Bücher mit dem Tag "restauration"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "restauration" gekennzeichnet haben.

55 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.417)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Verglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.

  2. Cover des Buches Les Misérables - Die Elenden (ISBN: 9783730600429)
    Victor Hugo

    Les Misérables - Die Elenden

     (46)
    Aktuelle Rezension von: DallingerAlois

    Ein Buch - das ich jeden empfehlen würde. Es ist eine Gesichte die uns in die Vergangenheit in Frankreich vor Augen bringt mit all den Wirren und Ungerechtigkeiten. Menschlichkeit gepaart mit Unmenschlichkeit- Verrat, Verbrechen und eine Mütterliche Selbstaufgabe die kaum zu ertragen ist. 

    Ich bin begeistert und hab es mindestens schon 4 mal gelesen und bekomme nicht genug davon. Auch die Verfilmung und das Musical dazu kann ich empfehlen. 

    5 Sterne von Herzen

  3. Cover des Buches Die Bücherjägerin (ISBN: 9783755805069)
    Elisabeth Beer

    Die Bücherjägerin

     (131)
    Aktuelle Rezension von: Annika_85

    Diese Buch lag jetzt auch sehr lange auf meinem SuB, bis ich es jetzt endlich gelesen habe. Und es war auch ein sehr gehyptes Buch, dass ich damals sehr viel auf Insta gesehen habe und es auch fast nur in den höchsten Tönen gelobt wurde.

    Leider habe ich es nicht so gut gefunden. Für mich hat es sich sehr gezogen, z.T. fand ich es sogar langweilig. Erst zum Ende hin nahm es für mich an Fahrt auf und es wurde interessant. Die letzten ca. 150 Seiten habe ich dann auch an einem Stück durchgelesen.

    Dabei lag es nicht an den Charakteren. Ich mochte Sarah und Ben, aber auch Milena und Amalia. Ich fand auch die Geschichte um die früh gestorbenen Eltern und den Verlust von Amalia traurig. Auch die Suche nach einem verlorengegangenen Stück Karte klingt nach einem tollen Abenteuer.

    Aber es hat mich einfach nicht mitreißen können.

    3/5 ⭐️, mehr ist für mich nicht drin.

  4. Cover des Buches Rot und Schwarz (ISBN: 9783730600467)
    Stendhal

    Rot und Schwarz

     (86)
    Aktuelle Rezension von: FranzIska
    Rot und Schwarz von Stendhal zählt zu den Klassikern der Weltliteratur. Leider trifft es zumindest meinen Geschmack überhaupt nicht, obwohl der Roman objektiv gesehen gut ausgearbeitet ist: die Charaktere sind abhängig von ihrer Gewichtung für die Handlung verschieden vielschichtig und detailliert beschrieben. Besonders der Protagonist Julien, seine Gedanken und Taten werden ausführlich beschrieben, so dass man nicht umhin kommt, sich eine Meinung zu ihm zu bilden oder Gefühle für bzw. gegen ihn zu entwickeln. Auch die Charaktere der Mademoiselle Mathilde und der Madame Renal werden in ihrer Unterschiedlichkeit sehr bildhaft und lebendig dargestellt. Die Handlung ist für meinen Geschmack ein wenig abgedroschen, vielleicht auch nur, weil die Moralvorstellungen sich im 21. Jahrhundert im Vergleich zum 19. Jahrhundert doch stark gewandelt haben und man in der Regel heutzutage ganz andere Tabuthemen in der Literatur anspricht.
  5. Cover des Buches Tauben im Gras (ISBN: 9783518188927)
    Wolfgang Koeppen

    Tauben im Gras

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Hier geht's zur Kurzmeinung auf meinem Blog.


    Kurzmeinung

    + beeindruckender Stil, vor allem die vielen Synonyme und bildhaften Umschreibungen, die sich auseinander entwickeln und in freien Assoziationsketten aneinander gefügt werden

    + fließende Übergänge zwischen den Perspektiven durch Verknüpfung über unvollständige Sätze oder identische Worte

    + starke Verflechtung der Perspektiven, indem die Figuren sich wechselweise begegnen


    - sprachlich so komplex, dass es sehr viel Konzentration erfordert und anstrengend zu lesen ist

    - fühlt sich ziellos an, auch wenn das Ziel, das München der Nachkriegszeit zu analysieren, durchaus erreicht wird

  6. Cover des Buches Der Bauch von Paris (ISBN: 9783956976186)
    Émile Zola

    Der Bauch von Paris

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Phil_Skurril
    Wie das Sprichwort schon sagt: "Leben geht durch den Magen." Der Roman beinhaltet Passagen von überwältigender literarischer Schönheit. Zum Glück, es riecht nicht! Schade aber auch, daß er nicht duftet!
  7. Cover des Buches Landgericht (ISBN: 9783442746491)
    Ursula Krechel

    Landgericht

     (65)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Buchvorstellung von meinem Blog schreibgewitter.

    Die Sprache sticht. Entweder ins Auge oder ins Ohr, je nachdem, ob man zum Buch oder Hörbuch greift. Ich habe mich für Letzteres entschieden. „Landgericht“ klingt etwas sperrig, doch hat es nicht lange gedauert, bis mich der Roman für sich eingenommen hat, auch wenn Inhalt und Stil durchaus mit dem Titel harmonieren. Keine Komfortlektüre. 

    Die Autorin Ursula Krechel hat eine Sprache gewählt, die zugleich distanziert und ganz besonders nah, unmittelbar, ja intim wirkt. Der Duktus mutete bisweilen kühl, juristisch, formal an, da er mit einer ungeheuer detaillierten Beobachtung einhergeht und zugleich außergewöhnlich präzise Bilder für die Schilderung nutzt, fühlt sich der Leser ganz dicht am Geschehen, am inneren wie äußeren. Diese Kombination sorgt für eine hohe Intensität.

