Bücher mit dem Tag "resignation"
98 Bücher
- Juli Zeh
Unterleuten
(547)Aktuelle Rezension von: milasun""Weißt du was?" Jule schlief schon halb, sie hatte die Augen geschlossen, ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden. Gerhard beugte sich über sie, um zu verstehen, was sie sagte. "Was, mein Schatz?" "Am besten, du bringst das Tier einfach um.""
In dem idyllischen Dörfchen Unterleuten in der brandenburgischen Provinz soll ein Windpark errichtet werden und plötzlich brechen alte Konflikte wieder aus. Niemand kann mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden und "obwohl niemand etwas Böses will, geschieht Schreckliches".
Ein Gesellschaftsroman, der sich spanned wie ein Krimi liest. Hat mir überraschend gut gefallen!
- Jean-Paul Sartre
Der Ekel, Sonderausgabe
(276)Aktuelle Rezension von: Vera-SeidlDa sitzt sie, die Melencolia, reglos, den Kopf auf ihre Hand gestützt, kann sich trotz ihrer Flügel nicht erheben, das Handwerkszeug um sich herum nicht ergreifen.
Hört sie das Läuten der Glocke über sich? Sieht sie die Jakobsleiter, die zum Licht mit seinem Regenbogen führt?
Mehrmals hatte ich Jean-Paul Sartres "Der Ekel" angefangen zu lesen. Aber die Sichtweise seiner Hauptfigur, Antoine Roquentin, auf die Welt stieß mich zu sehr ab, verursachte einen Ekel in mir.
Im Gegensatz zum Ich-Erzähler ergab ich mich nicht der Selbstreflexion in Form eines Tagebuchs, sondern forschte zunächst in der Entstehungsgeschichte des Romans, insbesondere in Sartres Biografie.
In seiner Kindheit war Sartre einem Wechselbad von Bezugspersonen ausgesetzt.
Sein rechtes Auge erblindete nach und nach. Die visuelle Wahrnehmung erfolgte also fortan stärker über die rechte Gehirnhälfte, über die Gefühle. "Le petit homne", das Männlein, wurde er von seinen Freunden genannt, weil er nur 1,53 m groß war.
Seine erste Liebe lernte er auf einer Beerdigung kennen. Die Treffen mit ihr frustrierten ihn.
Ein Heiratsantrag, der einer anderen Frau galt, wurde abgelehnt.
Nach Reisen am Anfang der dreißiger Jahre unterrichtete Sartre in Le Havre, wo die Wirtschaftskrise für eine gedrückte Stimmung sorgte.
Seine Doktorarbeit über die Vorstellungskraft konnte er nicht beenden. Das Meskalin, das er sich spritzen ließ, linderte seine Depressionen nicht, sondern verstärkte sie begleitet von Wahn- und Panikphasen.
Als das Manuskript seines Romans "Melancholia" 1936 abgelehnt wurde, war Sartre zwar enttäuscht, ließ sich aber nicht entmutigen. In der Fortsetzung seiner belletristischen Arbeit wurde er von seiner Lebenspartnerin Simone de Beauvoir bestärkt.
1938 erschien das Buch schließlich unter dem Titel "La Nausèe" und wurde zum Erfolg.
Mit diesem Hintergrundwissen fiel mir der Zugang zum Buch viel leichter.
Der Historiker Antoine Roquentin lässt sich nach einer mehrjährigen Forschungsreise in der fiktiven Stadt Bouville nieder.
Er arbeitet nicht an seiner Doktorarbeit, sondern forscht über einen Adligen namens Marquis de Rollebon. Daneben beginnt er ein Tagebuch, weil ihn bestimmte Ereignisse und Veränderungen verstören.
Gegenstände und Menschen lösen plötzlich eine Art Angst bei ihm aus. Ein Kieselstein, ein Stück Papier, selbst seine eigene Hand werden zu einer diffusen Bedrohung. "Ich sehe meine Hand, die sich auf dem Tisch ausbreitet. Sie lebt - das bin ich. Sie öffnet sich, die Finger spreizen und strecken sich. Sie liegt auf dem Rücken. Sie zeigt mir ihren fetten Bauch. Sie sieht aus wie ein umgefallenes Tier. Die Finger, das sind die Beinchen."
Hier hörte ich Klänge von Franz Kafkas "Verwandlung". Zwei Seiten weiter, als Roquentin seine Hand mit dem Messer attackiert, erinnerte ich mich daran, dass Vincent van Gogh sein Ohr oder ein Teil davon abgeschnitten hatte.
"Sein Hemd aus blauer Baumwolle hebt sich fröhlich von einer schokoladenfarbenen Wand ab. Auch das verursacht den Ekel. Oder vielleicht: das ist der Ekel." Immer wieder spielen Farben eine Rolle im Roman. Eine Wirkung des Meskalins, wie ich nachgelesen habe.
