Bücher mit dem Tag "roman schreiben"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "roman schreiben" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783548063270)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

     (3.699)
    Aktuelle Rezension von: marykw

    Mir hat hier gut gefallen, dass man immer die objektive Sichtweise hat und nie in der Ich-Form erzählt wird. Von Seite zu Seite lernt man die beiden Hauptcharaktere immer besser kennen, kann sich in sie hineinversetzen und man fiebert bis zum Schluss mit. Auch wenn man sich eventuell ein anderes Ende wünschen könnte, ist es für mich die perfekte Liebesgeschichte mit einer tollen Message, die zum Nachdenken anregt.

  2. Cover des Buches Wie man einem verdammt guten Roman schreibt (ISBN: 9783924491321)
    James N Frey

    Wie man einem verdammt guten Roman schreibt

     (51)
    Aktuelle Rezension von: SabWe

    Wie schafft man runde Figuren und wie entsteht eine spannende Story? Was genau ist eine Prämisse, der sich jeder Roman zu unterwerfen hat, und wofür sollte sie gut sein? Warum ist es für geniale oder zumindest talentierte Schreiber oft viel schwieriger, einen Roman zu verfassen, als für disziplinierte Arbeitstiere? Weshalb ist es so wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein, wenn man einen guten Roman schreiben will?

    Der amerikanische Schriftsteller und Universitätsdozent für kreatives Schreiben, James N. Frey, verfasste seinen Ratgeber, in dem er diese und weitere Themen behandelt, bereits 1987. Und ich bin unendlich froh, ihn ein paar Jahrzehnte später endlich entdeckt und gelesen zu haben.

    Natürlich ist der Mann umstritten und natürlich ist seine Sicht auf die Dinge zutiefst in der amerikanischen Literatur und Dramaturgie verwurzelt. Man stelle sich einen deutschen Literaturprofessor vor, der unter Auslassung jeglicher Demutsformel behauptet, zu wissen, wie man einen verdammt guten Roman schreibt. Undenkbar, ein Skandal!

    James N. Frey, geboren 1945 in New York, ist Schriftsteller und unterrichtete kreatives Schreiben an amerikanischen Universitäten, lange bevor man in Deutschland überhaupt zu glauben vermochte, dass es sich lehren und erlernen lässt, wie Literatur entsteht. Ganz ohne Geniekult und Strukturalismus-Debatten.

    Und natürlich weiß der Mann sehr genau, dass es „den“ verdammt guten Roman nicht gibt, dass er im Grunde eine Anleitung verfasst hat, wie man eine prima Drehbuchvorlage für den nächsten Tatort schreibt. Denn es geht ihm, wie Volker Neuhaus es im Vorwort zusammenfasst, „um den dramatischen Roman – um nicht mehr. Den Experimentalroman, den unsere Kritiker fast ausschließlich besprechen, schließt er ausdrücklich aus.“

    Man darf sich also diesem Buch nicht mit der Vorstellung nähern, eine Rezeptur für alles und jedes zu erhalten, die das eigene disziplinierte Arbeiten am Manuskript, das Schreiben und Verwerfen, Fluchen und Jauchzen, das rasche Entwerfen und langsame Überarbeiten überflüssig macht. Im Gegenteil. Wer Freys Anleitung ernst nimmt, sieht eine Menge harter Arbeit auf sich zukommen. Ganz anders, als es die zuckersüßen Ratgeber verheißen, die den kreativen Schreibfluss anregen wollen, nicht aber zum Klotzen und Ackern auffordern.


    Vergiss Schreibübungen und konzentriere dich auf deine Prämisse

    Zentrale Bedeutung kommt Frey zufolge der Prämisse eines Romans zu. Die Prämisse ist letzter Grund des jeweiligen Romans und bestimmt dessen Aufbau, Handlung, Konflikte und Spannungsbögen. Sie stellt eine organische Einheit der Handlung aller Figuren her, sie muss bewiesen und ins Extrem geführt werden. Ohne eine Prämisse könnte der Roman immer noch nett und lesenswert sein, würde aber bei näherem Hinsehen in seine Einzelteile zersplittern.

