Bücher mit dem Tag "rhetorik"

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89 Bücher

  1. Cover des Buches Er ist wieder da (ISBN: 9783847905998)
    Timur Vermes

    Er ist wieder da

     (3.390)
    Aktuelle Rezension von: Vanessiiia

    Wir mussten es Buch von der Schule aus lesen. Mein Fall war es nicht so richtig, aber ansonsten ein gutes Buch. Den Film habe ich unterhaltsamer gefunden. 

  2. Cover des Buches Die Schule der Redner (ISBN: 9783453439627)
    Johann Seeger

    Die Schule der Redner

     (59)
    Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond

    Mitte des 13. Jahrhunderts versinkt Mitteleuropa in blutigem Chaos. In dieser Zeit wird Leon, ein Neffe des Habsburgerfürsten Rudolfs damit beauftragt, ein mysteriöses Buch, dass den Schlüssel zu ungeahnter rhetorischer Macht beinhaltet, in Sicherheit zu bringen. Und so führt Leons Weg ihn in die Schule der Redner bei St. Gallen, in der die Jugend der europäischen Eliten in ihren rhetorischen Fähigkeiten geschult werden. Zunächst fühlt sich Leon hier in Sicherheit, doch rasch muss er erkennen, dass auch hier ihm die machbesessenen Mächte und finsteren Gestalten, die ihm schon außerhalb der Schule nach dem Leben trachteten, auf der Spur sind. 

    Auf das Buch wurde ich vor allem durch das Cover aufmerksam, da dieses sehr stark den Covern derjenigen Bücher ähnelt, die ich ansonsten gerne lese. Und so hatte ich mir eine vielschichtige Geschichte ähnlich derer von Ken Follett oder beispielsweise Rebecca Gablé. Allerdings musste ich auf den ersten 50 Seiten bereits feststellen, dass das Buch sowohl sprachlich, als auch von der Konstruktion der Charaktere nicht sehr viel mit dem ereignisreichen Epos gemeinsam hatte, den ich mir erhoffte. 

    da wäre zunächst einmal der Schreibstil. Mein erster Eindruck war, dass dieser recht unausgeklügelt und unausgefeilt, schon fast platt war. Man kann ihm zwar zu gute halten, dass er einen sehr rasanten Rhythmus erzeugt, der einen beim Lesen vorantreibt. Allerdings kam mir der sprachliche Stil je weiter ich in das Buch vordrang immer mehr so vor, als  würde ich ein Jugendbuch lesen. So empfinde ich die Sprache in weiten Teilen des Buches als viel zu modern. Begriffe alten vor allem in den Dialogen Einzug, die ich niemals dem 13. Jahrhundert zuordnen würde. 

    Der Eindruck, mich in ein Jugendbuch verirrt zu haben, vertiefte sich vor allem im Hinblick auf den Inhalt des Buches. Zu fantastisch, zu gewollt, auf schmerzhafte Art und Weise an den Haaren herbeigezogen. Diese Worte beschreiben meine Gedanken glaube ich sehr gut. Abgesehen von einigen wenigen kleineren Seitensprüngen, deren Einordnung sich im Übrigen meist erst hunderte Seiten später ergeben, gibt es nur einen einzigen Plot, nämlich den rund um Leon, den es zu folgen gilt. Dementsprechend ist man bei den Hintergründen zu Verschwörung und Co. auf die Augen Leons angewiesen, erfährt mit ihm. Auch wenn leider dabei nicht alles zu einhundert Prozent verständlich wird. Abgesehen davon wurde ich auch so mit dem Plot nicht ganz warm. Denn oft hatte ich das Gefühl, mich in ein Fantasybuch verirrt zu haben, dass rein zufälligerweise zur Zeit Rudolfs von Habsburg spielt. Zu nennen wären dabei beispielsweise der Angriff der Assassinen, deren Rolle in der Gesamtkonstruktion der Geschichte immer noch ein wenig hochtrabend erscheint, oder aber auch die übernatürlichen Ereignisse wie Kommunikation mittels Äther und Gedanken. Zwar fand ich die Idee hinter den geheimnissen der Sprache sehr anreizend, verlor mich mit Voranschreiten der Geschichte leider immer mehr in Lachen. 

    Ein weiterer Punkt, der mich massiv gestört hat, ist die Ausarbeitung und Gestaltung der Protagonist:innen. Diese sind in meinen Augen viel zu flach und wenig individuell ausgefallen, Individualität blieb wirklich auf der Strecke. Dementsprechend wurde ich weder mit Leon, noch mit sonst jemanden wirklich warm, da der Blick in die Gedanken- und Gefühlslage wirklich weitestgehend fehlt, hin und wieder dann aber urplötzlich und sprunghaft auftritt. Irritiert hat mich auch, dass manche Charaktere, die bei ihrem ersten Auftreten von fundamentaler Bedeutung erschienen, plötzlich wieder Bedeutungslosigkeit versinken. Cecile sei nur als Beispiel genannt. 

