Bücher mit dem Tag "römisches imperium"
51 Bücher
- Bernard Cornwell
Der Winterkönig
(273)Aktuelle Rezension von: AleshaneeIch bin schon seit meiner Kindheit ein Fan der Artus Sage durch die Ritter Filme, die es damals gab - hab das ganze aber lange Zeit aus den Augen verloren... als ich dann T. H. Whites »Der König auf Camelot« gelesen hab, bin ich bei dem Versuch leider gescheitert. Ich fand es vom Stil sehr anstrengend und hab die Neuauflage mit allen vier Bänden abgebrochen.
Zum Glück ging es mir mit "Der Winterkönig" anders!
Es liest sich zwar auch ein bisschen wie eine Sage und wirkt etwas antiquiert und nüchtern, aber das passt einfach auch hervorragend zu dieser von vielen Mythen umwobenen Geschichte! Der Autor erzählt mit vielen Details in sehr umfangreicher Form, was Namen, Ortschaften und Daten betrifft - oder auch die ganzen Kämpfe, die geführt wurden. Ich war trotzdem durchweg gefesselt, weil sich diese Passagen immer gut mit interessanten Wendungen abgewechselt haben!
Wir erleben das ganze durch den Bericht eines Mönches, der in Jungen Jahren als frei gelassener Sklave in der Obhut von Merlin auf Tor (Avalon) aufwuchs. Merlin glänzt aber erstmal mit Abwesenheit, ebenso wie Arthur, denn der Mönch, der den Namen "Derfel" angenommen hat, berichtet von all den widrigen Umständen im umkämpften Britannien zur Zeit, als Großkönig Uther mehr oder weniger im Sterben liegt.
Dessen Hoffnung liegt auf seinem einzigen, übrig gebliebenen, legitimen Nachkommen: seinem Enkel Mordred, der leider noch ein Säugling ist, als Uther stirbt. Daraus ergeben sich viele Entwicklungen, was die Streitigkeiten untereinander betrifft, als auch den gemeinsamen Feind, der in ihr Land einfällt: die Sachsen.
Aber das Schicksal ist, wie Merlin uns immer eingepaukt hat, unerbittlich. Das Leben ist nichts als ein Witz der Götter, pflegte Merlin gern zu behaupten, und Gerechtigkeit gibt es nicht. Du musst lernen zu lachen, hatte er mir einmal erklärt, sonst wirst du dich zu Tode weinen.
Zitat Seite 198
Wer sich mit der Artus Sage ein bisschen auskennt, wird sicher die Namen Merlin, Avalon, Mordred, Morgane, Nimue, Guinevere oder Lancelot gehört haben. Ihre Darstellung fand ich sehr interessant, weil sie teilweise sehr abweicht von dem bisschen Wissen, was ich darüber bisher gehört hatte...
Gerade Merlin wirkt äußerst selbstgerecht und überheblich, eigentlich absolut unsympathisch, weil er so viele Schicksale außer Acht lässt und "nur" das große Ganze sieht und seine Ziele ohne Rücksicht verfolgt. Seine Auftritte waren dennoch immer ein kleines Highlight und seine Rolle hatte immer eine große Wirkung!
Sie alle spielen eine wichtige Rolle, kommen aber erst nach und nach auf den Schauplatz dieser folgenreichen Geschichte! Sie ist angesiedelt im 5. Jahrhundert nach Christus. Die Sachsen fallen von allen Seiten über Britannien ein, das durch eigene Zerwürfnisse uneins ist - und Arthur mit allen Mitteln zum Frieden bringen möchte, um gemeinsam gegen den verhassten Feind vorzugehen.
Auch die Religionen spielen eine Rolle, denn Druiden sind heilige Männer und der Glaube an die alten Götter stark - doch man merkt den zunehmenden Einfluss der christlichen Priester, die überall mit ihren Predigten zu überzeugen suchen.
Ich aber war auf dem Tor aufgewachsen, wo Menschen aller Rassen und aller Stämme zusammenlebten, und obwohl Merlin selbst ein Stammeshäuptling war und jeden, der sich Brite nennen durfte, hitzig in Schutz nahm, lehrte er niemals Hass auf andere Stämme. Seine Lehren hatten mich untauglich für das gedankenlose Abschlachten von Fremden gemacht, die umgebracht wurden, nur weil sie Fremde waren.