    „Ich bin in einer Mitläuferfabrik gelandet.“

    Die Themen machen wütend. Richard Kornitzer, promovierter Jurist, zu Zeiten der Weimarer Republik im Amt eines Richters, kehrt nach dem Krieg aus Cuba nach Deutschland zurück. Der nächste Satz wird schwierig, denn würde ich sagen, Kornitzer wäre Jude, entspräche das nicht der Wahrheit. Die Nazis und ihre antisemitische Vernichtungsideologie haben ihn zum Juden gemacht, obwohl er selbst keiner sein wollte und sogar Protestant geworden ist.

    Das mag als kleines Detail erscheinen, ist es allerdings nicht. Die Zuweisung einer einzigen Identität für eine andere Person ist ein signifikantes Merkmal der großen totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts, nicht nur dem der Nazis. Auch in Stalins und Maos Reichen wurde so verfahren, immer mit dem Ziel, Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen, ihrer Rechte zu berauben, einzusperren, zu quälen und zu töten.

    „Die Geschichte war ein Krater.“

    Es gehört zu den großen Vorzügen dieses Romans, dass Krechel einen Protagonisten gewählt hat, der dem Vernichtungsapparat entkommen konnte und wieder zurückgekehrt ist. Diese Rückkehr nach Deutschland steht am Anfang des Romans, der Weg zu seiner Flucht aus dem so genannten „Dritten Reich“ wird als Rückblick im Romanverlauf geschildert. Zunächst einmal geht es um die Ankunft in der ehemaligen Heimat.

    Dort hat Kornitzers Frau Claire ausgeharrt. Sie ist aus der Sicht der Nazis „arisch“, durch ihre Heirat mit Kornitzer jedoch belastet, sodass sie keinen Organisationen beitreten kann, was Voraussetzung für ihre Berufsausübung wäre. Claire Kornitzer ist eine sehr moderne Frau, sie leitet eigenständig eine GmbH, ist erfolgreich, selbstständig, stark und dennoch dem Übel der Nazis  hilflos ausgeliefert, denn sie muss Firma und berufliche Tätigkeit aufgeben.

    Nach dem Krieg und der Gründung eines demokratischen Deutschlands ändern sich manche Dinge nicht unmittelbar zum Guten. Die während der Weimarer Republik bereits erreichte Modernität war durch die gesellschaftliche Steinzeit im Hitlerregime so weit zurückgedreht worden, dass es lange Jahre dauern sollte, ehe der einmal verlorene Stand wieder erreicht wurde. Das ging ganz erheblich zu Lasten der Frauen. Krechel hat das in ein wunderbares Bild gefasst:

    „Es schmerzte sie, als wäre sie an einem anderen Zeitufer stehengeblieben und das Schiff wäre ohne sie abgefahren. Ja, hätte ihr den Zutritt verweigert, nur weil sie eine Frau war. Und was hieß nur? Die Frau eines Landgerichtsdirektors. Jetzt klang es in ihren Ohren wie Hohn.“

    Die Kinder der Kornitzers, Georg und Selma, werden gerade noch rechtzeitig nach England geschickt und entgehen so einem schrecklichen Schicksal im Hitlerreich. Auf der Insel haben sie allerdings ebenfalls mit Widrigkeiten zu kämpfen, was den Roman übrigens brandaktuell macht, wenn etwa von „unbegleiteten Minderjährigen“ die Rede ist, die aus Syrien, Afghanistan oder anderen Regionen nach Deutschland fliehen.

    In seiner Heimat und sieht sich Kornitzer auf allen Ebenen Widrigkeiten ausgesetzt. Beruflich setzt ihm zum Beispiel die skandalöse Behandlung von Philipp Auerbach heftig zu, privat ist es ein extrem schwieriges Unterfangen, die Familie wieder unter einem Hut zu versammeln. Diese Dinge entwickelt Krechel in ihrem typischen Stil vor den Augen des Lesers, der mitgerissen werden kann, wenn er sich darauf einlässt.

    Die „Stunde Null“, der „Neuanfang“ ist eben geprägt von vielen Kontinuitäten, die rückwirkend ebenso verblüffen wie auch verstören. Vor allem der latente, unterschwellige oder auch offene Antisemitismus, das Fortdauern von NS-Ideologie und Denkweise in juristischen (und anderen) Bereichen des Staates und die Hilf- und Wehrlosigkeit der Opfer, insbesondere der Juden, sind eigentlich unfassbar.

    „Es rüttelte an seinem Rechtsempfinden wie eine eisige Sturmböe.“

    Eine ganz besonders bedrückende Episode ist die so genannte „Irrfahrt der St. Louis„, ein Dampfer, der vollgestopft mit jüdischen Flüchtlingen aus dem Reich Cuba angelaufen hatte. Touristenvisa wurden plötzlich nicht mehr anerkannt, nur wenige der Notleidenden wurden von Bord gelassen, der Rest harrte auf dem Schiff zunächst zwischen Cuba und den USA, später von der Küste Kanadas aus, ehe die St. Louis wieder nach Deutschland zurückkehrte.

    Dieser auch aus der Gegenwart sattsam bekannte Vorgang, der den Eindruck verstärkt, dass manche Dinge sich eben doch wiederholen, ist auch in anderen Werken behandelt worden. Der kubanische Autor Leonardo Padura hat ihn in seinem Roman „Ketzer“ aufgegriffen und aus Sicht von Einwohnern Havannas geschildert. Für Kornitzer wird Cuba aber zum Rettungsanker, eine ihm sehr fremde Welt.