    Was mich aber am meisten gestört hat, sind Mängel in Logik und teilweise auch in historischen Hintergründen. Es werden das ganze Buch über Situationen und Sachverhalte geschildert, die mir nur die Fragezeichen ins Gesicht getrieben haben. So verschwinden zwei burgundische Prinzen scheinbar spurlos für mehrere Monate. Wir als Leser:innen wissen, dass diese gerade auf der Suche nach Leon sind, der Rest der Welt wusste davon nichts. dementsprechend finde ich es äußerst bedenklich, dass zwei Mitglieder des europäischen Hochadels plötzlich verschwinden, ebenso plötzlich wieder auftauchen und sich niemand, wirklich niemand auch nur ansatzweise Gedanken darum macht, wo die beiden nun eigentlich waren. Ein weiterer solcher Punkt wäre die Hexenverbrennung im Mittelalter (?!), die richtig schön klischeehaft stattfindet, mit Kräuter, Scheiterhaufen und - nicht zu vergessen - roten Haaren. All diejenigen, die sich auch nur ansatzweise mit der Geschichte der Hexenverbrennungen in Europa auskennen, werden wahrscheinlich auf S. 241 das Grausen bekommen. Mal davon abgesehen, dass sich da die Hexenverbrennungsgesellschaft im Jahrhundert geirrt hat, macht es überhaupt keinen Sinn, dass die Mutter der Angeklagten bzw. deren gesamte Verwandtschaft unbescholten des Weges ziehen darf, ungestraft weiter Satans Werk vollrichtet. Hinzu kommt, dass das Urteil bzw. der ganze Prozess von einem weltlichen Adeligen durchgeführt wird, der zur großen Überraschung dann auch noch einer der großen Hauptfeinde des Buches ist. Abgesehen davon warte ich immer noch  auf die peinliche Befragung... Diese Hexenverbrennung ist ein Beispiel dafür, dass der Autor generell immer wieder kleine Hintergrundgeschichten zu den Protagonisten einbaut, die komplett an aus dem Zusammenhang gerissen sind absolut keinen Sinn machen und einfach nur dafür da sind, die Leserschaft zu schocken und das Lesetempo anzuheizen. ich verstehe ja, dass man zu solch billigen Tricks greifen muss, wenn die Geschichte alleine nicht viel mehr hergibt, aber nein danke. Hinzu kommt dann beispielsweise noch die Frage, wie ein Mensch, der nie in seinem Leben Berührungspunkte mit einer Kuh bzw. deren Erzeugnissen hatte, der noch dazu aus der untersten Unterschicht stammt, weiß, wie Butter riecht, oder aber auch Kirchenbänke in der Schweiz des 13. Jahrhunderts? 

    Rundum war das Buch eine einzige Katastrophe für mich und ich kann es absolut nicht weiterempfehlen, da ich, wie man merkt, von keinem einzigen Aspekt des Gesamtbildes auch nur ansatzweise überzeugt bin. Die Geschichte versucht auf Zwang schockierend zu sein, verliert dabei allerdings den Bezug zur Realität. Dementsprechend wäre es wahrscheinlich besser gewesen, das Buch wäre als reiner Fantasyroman konzipiert worden. 

  3. Cover des Buches Still (ISBN: 9783442157648)
    Susan Cain

    Still

     (96)
    Aktuelle Rezension von: culejule

    Wusstest Du, dass ein Drittel der Menschen in unserem Bekanntenkreis introvertiert sind?! - Ich bin Eine von Ihnen und so dankbar, dieses informative Sachbuch gelesen zu haben, denn es hat mir gezeigt, wie ich meine eigene Introversion annehmen und positiv umsetzen kann. 

    437 Seiten aufgeteilt auf vier Kapitel mit Unterkategorien erwarten den Leser/die Leserin. Nachdem eine ausführliche Einleitung erfolgt ist, gibt es erstmal einen Test mit Ergebnis für die eigene Einschätzung. Step by Step erklärt die Autorin was hinter den Begriffen Intro- und Extravertiert steckt und vor allem, wie und wo die Unterschiede liegen. Ich hätte nie gedacht, dass ein Sachbuch so wissenschaftlich und informativ sein kann. Wer hier Abbildungen etc. sucht, den muss ich leider enttäuschen, denn das Buch ist ein durchgehender Text. 

    Das Buch ist tatsächlich ein gewaltiges Plädoyer für jeden stillen Menschen in einer lauten Welt.

    Die Übersetzung aus dem Amerikanischen ist von Franchita Mirella Cattani und Margarethe Randow-Tesch erfolgt und liest sich angenehm und flüssig.

    Klare Leseempfehlung für Interessierte dieser Thematik, es lohnt sich sehr.

  4. Cover des Buches Einspruch! (ISBN: 9783710605208)
    Ingrid Brodnig

    Einspruch!

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Durch Titel und Klappentext habe ich einen praktischen Ratgeber erwartet, der mir Argumentationshilfe in kritischen Situationen leistet.  Das habe ich aber nur sehr eingeschränkt bekommen.   

    Die Autorin beruft sich auf einige Kommunikationswissenschaftler und erklärt durchaus interessant, wie 'Sensationsmeldungen' bei  Menschen wirken und wie das bei Themen wie Corona, Klima, Migration und Impfen zu teils abstrusen Überzeugungen führen kann. 

    Anhand einiger Beispiele zeigt Frau Brodnig auf,  dass viele Aussagen aus dem Bereich 'Verschwörungsmythen'  und 'Fake News'  mit Fakten relativ leicht zu widerlegen sind.   Das Problem ist aber aus meiner Sicht, dass wir in vielen Bereichen, auch in den öffentlichen Medien, gehäuft mit emotionalen Bildern und Berichten konfrontiert werden und oft kaum noch logisch-rational darauf reagieren können.  


    Das Buch ist mit seinen 145 Seiten kurzweilig zu lesen und durch die Illustrationen von Marie-Pascale Gafinen auch optisch sehr ansprechend. 


