Bücher mit dem Tag "robert kennedy"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "robert kennedy" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Kinder der Freiheit (ISBN: 9783404173204)
    Ken Follett

    Kinder der Freiheit

     (471)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Wie auch die vorigen Teile ist dieser sehr umfassend und greift viele wichtige Ereignisse und Situationen auf, lässt aber auch viele aufgrund der begrenzten Länge der Bücher aus. Man merkt, dass es eigentlich nicht möglich ist, die ganzen 100 Jahre in drei Bücher zu verarbeiten. Dafür geschieht in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zu viel in kurzer Zeit, sodass dieser dritte Teil eigentlich komplette 50 Jahre umspannen muss. Das funktioniert nicht, dafür erzählt Ken Follett zu umfassend. Dies sorgt leider somit dafür, dass wir ein munteres Figurenkarussell haben. Es wird insbesondere zu Beginn sehr stark auf Amerika der 70er geblickt. Dabei fehlt mir u.a. der Wettlauf ins All. Des weiteren fehlt mir in Europa die RAF und der deutsche Herbst. Es fehlt später Chernobyl und das Atomunglück. Es fehlt so viel, weil kein Platz dafür da ist. Es wäre besser gewesen, es in 4 Teile á 25 Jahre zu Teilen. Das hätte besser gepasst und mehr Raum für die Handlung gelassen. So fängt es sehr ausführlich in den 70ern an und später werden die wichtigen Momente immer kürzer behandelt, wo sonst so viel mehr drüber erzählt worden wäre. 

    Dennoch ist es ein super Buch, dass den Konflikt zwischen Ost und West gut wiedergibt und auch die wichtigsten politischen Entwicklungen. Das Cover passt sehr gut eben zu diesem Freiheitsgefühl, wie sich die Welt von dem grauen Schal (Eisernen Vorhang) löst. Auch Stiltechnisch ist es gut erzählt. Es bietet Abwechslung, man begleitet Höhen und Tiefen und erhält tiefe Einblicke in die damalige Welt. 

  2. Cover des Buches Natchez Burning (ISBN: 9783746632100)
    Greg Iles

    Natchez Burning

     (84)
    Aktuelle Rezension von: MichaelSterzik

    I have a Dream (ich habe einen Taum) – dass sind die Worte in einer der berühmtesten Reden von Martin Luther King. Der Afroamerikanischer Bürgerrechtler hielt seine Rede am 28. August 1963 vor mehr als 250.000 Menschen vor dem Symbol der Freiheit – dem Lincoln Memorial in Washington.

    In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Politiker, wie Robert F. Kennedy, J.F. Kennedy und Martin Luther King zu Schlüsselgestalten gegen den Rassismus. Allesamt kämpften diese politisch, sozial und ökonomisch für eine Gleichheit innerhalb der amerikanischen Gesellschaft. Für diese Zukunftsvisionen bezahlten sie einen viel zu hohen Preis – sie wurden ermordet. Vielleicht nicht ausschließlich wegen des Themas der Gleichstellung der amerikanischen Bürger vor dem Gesetz, aber faktisch spielte diese eine wesentliche Rolle. 

    Im Süden der USA wurden unbeschreibliche Verbrechen an Afroamerikaner verübt. Manchmal unter den Augen von korrupten Polizeibeamten, die ggf. private Beziehungen zum Ku-Klux-Klan hatten. Dieser rassenfeindliche und sehr gewalttätige Geheimbund kämpfte auch mit paramilitärischen Mitteln für die Vorherrschaft der Weißen Rasse. Attentate, Mord, Brandstiftung, Raub, Vergewaltigung usw., die Liste der Verbrechen dieses Klans ist lang.

    Analysiert man die Umstände dieser drei Morde an J.F.Kennedy, seinem Bruder Robert und Martin Luther King, so gibt es zwar Täter, aber widersprüchliche Aussagen, viele Ermittlungspannen und noch immer viele, viele offene Fragen, die bisher nicht final beantwortet worden sind. Verschwörungstheorien bringen uns hier nicht weiter – aber Greg Iles verarbeitet in seinem vorliegenden Roman: „Natchez Burning“ seine eigene Theorie.

