Bücher mit dem Tag "richelieu"
10 Bücher
- Eva Völler
Zeitenzauber
(1.015)Aktuelle Rezension von: SolaDecidentiIch schreibe eine Rezension zum zweiten Band der Zeitenzauber Trilogie. Der Inhalt könnte möglicherweise Spoilern.
Anna und Sebastiano sind inzwischen seit 1,5 Jahren im Zeitreisen Business, genau so lange, wie sie ein Paar sind. Nachdem Anna einen kryptischen Anruf von Jose erhält, reist sie mit dem nächsten Flug nach Paris um Sebastiano zu Helfen. Laut Angaben der Begleiter weigert er sich zurück in die Gegenwart zu gehen und hängt im Jahr 1625 fest. Als Anna ihm in die Vergangenheit folgt scheint er sie nicht zu kennen…
Ich fand das Buch anfangs ziemlich Langatmig und musste mich damit durchringen weiter zu lesen. Doch nach einiger Zeit war ich in der Geschichte drin. Die Charakterentwicklung ist meiner Meinung nach wirklich gelungen. Eva Völler hat wieder die Welt glaubhaft und Detailgetreu erzählt. Auch der Konflikt, um den sich die Handlung dreht, hat mich sehr überzeugt und mich innerlich vor Kummer zerrissen. Ich habe in der Handlung mitgelebt und mitempfunden, was mir teils lange nachte bereitet hat.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Buch wirklich lesenswert ist. Vor allem deswegen, weil ich einen neuen Einblick auf die Vergangenheit gewonnen habe, aber auch die Schattenseiten. Ich kann das Buch ganz klar jedem ans Herz legen, der sich Zeitreisen und Historische Geschichten interessiert.
- Alexandre Dumas
Die drei Musketiere
(377)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniDie drei Musketiere ist ein Stoff, den ich schon lange mal lesen wollte, da mir einige der Verfilmungen sehr gefallen haben. Und wie auch den Filmen und Serien frage ich mich auch hier, warum eigentlich von drei Musketieren die Rede ist, wenn doch d'Artagnan schnell auch zu einem wird.
Sei's drum, ich hatte trotzdem ein wenig Bammel vor dem Buch, da ich befürchtete, es wäre eine ähnliche Enttäuschung und Tortur wie "Der Herr der Ringe". Aber so viel sei schon gesagt: Das ist hier nicht der Fall. Zwar habe ich hin und wieder meine Probleme mit der sehr alten Sprech- und Erzählweise, aber trotzdem habe ich mich nur an manchen Stellen durchgequält.
Die Charaktere sind liebevoll und lustig geschrieben und sorgen für eine sehr angenehme Atmosphäre. Gerade, wenn es heiß her geht, macht es richtig Spaß zu lesen. Leider ist etwa nach 200 Seiten ein großer spannender Part zu Ende und es geht die nächsten mindestens 100 Seiten erst einmal darum, Ausrüstung zu besorgen. Gähn. An dieser Stelle habe ich wirklich mit dem Buch meine Probleme gehabt. Später gibt es eine ähnliche Stelle, in der es um Mylady geht, aber die war noch etwas interessanter. Für mich konnte das Buch nicht mehr ganz den Sog und die Spannung des ersten Drittels aufbauen, trotzdem ist es gegen Ende wieder besser geworden, nach dem unsäglich großen Loch in der Mitte.
Die Charaktere sind zu großen Teilen sehr charismatisch geschrieben und gerade d'Artagnan, Athos und Mylady bekommen hier besondere Zuneigung vom Autor. Diese drei Figuren sind vermutlich die am meisten ausgefeilten. Das Heldenhafte und manchmal Hitzköpfige des d'Artagnans, das Melancholisch-Pragmatische des Athos und das politische Ränkespielen und generell Durchtriebene der Mylady sind allesamt spaßig zu lesen.
Alles in allem freut es mich, dass ich mit diesem Buch mehr Spaß haben konnte, als ich befürchtet hatte. Leider verliert es durch die extreme Länge in der Mitte sehr viel seiner Strahlkraft und war mit ein Grund, warum ich recht lange an dem Buch saß. Deshalb werde ich nur 3 Sterne vergeben, möchte das Buch aber dennoch jedem Interessierten empfehlen.
