Bücher mit dem Tag "resilienz"
52 Bücher
- Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.037)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Yuval Noah Harari
21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
(118)Aktuelle Rezension von: Hoffe63Es ist einfach nur beneidenswert, diesen Gesamtüberblick zu haben und diese Verknüpfungen zu erstellen. Und dabei schreibt er, anders als der hochgelobte deutsche TV Neuphilosoph, völlig unaufgeregt und weitestgehend wertungsfre. Alle 3 Werke von ihm konnte ich kaum zur Seite legen und mindestens jedes schon 2x gelesen.
- Gudrun Riefer
Über den Tellerrand
(15)Aktuelle Rezension von: Leseratte61Klappentext:
Hans Bürger führt als selbstständiger Kaufmann ein Leben im Wohlstand. Zuhause bestimmt seine Frau uneingeschränkt über das Zusammenleben. Für die gemeinsame Tochter Eva sieht sie eine kaufmännische Lehre und die spätere Übernahme des Familienbetriebes vor. Das ganze Dorf beneidet Eva um ihre Zukunft – doch das ist alles nur schöner Schein.
Denn ab ihrem zwölften Lebensjahr ändert sich für Eva das Familienleben schlagartig: Ihre Mutter beginnt, sie immer mehr herabzusetzen und reißt den Rest der Familie – Großmutter, Vater und Bruder – mit. Endlich volljährig kämpft Eva um ihre Ziele und damit gegen die Wünsche ihrer Mutter an. Und doch endet alles anders, als sie es sich ausgemalt hat …
Fazit:
Von Mobbing haben viele von uns schon in Bezug auf die Arbeit gehört, in Familien halten wir es eher für unwahrscheinlich. Gerade aus diesem Grund ist dieses Buch so wichtig, um uns zu ermutigen, über den Tellerrand zu schauen. Eva wächst für die Menschen im Dorf scheinbar behütet und in Wohlstand auf. Natürlich fördert dieser Wohlstand auch den Neid der Dorfbevölkerung. Das Leid der wohlhabenden Eva wird nicht beachtet, sie wird stattdessen ausgegrenzt. Doch halt, ein Schritt nach dem anderen.
Eva erleidet in ihrer Familie den täglichen Albtraum, der kaum nachzuvollziehen ist. Schon als kleines Kind wird sie von ihrer Mutter ständig attackiert und beschimpft und gilt in ihrer Familie als dumm, da sie gerne hinterfragt. Mit ihrer Einschulung spitzt sich das Drama zu, da sie von nun an auch regelmäßig mit dem Kochlöffel verprügelt wird. Sie bekommt zusätzlich ständig zu hören, dass sie zu dick, zu hässlich, zu faul, zu dumm und obendrein eine Nutte ist. Ihre Mutter und ihre Oma behaupten, dass Eva im Krankenhaus vertauscht wurde und nicht aus dieser Familie stammt. Um sie noch kleiner zu halten, wird Eva auch immer wieder erklärt, dass sie ins Internat = Kindergefängnis gesteckt wird, weil sie sich keine Mühe geben würde. Falle Eva es wagt, sich zu wehren wird von ihrer Mutter behauptet: Die spiiiint!!! Bestärkt von Evas Oma, hält Evas Mutter ihren Erziehungsstil für korrekt und behält die demütigende Haltung bei. Der Vater von Eva hält Erziehung für Frauensache, um sich bloß nicht einmischen zu müssen. Jeden Mittag, wenn Eva verbal attackiert wird, schüttet sich ihr Vater vor Lachen aus. Dass Eva ihre Familie immer mehr hasst, ist für mich logisch und verständlich.
Ich musste dieses Buch häufig zur Seite legen, da ich an vielen Stellen einfach sprachlos und unglaublich wütend war. Diese Art, zu behaupten, dass es nur Worte sind, die nicht wehtun, hat mich einfach schockiert. Auch die Dummheit der Eltern und der Oma hat mich sehr oft den Kopf schütteln lassen. Wie gerne wäre ich Eva zu Hilfe geeilt und hätte sie getröstet, da sie ein extrem schlimmes Martyrium durchleben musste. Da sie schon in ihrer Familie zum Opfer gewählt wurde, mag es auch nicht zu verwundern, dass sie auch außerhalb ihrer Familie immer wieder als Opfer erkannt wurde. Genau da zeigt sich dieses tiefsitzende Trauma, für das es keine Hilfe gab. Eva sieht für sich nur die Rettung, sobald sie volljährig ist, aus dieser schlimmen Familie zu fliehen. Ob jetzt alles gut für sie wird? Das müsst ihr selbst lesen, da ich schon genug verraten habe.
Durch den lockeren, flüssigen Schreibstil hätte ich das Buch sehr schnell lesen können, dies war mir jedoch kaum möglich, da ich angesichts dieser schwer verdaulichen Kost öfter aufhören musste. An manchen Stellen war meine Wut auch so groß, dass ich innehalten musste. Gerade durch die immer wieder auftauchenden Wiederholungen von den Beschimpfungen, hat sich das Martyrium noch mehr eingeprägt und wurde mit jedem Mal für mich unfassbarer. Wie grausam kann eine Mutter sein und wie emotionslos und gemein der Rest der Familie? Solche Eltern haben meiner Meinung nach kein Kind verdient. Ich hatte viele Momente, da hätte ich die Eltern und die Oma am liebsten verprügelt. Wie gerne hätte ich Eva aus dieser Familie geholt, um ihr zu zeigen, dass es auch anders geht. Mir als Mutter von inzwischen erwachsenen Kindern hat das Herz geblutet. Ich wünsche mir für Eva, dass ihre wunden inzwischen abgeheilt sind und ihre Narben zur Ruhe kommen. Da die Autorin gerne autobiographische Werke verfasst gehe ich auch in diesen Fall davon aus, dass es diese Eva gibt.
