Bücher mit dem Tag "roman noir"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "roman noir" gekennzeichnet haben.

34 Bücher

  1. Cover des Buches Die schöne Diva von Saint-Jacques (ISBN: 9783734111440)
    Fred Vargas

    Die schöne Diva von Saint-Jacques

     (143)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Sophie, griechische Opernsängerin, die seit Jahren mit ihrem Mann ein Haus in Paris bewohnt, entdeckt eines morgens im Garten eine frisch gepflanzte Buche. Sie ist seitdem nervös, weil sie nicht weiß, wer die Buche gepflanzt hat und ihren Mann interessiert die Sache nicht. Allein die drei jungen, gelehrten Männer aus dem Nachbarhaus untersuchen mit ihr diese Sache und geraten immer mehr in Verstrickungen. 

    Dieser Krimi von Fred Vargas war wieder einmal spannend geschrieben und ist zum Schluss zu einem unerwarteten Ende gekommen.

  2. Cover des Buches Der sichere Tod (ISBN: 9783518463437)
    Adrian McKinty

    Der sichere Tod

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Eglfinger
    Die Bronx. Harlem. 2000 Morde pro Jahr. Und nicht gerade das, was der Ire Michael Forsythe sich von New York erhofft hat. Aber als Neuling in Darkey Whites Street Gang macht Michael sich gut. Bis er sich mit dessen Freundin einlässt – eigentlich sein Todesurteil. Doch Darkey hat Michael unterschätzt. Der Ire Michael Forsythe reist 19-jährig als Illegaler in die USA ein um als Handlanger in Darkey Whites mafiöser Organisation zu arbeiten. Er wird in Harlem in einem ungezieferverseuchtem Drecksloch einquartiert und wartet auf seine Chance. Als er endlich zur Tat schreiten kann, erweist er sich als skrupelloser Gewalttäter und es eröffnen sich große Chancen in Whites Mafia. Doch als er sich in die Geliebte seines Chefs, Bridget, verliebt, begeht er einen Riesenfehler. Auf einer Mexikoreise geht bei einem Drogendeal etwas schief und er landet in einem mexikanischen Gefängnis. Schnell stellt sich heraus, dass die Mexikoreise eine Falle war, von der Michael nicht lebendig zurückkommen soll. Doch Michael ist zäher als gedacht und die Rache, die er geschworen hat, sollen Michaels Gegner schon bald am eigenen Leib spüren. Michael wird vom Autor aber nicht nur als skrupelloser Gewalttäter oder gnadenloser Rächer dargestellt, sondern auch als literarisch kultiviert. Mit seinem literarischen Intellekt, gepaart mit Straßenweißheiten, treibt er seine Gangmitglieder immer wieder zur Weißglut, weil er sie spüren lässt, dass sie ihm intellektuell unterlegen sind. Und oft begibt er sich in Tagträume, die einem als Leser halluzinierend vorkommen, die ihm aber auf seiner Flucht von Mexiko vermutlich das Leben retten. Die Geschichte spielt im Jahr 1992, als in Irland noch der Bürgerkrieg vorhanden war, und bevor in New York der spätere Bürgermeister Giuliani mit seiner Nulltoleranzstrategie die Straßen von NY wieder sicherer machte. Es wird nicht auf damalige politische Ereignisse oder heute historisch wichtige Personen eingegangen, sondern sie handelt einfach nur von einem jungen Mann, der sich den Umständen seines Lebens anpasst und daraus versucht das Beste zu machen. Der Schreibstil des Autors ist ein wenig ungewöhnlich, weil die wörtliche Rede nicht hervorgehoben ist, aber das lässt die Geschichte noch intensiver wirken und man gewöhnt sich schnell daran. Woran man sich nicht so schnell gewöhnt, ist die detailbeschriebene Brutalität, aber auch die ist nötig, damit man als Leser ein authentisch Gefühl für das Milieu bekommt, in dem die Geschichte spielt. Ich gebe nur 4 von 5 Sternen, weil mir manchmal der Fortgang der Handlung ein wenig durchhängt.
  3. Cover des Buches Die Furien des Verschwindens (ISBN: 9783596316052)
    Christine Calissano

    Die Furien des Verschwindens

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Christine Calissano entführt ihre Leser in das Italien der 1990er Jahre. Man zahlt noch mit Lire und Oscar Luigi Scalfaro ist Staatschef. 

    Irene Bettini ist stellvertretende Leitern eines Geheimarchivs in Rom. Da platzt eines Tages Roberto Taddei in ihren staubigen und einsamen Alltag. Sie soll den Geheimdienstmitarbeiter in die Arbeitsweise des Archivs einweihen. Taddei ist mit brisanten Recherchen beauftragt: Er soll den Maulwurf finden, der staatsanwaltliche Ermittlungsergebnisse im Verfahren gegen die Mafia an dieselbe weitergegeben hat. Während dieser Arbeit kommen sich die beiden näher und unversehens befindet sich Irene in einem dichten Netz von Intrigen. Als Taddei angeschossen wird, versucht sie auf eigene Faust zu ermitteln. Dann gilt sie plötzlich als Hauptverdächtige.  

    Doch wem kann sie noch trauen? Dem so selbstlos auftretenden Mitarbeiter Taddeis, der sie versteckt? Oder ihrem Vater, der Beziehungen zum Geheimdienst hat?  

    Meine Meinung: 

    Die Autorin ist Staatsanwältin und lebt in Palermo. Daher weiß sie, worüber sie schreibt. Der Schreibstil ist eher nüchtern und bürokratisch, eben passend zu einer Juristin. Möglicherweise liegt das auch an der Übersetzung.  

    Lange tappt der Leser im Dunklen, wer der tatsächliche Täter ist. Der oder die Auftraggeber stehen ja von Beginn an fest: Die Cosa Nostra, denen vor allem in den 1980er und 1990er der Kampf angesagt worden ist. Man erinnere sich an die Serie „Allein gegen die Mafia“.  

    Die Charaktere sind leider ein wenig flach geraten. So manche Handlung der Bettini wirkt konfus. So vertraut sie dem eigenen Vater oder einem langjährigen Freund nicht wirklich, aber dem Mitarbeiter Taddeis schon? Signore Bettini könnte doch seine Beziehungen spielen lassen, um seiner Tochter aus dem Schlamassel zu helfen? Wir sind doch in Italien, oder? Da könnte noch ein wenig nachgeschärft werden. 