Im Stilmittel der Beschreibung werden Edmund Husserl und auch Martin Heidegger transparent, mit denen sich Sartre 1933 in Berlin beschäftigt hatte. Auch andere Denker schimmern in seinen philosophischen Überlegungen durch. Vor allem aber nimmt Sartre an diesen Stellen sein theoretisches Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" vorweg.
"Es gibt jetzt also Leute, die mich erkennen, die denken, nachdem sie mich scharf angesehen haben: 'Der da gehört zu uns'", schreibt er auf Seite 107 im Roman. Fünf Jahre später heißt es: "Wenn es einen andern gibt, wer er auch sei, wo er auch sei, was immer seine Bezüge zu mir sein mögen, auch wenn er auf mich nicht anders als durch das bloße Auftauchen seines Seins einwirkt, ich habe ein Außen, ich bin eine Natur; mein Sündenfall ist die Existenz des anderen; und die Scham ist – wie der Stolz – die Wahrnehmung meiner selbst als Natur, wenn auch eben diese Natur mir entgeht und als solche unerkennbar ist."
Auf Seite 159 erlebte ich, wie Sartre die Gedanken René Descartes und die von Martin Heidegger weiter vorantrieb beziehungsweise berichtigte.
"Mein Denken, das bin ich: deshalb kann ich nicht aufhören. Ich existiere, weil ich denke ... und ich kann mich nicht daran hindern zu denken. Sogar in diesem Moment - es ist gräßlich, wenn ich existiere, so, weil es mich graut zu existieren. Ich bin es, ich bin es, der mich aus dem Nichts zieht, nach dem ich trachte ..."
Als Roquentin schließlich im Park eine Wurzel erblickt, erkennt er die Sinnlosigkeit der Existenz: "Das Wesentliche ist die Kontinguenz. Ich will sagen, daß die Existenz ihrer Definition nach nicht die Notwendigkeit ist. Existieren, das ist dasein ... Alles ist grundlos, dieser Park, diese Stadt und ich selbst ... Wie lange dauerte die Faszination? Ich war die Wurzel des Kastinienbaums. Oder vielmehr, ich war ganz und gar Bewußtsein ihrer Existenz. Noch losgelöst von ihr - da ich mich ihrer ja bewußt war - und dennoch in ihr verloren, nichts anderes als sie."
Dass Roquentin nach dieser Erkenntnis nicht mehr in der Schlammstadt sein Leben als Historiker fortsetzen wollte, konnte ich gut nachvollziehen. Am Ende (er)findet er sich neu als Romancier.
Albrecht Dürers Melencolia und Sartres Roquentin sind gezwungen innezuhalten. Niedergedrückt, aber mit wachem Blick erkunden sie nun die Phänomene dieser Welt. Sie stellen Fragen und finden Antworten. Die Erde ist keine Scheibe mehr. Vor der Melencolia liegt eine Kugel. Ein großer Polyeder trennt Himmel und Erde. Eine Wurzel ist nicht mehr Funktion, sondern grundlos existent wie der Mensch.
Roquentin ergreift am Ende die Feder, um seiner Existenz einen Sinn zu geben. Ob es der Melencolia mit ihrem Zirkel gelingen wird, einen Kreis um die geteilte Welt zu ziehen, um so Himmel und Erde zu versöhnen?
Vera Seidl
- S.J. Watson
Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
(1.647)Aktuelle Rezension von: StreiflichtAuf dieses Buch habe ich mich schon lange gefreut, weil mich die Story so neugierig gemacht hat. Nun war es endlich soweit und ich hatte Zeit für dieses Buch. Es hat mich ziemlich schnell in seinen Bann gezogen und ich habe es ziemlich schnell „durchgefressen“. Was für eine Vorstellung, dass man jeden Tag aufs Neue aufwacht und nicht weiß, wer man ist, was für eine Geschichte man hat und einfach nichts erkennt.
Durch die Ich-Perspektive ist man ganz nah dran und leidet richtig mit Christine, der Hauptfigur, die sich selbst nicht kennt, mit. Wem kann sie trauen, was kann sie glauben, was weiß sie wirklich? Fragen über Fragen, die sich nicht so einfach beantworten lassen und so versucht man als Leser gemeinsam mit Christine herauszufinden, was passiert ist, warum sie nichts mehr weiß und wie sie das ändern könnte.
Gegen Ende hin hatte ich einen Verdacht, der sich dann auch bestätigt hat, aber das hat mich nicht weiter gestört, weil es trotzdem immer noch so spannend war. Die Auflösung hat mir wirklich gut gefallen und sie passte sehr gut zum Buch, fand ich. Unbedingt lesenswert, aber man sollte sich einen Zeitpunkt aussuchen, an dem man keine folgenden Termine hat und Zeit zum Lesen bis zum Schluss hat.
- Julia Franck
Die Mittagsfrau
(397)Aktuelle Rezension von: graphidaEs ist ein Buch, das lange auf meiner Buchliste stand, es wurde von vielen Seiten gelobt und ich war sehr gespannt.
Allerdings ist es auch eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe.