    „Tage, mit heißer Nadel aneinandergestichelt, sich gegenseitig überlappend. Ein Sandmückenschleier sirrt in der Luft über der dösenden Bucht. Klares, blaues Licht. Licht, von ruhiger Eindringlichkeit, das einen blass und bleich erscheinen ließ.“

    Mir haben an dem Buch sehr viele Aspekte ganz besonders gefallen. Neben der eindringlichen Sprache vor allem die Vielschichtigkeit der angesprochenen Themen, die Rückblenden und kurzen Ausflüge in Seitenhandlungen, die zusammengenommen auf nachdrückliche Weise aufzeigen, wie die Opfer des NS-Regimes auf verlorenem Posten kämpften, als es darum ging, angemessen entschädigt und anerkannt zu werden. Der Krieg mochte 1945 beendet worden sein, sein verheerendes Wirken dauerte weit darüber hinaus an

  8. Cover des Buches Der Baron auf den Bäumen (ISBN: 9783596521722)
    Italo Calvino

    Der Baron auf den Bäumen

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Im Jahre 1767 beschliesst in einer italienischen Grafschaft der 12-jährige Cosimo, Sohn einer Adelsfamilie, fortan in den Baumkronen zu leben und nie mehr einen Fuss auf die Erde zu setzen. Er hält den Schwur und nicht einmal zum Sterben steigt er – gut 50 Jahre später – hinunter. Aber deshalb wird sein Leben nicht einsam oder abgeschieden und langweilig, nein erlernt, liebt und lebt in den Bäumen und erlangt gar so viel Aufmerksamkeit, dass es unter anderem zu einem Gespräch mit einem gewissen Napoleon Bonaparte kommt.

    Italo Calvino erzählt in oppulentem, teils barocken Stil ein Erwachsenenmärchen, eine humorvolle, ergreifende, romantische, fantastische Geschichte über einen Verweigerer. Trotz oder gerade wegen seiner Verrückt- und Entrücktheit wird er zum Volks- und Frauenheld, zum Robin Hood der Baumkronen, zum Literat und zum Beobachter des kleinbürgerlichen Lebens mit Bodenhaftung. In alle Heiterkeit dieser "was wäre wenn" Geschichte bleiben aber auch die tragischen, nachdenklichen Momente im Kopf des Lesers hängen. Hier wird der Leser über die räumliche und «weltanschauliche» Distanz des Baroness belächeln und dort immer wieder das Engagement des Barons für seine Mitmenschen «unter» ihm bewundern. Es gibt unendlich viele Ansätze und Details, eine immense Interpretationsvielfalt, die es aber nicht an sprachlicher Schönheit oder an Unterhaltungswert fehlen lässt. 

    Mein Fazit: Dies ist das zweite Buch des Autors, dass ich nun lese, interessanterweise ebenfalls aus seiner Romantrilogie "Unsere Vorfahren". Bereits der "Ritter den es nie gab" gefiel mir gut, aber hier lässt der Autor seinen gesamten Charme und Esprit sprühen und ist dabei in gefühlt jedem Abschnitt so doppeldeutig in allen politischen und gesellschaftlichen Themen seiner Zeit, wie nur eben möglich. Hier könnte ich mir durchaus ein erneutes Lesen nach Aufbau von mehr Hintergrundwissen vorstellen, aber auch rein vom Unterhaltungswert kann ich das Buch klar empfehlen.

  9. Cover des Buches So weit die Wellen uns tragen (ISBN: 9783404173990)
    Shelley Noble

    So weit die Wellen uns tragen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: KerstinnI
    Meri hat alles, was sich eine junge Frau wünscht, eine tolle Familie, einen quasi Verlobten, einen Job den sie mag. Alles scheint gut zu laufen. Bis ihre Großmutter ihr einen Brief und das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter gibt, und Meri Ihrem Familiengeheimnis auf die Spur kommt. Dabei kann sie sich wie immer auf Alden stützen, der schon ihr ganzes Leben sicher an ihrer Seite steht. Aber eigentlich braucht er diesmal selbst Meris Hilfe. Mir persönlich ist dieses Buch zu vorhersehbar, zu kitschig und Meri selbst mir zu theatralisch. Viele ihrer Gefühle werden immer und immer wiederholt, und waren mir zu übertrieben. Ebenso ging es mir mit der eigentlich sehr herzlichen Gran, und auch mit Alden. Und auf den 477 Seiten gab es schon viel Spielraum für Wiederholungen. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam. Der Schreibstil ist gut. Wer etwas heile Welt und Kitsch braucht, der ist an der richtigen Adresse.
  10. Cover des Buches Die Holunderschwestern (ISBN: 9783453419230)
    Teresa Simon

    Die Holunderschwestern

     (201)
    Aktuelle Rezension von: Cat0890

    Meine Meinung

    Nachdem ich von Teresa Simon bereits den ersten Roman "Die Frauen der Rosenvilla" gelesen habe und der mich von Anfang an mitreißen konnte, wollte ich natürlich auch ihren zweiten Roman kennen lernen. Leider habe ich mich lange nicht ran getraut, was sich im Nachhinein als unnötig erwiesen hat. 

    In diesem Roman, der wieder in verschiedenen Zeitebenen spielt. Es geht in der Gegenwart um Katharina Raith, die eine exzellente Möbelrestauratorin ist und zusammen mit ihrer besten Freundin Isi eine eigene Werkstatt eröffnet hat. Unverhofft kommt ein Engländer in ihre Werkstatt und überreicht ihre Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny. Von da an beginnt um 1918 das Abenteuer ihrer Großmutter und ihr eigenes. 