    Auch bei den Namen der doch zahlreichen Personen, wären ähnlich lautende zu vermeiden gewesen. Bossi, Grassi, Rossi - das birgt Verwechslungsgefahr. 

    Fazit: 

    Der Auftakt einer italienischen Krimi-Reihe, die durchaus Potential hat. Für den ersten Fall, der mich nicht ganz überzeugt hat, gebe ich 3 Sterne.

     

  4. Cover des Buches Noir (ISBN: 1582434476)
    Olivier Pauvert

    Noir

     (13)
    Aktuelle Rezension von: WolffRump
    Genre:
    Mystery-Thriller.

    Umfang:
    Ca. 303 Seiten (TBPrint).

    Serie:
    Nein.

    Inhalt:
    Der (namenlose) Protagonist erwacht nach einer Party aus seinem Rausch und findet die grausam verstümmelte Leiche einer jungen Frau. Die Polizei nimmt ihn wegen Mordverdachts fest, doch als der Polizeiwagen von der Straße abkommt und verunglückt, kann er fliehen. Auf seiner Flucht begegnet der Protagonist einem mongoliden Mann, der seltsame Andeutungen über seine Existenz macht. Der Protagonist flüchtet weiter und kann den Nachstellungen der Polizei mit Hilfe einer Gruppe Schwarzer entkommen. Er erfährt, dass seit dem Vorfall am Rande der Party zwölf Jahre vergangen sind. Mittlerweile hat eine Gruppe die Herrschaft im Land übernommen, die alle Andersartigen (z. B. Schwarze) ausgrenzt. Bis auf wenige Widerstandsgruppen fügt sich die Bevölkerung willenlos den Anordnungen des Systems. Der Protagonist stellt fest, dass er sich in einer Art Zwischenstufe von Leben und Tod zu befinden scheint. Er hat kein Spiegelbild und sein Blick kann töten. Außerdem hat er selbst mongolide Züge angenommen, die jedoch mit keiner geistigen Behinderung verbunden sind. Während die Polizeikräfte versuchen, ihn auszuschalten, macht er sich auf die Suche nach den Hintermännern des Regimes und versucht seiner eigenen Bestimmung auf die Spur zu kommen.

    Perspektive:
    Ich Erzähler. Der Roman profitiert von der Unmittelbarkeit der Perspektive. Trotz der surrealen Züge des Plots kann sich der Leser mit der Hauptfigur identifizieren.

    Erzählzeit:
    Präsenz. Die Erzählzeit korrespondiert gut mit der hohen Geschwindigkeit des Plots und unterstützt die apokalyptische Gehetztheit des Protagonisten, der einerseits vor dem System und seinen Häschern flieht, aber gleichzeitig auch Jäger der Hintermänner des Regimes ist. Der Protagonist rast seinem Schicksal entgegen und reißt den Leser mit sich.

    Setting:
    Unterschiedliche Orte in Frankreich, u. a. Nizza und Paris – zwei Städte, die besonders mit der Integration von Zuwanderern zu kämpfen haben. Das Setting wird bildlich gut erfahrbar gemacht.

    Struktur und Spannungsbogen:
    Ausgegehend vom auslösenden Ereignis (Auffinden der ermordeten Frau) hetzt der Protagonist seinem Schicksal entgegen, das sich in einem fulminanten Finale entlädt. Die schnellen Reaktionen der Polizei und die Begegnungen mit Gegnern und Anhängern des Systems sorgen immer wieder für Zwischenhöhepunkte.

    Charaktere:
    Der Protagonist ist die überragende Figur der Story. Der Antagonist bleibt bewusst diffus - das Regime als Ganzes besetzt diese Rolle. Weitere Figuren nehmen unterstützende Nebenrollen ein. Sie haben eher den Charakter von ‚Begegnungen auf dem Weg’ des Protagonisten. Es gibt insgesamt vier Typen von Akteuren: die willenlose Masse, die Polizei/Regimevertreter, Abtrünnige, die das Regime bekämpfen und die Mongoliden, die eine Art mystische Zwischenwesen darstellen. Der Protagonist irrt durch das Spannungsfeld, das die Reibung zwischen diesen Gruppen und ihren divergierenden Interessen erzeugt.

    Sprache/Duktus:
    NOIR ist als literarischer Mystery-Thriller einzuordnen, der sich sprachlich wie inhaltlich deutlich von der Masse der Genre-Literatur abhebt. Trotzdem ist die Sprache einfach und fokussiert – mit einer Ausnahme: Der Autor bedient sich zahlreicher, zT sehr ausgefallener Metaphern. Mitunter übertreibt Pauvert sein Bildfeuerwerk. In der Masse der Metaphern gehen die für das Verständnis der Story wirklich bedeutenden Bilder manchmal verloren. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen. Dass Pauvert sich sprachlicher Hilfsmittel bedienen muss, um den surrealen Plot für den Leser nachvollziehbar zu machen, ist andererseits veständlich.

    Fazit:
    NOIR ist ein experimenteller Mystery-Thriller, der mit Hilfe der Verfremdung eine neue Perspektive auf drängende gesellschaftliche Fragen der Gegenwart geben will. Zu diesem Zweck lässt uns Pauvert seinen Protagonisten in die Zukunft begleiten und gewährt uns einen Blick in die Welt, die wir uns schaffen, wenn wir eingeschlagene Wege fortsetzen. Der politische Rechtsruck in Frankreich (aber genauso in Ostdeutschland oder in Italien), der Fremdenfeindlichkeit schürt und Andersartigkeit ausgrenzt, ist sicher der zentrale Auslöser für Pauverts Roman gewesen. Jean-Marie Le Pen und seine rechtspopulistische Front National sind Beispiele dieser Entwicklung in Frankreich.
    Pauvert kleidet seine Gesellschaftskritik in einen klugen und spannenden Plot und vermeidet politische Plattitüden. Für Freunde experimenteller Literatur, die dem ‚Roman Noir’ zugänglich sind, ist das Buch absolut zu empfehlen. Gewarnt sei jedoch vor den zT ausgesprochen brutalen Szenen, die an Tarantinos Filme erinnern. Die surreale Überhöhung des Romans entschärft mE seine visuelle Brutalität jedoch auf ein akzeptables Maß.