Ein Vater, der sich als Kriegsheimkehrer nicht der Familie sondern einer anderen Frau zuwendet, ein am Bahnhof von der Mutter zurückgelassenes Kind, vergewaltigte Frauen, eine Sprache die mich überhaupt nicht mitnimmt.Ich möchte eintauchen in eine Geschichte, die durchaus anspruchsvoll sein darf. Viele Bücher aus den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit habe ich gelesen, viele waren schwerverdaulich, aber diesem konnte ich nichts abgewinnen.
- Daniel Kehlmann
Ruhm
(639)Aktuelle Rezension von: BemyberlinbabyEin faszinierendes Werk aus neun Kurzgeschichten, die alle auf die ein oder andere Weise miteinander verknüpft sind. Was auf den ersten Blick nach bloßer Belletristik aussieht hat einen enormen Tiefgang und verändert die Art, wie wir auf die Literatur blicken, in einem neuen Maße. Mich hat das Buch sehr bewegt.
- Cormac McCarthy
Die Straße
(690)Aktuelle Rezension von: Sarita143dieser dysotopischer Roman erzählt von einem Vater und seinem Sohn, die ihren Weg nach Süden durch ein zerstörtes Land gehen.
Nach einer Postapokalypse (man weiß allerdings nicht, wie es dazu kam) sind das Vater-Sohn-Gespann auf einer Straße Richtung Meer unterwegs, ohne dabei zu wissen, was sie dort eigentlich erwartet. Auf dem Weg leben sie von Lebensmitteln, die sie in verlassenen Häusern finden, aber sehr oft müssen sie hungern und frieren, weil es keine Sonne mehr gibt. Nur noch Rausch und Smog.
Die wenigen Überlebenden kämpfen um alles, die 'Bösen' mit allen Mitteln, die 'Guten' mit noch ein wenig Moral.
Der Roman ist furchteinlösend, großartig und erzählt von der Liebe vom Vater und Sohn, die einem nicht mehr loslässt..
- Heinrich Böll
Ansichten eines Clowns
(461)Aktuelle Rezension von: Friedrich_SchoenhoffImmer wenn ich nicht begreife, warum ich so bin, wie ich bin, brauche ich nur das Buch zur Hand nehmen und mich an die Moral der Wirtschaftswunder-Gesellschaft erinnern. An Marie, die ihre Liebe Hans verlässt, weil er sich weigert, die Kinder, die sie bekommen könnten katholisch taufen zu lassen. Und Hans selbst, der, ohne sich hätte anstrengen müssen, in Wohlstand alt geworden wäre.
Statt dessen beschließt er, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, und Clown zu werden.
Er verachtet seine Eltern, die überzeugte Nazis waren und zeigt dem Spießertum erfolgreich den gestreckten Mittelfinger, bis Marie ihn verlässt
Nun wird er der traurigste aller Komödianten, ist völlig mittellos und blickt sentimental auf sein Leben zurück.
Das Buch reflektiert in Ansätzen eine Zeit, deren Macher mich groß gezogen haben, bis ich selbst gemerkt habe, wohin das Streben nach immer mehr führt und welchen Preis ich dafür bezahlen müsste.
Jeder ist ein Kind seiner Zeit und die, die folgen, bleiben Zeit ihres Lebens ein Stück Zeuge der Zeit, ob sie wollen oder nicht. Berührend und damals 1963 skandalös, als jemand sich traute, das Gesicht des Katholizismusses zu entlarven.
Der steht heute vor ganz anderen Problemen und löst sich gerade selbst auf
- Charlotte Lucas
Dein perfektes Jahr
(328)Aktuelle Rezension von: kisacaeinsteinIch hatte dieses Buch bereits vor Jahren gelesen und habe es noch einmal gelesen.
Die Geschichte rund um Hannah und Jonathan ist sehr angenehm und schnell zu lesen. Der Schreibstil der Autorin hat mir demnach gut gefallen.
Ich hab zwar gerne gelesen, allerdings aber auch einige Längen empfunden, die nicht notwendig wären.
Was der Geschichte gut getan hätte, wären einige Seiten weniger im Anfangs- und Mittelteil, dafür aber mehr Inhalt am Schluss. Die letzten 100 Seiten waren für meinen Geschmack einfach zu kurz. Themen wurden angeschnitten, aber nicht wirklich tiefergehend beschrieben. Das hätte man anders lösen können.
- Kazuo Ishiguro
Never Let Me Go
(136)Aktuelle Rezension von: Carryon0501Ein weiteres Buch, welches ich im Schulunterricht gelesen habe und analysieren musste. Dystopische Welten sind immer interessant und nehmen einen ein, da es vielleicht die eigene Zukunft zeigt, in 10, 20 oder 30 Jahren.