  5. Cover des Buches Die siebte Sprachfunktion (ISBN: 9783499272219)
    Laurent Binet

    Die siebte Sprachfunktion

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Achtung: könnte einen Spoiler enthalten

    Roland Barthes, gefeierter Linguist (Semiotiker), wird überfahren. Der scheinbare Unfall ruft schnell die Polizei aufs Parkett. Kommissar Bayard wird mit dem Fall betraut und holt sich Simon Herzog, Doktorand, selber Linguist und beschäftigt mit der Bedeutung von Zeichen, zur Hilfe. Dieser dient ihm als Landkarte, um sich im Dschungel der intellektuellen Elite der poststrukturalistischen 80er in Frankreich zu Recht zu finden. Es stellt sich heraus: Roland Barthes muss im Besitz einer Schrift seines Lehrers, Roman Jakobson, gewesen sein, welche Auskunft über eine siebte Sprachfunktion gibt. Eine Theorie des performativen Gebrauchs von Sprache. Der Heilige Gral für Linguisten. Und für jeden, der Reden zu gewinnen hat. Denn mit ihr sei es möglich, jede Diskussion für sich zu entscheiden und damit die Massen zu gewinnen. Natürlich haben alle möglichen Parteien ein Interesse daran, sich diese Schrift anzueignen. Die Recherchen des ungleichen Paares (konservativer Polizist und linker Doktorand), den Verbleib der Schrift ausfindig zu machen, führt sie vom intellektuellen Moloch in Paris über Bologna (ein Besuch bei Umberto Eco), nach Ithaca in den USA (Besuch eines Podiums, bei dem analytische Philosophie und Kontinentalphilosophie aufeinandertreffen), nach Venedig zum großen Finale. Zudem geraten sie in die Hände einer Gesellschaft, dem „Logos-Club“, eine Art Geheimbund für Rhetoren, bei dem Verlieren die Finger abgehackt werden. Natürlich ist ein jeder potentieller Interessent. Jeder will diese siebte Sprachfunktion. Es gibt eine Liebesgeschichte. Es gibt Action. Es gibt Drama. Es gibt ein Happy End. Was fehlt?

    Im Verlauf des Romans werden unheimlich viele Handlungstüren aufgemacht. Teilweise seicht, sich anbahnend, teilweise abrupt aufgestoßen. Zwar gelingt es dadurch die Paranoia der Zeit, in der sich das Absterben der kommunistischen Idee immer mehr anzudeuten scheint, das verblassen der 68er-Ideale deutlich wird, einzufangen und somit das Lebensgefühl darzustellen, allerdings stellen sich diese ganzen Türen, die Verwirrung stiften im Nachhinein häufig als völlig irrelevant und unsinnig heraus. Doch das ist nicht das Problem mit diesem Roman / Krimi.

    Das eigentliche Problem mit diesem Buch ist, dass die ganze Zeit über einer Idee nachgejagt wird. Was an sich nicht schlimm und durch die wilden Pop-Elemente abgegolten wäre (der Mythos der Pop-Philosophen, die sich mit LSD wegdröhnen und wilde Orgien feiern, Judith (als Judith Butler), die Lesbe, befriedigt Bayard mit einem Dildo anal, während er eine andere Frau penertiert) Aber da diese Idee ein Konstrukt, ein Phantasma ist, und dies im Buch auch bleibt, um den Konflikt von fiktivem Gehalt und Fakten aufrechtzuerhalten, ist die Tatsache, dass sich das Konstrukt, die siebte Sprachfunktion als leere Idee herausstellt, eine Enttäuschung. Der erwartete Höhepunkt, auf den in 450 Seiten zugesteuert wird, verkommt dadurch zur bloßen Formel der Demaskierung. Es war nur ein Bild. Die ganze Story ist nur ein gewaltiger Irrtum. Eben so wie die Auffassung, dass es diese Sprachfunktion tatsächlich gäbe, Genial. Auf der Metaebene. Aber zugleich unendlich enttäuschend. Ja. Vorherbestimmt zu enttäuschen auf der unterhaltenden Ebene. Ganz im Sinne der Poststrukturalisten: die Widersprüche der Kategorien (Fiktion und Realität) werden aufgezeigt, sie kommen ins Wanken und reißen die gesamte Kategorie gleich mit sich. Alles ist nur noch abhängig von subjektiver Anschauung. Das ist alternativlos. Aber konsequent. Der Roman ist zum Scheitern verurteilt und muss notwendigerweise als gescheitert enden. Das ist seine Genialität.

    Moment. Das ist alternativlos? So wäre es ausgegangen. Wäre da nicht das eigentliche Ende. Die letzten 50 oder 60 Seiten schaffen es, die Verve, den intellektuellen Witz der 450 Seiten des Zusteuerns auf diese Enttäuschung in die Jauchegrube zu werfen. Schöne scheiße. Tatsächlich gelang die originale Version der Sprachfunktion in die Hände von Mitterrand. Damit war ihm der Präsidentenplatz sicher. Er brilliert im TV-Duell gegen Giscard d’Estaing. Alles zu Nichte. Auch die Auflösung des mäandernden Autors, der immer wieder, am Ende fast gar nicht mehr, zu Wort kommen kann, das letzte Zucken, das die scheinbare Dichotomie von Fiktion und Roman poststrukturalistisch aufbrechen könnte, verkommt zum schwachen Twist in einem noch schwächeren Ende. Ein viel zu triviales Ende. Es offenbart: die karikierte Welt der Intellektuellen um Derrida, Searle, Lévi-Strauss, Althusser, Kristeva, Sartre, Foucault und und und, die ganzen genialen Anspielungen und die Hoffnungen der Semiotik, die sich im „Logos-Club“ manifestiert, sind allesamt nichts weiter als intellektuelle Selbstbefriedigung. Das alles verkommt durch dieses Ende zu einem rein fiktiven Krimi… Der nicht einmal so konsequent ist, in sich konsistent zu sein… Sicher. Er ist gut. Aber nicht das, was er vorgibt zu sein.
  6. Cover des Buches Die Kunst, Recht zu behalten (ISBN: 9783737409650)
    Arthur Schopenhauer