    Dabei kann die Prämisse selbst durchaus banal sein. Sie kann beispielsweise lauten „Sex vor der Ehe führt ins Unglück“ – oder auch vom genauen Gegenteil ausgehen. Es kommt nicht darauf an, dass die Prämisse wahr ist, sondern darauf, dass der Autor sie beweisen will und die Beweisführung auf seine Figuren, deren Konflikte und Motive überträgt.

    Ist die Prämisse erst gefunden, müssen alle Szenen und Handlungen daraufhin überprüft werden, ob sie in einem Zusammenhang zu ihr stehen. Das klingt nach einer starken Einschränkung und so, als dürfe sich alles nur um ein Thema drehen und winden. Und gerade die hohe Bedeutung, die Frey der Prämisse zuspricht, führte teilweise zu Verrissen und negativen Rezensionen seines Schreibratgebers. Tatsächlich nimmt sie in seiner Anleitung einen wichtigen Stellenwert ein, letztlich aber nicht den allein selig machenden.

    Mir hat die Vorstellung einer solchen Prämisse enorm geholfen, zu verstehen, was mich an meinem eigenen Erstlingswerk stört: Der Roman ist schon okay, schwächelt aber, weil es ihm an einer solchen eindeutigen Prämisse fehlt, was bedeutet, er wirkt zersplittert, findet nicht zu sich selbst und zu einer überzeugenden Einheitlichkeit. Was bislang nur ein Gefühl war, an dem sich nichts ändern ließ, ist auf diese Weise zu einer Erkenntnis geworden, mit der sich arbeiten und ein neuer Versuch starten lässt. Und dafür bin ich schon heute zutiefst dankbar.

     

    Die Frage aller Fragen: Willst du einen verdammt guten Roman schreiben oder nicht?

    Freys eher knappe Anleitung war nicht der erste Schreibratgeber, den ich las. Ich wünschte, er wäre es gewesen. Denn es ist der erste, der mich wirklich voranbringt. Was ihn für mich so wertvoll macht und von anderen Ratgebern unterscheidet, ist, dass er keine gelenkten Schreibübungen enthält, deren Sinn sich niemandem erschließt und die den angehenden Autor stets nur in der Abhängigkeit von Experten halten, die es besser wissen. Frey stellt den Leser, der so gern ein Autor sein möchte, im Grunde vor eine einzige grundlegende Frage: Willst du nun einen verdammt guten Roman schreiben oder nicht?

    Ob man sich dann Freys Vorstellungen von einem solch eigenwilligen Genre wie dem „verdammt guten Roman“ gänzlich unterwirft, bleibt jedem selbst überlassen. Klar ist nur: Ein guter Roman duldet keine Ausflüchte. Schreib ihn mit ganzer Kraft und Intensität oder lass die Finger davon. Sei ehrlich zu dir selbst, halte dich fern von Kritikern, die dich nicht zerpflücken und anfeuern, und opfere zur Not auch deine Lieblingsszenen dem Rotstift, denn „nur Schriftsteller wissen, wie man einen Text umschreibt. Diese Fähigkeit allein macht den Amateur zum Profi“.

    Na dann: erfolgreiches Schaffen!

     

    Die Zitate wurden der deutschen Ausgabe aus dem Jahr 2008 entnommen.

     

  3. Cover des Buches Von Beruf Schriftsteller (ISBN: 9783442716975)
    Haruki Murakami

    Von Beruf Schriftsteller

     (59)
    Aktuelle Rezension von: patriciahorn

    Haruki Murakamis Werk hat mich sehr beeinflusst - das Abgleiten ins märchenhaft Surreale, der Trott des Alltags. Was mich "Von Beruf Schriftsteller" gelehrt hat, ist den Geschichten, die meinem Herzen entspringen, ungeachtet von Trends und Markt, zu vertrauen, denn wenn es mir nichts bedeutet, weil ich mich in ein Korsett zwänge, wie soll es dann andere berühren?