- Nora Berger
Die gefährlichen Intrigen des Marquis de Cinq-Mars
(12)Aktuelle Rezension von: BlausternVenedig im Jahre 1640: Die junge Frau Gabriella di Montadori stammt aus einer reichen Familie, und ihre Eltern wollen sie mit dem Adligen Pariser Julien de Rochebonne verheiraten. Dieser hat zwar kein Interesse an ihr, aber an ihrem Vermögen, denn er versinkt in Spielschulden. Gabriella jedoch wehrt sich gegen eine Vermählung, denn sie liebt den Ziegenhirten Angelo. Leider interessiert das niemand. Doch dann kommt ihr ein Gespräch zu Ohren. Julien und sein bester Freund Marquis de Cinq-Mars, der der Günstling des Königs Ludwigs XIII. ist, unterhalten sich darüber, dass Kardinal Richelieu ermordet werden soll. Nun recherchiert Gabriella weiter und erfährt von einem Geheimnis des Kardinals, welches sie in immer größere Gefahr bringt.
In diesem historischen Roman landen wir am französischen Hofe, wo um die Macht mit allen Mitteln gerungen wird. Intrigen werden geschmiedet, Rachepläne ausgeheckt, und Untreue ist dabei noch das kleinste Übel. Sehr gut kommen die damaligen politischen Machenschaften mit wahren Personen zur Sprache, aber auch die erdachten Charaktere sind gut mit in die Geschichte verwoben, sodass man hautnah dabei ist. Auch tragen dazu die Perspektivwechsel bei, denn immer wieder liest man aus der Sicht eines anderen und versteht so die Hintergründe. Das erhöht die Spannung enorm, die sich bis ans Ende zieht. Aber auch die historische Atmosphäre mit all ihren Details ist gut eingefangen. Der Schreibstil dazu ist flüssig und fesselnd. - Uwe Schultz
Richelieu
(6)Aktuelle Rezension von: Andreas_OberenderWer sich als Deutscher für Kardinal Richelieu interessiert, der hat große Mühe, Bücher in deutscher Sprache zu finden, die sich auf der Höhe des heutigen Forschungsstandes bewegen. Die dreibändige Biographie von Carl J. Burckhardt, erschienen zwischen 1935 und 1967, ist für historisch interessierte Laien viel zu umfangreich und überdies inhaltlich veraltet. Veraltet sind inzwischen auch die ins Deutsche übersetzten Biographien von Philippe Erlanger (deutsche Ausgabe 1975) und Daniel Patrick O'Connell (deutsche Ausgabe 1978). Die derzeit in Frankreich maßgeblichen Biographien von Roland Mousnier (1992) und Françoise Hildesheimer (2004) wurden nicht ins Deutsche übersetzt und haben allenfalls in Fachkreisen Beachtung gefunden. Der deutsche Buchmarkt hat derzeit nur die Richelieu-Biographie von Uwe Schultz zu bieten. Schultz ist ein ehemaliger Rundfunkredakteur, der seit seiner Pensionierung auf dem Gebiet der französischen Geschichte herumdilettiert. Für jeden anspruchsvollen Leser sind Schultz' Bücher ein Ärgernis. Die Richelieu-Biographie ist keine Ausnahme. Sie taugt genauso wenig wie Schultz' Biographien über Heinrich IV., Ludwig XIV. und Madame de Pompadour.
Wer wie Schultz alle zwei Jahre ein neues Buch auf den Markt wirft, der hat keine Zeit für eine intensive Beschäftigung mit Quellen und Sekundärliteratur. Um sich die Arbeit zu erleichtern, beschränkt sich Schultz stets darauf, eine begrenzte Zahl von älteren Biographien auszuschlachten. Für seine Richelieu-Biographie hat er vor allem das Werk von Michel Carmona (1983) herangezogen, das nicht einmal zu den besten Richelieu-Biographien zählt. Fast ein Drittel der 381 Endnoten verweist auf Carmonas Buch. Die viel bedeutenderen Biographien von Mousnier und Hildesheimer tauchen zwar in der (sehr knappen) Bibliographie auf, haben jedoch in Schultz' Darstellung keine erkennbaren Spuren hinterlassen. Das Gleiche gilt für einige wichtige Arbeiten angelsächsischer Historiker. So verwundert es nicht, dass Schultz einen Kardinal Richelieu präsentiert, der in einem längst vergangenen historiographischen Zeitalter steckengeblieben ist. Der Kardinal wird als ein von Ehrgeiz zerfressener "Machtmensch" vorgestellt, als Staatsmann, der Frankreich "zur Einheit gezwungen" und dem "politischen Monozentrismus unterworfen" habe. Kein seriöser Historiker würde heute noch mit solch simplen und plakativen Gemeinplätzen arbeiten. Auch die Behauptung, Richelieu sei auf territoriale Expansion erpicht gewesen und habe für Frankreich die "Dominanz in Europa" angestrebt, erinnert an die verstaubten Klischees der älteren Geschichtsschreibung. Schultz findet keinen eigenständigen Zugang zu Richelieu; er plappert alte Lehrmeinungen nach, die die Geschichtswissenschaft längst hinter sich gelassen hat. Zu dieser Ahnungslosigkeit in Bezug auf den Forschungsstand passt auch der unkritische und unreflektierte Umgang mit den wenigen Quellen, die Schultz benutzt. Richelieus Memoiren und "Politisches Testament" sind problematische Quellen, die mit Umsicht und Skepsis zu benutzen sind. Schultz zieht diese Selbstzeugnisse nur heran, um seinen Text mit ein paar griffigen Zitaten aufzuhübschen. Auf eine eingehende Analyse wartet der Leser vergebens.