Mich hat dieses Buch sprachlos und nachdenklich gemacht und ich empfehle es voller Überzeugung an alle Leser weiter, die sich eine Erzählung über Traumata und Mobbing in der Kindheit zutrauen.
- Nassim Nicholas Taleb
Antifragilität
(6)Aktuelle Rezension von: NahiyanFür jemanden der sich gerne Wörter wie antifragil ausdenkt, hat Taleb ein ganz schön zerbrechliches Ego. Er verbringt praktisch die Hälfte des Buches damit, Intellektuelle und Wissenschaftler zu beschimpfen und darüber zu reden, wie überlegen er ihnen ist.
Ich habe das Gefühl, dass Antifragilität eine kompakte und nicht allzu uninteressante Lektüre geworden wäre, wenn man diesen ganzen Blödsinn weggelassen hätte. Leider ist das aber nicht der Fall, und ich musste oft Seiten und ganze Kapitel überspringen, weil Talebs Tiraden so langatmig und ermüdend waren.
Kurzum, Taleb ist ein viel besserer Statistiker als Philosoph. Wenn Sie dieses Buch doch in die Hand nehmen, empfehle ich Ihnen, erst die Conclusion zu lesen und dann zu entscheiden, ob der Rest des Buches wirklich lesenswert ist. Für mich war es das jedenfalls nicht.
- Bas Kast
Kompass für die Seele
(26)Aktuelle Rezension von: Annis_BuecherregalDer beste Ratgeber, den ich gelesen habe. Leicht zu lesen, gut geschrieben, mit vielen Anwendungsvorschlägen und belegten Studien. Was ich sehr spannend fand: Es geht nicht nur um Resilienz und innere Stärke. Ich finde, er geht tiefer in Richtung Psychologie und Gehirn. Sehr interessant, sehr zu empfehlen.
- Olivia Ford
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
(189)Aktuelle Rezension von: bookcatlove„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist wirklich ein ganz besonderer, herzerwärmender Debütroman von Olivia Ford. In der Geschichte stehen die beiden Hauptprotagonisten Jenny und Bernard im Fokus, ganz wunderbar gezeichnete Charaktere, die sich durch ihren liebevoller Umgang miteinander, die freundliche und fürsorgliche Kommunikation und viele glückliche Ehejahre auszeichnen. Jenny hat schon immer gerne gebacken und als sie dann an einer Backshow teilnimmt, entfacht dies eine neue Liebe in ihr, aber auch Erinnerungen an ein Geheimnis, das sie schon lange mit sich herumträgt.
Die Autorin schaffte es mit jeden einzelnen Wort sich in mein Herz zu schreiben. Ich wollte unbedingt wissen was Jenny in frühen Jahren erlebt hat und ob sie als Gewinnerin der Backshow hervorgeht. Dabei muss sie allerdings einige Backrunden gegen ihre Gegner überstehen und viele Hürden überwinden, was von Seite zu Seite eine höhere Spannung aufbaut.
Am besten gefiel mir allerdings die innige Beziehung des alten Ehepaars. Die Erzählung sprüht eine derartige Liebe aus, die sich jede/r für seine eigene Partnerschaft bis ins hohe Alter wünscht. Aber auch die Handlung aus Jennys Vergangenheit war unfassbar fesselnd, allerdings auch traurig zugleich, sodass das Buch genau die richtige Mischung hatte.
Für mich war das Buch eine emotionale und wunderschöne Geschichte, die ich euch sehr ans Herz legen kann und einfach als Schicksal „Leben“ bezeichnen würde. Klare Leseempfehlung!
- Annemarie Pfeifer
Folge der Spur deiner Sehnsucht
(6)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerWer kennt sie nicht, die Sehnsucht. Bei Jedem äußert sie sich anders, beim einen ist sie so stark ausgeprägt, daß er an nichts Anderes mehr denken kann als an seinen Traum. Der andere getraut sich nicht seiner Sehnsucht zu folgen und versteckt sie unter Alltagssorgen und Pflichtbewusstsein.
Dennoch gibt es sie, die Sehnsucht, die in Jedem von uns schlummert. Das Buch „Folge der Spur deiner Sehnsucht - Wie wir unsere Träume leben können und trotz unerfüllter Wünsche echtes Glück finden können“ von Annemarie Pfeifer und Sabine Bockel befaßt sich mit Sehnsüchten und dem Sinn des Lebens.
Aus christlicher Sicht, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger, sondern menschlich sympathisch und lebensnah, würde ich das Buch ihn die Kategorie christlicher Lebens-Ratgeber einsortieren, bei dem die Zielgruppe vor allem Frauen sind. Das Buch lädt zum Nachdenken und sinnieren ein, über die eigenen Wünsche und das eigene Leben, weist aber gleichzeitig daraufhin, daß nicht jeder Lebenswunsch in Erfüllung gehen wird. Und trotzdem ist es möglich, echtes Glück zu finden.
Ein tolles Buch für Frauen, die sich nicht ganz sicher sind, wo die Lebensreise hinführen soll, die vielleicht gar nicht genau wissen, was sie eigentlich wollen oder für die, welche trotz unerfüllter Träume das persönlichen Glück finden möchten.
- Adeline Dieudonné
Das wirkliche Leben
(288)Aktuelle Rezension von: SchimmerEs beginnt mit leichtem Unbehagen, als zu Beginn des Romans die Familiensituation und die Verhaltensweisen der Eltern beschrieben werden. Doch die Geschichte gewinnt zunehmend an Dynamik, es wird krass und noch krasser. Doch bis zum Schluss bleibt man gebannt, mitempfindet die Angst, die Verzweiflung, die Wut und den Willen des Mädchens für die Befreiung.vom Bösen zu kämpfen.
