Bücher mit dem Tag "romandebüt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "romandebüt" gekennzeichnet haben.

29 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Daniel darf an seinem Geburtstag mit seinem Vater zum Friedhof der vergessenen Bücher. Nicht einmal seiner Mama darf er erzählen, wo sie hin gehen. Der >Friedhof< ist ein großes Haus wo ein Mann jedes Buch sammelt das es gibt, denn jedes Buch hat eine Seele und den Wert, dass man es aufbewart. Daniel sucht sich ein Buch mit dem Titel >Der Schatten des Windes< aus und es wird sein Leben für immer verändern. Er will mehr von dem Autor haben, aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens und alle Spuren verlaufen irgendwan im Sand. Bei einem blinden Mädchen wird er als Vorleser engagiert und auch sie zieht das Buch in ihren Bann. Er lernt die unterschiedlichsten Leute kennen und immer wieder tauchen Fetzen aus dem Leben des Autors auf und auch sein Leben wird immer wieder bedroht. Einer der besten Romane der letzten Jahre und ein großartiges Buch!

  2. Cover des Buches Der Name des Windes (ISBN: 9783608938159)
    Patrick Rothfuss

    Der Name des Windes

     (1.954)
    Aktuelle Rezension von: Rosenthal

    Schön geschrieben, faszinierende Welt, doch eigentlich passiert nicht viel.... 

    Als Rückblick eingebettet in eine spätere Geschichte, schlägt sich der junge Kvothe eine Weile als Schauspieler, Dieb und Strassenkind durchs Leben und wird schließlich an der Universität der Arkanen Künste, also Magie aufgenommen. Dort gerät er immer wieder mit einigen Professoren und Mitstudenten aneinander. Ein klein wenig Harry Potter, nur an einer Universität.

    Schön geschrieben ist das Buch besonders die Welt der Zauberei, weche physikalisch etwas greifbarer beschrieben ist, als in vielen anderen Büchern, wo sie einfach da ist und dann wieder nicht (Ganz grauenhaft in der Hexer). Oder eben nicht näher erklärbar durch Worte  ausgelöst wird. "Murmel murmel" = Feuerball.

    Der öfters gelesene Vorwurf, Kvothe sei zu "overpowered", er könne also alles besser, als seine Mitmenschen, stimmt. Aber: seine Fähigkeiten werden aber durch seine Biografie erklärt (Er lügt gut, weil er Straßenkind und Schauspieler war). Außerdem:  Er ist ja der Held der Geschichte. Klar ist er besser, als irgendwelche Nebenfiguren.

    Der zweite Vorwurf an diesem Buch ist, dass nicht viel passiert. Da ist tatsächlich etwas dran. Kvothes Leben an der Universität plätschert so dahin. Die Geschichte hat in dem Sinne keine high stakes, also keine Gefahren, denen man nicht entrinnen kann. Außer der, die Kvothe selbst hervorruft und die teilweise vermeidbar gewesen wären. (Er ärgert absichtlich einen Professor und verletzt ihn mit einem Zauber und wird bestraft. Er nimmt eine Kerze mit in die Bibliothek und bekommt Hausverbot usw.) 

    Mich stört das eigentlich nicht. Ich mag auch Bücher, wo es nicht immer Schlag auf Schlag geht oder die ganze Welt in Gefahr ist, dennoch ist der Vorwurf nicht unberechtigt.

    Schön fand ich z.B. ist die ausführlichst beschriebene Reise in die Berge. Kvothe sucht lange nach einer Geldverleiherin, leiht sich Geld, er kauft ein Pferd, verhandelt lange um den Preis. Sein Proviant besteht aus diesem und jenem. Er reitet mal schnell, mal langsam, um das Pferd zu schonen. Er reitet durch diese und jene Gegend. Überquert Flüsse, macht Pausen. Er trifft einen Bauern und tauscht das Pferd gegen tausend kleine Sachen. 