Zitat Seite 204
Dass diese Geschichte von Derfel erzählt wird fand ich einen guten Schachzug. Aus seiner Sicht und Einschätzung bekommt man einen guten Überblick über die Geschehnisse und Charaktere und erlebt seine Erlebnisse hautnah. Auch war bei mir immer der Gedanke im Hinterkopf, wie er vom Leben als junger, freigelassener Sklave schließlich in die Rolle eines christlichen Geistlichen gelangt, der diese Geschichte verfasst. Und sein Weg ist geprägt von vielen überraschenden Wendungen - ich hab ihn von Anfang an ins Herz geschlossen :)
Eine Stellen sind mit brutalen Details geschmückt, grade auch, was manche Rituale anbelangt, wird kein Blatt vor den Mund genommen. Die Wirkung hat dabei die nüchterne Erzählweise etwas aufgehoben, was ich eher positiv gesehen hab.
Ich hab mich jedenfalls gut in dem Stil einfinden können und fand die beschriebenen Figuren und Details zu den Erlebnissen sehr bildhaft und auch die Atmosphäre, dass ich hier einem alten Mythos auf den Grund gehe, perfekt getroffen! Am Ende gibt es dann auch noch ein großes Finale in einer Schlacht, die mit viel Finesse und einer scheinbar aussichtslosen Hoffnung geschlagen wird - und die neugierig macht, wie es wohl im nächsten Band weitergeht!
Die Schlacht ist ebenfalls ein Angriff auf die Sinne, und dieser Angriff löst Angst aus, während Gehorsam der dünne Faden ist, der aus dem Chaos der Angst ins Überleben führt.
Zitat Seite 312
4.5 Sterne von mir :)
Weltenwanderer - Robert Harris
Pompeji
(347)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: POMPEJI
Autor*in: Robert Harris
Erschienen in Deutschland: 2003
Originaltitel: POMPEJI
Erschienen in Engand: 2003
Übersetzer*in: Christel Wiemken
Weitere Informationen:
Genre: Drama, Krimi, Slice of Life, Hetero
Preis: € 12,00
Seiten: 352
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-426-52424-4
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
Inhalt:
Auch im Sommer des Jahres 79 n. Chr. kommen die Reichen und Schönen wieder aus Rom nach Pompeji, Stadt der Ausschweifungen und der Intrigen. Doch dann bebt die Erde, und der mächtige Aquädukt Aqua Augusta, der das Wasser von Attilius, aus Rom entsandter neuer Wasserbaumeister, soll den Schatten beheben. Die Zeit drängt, denn Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern für den skrupellosen Geschäftsmann Ampliatus vor allem Geld und Macht. Ausgerechnet dessen Tochter Corelia kommt einer Verschwörung auf die Spur und bitte Attilius um Hilfe. Während die beiden fieberhaft dunke Machenschaften aufdecken, sendet die Natur weitere Vorboten drohender Gefahr.
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Auch das Buch hier ist von einem ehemaligen Nachbarn, der kurz nach seinem Umzug mehrere Bücher aussortiert und uns dann in einer Tasche zur Verfügung gestellt hat. Da ich die Geschichte hinter der Tragödie von Pompeji schon immer interessant fand, hat mich der Titel allein schon sehr angesprochen. Aber natürlich auch die Beschreibung des Inhalts. Zwar war ich mir nicht ganz sicher, wie das Ganze aussehen würde, wollte mich aber darauf einlassen.
Jedenfalls, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es funktioniert hat. Ich fand den Aufbau an sich interessant, es gibt bereits erste Anzeichen auf den kommenden Ausbruch, die allerdings niemand von den dort lebenden Leuten so richtig deuten konnte. Vermutlich, weil die Gesellschaft bisher noch keine Erfahrungen mit derartigen Dingen oder zumindest nicht in diesem Ausmaße gemacht haben. Zwar gab es vor kurzem, also wenige Zeit bevor die Handlung des Buchs startet, an einem anderen Vulkan bereits Probleme. Dennoch konnten sie Eins und Eins nicht ganz zusammenzählen. Wie denn auch? Hätte ich an ihrer Stelle auch nicht wirklich machen können.