Brillanter Schreibstil
- Kai Lüftner
Furzipups, der Knatterdrache (Bd. 1)
(31)Aktuelle Rezension von: monasbuecherweltMeine Kinder lieben die Bücher. Sie werden jeden Tag mehrfach angeschaut.
Die Illustrationen sind sehr schön anzuschauen und runden das Buch perfekt. Auf jeder Seite gibt es was neues zum schmunzeln.
Der Text ist in kindlichen reimen geschrieben, sehr gut und verständlich zu lesen.
Das absolute Highlight ist aber der Pups Button zum mitmachen. Wenn man diesen betätigt wird ordentlich gepupst.
Fazit:
Meine Kinder geben 5 von 5 ⭐
Und ich schließe mich da an.
Ein perfektes Kinderbuch
Jahres Highlight von uns allen.
Selbst der Papa mag das Buch
- Gustav Dobos
Das Anti-Angst-Buch
(28)Aktuelle Rezension von: JeannasBuechertraumWow dieses Sachbuch hab ich jetzt echt einige Wochen durchgearbeitet.
Das erste dritte besteht aus einem ausführlichen Theorieteil. Teilweise echt interessant wie sich Angst auf den Körper auswirkt und wie das alles auf kleinster Ebene funktioniert. Es gibt immer wieder vergleiche zu bekannten Wissenschaftlern wie zb Darwin und es wird (mir persönlich zu oft) auf die sogenannte "Mind-Body-Medizin" Bezug genommen. Die Fallbeispiele fand ich nicht gut gewählt - hier wollte wohl jmd zeigen das er auch Praxiserfahrung hat - ich finde so Beispiele aber nur dann sinnvoll wenn sie motivieren und ein gutes Ende gefunden haben - so wie hier waren die meisten eher deprimierend zu lesen.
Es gibt hier auch ein großes Corona Kapitel - ich verstehe dass das eine große Sache ist, aber nicht alles ist darauf zurückzu führen. Ich fand es schade das hier so ein großer Schwerpunkt drauf gelegt wurde. Kann ruhig erwähnt werden (steht ja auch vornedrauf) aber ich hät lieber mehr über die Körperliche Funktionsweise von Stress und Angst erfahren. Die Schaubilder fand ich auch alle nicht gut gewählt viel zu überfüllt, dabei sollen sie doch Texte vereinfacht Darstellen. So bringt man leien nichts bei.
2/3 des Buches wird dann durch ein 6 Wochen Programm gefüllt das ich auch 6 Wochen durchgezogen habe. Hier meine Erfahrung:
Kommen wir zunächst zum positiven. Ich hab mich weil ich dieses Programm ordentlich durchziehen wollte oft dazu gezwungen die Aufgaben zu erfüllen und das war gut! va was das rausgehen angeht. Auch wenn nicht immer alles so gut geklappt hat bin ich deutlich Achtsamer geworden. Ich versuche mehr Situationen einzubauen in denen ich in der Natur spazieren gehen kann, ich hab mir angewöhnt mich nachdem Duschen kalt abzuduschen (Wechseldusche) und bin mich bewusst viel am Dehnen (meine persönliche Yoga Alternative) - schön fand ich auch die Idee ein Angst Bild zu malen und sich künstlerich mit seinen Empfindungen auseinanderzusetzen.
Jetzt zu allem was man verbessern sollte: Das Übungsheft ist extrem mangelhaft. Im Buch wird immer wieder darauf hingewiesen Übungen im Heft zu notieren aber dafür wurde gar kein Platz vorgesehen. Jeden Tag 30 min. expliziet in der Natur spazieren zu gehen kann für zB Städter ohne Auto eine schwierige Aufgabe sein. Jeden Tag plötzlich 3 Aufgaben Blöcke zu haben find ich ebenfalls zu viel. Standart ist es hier 30 min in der Natur zu spazieren, 3x 1 Minute Achtsamkeitsübungen zu praktizieren und eine zusatzaufgabe zu erfüllen. Viele aufgaben ähnerln sich. Viele sind nur unter vorheriger Vorbereitung erfüllbar. Ich habe die Aufgaben aber immer an jeweiligen Tag gelesen und dadurch kein Lavendelöl spontan zu Hause gehabt. Andere Aufgaben wurde über 1 Woche getrennt (Woche 4/5) was einfach unverantwortlich ist. Es wurde in den letzten Wochen auch immer weniger erklärt es kam mich so vor als hätte da jmd keine Lust mehr und wollte nur noch Seiten füllen. Interessante Ideen wurden nur kurz angesprochen dafür wurden Yoga und Sportübungen über viele Seiten gestreckt - Übungen die man lieber aus einem Youtube Video lernt oder sich besser von einem Trainer im Fitnesstudio zeigen lässt da falsch ausgeführt Übungen mehr schaden als helfen. Der Abschluss war dann das denkwürdigst schlechteste was man sich hätte ausdenken können. Da merkt man das jmd mental stabiles mit gesunden Umfeld am Werk war der sich kein Stück in mögliche Leser:Innen reingefühlt hat. Sehr bitter.
Es gibt meiner Meinung nach hier viel zu überarbeiten va im 6 Wochen-Programm! Ich würde dem ganzen daher maximal 2- 2,5 Sterne geben. Ich habe es auf 3 aufgerundet weil ich trotzallem mir ein paar gute Ideen abgeguckt und in meinem Alltag integiert habe was gut ist und gut tut! Für alle die das Buch auch lesen und mit den Achtsamkeitsübungen icht klar kamen: Falls ihr eine Apple Watch habt - dort gibt es eine App die Achtsamkeitsfragen generiert und 1 min. Atmen trackt und einen sanft aus der Minute rausholt. Das kann ich sehr weiterempfehlen.