    Murakami entdeckte seinen Stil, indem er auf Englisch schrieb und den Text auf Japanisch zurückübersetzte. Eine ungewöhnliche Herangehensweise in der traditionsbewussten japanischen Buchwelt. Er schrieb nachts, nach getaner Arbeit müde geworden, am Küchentisch. „Wenn der Wind singt" gewann sogleich einen Preis. Dies zeigt, dass das Dasein eines Autors ein gewisses Selbstvertrauen bedarf, Beharrlichkeit und in seinem Fall den Mut, Neues zu wagen. 

    Das Buch ist keinesfalls eine Autobiografie. Der Leser bekommt Einblicke in seinen Schriftstelleralltag, ohne dass der zurückgezogene Autor belehrt, es ihm gleich zutun. Er erzählt von seiner Karriere, ohne Skandale und mit Bescheidenheit. Und ich gönne ihm die Privatsphäre. Murakami gibt uns mit seinen Geschichten, die mit viel Fleiß und Disziplin sowie einer gehörigen Portion Fantasie entstehen, genug. 

    Zum Ausgleich treibt Murakami eine Menge Sport und ernährt sich gesund. Nach dem Motto: ein fitter Körper ist das Gefäß eines fitten Geistes. Durchaus etwas, das man sich zum Vorbild nehmen kann. 

    Disziplin sei laut Murakami der Schlüssel zum Erfolg. Auf diese Weise könne jeder von Beruf Schriftsteller sein.




  4. Cover des Buches Das Mädchen im Torhaus (ISBN: 9783775157469)
    Julie Klassen

    Das Mädchen im Torhaus

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ratzifatz
    Das war mein erster Roman von Julie Klassen. Ich war erst skeptisch, weil ich bezüglich der "Kompromitierung" der Hauptfigur erwartete, dass hier Explizitheiten abgehandelt würden, um die ich in Romanen lieber einen Bogen mache. Der bei bestimmten Autoren von Historienromanen vorherrschende Hang zur Darstellung von Promiskuität und seitenlangen Beschreibungen von Vergewaltigungen stößt mich persönlich ab. Sowas will ich nicht lesen. Klassen ist dagegen eine sehr geschmackvolle Autorin. Sie bereichert den Leser mit überaus interessanten literaturgeschichtlichen Details über Jane Austen und tollen Zitaten, die sie jeweils an den Beginn der vielen Kapitel setzt oder gekonnt mit der Handlung verknüpft. Das genaue Gespür für historische Mentalitäten hebt die Bücher Klassens eindeutig aus der Menge der Romantik-History Autorinnen heraus. Man spürt, dass hier nicht einfach ein beliebiger Schnulz mit eingeübten Handlungsfiguren wiederholt wurde. 


    Klare Leseempfehlung für Fans von Regency-Romanen, die mit modernerer Sprache ankommen, aber nicht anspruchslos sind. 
  5. Cover des Buches [(Super Structure: The Key to Unleashing the Power of Story)] [Author: James Scott Bell] published on (February, 2015) (ISBN: B00XWQOMIU)
    James Scott Bell

    [(Super Structure: The Key to Unleashing the Power of Story)] [Author: James Scott Bell] published on (February, 2015)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: MarkusBellmann
    James Scott Bell erzählt gerne. So viel zum negativen (1 Stern Abzug), denn wenn man sich durch die ersten 30% des Buches geblättert hat, offenbart sich der Mehrwert dieses Buches.
    Die Zielgruppe sind angehende und teils sogar erfahrene Autoren, die sich weiterbilden wollen.
    Die Tipps zur Gliederung sind absolut empfehlenswert. Selbst, wenn man als Autor eine Geschichte bereits fertig hat, sollten mit diesen Tipps die letzten Prozente herausgeholt werden, damit sich die eigenen Bücher als sogenannte "Pageturner" erweisen können.

