Bücher mit dem Tag "repressionen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "repressionen" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Der ehemalige Sohn (ISBN: 9783257246551)
    Sasha Filipenko

    Der ehemalige Sohn

     (92)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ich habe es versucht. Ich habe es mehrfach versucht. Aber das Buch ist so zäh, die Sprache so schrecklich, die Handlung so langweilig, dass es mich immer wieder abgestoßen hat.

    Der Stil des Autors besitzt gar keine Schönheit. Ich würde nicht behaupten, dass er so kalt ist wie bei einem Bericht, aber ziemlich nahe dran. Man wird gleich am Anfang mit Informationen überflutet, die zu lesen sich wie eine Arbeit anfühlt, wie etwas Anstrengendes, das ich mir unnötig antun muss. Im späteren Verlauf werden die Informationen vielleicht irgendeine Rolle spielen, aber so weit bin ich nicht gekommen.

    Die Schlüsselszene, den Unfall erzählt der Autor so abstrakt, dass ich mir schwer darunter etwas vorstellen konnte. Erst nach mehrfachem Lesen habe ich ein Bild davon gehabt und sogar dann, tat ich mir schwer, der Handlung zu folgen.

    Sobald der Protagonist ins Koma fällt, erwartete ich mir eine gefühlsvollere Erzählung, aber er bleibt bei einem Stil, der nicht kälter sein könnte. Dabei macht er einen riesigen Bogen um die Gefühle und schildert es auf eine kalte Art, dass mir der Protagonist nicht leidtun konnte. Er fällt ins Koma und beim Lesen war mir das total egal.

    Das Buch wird als ein lustiger, bitterer, kämpferischer, großartiger Roman beworben, doch davon habe ich nichts merken können. Die Vernachlässigung der Sprache, die unschönen Beschreibungen, die grauenhaften Formulierungen haben genau das Gegenteil bewirkt. Vielleicht bezieht sich das auf die spätere Handlung, die ich nicht mitbekommen habe, weil ich mir das hier nicht antun konnte.

    Es ist ein schreckliches Buch, eine richtige Qual, die ich von der ersten Seite an gehasst habe. Ich habe es zwar bis zur hundertsten Seite geschafft, aber danach wollte ich keine weitere Seite mehr lesen. Die historischen Elemente sind mir egal, wenn die Sprache nicht funktioniert, wenn der Text keine Leidenschaft besitzt und wenn ich mit den Figuren nicht warmwerde.

  2. Cover des Buches Dämmerung über Birma (ISBN: 9783293207233)
    Inge Sargent

    Dämmerung über Birma

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Lesezeichenfee

    Die Österreicherin Inge Sargent studiert an der Universität von Colorado. Dort lernt sie den Studenten Sao Kya Seng kennen, Den sie heiratet und ihm in sein Land folg. Dort erfährt sie, dass er der Prinz ist und dort regiert. Sie lebt einige Jahre mit ihm und sie bekommen zwei Töchter, bevor er verschwindet. 

     

    Meine Meinung:

    Also das Buch ist eindeutig nicht mein Beuteschema und doch war ich nach einigen Seiten so in der Geschichte gefangen, dass ich es nicht mehr weg legen wollte. Es ist mal wieder ein Bücherschrank-Urlaubsbuch. 

     

    Eigentlich ist es ja eine historische Lebensgeschichte, weil es vor meiner Geburt statt fand. 

     

    Ich konnte mitfühlen, als sie aussteigen wollten und ihr Mann ihr dann mitteilte, dass der Empfang ihnen galt und sie meinte, dass sie das gerne vorher gewusst hätte, damit sie ein anderes Kleid anziehen hätte können. Leider fand ich kein Bild davon im Buch. Ich hätte echt gerne gesehen, welches Kleid sie anhatte. 

     

    In der Mitte des Buches gab’s dann einige Bilder von ihr, während sie dort ist. Diese gefallen mir gut und geben mir den Eindruck, dass sie dort „hingehört hat“ und dort „zuhause war“. 

     

    Also sie dann in die Stadt zieht, nachdem ihr Mann verschwunden ist, habe ich immer gedacht, lass dir helfen und fliehe, aus diesem Land. Nach dem Millitärputsch war es nicht mehr schön und seit ihr Mann verschleppt worden war. Es wurde dann unfreiwillig sehr spannend, bis sie endlich das Land verlassen konnte und sie bereit dazu war. 

     

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit: 

    Ein sehr spannender Tatsachenroman, der so schillernd und blumig beginnt und dann so traurig-spannend aufhört. 5 Sterne.