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, die Grundidee ist originell, jedoch kommt keine richtige Spannung auf und keine der Charaktere ist richtig sympathisch, sondern sie bleiben eher blass und unnahbar. - Lara Adrian
Geweihte des Todes
(513)Aktuelle Rezension von: halo123Also dieser Band gehört nicht zu meinen liebsten Bänden der MIdnight Breed Reihe ABER er ist auch nicht schlecht. Nur gefielen mir halt andere Protagonisten etwas besser. Darum auch drei Sterne. Ich fand Jenna besonders interessant, gerade das was im Laufe des Buches mit ihr geschieht doch ich hätte mir am Ende etwas mehr Klarheit gewünscht. Sonst war die Geschichte ganz ok. Die erotischeren Szenen liefen ab wie in den vorherigen Bänden und auch von der groben Handlung her ist die STruktur der Beziehung von Brock und Jenna ähnlich.
- David Lagercrantz
Verschwörung
(277)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackDie Trilogie von Stieg Larsson um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist habe ich verschlungen. Lagercrantz ist nicht Larsson, aber das stand auch nicht zu erwarten. Dennoch konnte ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen. Es ist vielleicht weniger düster, weniger bedrohlich, weniger emotional, aber es besticht durch eine hervorragende Stilistik und eine klasse zusammengefügte Story. Und es ist dem Autor aus meiner Sicht gelungen, die wichtigen Charaktereigenschaften der Protagonisten von Larsson zu übernehmen und gekonnt fortzuführen.
Für mich war es auf jeden Fall ein spannendes Wiedersehen mit Salander und Blomkvist, die eine Affäre aufdecken, die sich von der russischen Mafia bis zur NSA in den USA erstreckt und die grandiose Rückkehr Millenniums an die investigativ-journalistische Spitze einläutet.
Wer keinen Larsson erwartet, wird hier sicher nicht enttäuscht. Ich zumindest freue mich darauf, den nächsten Band zu lesen. - Katie Ganshert
Das Motel der vergessenen Träume
(11)Aktuelle Rezension von: NelingKurzmeinung: Tiefgründiger christlicher Roman, der das Herz berührt- 5 Sterne!
Das Motel der vergessenen Träume erzählt sehr bewegend die Geschichte von zwei jungen Frauen. Carmen ist verheiratet, hat aber nach mehreren Fehlgeburten Hoffnung und Mut verloren und leidet sehr unter ihrer Kinderlosigkeit. Ihre Halbschwester Gracie ist bei der alkoholabhängigen Mutter aufgewachsen und wütend auf Carmen. Werden die Frauen zueinander finden. Und was wird aus dem alten verfallenen Motel? Dieser Roman sticht aus der Vielzahl von Romanen positiv heraus und besticht durch die Tiefgründigkeit und die christlichen Bilder, die gleichnishaft sind. Die Autorin schaffte es sehr gut mich mit ihrer Geschichte zu berühren . Es geht in dem Buch auch um Fragen wie Warum lässt Gott das zu? Müsste Gott mich nicht eigentlich belohnen, enthält er mir nicht etwas vor, was mir zusteht? Auch um Heuchelei geht es in dem Buch und darum, wie wir echt und authentisch leben können. So regt der Roman auch beim lesen noch zum Nachdenken an. Für den Austausch über das Buch mit anderen sind im Anhang auch noch einige Fragen aufgeführt. Das Buch hat mich wirklich überzeugt. Darum empfehle ich es gern weiter und vergebe 5 wohlverdiente Sternchen.
- Fjodor M. Dostojewski
Weiße Nächte
(192)Aktuelle Rezension von: annas_bibliomanieIch kann einen weiteren Klassiker von meinem SuB streichen. Yeah. 😊
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Weiße Nächte
Rezensionsexemplar
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Inhalt: In diesem Buch sind drei Geschichten von Dostojewski enthalten.
Weiße Nächte folgt einem jungen Mann, der sein ganzes Leben nur geträumt hat, nichts erlebt hat und niemanden kennt. Er begegnet einem JUNGEN weinenden Mädchen und die beiden freunden sich miteinander an. Der junge Mann verliebt sich in das Mädchen, doch verliebt sich das Mädchen auch in ihn?
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Die zweite Geschichte folgt zwei Freunden. Einer der jungen Männer hat sich gerade verlobt und schwelgt im Glück der Liebenden. Er berichtet seinem Freund von seinen Heiratsplänen und......das Buch hat ein unvorhergesehenes Ende.
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Die dritte Minigeschichte ist ein Zeugnis aus der Zeit. Ein elfjähriges Mädchen wird auf Grund ihrer riesigen Mitgift das Objekt der Begierde eines Mannes, der es einfach auf den Kopf küsst als er sich entschieden hat, das Geld und somit sie zu bekommen...
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Meine Meinung: Ich habe erstmal fünfzig Seiten gebraucht, um in den Schreibstil reinzukommen. Er ist Recht antiquiert und doch einfach zu lesen.
Als ich erstmal drin war, fand ich die Geschichten richtig gut. Besonders das Ende jeder Geschichte ist zackig und unerwartet geschrieben, was mir sehr gut gefällt.
