an gehasst habe. Ich habe es zwar bis zur hundertsten Seite geschafft, aber danach wollte ich keine weitere Seite mehr lesen. Die historischen Elemente sind mir egal, wenn die Sprache nicht funktioniert, wenn der Text keine Leidenschaft besitzt und wenn ich mit den Figuren nicht warmwerde.

  17. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (61)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

  18. Cover des Buches Wunderbare Jahre (ISBN: 9783423146364)
    Sibylle Berg

    Wunderbare Jahre

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Kreuz und quer durch die Welt nimmt uns Sibylle Berg mit. Ihre Reisen haben immer einen Sinn, der weitab von den gängigen Urlaubsreisen angesiedelt ist. Obwohl sie natürlich auch irgendwie besichtigt, aber mehr als Beobachterin und Bearbeiterin der Eindrücke, die sie gewinnt. Sie verbindet ihre Reisen auch mit Themen, die sich entweder ergeben oder ganz konkret vorgegeben sind. Ob das nun die Filmfestspiele in Cannes sind, die Bayreuther Festspiele oder das Kriegsgebiet im Kosovo. Sie macht auch Reisen, die ihrer ganz privaten Befindlichkeit geschuldet sind, eine Frachtschiffüberquerung von Hongkong nach Amerika etwa, auf der sie einen Liebeskummer auskuriert. Eine Italienreise, auf der sie ihre Erinnerungen an ihre erste Reise in des Deutschen erstes Traumland abruft. Jede Reise ist auch eine persönliche Betrachtung, ein Blick in die Vergangenheit, eine Bestandsaufnahme und das Registrieren der schnellen Veränderung der Welt. Ihre ganz privaten Emotionen lässt sie dabei ebenso heraus wie die Empfindungen, die sie hat, wenn sie sich im Rahmen dieser Reisen ihrer eigenen Veränderung gewahr wird.

    Das alles ist keinesfalls nostalgisch, denn zu hart ist manche Realität geworden. Hier berichtet ein Mensch mit offenen Augen und offenem Herz mit einer erfreulichen Fähigkeit zum schonungslosen Umgang mit sich selbst von Erlebnissen und Zuständen, vor denen die Mehrheit die Augen verschließt. Die Wahrheiten, die man auf Reisen erleben kann, werden häufig verdrängt, um sich die kurze Zeit der Flucht aus dem Alltag nicht zu verderben. Aber gerade unterwegs kann man lernen, dass Träume eben Träume sind, und dass die Realität immer stärker ist als die Illusion.

    Die Autorin schreibt emotional, aber in einem Ton, der sie glaubwürdig macht und der eindrücklich ist. Ihre Gedanken und die Schilderung ihrer Erlebnisse und Eindrücke sind, so wenig man das auch erwartet, fast logisch, denn die Welt ist nicht das, was wir uns von ihr erträumen oder erhoffen. Sie kann auf verschiedenen Ebenen gnadenlos sein und Sibylle Berg schildert das wie es ist.

    Wer ein Reisebuch mit üblichen kleinen Episoden erwartet, wer vielleicht noch ein paar lustige Erlebnisse aus fremden Ländern gerne liest, der sollte dieses Buch nicht weglegen. Wer allerdings die Reisen in Gegenden, in die der normale Tourist vielleicht eher nicht fahren würde, nachvollziehen will und sich dabei auch noch mit den großartig geschilderten Eindrücken einer am Leben gereiften Beobachterin auseinandersetzen will, um sich und seinen Blick auf die Welt zu überdenken, der wird hier ein großartiges Buch lesen, das in der Reiseliteratur einen gänzlich anderen Weg einschlägt.

    Unbedingte Leseempfehlung!

  19. Cover des Buches Balzac und die kleine chinesische Schneiderin (ISBN: B00523CCEC)
    Dai Sijie

    Balzac und die kleine chinesische Schneiderin

     (412)
    Aktuelle Rezension von: Nadja_Kosney

    Der Autor Dai Sijie hat selbst die Kulturrevolution in den 1970er Jahren in China miterlebt und wurde selbst als Schüler aufs Land geschickt, um dort "umerzogen" zu werden. Da es in seinem Roman um zwei Schüler geht, denen dasselbe passiert, kann man davon ausgehen, dass der Autor hier viel seiner persönlichen Erfahrungen hat einfließen lassen.