Daher ist es fast schon grausam, als gefühlt einzige zu wissen, wie das Ganze ausgehen wird. Dennoch fand ich es spannend zu lesen, wie Attilius und seine Leute ermitteln, schauen, was los ist und versuchen, die Ursache zu beheben. Und auch, wie die anderen Leute die Ereignisse, die um sie herum passieren, deuten - oder eben auch nicht. Es gibt zum Beispiel wohl immer mal wieder ganz leichte Beben, aber es gibt nur zwei Leute, die denen überhaupt irgendwie Aufmerksamkeit schenken. Und auch die Lösung für eines der Probleme, die sie haben, fand ich sehr interessant.
Das mit der Verschwörung, weiß nicht, ob das unbedingt hätte sein müssen. Das hat nicht wirklich viel zur Story beigetragen, außer, dass mehr Personen in Gefahr waren. Spätestens aber, als der Vulkan ausgebrochen ist, hat der Part so gar keine Rolle mehr gespielt. Also meinetwegen hätte man ihn auch weglassen können und dass es nur bei dem Rest bleibt. Es passieren seltsame Dinge und Attilius versucht herauszufinden, was genau passiert. Und dann kommt es unverhinderbar zum Unglück. Das hätte meiner Meinung nach gereicht.
Dadurch kam das Unglück auch ein bisschen zu kurz. Und auch die Art, wie Attilius und noch jemand überlebt, kommt mir ein bisschen zu kurz gegriffen, wie auch ein bisschen zu seltsam vor. Es kommt recht spät zum Ausbruch im Buch und dann wird es auch eher grob umrissen, als dass es wirklich angeschnitten wird. Besonders die Folgen werden gefühlt auf ein-zwei Seiten abgehandelt, dabei wäre es echt noch interessant zu wissen gewesen, wie es das Leben der damaligen Zeit total aufgerüttelt hat. Ich meine, eine ganze Stadt verschwindet unter einer dicken Schicht Magma - wie haben die anderen Menschen reagiert? Was ist mit den Überlebenden passiert? Gab es Verwundete, wie und wo wurden die versorgt? Wie haben die Menschen die Gegend danach wahrgenommen. Das hätte mich auch viel eher interessiert, als die Verschwörung, die am Ende nicht so wirklich wichtig war. Zumindest in meinen Augen.
Fazit:
Versteht mich nicht falsch, mir hat das Buch im Großen und Ganzen Spaß gemacht. Aber vom Hocker gerissen hatte es mich jetzt auch nicht. Dazu lag der Fokus dann doch ein bisschen zu sehr auf den falschen Dingen. Egal, es hat mich irgendwo unterhalten und ich denke, darauf kommt es am Ende an. Behalten werde ich das Buch nicht, das weiß ich sicher. Und was ich auch sicher weiß, ist die Bewertung. Das Buch bekommt von mir insgesamt drei Sterne und ich bin mal gespannt, ob ich irgendwann wieder ein Buch oder einen Roman finde, welches in Pompeji spielt und ob es mich dann mehr ansprechen wird. Aufgrund meines hohen SuBs bitte ich jedoch explizit nicht um Empfehlungen, danke!
- Marion Zimmer Bradley
Die Priesterin von Avalon
(260)Aktuelle Rezension von: AuroraMDas Buch war gewöhnungsbedürftig und die story war nicht wirklich mitreißend.
- Simon Scarrow
Im Zeichen des Adlers
(70)Aktuelle Rezension von: Michael_GrayCato ist ein ehemaliger Sklave des Kaisers Claudius. Er erhalt seine Freiheit im Jahre 42 und musst sich dafür 20 Jahre für die Armee verpflichten. Im Gegensatz zu seinen Mit-Kameraden ist er hochgebildet. Das macht ihn nicht sehr beliebt und er muss sich einiger Angriffe erwehren. Zunächst geht es nach Germanien und im Zuge seiner Ausbildung macht er auch erste Erfahrungen im Kampf gegen die Barbaren.-----ich muss leider sagen das mich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt gepackt hat. Teilweise langatmig, teilweise sogar langweilig. Das ganze erinnert mich ein bisschen an Anthony Riches Imperium-Saga. Wem diese Bücher gefallen kommt hier sicher auch auf seine kosten. Für mich ist das leider nichts.