  5. Cover des Buches Väterland (ISBN: 9783803133236)
    Martín Caparrós

    Väterland

     (4)
    Aktuelle Rezension von: solveig

    Eigentlich ist Andrés Rivarola nur einer von vielen arbeitslosen Einwohnern in Buenos Aires, der in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Hand in den Mund lebt. Sein Alltag besteht aus Treffen mit Bekannten in Bars, der Hoffnung auf ein Leben mit der schönen Rusita und dem Plan, mit einem selbst geschriebenen Tango Geld zu verdienen. Als er von einem zwielichtigen Fleischhändler den bezahlten Auftrag bekommt, den berühmten Fußballspieler Bernabé Ferreyra zu seinem Verein zurückzuholen, sieht er sich plötzlich in dubiose Machenschaften verstrickt und, gemeinsam mit Rusita, mit den Details eines Mordes konfrontiert, die eigentlich verschleiert bleiben sollten.

    Mit diesem Mord an der jungen Mercedes und seiner Aufklärung durch die Polizei beleuchtet Caparrós die Chancenungleichheit, Korruption und die Willkür, die in dieser Zeit den Schmelztiegel zahlreicher Nationen, Argentinien, beherrschen. Aus dem Blickwinkel seines Protagonisten Rivarola lässt der Autor sehr eindrücklich das farbenfrohe, laute Leben in Buenos Aires im Jahr 1933 vor den Lesern erstehen. Politische und kulturelle Hintergründe sind akribisch recherchiert und geben eine markante historische Kulisse, in welche das Mordereignis eingebettet ist.

    Der Schreibstil Martín Caparrós´ entspricht in seiner Ruhe dem Fatalismus Rivarolas und nutzt den Hang zur Ironie des Antihelden. Selbst wenn europäischen Lesern vielleicht manche  im Roman auftauchende gesellschaftliche Anspielung verborgen bleibt  -  „Väterland" ist das  brillante Gemälde einer Epoche Südamerikas, die auch heute noch nicht verschwunden scheint.   

  6. Cover des Buches Der vierzehnte Stein: Kriminalroman (Kommissar Adamsberg ermittelt) (ISBN: 9783841201096)
    Fred Vargas

    Der vierzehnte Stein: Kriminalroman (Kommissar Adamsberg ermittelt)

     (172)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Sein neuer Fall führt Kommissar Adamsberg tief in die Vergangenheit. Ein Mord im Elsass erinnert Adamsberg an eine lange zurückliegende Mordserie, die ungelöst blieb und ihn in seit seiner Zeit als junger Polizist begleitet. Bislang konnte er den Verdächtigen, einen hohen Richter, nicht überführen und diesem nichts nachweisen. Er kann zunächst nicht ermitteln, da er mit seinem Team zu einem Austausch nach Kanada reisen muss. Dort ereignen sich ebenfalls ungewöhnlich Dinge und Adamsberg gerät nach dem Mord an einer jungen Frau, mit der er Kontakt hatte und der der Mordserie ähnelt, selbst in Verdacht. Alle Indizien sprechen gegen ihn und um seiner Verhaftung zu entgehen wagt er mit Retancourt eine abenteuerliche Flucht zurück nach Frankreich, bei der ihm zwei kanadische Polizisten helfen, die nicht an seine Schuld glauben. In Frankreich taucht Adamsberg unter und untersucht mit geheimer Hilfe von Danglard die Morde. Allmählich kommt er dem Täter wieder auf die Spur und findet Beweise und Indizien für dessen Taten und die absonderlichen Hintergründe.

    Mit diesem Teil ihrer erfolgreichen Reihe um den Ermittler Adamsberg schafft die Autorin einen sehr spannenden und dicht konstruierten Krimi. Die Handlung hat viele Wendungen und die Rückgriffe in der Erzählung werden perfekt eingeflochten. Es entsteht so ein toller Krimi der nur empfohlen werden kann.

  7. Cover des Buches Der verbotene Ort (ISBN: 9783746626444)
    Fred Vargas

    Der verbotene Ort

     (140)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kommissar Adamsberg muss für einen Kongress nach London reisen und macht dort einen grausamen Fund. Auf einem berühmten Friedhof stehen 17 Paar Schuhe mit den Füßen von Menschen drin. Die dortigen Kollegen ermitteln sofort und als er wieder nach Frankreich zurück kehrt, wird er auch an einen schrecklichen Tatort gerufen. Ein Journalist wurde grausam hingerichtet. Alles scheint etwas merkwürdig und es gibt so viele Spuren, auch Mythen um Vampire und alte Geschichten und Sagen. Die Spuren führen nach Serbien, nach Wien und Adamsberg muss immer mit einem Dolmetscher die Befragungen vornehmen. Menschliche Ängste und alte Rituale halten ihn fest im Griff und er stößt immer wieder an seine Grenzen. Fred Vargas schreibt ungeheuer spannend, mit viel Witz und schwarzem Humor und nimmt die ]Sprachenfaulheit[ ihrer Landsleute auf die Schippe. Eine ungeheuer spannende Lektüre.

  8. Cover des Buches Im Schatten des Palazzo Farnese: Kriminalroman (ISBN: 9783841201072)
    Fred Vargas

    Im Schatten des Palazzo Farnese: Kriminalroman

     (70)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Ich fand das Buch sehr spannend aber an einigen Stellen auch sehr verwirrend. Die 3 jungen Männer die sich für Kaiser halten gehören meiner Meinung nach in die Psychiatrie, vor allem Nero. 

    Tiberius wirkt noch als sei er der vernünftige in dieser Gruppe aber genau er ist es der ws faustdick hinter den Ohren hat.

    Der Bischof macht es sich zu leicht ... Er will alle schützen und begeht dafür 2 Morde und will seinen Schützling dafür länger in den Bau gehen lassen als er eh schon geht qegen des Diebstahls...

    Gott sei Dank konnte der eigentlich ehr mürrisch Ermittler das rechtzeitig auflösen und verhindern das der junge Mann auch noch für Mordes einsitzen muss...

  9. Cover des Buches Die dritte Jungfrau: Kriminalroman (ISBN: 9783841201102)
    Fred Vargas

    Die dritte Jungfrau: Kriminalroman

     (181)
    Aktuelle Rezension von: roxfour
    Ich habe nun von Fred Vargas das dritte Buch gelesen und nach wie vor gilt das Motto, dass die Bücher nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen um mit dem Inhalt klar zu kommen. Es gab in diesem Band zwar mehrfach Verweise auf einen der drei Vorgängerbände, das hat das Leseverständnis aber nicht gestört.