    Der Schreibstil ist wieder angenehm und flüssig. Und auch die Charaktere können wieder überzeugen. In der Gegenwart lernen wir Katharina und ihre Verwandten kennen sowie weitere spannende Nebencharaktere, die alle glaubhaft in Szene gesetzt sind. In der Vergangenheit lernen wir dann endlich Franziska "Fanny" Haller, ihre Zwillingsschwester Fritzi, und ihre Freundin Alina Rosengart. Ebenso die Familie von Alina und noch einige mehr. Auch diesen Charakteren fehlte es nicht an Glaubwürdigkeit. Im Buch gab es viele spannende Wendungen und unvorhergesehene Ereignisse die einen in ihren Bann ziehen konnten. Das Ende kam unerwartet aber passte zum Rest der Storyline.

     

    Mein Fazit

    "Die Hollunderschwestern" von Teresa Simon, ist ein toller Roman über Freundschaft und Liebe. Es gibt viele unvorhergesehene Momente, die den Spannungsbogen hoch halten und so ein tolles Erlebnis bieten, sowohl in der Gegenwart, wie auch in der Vergangenheit. 

  11. Cover des Buches Festtagsstimmung (ISBN: 9783732548224)
    Katie Fforde

    Festtagsstimmung

     (25)
    Aktuelle Rezension von: MoniqueH

    Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen, darum habe ich die deutsche und holländische Titeln für euch dabei gesucht.


    Grace hat ein altes Haus bekommen von ihre verstorbenen Patentante aber wohnt hier jetzt alleine weil ihr Freund sie verlassen hat. Sie hat aber nicht die finanzielle Möglichkeiten das Haus zu behalten.

    Ellie wohnt mit ihr Freund zusammen, ist aber nicht glücklich. Sie malt alte Häuser und landet so bei Grace und ihr altes englisches Haus. 

    Die beide sind total unterschiedlich aber entscheiden einander zu helfen. Ellie verlässt ihr Freund (ist aber von ihm schwanger). Grace sucht nach Möglichkeiten um Geld zu verdienen. Sie bekommen Hilfe von die Stieftochter von Grace und ein Handwerker aus der Umgebung. Dann finden sie im Haus ein altes  Bild, wird das Geld bringen?


    Ein schönes Buch mit verschiedenen Elementen weil es viele Personen beschreibt. Ein gemeinsamer Suche nach Geld und die Frage wie wertvoll das Bild ist. Es ist toll zu lesen und herlich für ein Sommertag.
  12. Cover des Buches Ein Monat auf dem Land (ISBN: 9783832165185)
    J.L. Carr

    Ein Monat auf dem Land

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Eleonora

    An einem stark verregneten Spätnachmittag kommt er an. Tom Birkin, der beauftragt wurde ein altes Wandgemälde in der Kirche von Oxgodby freizulegen. Er erhofft sich Ruhe und Entspannung nach dem Terror des ersten Weltkrieges, aus dem erst erst vor Kurzem zurückgekehrt ist. Noch immer leidet er darunter, ein schweres Zucken im Gesicht von einem Granatenschock ist sein ständiger Begleiter. Ähnlich ergeht es Moon, der nicht weit von der Kirche entfernt Ausgrabungen tätigt. Die beiden freunden sich an und besuchen sich täglich gegenseitig. Es ist ein wunderbarer Sommer für Birkin, in der er die Dorfgemeinschaft kennenlernt, sich sogar verliebt und langsam den Schrecken hinter sich lassen kann. Und je mehr er vom Wandgemälde freilegt, desto mehr findet er langsam zu sich selbst zurück und der baldige Abschied von diesem herrlichen Ort fällt ihn immer schwerer.📖


    Diesen Bestseller hat bestimmt schon fast jeder gelesen. Nun hab auch ich endlich meinen Weg zu ihn gefunden.
    Es ist wirklich eine wunderbare kurze Geschichte. J.L. Carr hat mich mit diesem Büchlein verzaubert und mich mit seinen Worten gedanklich direkt aufs wunderschöne englische Land verfrachtet. Eigentlich passierte nicht wirklich viel, es plätscherte so dahin, jedoch die Atmosphäre dieses herrlichen Sommers nahm mich völlig ein. Für mich hätte die Geschichte tatsächlich noch ein wenig weitergehen können. Tom Birkin war sympathisch und die Art wie er von seinem Aufenthalt erzählte war fast, als würde es mir ein guter Freund berichten. Nach und nach erfuhr man mehr von seiner Vergangenheit und auch der von seinem neuem Freund Moon. Ein wenig hätte ich mir etwas mehr Glück in der Liebe für ihn gewünscht, jedoch spielte das nur eine Nebenrolle. Es ging darum wieder Anschluss zu finden nach dem Grauen des Krieges. Zurückzufinden zu sich selbst oder zu dem was davon übrig geblieben ist. Zu heilen und zu versuchen in eine neue Zukunft zu blicken. Das dörfliche Setting mit seinen freundlichen und entgegenkommenden Einwohnern war dafür perfekt. Ein wirklich angenehm ruhiges Büchlein, das mir sehr gefallen hat.