- Robert Fabbri
Vespasian: Das Schwert des Tribuns
(19)Aktuelle Rezension von: MikeSeaworthInhalt:
Titus Flavius Vespasianus ist 16 Jahre alt, als er auf Drängen seiner Familie zum ersten Mal Rom besucht. Wir schreiben das Jahr 26 nach Christus, Tiberius ist Kaiser und hat sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Der Präfekt der Prätorianergarde Seianus steht dem Kaiser nahe, doch aus welchem Grund, um den Kaiser zu isolieren und später entsprechend seinen Titel zu erben, so zumindest der Gedanke Antonias einer Verwandten des Kaiser. Unversehens rutscht Vespasian in diese Intrigen hinein und muss schon bald Rom fluchtartig verlassen und Militärdienst in Thrakien ableisten, einer von Rebellionen geplagten Provinz.
Thema/Welt: Die Welt in denen “Das Schwert des Tribuns” spielt, ist das Europa des 1.Jahrhunderts. Ein Hauptteil spielt in der römischen Provinz Thrakien die auf dem Balkan liegt. Robert Fabbri gelingt es eindrucksvoll die römische Welt zu beschreiben, besonders gelingt ihm das bei seinen Beschreibungen von Rom. So wie Vespasian muss sich wohl damals jeder gefühlt haben, der zum ersten Mal Rom besuchte und die ewige Stadt zum ersten Male erblickte. Ebenso atemberaubend sind die Beschreibungen von den Wagenrennen, in denen das Rennen sehr bildlich vor Augen abläuft und das römische Lebensgefühl sehr gut rübergebracht wird. Auch die Intrigen lässt Fabbri extrem gut und glaubwürdig einfließen, alles ist stets größer als es auf den ersten Blick scheint.
Schreibstil/Lesbarkeit: Der Schreibstil Fabbris ist sehr bildhaft und sehr gut zu lesen. Seine Beschreibungen verbildlichen eindrucksvoll das Geschehen sowie die Landschaft oder auch das Lebensgefühl. Bei den Schlachten geht es natürlich schon sehr blutig zu, der Schreibstil bleibt trotzdem niveauvoll an manchen Stellen zwar schon derbe aber nicht zu viel des Guten. An manchen Stellen lässt der Autor auch humorvolle Stellen einfließen die trotzdem stets ins Gesamtbild passen.
Spannungsbogen: Das Buch ist von der ersten bis´zur letzten Seite sehr spannend zu lesen. Gerade die Vielschichtigkeit hat mich sehr überzeugt, die Schilderungen der Schlachten, Intrigen oder auch nur zum alltäglichen römischen Leben gehörenden Dinge sind alle sehr spannend geschrieben. Gerade bei den Schlachten und den Intrigen wird das Buch zum richtigen Pageturner.
Charaktere: Natürlich dreht sich das Buch hauptsächlich um Vespasian, der vom Autor eine enorme Tiefe bekommt, wobei er gar nicht mal so extrem als der klassische Held dargestellt wird, sondern durch manche Handlungen in bestimmten Situationen fast schon eher als Antiheld wirkt. Bei den anderen Charakteren wechseln sich historisch überlieferte Charaktere mit sinnvoll hinzu erfundenen ab. Gerade Antonia, die eine enorme Tiefe besitzt und in ihren Handlungen stets klug handelt soll hier erwähnt werden.
Logik: Bei diesem Punkt hatte ich vor dem Lesen große Zweifel. Eine Saga über eine wirklich existierende Person über die relativ überliefert ist. Doch der Autor hat es geschafft historische Fakten mit Fiktion zu kombinieren, so dass eine spannende Geschichte beschrieben wird, die zwar nicht genauso passiert ist, jedoch durchaus so hätte passieren können. Dadurch sind keine größeren Logiklücken in diesem ersten Band zu erkennen.
Fazit:
Ich kann den ersten Band der Vespasian-Reihe nur jedem ans Herz legen, der historische Romane mit Schlachten oder Intrigen mag, sowie jedem Liebhaber des Römischen Reiches und der europäischen Geschichte der Antike. Der Schreibstil, die Geschichte und vor allem die Glaubbarkeit, in diesem Buch passt so gut wie alles, ich bin mehr als gespannt auf die Fortsetzungen.