    Die Kunst, Recht zu behalten

     (26)
    Aktuelle Rezension von: erlemirs
    Sehr viel Theorie mit geringem praktischen Nutzen. Für Lateiner und Altgriechen eine Auffrischung von Aristoteles.
  7. Cover des Buches Titan (ISBN: 9783453419360)
    Robert Harris

    Titan

     (115)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Biographie eines politischen Karrieristen - als Biographie erzählte Lebensgeschichte eines Staatsmannes und Redners, Einblicke in einen Werdegang ohne Reichtum und militärischen Rückhalt. 

    Robert Harris überzeugt einmal mehr mit einem quasi-fiktionalen Historienromanen. "Titan" setzt chronologisch und stilistisch auf den erfolgreichen Vorgänger "Imperium" auf und zeichnet den Werdegang des großen römischen Politikers Marcus Tullius Cicero dramaturgisch nach. Der Roman behandelt die Jahre 63 v. Chr. bis 58 v. Chr. und zeigt den tiefen Fall einer historischen Persönlichkeit vom Konsul zum Exilanten.

  8. Cover des Buches Imperium (ISBN: 9783453419353)
    Robert Harris

    Imperium

     (234)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ein wirklich beeindruckender Roman, der zu fesseln vermag. Vorausgesetzt natürlich, man hat einen gewissen Faible für die Historie, speziell die Geschichte der Römischen Republik, denn hier erlebt man diese in all ihren Facetten. Ciceros Lebensweg war durchaus steinig, als Mann ohne Reputation und Vermögen. Dennoch schafft er es aufgrund seiner eigenen Talente bis an die Spitze der Römischen Republik, zum Amt des Konsuls. Doch schon damals galt: Herkunft, Beziehungen und vor allen Dingen Vermögen ebnen den Weg ganz nach oben. Wie man es ohne all das schaffen kann, zeigt dieser Roman … aber auch, welchen Preis man dafür zahlen muss. Manches erinnert unwillkürlich an die heutige Zeit, vielleicht, weil der Mensch sich, unabhängig vom geschichtlichen Umfeld, gar nicht so sehr geändert hat? Großartig und bis zum Ende fesselnd.

  9. Cover des Buches Succubus on Top (ISBN: 9783866086098)
    Richelle Mead

    Succubus on Top

     (131)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    "Succubus on Top - Ihr Kuss ist tödlich" ist das zweite Buch aus der Georgina Kincaid-Reihe von Richelle Mead, die mich mit dem ersten Band schon gut unterhalten konnte und mir die Welt eines verdammt charmanten und liebenswerten Sukkubus eröffnet hat, der ich einfach an den Lippen hängen musste.

    Auch Band zwei ist wieder ein absolutes Lesevergnügen gewesen, auch wenn ich sagen muss, dass es diesmal mehr zur Sache geht und deutlich erotischer wird.


    Richele Mead schreibt atemberaubende Bücher. Das weiß ich, seit ihrem ersten Buch! Daran gibt es ausnahmslos nichts anzuzweifeln. Ihr Schreibstil hat mich einfach gepackt. Als wäre er mitten aus dem natürlichen Leben gegriffen und mit jeder Menge fantastischer Elemente dekoriert. Mead vermischt die Spuren zwischen Realität und Fantasie so ausgesprochen gut, dass ich als Leserin manchmal wirklich meine Schwierigkeiten hatte dem Verlauf zu folgen. Im einen Moment ist Georgina noch die Angestellte einer Buchhandlung, die ein Konzert ihres Arbeitskollegen besucht und im nächsten zieht sie mit Vampiren, Kobolden und Engeln um die Häuser - und all das ist ganz normal.

    Ich liebe es einfach. ^^


    Georgina Kincaid ist ein Sukkubus. Eine Verführerin, die sich männliche Opfer sucht, die sie auf die dunkle Seite ziehen kann, während sie ihnen beim Sex die Lebensenergie absaugt. Davon lebt sie. Es ist nicht nur ihr Geschäft, wo sie gewissen Quoten nachzukommen hat, sondern für sie auch lebensnotwendig. Mit ihrem sterblichen Geliebten Seth Mortensen, der ihr absoluter Lieblingsautor ist, kann sie nicht schlafen und das setzt beiden ganz schön zu, auch wenn sie das Beste daraus machen. Seth weiß von Georginas wirklicher Natur und scheint keinerlei Probleme damit zu haben.

    Dann taucht plötzlich Bastien auf, ein jahrhundertealter Freund von Georgina, der noch dazu ein Inkubus ist. Und er hat einen Auftrag, wobei er Georginas Hilfe erbittet.

    Eine Frau mittleren Alters, Dana Daley, ist die Vorsitzende einer Organisation, die sich gegen Homosexulaität ausspricht und wo Familienvorstellungen vertreten werden, wo die Frau keusch bei ihrem Mann bleibt, Liebe hin oder her. Für Bastien steht es außer Frage, dass er Dana verführen kann und so einen großen Erfolg in der Unterwelt feiern könnte. Doch dahinter steckt viel mehr, als er zugibt. Und Dana trägt nicht umsonst Urgroßmuttermieder, wie Georgina die Unterwäsche der Frau bezeichnet...