    Penn Cage, Bürgermeister von Natchez, Mississippi, hat eigentlich vor, endlich zu heiraten. Da kommt ein Konflikt wieder ans Tageslicht, der seine Stadt seit Jahrzehnten in Atem hält. In den sechziger Jahren hat eine Geheimorganisation von weißen, scheinbar ehrbaren Bürgern Schwarze ermordet oder aus der Stadt vertrieben. Nun ist mit Viola Turner, eine farbige Krankenschwester, die damals floh, zurückgekehrt – und stirbt wenig später. Die Polizei verhaftet ausgerechnet Penns Vater – er soll sie ermordet haben. Zusammen mit einem Journalisten macht Penn sich auf, das Rätsel dieses Mordes und vieler anderer zu lösen. (Verlagsinfo)

    „Natchez Burning“ von Greg Iles ist 2016 im Aufbau Verlag erschienen und ist der erste Band einer Trilogie. Der 1000-Seiten starke Roman ist ein absoluter Spannungsgarant. Beachtlich ist es, dass die Spannung enorm schnell auftaucht, aber auch über den gesamten Band diese hält. Es gibt keine langatmigen Passagen, keine überflüssigen Dialoge, oder Nebenfiguren, die man hätte ersparen können. Der Unterhaltungswert immer aktiv – auf jeder Seite – in jedem Kapitel und auch wenn die Perspektiven zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln und auch der Erzähler ausgetauscht wird – die Atmosphäre ist außergewöhnlich spannend. 

    Die Verbrechen – die Morde in den 60er Jahren, die die Saat sind für die tödliche Ernte, sind mit einer unglaublich fesselnden Atmosphäre erzählt. Diese Wellen der Gewalt bringen ein Treibgut an Sünden, Rache und Vergeltung mit, die nicht nur die alten Wunden aufreißen, sondern ein Massaker anrichten. 

    Die Südstaaten sind immer gut für Verbrechen und vom Winde verweht werden diese auch durch die Jahre nicht. „Natchez Burning“ ist so authentisch und realistisch erzählt, dass obwohl es eine fiktive Geschichte ist, zu keinem Zeitpunkt man den Eindruck erhält, dass es hier zu übertrieben zugeht. Greg Iles widmet sich allerdings auch nicht nur dem Thema der Rassendiskriminierung, sondern baut sich ein Fundament aus Familiengeschichten, politischen Morden, von korrupten Polizeibehörden, die Macht des Journalismus und der Medien usw. 

    Doch alle diese Themen können nur spannend erzählt werden, wenn die Figuren passend aufgestellt sind. Das sind sie – nichts dem Zufall überlassen und jeder ist der Unschuldige mit den sehr schmutzigen Händen. Emotional ist „Natchez Burning“ stark ausgebaut. Nicht nur, dass man eine Wut auf die Mörder entwickelt, immer schwingt neben dieser Wut auch eine Traurigkeit mit, wenn das Schicksal in der Vergangenheit zuschlägt, nur um wenig später in der Gegenwart um so härter auszuteilen. 

    „Natchez Burning“ von Greg Iles ist für mich einer der stärksten Thriller mit historischem Hintergrund in den letzten fünfzehn Jahren. Diesen Spannungsbogen so souverän am oberen Limit zu halten und auch noch bis zum Ende zu steigern, ist grandios. Das Ende des Romans ist allerdings noch kein abschließendes Ende. Von einigen Personen muss man sich verabschieden und nicht nur die „bösen“ Täter sterben. Es gibt tragische, dramatische Verluste auf beiden Seiten. 

    Fazit

    Beschreiben wir das Wort Spannung – so fällt mir dazu dieser Roman ein. Ein solcher Pageturner auf den man sich stark konzentrieren muss – aber man mit einer großen Schatzkiste mit Unterhaltung, Dramatik, und viel Emotionen belohnt wird. 

    „Natchez Burning“ von Greg Iles muss man unbedingt lesen.

    Michael Sterzik 

  3. Cover des Buches Gute Nacht, Doktor (ISBN: 9783862310517)
    Anna Maria Gadebusch

    Gute Nacht, Doktor

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Heute am 5. August vor 56 Jahren war der Todestag von Marylin Monroe und in ihrem Briefen an ihren Psychoanalytiker gibt sie einiges Preis, was mir ( bin aber auch kein Kenner) unbekannt war. Anna Thalbach liest diese Briefe mit ihrer sehr angenehmen Stimme, Interviews sind eingefügt. Es ist aufgemacht, wie eine Fernsehdokumentation im Hörbuchformat- gut !
  4. Cover des Buches Adam ist jetzt mit Eva befreundet (ISBN: 9783841902450)
    Wylie Overstreet

