Bücher mit dem Tag "robert seethaler"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Der Trafikant (ISBN: 9783036959092)
    Robert Seethaler

    Der Trafikant

     (491)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Franz Huchel lebt mit seiner Mutter im Salzkammergut. Als sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechtern, schickt die Mutter ihn nach Wien zu Otto Trsnjek, der eine Trafik betreibt, einen kleinen Tabak- und Zeitungsladen. Dort wird der 17-Jährige zum Lehrling und eignet sich schnell an, was er für die Stammkundschaft wissen muss: Was in welcher Zeitung steht und die jeweiligen Vorzüge der verschiedenen Tabaksorten. Er begegnet Professor Freud und verliebt sich in ein undurchsichtiges Mädchen, das ihn nach der ersten Begegnung sitzen lässt. Seine verwirrenden Gefühle versucht er mit Hilfe des Arztes und Psychologen Freud zu ordnen. Was sich im Hintergrund anbahnte, bricht nun brutal in die kleine Idylle der Trafik ein: Im März 1938 marschieren deutsche Wehrmachtstruppen in Österreich ein.

    Ein sehr berührendes Buch über einen Jungen vom Land, der in der Großstadt seine Unschuld verliert - auf unterschiedliche Weise. "Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass es diesen Buden nicht mehr gab. Weg war der." (S. 236) In diesem Roman wird viel gesprochen und geschrieben. Franzl diskutiert mit seinem Chef und mit Freud, schreibt der Mutter und erhält Antworten von ihr. Das war mir stellenweise etwas zu viel "Theorie", dennoch ist der Roman nicht dialoglastig. Die Handlung schreitet voran und entlarvt dabei immer mehr, dass weite Teile der Bevölkerung den "Anschluss" befürworteten und den unverhohlenen Terror, der sich auf den Straßen breit macht. Die kleine Trafik und ihr Trafikant stehen zunächst für einen Ort, der Weltoffenheit repräsentiert, mit den verschiedenen Tageszeitungen, Meinungen und dem so unterschiedlichen Publikum; später zentriertes es sich symbolisch auf ein kleines Bollwerk. Gab es zwischendrin kleine zähe Stellen, hat mich das Ende wieder komplett versöhnt.

    Die Sprache von Seethaler lässt einen durch die Seiten gleiten und unversehens ist die eindringliche Geschichte nach 250 Seiten zu Ende. Ein Roman, den ich sehr empfehlen kann.


  2. Cover des Buches Ein ganzes Leben (ISBN: 9783446278424)
    Robert Seethaler

    Ein ganzes Leben

     (448)
    Aktuelle Rezension von: Julitraum

    Erzählt wird die Geschichte von Andreas Egger, der ein wahrhaft hartes und entbehrungsreiches Leben hat, aber nie daran verzweifelt. Der nüchterne, prägnante Erzählstil nimmt den Leser sofort gefangen. Relativ emotionslos wird Andreas Egger beschrieben, doch zwischen den Zeilen kann sich der Leser dieses harte Leben wahrhaftig vorstellen und wird nachdenklich und sollte dankbar sein, für die Annehmlichkeiten des Lebens, die wir genießen können.

    Mit etwa 4 Jahren kommt Andreas Egger zum Schwager seiner Mutter, einem Bauern, auf dessen Hof. Er erinnert sich kaum noch an die Mutter, die wohl unverheiratet war und an Schwindsucht gestorben ist. Einzig dem Umstand, dass noch etwas Geld vorhanden ist, kann er es verdanken, dass der Bauer ihn widerwillig bei sich aufnimmt. Natürlich wird ihm dort keine Fürsorge oder Liebe entgegengebracht. Niemand interessiert sich für das Kind, aber als Arbeitskraft ist er natürlich herzlich willkommen. Zudem muss er die Schläge des launischen Bauern ertragen, der immer einen Grund findet, seine Aggressionen an ihm auszulassen. Dabei geschieht es eines Tages, dass Andreas schwer am Bein verletzt wird. Daraufhin hat er sein ganzes Leben mit einem hinkenden Bein zu kämpfen, doch Andreas wird stärker und reift zu einem kräftigen Mann heran. Er lässt sich nicht mehr vom Bauern verrprügeln und verlässt den Hof. Für keine Arbeit ist er sich nicht zu schade. Er hat keine großen Erwartungen ans Leben, ist mit wenig zufrieden, schafft sich, sogar ein kleines, eigenes Heim. Dann lernt er Marie kennen und sein Leben verändert sich. Sie bringt wahrlich Licht und Freude in sein Leben, doch leider nicht lange. Wieder schlägt das Schicksal erbarmungslos zu und das ist leider nicht der einzige herbe Rückschlag, den Andreas Egger immer wieder und wieder erleiden muss. Jahrzehnte später trifft er wieder auf Marie, auf ungewöhnliche Weise. Im Alter ist er keineswegs verbittert sondern schaut noch zufrieden aus sein Leben zurück. 