    "Succubus on Top - Ihr Kuss ist tödlich" ist wieder ein wohlgewählter Titel, der gut passt. In der Hauptgeschichte geht es natürlich wieder um die Ich-Erzählerin Georgina, die das Leben als Sukkubus und ein normales menschliches Leben samt Job, Freunden und Lebenspartner unter einen Hut zu bringen versucht. Georgina ist eine wirklich bezaubernde, schlagfertige und gut durchdachte Protagonistin, die mich sehr berührt hat. Denn sie war ja nicht immer ein Sukkubus.

    Sie steckt in einer Identitätskrise, die ihr sehr schwer zu schaffen macht, denn nichts lieber würde sie tun, als mit Seth endlich intim zu werden. Doch selbst einen Kuss kann sie sich nicht so einfach stehlen, ohne ihm Schaden zuzufügen.

    Seth hingegen ist ein ziemlicher Träumer, der wegen seines Schreibwahns sogar ans Essen erinnert werden muss. Er will Georgina, hat seine sexuellen Gelüste aber verdammt gut unter Kontrolle. Manchmal kam er mir wirklich wie eine Schlaftablette vor - aber eine besonders liebenswerte - denn er nahm alles als normal hin. Dass Georgina Sex mit Fremden haben muss, wiederstrebt ihm, aber nur weil er sich für sie was besseres wünscht und das sie Spaß an dem hat was sie macht. Er kann ein ziemlicher Gentleman sein und während des Lesens habe ich richtig gezittert. Denn das der Punkt kommt an dem die Beiden zugeben müssen, dass sie nicht zusammensein können, schien mir unausweichlich. Aber wie Richelle Mead den Beiden einen Sinn verliehen hat, gleicht wirklich einer Meisterleistung!


    In diesem Band zwei geht es verdammt heiß her. Viele ausschweifende und detaillreiche Erotikszenen, die mich ehrlich gesagt nicht ganz kalt gelassen haben. Überhaupt hat mich dieses Buch auf eine besondere Ebene berührt, welche ich gar nicht so richtig in Worte fassen kann.

    Bastien's Auftauchen hat dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Frech, von sich überzeugt und verdammt sexy war ich irgendwie direkt in ihn verliebt!


    Storymäßig hat auch Band zwei verdammt viel zu bieten. Sexy, mysteriös, romantisch und flüssig wird man als Leser durch die Geschichte gezogen. Es gab wieder tolle und fesselnde Charaktere und jede Menge Hochspannung durch eine fremde, bedrohliche Macht.

    Richelle Mead hat wieder alles geboten und ich frage mich wirklich, wie sie das noch toppen will. Schließlich gibt es noch vier Nachfolgebände. Ich bin sehr gespannt und werde mich sogleich der Fortsetzung zuwenden. :-) 

  10. Cover des Buches Der Sprachverführer (ISBN: 9783423346993)
    Thomas Steinfeld

    Der Sprachverführer

     (16)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Dieses wunderbare Buch des Literaturkritikers der Süddeutschen Zeitung, Thomas Steinfeld, löst tatsächlich das ein, was es zu sein vorgibt: es verführt seinen Leser. Es ist ein Buch über die Schönheit der deutschen Sprache und ein Buch über das Schreiben. Seine Schwierigkeiten und die Befriedigung, die es dem verschafft, der sie so benutzt und anwendet, dass ihr wunderbarer Reichtum geborgen und gezeigt werden kann. Er wählt mit seinen Annäherungen den naheliegenden Zugang zu den Schriftstellern der letzten 200 Jahre. Sie sind es, die ihm das Anschauungsmaterial liefern für eine Stilkunde, die die Ausdruckskraft und die Lebendigkeit unserer Sprache lobpreist, gegen alle Versuche und Tendenzen, sie zu verhunzen und zu verflachen. Für alle Menschen, die gerne lesen, für alle, die gerne schreiben, auch Rezensionen, ist dieses Buch ein wahre Fundgrube von Sprachschätzen. Der Verlag schreibt auf der Umschlagseite: "Wer dieses Buch gelesen hat, wird in Zukunft vielleicht ein bisschen genauer lesen und ein bisschen besser schreiben." Und er zitiert den Autor: "Schön ist die Sprache immer dann, wenn man einen Menschen in ihr wahrnimmt." Ja, so ist es.
  11. Cover des Buches Verbotene Rhetorik (ISBN: 9783492250023)
    Gloria Beck

    Verbotene Rhetorik

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Piezke
    Verbotene Rhetorik verwandelt mich nicht in einen durchtriebenen Schnösel, der mit den Menschen spielt, ich finde eher es hilft zu erkennen, wenn andere mit fiesen Mitteln Einfluss auf die eigene Person zu nehmen versuchen.
  12. Cover des Buches Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren (ISBN: 9783406686276)
    Hubert Schleichert

    Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Braucht eine sprachliche und inhaltliche Überarbeitung, z.B. etwas geschlechtergerechte Sprache wäre schön und an einigen Stellen ist der Inhalt nicht mehr auf der Höhe des Zeitgeschehens. Aber  auf jeden Fall interessant, streng logische Argumente zu lesen. Und ich habe einen Eindruck von der historischen Entwicklung der Kritik an der Kirche bekommen. Und anscheinend ist Voltaire ganz toll :-) 
  13. Cover des Buches Wörter machen Leute (ISBN: 9783492204798)
    Wolf Schneider

    Wörter machen Leute

     (14)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Was heißt hier »wir«? (ISBN: 9783150112540)
    Heinrich Detering

    Was heißt hier »wir«?