    Adam ist jetzt mit Eva befreundet

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eine interessante Idee: Was wäre passiert, wenn Mark Z. (bzw. die Winklevoss-Zwillinge) Facebook viel früher erfunden hätten, was hätte man damals nicht alles schon im Vorraus wissen können? Schön ironisch-humorvolle Gedankenspielereien, bei dem einem auch manchmal das lachen im Halse stecken bleibt, zB wenn Hitler Nationalismus bereits 1920 für eine "gute Idee" hält. Sehr amüsant so für zwischendurch, durchaus weiterzuempfehlen.
  5. Cover des Buches Marilyn's Men (ISBN: 1856951456)
    Jane Ellen Wayne

    Marilyn's Men

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Die Kennedys (ISBN: 9783886801510)
    Peter Collier

    Die Kennedys

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Here Comes Trouble (ISBN: 9780141013015)
    Michael Moore

    Here Comes Trouble

     (2)
    Aktuelle Rezension von: K-to-the-Nut
    "Here Comes Trouble" ist die autobiographesque Geschichtensammlung von Michael Moore, die sich lose durch seine Jugend hangelt, Kreuzungen seines Lebensweges nachzeichnet, vor- und zurückspringend, nicht an einem chronologischen Faden, sondern an den Ereignissen orientiert erzählt, wie aus dem Baby mit Quadratschädel der zweitbedrohteste Mensch nach dem Presidenten in den Vereinigten Staaten wurde. Mit der Exekution von Michael Moore und der größten Zäsur seines Lebens, der Oscar-Dankesrede, als Epilogue beginnend, erzählt Moore von seinen Kindertagen, vom Rückwärskrabbeln, vom Lesen-Lernen ohne Alphabet und einer behüteten, perfekten Jugend, bevor er wusste, was Diskriminierung ist. Er erzählt von seiner Familienchronik, von seinem ersten tumult-auslösenden Beitrag beim Redewettbewerb, von seinen Mädchenproblemen, von seiner Beihnahe-Flucht nach Kanada und seiner Beinahe-Ausbildung zum Priester. Und er erzählt, wie aus dem politisch interessierten Knaben mit merkwürdigem Körperbau ein Schulrat wurde, der seinen ehemaligen Rektor rauswarf, wie er zum Gründer der ersten kritischen Zeitung seiner Heimatstadt Flint wurde und wie er durch Zufall ins Dokumentarfilmgeschäft gerutscht ist, obwohl er doch trotz seiner großen Filmliebe nicht einmal wusste, wie man eine Kamera bedient. Dieses Buch ist ein packende Leseerfahrung, nicht nur für alle Michael Moore Fans, sondern auch für alle, die Interesse an amerikanischer Geschichte und Politik, dem journalistischen Geschäft, oder an mitreißenden Coming Of Age Geschichten haben. Moores Sprache ist lebendig, authentisch und fesselnd persönlich, seine Geschichten in ihrer Besonderheit wunderbar hineinversetz- und miterlebbar. Es ist die Chronik eines Menschen, der vielleicht nicht dazu geboren war, Ärger zu machen, der aber nichts desto trotz so früh wie möglich damit anfing.
  8. Cover des Buches Kobra Taschenbuch Nr. 3. (ISBN: B0023ROYN2)

    Kobra Taschenbuch Nr. 3.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Spannende Comicgeschichten um Piraten, Entdecker und Geheimagenten, teils in Farbe, teils schwarz-weiß. Die Spionagegeschichten um Captain Adams alias Spider sind für einen Comic auffallend wendungsreich und erfordern volle Aufmerksamkeit (eine Neuauflage würde mich sehr freuen!), während die Geschichte um den alleskönnenden Roboter Archie nur genervt hat, ist halt keine Spannung, wenn man so einen Alleskönner auf seiner Seite hat.
  9. Cover des Buches Marilyn Monroe (ISBN: 9783896028716)
    Nick Yapp