    Offenbar gibt es auch eine gelungene Verfilmung von 1987 mit einem sehr jungen Colin Firth und Kenneth Branagh. Mit Sicherheit auch sehr sehenswert, aber bislang anscheinend nur auf Englisch erhältlich.🎬🙂

  13. Cover des Buches Das Haus am Strand (ISBN: B004GXZ6EM)
    Susan Wiggs

    Das Haus am Strand

     (12)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Das lange 19. Jahrhundert (ISBN: 9783801204686)
    Matthias von Hellfeld

    Das lange 19. Jahrhundert

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Viv29

    Auf etwa 250 Seiten gibt Matthias von Hellfeld einen ganz ausgezeichneten Überblick über die Jahre zwischen 1776 und 1914, die vorwiegend mit Blick auf das heutige Deutschland, aber auch mit Informationen über andere europäische Länder. Das Buch ist schon haptisch ein Vergnügen, hier wurde angenehmes hochwertiges Papier gewählt. Auch die Gestaltung ist übersicht und ansprechend: es finden sich qualitativ ausgezeichnete Abbildungen, farbig unterlegte Zitatfelder, sowie Karten, Tabellen und Übersichten. Auch der Text kann mit der Gestaltung mithalten. Hellfeld schreibt angenehm, gut verständlich, konzentriert sich meistens auf das Wesentliche. Er verweist auf umfangreiche Geschichtswerke namhafter Autoren wie Nipperdey oder Münkler, und gerade wer Nipperdey kennt, weiß, wie ausgezeichnet, aber auch detailliert seine dreibändige "Deutsche Geschichte" ist. Hellfeld zieht aus diesen Bücheren die wichtigen Themen komprimiert heraus und das gelingt gut.

    So sind auf diesen 250 Seiten erstaunlich viele Informationen vorhanden. Wer einen gelungenen Überblick über jenes "lange Jahrhundert" bekommen und Zusammenhänge verstehen möchte, ohne sich durch umfangreiche Geschichtswerke zu wühlen, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Gerade die Zusammenhänge werden ganz ausgezeichnet erklärt, dies auch wesentlich klarer als in vielen anderen Bücheren. Hier sieht man, wie die Geschehnisse ineinandergreifen, welche zu jener Zeit kaum absehbare Konsequenzen manche Handlugnen und Entscheidungen Jahrzehnte später haben können. Gut erklärt wird auch, wie übertriebener Nationalismus entstehen konnte, was die Bismarck'sche Politik eigentlich bedeutete und wie schnell sie sich unter Wilhelm II umkehrte und in die Katastrophe führte. Selten habe ich geschichtliche Zusammenhänge so gut erklärt gefunden. Hier und da kommt es zu einigen kleineren Wiederholungen, ein wenig irritiert war ich, auf Seite 245 einen Satz zu lesen, der fast wortgleich schon auf Seite 226 steht. Das sind aber nur Kleinigkeiten.

    Während die Politik im Vordergrund steht, findet auch die Entwicklung von Kunst, Familienleben, Arbeitsbedingungen und anderen Alltagsthemen Platz, wenn auch vorwiegend zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

    Insgesamt bin ich beeindruckt, wie viel hier in einem recht dünnen Buch Platz gefunden hat, wie mit wenigen Worten so gründlich Zusammenhänge, Hintergründe und Entwicklungen dargelegt wurden. Absolut empfehlenswert.

  15. Cover des Buches Amber (ISBN: 9783293205352)
    Kathleen Winsor

    Amber

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Dorf, ein Mädchen: Amber St. Clare, Tochter adeliger Eltern, die sie allerdings nie kennengelernt hat. Wer sie ist, hat ihr nie jemand gesagt. Da trifft sie auf Lord Bruce Carlton, der sie mit nach London nimmt, allerdings mit einer Bedingung: er wird sie nicht heiraten. Diese Worte wegwischend macht sie sich mit ihm auf die Reise in eine Welt, in der sie nach einem tiefen Fall noch groß herauskommen möchte, ohne jedoch ihren Bruce je zu vergessen.


    Nach langer langer Zeit habe ich es geschafft, diesen Klopper - anders kann man es nicht bezeichnen - zu lesen. Ich hab mich immer geziert, habe mich nicht wirklich gewagt. Zu recht. Zwei Monate habe ich mit dem Buch zugebracht, in denen ich mich aufgeregt, geflucht und genervt die Augen verdreht habe. Aber fangen wird vorne an.

    Das Buch ist in unterschiedliche Abschnitte (sechs Bücher, die nochmals in Kapitel untergliedert sind) geteilt, die das Buch auch in ihrem Sinn untergliedern. Teilweise zeichnen sie sich durch Perspektivwechsel aus, teilweise geschieht einfach nur ein Unglück. Je nachdem wie es der Geschichte gerade zuträglich ist. Meiner Meinung nach wäre diese große Unterteilung gar nicht nötig gewesen, aber kann man ja machen. Auf der anderen Seite habe ich oft gerade diese Bücher oft als Sinneinheiten genutzt, um es nun doch mal wieder wegzulegen (wenn ich dann mal mehr Zeit in das Buch investiert habe).

    Die Geschichte ist für mich viel zu umfangreich gewesen. Ja, es ist das Leben eines Menschen, das beschrieben werden wollte. Aber letztlich wurde das Leben von vielen Menschen aufgegriffen. Von jeder Seite musste jedes Ereignis nochmal aufgerollt werden. Dazu hatte ich den Eindruck, dass die Autorin irgendwie alles auch nur erdenkliche in die Geschichte einbauen musste. Menschen können ein sehr schicksalreiches Leben führen. Menschen können viel erleben. Die Zeit war sehr spektakulär und es ist viel passiert. Aber hier wurden zwanghaft so viele Ereignisse eingebaut, die sinnlos waren - wo ich lieber an anderer Stelle mehr erfahren hätte. Wie war beispielsweise ihre Hochzeit mit dem verbitterten Greis? Die wird komplett ausgelassen. Das Buch bleibt mir an viel zu vielen Stellen zu oberflächlich. Stattdessen werden allgemeine Informationen eingestreut, die zwar gut sind, weil sie den bildenden Charakter des historischen Romans aufgreifen wollen, auf der anderen Seite ist es teilweise so... ich kann es gar nicht wirklich in Worte fassen. Es ist mir einfach alles zu unausgewogen vorgekommen. So unausgeglichen.