Und macht Sport: mich hat mein kleines GesundheitsFitnessstudio in das ich gehe schon aus sehr vielem rausgezogen. Man muss dran bleiben aber es wird besser. Oder um Jon Kabat-Zinn den Begründer der Achtsamkeitslehre zu zitieren: solange du atmet, läuft mehr richtig als falsch.
- Samuel Koch
StehaufMensch! - Aufstellbuch
(20)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeIch habe im letzten Jahr "Zwei Leben" von Samuel Koch gelesen und fand es beeindruckend. Daher möchte ich noch weitere Bücher von ihm lesen und habe mit "StehaufMensch!" begonnen. Auch dieses Buch hat mich beeindruckt. Samuel Koch schreibt hier weniger über sich selbst als vielmehr über die inneren Kräfte, Widerstandskraft, Resilienz.
Das Buch macht Mut und hat mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Auch sehr mutig fand ich seine Aussagen zur Selbstliebe, denn da widerspricht er vielen anderen Ratgebern, die gerade auf dem Markt sind.
Es ist ein Buch, das man wirklich immer wieder lesen kann und vielleicht auch lesen sollte.
23.01.2024
- Jessica Knoll
Bright Young Women
(55)Aktuelle Rezension von: SalanderLisbethDer Mann öffnete die Tür und verschwand. Bei unserer nächsten Begegnung würde er Anzug und Krawatte tragen, sowohl Groupies als auch die New York Times auf seiner Seite haben, und auf die Frage nach meinem derzeitigen Wohnsitz wäre ich gesetzlich verpflichtet, ihm meine Privatadresse zu nennen. Einem Mann, der fünfunddreißig Frauen ermordet hatte und zweimal aus dem Gefängnis ausgebrochen war. Auszug Seite 29
In der Nacht zum 15. Januar 1978 dringt ein unbekannter Mann in ein Verbindungshaus auf dem Campus der Florida State University ein, misshandelt und tötet mehrere Studentinnen. Die Jura-Studentin Pamela Schumacher, Vorsitzende der Verbindung wird von Geräuschen wach und kann unbemerkt noch einen kurzen Blick auf den Täter werfen. Sie glaubt anfänglich sogar den Exfreund ihrer ermordeten Freundin Denise zu erkennen. Ein Irrtum, den sie sofort revidiert, der ihr aber später zum Verhängnis wird, da die Ermittlungen erst mal in die falsche Richtung gehen. Denn es handelt sich nicht um ein einzelnes Verbrechen. Der Täter ist ein Serienmörder, dem mehr als 30 Frauen zum Opfer fielen. Unzählige Ermittlungsfehler vereitelten über Jahre seine Verhaftung, bis er 1989 hingerichtet wurde, und seither in den Medien überhöht und glorifiziert wurde. Jessica Knoll nennt nicht einmal seinen Namen, ihr geht es um die Opfer und Überlebenden.
Pamela lernt Tina Gannon kennen, deren Freundin Ruth einige Jahre zuvor an einem heißen Sommertag von einem völlig überfüllten See verschwand. Tina ist davon überzeugt, dass Ruths Mörder auch für die Taten an Pamelas Kommilitoninnen verantwortlich ist, auch wenn Ruths Leiche nie gefunden wurde. Von den Behörden weitestgehend alleine gelassen, tun die beiden Frauen sich zusammen und stellen auf eigene Faust Nachforschungen an. Bei der Polizei und Justiz stoßen sie jedoch immer wieder auf Widerstände.
Fassungslos verfolgen wir, wie wenig Unterstützung die Überlebenden erhalten, wie Behörden und die Gesellschaft mit den Frauen umgehen, sie überhaupt nicht ernst nehmen. Der Täter ist noch auf freiem Fuß und die traumatisierten Studentinnen müssen wieder auf den Campus und in ihre Studentenzimmer zurückkehren. Es werden nur neue Schlösser besorgt und dazu der Tipp, sich nicht alleine mit jemandem zu treffen. Als der Killer schließlich gefasst wird und es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, verteidigt sich der gescheiterte Jurastudent selbst.
Der Angeklagte selbst würde mich befragen. Anders konnte es nicht sein – denn für gewöhnlich sagte man vor Gericht aus oder wurde in einer Kanzlei von zugelassenen Anwälten befragt, die nicht dazu neigten, dutzende Frauen zu erschlagen. Auszug Seite 346
Der Roman ist raffiniert mit verschiedenen Perspektiven und Zeitsträngen konstruiert. Eine ist die Rahmenhandlung in der jetzigen Zeit. Die Ich-Erzählerin Pamela, aus deren Sicht wir weite Strecken des Buches erleben, versucht zeitlebens, das Trauma der Tatnacht zu verwinden. Als Vorsitzende der Verbindung fühlte sie sich für die Kommilitoninnen verantwortlich. Dann gibt es Rückblenden auf die grausamen Morde 1978 und eine dritte Perspektive erzählt aus der Sicht der ermordeten Ruth 1974. Das fand ich einen cleveren Kniff, macht es aber auch etwas sperrig. Man benötigt volle Konzentration und kann es nicht einfach so weg lesen. Die junge Frau lernen wir am besten kennen, verfolgen ihre Suche nach einer Rolle in einer von Männern dominierten Gesellschaft und ohne Unterstützung ihrer Eltern den Kampf für ein selbstbestimmtes Leben. Anhand Ruths nuancierter Darstellung spürt man die Kritik an den patriarchalen Strukturen der 70er Jahre.