- Simon Scarrow
Im Auftrag des Adlers
(43)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Im Auftrag des Adlers" ist der zweite Band der Rom-Serie von Simon Scarrow. Die Legio secunda Augusta befindet sich in Britannien und kämpft unter der Führung von General Plautius gegen die keltischen Barbaren. Kein geringerer als Vespasian, der spätere römische Kaiser, führt als Legat die Legion an. Unter ihm erlebt der Leser die Fortführung des ersten Bandes und die Geschehnisse rund um Centurio Macro und seinen jungen Optio Cato. Doch die Römer stoßen bei ihrer Invasion auf erbitterten Widerstand und es scheint als hätten sie einen Verräter in den eigenen Reihen. Der skrupellose Tribun Vitellius betreibt ein gefährliches Spiel und das Leben des Kaisers ist in größter Gefahr. Simon Scarrow schließt in diesem Band nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils an. Dabei erlebt der Leser teils die blutigen Schlachten, teils aber auch die die Intrigen und Verschwörungen rund ums römische Lager. Gut beschreibt der Autor dabei wie die römischen Armeen vorgingen und wie sie ihre Schlachten führten. Weniger gefiel mir aber, dass der Band teilweise zwischendurch einige Längen hatte. An einigen Stellen hätte man die Story straffen können. Gegen Ende, speziell mit dem versuchten Attentat auf Kaiser Claudius, ist aber die Story wieder hochspannend und nimmt einen voll ins Geschehen mit. In Summe finde ich den zweiten Band etwas besser wie den Vorgänger, aber die Rom-Serie hat für mich noch etwas Luft nach oben.
- Paul Waters
Wer trauert um Apoll
(3)Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkondBritannien um 350 n. Chr.: Drusus ist vierzehn Jahre alt, als er alles verliert. Sein Vater fällt einer Intrige zum Opfer und der Besitz fällt an religiöse Fanatiker. Drusus wird zur Familie seines Onkels nach London in die Hauptstadt der Provinz geschickt. Doch dort schlägt im auch nur Hass entgegen. Seine Tante hält ihn für einen ungezogenen und aufmüpfigen Jungen, der ihr nur Probleme und unnötige Kosten verursacht, und auch sein Cousin Albinus verachtet ihn und benutzt ihn für seine Spielchen. Dazu kommt noch, dass sich die Lage in der Stadt immer mehr zuspitzt und die Religion der alten Götter, der auch Drusus angehört, von den fanatischen Christen immer weiter zurückgedrängt wird. Doch Drusus lässt sich nicht unterkriegen und wächst langsam zu einem Mann heran und entdeckt die Liebe für sich. dabei darf er allerdings nicht vergessen, wer sein Freund, und wer sein Feind ist, da hinter jeder Ecke ein anderer Schatten lauert.
Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich noch nicht sehr viel über Britannien in der Antike und den zunehmenden Verfall des weströmischen Reiches gelesen habe. Insofern war ich froh, dass der Autor sehr viele historische Details in die Geschichte eingepackt hat. Ich kann die Recherchearbeit also nur loben. Dieser Reichtum an Informationen hat der Spannung allerdings keinen Abbruch getan. Die Spannung zog sich das ganze Buch über, auch wenn es immer wieder kleinere ruhigere Stellen gab, und steigerte sich bis zum Ende, das das Buch mit einem großen Krach beendete. Mit dem Schreibstil des Autors kam ich ganz gut zurecht. Die Umgebung und das Leben im antiken London wurden sehr bunt und anschaulich beschrieben, ohne dabei langatmig zu werden. Besonders gefallen haben mit die Charaktere. Zwar waren sie recht plump in gut und böse aufgeteilt, und hatte dementsprechend entweder nur gute oder nur schlechte Charaktereigenschaften aufzuweisen, doch trotzdem waren sie ziemlich facettenreich. Besonders Drusus und Marcellus haben mich überrascht. Sie strahlten für ihr Alter eine unglaubliche Weisheit aus. Sie reflektieren das Verhalten anderer und ihrer selbst, und machen eine unglaubliche Entwicklung durch. Auch wird einem durch das Buch vor Augen geführt, welche fatalen Folgen Selbstsucht und die Gier nach Macht für einen selbst, aber auch für alle anderen haben kann, und wie unbedacht und dumm die Menschen doch sind.
Rückblickend kann ich sagen, dass das Buch eine große Überraschung für mich gewesen war, und mir einiges mit auf den Weg mitgegeben hat. <ich hoffe, dass mich die anderen Bücher des Autors auch so begeistern und in ihren Bann ziehen können
- Simon Scarrow
Der Zorn des Adlers
(26)Aktuelle Rezension von: P_GandalfSimon Scarrow entführt uns wieder in die 40er Jahre nach Chr., in eine Zeit in das Imperium Romanum versucht Britannien zu erobern Seine Protagonisten Zenturio Macro und sein Optio Cato stehen neben der geschichtlich belegten Figur Boudica und ihrem Verlobten wieder an vorderster Front.