    Dabei haben es die Personen nicht besser gemacht. Wo ich anfangs noch irgendwelche Sympathien und etwas wie Mitleid empfunden habe, ist mir vor allem Amber immer mehr auf die Nerven gegangen mit ihrer kleinkarierten und skrupellosen Art, vor allem wenn es um Lord Carlton geht. Der mich auch zunehmend genervt hat. Irgendwann wusste ich nicht mehr, wer von den beiden schlimmer ist. Und etwas in mir sträubt sich zu glauben, dass das so gewollt war.

    Allgemein wurde es mir auch hier zu viel. Zu viele Menschen. Zu viele Namen. Ich war die meiste Zeit am Rumblättern, um zu verstehen, wer jetzt nochmal wer war. Natürlich - es ist der Hof. Da gibt es viele Menschen. Viele Namen. Aber trotzdem war mir alles viel zu sehr verstrickt und drumherum und überhaupt. Auch wenn einzelne Personen besonders herausgestochen haben. Letztlich hatte ich eigentlich nur zu zwei Personen einen Bezug, zumeist, weil ich mit ihnen Mitleid hatte: Lady Carlton und Lord Almsbury. Beides irgendwie sympathische Menschen, denen recht übel mitgespielt wird. Oder wurde. Meist von Amber. So war eine meiner liebsten Szenen tatsächlich die Szene, in der aus der Sicht von Corinna erzählt wird, wie sie versteht, dass Bruce und Amber ein Verhältnis haben. Weil es erfrischend war. Und weil sie mir Leid getan hat.


    Der einzige Punkt, den ich eher positiv bewerten würde, ist der sprachliche Aspekt. Das Buch ist aus dem Jahr 1944, die Sprache ist demnach ein bisschen anders als wie es heute vermutlich kennen. Aber es passt irgendwie, wenngleich ich ein großes Manko bei meiner deutschen Übersetzung oder zumindest meiner Ausgabe feststellen musste: es gibt einfach einige Fehler, vor allem in der Rechtschreibung, die mir einfach sauer aufgestoßen sind. Die Menge ist zwar aufgrund des Umfangs relativ, es sollte aber trotzdem nicht vorkommen. Dafür sind die Beschreibungen ziemlich präzise, besonders was den Prunk und den Luxus des Hofes und des Lebens von Amber anbelangt. Teilweise waren sie mir schon fast... zu viel. Dennoch kann ich hier an dem Buch wenigstens noch ein gutes Haar lassen.



    Ansonsten möchte ich zu dem Buch auch eigentlich gar nichts mehr sagen. Ich denke, dass es sicher Menschen gibt, die in dem Buch einen Glücksgriff finden. Meins war es nicht. Ich hab mich mehr gequält als dass ich Freude daran hatte und die Tatsache, dass ich so lange daran gelesen habe und meist zu müde war, mich damit zu beschäftigen - oder anderes vorgezogen habe - beweist, dass es nicht zu meinen Lieblingen gehören wird. Ich möchte niemanden explizit davor warnen - da soll sich jeder sein Bild machen. Ich möchte nur sagen, dass es ein Buch ist, das viele Perspektiven bietet, viele Ereignisse - und meiner Meinung nach viel zu viel wollte.
  16. Cover des Buches Metternich (ISBN: 9783406587849)
    Wolfram Siemann

    Metternich

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Die Geschichte kennt viele Persönlichkeiten, deren Ansehen sowohl bei den Zeitgenossen als auch bei der Nachwelt durch eine "Schwarze Legende" verdunkelt wurde. Zu diesen Persönlichkeiten gehört auch der österreichische Staatskanzler Klemens von Metternich (1773-1859). Wenige Figuren der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts hatten bis in die heutige Zeit einen derart schlechten Ruf wie er. Metternich, Mitgestalter der auf dem Wiener Kongress entworfenen neuen europäischen Ordnung, wurde schon zu seinen Lebzeiten als reaktionärer, rückwärtsgewandter Politiker gescholten, der sich der nationalen Einigung Deutschlands in den Weg gestellt und eine monarchische Ordnung konserviert habe, die auf lange Sicht nicht überlebensfähig gewesen sei. Zudem gilt Metternich als Unterdrücker des Geisteslebens. Sein Name steht stellvertretend für Spitzelwesen und Zensur, für die Knebelung aller Kräfte, die sich für Liberalismus, Parlamentarismus und einen deutschen Nationalstaat einsetzten.

    Es gehört zum Schicksal "Schwarzer Legenden", dass sie früher oder später in Frage gestellt und widerlegt werden. Der Münchener Historiker Wolfram Siemann strebt nicht weniger als eine Rehabilitierung und Neubewertung Metternichs an. Das vorliegende schmale Büchlein ist eine Vorstudie zu einer umfassenden Biographie, die in einigen Jahren erscheinen soll. Eingangs geht Siemann auf das verzerrte und klischeebelastete Metternich-Bild ein, das sich im Grunde bis in unsere heutige Zeit halten konnte. Metternichs Festhalten am multinationalen Habsburgerreich und sein Eintreten für eine föderative Ordnung Deutschlands wurden von vielen Historikern als Irrweg und Sackgasse aufgefasst, weil der moderne Verfassungs- und Nationalstaat seit langem als Maß aller Dinge gilt. Politische Ordnungsvorstellungen, die - wie im Falle Metternichs - vom Nationalstaatsmodell abwichen, wurden als antiquiert und obsolet abqualifiziert. Siemann hingegen will Metternich aus seiner Zeit heraus verstehen. Er will Metternichs Denken und Handeln nicht verurteilen, sondern erklären. Welche Anschauungen und Überzeugungen lagen Metternichs Politik zugrunde, und von welchen Erfahrungen wurde er als Mensch und Politiker geprägt? Das ist die Leitfrage, von der Siemanns Darstellung ausgeht. Daneben möchte der Autor herausarbeiten, wie es um Metternichs konkrete Handlungs- und Gestaltungsspielräume als österreichischer Staatskanzler bestellt war. Gegner und Feinde, die von einem "System Metternich" sprachen, schrieben dem Kanzler eine nahezu dämonische Machtfülle zu, die, so ist Siemann überzeugt, unbedingt hinterfragt werden muss.