  3. Cover des Buches Die Wahrheit ist der Feind: Warum Russland so anders ist (ISBN: B09XX7SQN3)
    Golineh Atai

    Die Wahrheit ist der Feind: Warum Russland so anders ist

     (2)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Golineh Atai war während des Euromaidan in Kiew/Ukraine vor Ort. Von 2012 bis 2018 war sie als Korrespondentin in Moskau. Sie weiß wovon sie spricht, wenn sie zum Beispiel sagt, dass Russland alles daran setzt, ausländische Journalisten - natürlich im russischen Inland, aber auch im Westen selbst- zu diskreditieren, was zumindest im rechten Flügel der USA und im rechten und linken Segment Deutschlands hervorragend funktionierte und noch immer funktioniert. 

    Dass es funktioniert liegt auch daran, dass die westlichen Medien nicht mit derselben Münze zurückzahlen: Im Westen gilt Meinungsfreiheit, auch wenn diese vielleicht nicht vollumfassend ist, es gibt auch im Westen vereinzelt eine Beeinflussung durch Vorgesetzte und politisch motivierte Besetzungen von Aufsichtsräten etc. pp., so muss doch niemand um Job und Leben fürchten, der sagt und schreibt, was er denkt. Von dieser Freiheit profitieren die russischen Sender (z.B Russia Today oder Sputnik), nämlich von der Freiheit, dass sie alles sagen und behaupten dürfen, was ihnen in den Sinn kommt, während gleichzeitig die Veröffentlichungsfreiheit ausländischer Medien im eigenen Land strikt reglementiet und mitunter völlig unterbunden wurde. 

    Der Westen ist sich zu fein dafür, Russland im Gegenzug mit Trollen, Bots und Falschmeldungen zu überziehen. Im Informationskrieg hat Russland momentan die Nase vorn dank der Skrupellosigkeit seiner Führung und seiner Elite. 

    In ihrem Sachbuch „Die Wahrheit ist der Feind“ deckt Atai auf, wie sehr die Demokratisierung in den Nachbarländern die russische Politelite beunruhigte, so sehr, dass unter Putins Herrschaft bereits fünf Kriege geführt wurden! Die Tschetschenienkriege waren grausam, blutig, furchtbar – und doch von der Weltöffentlichkeit nur am Rande wahrgenommen. Darauf hoffte Russland auch beim Angriffskrieg auf die Ukraine. 

    Verächtlich lässt sich der Kreml über die „Farbrevolutionen“ im Nahen und Mittleren Osten aus und unterstützt selbst sämtliche tyrannische Autokraten. Das russische Staatsfernsehen samt den meisten Printredaktionen sind mit einem Direktdraht mit dem Kreml verbunden, woher Direktiven zur Programmgestaltung kommen. Journalismus ist ein Kampffeld geworden, eine objektive Berichterstattung ist nur noch unter Lebensgefahr möglich. 

    Drohbriefe und Morddrohungen seien die Regel im Alltag russlandkritischer Berichterstatter. Nicht wenige davon starben auf unerklärliche Weise. Und nein, natürlich nicht: der Kreml hat nichts damit zu tun. Das ist alles Zufall. Auch die Ermordungen von vom Kreml Verräter geschimpften Geflüchteter – Einzeltaten, Zufall. Der Kreml hat auch damit nichts zu tun, dass einige den Mund zu voll nehmender Oligarchen oder unfreundlicher Politiker, vergiftet werden, aus dem Fenster fallen, etc. pp. Shit happens! Putin wäscht seine Hände in Unschuld. 

    Bände spricht die großangelegte Geschichtsverfälschung und die Umdeutung der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Memorial, eine Organisation, die zum Ziel hatte, an die Opfer Stalins zu erinnern sowie andere NGOs in Russland wurden dazu gezwungen, sich als „ausländische Spione“ registrieren zu lassen! Und wer glaubt einer Organisation, die „zugibt“, dass sie ein Agent des Auslands sei. So herrscht im Volk allmählich nicht mehr das große Entsetzen über Stalins Vernichtungsorgie vor, sondern Stalin wird als Erneuerer Russlands und als Held neu aufgebaut. Opfer waren eben nötig, heißt es und nicht mehr wie vorher„die Paranoia Stalins konnte jeden treffen“ und der einzelne war der Willkür der Staatspolizei ausgeliefert. Ob die Menschen diese Umdeutungen in großem Stil kaufen, weiß man nicht, aber „Putins Welt“ setzt bei den Kindern an, es gibt neue Schulbücher, wie in der ehemaligen DDR, – und die Gehirnwäsche wirkt. „Russen sind die Guten und wer das Gegenteil behauptet, ist ein Verräter“, ist die Doktrin. Patriotismus und Militarismus gehen Hand in Hand. Wer anderer Meinung ist, muss das Land verlassen. Wenn er kann. 