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Fazit: Jetzt kann ich mir gut vorstellen Die Brüder Karamasov von Dostojewski zu lesen.
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P.S. Ich liebe ja die Leinenausgaben aus dem Nikol Verlag. Die sind einfach so schön vom Design her, haben eine tolle Haptik durch das Leinenmaterial und die Goldprägung und das Papier ist mega dick und fühlt sich sehr hochwertig an.
Es gibt mittlerweile fast hundert Titel (alles Klassiker) aus der Edition und man kann einen schönen Pastellregenbogen daraus zaubern.
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Autor: Fjodor Dostojewski
⭐ 4/5
Preis: 7€
ISBN: 978 3 86820 619 7
Verlag: Nikol Verlag
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Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar Nikol Verlag
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Werbung
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Der alte König in seinem Exil
(361)Aktuelle Rezension von: wandablueArno Geiger, einer der zeitgenössischen Autoren, die ich mit am meisten schätze, schreibt fast immer aus persönlichem Hintergrund. „Der alte König in seinem Exil“ ist so ein typischer Geiger, schon ein älterer aus dem Jahre 2011. Ich las bisher von Geiger „Unter der Drachenwand“, das ist wahrscheinlich sein Bestes, „Es geht uns gut“ und „Das glückliche Geheimnis“. Fehlt noch irgendwas mit einer Sally. (Alles über Sally) und einem Nilpferd (Selbstporträt mit Flusspferd). Ich weiß nicht, ob ich Arno Geiger mögen würde, denn er schont sich nicht, wenn er (über sich) schreibt.
„Der alte König in seinem Exil“ ist ein autobiografischer Roman und schildert eine intensive Zeit Arno Geigers mit seinem Vater, der dement wurde. Die Familie merkt lange Zeit nicht, was los ist, als sie es merkt, ist sie erleichtert, weil sie eine Erklärung hat für das seltsame Verhalten des Herrn Vater.
Der Kommentar:
Ich mag einerseits die Heimatverbundenheit des Autors, dann wieder seine Weltoffenheit. Ich mag es, wie er zulässt, dass ihm die Dinge unter die Haut gehen. Ich mag seine Ehrlichkeit, mit der er auch ungeschönt nicht so Vorteilhaftes von sich preis gibt, ich mag, wie er zu seine Familie steht und dass er nicht versucht, sich als einen perfekten Menschen darzustellen. Und ich mag den Humor und den Respekt, mit der Arno Geiger seinen Vater beschreibt.
Demenz ist eine furchtbare Diagnose. Aber wenn man den Erkrankten Respekt entgegenbringt, und akzeptiert, dass einem als Angehöriger eine Zeit bevorsteht, die einem viel abverlangt, ist das Leben immer noch schön. Davon handelt der kleine Roman, der schon durch seinen Titel besticht.Fazit: Lesenswert.
Kategorie: Autobiografischer Roman. (Mit ein) Lieblingsautor.
Verlag: Hanser, 2011 - Kate Pepper
48 Stunden
(174)Aktuelle Rezension von: DarkMaronLisa erfährt wer ihre leiblichen Eltern sind und verlässt ohne ein Wort das Haus. Susan macht sich sorgen weil Lisa nicht nach Hause kommt. Bis dann herrauskommt was Lisa zugestoßen ist. Dave versucht alles um Lisa zu finden.
Ein guter Thriller, wer der Entführer ist war mir schon sehr schnell klar und es hat sich auch bestätigt. Die Geschichte lässt sich auch sehr leicht lesen und man kommt gut mit. Für alle die einen leichten Thriller mögen, ist dieses Buch genau richtig.
- Jens Steiner
Carambole
(22)Aktuelle Rezension von: PaulTempleSie kommen nicht weg. Die drei Jugendlichem, die sich vor den Sommerferien regelrecht fürchten, da sie mit der vielen freien Zeit nichts anzufangen wissen, die überforderte Mutter - von ihrer Familie entfremdet -, die es nicht schafft, den Schritt Richtung Freiheit zu machen oder die zwei Brüder, die seit Jahrzehnten kein Wort mehr miteinander wechseln, sich jedoch jeden Tag über den Weg laufen.
Steiner erzählt Geschichten aus einem schweizerischen Dorf, dessen Einwohner nicht aus dem Wirkungskreis der Gemeinde herauskommen. Der Blick hinter die Fassade der Einwohner offenbart psychische und physische Schwächen, die einem Neuanfang abseits des Dorflebens im Wege stehen. Sprachlich auf sehr hohem Niveau, berichtet der Autor anhand von zwölf kurzen Geschichten über den düsteren, kalten Alltag einer Dorfgesellschaft.
Definitiv lesenswert! - Philip Roth
Portnoys Beschwerden
(65)Aktuelle Rezension von: LarissaMariaIch wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.
Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.
Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.
Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.
Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.
Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.
Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann... aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.
Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.