    Ein so schmales Buch wie dieses kann nicht das Gleiche leisten wie eine umfassende Biographie. Siemann konzentriert sich auf Metternichs Karriere als Diplomat und Politiker. Sein Familien-, Privat- und Liebesleben bleibt ausgeklammert; seine mehr als dreißigjährige Tätigkeit an der Spitze der österreichischen Politik wird nicht systematisch untersucht. Den Schlüssel zum Verständnis Metternichs sieht Siemann in der Prägung durch das 1806 untergegangene Alte Reich und in der Idee des europäischen Gleichgewichts der Mächte, die der spätere Diplomat und Kanzler während seines Studiums verinnerlichte. Das altertümlich anmutende Reich verkörperte ein Ordnungsmodell, das aus Sicht Metternichs ganz Europa als Vorbild dienen konnte: Es zügelte das Machtstreben großer Staaten bzw. Mächte; es gewährte den Mittelstaaten Schutz und Sicherheit; es setzte auf friedliche Kooperation sowie auf eine lockere föderative Verknüpfung anstelle eines straffen Zentralismus oder einer alles beherrschenden Universalmonarchie. Napoleons Griff nach der Hegemonie in Europa erschien Metternich als frevelhafter Verstoß gegen eine bewährte und bewahrenswerte Ordnung, die egoistischer Großmachtpolitik einzelner Staaten einen Riegel vorschob und damit ein friedliches Miteinander der europäischen Völkerfamilie sicherte. Deshalb kam für Metternich nach dem Sieg über Napoleon nur die Rückkehr zu einer Staatenordnung in Frage, die auf dem Gleichgewicht der Mächte und der Zügelung einzelstaatlicher Ambitionen beruhte. Fünfundzwanzig Jahre Revolution und Krieg hatten Metternich gelehrt, dass Frieden und Stabilität wichtiger als alles andere waren.

    Dieses Streben nach Frieden und Stabilität, so Siemann, waren die Fixpunkte, an denen Metternich ab 1815 seine Politik in Österreich, Deutschland und Europa ausrichtete. Er verschrieb sich dem Erhalt der multinationalen Habsburgermonarchie und einer föderativen Ordnung Deutschlands. Der Nationalismus und die Nationalstaatsidee blieben ihm fremd und suspekt. Die Bewahrung historisch gewachsener Vielfalt, sei es in Deutschland, sei es in den Ländern der Habsburgermonarchie, erschien ihm als ein höheres Gut als Vereinheitlichung und Gleichmacherei, Zentralisierung und Staatsbildung auf Grundlage nationaler Prinzipien. Hellsichtig erkannte Metternich das Konflikt- und Gewaltpotential, das dem Nationalismus innewohnte. Was das Spitzelwesen, die Zensur und die "Demagogenverfolgung" angeht, so warnt Siemann davor, das Ausmaß der von Metternich betriebenen Repressionen zu übertreiben. In der Außenpolitik setzte der Kanzler auf die Kooperation der in der Pentarchie versammelten Großmächte und auf die Unterbindung revolutionärer Unruhen und Krisen, die destabilisierend auf Europa hätten wirken und schlimmstenfalls zu einem neuen Flächenbrand hätten führen können. Die Revolutionen von 1830 und 1848 ließen sich mit einer Politik des Containment und der Intervention allerdings nicht verhindern.

    Die Grenzen von Metternichs Staatskunst traten vor allem in Österreich selbst zu Tage. Nach dem Tode Kaiser Franz' I. (1835) kam es zu einer Lähmung an der Staatsspitze. Mehr als alle anderen Akteure war sich Metternich bewusst, dass Reformen dringend nötig waren. Der Staatskanzler besaß aber kaum noch Gestaltungsmöglichkeiten. Während der Regierung des geistesschwachen Kaisers Ferdinand verfolgten die vielen männlichen Mitglieder des Hauses Habsburg ungeniert eine auf dynastische Interessen verengte Politik, die zu Lasten des Gesamtstaates ging. Gegen diesen Block der reformunwilligen Erzherzöge vermochte der reformbereite Metternich kaum etwas auszurichten. Als im März 1848 in Wien die Revolution losbrach, opferte die Dynastie ihren langjährigen treuen Diener und machte ihn zum Sündenbock für Fehlentwicklungen und Mißstände, die keineswegs ihm allein anzulasten waren. Auch im Exil und im Ruhestand sprach sich Metternich weiterhin gegen die Anwendung des Nationalstaatsprinzips auf Deutschland und Österreich aus. Die von Bismarck vorangetriebene "kleindeutsche" Lösung der Deutschen Frage erlebte er nicht mehr.