Im Klappentext erfährt man, dass Jessica Knoll hier ein wahres Verbrechen fiktionalisiert und dass es sich bei dem amerikanischen Serienmörder um Ted Bundy handelt. Dieser ist Thema zahlreicher Bücher, Filme, Netflix-Dokus und Serien, wurde in den Medien gefeiert und glorifiziert. Sein gutes Aussehen und sein angeblicher Charme wurden zum zentralen Teil seiner Legende, auch um die Inkompetenz der Polizei zu verschleiern. Knoll stellt sich dem Personenkult des Täters entgegen. Ihr ist es wichtig ihn als gewöhnlichen Frauenhasser zu schildern. Sehr überzeugend versucht sie den Mythos des jungen, verführerischen Mörders zu demontieren. Indem sie die weibliche Gewalterfahrung in den Fokus rückt, gibt sie in ihrem Roman allen Opfern stellvertretend eine Stimme. Der Roman, eine Mischung aus True Crime und Thriller bietet eine wütende Auseinandersetzung mit der voyeuristischen Ausschlachtung der Morde und der Mystifizierung von Mord und Gewalt gegen Frauen mit gesellschaftskritischem und feministischem Ansatz.
Jessica Knoll ist eine amerikanische Bestsellerautorin, dessen Debütroman „Ich.Bin.So.Glücklich“ bereits von Netflix verfilmt wurde. Inspiriert zu ihrem Roman „Bright Young Women“ wurde sie durch die Geschichte von Kathy Kleiner, einer der wenigen Überlebenden der Mordserie, die auch im Prozess aussagte.
- Harald Görlich
Was Lebenskuenstler richtig machen – von Achtsamkeit bis Zufriedenheit (Wissen & Leben)
(1)Aktuelle Rezension von: The iron butterfly„Was Lebenskünstler richtig machen – Von Achtsamkeit bis Zufriedenheit“ von Prof. Dr. Harald Görlich. Was ist ein Lebenskünstler? Beherrscht er sein Repertoire des Lebens besonders gut oder spielt er seine Rolle nur gut? Gelingt ihm alles wie am Schnürchen oder gibt es auch bei ihm Tage, an denen er sich nicht aufs Drahtseil wagt oder zumindest sein Sicherrungsnetz benötigt? Nun, Harald Görlich verbindet mit dem Begriff Lebenskünstler, die, denen es gelingt „vital, ausgeglichen und rundum zufrieden zu bleiben“. Also habe ich mich auf die Lektüre seiner A-Z Sammlung eingelassen und es auch nicht bereut. Professor Dr. Görlich, der u.a. Systemischer Coach mich Schwerpunkt Gesundheitscoaching, Trainer für Autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation sowie Mediator ist, gelingt die Thematisierung einer weiten Spannbreite, wie Achtsamkeit, Energie, Identität, Narzissmus oder Resilienz, um nur einige zu nennen. Dies bespricht er ohne erhobenen Zeigefinger, sondern viel mehr mit Herz und Verstand. Von A-Z werden die Themen mit einer Geschichte vorgestellt, mit Tatsachen, Refelxionen und Anregungen vertieft und einem abschließenden Aphorismus, Spruch oder einem Witz beendet. Der Ratschlag, die Themen nicht fließend zu lesen, sondern sich den Rubriken im Einzelnen zu öffnen und diese im persönlichen Verhalten zu reflektieren, ist mir nicht immer gelungen. Dies jedoch oftmals nur, weil die Lektüre aufschlussreich und interessant war. Lohnenswerte Lektüre!
- Christina Berndt
Resilienz
(21)Aktuelle Rezension von: Monalisa73Dieses wissenswerte Buch über unsere Psyche zeigt auf, wie wir uns stark machen können, um bei Stress gewappnet zu sein und auch mit schwierigen Situationen besser umgehen zu können.
Ich muss gestehen, als ich den Titel las wusste ich nicht, was das ist RESILIENZ. Doch da mich die Psyche sehr interessiert, schaute ich ins Buch hinein und konnte eine Menge Wissenswertes erlesen.Anhand von Fall Beispielen bekommt man zunächst einen Einblick, was unsere Psyche alles verkraften kann und woran sie eventuell scheitert.
Ein Selbsttest: Wie resilient bin ich? findet man ebenso im Buch wie
auch Seitenweise, wie man seine Kinder stark macht für die Erwachsenen Welt. Wer schon große Kinder hat, für den kommt es bekanntlich zu spät, aber trotzdem sehr interessant und brachte mir so manchen anderen Blick auf unseren Körper.
Ein kleines Achtsamkeitstrainig ist drin und vieles andere, z.B. wie man wieder lernt abzuschalten ohne ständig erreichbar zu sein. Wie es scheint wird es immer wertvoller, die heutige Technik auszuschalten, um selbst abschalten zu können, nur viele erkennen das nicht.
- Nicole Heinrichs
Konfetti und Tränen
(4)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSchon die ersten beiden Seiten haben mich zum weinen gebracht und obwohl man bereits wusste wie die Geschichte ausgeht, habe ich bis zum Schluss gehofft... - Frank-M. Staemmler
Kränkungen (Fachratgeber Klett-Cotta, Bd.)
(5)Aktuelle Rezension von: FlaventusJeder Mensch hat schon mal in seinem Leben eine Kränkung erfahren. Sei es in einer Paarbeziehung oder von Freunden, so manches Mal trifft einen eine Aussage bis ins Mark. Mit diesem Buch geht der Autor Frank-M. Staemmler systematisch an die Thematik heran und zeigt, wie Kränkungen entstehen und wie wir ihnen begegnen können.
Zweiteilung
Dafür hat Staemmler das Buch im Großen und Ganzen in zwei grundsätzliche Abschnitte geteilt. Im ersten Teil des Buchs zeigt er, wie üblicherweise bzw. in vielen Fällen Kränkungen in unserer Kultur enstehen und verstanden werden. Zusätzlich zeigt er alternative Modelle, wie eine Kränkung zu verstehen ist und worin ihre Ursache zu suchen ist.