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ulenflucht

    Über 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges befinden wir uns in einer Zeit, in der alte Vergleiche bemüht werden, in der der Begriff ‚Volk‘ wieder in aller Munde ist und eine offenbar wachsende Gruppe von Menschen denen glauben, die am lautesten sprechen. Dass laut jedoch nicht gleich Wahrheit bedeutet und dass gewisse Kreise eben nicht reden wie ‚der kleine Mann‘, den sie zu vertreten vorgeben, zeigt dieses Buch.


    Was meinen Rechte, wenn sie von der Zeit des Nazi-Regimes als ‚Vogelschiss‘ sprechen und was heißt ‚erfolgreiche deutsche Geschichte‘ wirklich? Welche Muster benutzen sie, um mit möglichst vielen Worten wenig zu sagen und mit wenigen Worten viel? Heinrich Detering deckt mit großer Eloquenz und dem ganzen Analysekoffer der Literaturwissenschaften auf, wie Rechte reden und was sie damit meinen.


    Intolerante werfen ihren Gegnern Intoleranz vor, die Grenzen des Sagbaren werden ausgetestet und systematisch erweitert, die Sprache der Aggression hat es bis in den Bundestags geschafft. Komposita des Grauens wie ‚Messermänner‘ und ‚Kopftuchmädchen‘ haften wie Kaugummi am Schuh im Gedächtnis. Oftmals stehen andere Beteiligte dem hilflos gegenüber. Dieses Büchlein kann helfen, das tatsächlich Gemeinte greifbar zu machen und die politisch Rechten in Diskussionen zu entlarven.


    Das Ergebnis, zu dem der Autor kommt, mag strittig sei: Er schlussfolgert, dass die parlamentarische Rechte einen Staat nach dem Muster der Nationalsozialisten wiedererrichten wollen. Zu einer solchen weitgreifenden Aussage bedarf es sicher mehr als literaturwissenschaftlichen Werkzeuges. Doch die präzise Arbeit am Satz ist beeindruckend und erschreckend zugleich. Jeder, der in eine politische Talkshow eingeladen wird und auch jeder Zuschauer, ja am besten jeder Bürger sollte dieses kleine Büchlein lesen, um zu wissen, worauf er sich einlässt und vor welcher Herausforderung unsere Demokratie steht.

  15. Cover des Buches Das Fräulein von Scudéri (ISBN: 9783458200277)
    E. T. A. Hoffmann

    Das Fräulein von Scudéri

     (265)
    Aktuelle Rezension von: Hellena92

    Paris, um 1680. Eine mysteriöse Mordserie erschüttert die Hauptstadt. Junge adlige Männer, auf dem Weg zu ihren Geliebten, werden von einem Unbekannten erstochen, die mitgeführten wertvollen Schmuckgeschenke geraubt. Der König bittet seine Hofdichterin, die 73jährige Madeleine de Scudéri, um Mithilfe bei der Verbrecherjagd. Sie findet schnell heraus, dass alle geraubten Schmuckstücke aus der Werkstatt des berühmten Goldschmieds Cardillac stammen. Ist er nicht nur der Schöpfer dieser Kunstwerke, sondern auch ein Mörder und Dieb? Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin Lisbeth Zwerger hat E. T. A. Hoffmanns klassische Kriminalnovelle für die Insel-Bücherei illustriert. »Sie ist eine Zauberin, die uns mit Bildern verhext.«


    Mein Fazit:
    Ich mochte die Geschichte bereits in der Schule. Es war die einzige, die ich von den Schullektüren wirklich gut fand. Die Scuderi, als gestandene, ledige Frau. Ein Verbrechen und die Art, wie dem auf die Spur gekommen wird. Ich mochte es einfach. Es war so der erste Roman in der Schule, in der eine Frau die Hauptrolle und dazu noch feministisch und emanzipiert sein durfte. Man muss dies im Kontext der Zeit sehen, in welcher der Roman zu Papier gebracht wurde. Ich hoffe, dass dieser Roman imm er noch Einzug in die Klassenzimmer erhält. 

  16. Cover des Buches Rot (ISBN: 9783462308808)
    Uwe Timm

    Rot

     (63)
    Aktuelle Rezension von: MrFlimpson
    Es ist die Geschichte eines Alt - Achtundsechziger, der sich jetzt als Beerdigungredner verdingt. Er hat eine viel zu junge Freundin, die Ihm Geschichten aus der Achtundsechziger Zeit entlockt. (inkl. Besuche früherer Mitstreiter). Eben einer dieser Mitstreiter ,der von alternative Stadtführungen in Berlin gelebt hat, hat testamentarisch verfügt, das er die Beerdigungsrede gegen ein gutes Honorar halten solle. Entlang diesem Auftrag, entwickelt sich die Geschichte, die den Zeitgeist gut mitfühlen und atmen läßt.
  17. Cover des Buches De oratore /Über den Redner (ISBN: 9783150068847)
  18. Cover des Buches Alexander der Große (ISBN: 9783406644313)
    Alexander Demandt

    Alexander der Große

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Bevor ich mit Euch, werten Lesern, über dieses Buch plaudere, solltet Ihr evtl. wissen, dass ich das Buch nicht vollständig gelesen habe. Das hat 2 Gründe. Erstens hat dieses Buch von Alexander (!) Demandt "Alexander der Grosse. Leben und Legende" (2009) satte 483 Seiten Fließtext, mit Anmerkungen, Zeittafel, Karten, Stammbäumen, sonstigen Verzeichnissen, Bibliographie und Register sogar 655 Seiten. Zweitens wollte ich von vorneherein lediglich über Rezeption und Quellenlage Alexanders lesen, da ich für die Person Alexanders des Großen bereits andere Bücher gelesen habe. Doch eines will ich Euch, werten Lesern, von vorneherein sagen. Dieses Buch hier ist mit bisher das sympathischste.