    Der Brigadeleiter Adamsberg hat es mit zwei Morden zu tun, die scheinbar eher dem Drogenmilieu zugeordnet werden. Nach und nach hat er jedoch den Eindruck, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und stösst immer wieder mal auf kleine Details, die das Ganze immer verzwickter machen. Neben den Ermittlungen kämpft er noch mit der gescheiterten Beziehung zur Mutter seines Sohnes und arbeitet auch noch einen Vorfall aus seiner Kindheit auf.

    Alles in allem hat Fred Vargas einen abwechslungsreichen und ausschmückenden Schreibstil. Mir persönlich waren einige Passagen dann doch zu langatmig ausgeschmückt, sodass ich dann einzelne Abschnitte nur noch überflogen habe. Die Story  fand ich vom Spannungsverlauf her gut aufgebaut und mit den zwei Nebenschauplätzen von Adamsberg abwechslungsreich.
  10. Cover des Buches Die schwarze Hochzeit (ISBN: B0025T2HWS)
    Ed McBain

    Die schwarze Hochzeit

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Driver (ISBN: 9783954380015)
    James Sallis

    Driver

     (62)
    Aktuelle Rezension von: bauerhepeter

    Drive me Driver oder die interessante Geschichte wie man aus einem guten amerikanischen Krimi alter  Schule eine noch bessere globale  zeitgemäße Verfilmung per Excellence macht , die dank überdurchschnittlicher Schauspielerleistungen ,  vorzüglicher Licht-, Farben– Schattenspiele und zielgerichtetem Großstadtsoundtrack uns  lange  nachwirkend beeindruckt.

     

     

    Ich bin einfach mal da. In den dunklen Straßenschluchten Los Angeles Ich habe keinen Namen aber dafür  eine saucoole Jacke mit meinem Sternzeichen an , die unbewusst Neidgefühle wecken wird .Ich bin  der Fahrer. Für Stunts in Hollywood gefragt und verdammt gut. Nebenbei verdiene ich mir noch Geld  als Fluchtwagenfahrer für Überfälle .Ich gehöre dir 5 Minuten und greife niemals ein .Ich bin wortkarg aber hilfsbereit und mag meine neue Nachbarin Irene und deren  gerade vaterlosen Sohn Benito. Aber ich kann auch anders  nämlich gewaltig und enthemmt explodieren …

     

    2005 schuf der leider hier immer noch recht unbekannte vielseitige amerikanische Autor aus  Arizona   James Sallis für einen Kriminalroman  den „ Driver „ . Ein einsamer Nomade der Straßen, der nur eines liebt : Autos und das Fahren  derer wobei  Auftraggeber und Gründe weniger wichtig zu sein scheinen. Beziehungsarm und geprägt von den frühen Verlusten seiner Eltern will er, in Ruhe, sein individuelles Ding im harten American Way of Life durchziehen. Doch dann gibt es leider einen denkwürdigen Tag an  dem einiges schief  läuft und der Driver muss  in die Offensive gehen um sein geliebtes Leben zwischen Autowerkstatt, Schnellimbissfutter Stuntjobs und der Sehnsucht nach einer intakten Beziehungszeit zu verteidigen

     

    2008 wurde der Oscar-nominierte Drehbuchautor Hossein Amini für diese herausfordernde Adaption des Romans „ Drive „ engagiert und ein  muskelbepackter Hugh Jackman als    Hauptfigur ins Spiel gebracht .Doch alle Beteiligten mussten schließlich doch noch zurücktreten und die heutige besser passende Konstellation nahm das Projekt in Angriff. Schauspieler und  - innen  durften Wunschregisseure und  Kollegen vorschlagen .Man verzichtete aufs eigentliche  Vorsprechen und ließ sie mitschreiben und gemeinsam während der Drehzeit zusammenwohnen , was sich  als sehr gewinnbringend erwies.

     

     

     

    Künstler sind dann  immer Künstler und welche mit dem Erfolg wenn sie sich sogenannte künstlerische Freiheiten nehmen. Und James Sallis sowie Nicolas Winding Refn ,  der  neue dänische Regisseur der Romanumsetzung, sind  hervorragende Vertreter ihrer  Art. Sie setzen neue individuelle Schwerpunkte   ( im  Buch steht die Romanze weniger im Vordergrund als im Film ) passen geschickt an, oder kreieren komplizierte Geschichtenschaffende unchronologische Erzählstrukturen , die schon  manchen Driveleser nahe ans Schlingern auf der Buchkonsumstrasse brachten. Sie sind aber auch wie Nicolas bereit Schlüsse daraus zu ziehen und  diese  Handlungsstränge überarbeitend wieder einfacher wie im Film an zu bieten. So gehen sie sich routiniert aus dem Wege und vermeiden durch zu ambitionierte haargenaue Umsetzungsversuche das Ganze doch noch  an den Baum zu fahren .Sie sind  nun mal auch    Driver auf dem Weg zu vielen Oscar und Golden Globe - Nominierungen sowie Krimipreisauszeichnungen .

    James hat für sein Werk 160 Seiten Platz und Zeit .  Ein abendfüllender Lesegenuss auf dem Sofa  die er dank seiner schnörkellosen, , brutalen, unbarmherzigen  Sprache prägend in knappen Sätzen und Kapiteln, zur Zufriedenheit ausnutzt. Der Regisseur  hat 100 Minuten Zeit und Platz .  Ein abendabschließender Seherfolg im Fernsehsessel , die er trefflich mit dem kanadischen Schauspieler Ryan Gosling , einfangenden Neon Chic und einem preisgekrönten Soundkünstler füllt .Ryan kennen wir als Lebensabschnittspartner solcher bekannter Kolleginnen wie Sandra Bullock, Rachel Adams sowie Eva Mendes. Ryan ist ein abgewrackter drogensüchtiger Lehrer in " HALF NELSON " oder der schüchterne Lars mit einer Wahnvorstellung in " LARS UND DIE FRAUEN ". Ihm  zur Seite stehen  Carey  Mulligan als die begehrenswerte Nachbarin aus dem so traurig schönen " ALLES WAS WIR GEBEN MUSSTEN "   sowie männliche  Schauspieler aus  " Breaking Bad  " und Sons of Anarchy " die unter anderem das kriminelle Umfeld repräsentieren.