Besonders der Aspekt, dass eine Kränkung keine Einbahnstraße ist, halte ich für besonders erwähnenswert.
»Ich halte es für sinnvoll, Kränkungen als eine gemeinsame kommunikative Handlung von mindestens zwei Personen zu verstehen.« (S. 100)
Damit schafft er eine Basis, um im zweiten Teil des Buchs näher darauf einzugehen, wie mit Kränkungen umgegangen werden kann.
Kein Kochbuch
Sehr gut gemacht sind die Zusammenfassung in dem zweiten Teil des Buchs, in denen Staemmler nochmals resümiert und seine Vorschläge bündelt, wie der Einzelne in der Paarbezeihung konkret mit Kränkungen umgehen kann. Konkret natürlich nur insofern, als dass es keine Rezepte für zwischenmenschliche Beziehungen geben kann. Es ist deutlich mehr als ein »psychologisches Wischiwaschi« mit schwer verständlichen Floskeln, mit denen Otto-Normalleser wenig anzufangen weiß.
»Gute Beziehungen sind nicht daran zu erkennen, dass nie Kränkungen passieren, sondern daran, dass die Beteiligten Wege finden, sie im Sinne einer Festigung und Intensivierung ihrer Verbindung zu verarbeiten.« (S. 140)
Das Buch lebt in meinen Augen davon, dass der Autor eine offene und klare Sprache gefunden hat, die mit wenig Fremdworten daherkommt und auch für Laien gut verständlich ist.
Fazit
Gegen Ende des Buchs wirft der Autor folgenden Satz in den Raum:
»Für alle Beteiligte habe ich vor Perfektionismus gewarnt und betont, dass Kränkungen – auch bei bestem Willen – nie ganz zu vermeiden sein werden.« (S. 172)
Damit ist klar, dass er keine Strategien zeigt, wie wir Kränkungen vermeiden, sondern wie wir mit ihnen umgehen können. Dabei erhebt er keineswegs den Anspruch, dem Leser etwas vorschreiben zu wollen, sondern gibt sprachlich gewandt und einfach verständlich vielmehr einen Leitfaden, wie man selbst Kränkungen verstehen und daraus resultierend auf sie reagieren kann.
Diese und weitere Buchbesprechnungen finden sich auf meinem Bücherblog.
- Luise Reddemann
Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt
(12)Aktuelle Rezension von: Naanaleicht anzuwenden - und sehr lebensnah - einfach- verständlich
macht Freude es zu lesen - Chloé Jensen
DEEP FALL - DEVIL´S TOY
(13)Aktuelle Rezension von: winniehexDas Leben der jungen Sasha gleicht einer Hölle, in der sie tagtäglich ums Überleben kämpfen muss. Trotz ihrer widrigen Lebensumstände ist sie eine ungebrochene Optimistin und eine Meisterin der Resilienz. Eine Fähigkeit, die ihr im Ausnahmezustand das Überleben sichert.
Als sie eines Tages dem erfolgsverwöhnten Multi-Millionär Adrian Reevers-Meyers begegnet, wird ihre Lebenseinstellung hart auf die Probe gestellt.
Adrian Reevers-Meyers ist der perfekte Manipulator, ein gnadenloser Narzisst, der mit seiner Elite-Bande, allesamt Absolventen einer renommierten Universität, perverse Psychospielchen treibt, die nicht nur einen Menschen in den Selbstmord getrieben haben. Der schöne und moderne Soziopath ist ein Meister der Täuschung und kaum in der Lage, Empathie und Liebe zu empfinden.
Adrian ist fasziniert von Sasha, von ihrem warmen und mitfühlenden Wesen, das er aus seiner vergifteten Welt nicht kennt. Doch von einem Psychopathen geliebt zu werden ist keine gute Idee, wie die junge Frau sehr bald herausfinden sollte. Trotzdem ist sie mutig und schenkt ihm ihre Gefühle. Dabei löst sie einen unerbittlichen Kampf aus. Einen Kampf um die eigene Würde, die eigenen Werte aber auch um die ganz große und bedingungslose Liebe.Chloe Jensen hat wieder einmal ein Meisterwerk geschaffen, denn dieses Buch macht einen nicht nur sprachlos, sondern lässt einen noch mit vollen Adrenalinschüben zurück. Das erste Buch war schon toll, aber das hier hat alles nochmal übertopt. Die Geschichte wird abwechselnd von der Sicht von Sascha und Adrian geschildert, so dass man beiden Sichten von den Figuren kennenlernt. Was ich aber sagen kann ist, dass dieses Buch nicht für Leser ist, die es harmonisch und einfach mögen. Hier geht es eindeutig härter zu, was aber auch dem Buch zustehen sollte.
Ich freue mich auf weitere Werke von Chloe Jackson…
- Boris Cyrulnik
Die mit den Wölfen heulen
(6)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-PapeFundierte Betrachtungen über „Anpassungsdruck“ und „Anpassungswilligkeit“
Boris Cyrulnik ist Neuropsychiater und hat seinen Schwerpunkt in das Thema der „Resilienz“ gesetzt. Zu dem natürlicherweise auch das Thema der „Widerstandsfähigkeit gegen den Konformismus“ besteht, sei es dabei das „Mitläufertum“ oder die mangelnde Kraft und Fähigkeit, „Einflüsterungen“ kritisch gegenüberzustehen und zu widerstehen.
Was vielleicht, wie er im Vorwort schildert, mit an seinen persönlichen Erfahrungen der Kindheit liegt. Wie doch viele beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Bordeaux mehr und mehr „sich anpassten“ und wie ein Kleidungsstück die „fesche Parade“ und die „neue Ordnung“ eben nicht nur aus Angst, sondern auch beeindruckt übernahmen.