    Denn mal abgesehen davon, dass die Darstellung der Quellenlage ("Die Quellen", S. 1-32) gut strukturiert und die Erforschung der Alexanderrezeption ("Alexander im Spiegel der Nachwelt", S. 405-455) sehr nachvollziehbar dargelegt ist, schimmert der Autor Alexander Demandt mit einer sehr positiven und einnehmenden Art durch. Damit schafft der Autor die schwierige Brücke zwischen seriöser Wissenschaftlichkeit und gut lesbarerer Literatur.

    Beide Kapitel, die ich gelesen habe, sind international angelegt, bearbeiten also intensiv Quellen und Perspektiven, die den lateinischen Westen hinaus gehen.
    Da mir das Wenige so gut gefiel, habe ich noch das Fazit des Buches ("Alexander der Große?", S. 457-483) gelesen, in dem Demandt scheinbar alle bisherigen Themen und Einzelaspekte zusammenfasst und Alexander somit unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet und bewertet (?). Dazu gehören Alexanders Politik, Alexanders Entdeckungen, Alexanders Persönlichkeit als Mensch und mehr.

    Besonders positiv an dieser Biographie ist mir die alte römische Verhaltensorientierung der "variatio" aufgefallen, nach der römische Literaten nicht einfach ihr Thema abarbeiten sollten. Stattdessen sollten sie mit Exkursen (zB Geographie, Ethnologie, Anekdoten, etc.) Freude auf seiten des Lesers hervorrufen. Ähnliches macht Demandt auch, wenn er zB am Ende des Buches die Aporie des Historikers thematisiert, einerseits einen Mörder und (nach heutigen Maßstäben) Verbrecher als "Groß" zu bezeichnen und andererseits doch etwas Achtung vor dieser Person zu haben, da Gewalttaten in allen Zeiten durchaus üblich gewesen waren (und zT noch sind !), was jedem Historiker mehr als bewusst ist.



    Das Thema "Alexander der Große" hatte mich bisher noch nie wirklich interessiert, obwohl Euch das etwas paradox anmuten könnte, wenn Ihr mal in meine Bücherlisten reinschaut (viel mit Antike und so). Doch ganz besonders dieses Buch hat es mir angetan und sollte sich nochmal die Zeit und Gelegenheit bieten, werde ich es nachholen, es in seiner Gesamtheit zu lesen. Denn in einem Punkt zweifle ich nicht: dass es sich lohnen würde.



    Bisher ist mir Alexander Demandt schonmal positiv aufgefallen. Evtl. habt Ihr das Buch in meiner Liste schon gesehen: "Das Attentat in der Geschichte" (hg. von A. Demandt). Auf diesen Namen werde ich in Zukunft auch vermehrt achten. :)
  19. Cover des Buches Vier Reden gegen Catilina. (ISBN: 9783150012369)
    Marcus Tullius Cicero

    Vier Reden gegen Catilina.

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    M. Tullius Cicero hat hier in 4 Reden schriftlich festgehalten, was er für sein Vaterland alles bewirkte, um es vor der catilinarischen Existenz zu bewahren.


    Im Jahre 63 gipfeln Unruhen und Unzufriedenheit in Rom in einer beinahe Revolution unter Catilina und anderen hochgestellten Persönlichkeiten Roms. Andere namen, die fallen, sind P. Lentulus, T. Volturcius, L. Statilius., C. Cethegus, C. Manlius und noch mehr. Ich will euch nicht mit Namen langweilen, aber tatsächlich sind das alles Ritter doer Aristokraten, gehören also der Führungselite Roms an. Es geht aber noch weiter. Einige dieser Männer gehören bswp. zu den Familien der Manlier oder Cornelier und diese sind die absolute Spitze selbst innerhalb der Aristokratie. Das bedeutet, dass wir es hier evtl. mit einer evtl. wirklich schwerwiegenden Krise zu tun hatten.
    Wer uns hier als Augenzeuge, aktive Person und sogar als Konfliktpartei von dem misslungenen Putsch erzählt ist Cicero. 3 Jahre nach den Ereignissen, also 60 v. Z. hat er seine Reden, die er im Kontext dieses Putsches gehalten hat, aufgeschrieben, überarbeitet udn herausgegeben. Und diese liegen uns bis heute vor. Cicero selbst war nämlich in diesem Jahr (63, das Jahr des Putchversuchs) Konsul, also einer der beiden höchsten Regulären Beamten in Rom und vereitelte den Putch. Was er uns also hinterlassen hat sind 4 Reden, die subjektiv, aber zeitnah das Geschehene erzählen. Jeweils 2 der 4 Reden hat er vor dem Volk (Rede 2 und 3) und vor dem Senat (Rede 1 und 4) gehalten. Die 1. Rede thematisiert Catilina selbst, seine Kollaborateure udn die Ausweglosigkeit der Verschwörung. Hier ist noch nichts passiert, außer vielen Beratungen im Verschwörerkreis. Davon hatte Cicero allerdings erfahren und bluffte hier, um Catilina aus der Reserve zu locken. Das scheint geklappt zu haben, denn die 2. Rede (die ist vom folgenden Tag !), die er vor dem Volk hält, ist eine Rechtfertigung der Vertreibung Catilinas aus Roms. das heißt, dass Catilina wohl über Nacht Rom fluchtartig verlassen haben muss. Die 3. Rede hielt Cicero etwa einen Monat später (Dezember 63). Sie dokumentiert die gelungene Vereitelung des Putschversuchs vor Rom. Cicero hatte auch Beweismaterial sichergestellt. In der 4. und letzten Rede 2 Tage später vor dem Senat geht es um die Bestrafung um die inhaftierten Verschwörer selbst. In beiden Reden lobt sich Cicero amüsanterweise selbst doch recht ausführlich. Merkwürdigerweise sagt er in der letzten Rede kaum etwas zum Thema, wie die Inhaftierten zu bestrafen sind. Was hier durchschimmert ist eine gewisse Unsicherheit, da uns Cicero durch seine Reden nicht alles zu übermitteln scheint, was damals geredet wurde. Z.T. scheinen einige seiner Massnahmen doch umstrittener zu sein, als er uns direkt vermittelt. So verteidigt er sich in der 2. Rede vor dem Vorwurf, dass er Catilina unrechtmäßig vertrieben habe. Und dem Inhalt der 4. Rede kann entnommen werden, dass er in der Diskussion keine besonders wichtige Rolle spielt. Bei Sallust wird nicht gesagt, dass er eine Rede dazu hielt, wenn ihr euch an meine Rezension dazu erinnert. Das kann zwar heißen, dass Sallust eine Abneigung gegen Cicero hegte, aber es könnte auch bedeuten, dass er Ciceros Aktivität hier schlichtweg für bedeutungslos erachtete.