Die Familie von General Plautius wird als Geiseln festgehalten und der Feldzug droht zu einem persönlichen Rachefeldzug zu werden. Gäbe es da nicht unsere Helden, die auf die gefährliche Mission geschickt werden, die Familie zu befreien bevor ein Ultimatum ausläuft. Dazu begeben sich Macro und Cato sowie ihre Einheimischen Führer tief ins Feindesland und müssen manche gefährliche Situation meistern.
Fazit:
Mir gefallen die Romane. Die Hauptfiguren sind sympathisch und haben ihre Ecken und Kanten. Die Bücher leben natürlich auch von den geschilderten Kampfszenen, daneben kommt eine gewisse Komik aber auch nicht zu kurz. Spannend sind sie alle Male auch wenn man - ähnlich wie bei Uthred - immer weiß, wer überlebt.
- Robert Fabbri
Vespasian: Das Blut des Bruders
(7)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Das Blut des Bruders" ist der fünfte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Er erstreckt sich diesmal über den Zeitraum Frühjahr 45 - Januar 49 A.D. und ist in vier Teile gegliedert. In den ersten beiden ist Vespasian noch immer auf Feldzug in Britannien und muss dabei auch seinen Bruder Sabinus aus den Fängen der Druiden befreien. Gleichzeitig gelingt es ihm aber immer noch nicht gegen Caratacus den entscheidenden Schlag zu führen. Immer wieder macht ihm ein Spion das Leben schwer und mit Mühe entkommen die Brüder den Fängen der Druiden. Zurück in Rom wird Vespasius gleich wider Willen in die politischen Ränkespiele verwickelt. Rom gleicht einer Schlangengrube und inmitten die Kaiserin Messalina, die all ihre Macht auszuspielen versucht. Vespasian muss erneut alles unternehmen um sich und seine Familie vor diesem Machtdurst zu schützen und in Sicherheit zu bringen. So ist er selbst gezwungen zu allen Mitteln zu greifen. Fabbri beschreibt die Zusammenstöße mit den Druiden fast mystisch, manchmal meint man fast Vespasian hat es mit übersinnlichen Kreaturen zu tun. Irgendwie empfand ich das ein klein wenig überspitzt und hatte daher diesmal ein wenig Probleme mir das vorzustellen. Dagegen die Rückkehr Vespasians nach Rom und all die Intrigen rund um Kaiser Claudius fand ich wieder hervorragend in Szene gesetzt. Man fiebert richtig mit, Verrat und Allianzen, Freund und Feind, all dies macht auch diesen Band wieder zu einer gelungenen Fortsetzung. Immer mehr erfährt man über das Leben Vespasians, das ist wirklich tolle römische Geschichte in Romanform. Schon jetzt bin ich sehr auf den sechsten Band gespannt und die Fortschreibung der Ereignisse im alten Rom. - Virginia Bischof Knutti
Das dritte Triumvirat- Band 2
(14)Aktuelle Rezension von: anna720In "Das dritte Triumvirat II" geht es um den wiederauferstandenen Julius Caesar, der seinen früheren Eroberungen auf der Spur ist.
Caesar trifft zuerst ein Mädchen, das auf Dauer ziemlich anstrengend wird. Ihr Gemecker ist nicht wirklich nachvollziehbar - über eine gratis Reise, für die ich obendrein noch bezahlt werde, würde sich kein normaler Mensch beschweren.
Helmut ist ja ganz nett, aber nicht mal in Österreich oder Oberbayern läuft man außerhalb von Vereinsfesten und der Dult mit Lederhose herum: Ergo nervt sein übertriebener Patriotismus einfach nur.
Die Handlung besteht zum Großteil aus Geschichtsvorträgen, die nicht unbedingt alle spannend sind, manchmal sind sie jedoch ganz interessant.
Der Schreibstil ist gut sehr flüssig und gut zu lesen. Die englischen Wörter sind die ersten zwei Mal noch lustig, auf Dauer allerdings nur noch kindisch. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass Caesar gar kein Englisch kann, aber momentan schon mit Französisch beginnt. Englisch wäre rational gesehen wirklich sinnvoller.