    Die Praxisbeispiele sind perfekt gewählt und verdeutlichen seine Thesen für eine perfekte und spannende Gliederung eines Romans.

    Sollte jeder Autor gelesen haben!
  6. Cover des Buches Mein Buch! Vom Entwurf zum Bestseller (ISBN: 9783943957259)
    Myra Cakan

    Mein Buch! Vom Entwurf zum Bestseller

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Federtier
    Wie der Titel bereits verrät, geht es in "Mein Buch" darum, was man alles beachten muss, wenn man sein Buch selbst veröffentlichen möchte. Myra Çakan plaudert aus dem Nähkästchen und gibt dem angehenden Self Publisher zahlreiche Tipps und Hinweise. Die Kapitel werden aufgelockert mit vielen Experten-Interviews, darunter Autoren, Grafiker, Lektoren und Verlagsmitarbeiter.
    Zu Beginn des Buches gibt die Autorin auch ein Hinweise zum Handwerk des Schreibens, was aber nicht der Schwerpunkt sein soll. Vielmehr geht es um Formatierung, rechtliche Hinweise zu Veröffentlichung und Titelbildsuche, sowie Tipps, wo man sein Buch veröffentlichen kann und welche Richtlinien es gibt.
    Ein unverzichtbares Nachschlagewerk für angehende Self Publisher, welches im Anhang durch Kontaktdaten der einzelnen Interviewpartner ergänzt wird.
    Durch die lockere Schreibweise wirkt das Buch nicht wie ein staubtrockenes Theoriebuch eher wie ein Plauderstündchen mit einer Freundin, die mit guten Tipps aufwarten kann.
  7. Cover des Buches Das Labyrinth der Lichter (ISBN: B06XH2BHCM)
    Carlos Ruiz Zafón

    Das Labyrinth der Lichter

     (9)
    Aktuelle Rezension von: black_horse
    Ich habe die ersten drei Bücher zum Friedhof der vergessenen Bücher schon vor mehreren Jahren gehört/gelesen und erinnere mich noch, dass sie mich mit ihrer Magie und Spannung gefangen haben. Leider sind mir viele Details seither entfallen.

    Also waren mir zwar einige Namen noch dunkel in Erinnerung, aber die Zusammenhänge waren mir nicht mehr präsent. Das hat mir während des Hörens dieses Buches doch gefehlt. Ich denke also, dass man alle vier Bände möglichst zeitnah lesen/hören sollte, um alle Verknüpfungen und Verweise zu verstehen.

    Aber auch so hat es mir wieder sehr viel Spannung bereitet, in die Welt der Bücher in Barcelona einzutauchen und den perfiden Machenschaften von Valls, Leonardo und Co zu folgen. Blutig und grausam zieht sich die Spur durch das Buch. Es wird meisterhaft gelesen von Uve Teschner, so dass die mehr als 22 h Hörzeit wie im Fluge vergehen.

    Was mir ein bisschen gefehlt hat in diesem Teil, waren die mystischen Elemente, die Zafon doch auch so großartig beherrscht.

    Ein besonderes Finale, nachdem ich am liebsten wieder mit Band 1 beginnen würde, um das ganze Bild zusammenzusetzen.
  8. Cover des Buches Von der Kunst, die Ideen fließen zu lassen: 44 Strategien zur Erlangung von Meisterschaft beim Schreiben und Erfinden (ISBN: B00K00SME6)
    Steffen Weinert

    Von der Kunst, die Ideen fließen zu lassen: 44 Strategien zur Erlangung von Meisterschaft beim Schreiben und Erfinden

     (13)
    Aktuelle Rezension von: JDaizy
    „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht – und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist.“


    Als ich das E-Book „Von der Kunst die Ideen fließen zu lassen - 44 Strategien zur Erlangung von Meisterschaft beim Schreiben und Erfinden“ von Steffen Weinert auf mein Tablet geladen habe, war es eher die Neugier. Etwas großartig Neues zu entdecken, habe ich nicht erwartet, und wenn ich ehrlich bin, auch eher eine unsystematische Zusammenfassung bereits bekannter Tipps und Tricks.
    Damit habe ich dem Buch aber Unrecht getan, denn mittlerweile befindet sich auch die Taschenbuchausgabe in meinem Regal.