    Marilyn Monroe

     (3)
    Aktuelle Rezension von: metalmel
    Da hab ich doch den neuen Marilyn Monroe Bildband aus dem Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag bekommen. Nun wissen alle, die mich kennen, dass ich seit über 20 Jahren MM Fan bin und auch ca. 200 Bücher mein Eigen nenne. Auf Neue bin ich immer gespannt, viele sind überflüssig, einige schön und nur ganz wenige stechen aus der Menge heraus. Mit diesem hier tue ich mich schwer. Es ist ein Bildband, insofern erfüllt er alle Kriterien: er hat wunderschöne Bilder auf bestem Papier, auch für langjährige Fans gibt es noch unbekannte Fotografien zu entdecken, der Charme der Monroe kommt wunderbar zur Geltung, die Farben sind brillant. So weit so gut. Das große Manko: Der Text und die Richtigkeit der Angaben. Wieder finde ich Fotos, die falsch datiert sind, wieder gibt es Flüchtigkeitsfehler im Text oder wie soll ich es mir erklären, wenn zwar das Geburtsdatum der Monroe richtig genannt wird (01.06.1926), dann aber behauptet wird, sie feierte am 01.06.1950 ihren 25. Geburtstag? Am schlimmsten aber ist die Darstellung der Person Marilyn Monroe. Der Text von Nick Yapp stellt eigentlich nur eine Facette ihrer Persönlichkeit dar und das ist die tablettenabhängige, psychotische Alkoholikerin, die mittels Sex krankhaft nach Anerkennung sucht. Ich dachte immer, die Zeiten wären schon lange vorbei und man hätte mittlerweile erkannt, dass noch mehr in MM steckte. Sicherlich war sie Tabletten- und Alkoholabhängig und hatte große psychische Probleme, aber sie war auch oft fröhlich und witzig, sie war klug, interessiert und ehrgeizig und sie definierte sich nicht nur über zahllose Affären. Vor allen Dingen aber war sie Schauspielerin. Und die alte Geschichte rund um Robert Slatzer hätte man sicher nicht auch nochmal aufwärmen müssen! Die Bilder in dem Buch sprechen für sich - brillant! Der Text leider auch - überflüssig und falsch.
  10. Cover des Buches JFK - Staatsstreich in Amerika (ISBN: 9783864899218)
    Mathias Bröckers

    JFK - Staatsstreich in Amerika

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wenn man den Täter in einem Mordfall bereits kennt, dann fällt es meistens nicht besonders schwer, auch das Motiv zu ergründen. Doch kann man diese Schlussweise auch umkehren, wie der Autor behauptet? Natürlich nicht. Wer ein Motiv hat, muss noch lange nicht der Mörder sein. Und in Wirklichkeit schließt der Autor dieses unerwartet lehrreichen Buches auch nicht so, obwohl man bereits beim Lesen der Einleitung in diese Richtung gelenkt wird.

    Natürlich fragt man sich, warum man jetzt noch ein Buch über den Mord an J.F. Kennedy lesen sollte. Ist nicht alles schon gesagt, geschrieben und verfilmt worden? Was soll es denn noch Neues geben nach all der Zeit? Nun, inzwischen kann man auf die Herausgabe von Dokumenten klagen. Und dann bekommt man sie oder eben nicht. Und wenn nicht, dann muss wohl die nationale Sicherheit plötzlich in Gefahr sein, was dann auch ohne die gewünschten Dokumente aufschlussreich ist.

    Die Indizien verdichten sich mit den freigegebenen Dokumenten, den Begründungen, warum man andere nicht erhalten kann und mit neuen Beweisen für Fälschungen und Verdrehungen immer mehr und immer eindeutiger. Wenigstens kann die Verstrickung der CIA in das Attentat wohl kaum noch von der Hand gewiesen werden. Hinzu kommt noch, dass es im ehemaligen Umfeld von JFK nach dessen Ermordung zu zahlreichen mysteriösen Todesfällen gekommen ist und dass alle Versuche, Kennedys Mördern auf die Spur zu kommen, mit Sabotage und Denunziation endeten, wenn jemand offenbar zu dicht an die Wahrheit gelangt war.

    Mathias Bröckers geht deshalb von der begründeten Hypothese aus, dass die CIA in Zusammenarbeit mit Exilkubanern und der organisierten Kriminalität J.F. Kennedy ermorden ließ und listet dazu zahlreiche Fakten auf, die diese Annahme stützen. Dazu kommen einige Spekulationen über das unmittelbare Umfeld von J.F. Kennedy, die seine Wandlung von einem kalten Krieger zu einem Mann erklären sollen, der die Welt verändern wollte. Darüber hinaus beleuchtet der Autor die tatsächliche Rolle des angeblichen Todesschützen Lee Harvey Oswald, der in Diensten der CIA seine Rolle als aufgebauter Sündenbock erst begriff, als es für ihn zu spät war.

    Der Text besteht aus vier Teilen. Zunächst erzählt Bröckers kurz die Geschichte der CIA, der Mafia und der kubanischen Revolution unter Castro, um dann auf den Aufstieg der Kennedy-Familie einzugehen, die ihren enormen Reichtum durch zahlreiche illegale Geschäfte erzielte. Joe Kennedy hatte klare Vorstellungen, was seine Söhne zu erreichen hatten. Insbesondere war John. F. Kennedy nach seinem Willen für die Präsidentschaft bestimmt. Und dieses Ziel wurde schließlich auch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln erreicht.