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die prägnante und teils bildhafte und bildgewaltige Sprache nahmen mich sofot ein. Der Autor zeigt gekonnt, dass es nicht viele Seiten braucht, um ein Leben, wie es früher oft genug vorkam, zu beschreiben. Ich bin auch sehr auf die Verfilmung gespannt.

  3. Cover des Buches Das Café ohne Namen (ISBN: 9783546100328)
    Robert Seethaler

    Das Café ohne Namen

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Ramensuchti

    Das Buch "Das Café ohne Namen" handelt über Robert Simon, einem Mann der seinen Traum verwirklicht ein eigenes Café zu führen.

    Im Verlaufe des Buches erleben wir die Gechichten der Gäste, sie kommen  gehen und erzählen und wir verfolgen ihr Leben. Trauer, Liebe, Leid und Witz, so zimlich alles ist dabei.

    Die Lektüre ist sehr leicht geschrieben und geht auch nicht zu tief in die Leben der Gäste ein. Für alle die eine tiefe, mitreißende Geschichte haben wollen ist dieses Buch eher nichts. 

    Das Buch ist zum entspannen, zum nachdenken und abschalten.


  4. Cover des Buches Die weiteren Aussichten (ISBN: 9783036959474)
    Robert Seethaler

    Die weiteren Aussichten

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien 2008. Herbert Szevko, ein langer, schlaksiger junger Mann, betreibt mit seiner Mutter eine Tankstelle in der Provinz. Eine junge Frau, Hilde Matusovsky, im Gegensatz zu Herbert eher dicklich, auf einem Fahrrad taucht auf und bringt die langsam dahinplätschernde Welt Herberts gewaltig durcheinander. Hilde Es beginnt eine Liebesgeschichte mit allerlei Hürden und Schwierigkeiten.

    Sowohl das Szenario, die Liebe zwischen zwei einfachen, im Grunde benachteiligten, aber liebenswürdigen Menschen, als auch die Darstellung der Romanze und viele Formulierungen haben mich an die Romane von Wolf Haas erinnert. Diese Art, Geschichten zu erzählen, scheint eine österreichische Spezialität zu sein. Jedenfalls kenne ich keinen deutschen Schriftsteller, der Ähnliches erschafft. Das Buch kommt mit ganz wenigen Personen und fast ohne Namen aus. Selbst der Name der Mutter, die doch eine der Protagonistinnen ist, wird erst auf Seite 210 enthüllt. Überhaupt scheinen mir die Namen irgendeine tiefere Bedeutung zu haben, da sie recht ungewöhnlich gewählt sind und zumal ein Hase denselben Vornamen erhält wie ihn der Autor trägt. Aber erschlossen hat sich mir das nicht, auch nicht nach einiger Recherche im Netz. 

    Das Buch startet direkt mit wunderbar formulierten Sätzen, u.a. „Wo nämlich die Normalität beleidigt ist, kann die Pädagogik einpacken.“ (Goldmann Tb, 5. Aufl. 04/2010, S. 10)

    Solche witzigen, amüsanten, nach meinem Gefühl genialen Formulierungen ziehen sich durch das ganze Buch, weshalb ich gerne ein paar zitieren möchte, da sie das Buch im Grunde charakterisieren und ausmachen.

    Als Hilde einmal erschöpft einschläft, formuliert Seethaler das mit den Worten „… und ist nicht einfach in den Schlaf gefallen, sondern kopfüber hineingestürzt.“ (ebd., S. 204)

    „Über die individuellen Motivationen von Wieseninsekten können auch die ehrgeizigsten Naturwissenschaftler eigentlich nur spekulieren." (ebd., S. 282)

    „Im Polizeirevier auf der Marktgemeinde haben verschiedene Amtshandlungen stattgefunden, Telefonate, Verhöre, Feststellungen, Niederschriften, Abschriften, Durchschriften.“ (ebd., S. 286) 

    Am Ende frage ich mich, ob da Robert Seethaler Wolf Haas Stil kopiert hat, oder Wolf Haas den von Robert Seethaler und komme zu dem Schluss, dass das völlig wurscht ist, denn der Unterhaltungswert ist in beiden Fällen ziemlich hoch. Was ich zu kritisieren habe, ist einzig der Teil über die Suche nach einem Krankenhaus mit Mutter und Hilde auf der Liege, der mir zu slapstickhaft geraten ist. Vier Sterne.