    Aber beginnen wir ganz von vorn.
    Steffen Weinert, der selbst als Autor tätig ist, hat in jahrelanger Recherche aus Büchern, Artikeln, Seminaren und anderen Quellen Ideen und Strategien gesammelt, die ihn beim Schreiben unterstützen und motivieren konnten. Er hat sich damit seinen eigenen „kleinen“ Werkzeugkasten geschaffen und sich später dazu entschlossen, diesen auch für andere zugängig werden zu lassen.

    Kritiker werden sagen: „Was für den Einen gut ist, hilft dem Anderen noch lange nicht!“. Dem würde ich auch nicht grundsätzlich widersprechen. Steffen Weinert erhebt aber auch nicht den Anspruch einer allumfassenden Hilfestellung oder – Sammlung.
    Den fünf Strategien:
    - Die Besser-Leben-Strategien
    - Die Besser-Schreiben-Strategien
    - Die Besser-Handeln-Strategien
    - Die Besser-Organisieren-Strategien und
    - Die Besser-Denken-Strategien
    ordnet er in kurzen, knappen Kapiteln Tipps, Tricks und Anregungen zu und gibt die Empfehlung, immer erst zu probieren, um DANACH zu entscheiden, ob es etwas gebracht hat oder nicht. Denn viel zu schnell legt man etwas zur Seite, weil es auf den ersten Blick nicht brauchbar erscheint.

    So findet man neben Strategien zur Bekämpfung von Schreibblockaden, Anregungen zu Dingen, die sie lieber unterlassen sollten, um möglichst kreativ arbeiten zu können. Man lernt „Energiediebe“ zu entdecken und sich klare Ziele zu setzen.
    Besonders gefallen haben mir dabei die „Geschichte“ über Victor Hugo und der Trick von Ernest Hemingway, den ihr unbedingt nachlesen solltet.

    Ich bin dem Rat des Autors gefolgt und habe das Buch erst einmal komplett gelesen. Und nach und nach werde ich nun alle Ideen einmal durchprobieren und schauen, welche Strategien für mich am praktikabelsten sind.
    Bei einem bin ich mir aber schon jetzt sicher … es hat mir Mut gemacht, dran zu bleiben am Schreiben; meinen Ideen Platz und Raum zu geben und mir vor allem meine Träume nicht mies reden zu lassen.
    An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass sie hier kein Kompendium mit umfassenden Erläuterungen zu Kreativtechniken etc. erwarten dürfen. Die Techniken sind eher kurz abgehandelt, was für mich aber den Vorteil hat, dass man einen Überblick bekommt. Danach kann jeder für sich entscheiden, welches Thema man selbst vertiefen möchte.


    Fazit:
    Ein wertvoller handlicher Ratgeber, der in keinem Schreibtisch fehlen sollten … ob sie nun Hobbyautor, Schriftsteller oder kreativer Erfinder sind.   
  9. Cover des Buches »Schau mir in die Augen, Kleines« (ISBN: 9783867642002)
    Oliver Schütte

    »Schau mir in die Augen, Kleines«

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth

    Erstaunlich, was sich in diesem vermeintlich nur auf Dialoge fokussierten Werk an Potential versteckt. Denn neben ausführlichen Erklärungen zu den Effekten von ausgewählten Filmdialogen sowie Ratschlägen zu Charakterentwicklung, Dramaturgie und Handlungssträngen schlummert auch die Option einer ergänzenden Methode des kreativen Schreibens.

    Was besondere Erwähnung verdient, sind die Möglichkeiten zu Übungen und dem Nachvollziehen der Modifizierung von Romanvorlagen für Drehbücher und umgekehrt. In der wesentlich komprimierteren Dialogform des Films steckt das Potential für Romanautoren, etwas über das Einschmelzen, Streichen und Ausdampfen der Essenz eines Stückes zu lernen.