Die Biographie verharrt auf einer rein anekdotischen Ebene. Schultz schildert Richelieus Aufstieg zur Macht und seine langjährige Tätigkeit als Erster Minister Ludwigs XIII. im Stile eines Mantel-und-Degen-Romans, als endlose Abfolge von Intrigen, Kabalen und Verschwörungen. Mit sichtlichem Genuss ergeht sich Schultz in der Kolportage höfischer Klatsch- und Skandalgeschichten (Königin Anna und der Herzog von Buckingham!). Es fehlt eine strukturgeschichtliche Analyse der Bedingungen, unter denen Richelieu tätig war. Wie sah das politische System aus, und mit welchen Institutionen hatte Richelieu im politischen Alltagsgeschäft zu rechnen? Es wird nicht herausgearbeitet, wie groß - oder eher wie begrenzt - die Handlungs- und Gestaltungsspielräume des Kardinals waren. Da Schultz ein tiefgehendes Verständnis für die politischen Strukturen Frankreichs im 17. Jahrhundert fehlt, überschätzt er durchweg die Leistungen des Kardinals. Einmal mehr erscheint Richelieu als kühl kalkulierender Techniker der Macht, als skrupelloser Manipulator und dämonisch-genialer Strippenzieher, als "weitblickender Staatsmann, der die europäischen Mächte unter wachsamer Kontrolle hielt" (S. 309). Erwartungsgemäß wird der Kardinal zum Schöpfer des Absolutismus erklärt. Glaubt man Schultz, so hat Richelieu "die Macht des alten Feudaladels endgültig gebrochen und Frankreich auf dem Weg zum modernen Zentralstaat einen großen Schritt vorangebracht" (S. 232). Dieser Befund könnte auch aus einem französischen Lehrbuch aus der Zeit der Dritten Republik stammen. Wie die heutige Forschung Richelieus historische Rolle bewertet, das wird der Leser von Uwe Schultz nicht erfahren.
Ärgerlich ist an diesem Buch nicht nur der Inhalt. Schultz bedient sich einer gespreizten und pompösen Sprache. Er neigt zu barocker Gewundenheit und Schwülstigkeit. Stilblüten, missglückte Formulierungen, abgedroschene Phrasen und der übermäßige Gebrauch von Adjektiven wie "grandios" und "glorios" verunstalten den Text: "ein Mann mit zahlreichen Hintertüren" (S. 25); "turbulente Pikanterien" (S. 145); "ein exzessiv vitales Poem" (S. 284); "loderndes Feuer der Leidenschaft" (S. 295). Bei Ludwig XIII. diagnostiziert Schultz "eine Variante asketischer Homosexualität bis zum Extrem des Lächerlichen" (S. 87). Als Ludwigs Gemahlin Anna von Österreich wider Erwarten schwanger wird, wandelt sich der König zum "zärtlichen Beobachter ihrer körperlichen Beschwernisse" (S. 147). Bezogen auf die Königinmutter Maria de Medici heißt es: "Die Ereignisse, die sich in Paris abspielten, waren geeignet, ihren Unmut zu vergrößern" (S. 115). Über Richelieus Schwester Nicole du Plessis wird mitgeteilt, sie sei "in erhöhtem Ausmaß mit jenen bizarren Obsessionen der Familie belastet" gewesen, "die extremen Ehrgeiz bis an die Grenzen des Wahnsinns verursachen konnten" (S. 235). Über die Lebedame Madame de Chevreuse erfährt man: "Nun aber war sie, eine faszinierende Schönheit und zugleich eine raffinierte Intrigantin mit dem Hang zu romantischen Eskapaden, die ihren Gemahl mit diversen Herren des Hofes betrog und sie in ihre Abhängigkeit brachte, ihrerseits in die Falle einer Leidenschaft geraten, die sie sogar mit dem seltenen Merkmal der zeitweisen Treue zu versehen verstand" (S. 146). Wenn man solche gestelzten Schwurbeleien liest, dann fragt man sich, wer die Leute sind, die beim Verlag C.H. Beck Manuskripte lektorieren.