     

     Alles gut für uns denn so ist es letztendlich egal ob man erst das Buch liest und dann den Film schaut oder umgekehrt. Eine so oft anstehende wichtige lesetechnische Entscheidung hat sich damit zufriedenstellend erledigt

     

    Ich bin dann einfach mal wieder weg . Blutverschmiert und mit Tränen in den Augen aufgrund der melancholischen Erinnerungswehmut an Irene und ihren Sprössling aber noch fahrtüchtig auf den Weg  in einer monderhellten Nacht in eine hoffentlich  nicht überflüssige und genauso gute Fortsetzung … :D


  12. Cover des Buches Kaliber (ISBN: 9783945133125)
    Ken Bruen

    Kaliber

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich am vergangenen Dienstag einen Mann unter einen Zug gestoßen habe. Der Express aus Brighton, natürlich verspätet und ohne Speisewagen… Er war der Erste. Kommenden Freitag werde ich eine Frau ermorden, völlig unvoreingenommen. Die Mission, die ich auf mich genommen habe, ist es, den Bewohnern unseres Fleckens Erde eine Lektion zu erteilen. Eine Lektion in puncto Manieren.«

     

    Der Manieren-Killer beschäftigt das Team um Detective Sergeant Brant: Ein Killer mit einer Mission, niemand ist vor ihm sicher. Vor Brant scheint allerdings auch niemand sicher zu sein, denn er verkörpert in einer Person alles, was einem Polizisten an schlechten Eigenschaften angedichtet werden kann: Aggressiv, korrupt, bestechlich, egozentrisch, homophob und völlig skrupellos. Eins ist dem Leser sofort klar: Dieser Detective begegnet dem Killer auf Augenhöhe – allerdings fragt man sich bis zum Ende, wer nun eigentlich die gute und wer die böse Seite vertritt…

     

    Meine Güte, ist dieses Buch schwarz! In der Tradition der Noir-Literatur präsentiert sich hier ein Ermittlerteam, bei dem die Grenzen von Recht und Ordnung mehr als nur verschwimmen. Brant ist zweifelsfrei der Schlimmste unter den „Guten“, aber auch bei seinen Kollegen ist kaum einer (bzw. eine) dabei, von dem man sich freiwillig über die Straße bringen lassen würde.

     

    Auch der Killer ist ein hochinteressanter Charakter, der uns in Briefen und Tagebucheinträgen an seinen Taten teilnehmen lässt. Ein angsteinflößender Psychopath einerseits, eine charismatische Gestalt andererseits. Und immerhin: Im Gegensatz zu Brant legt er viel Wert auf gutes Benehmen…

    »Ich hab ihr eins aufs Maul gegeben, sie am Haar gepackt und ans Fenster gezerrt, es aufgemacht und sie rausgeworfen. Hab gesagt: »Lern Manieren, du Schlampe.« Und dann bin ich einfach wieder rausspaziert.«

     

    183 Seiten erscheinen kurz und sind auch schnell gelesen. Trotzdem schafft es der Autor, eine dichte Story mit beeindruckenden Charakteren zu präsentieren. Interessant ist zudem, dass sowohl der Killer als auch Brant sich belesen zeigen, der eine eifert literarischen Vorbildern nach, der andere möchte sogar selber einen Kriminalroman schreiben. All das ist noch mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor angereichert und macht das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, bei dem man nur auf zwei Dinge verzichten muss: Auf Recht und auf Ordnung.

     

    Fazit: Schwarz und herrlich unkorrekt. Wer das mag, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

     

    »Außerdem existierte irgendwo in ihm immer noch die naive Vorstellung, die Bullen wären die Guten, doch hier zeigte sich, dass sie völlig irre waren.«

  13. Cover des Buches Das Geld war schmutzig (ISBN: 9783552058347)
    Richard Stark

    Das Geld war schmutzig

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ein neuer Auftritt für den wunderbaren Parker. Ein Überfall ging fast schief und so mussten Parker und seine Leute die Beute verstecken und dann flüchten. Nun will natürlich jeder seinen Anteil haben, aber die Seriennummern sind bekannt und sie werden gesucht. Mit seiner Freundin macht sich Parker auf um anderst an Geld zu kommen. Niemand glaubt wirklich, das neben der netten hübschen jungen Frau wirklich der gesuchte Verbrecher ist und so kommen die Beiden sehr weit. Die alten Kollegen wollen aber wieder etwas planen und Parker kann das viele Geld auch nicht einfach so vergessen. Wie gewohnt. Sehr spannend, witzig, skuril und eine Menge toller Typen, die spaß machen und Gott sei Dank kommt Parker bald zurück.


  14. Cover des Buches Fragen Sie den Papagei (ISBN: 9783552054677)
    Richard Stark

    Fragen Sie den Papagei

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Eine ganze Horde an Polizisten verfolgt Parker. Er hat Dreck am Stecken, sehr viel! Auf seiner Flucht lernt er den etwas chaotischen Tom Lindahl kennen und findet einen Verbündeten und einen Unterschlupf. Lindahl lebt mit einem stummen Papagei zusammen und hat früher auf der Rennbahn gearbeitet und hat immer noch alle Schlüssel. Ein Überfall, das wäre es doch und würde Geld bringen. Die Beiden sehr eigenen Herren fallen aber auf in der Kleinstadt in Massachusetts und viele Bewohner wollen sie los werden. Ein verrückter, chaotischer, humorvoller und sehr spannender Kriminalroman. Richard Stark ist eines der vielen Pseudonyme des Schriftstellers Donald E.Westlake.


  15. Cover des Buches Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord (ISBN: 9783746636535)
    Fred Vargas

    Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    In Paris treibt jemand sein Unwesen. Irgendjemand malt nachts blaue Kleidekreise auf Bürgersteige und es finden sich zunächst nur Kleinigkeiten in den Kreisen, bis sich eines Nachts ein Mordopfer darin befindet. Zudem gibt es Matilde, die stundenlang Leute beobachtet und sie anschließend observiert. Weiß sie etwas über den Mörder? Kommissar Adamsberg steht vor einem Rätsel und löst sie auf seine eigene Art.