Also der Gesamteindruck war nicht schlecht. - Albert Camus
Der Fremde
(609)Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort„Der Fremde“ ist ein Klassiker, der Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Moral und Gerechtigkeit aufwirft. Albert Camus, ein Vertreter des Absurdismus, zeigt uns die Welt aus der Perspektive eines Menschen, der sich von der Gesellschaft entfremdet hat und wegen eines Mordes zum Tode verurteilt wird.
Von Camus‘ „Der Fremde“ hatte ich mir mehr Tiefe erhofft, etwas, das mich an seine Größe heranführen und mich sein ganzes Werk lesen lassen würde. Schließlich war dieses Buch sein Durchbruch. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall.
Stilistisch ist es schwierig, dem Inhalt zu folgen, da man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Erzählform macht den Grund für die einzelnen Handlungen nicht verständlicher. Auch beim Lesen zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem Warum und Wieso nicht beantwortet. So wird der Leser an ein Rätsel gestellt, das er selbst zu lösen hat. Er wird herausgefordert, seine eigenen Werte und Urteile zu hinterfragen und sich mit der Absurdität des Menschseins auseinanderzusetzen. Ob sich dies so gut mit der Handlung vereinbaren lässt, sei dahingestellt.
Bei dem Protagonisten Meursault handelt es sich um einen abgestumpften, passiven und äußerst gleichgültigen Menschen. Er nimmt sein Schicksal widerstands- und hoffnungslos hin und zeigt weder Reue noch Empathie für seine Tat. Das macht die Geschichte frei von Sinneswandel oder Wendung. So sind die Dinge. Es geschieht, wie es geschieht. Es ist die Beschreibung eines Lebens ohne Sinn und ohne Ziel.
Gegen Ende habe ich gehofft, dass es noch eine Wendung gibt. Etwas, das wirklich für einen Überraschungseffekt sorgt, aber stattdessen geht die Geschichte geradlinig weiter. Und genau das macht das ganze Buch so unglaublich langweilig. Es mag ein Klassiker sein, aber warum eigentlich?
Trotz meines Bemühens, mich diesem Werk kritisch, aufgeklärt und mit Sinn für große Literatur zu nähern, ist es mir nicht gelungen zu verstehen, warum „Der Fremde“ als eines der bedeutendsten Werke der Geschichte bezeichnet wird. Aus diesem Grund kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.
- Rainer Schneider
Paul. Das dritte Leben.
(13)Aktuelle Rezension von: 120_milesDer dritte Teil der Lebenswege-Reihe handelt von Paul, einem begabten Musiker, welcher seit jungen Jahren davon träumt, später von und mit seiner Leidenschaft und seinem großen Talent, der Musik, zu leben. Das Regime legt ihm dabei aber so viele Steine in den Weg, dass es für ihn unmöglich zu werden scheint, diesem Druck standzuhalten und seinem Stil treu zu bleiben.
Inzwischen arbeitet er in einem Heim für Behinderte und hat dort zu einem Jungen auch eine tiefe Bindung aufgebaut. Man könnte meinen, sein Leben sei komplett bodenständig geworden. Einzig seine hin und wieder vorkommenden Reisen nach London machen seinen Alltag außergewöhnlich. Bei einer dieser Reisen lernt er die junge Meg kennen, die in ihm unglaubliches Potenzial zu sehen scheint, nachdem er ihr einen seiner alten Songs vorgesungen hat. Er hingegen scheint musikalisch absolut engstirnig und zu sehr am ehemaligen Regime orientiert zu sein, er ist kaum offen für ihre Ideen und kann sich auf das alles nicht einlassen. Die beiden führen zusätzlich zu ihren musikalischen Experimenten auch eine Liebesbeziehung, deren Tiefe ich allerdings nicht ernst nehmen konnte. Ich würde es eher als Affäre bezeichnen, zumal Paul in Berlin eine langjährige Freundin hat, die ihn immer wieder auffängt. Meg scheint den Fokus darauf gelegt zu haben, mit Paul gemeinsam Musik zu machen, seinen Song zu veröffentlichen. Sie erwartet seine Mitarbeit, sein Talent und dass er abliefert. Er jedoch ist dem nicht gewachsen. Er blockiert sich selbst, kann keinen einzigen guten Song schreiben. Er verliert sich zunehmend in der Vergangenheit und denkt an die Zeit der Entstehung des Songs, träumt aber gleichermaßen immer wieder davon, seinen Traum von der großen Musikkarriere doch noch auszuleben. Dieser Traum wird hoffnungsvoll skizziert, schlussendlich scheitert dieser jedoch an ihm selbst, da Paul sich selbst vor allen anderen aufgegeben hat. Als Meg sich von ihm abwendet, da er keine Leistung erbringt, scheint er darüber nicht einmal traurig zu sein.