Auch dieses Buch von Uwe Schultz kann man getrost ignorieren. Deutschen Lesern bleibt nichts anderes übrig, als weiter auf eine seriöse Richelieu-Biographie zu warten, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Februar 2016 auf Amazon gepostet)
- Tanja Kinkel
Die Schatten von La Rochelle
(95)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Tanja Kinkels historische Bücher haben mich überzeugt. Nach "Die Puppenspieler" finden wir uns jetzt in diesem Roman im Jahr 1640 wieder.
Kardinal Richelieu zieht seine Strippen. Wer kennt ihn nicht aus der Zeichentrickserie der Musketiere? Es geht um Macht, Gier und dem ganz gewöhnlichen Politikeralltag, aber irgendjemand hat es auf den Kardinal abgesehen und heckt einen schrecklichen Plan aus.
Spannung und Abenteuer gefälltig? Dann ist man hier mit Tanja Kinkel genau richtig! - C. V. Wedgwood
Der Dreißigjährige Krieg (List Bibliothek)
(4)Aktuelle Rezension von: laughing_buddhaDieses Geschichtsbuch ist phantastisch und stammt in seiner Erstausgabe aus dem Jahr 1938, geschrieben von der britischen Historikerin C.V. Wedgewood.
Letzteres mag ein Indiz dafür sein, warum allein schon die wunderschönen und doch gut lesbaren Sätze das Buch zu einem Genuß machen.
Hinsichtlich des Inhalts schafft es Wedgwood auf einzigartige Art und Weise verschiedene Erzählebenen miteinander zu verbinden.
1) Die politische Großwetterlage: Das Europa im 17. Jahrhundert war geprägt von den Großmächten Österreich, Spanien, Frankreich und Spanien. Dazwischen war Europa und vor allem Deutschland ein Flickenteppich aus kleinen Fürstentümern und Königreichen. Wedgewood schafft es, die vertrakten Winkelzüge der einzelnen Protagonisten verständlich aus dem Kontext der Zeit heraus zu beschreiben und den Mythos vom Religionskrieg zu widerlegen.
2) Die handelnden Akteure: Wie so häufig in der Geschichte ist auch der Dreißigjährige Krieg maßgeblich geprägt von der Persönlichkeit der handelnden Akteure. Im Buch werden diese da von es dem Geschichtsverlauf zuträglich ist, ausführlich und lebendig beschrieben. Dass das Buch dennoch nicht in ein Kompendium von Einzelbiografien ausartet, sondern sich ständig auf die wesentlichen Charakterzüge beschränkt, ist für mich bewundernswert und höchste Schreibkunst.
3) Die geschichtsprägenden Ereignisse passieren häufig nicht über eine lange Zeit, sondern während einer Schlacht, einer Konferenz oder dem plötzlichen Tod. Wedgewood beschreibt solche Ereignisse nicht nur, sondern zoomt den Leser ganz nah dran. Und dann fühlt man, wie vermeintliche Kleinigkeiten wie z. B. Gelände und Wetterlage im Morgengrauen die Schlacht von Nörtlingen beeinflusst haben.
Ich werde es noch mal lesen, nicht weil ich nur die Hälfte verstanden habe (kommt auch vor), sondern weil es einfach so schön war. - Pierre Pevel
Drachenklingen
(19)Aktuelle Rezension von: AnnabelIch muss ehrlich sein: So richtig habe ich gar keinen Eindruck. Das Buch ist schrecklich verwirrend. Pro Kapitel werden die Personen gewechselt und ständig kommen neue dazu, sodass man bald nicht mehr weiß, wer wer ist, wer was gemacht hat und wer mit wem verbunden ist. Trotzdem find ich die Idee, die französische Geschichte neu aufzurollen und mit Drachen zu verbinden richtig gut, weswegen ich das Buch nicht vollkommen schlecht reden will. Ein richtiges Fazit kann ich nicht ziehen, doch bin ich mir sicher, dass das Buch den Leuten gefallen wird, die logisch denken können, ein sehr gutes Gedächtnis haben und Spaß am Kombinieren von verschiedenen Storys und Personen haben. - Joachim Gabka
Vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg, mit einem Ausblick ins 20. Jahrhundert
(1)Aktuelle Rezension von: Jens65Dieses Buch beinhaltet nicht nur interessante Informationen zu Briefmarken aus aller Welt, sondern auch für Geschichtsinteressierte ein hohes Potential an Informationen, Karten etc. Alles zusammen bietet eine super Kombination, die sich jeder Geschichts- und vor allem Briefmarkeninteressierter anschaffen sollte! - 8
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