  5. Cover des Buches Der letzte Satz (ISBN: 9783446267886)
    Robert Seethaler

    Der letzte Satz

     (214)
    Aktuelle Rezension von: _liesmich_

    Oja, dieses wunderbare Buch über Gustav Mahlers letzte Stunden hat mich mit dem Lesen wieder versöhnt. Mahler befindet sich auf seiner letzten Reise und blickt ab und an auf sein Leben und Alma zurück. Der Autor beschreibt in einer sachlichen Sprache, Ereignisse im Gestern und Heute. Nachdem ich bereits *Die Muse von Wien* (Leben von Alma) gelesen habe, ist dieses Buch eine großartige und sehr berührend zu lesende Ergänzung. Top!

  6. Cover des Buches Das Feld (ISBN: 9783446260382)
    Robert Seethaler

    Das Feld

     (132)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Die Idee ist schön. Das Feld ist der Friedhof des Städtchens Paulstadt und Seethaler lässt in vielen einzelnen Geschichten die dort begrabenen Menschen ihre Geschichte, ihre Wahrheit erzählen. Das ist mal traurig, mal schön, mal anrührend und mal widersprüchlich. Die Geschichten der Toten konfrontieren auch immer wieder mit dem Ende, was mal mehr und mal weniger plötzlich über uns hereinbrechen kann und dennoch fehlte mir ein wenig der rote Faden. Ich hab immer mal wieder gern in dem Buch gelesen, aber ein wirkliches Gesamtbild, was mich dauerhaft festgehalten hätten, hat sich mir nicht ergeben.

  7. Cover des Buches Die Biene und der Kurt (ISBN: 9783036959153)
    Robert Seethaler

    Die Biene und der Kurt

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Schriftsteller ist er, der Robert Seethaler. Und ein Buch über die Biene und den Kurt hat er geschrieben. Wahrscheinlich hat er sich was dabei gedacht. Oder vielleicht auch nicht. Kurios und witzig ist das Buch! Und warmherzig und bittersüß! Seinen Schreibstil, den muss man mögen. Oder vielleicht auch nicht. Aber wenn man den mag, mag man ganz bestimmt auch die Biene und den Kurt! ;))
  8. Cover des Buches Jetzt wirds ernst (ISBN: 9783036959757)
    Robert Seethaler

    Jetzt wirds ernst

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman ist 2010 erschienen. Erzählt wird die Geschichte eines Schauspielers, beginnend bei seiner Geburt. Danach folgen Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend, vom Erwachsenwerden. Im Grunde handelt es sich um eine Aneinanderreihung von Anekdoten. Oftmals wird jeweils vom ersten Mal erzählt, vom ersten Theaterbesuch, von der ersten Schulhofschlägerei, dem ersten Geschlechtsakt, dem Premierenauftritt.

    Sprachlich wie immer bei Seethaler ein herrlicher Genuss, das geht mit der Geschichte von der Geburt, erzählt in der Ich-Form, los. In herrlich humorvollem Stil erzählt der Autor von der ersten Verliebtheit, von Schultheaterproben, von der Lehre als Friseur und schließlich von den ersten Schritten in einem professionellen Theater.

    Die Ausführungen über Honoratioren und die Politik sind durchtränkt von witzigem Sarkasmus und Ironie: „Vor den Wahlen trieb man sich gerne draußen herum, durchschnitt bunte Bänder vor neu errichteten Ampelanlagen, hielt bewegende Reden an den Gräbern von Ehrenbürgern, verteilte Bonbons und Blumen in der Fußgängerzone, schüttelte alle greifbaren Hände und lächelte, bis die Wangen schmerzten (Kein & Aber Pocket, 5. Aufl. Mai 2021, S. 166).“

    Wobei, das ebenfalls typisch für Seethaler, durchaus auch tragische Elemente ihren festen Platz haben, wenn z.B. die Mütter der beiden Freunde beide sehr früh sterben, woran beide auch sehr zu leiden haben.

    Wie alle von Seethalers Bücher – so empfinde es zumindest ich – lebt auch dieses von der Fabulierkunst des Autors, wobei sich wohl einige Heranwachsende in dem ein oder anderen Detail wiederfinden dürften, wenn auch die wenigsten am Ende Schauspieler werden. Ein nettes Vergnügen ist dieses Buch. Vier Sterne. 

  9. Cover des Buches Das Feld (ISBN: 9783864846472)
    Robert Seethaler

    Das Feld

     (13)
    Aktuelle Rezension von: anena

    Meine Erwartungen an das Buch waren so ganz anders: Ich dachte, es wäre ein Buch über das Leben eines Bauern. Aber nein: das Feld ist ein Friedhof in Österreich und hier kommen die Verstorbenen - Frauen, Männer, Kinder, Greise, Spielsüchtige, Familenmenschen, Verrückte usw. zu Wort. Besonders beeindruckend fand ich die Geschichte von der Mutter, die an Blutvergiftung stirbt. Ein tolles Hörbuch - gelesen vom Autor!

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