Vom Charakter her wird Paul mir kaum sympathisch, ist er doch zu eigenbrödlerisch und scheint nicht mehr für sich selbst einstehen zu können. Die Beeinflussung des ehemaligen DDR-Regimes hallt in ihm anscheinend noch sehr stark nach. Wahrscheinlich bin ich zu jung, um das tatsächlich zu begreifen. Es ist schade, dass er nur deswegen seine große Chance nicht nutzt - fraglich ist hier, ob er inzwischen nicht aber vielleicht mit dem monotonen, aber sicheren Leben, das er sich inzwischen aufgebaut hat, zufrieden ist. Vielleicht reicht es ihm, hat er ja doch schlechte Erfahrungen damit gemacht, groß zu denken. Ich halte ihn für einen klaren Fall eines Menschen, dessen eigener Wille aufs Minimum eingeschränkt wurde.
Rainer Schneider konstruiert mit diesem Roman also ein weiteres Einzelschicksal und eine weitere Person, die an dem Totalitarismus der DDR brechen und mit diesen Schäden auch nach dem Zusammenbruch des Regimes umgehen müssen. Gleichermaßen zeigt er einige "Geheimnisse" der DDR.
Ich gebe eine Leseempfehlung für alle diejenigen, die Interesse daran haben, die deutsche Geschichte durch ein literarisches Erlebnis zu erfahren.
- Stephan Thome
Grenzgang
(72)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerINHALT: Alle sieben Jahre begeht das mittelhessische Städtchen Bergenstadt ein ausgelassenes Volksfest, zu dem drei Tage lang die Gemeindegrenze abgegangen wird; eine Jahrhunderte alte Tradition. In den Jahren zwischen den Grenzgängen versinkt Bergenstadt wieder im kleinstädtischen Dornröschenschlaf.
Kerstin Werner kam vor langer Zeit ihrer Studienfreundin Anita zuliebe aus Köln zum Grenzgang zu Besuch – und blieb der Liebe wegen. Jetzt, einundzwanzig Jahre später, ist sie geschieden und lebt mit ihrem pubertierenden Sohn und ihrer demenzkranken Mutter allein in der öden Idylle. Ihre Träume, ihre Hoffnungen, ihre Pläne – alles musste früher oder später der harten Realität weichen. Und während Anita in der Schweiz und in Südfrankreich das pralle Leben genießt, hat Kerstin das Gefühl, zwischen diesen liebenswerten Hinterwäldlern allmählich zu verwelken. Da kommt es doch sehr gelegen, dass ihre Nachbarin Karin, die ebenfalls das Leben an sich vorbeirauschen hört, den Vorschlag macht, in einem Swingerclub (natürlich weit weg von Bergenstadt) ein bisschen Schwung in den Alltag zu bekommen.
Ähnlich geht es Thomas Weidmann, der zwar aus Bergenstadt stammt, aber jahrelang in Berlin studiert und gelebt hat und dort den Puls der Welt spüren durfte. Ein kurzer Fall von Heimweh brachte ihn vor sieben Jahren nach Bergenstadt zurück, und ein etwas hartnäckigerer Fall von Antriebslosigkeit ließ ihn bleiben. Seitdem steckt er hier fest – zu groß für die Provinz, zu schwach für einen Neuanfang. Auch an seinem Beziehungsstatus Single kann Thomas kaum etwas ändern; zu lang hat er allein gelebt, um jetzt nochmal die Kräfte aufzubringen, alles zu ändern. Außer ein paar Affären mit Internetbekanntschaften und hier und da ein Besuch im Swingerclub (natürlich weit weg von Bergenstadt) ist nicht viel los bei ihm. Mittlerweile ist Thomas der Klassenlehrer von Kerstins Sohn Daniel, der in letzter Zeit bei Freunden Anerkennung sucht, indem er jüngere Schüler um Schutzgeld erpresst – es herrscht also dringender Redebedarf. Doch Kerstin und Thomas treffen sich nicht erst zum Elterngespräch in der Schule …
FORM: Stephan Thome erzählt seinen Roman als klassischen Dreiteiler, springt dabei aber zwischen mehreren Grenzgangsjahren vor und zurück (hauptsächlich 1999 und 2006, schnell erkennbar an der Zeitform) und wechselt zwischen den Perspektiven der beiden Hauptfiguren hin und her. Das ist Thome so meisterhaft gelungen, dass ich als Leser nie das Gefühl hatte, die Orientierung zu verlieren. Seine Sprache ist gehoben (aber nicht abgehoben), reich an zielsicheren Vergleichen und Metaphern und selbst zu den aufregendsten Stellen der Geschichte bleibt ein ruhiger Grundton bestehen. Thome ist ein sanfter Erzähler, wie ein erfahrener Pilot, der sein Flugzeug souverän auch durch das größte Unwetter lenkt. Auf gut 450 Seiten hat Thome viel Platz, seine Figuren zu zeichnen und ihnen Tiefe zu verleihen, und auch das macht er großartig. Selten stand ich Charakteren so nah wie Kerstin und Thomas. Eine der stärksten Szenen des Buches (und es gibt viele starke Szenen) ist ein langer Dialog zwischen den beiden (Kapitel 11), währenddessen Thome ständig die Perspektive wechselt. Durch dieses Gedanken-Ping-Pong entsteht eine unglaubliche Dichte zwischen allem was gesagt und verstanden, gedacht und gehofft wird. Spätestens hier wird jedem Leser gewahr: Dieses Buch ist ein Meisterwerk!