Wie dann, einige Jahre später, sich „schreckliche Übermenschen“ in „angenehme Zeitgenossen“ verwandelten. Zeiten, in denen allerdings nicht nur „Anpassung“, sondern bei anderen eben „Widerstand“ erwuchsen. Warum das so ist, warum die einen schnell sich „nach dem aktuellen Wind“ ausrichten und andere wiederum in solchem Geschehen umgehend in den inneren wie äußeren Widerstand gehen, auch das ist Teil der Themen, die Cyrulnik im Werk nun behandelt. Wie auch jene inneren Entwicklungen, die teils zu umgehend schnellen Veränderungen führen.
„Ein einfacher Satz: „Der Krieg ist vorbei“, ein paar Worte auf einem Blatt Papier mit einer Unterschrift hatten genügt, um die Einstellung zu ändern und ein Umdenken zu bewirken“.
Als Resümee aus diesen Erfahrungen als Kind zog der erwachsene und kundige Neuropsychiater ein Axiom, das als roter Faden als Grundlage sich durch dieses werk nun zieht.
„Wer das Abenteuer des Menschseins wagen will, ,muss Selbstvertrauen entwickeln“. Ein Prozess, der im besten Falle direkt beim Aufwachsen durch die Eltern und „den Clan“ beginnt, der aber auch später im Leben, mühsamer vielleicht, durch Erfahrungswissen und ein „sich selbst kennenlernen“ noch in das Leben zu treten vermag.
Am Ende sind es jene persönlichkeitsbildenden Geschehnisse der Kindheit vor allem, die am Ende „Konformismus oder „Non-Konformismus“ als Basis der Person in den Raum des Lebens stellen. Und so gilt es, später im Leben, ans ich zu arbeiten, sich selbst aktiv zu entwickeln, um vom „Vorurteil“ zum „Urteil“ gelangen zu können, um „sichere Bindungen“ zu erlangen und damit sich die Zeit in Ruhe nehmen zu können, einen Gedanken in ruhe zu betrachten un abzuwägen, statt in „unsicherer Bindung“ zu verbleiben und damit anfällig zu sein und zu bleiben für „Gewissheiten“, mitsamt dem Problem, auf Vorurteile und populistisch mit Inbrunst vorgetragene Ideen hereinzufallen. Die am Ende doch nur vermeintlich als „Festlegungen“ dem Leben scheinbare Gewissheit vermitteln.
Was im späteren Alter einfach, da macht Cyrulnik dem Leser nichts vor, nicht einfache Prozesse zur „Umorientierung“ sein werden. Denn das Gedächtnis und die persönlichen Erinnerungen sind „zweckorientiert“ und suchen sich in der Vergangenheit je ihre vermeintlichen Fakten, welche die konkrete eigene Weltsicht bestätigen.
Was an Inhalten allerdings ein stückweit je aus dem Erzählfluss auf der Blaupause der Besetzung durch den Nationalsozialismus vermittelt werden. Dem muss man als Leser und Leserin dann auch folgen wollen, um anhand dieses praktischen Erlebens die grundlegenden Erkenntnisse des Werkes aufnehmen zu können.
Dennoch bietet Cyrulnik ein fundiertes und tiefes Wissen um auch das eigene Leben. Dass es der Bereitschaft auch zum Konflikt mit dem Umfeld bedarf, um zu eigenen Positionen zu gelangen und die „emotionale Wüste“ der Erzählungen andere zu entfliehen, denen nicht Wenige des eigenen Umfelds plötzlich beginnen, anzuhängen.
„Zum drängenden Teufel wird, wer uns zum gedankenlosen Handeln zwingt“.
Eine interessante und wichtige Lektüre, um die eigenen inneren Prozesse des Drangs nach Konformität zu erkennen und je zum eigenen, klaren Urteil im Getöse der Massen dennoch gelangen zu können.
- Femke Vindevogel
Backstein
(5)Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemausBACKSTEIN
Femke Vindevogel
„Vater blickte nicht auf. Aus Erfahrung wusste ich: Der Tisch würde nicht mehr für mich gedeckt werden, heute gehöre ich nicht zur Familie. Heimlich würde ich die Reste hinunterschlingen, die mir Mutter im Vorbeigehen zuwarf, wenn er es nicht sah. Ich wollte ein Swiffertuch sein, mit gezielten Schlägen gegen die Mauer knallen, bis der Staub und das Leben ein für alle Mal aus mir herausgeschlagen waren.“ (S. 50)
Iggys Vater war ein alkoholkranker Diktator, ein Narzisst, dessen Gewalt und Kälte sich auf eine Weise manifestierten, die tief ins Leben seiner Töchter eingriff. Sie hatten die Demütigungen ertragen müssen – der Kopf im Kartoffelpüree, das Ausgesetztsein in der Kälte, ohne Pullover, ohne Schuhe – alles nur, damit sie den „richtigen“ Gehorsam erlernten.
Ihre Kindheit war ein Spiel, in dem sie und ihre Schwester nur Figuren auf seinem Schachbrett waren. Erst als er starb, konnten Iggy und Pinky beginnen, sich aus den Fesseln dieser unbarmherzigen Erziehung zu befreien.Doch auch Jahre später sind die Narben noch nicht verheilt. Als eine unerwartete Erbschaft vor Iggys Tür landet – ein Gewebesack gefüllt mit bemalten Backsteinen, einem Gemälde, das ihr Vater während seines Aufenthalts in einer Suchtklinik malte – werden all ihre verdrängten Traumata wieder lebendig.
Das Gemälde ist jedoch unvollständig. Einige Steine fehlen, und Iggy, zusammen mit ihrer Freundin Luca, begibt sich auf eine bewegende Spurensuche, um das Geheimnis ihres Vaters zu entschlüsseln.Was für ein außergewöhnliches Buch. Der seichte Humor, gepaart mit feinster Sprache will fast gar nicht zu dem tiefgründigen Inhalt passen.