    Trotz dieses ernsten Themas und dieser schwierigen Zeit, schafft Dai Sijie es die Geschichte mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen, sodass ich nur durch die Seiten geflogen bin. 

    Wir begleiten in diesem Roman den Ich-Erzähler (ich meine sein Name wurde nicht erwähnt) und dessen Freund Luo. Beide sehen sich selbst nicht gerade als Intelektuelle, doch da ihre Eltern dem Regime unter Mao negativ aufgefallen sind, landen die beiden in einem ärmlichen Bergdorf und sollen dort von den regimetreuen Bauern "umerzogen" werden. Während wir die beiden Jungs in ihrem täglichen Leben und bei der harten Arbeit auf den Feldern begleiten, lernen wir mehr über die Kulturrevolution und ihre Auswirkungen für das Land China und dessen Bevölkerung. Einfach war es nicht, vor allem nicht für diejenigen, die selbstständig denken und offen leben wollten.

    Neben der Liebe und der Freundschaft spielt auch Literatur eine wichtige Rolle in diesem Roman, vor allem die westliche Literatur. Nach einigen Schwierigkeiten gelangen die beiden Freunde in den Besitz strengst verbotener westlicher Literatur (Bücher von Balzac, Dumas, etc.). Ins besondere unser Ich-Erzähler saugt den Inhalt dieser Bücher in sich auf und die Literatur schenkt ihm und seinem Freund ein wenig Hoffnung und Zuversicht, in ihrem trostlosen Dasein.


    Fazit:

    Balzac und die kleine chinesische Schneiderin ist ein wundervoller Roman, der eine mitreißende Story mit historischen sowie politischen Ereignissen verknüpft und dabei noch eine Verbindung zur Liebe für die Literatur, Freundschaft und Zusammenhalt schafft. Dies ist mein erstes Buch von Dai Sijie, wird aber nicht mein letztes von ihm sein.

  20. Cover des Buches Amistad. (ISBN: 9783453141476)
  21. Cover des Buches Der Lärm der Zeit (ISBN: 9783839815311)
    Julian Barnes

    Der Lärm der Zeit

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Er trainierte seinen Körper nicht, er bewohnte ihn. Eines von so vielen wunderbaren Zitaten. Leider kann man sie bei einem Hörbuch nicht anstreichen. Es wären auch zu viele. Auch, wenn mich die Story nicht wirklich gefesselt hat, habe ich jeden Satz genossen, weil hier jedes Wort genau getroffen wird und platziert sitzt. 

    Eine wirkliche Neuentdeckung für mich. J

    ulian Barnes werde ich mir merken.

  22. Cover des Buches Ich bin Loris (ISBN: 9783867399456)
    Pascale Hächler

    Ich bin Loris

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ulrike_Blatter

    Loris ist dreitausendzweihundertundsiebenundneunzig Tage alt. Ganz genau. Und wenn ihm jemand sagt „Wir sehen uns so gegen zwei Uhr“, kann er damit nichts anfangen. Genauso wenig wie mit dem Ausdruck „Die sieht ja aus wie drei Tage Regenwetter“ – scheint denn draußen nicht die Sonne? Loris lebt meist in seiner eigenen Welt: Er sammelt Uhren und sein Tagesablauf duldet keine Abweichungen, selbst das Essen muss immer gleich sein, sonst wird Loris kribbelig.

    Vom Aussehen her unterscheidet Loris nichts von seinen Altersgenossen, aber dennoch ist er spürbar anders … einerseits.

    Andererseits: Loris besucht die Regelschule. Manchmal ist der Unterricht für ihn anstrengend und schwer durchschaubar; vor allem bei Gruppenarbeiten oder wenn es laut und wuselig wird. Aber er hat einen Freund mit dem er Angeln geht, und der keine unnötigen Worte macht.