  16. Cover des Buches Der Fall Galton (ISBN: 9783257607680)
    Ross Macdonald

    Der Fall Galton

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Privatdetektiv Lew Archer wird damit beauftragt den Millionenerben Anthony Galton zu finden, der vor zwanzig Jahren spurlos verschwand. Seine todkranke Mutter möchte Frieden mit ihrem Sohn schließen, den sie damals verstoßen hatte. Tatsächlich gelingt es Archer bald die Spur des Verschollenen aufzunehmen und er findet heraus, dass dieser vor Jahren unter mysteriösen Umständen den Tod fand. Doch dann taucht jemand auf, der sich als sein Sohn ausgibt. Doch ist er es wirklich, oder steckt hinter der ganzen Sache ein groß angelegter Betrug? Der Fall Galton gilt als einer der Klassiker von Ross Macdonald. Untypischerweise für den Autor liegt der Schwerpunkt hier nicht so sehr auf der Psychologie der Figuren, sondern auf einer gradlinigen Krimihandlung um vertauschte Identitäten, Erpressung und ähnliche Machenschaften. Das ist durchaus spannend zu lesen, auch wenn man den Täter schon recht früh erraten kann.
  17. Cover des Buches Alternativen (ISBN: 9783957711625)
    Leif Tewes

    Alternativen

     (25)
    Aktuelle Rezension von: abendsternchen

    Mir fällt es schwer die Rezension zu Alternativen zu schreiben. Ihr fragt euch warum? Weil das Thema des Buches der Realität entspricht. Einfach erschreckend.

    Ich wusste nicht so genau worauf ich mich bei diesem Buch einlassen würde, denn das Cover ist sehr schlicht gehalten und sagt halt nicht viel über den Inhalt des Buches aus. Dennoch ist dieses Cover genau passend zum Buch, einfach gehalten, denn es geht hier um den Inhalt und der Story zu Alternativen.

    Das Thema ist Rechtsradikalismus und es gibt sicher viele Bücher über das Thema. Daher war es umso erschreckender für mich wie nah das Thema doch geht. Sind es nicht auch solche Themen die immer wieder in den Nachrichten zu hören sind.

    Ich möchte eigentlich nicht auf den Inhalt eingehen, denn ich würde euch sagen lest es selbst und macht euch ein Bild davon.

    Der Autor hat es geschafft dieses Thema Rechtsradikalismus gut umzusetzen. Er zeigt auf wie einfach ein, hier im Buch, ein Mann in die falsche Szene geraten kann.

    In diesem Fall hatte Thomas, der Protagonist des Buches, Glück eine Freundin an seiner Seite zu haben die ihn versucht hat klar zu machen das die Menschen Hilfe brauchen. In dem Fall waren es, wie aktuell in unserem Land, Flüchtlinge.

    Thomas rückte ins Augenlicht der Polizei, denn es gab einen tödlichen Autounfall. Hier kommt der Kommissar Berg ins Bild, der die Ermittlungen übernommen hat. Wie ich mitbekommen habe, gibt es um den Kommissaren auch noch weitere Bücher. Die Story um Alternativen ist abgeschlossen und kann daher einfach gelesen werden.

    Der Schreibstil von Leif Tewes hatte mir gefallen. Das Buch ließ sich sehr gut lesen, berührte einen und ließ einen auch nachdenken. Aber auch schockte es einem etwas und stimmte auch ein wenig traurig. Alternativen schaffte es verschiedene Emotionen hervorzurufen. Auf jeden Fall regte es auch zum nachdenken an.

    Ich kann euch sagen lest dieses Buch. Es wird den Alltag nicht schaffen zu verbessern, aber vielleicht schafft es auch dich zum Nachdenken zu bringen.

  18. Cover des Buches Schüsse im Regen (ISBN: 9783548106694)
    Ed McBain

    Schüsse im Regen

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Das Orakel von Port-Nicolas: Kriminalroman (Kommissar Kehlweiler ermittelt/ Die drei Evangelisten) (ISBN: 9783841201065)
    Fred Vargas

    Das Orakel von Port-Nicolas: Kriminalroman (Kommissar Kehlweiler ermittelt/ Die drei Evangelisten)

     (90)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Ex-Inspektor Louis Kehlweiler macht eine seltsame Entdeckung im Park: durch den Regen wird aus einem Hundehaufen ein kleiner Knochen freigespült. Er findet heraus, dass es sich um das letzte Glied einer menschlichen Zehe handelt, wahrscheinlich von einer Frau.
    Louis muss der Sache auf den Grund gehen: zu diesem Knochen muss es irgendwo eine Leiche geben. Doch in ganz Paris wird niemand vermisst. Zusammen mit ein paar Helfern überwacht er die Hundebesitzer, die im Park Gassi gehen und die Spur führt ihn schließlich bis in die Bretagne. Dort stoßen sie nicht nur auf einen angeblichen Unfall, sondern auch auf einige andere ungeklärte Rätsel der Vergangenheit.

    Meine Meinung:
    Von Fred Vargas hatte ich bisher nur jüngere Werke gelesen, die ich echt gut fand. Nun habe ich diesen älteren Roman entdeckt und der konnte mich leider nicht so wirklich begeistern.

    Das lag daran, dass sich die Autorin in Details und Einzelheiten ergeht, die größtenteils nur den Sinn haben, die Skurrilität und Schrulligkeiten der Protagonisten hervorzuheben. So zog sich die Story vor allem in der ersten Hälfte des Buches in eine gefühlte Unendlichkeit. Man hätte das Geschehen auch in extrem gekürzter Form ohne große Verluste erzählen können. Sehr bezeichnend fand ich einen Satz auf Seite 234, der meinen Eindruck sehr gut wiedergibt:
    “Marc hätte das Ganze in fünf Minuten zusammenfassen können, aber er mochte Umwege, Nuancen, Einzelheiten, flüchtige Eindrücke, sprachliche Spitzenklöppelei, all jene rednerischen Ausarbeitungen, die Mathias einfach Geschwätz nannte.”

    Die Figuren werden sehr lebendig und ausführlich beschrieben, trotzdem konnte ich sie lange Zeit nicht so richtig einordnen. Durch ihre Schrullen und Macken wirken sie aber irgendwie liebenswürdig und sympathisch.

    Von einem Krimi erwartet man natürlich auch ein gewisses Maß an Spannung, das fehlte mir allerdings größtenteils. Die Geschichte wird erst am Schluss etwas ereignisreicher, dann aber überschlagen sich die Vorkommnisse fast.

    Es ist interessant zu sehen, wie sich ein Autor im Laufe der Jahre entwickeln kann und ich werde künftig bei den aktuelleren Büchern von Fred Vargas bleiben, denn die fand ich unterhaltsamer.