Ich konnte nicht anders, als mit Iggy zu fühlen und zu weinen. Ihre Reise war so intensiv, dass auch mir die Worte einfach im Hals stecken blieben. Man spürt jeden Schmerz, jede Wunde, und doch ist da auch immer die Hoffnung auf eine Veränderung.Dieses Buch wird definitiv in meine #jahreshighlights einziehen. Es ist das zweite Werk aus dem Hause @steidl, das es dorthin geschafft hat – und ich kann es nur jedem ans Herz legen.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die tief berührende, unvergessliche Geschichten lieben – und für all jene, die Bücher wie „Befreit“ oder „Schloss aus Glas“ schätzten.
5+/5 - Nicola Kinnear
Henri, der mutige Angsthase
(8)Aktuelle Rezension von: LeseabenteuerHenri ist ein Stubenhocker. Er bleibt lieber drinnen, backt und strickt. Vor draußen hat er Angst. Doch seine Freundin Luna liebt das Abenteuer. Sie streiten sich und Luna rennt raus. Henri möchte sich wieder vertragen, da ist nur das Problem, dass Luna draußen ist. Wird er sich trauen, in die Welt zu ziehen?
Das ist ein Bilderbuch ab 3 Jahren. Die Bilder sind schön gestaltet und erzählen die Geschichte schon an sich. Der Text ist nicht zu viel für das Alter.
Es ist eine schöne Geschichte, um Kinder zu stärken. Wenn man seine Angst überwindet, bekommt man ganz viel Selbstbewusstsein und Freude.
Was mir nicht so gut gefällt, ist, dass Henry sich seiner Angst für Luna stellt. Jeder sollte so sein wie er ist und respektiert werden.
Ansonsten ein tolles Bilderbuch über Angst und Mut.
- Vanessa Engelstädter
Lass die anderen reden
(27)Aktuelle Rezension von: t3r3saDas Cover zeigt die Autorin mit ihrem Hund und ist ansprechend gestaltet. Das Buch ist als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht. Es geht darum, wie man einen gelassenen Umgang mit Stresssituationen erreicht und es richtet sich sowohl an Hundebesitzer als auch an Personen ohne Hund. Der Titel weist auf einen wichtigen Aspekt hin: Gelassenheit. Der Schreibstil ist klar und verständlich, Fachbegriffe werden in angemessener und sparsamer Weise verwendet. Der Inhalt ist gut strukturiert: zunächst geht es um die Hintergründe zur Entstehung und den Auswirkungen von Stress, dann um die Mensch-Hund-Beziehung und anschließend um den Leser als Person und zum Schluss um die Beziehung zwischen Leser, Hund und anderen Menschen. Insgesamt liegt der Schwerpunkt auf dem "Du", also dem Leser. Das Buch hat eine wichtige Botschaft: "Muster können durchbrochen werden und jedes Lebewesen kann neue Verhaltensstrategien lernen. Es braucht zuerst ein Verstehen der Mechanismen, bevor es in die Veränderung geht." (S. 23). Und für diesen Weg braucht es viel Selbstreflexion und innere Arbeit. Toll finde ich auch die Idee mit den "Rosinenpausen", damit man nochmal bewusst die wichtigsten Erkenntnisse für sich notiert und auf das eigene Leben überträgt. Das Buch ist gespickt mit Reflexionsfragen, hilfreichen Ich-Botschaften und praxisnahen Fallbespielen, in denen ich mich zum Teil selbst wiedererkannt habe. Man beschäftigt sich viel mit sich selbst: sich der eigenen Stärken und Werte bewusst zu werden, Grenzen zu setzen, aber auch wichtige Aspekte wie Zufriedenheit und Dankbarkeit werden thematisiert. Gut gefällt mir auch der ganzheitliche Ansatz des Buches, denn im Kapitel "Körperpsyche" wird auch der eigene Körper miteinbezogen. Hier geht es um weitere wichtige Aspekte wie Ernährung, Darmgesundheit, verschiedene Atemübungen, Erholung in der Natur und Entspannungstechniken wie Meditation und Progressive Muskelrelaxation (PMR), die einen großen Einfluss auf das eigene Stresserleben haben. Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich finde es sehr gelungen und absolut lesenswert.
- Manuela Müller
Alles ist in mir
(5)Aktuelle Rezension von: Renate_KMich begleitet beim Lesen das Gefühl, als würde mich die Autorin Manuela Müller persönlich an die Hand nehmen, bei Ihrer Reise zur Selbstliebe.
Was mich gleich beeindruckt hat ist die Art, wie das Buch gestaltet ist. Die Aufteilungen, Kapitel, Grafiken und persönlichen Bilder machen es sehr schön und übersichtlich. Im Inhaltsverzeichnis lassen sich die einzelnen Themenbereiche sehr leicht wieder finden. Die Autorin erzählt aus ihrem Leben von Ängsten, Veränderungen, Schmerzen, falschen Überzeugungen und vielem mehr, was das Leben und das Mensch sein mit sich bringt. Sie teilt Ihre Erkenntnisse, die sie daraus gewonnen hat einfach einzigartig und gibt einem
damit die Möglichkeit, durch Übungen und Anregungen, Diese auch anzuwenden.
Bei mir blieb ein Gefühl von: „Ich darf sein wie ich das möchte“ nach dem Lesen. Mit Manuelas Tipps und den Fragen zum Leben, konnte ich so Einiges in mir entdecken. Für mich ist es mehr als nur ein Buch geworden. Es ist: „ein wertvoller Begleiter“, den ich immer wieder zur Hand nehmen kann, wenn sich Unsicherheit und Zweifel in meinem Kopf breit machen.