    Die Reden sind durchaus recht anspruchsvoll zu lesen, beweisen allerdings doch rhetorisches Feingefühl. Evtl. nervt das Selbstlob Ciceros immerwieder etwas. Ich habe zwar leider keine zweisprachige Ausgabe gelesen, sondern eine rein deutsche, aber die schien eine echt gute Übersetzung zu sein.
    Die Einleitung zu den Reden war auch gut ! Zum historischen Kontext, zu den einzelnen Reden, zur historischen Rezeption, etc. wurde etwas gesagt.


    Meine gelesene Ausgabe ist die von Fuhrmann, Zürich/Stuttgart 1970. Das ist eine deutsche Gesamtausgabe aller Reden Ciceros, doch ich hab nur die catilinarischen gelesen.
  20. Cover des Buches Instituto oratoria X. Lehrbuch der Redekunst (ISBN: 9783150029565)
    Quintilianus

    Instituto oratoria X. Lehrbuch der Redekunst

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ines_Mueller
    Das zehnte Lehrbuch der Redekunst (instituto oratoria) habe ich mir für eine Hausarbeit für das Fach Latein besorgt. Das Buch ist in den lateinischen Originaltext und eine Übersetzung eingeteilt. Diese Übersetzung war meiner Meinung nach sehr gut und vorallem gut verständlich, was bei vielen Übersetzungen von lateinischen Texten ins Deutsche leider nur sehr selten der Fall ist. Das Thema an sich hat mich allerdings überhaupt nicht interessiert und auch Quintilian hat nicht gerade sehr zur Besserung beigetragen, indem er seitenlang die besten und berühmtesten Redner beschrieben hat. Dies führte übrigens dazu, dass ich "Instituto Oratoria" nur überflogen habe und mir deshalb auch kaum etwas im Gedächtnis haften geblieben ist. Von mir gibt es zwei Sterne.
  21. Cover des Buches Offen gesagt. Erfolgreich schwierige Gespräche meistern (ISBN: 9783442308729)
    Sheila Heen

    Offen gesagt. Erfolgreich schwierige Gespräche meistern

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Ein schwieriges Gespräch kann in jeder Situation entstehen und meistens kann man sich nicht darauf vorbereiten, muss spontan reagieren und oft fühlt man sich im Nachhinein schlecht. Manchmal war man ungerecht, weil mit der Spontanität oder der Situation an sich schlicht überfordert. Dann fühlt man sich überfahren und hatte nicht die richtigen Argumente parat. Aber auch wenn wir Gespräche gedanklich vorbereiten und uns Argumente zurechtlegen, ist dies keine Gelinggarantie für ein schwieriges Gespräch. 


    Die Autoren Douglas Stone, Bruce Patton und Sheile Heen forsch(t)en und unterricht(et)en an der berühmten Harvard Law School und sind langjährige Berater für Kommunikation und Verhandlungstechniken in Politik und Wirtschaft.


    Sehr aufschlussreich wird im Buch die Problematik eines schwierigen Gesprächs analysiert. Anhand von unterschiedlichen Beispielen wird die „Drei Gespräche“ Struktur erklärt. Aspekte, wie das Zuhören oder das Sprechen an sich werden betrachtet. Problemlösungen fehlen ebenfalls nicht. Es wird nicht ausgeschlossen, dass es auch zukünftig zu Gesprächen kommt, in denen es einem schwerfällt über etwas zu reden, aber die Betrachtungen und Hilfestellungen können zur Vorbereitung auf wirklich schwierige Gespräche helfen und Sicherheit geben.


  22. Cover des Buches Meine Anekdoten zur Rhetorik des Lebens (ISBN: 9783866834262)
  23. Cover des Buches Rhetorik (ISBN: 9783424200331)
    Vera F. Birkenbihl

    Rhetorik

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  24. Cover des Buches Argumentieren unter Stress (ISBN: 9783423348270)
    Albert Thiele

    Argumentieren unter Stress

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden

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