    Fazit:
    Leider stellenweise sehr langatmig und vollgepackt mit eher unwichtigen Details, aber die Figuren sind skurril und irgendwie liebenswert.

  20. Cover des Buches White Jazz (ISBN: 9783548250014)
    James Ellroy

    White Jazz

     (17)
    Aktuelle Rezension von: GersBea

    Klappentext, Ausgabe Hoffmann und Kampe, 1992

    Los Angeles 1958, eine Stadt auf dem Weg nach oben, in der Korruption und Gewalt, Drogen, Prostitution und illegale Wettgeschäfte ständig neuen Boden gewinnen und auch vor dem LAPD, dem Los Angeles Police Department, nicht haltmachen. Wilde Spekulationen und politische Machtkämpfe, Raub und bezahlter Mord, all das gehört zum Alltag, - die Fassade von Legalität vermag nur mühsam zu verbergen, was sich hinter ihr abspielt.

    Dave Klein, Lieutenant des LAPD  und gelegentlich Killer und Hilfskraft des örtlichen Mobs, gerät plötzlich übel zwischen die Fronten: Die Bundessbehörden versuchen ein Racket im Boxgeschäft zu knacken und darüber auch einige Leute im örtlichen Police Department auszuschalten, was die mühsam gewahrte Balance der verschiedenen Machtinteressen innerhalb und außerhalb der LAPD völlig außer Kontrolle zu bringen droht.

    So geschickt wie ruchlos beginnt Dave Klein, die feindlichen Parteien gegeneinander auszuspielen, und wieder einmal scheint er am Ende zu den Überlebenden zu gehören, wäre da nicht seine Affäre mit Glenda Bledsoe, Schauspielerin und ehemaliges Callgirl, der er im Auftrag von Howard Hughes den Garaus machen soll.

    »Ellroys Romane beginnen da, wo die Recherchen der Polizei nicht mehr weiterführen, und wenn sie enden, sind die Morde zwar geklärt, aber nichts wird dadurch besser« schreibt der Spiegel über die Bücher von James Ellroy.

    Rezension:

    Dieser Roman aus der Zeit als „Männer noch Männer“ waren ähnelt einem 3-dimensionalen Schachspiel. Jeder der Spieler hat seine eigene Strategie und sein eigenes Wissen, das sich ernst nach und nach erschließt.

    Dave Klein berichtet in Ich-Form in knapper schonungsloser „männlicher“ Sprache -  kein Wort zuviel. Frauen sind entweder Huren oder anbetungswürdige Geschöpfe, meist Opfer und den Männern ausgeliefert. In seiner Welt gibt es nur dysfunktionale Familien und  krankhaft abhängige Beziehungen zwischen Mann und Frau. Reale Hollywoodgrößen wie Howard Hughes, Rock Rockwell (Rock Hudson), Joan Crawford, beeinflussen das Geschehen.

    Der Roman unterscheidet sich sehr von anderen Krimis. Mich hat er zugleich fasziniert, abgestoßen und angezogen, daher vergebe ich 5 Sterne.

  21. Cover des Buches Gänsehaut (ISBN: 9783257607673)
    Ross Macdonald

    Gänsehaut

     (11)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen
    Es ist keine verführerische Blondine, die dieses Mal Lew Archers Büro betritt und ihn um einen (gut bezahlten) Gefallen bittet. Lew Archer hat gerade vor Gericht einer Frau ein wasserdichtes Alibi gegeben und da fängt in Alex Kincaid ab. Seine Frau Dolly ist seit ein paar Wochen verschwunden. Nicht mal einen Tag nach der Hochzeit hat sie sich aus dem Staub gemacht. Der Verlassene verliert fast die Fassung als Archer ihm rät die Ehe annullieren zu lassen. Das sagte man ihm bereits im Sheriffbüro, entgegnet ihm der derangierte Heißsporn. Lew Archer sieht, dass hinter den Donnerwolken ein sanfter Kerl steckt und schlägt in den Deal ein. 
    Im Honeymoon Hotel soll Dolly oft mit einem Bärtigen gesehen worden sein. Hat Chuck Begley was damit zu tun? So heißt der Brummbär, der in Dolly seine verschollene Tochter gesehen hat. Doch Dolly ist nicht Begleys Tochter und so hatte er auch keinen Grund mehr Dolly zu belästigen. Doch das Treffen mit ihm muss Dolly einen Stoß versetzt haben. 
    Archer findet Dolly, doch die lässt Alex ausrichten, dass sie und er niemals zusammen sein werden. Alles aus, futsch, vorbei! Fall gelöst. Alles in Butter. Zeit sich ein bisschen auf dem Campus umzusehen, den Dolly studiert. Prof. Helen Haggerty wartet schon auf Archer. So scheint es. Mit einem Trick – der Name Dolly Smith, eigentlich Kincaid, geborene McGee zieht bei dem Schnüffler immer noch – lockt sie ihn in ihr Appartement. Will sie ihn verführen, oder will sie …? Sie will ihm nur sagen, dass sie bald ermordet wird. Mehr nicht. 
    Helen Haggerty soll Recht behalten. Am Ende des Tages sind ihre Tage gezählt. Und auch Chuck Begley, der eigentlich einen ganz anderen Namen hat, tritt noch einmal aus der Dunkelheit hervor. Jetzt ist Lew Archer richtig gefordert.
    Alex Kincaid hat in den wenigen Wochen, in denen er und Dolly zusammen waren, nur wenig über ihr Leben erfahren. Lew Archer holt diese binnen weniger Tage und Stunden nach. Vor ihm öffnet sich ein Höllenschlund, der ihn erschaudern lässt. Dolly fand als Kind ihre Mutter erschossen vor. Unter diesem Eindruck gab sie zu Protokoll, dass es ihr Vater war, den sie im Dunkeln davon stapfen sah. Mit einem rauchenden Revolver in der Hand. Jetzt ist Helen Haggerty tot. Und Dolly könnte als Täterin in Frage kommen. Sie befindet sich wieder in psychiatrischer Behandlung. Sie selbst kann erstmal nicht befragt werden. 
    Helen Haggerty hatte ein ähnliches Trauma erlebt. Ihr Vater war Polizist und ihrer Meinung nach entscheidend daran beteiligt einen Mord zu vertuschen. Weswegen sie ihre Heimat verließ. Das ist zwanzig Jahre her.
    Lew Archer fühlt sich wie ein Zeitreisender. Alle zehn Jahre ein Drama, zwei Frauen, drei Morde, ein gehörnter Ehemann und ein Muttersöhnchen, das ein echtes Multitasking-Talent ist bis … ja, bis Lew Archer einfach nicht aufhören kann Fragen zu stellen.