    Siemann nähert sich seinem Protagonisten mit Verständnis und Sympathie, aber keineswegs unreflektiert und unkritisch. Er zeichnet das Bild eines gebildeten, geistig regsamen und hochintelligenten Mannes, der zu intensiver Reflexion über sein politisches Handeln neigte und ein ausgeprägtes historisches Bewusstsein besaß. Metternichs Tragik bestand darin, dass er, ein mental vom 18. Jahrhundert geprägter Mann, im 19. Jahrhundert Politik betreiben musste, in einer Zeit, in der die alteuropäische Ordnung vom Nationalismus herausgefordert wurde. Nicht Borniertheit war es, die Metternich zur Ablehnung des Nationalstaatsprinzips veranlasste, sondern die Ahnung, dass der Nationalismus neue Bruchlinien und Konflikte hervorbringen und die europäische Völkerfamilie in neues Unglück stürzen werde. Auf Siemanns Metternich-Biographie darf man schon jetzt gespannt sein. Eine Neubewertung, die Metternichs politische Vorstellungen nicht mehr am Maßstab eines von der Geschichtswissenschaft verklärten und überhöhten Nationalstaatsmodells misst, ist überfällig und notwendig. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im November 2013 bei Amazon gepostet)

  17. Cover des Buches The Diary of Samuel Pepys... A New and Complete Transcription. Volume II: 1661. (ISBN: 9780713515527)
  18. Cover des Buches Rückkehr nach Manor Hall (ISBN: 9783499264948)
    Kitty Ray

    Rückkehr nach Manor Hall

     (6)
    Aktuelle Rezension von: DarkReader
    Das war mal wieder ein Buch so ganz nach meinem Geschmack: Schauplatz England, ein altes, renovierungsbedürftiges Haus, 2 von der Liebe enttäuschte Protas und eine hübsche Geschichte, Herz, was willst Du mehr?
    Nichts, denn ich habe jede Zeile des Buches genossen und es verschlungen.
    Die Autorin werde ich im Auge behalten, denn sie schreibt flüssig und es macht Spaß zu lesen, was sie schrieb.
    Zu Herzen gehende Vorgeschichten der beiden Protas und eingehende Beschreibungen des Hauses und der Umgebung fütterten mein Kopfkino, etwas, was ich immer ganz besonders genieße.
    4 Sterne für ein Buch, welches zu lesen lohnt.
  19. Cover des Buches Das kleine Theater am Meer (ISBN: 9783404177639)
    Rosanna Ley

    Das kleine Theater am Meer

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Nilufar

    Klasse Geschichte im Flair Sardiniens, die sich zum Ende hin immer mehr verdichtet, romantisch, geheimnisvoll, spannend. Bezogen auf die Hauptstory würde ich glatt fünf Sterne vergeben. Aber die Nebenstory um die Eheprobleme der Eltern retardiert für meinen Geschmack viel zu stark, zumal Vater und Mutter als Perspektivfiguren zu viel Gewicht bekommen, ohne die Handlung entsprechend stark voranzutreiben. Ich war immer heilfroh, wenn beim nächsten Kapitel die "eigentliche" Story weiterging. Die hat mich wirklich gefesselt.

  20. Cover des Buches Der galaktische Topfheiler (ISBN: 9783453530133)
    Philip K. Dick

    Der galaktische Topfheiler

     (15)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Wann braucht man schon noch Topfheiler, auch wenn es mal ein angesehener Beruf war? Ein für Dicksche Verhältnisse sehr zugänglicher Roman, aber ausgestattet mit irrwitzigen Wendungen und Ereignissen und tollen Ideen!
  21. Cover des Buches Das Zeitalter der europäischen Revolution 1780-1848 (ISBN: 9783596600267)
  22. Cover des Buches C. D. Friedrich 'Das Eismeer' (ISBN: 9783596102341)
  23. Cover des Buches Sommerball (ISBN: 9783548256757)
  24. Cover des Buches Eugenie Grandet (ISBN: 9781145295322)
    Honore De Balzac

    Eugenie Grandet

     (14)
    Aktuelle Rezension von: bineira


    Der Roman erschien 1839 und ist das erste Werk Balzacs, das ich gelesen habe.

    Die Geschichte handelt von Eugénie, der Tochter des Böttchers Grandet. Dieser ist mit Schlitzohrigkeit reich geworden, doch sein Geiz ist unermesslich. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in einem baufälligen Haus in der Kleinstadt Saumur. Die beiden Frauen und die Hausangestellte Nanon hält er wie Leibeigene, teilt Ihnen täglich ihre kargen Essensrationen zu und bestimmt, wann geheizt werden und wer zu Besuch kommen darf. Madame Grandet leidet sehr unter diesem unwürdigen Leben und sehnt ihren Tod herbei, um davon erlöst zu werden. 


    Eugénie, ein naives, frommes Mädchen von 22 Jahren, ist sich des Reichtums ihres Vaters nicht bewusst und hat als einzige Vertraute ihre Mutter. 


    Als ihr wohlhabender Pariser Onkel Grandet sich verspekuliert und Bankrott geht, schickt dieser seinen Sohn Charles zu seinem Bruder nach Saumur und erschießt sich. Eugénie verliebt sich auf der Stelle in ihren Cousin, und auch er scheint von ihr angetan, doch nimmt er aufgrund des ärmlichen Haushalts an, dass sie kein Vermögen zu erwarten hat. 


    Auf Druck des alten Grandet schifft sich sein Neffe nach Ostindien ein, wo er zu Geld kommen und seinem Namen wieder Ehre machen soll.  


    Die beiden jungen Menschen schwören sich Treue, und 

     Eugénie wartet über sieben Jahre auf Charles. Obwohl sie kein Lebenszeichen von ihm erhält, widersteht sie dem Werben angesehener Männer. Als ihre Eltern sterben, wird sie zur Millionärin. Dann kommt Charles als wohlhabender Mann zurück nach Paris...


    Balzac beschreibt die Landschaft ebenso wie die Bekleidung oder die Einrichtung mit Worten, die wie satte Pinselstriche wirken. Die Sprache ist einfach nur schön, was sicher auch an der guten Übersetzung liegt. Obwohl es eine tragische Geschichte ist, blitzt immer wieder Humor durch. Gestört hat mich ein wenig das etwas  überstürzte Ende des Romans. Der Galopp auf den letzten 30 Seiten passt so gar nicht zu dem gemächlichen Tempo der 200 vorhergehenden.


    Das Buch hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Ich werde sicher noch mehr von Balzac lesen.

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