    Doch mit der Kuba-Krise nahm die Entwicklung von John und Robert Kennedy wohl einen anderen Verlauf als gedacht. Man mag darüber spekulieren, warum dies geschah. Bröckers bringt dazu die "Göttin hinter dem Thron" ins Spiel. Damit meint er Mary Pinchot Meyer, die keine der üblichen Gespielinnen Kennedys war, sondern eine enge Vertraute, von der Bröckers annimmt, dass sie Kennedy bei intimen LSD-Partys eine "Bewusstseinserweiterung" zuteil werden ließ und er so zu einer Art Vorreiter von "Make love, not war" wurde.

    Das mag aus heutiger Sicht verrückt klingen, aber in den 1960-er Jahren sah die Welt auch anders aus als heute. LSD stand noch nicht auf dem Index, und als Schutz vor dem atomaren Erstschlag hatte man unter seinen Schreibtisch zu kriechen. Meyer wurde übrigens kurz nach Kennedys Tod ebenfalls ermordet.

    Am 10. Juni 1963 hielt Kennedy in der American University in Washington eine für die damalige Hochzeit des kalten Krieges äußerst bemerkenswerte Rede über den Weltfrieden und eine neue Welt des gegenseitigen Respekts, aus der in großen Auszügen im Buch zitiert wird. Mit dieser Rede, die übrigens auch vollständig in der "Prawda" abgedruckt wurde, hatte Kennedy nach Bröckers Ansicht das Maß endgültig voll gemacht. Wenn man die abgedruckten Auszüge heute liest, dann wird sofort klar, dass Kennedy seiner Zeit weit vorausgeeilt war.

    Der zweite Teil des Buches beginnt mit dieser Rede und schildert dann das Attentat und geht schließlich auf den vorgezeigten Sündenbock Oswald ein. Inzwischen steht eindeutig fest, dass Kennedy nicht (wie immer noch offiziell behauptet wird) von hinten, sondern mit Sicherheit von vorne erschossen wurde. Die Autopsieberichte wurden gefälscht. Jedenfalls schreibt Bröckers das glaubhaft und gibt dafür zahlreiche direkte und indirekte Beweise an, zu denen auch ein Geständnis der Fälscher gehört.

    Der dritte Teil widmet sich dann ausführlicher der gesamten Verschleierungsaktion, die bis heute andauert. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Memo der Abteilung für psychologische Kriegsführung der CIA vom Januar 1967, in dem der Umgang mit Zweiflern an der offiziellen Einzeltätertheorie empfohlen wird. Liest man diese Empfehlungen, dann merkt man, dass seither jede "Verschwörungstheorie", die offizielle Versionen von Ereignissen anzweifelt, exakt nach diesen Anweisungen gekontert wird.

    Der vierte Teil schließt dann den Kreis und befasst sich mit den nachfolgenden Morden an Robert F. Kennedy und Martin Luther King, die nach Bröckers demselben Ziel dienten und einen Politikwechsel in den USA verhindern sollten.

    Der Text ist gut lesbar, wenngleich er gelegentlich gewisse Kenntnisse voraussetzt und eine enorme Fülle an Details beinhaltet. Insgesamt ist dies eines der besten Bücher, die ich über das Kennedy-Attentat bisher gelesen habe. Es erklärt sehr plausibel die Zusammenhänge zwischen der CIA und der organisierten Kriminalität und beleuchtet die Rolle und die Person des der Öffentlichkeit präsentierten angeblichen Attentäters sehr intensiv und nachvollziehbar. Auch wenn das letzte Puzzleteil zunächst nicht gelegt werden kann, so sieht man das Gesamtbild mit diesem Buch doch nun schon sehr viel deutlicher.
  11. Cover des Buches John F. Kennedy (ISBN: 9783641117689)
    Robert Dallek

    John F. Kennedy

     (11)
    Aktuelle Rezension von: socke1at
    Ich habe schon Einiges über John F. Kennedy gelesen und auch diese Biografie hat sich als sehr interessant erwiesen. Leider gleitet sie in der zweiten Hälfe zu 99% in das politische Handeln von John F. Kennedy ab und vernachlässigt den Menschen. Wenn man sich in die minutiöse Abhandlung des damaligen Zeitgeschehens einlesen möchte, dann ist dieses Buch mehr als geeignet.
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