  22. Cover des Buches Paperboy (ISBN: 9783954380084)
    Pete Dexter

    Paperboy

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66
    Florida, 1965. Der Sheriff einer kleinen Stadt wird brutal ermordet. Zu Lebzeiten war er dafür bekannt, dass er „in Ausübung seines Amtes eine selbst für die Verhältnisse von Moat County unangemessen hohe Anzahl von Schwarzen umgebracht hatte“. Sein letztes Opfer war allerdings ein Weißer gewesen, den er bei einer Verhaftung auf offener Straße zu Tode getreten hatte. Dessen Vetter, der für seine Aggressivität und Gewalttätigkeit bekannte Hillary Van Wetter wird kurz danach verhaftet und nach kurzem Prozess zum Tode verurteilt.

    1969. Hillary Van Wetter sitzt seit 4 Jahren in der Todeszelle. Dort nimmt eine Frau namens Charlotte Bless Kontakt zu ihm auf. Schon seit Langem fühlt sie sich zu Mördern hingezogen, schreibt ihnen Briefe ins Gefängnis. Von Van Wetter ist sie so fasziniert, dass sie sich mit ihm verlobt, obwohl sie ihn noch nie zuvor gesehen hat. Von seiner Unschuld überzeugt, engagiert sie zwei bekannte Reporter. Sie sollen den Fall aufrollen, Verfahrensfehler aufdecken und so letztlich für Hillarys Freilassung sorgen.

    Soweit die Ausgangssituation. Worum es sich im Buch jedoch in erster Linie dreht, ist die Rolle der Presse. Die beiden erwähnten Reporter sind ein gewisser Yardley Acheman und sein Partner Ward James, der von seinem jüngeren Bruder Jack begleitet wird. Dieser Jack ist gleichzeitig der Erzähler. Der Vater der beiden ist Herausgeber der „Moat County Tribune“, der „einzigen liberalen Zeitung in den ländlicheren Teilen des Staates“. Alle vertreten sie die Presse und sind dabei doch total verschieden.

    Der eine sammelt Fakten und recherchiert bis ins kleinste Detail. „Er hielt seinen Schreibtisch sauber und überprüfte zwanghaft jedes Detail. …. Eine Story besaß für meinen Bruder ihre eigene Autorität, und mithilfe dieser Autorität konnte er sogar vertrauliche Themen angehen, denen er sich aus eigenem Antrieb niemals genähert hätte.“
    Der andere will in erster Linie eine gute Story schreiben. „Yardley Acheman fand im Blutbad jener Nacht, …, seine Berufung, in der Ungeheuerlichkeit des Entsetzlichen. Er wurde rot vor Aufregung, wenn er davon erzählte…“
    Und der Vater? Er will ein guter Pressemann sein, sorgt sich aber gleichzeitig ungemein um sein örtliches Ansehen. „Die Zeitung war liberal, wenn auch auf eine hoffnungslose und harmlose Art, die keinem Menschen wehtun wollte.“

    Schnell finden sich Anhaltspunkte auf grobe Fehler während der Verhaftung und des Verfahrens. Und jeder der beiden Reporter hat nun seine Gründe, den Fall aufzurollen. Aber welche Rolle kann die Presse in einem Fall wie dem um Hillarys Schuldfrage haben? Welchen Einfluss darf sie überhaupt haben und welche Position wird sich am Ende durchsetzen?

    Meine Güte, was für ein spannendes Buch! Ich habe es glücklicherweise an einem freien Tag begonnen – so brauchte ich es nicht aus der Hand zu legen. Bis zum Schluss ist unklar, wie die ganze Sache ausgehen wird. Für jeden der Protagonisten gibt es Höhen und Tiefen und ich fragte mich, wie es mit ihnen wohl weitergehen wird, wer am Ende mit seinem Weg erfolgreich sein wird. Ob Hillary nun schuldig war oder nicht und ob man auch mit guten Absichten möglicherweise Schaden anrichten kann…

    Wirklich empfehlenswert und total interessant, sich mal so mit der Rolle der Presse zu beschäftigen. Der Autor weiß, wovon er schreibt. Der Umschlagtext informiert darüber, dass Pete Dexter über fünfzehn Jahre als Zeitungsreporter in Philadelphia arbeitete. „Nachdem er im Zuge einer kontroversen Berichterstattung angegriffen und krankenhausreif geschlagen wurde, gab er seinen Beruf auf."

    Warum „nur“ 4 Punkte? Es gab ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben. So wurde bei der Beschreibung des sozialen Umfelds von Hillary ganz tief in die unterste Schublade der gängigsten Vorurteile gegriffen und kein Klischee ausgelassen. Da wurden Kinder verprügelt, Frauen mussten sich ihren Männern total unterordnen und die Männer wurden in ihren Wohnungen häufig komplett nackt angetroffen. Das war für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen und weniger wirkt auf mich meist glaubwürdiger. Das war’s aber schon.

    Vielen Dank, liebe Anne fürs Leihen.
  23. Cover des Buches Bei Einbruch der Nacht (ISBN: 9783746636313)
    Fred Vargas

    Bei Einbruch der Nacht

     (116)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Irgendetwas seltsames geht in den Bergen vor sich. Schafherden werden gerissen und es deutet auf einen Werlwolf hin. Die Sagen, Geschichten und Legenden von früher kochen wieder hoch und dann wird der erste Mensch >gerissen.<  Die Ermittler müssen nicht nur gegen Vorurteile Mythen und Abgerglauben ankämpfen sondern auch gegen einen furchtbaren und äußerst grausamen Killer. Die Spuren deuten auf einen rießigen Wolf hin und die Tatorte sind furchtbarer als alles da gewesene. Ein Tripp über die Alpen, ein Kampf gegen einen schrecklichen Killer und eine wunderbare Liebesgeschichte. Fred Vargas ist einfach phänomenal und beherrscht das Genre perfekt. Großartige Lektüre.

  24. Cover des Buches Am Abgrund des Lebens (ISBN: 9783552099074)
    Graham Greene

    Am Abgrund des Lebens

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden

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