FAZIT: Grandios! Fünf Sterne, logisch, da gibt’s gar nichts dran zu rütteln. Auf den Folgeroman FLIEHKRÄFTE, der es drei Jahre später ebenfalls auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises schaffte, freue ich mich schon. Das Buch steht auch schon bereit, aber meine dbp-Challenge wird mich wohl erst nächstes Jahr dorthin führen – immer schön der Reihe nach.
*** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***
- Malin Persson Giolito
Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen
(95)Aktuelle Rezension von: Jacky2708Inhalt:
Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?
Fazit:
Der Schreibstil liest sich angenehm, allerdings gab es so einige Wiederholungen, die meinen Lesefluss gestört haben. Maja kommt recht emotionslos rüber, dadurch konnte ich mich nicht gut in sie hineinversetzen. Eine 18 jährige die zusammen mit ihrem Freund einen Amoklauf geplant haben soll. Ich konnte nicht sagen, ob sie es getan hat oder nicht, sodass mich das Ende überraschen konnte. Wahrscheinlich hätte ich mehr mitfühlen können, wenn Maja nicht so kalt rüber gekommen wäre. Ihre Emotionen waren nicht so richtig nachvollziehbar, da Maja sehr distanziert ihre Geschichte erzählt hat. Im großen und ganzen war das Buch unterhaltsam und es ist lesenswert.
- Arnaldur Indriðason
Frostnacht
(144)Aktuelle Rezension von: Nicole_ThoeneDas Buch liest sich ganz flüssig, nur finde ich es sehr schwierig die Namen auszusprechen von den Personen, die in dem Buch vorkommen. Dadurch liest sich das Buch ziemlich schwer. Zwischendurch wusste ich gar nicht, wer denn da jetzt gemeint ist.
Die Geschichte an sich fand ich sehr tragisch. Sie könnte tatsächlich so passiert sein. - Juli Zeh
Alles auf dem Rasen
(34)Aktuelle Rezension von: dominonaIhre späteren Texte gefallen mir zwar besser und die Reiseberichte finde ich allgemein nicht so spannend, aber ihr Stil bleibt der gleiche und wenn sie Humor durchblicken lässt, ist der gerne schwarz wie die Nacht. Für mich ist alles von ihr lesenswert.
- David E. Hilton
Wir sind die Könige von Colorado
(71)Aktuelle Rezension von: JennyTrDer erste Satz: "Im Sommer 1963, als ich dreizehn war, stieß ich meinem Vater ein Davy-Crockett-Taschenmesser in die Brust."
Worum geht es? William Sheppard war 13 als er seinem brutalen Vater ein Messer in die Brust stieß. 'Leider' überlebt sein Vater den Angriff und Will wird in eine Erziehungsanstalt nach Colorado geschickt. Die Anstalt stellt sich als Ranch heraus, auf der Wilpferde gezähmt werden um sie danach zu verkaufen. Die Aufseher - vorallem Frank Kroft - sind gnadenlos und gewalttätig, sodass alle ihnen schutzlos ausgeliefert sind. Doch Will findet auf der Ranch neue Freunde und gemeinsam machen sie sich gegenseitig Mut und schmieden Zukunftspläne. Vorallem der gutmütige Benny wächst ihm ans Herz und als auf einmal 8 Pferde verschwunden sind, muss ein Suchtrupp gebildet werden, welcher die Pferde wieder zurückbringt. Während des Ausflugs gerät der Suchtrupp in eine Katastrophe und das Rennen um Leben und Tod beginnt..
"Manche Geschichten wurzeln im Abenteuer, manche im Konflikt. Andere stammen aus dem Herzen, und die Schrecken und Freuden, die darin eingeschlossen sind, scheinen oft so unermesslich, dass man sich wahrhaft fragt, was aus den Kindern geworden ist, die wir einst waren." (S.12)
Das einzig negative ist, dass manchmal zu viel drumherum geredet wurde und das Geschehen zu sehr in Gesprächen untertauchte.
Dem Autor ist es erstaunlich gut gelungen, die Lebenssituation und die Gefühle von Will zu veranschaulichen. Die Kapitel sind nicht zu lang und nicht zu kurz, sodass man sich nicht davon abschrecken lässt. Man lacht und weint mit und hofft, dass Williams Leben trotz dieses schlechten Abschnittes sich trotzdem noch zum Guten wendet.
Buchtitel: Der Titel ist ein sogenannter 'Insider'. Auf der Rückseite wird nur erklärt, dass Will nach Colorado kommt, aber was es mit den Königen auf sich hat wird erst im Laufe der Geschichte klar.
Mein Fazit: Eine unglaubliche und überragende Geschichte über Fehler und Freundschaft. Ich würde dieses Buch jedem weiter empfehlen! :)