Insgesamt ein annehmbares Buch, kann man schon lesen. Kann man aber auch sein lassen. - Margot Klee
Lebensadern des Imperiums
(1)Aktuelle Rezension von: wolfschwerdtRund 85.000 Kilometer umfassten die Straßen des römischen Weltreiches, die aneinandergereiht damit gut zweimal den Erdball umrunden könnten. Sie waren ‚Lebensadern des Imperiums‘, wie Margot Klee in ihrem gleichnamigen Buch detailliert entwickelt. Bereits der kurze und knackige Prolog mit dem Titel „Nichts ist abgenutzter als das Pflaster der Flaminia“ (Martial 9,57) verrät dem Leser, dass er hier mehr erwarten darf, als eine Leistungsschau römischer Straßenbaukunst. So beginnt Margot Klees Geschichte der römischen Straßen erfreulich überraschend mit den Straßen in der römischen Gesetzgebung und den Rechtsgrundlagen des Straßenbaus. Wer durfte überhaupt Straßen bauen, wer musste bauen, wer hatte sie zu unterhalten und wer musste bezahlen. Ehe man sich versieht, führt einen die Betrachtung der Straßen tief hinein in die römische Verwaltung, ihre Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Innerstädtische Straßen, Sträßchen und Sackgassen, Fernstraßen, Militärstraßen, Verwaltungsstraßen, öffentliche Straßen unterschiedlichster Kategorien, Funktionen und Bauweisen spannten sich über das Imperium wie ein sich ständig erweiterndes Spinnennetz. Selbstverständlich haben die Römer den Straßenbau nicht erfunden. Und so entwickelte sich unter den Römern kein grundsätzlich neues Wegenetz, wohl aber eine auch auf Altwege gestützte Infrastruktur, die deutlich mehr nach sich zog, als nur die Möglichkeit von einem Ort zum anderen zu reisen. Zunächst aber widmet sich Margot Klee dem Straßenbau selbst. Der Leser erfährt, dass die Römische auch technisch keine Einheitsstraße war und dass ihre Qualität von auf vielschichtigem Untergrund sorgfältig gepflasterten High-tec-Straßen bis hin zur festgestampften Sandpisten reichte. Pragmatisch waren die Römer bekanntlich und so passte sich nicht nur die Bautechnik, sondern auch der Straßenverlauf den jeweiligen Notwendigkeiten an. Nicht nur die Vermessungstechnik befand sich, wie die Autorin beispielhaft veranschaulicht, auf hohem Niveau. Auch der römische Wegebau in schwierigem Gelände mit seinen Tunneln, Brücken oder Bergdurchstichen zeigt nicht nur die beeindruckende antike Ingenieurskunst, sondern auch deren Entwicklung über die Jahrhunderte. http://history.mediaquell.com/2010/09/25/rezension-lebensadern-des-imperiums-3242/ - Ben Kane
Die Vergessene Legion
(11)Aktuelle Rezension von: SiCollier„Wird das, wovon du sprichst, weit entfernt von hier geschehen?“ Der Gallier sprach gehetzt, fast abgehackt.
„Am Ende der bekannten Welt.“ (Seite 622)
Meine Meinung
Viele Menschen hatte es nach Rom gezogen, auf der Suche nach Ruhm und Gewinn.
Nur wenigen war nachhaltiger Erfolg beschieden. (S. 131)
Manchen jedoch war in aller Regel gar kein Erfolg beschieden, den Sklaven zum Beispiel, von denen es in Rom und im Römischen Reich nur so wimmelte und die die Grundlage des Reichtums, der Macht und der Größe Roms bildeten. Wie sehr dies zutrifft, wird im Verlauf des Buches, das über weite Strecken aus Sicht eben von Sklaven geschrieben ist, mehr als deutlich.
Der Autor läßt sich, sowohl für die Vorstellung seiner Figuren als auch die Entwicklung der Handlung, viel Zeit, was verständlich ist, wenn man daran denkt, daß es sich um den Auftakt zu einer Trilogie handelt. Neben den Zwillingen Fabiola und Romulus spielen die beiden weiteren Hauptrollen Brennus, ein Gallier, sowie Tarquinius, der letzte etruskische Haruspex (Wahrsager). Eine ganze zeitlang verlaufen die Stränge um die Genannten parallel und scheinen nichts miteinander zu tun haben, erst nach und nach offenbaren sich die Zusammenhänge; so erfährt man einiges über den jeweiligen Hintergrund der Figuren.