    In Erfahrung zu bringen, was das minimalste Grundgerüst für ein Buch ist, bei dem der Leser noch der Handlung folgen und die Motivationen der Figuren nachvollziehen kann. Es bietet sich an, auf diesem Fundament noch zusätzliche Handlungsstränge und ausgedehntere Dialoge zu konzipieren. Der Vorteil liegt darin, bei der Gefahr von übermäßigen und nicht für die Handlung und Personenentwicklung relevanten Geschwätzes, jederzeit auf den harten Kern der Gespräche einen Blick werfen zu können. Daraus lassen sich Rückschlüsse darüber ziehen, wie viel Relevanz nachträglich hinzugefügte Passagen haben und ob sie streichbar oder eine bereichernde Erweiterung sind.

    Umgekehrt kann man vom Roman ausgehend gut betrachten und nachvollziehen, wie das Streichen nicht nur von Dialogzeilen, sondern häufig ganzen Szenen, Passagen und Charakteren, sich auf die Schlüssigkeit und Dramaturgie eines Films auswirken. Dieser zweite radikale Kahlschlag, nachdem der Autor vor Veröffentlichung seines Werks bereits drastisch Wortsubstanz reduzieren musste, komprimiert die Handlung nochmals zu kleineren, überschaubareren Teilen.

    Da das viel gemiedene Töten dessen, was man liebt, gar nicht oft genug glorifiziert und geübt werden kann, ist diese eher unbekannte Übungsvariante fast noch lehrreicher als die Erweiterung eines, bereits im Vergleich zur Romanvorlage drastisch reduzierten, Drehbuchs. Das kreative Erarbeiten fällt leichter als das mit negativen Assoziationen verbundene Streichen. Aber wie so oft ist das, was nur mit Widerwillen und unter Überwindung getan werden kann, das Essentielle, das einen voran bringt.

    Daher würde ich dem Übungsstreichen den Vorzug vor der Ausschmückung eines Drehbuchs hin zum Roman geben. Man wird als Romanautor auch eher selten in die Situation kommen, verzweifelt nach mehr Handlung, Seiten und Szenen zu suchen, sondern sich im Gegenteil mit der Selektion schwer tun.

    Auch lassen sich durch den zusätzlichen optischen Anreiz bei der Beschreibung von Charakteren und Umgebungen die Ergebnisse von Übungsaufgaben besser einschätzen. Wenn eine Nachvollziehbarkeit und ein Widererkennen in den Beschreibungen der Schauspieler, Umgebungen und Personen gegeben sind, hat man gute Arbeit geleistet. Ist hingegen anhand des Geschriebenen kein Wiedererkennen möglich, weiß man, wo der Korrekturstift anzusetzen ist. Es offenbar sich auch, in welchen Bereichen die meisten und gravierendsten Fehler auftreten und wo man Nachholbedarf hat.

    Da Dialoge bei Romanen eine zentrale Rolle spielen, ist es verwunderlich, dass es nur sehr wenige Bücher gibt, die sich ausführlich diesem Thema widmen.

    Im Gegensatz zu reinen Schreibratgebern sind die Übungsoptionen, die sich auftun, wesentlich umfangreicher. Gute Schreiblehrer, Regisseure, Drehbuchautoren und Lektoren könnten in diesem, noch dazu weitgehend unberührten, Themenfeld breite Anwendungen und didaktische Konzepte entwickeln.

    Mit Drehbuch und Romanvorlage ausgestattet dürften sich sowohl für Drehbuch- als auch Romanautoren gänzlich neue Blickwinkel, Möglichkeiten und Kompetenzerweitungsoptionen auftun. Diese fächerübergreifende und nutzbringende Lernvariante könnte sowohl in der Ausbildung von Kulturschaffenden und auf Universitäten als auch in Seminaren für kreatives Schreiben breitere Anwendung finden. Der Synergieeffekt und die Horizonterweiterung dürften beträchtlich ausfallen.

     

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