    Es sind so viele Details, belegte Beispiele für Russlands gezielte Desinformation in „Die Wahrheit ist der Feind“ enthalten, zum Beispiel zum „Fall Lisa“, der unter den in Deutschland ansässigen Russen Kreise zog und an den der eine oder andere sich vielleicht erinnert, das kann man gar nicht widergeben. Das muss man selber lesen oder hören. Ja, es ist mühsam und anstrengend, aber in den heutigen Zeiten sollte man sich informieren. 

    Fazit: Tatsache ist, dass das wundervolle und ein wenig geheimnisvolle Land Russland mehr und mehr ein faschistischer Staat geworden ist. Wie lange es diese Strukturen aufrechterhalten wird, weiß kein Mensch. 

    Kategorie: Politisches Buch
    Verlag: Argon Verlag, 2022

  4. Cover des Buches Das Ultimatum (ISBN: 9783423137928)
  5. Cover des Buches Spiritus (ISBN: 9783596181285)
  6. Cover des Buches Verborgene Liebe: Die Geschichte von Röbi und Ernst (ISBN: 9783037636732)
    Barbara Bosshard

    Verborgene Liebe: Die Geschichte von Röbi und Ernst

     (1)
    Aktuelle Rezension von: peedee
    Röbi Rapp und Ernst Ostertag sind beide 1930 geboren und homosexuell. Sie sind seit 1956 ein Paar, mussten dies jedoch im Geheimen leben, da unter anderem die Anstellung von Ernst als Sonderklassenlehrer gefährdet war. Röbi war Coiffeur und arbeitete auch als Schauspieler, oft in Frauenrollen. Sie engagieren sich im Hintergrund in der Schwulen- und Lesbenbewegung. Nach Ernsts Pensionierung machten sie ihre jahrzehntelange Beziehung öffentlich und besiegelten sie am 1. Juli 2003 auf dem Zürcher Standesamt – als erstes gleichgeschlechtliches Paar im Kanton Zürich. Barbara Bosshard hat ihre berührende Geschichte aufgeschrieben.

    Erster Eindruck: Auf dem Cover sieht man zwei Fotos, eines aus den jungen Jahren der beiden Männer, eines als Senioren. Sie wirken auf mich sehr sympathisch und in sich ruhend. In der Mitte des Buches hat es etliche Fotos von Röbi und Ernst.

    Ich habe von den beiden Männern schon einiges gehört und war daher sehr gespannt auf dieses Buch. Die Autorin hat sehr viele Gespräche mit den beiden geführt, und zwar in Einzelinterviews, damit jeder auch wirklich zu Wort kommt und seine eigene Sicht der Dinge erzählt. Da die Autorin selbst homosexuell ist, war sie wahrscheinlich auch speziell geeignet, diese sensible Geschichte aufzuschreiben. Die beiden Männer scheinen mir sehr gegensätzlich: Röbi, der extrovertierte Mann, der seine Homosexualität früh akzeptieren konnte, da ihn seine Familie so annahm, wie er war. Ernst ist hingegen eher introvertiert und in einem streng gläubigen Umfeld aufgewachsen, wo kein Platz für sein anderes Denken und Fühlen war. Er musste alles mit sich selbst abmachen.

    Ich muss sagen, gleich von den ersten Zeilen an war ich sehr berührt von dem Gelesenen. Es ist eh eine wahre Meisterleistung, wenn eine Beziehung so viele Jahre hält, aber unter den Voraussetzungen, die Röbi und Ernst hatten, ist es beinahe ein Wunder. Es ist für mich unvorstellbar, wie sie ihr Doppelleben, wie sie selbst dazu sagen, jahrelang aufrechterhalten konnten. Ich stelle mir vor, dass sie doch ständig unter einer Anspannung leiden mussten, in der Angst, dass alles auffliegt.

    Es gibt so viele kleine Dinge und Aussagen, die mich bewegen, z.B.:
    - Die Aussage von Röbis Mutter „Mame“, die zu ihrem Sohn meinte, dass er Sorge zu Ernst tragen solle, denn der sei ein guter Mann. Sie meinte auch, dass sie einen zweiten Sohn erhalten habe.
    - Zeitlebend wird Ernsts Homosexualität von seiner Familie totgeschwiegen.
    - Die Heirat und der Ringtausch der beiden Männer – sie wollen so weitermachen, wie in den vergangenen 46 Jahren… schluck!

    Meine grosse Hochachtung vor so einer Liebe – ich wünschte, jeder dürfte eine so lange Liebe erleben!
  7. Cover des Buches Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer (ISBN: 9783886792924)
  8. Cover des Buches Die vergessenen Opfer der DDR (ISBN: 9783000292194)

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