So ganz nebenbei wird auch da Machtgefüge, der Aufbau der Gesellschaft und worauf der Glanz Roms beruht mehr als deutlich. Ohne den ständigen Zufluß von Sklaven hätte Rom bzw. das Römische Reich niemals seine Größe erreichen können, nicht mal das Alltägliche Leben hätte auch nur im Ansatz funktioniert. Werden diese Zusammenhänge durch die Augen und aus der Sicht von Sklaven beschrieben werden, klingt auch so etwa wie Kritik an. Wenn wir heute also die Größe und die Bauten des alten Rom bewundern, sollten wir vielleicht immer im Hinterkopf haben, welcher Arbeitskraft das alles eigentlich zu verdanken ist.
Da ein Teil der Erzählung in einer Gladiatorenschule sowie in der Arena, ein anderer während eines Kriegszuges, spielt, bleiben mehr oder weniger ausführliche Schilderungen von Kampfhandlungen nicht aus. Die Antike war eine grausame Zeit, das kommt sehr deutlich zum Ausdruck. Auch wenn sich der Autor mit der Detailtreue in solchen Szenen dankenswerterweise eher zurück hält, sind manche Stellen eher nichts für zu zart besaitete Leser. Auch mit wenigen Pinselstrichen läßt sich ein recht zutreffendes Bild zeichen.
Die Handlung um die Hauptfiguren ist zwar fiktiv, eingeflochten ist sie jedoch in die damaligen Ereignisse in Rom sowie den Kriegszug des Marcus Licinius Crassus ins Reich der Parther. Überhaupt erfährt man so einiges über das Leben in Rom, das Dasein der Sklaven und auch über die politischen Ereignisse jener Jahre. Ben Kane verfaßte seine Geschichte zwar in relativ moderner Sprache, jedoch war ich sehr schnell „gefangen“ in der und versetzt in die Welt des alten Rom; er hat die Zeit ungemein gut zum Leben be- und das Drehbuch für ein Kopfkino par excellence geschrieben. Die Seiten flogen nur so dahin, die Figuren erwachten in meinem Kopf zum Leben, so daß ich mich bald des Gefühls nicht mehr erwehren konnte, ich würde sie persönlich kennen.
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, und ich bin gespannt, welchen Abenteuern die Protagonisten im zweiten Band der Trilogie am Ende der bekannten Welt entgegengehen.
Mein Fazit
Nach Rom und bis ans Ende der Welt aus der Sicht von Sklaven und Legionären. Ein großartiger Auftakt zu einer Trilogie um von der Geschichte vergessene Menschen. - Victor Simon
Augustus
(4)Aktuelle Rezension von: FeverbrainEines der wenigen Buche, die ich wirklich nicht zuende lesen konnte. Voll mit Anachronismen, mit blassen und wenig detailgetreuen Charakteren und vereinfachenden Handlungssträngen. Insgesamt ist (zumindest soweit ich gelesen habe ~100Seiten) das Buch eher etwas für Kinder. Nicht empfehlenswert. - Pauline Gedge
Der Adler und der Rabe
(14)Aktuelle Rezension von: simonegBritannien im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt: Am väterlichen Hof in Camerlodunum wächst der junge Fürstensohn Caradoc heran, der sich in die schöne Prinzessin Aricia aus dem benachbarten Brigantes verliebt. Als er jedoch gegen seine wahren Gefühle die sanfte Eurgain heiratet, schwört ihm Aricia ewige Feindschaft. Währenddessen stehen die römischen Legionen vor den Toren Britanniens. Caradoc bemüht sich verzweifelt, die keltischen Stämme zu einen, um den Eindringlingen zu trotzen... Nur drei Sterne gab´s, weil es teilweise etwas langweilig war und sich einige Sequenzen wiederholt haben. Damit meine ich nicht die Geschichte an sich. Die Römer hatten es nicht leicht auf der Insel, haben mehrere Anläufe gebraucht und am Ende haben die Kelten immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Das war nun mal so. Mir fehlten dabei jedoch die Spannungselemente und die Abwechslung in der Fiction sowie die Tiefe bzgl. des Lebens in dieser Zeit. Vielleicht hätte der geschichtliche Rahmen etwas enger gefaßt werden müssen, denn es sind eigentlich zwei fast eigenständige Abschnitte. Sehr hilfreich wäre auch eine Landkarte im Buch gewesen. Ich kenne GB in der heutigen Aufteilung, aber wie die Stammesaufteilung damals war, ist mir nicht präsent.