    Einerseits: Texte schreiben ist nicht Loris‘ Stärke – er versteht oft die Aufgabenstellung nicht. Andererseits bringt er im Matheunterricht gute Leistungen, weil er da in Ruhe Aufgaben lösen kann,  die ein eindeutiges Ergebnis haben.

    Die Autorinnen stellen uns in diesem Buch ein Kind vor, das zwar typische Einschränkungen des Autismus-Spektrums hat, aber in keiner Weise dem gängigen Klischee des ‚sozial verwahrlosten  Asperger-Genies‘ entspricht. Umfasst doch der heutige Begriff des ‚Autismus-Spektrums‘ auch viele Eigenschaften, die vor einigen Jahren noch nicht eindeutig zuzuordnen waren, wird begreiflich, dass sich immer häufiger Kinder wie Loris auch in Regelklassen finden werden. Und dann besteht Gesprächsbedarf. Hier setzt dieses Buch an. Man merkt, dass die Autorinnen ein fundiertes Fachwissen zum Thema Autismus haben und auch praktisch mit betroffenen Familien arbeiten. So fließen viele konkrete Anregungen in die Handlung des Buches ein, die durch das gut gemachte Begleitmaterial (Downloadlink unten) noch ergänzt werden. Ich habe dieses Buch mit einem 16-Jährigen, der an Autismus leidet (ähnlich wie Loris) besprochen und er war sehr angetan davon, wie präzise  die typischen Probleme eingefangen sind, die seinen Alltag prägen. Auch dieser Jugendliche hat deutliche Einschränkungen – einerseits … aber da ist auch das andererseits, das man nicht übersehen darf.

    In der Geschichte wird deutlich, dass Loris in einzelnen Feldern Unterstützung braucht:  er ist nicht flexibel und kann seine Arbeitsabläufe gut planen, es fällt ihm schwer, die Mimik anderer Menschen zu ‚lesen‘ und anderes. Andererseits ist er anderen auch überlegen: er hat zum Beispiel eine überragende Beobachtungsgabe. Wie diese Eigenschaft ihm ganz entscheidend weiterhilft, soll hier nicht verraten werden, aber spätestens an dieser Stelle stellt sich die Frage: was ist normal? Und haben wir nicht alle Stärken und Schwächen?

    In diesem Zusammenhang auch spannend: wie aus Albert eine Albertine wird (aber jetzt habe ich schon fast zu viel gesagt …)

    Am Ende der Geschichte haben alle etwas dazugelernt – auch Loris, den es zum Schluss gar nicht so sehr stört, dass ‚dieser Tag nicht genau gleich ist, wie jeder andere.‘

    Lediglich einen Kritikpunkt habe ich – den ich jedoch diesem hervorragend gemachtem Buch nicht anlasten will, sondern der in die öffentliche Diskussion des Themas schulische Integration gehört: mit keinem Wort wird erwähnt, dass es nicht ausreicht, wenn ein Kind wie Loris lediglich durch Eltern und einen gut motivierten Lehrer gefördert wird. Da braucht es mehr, viel mehr! Sonderpädagogen, angepasste Lehrpläne und Räumlichkeiten – also kurz gesagt: Geld – denn eine gute schulische Integration bekommt man nicht gratis. Umsonst ist sie aber auch nicht!

    Downloadmaterial zum Buch

    http://www.psychiatrie-verlag.de/fileadmin/storage/files/pv_book/153_Downloadmaterial.pdf

  23. Cover des Buches Sofja Petrowna (ISBN: 9783257218961)
  24. Cover des Buches Strafgesetzbuch (ISBN: 9783406668845)
    Thomas Fischer

    Strafgesetzbuch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der "Tröndle/ Fischer", auf jedem guten Juristenschreibtisch zu finden (übrigens auch bei Salesch und Co. hihi). Unser Repetitor war damals sehr angetan, daß der neue Bearbeiter Fischer manche alte Zöpfe abgeschnitten hat. Für Laien aber selbstverständlich unlesbar.

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