    Am Ziel dann gibt es nach langer Recherche eine Auseinandersetzung mit einem Drachen. Eigentlich das Spannungs-Highlight des Buches... Aber jetzt, wo die tatsächliche Action ansteht, ist alles ebenso langwierig beschrieben, wie zuvor in dem atmosphärischen Teil. Man langweilt buchstäblich an der actionreichsten Stelle (zumindest etwas). Einfach, weil alles zu umständlich und zu detailversessen ist. Da wünsche ich mir in dem Buch etwas mehr Zack auf Zack... Den zweiten Band werde ich allerdings auch lesen.

  3. Cover des Buches Nebelring - Das Lied vom Oxean (ISBN: 9781503074071)
    Anna Moffey

    Nebelring - Das Lied vom Oxean

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy_Em_Rose

    Nebelring war mein erstes Buch von einem Selfpublisher.

    Ich war von Anfang an direkt in der Geschichte drin und fand den Weltenaufbau super.

    Besonders gut hat mir gefallen das es sich hier nicht um eine typische Fantasy Geschichte handelt, mit Elfen, der typischen Magie und Drachen, sondern eben Magie durch eine ganz andere Art und Weise gewirkt wird.

    Ich bin sehr gespannt wie die Geschichte noch ausgehen wird.


  4. Cover des Buches Die Liebenden von der Île de Ré (ISBN: 9783746631714)
    Gabriele Jaric

    Die Liebenden von der Île de Ré

     (37)
    Aktuelle Rezension von: marimirl
    Inhalt:

    Charlotte, auch Charlie genannt, kehrt nach einer bitteren Enttäuschung in der Liebe von Amerika zurück in ihre Heimat Frankreich. Dort dreht sich alles um die zerstrittende Verwandschaft. Die deutschen und die französischen Großeltern Charlies sprechen nicht mehr miteinander, doch verraten Charlie den Grund dafür nicht. Dieser liegt bereits lange zurück. Auf der Suche nach einer neuen Lieben und den Geheimnissen ihrer Familie begleiten wir Charlie in einer harmonischen Atmosphäre auf einer französischen Insel.

    Meine Meinung:


    Erwartet habe ich von dem Buch die Aufdeckung eines mysteriösen Familiengeheimnisses. Anfangs dreht sich nur wenig darum, da Charlottes Trennung von Jackson und seiner Tochter im Vordergrund steht bzw. ihre Rückkehr in die Heimat. Ziemlich schnell holt sie Julie, die Tochter, zu sich nach Frankreich und verbringt mit ihr gemeinsam sehr viel Zeit. Julie ist wirklich ein sehr süßes Mädchen und hat die Geschichte sehr gut aufgelockert.

    Schließlich beschäftigt sich Charlie immer mehr mit ihrer Familie und deren Vergangenheit, um den Grund für den Streit herauszufinden. Ich hätte mir das alles ein bisschen verstrickter und aufregender vorgestellt als es dann tatsächlich war. Verwirrend sind die vielen Verwandten, die ich lange nicht namentlich zuordnen konnte. Außerdem löst sich das Rätsel hauptsächlich in langen Gesprächen, die ich teilweise etwas mühsam fand.

    Charlie ist ein sehr interessanter und sofort sympathischer Charakter. Doch abgesehen von ihr lernt man kaum jemanden richtig kennen. Ein großer Pluspunkt des Buches ist die besondere Atmosphäre, die es versprüht. Ich wäre so gerne auch auf der Insel.

    Das Buch hat mir gut gefallen, hatte aber auch seine Längen. Dennoch kamen einige Themen meiner Meinung nach zu kurz wie zum Beispiel Charlies Freundschaft zu Jana. Für meinen Geschmack hätte man aus der Geschichte viel mehr machen und mehr Spannung einbauen können. Denn von der Idee her hat sie mir sehr gefallen.
  5. Cover des Buches Ein allzu braves Mädchen (ISBN: 9783492304863)
    Andrea Sawatzki

    Ein allzu braves Mädchen

     (100)
    Aktuelle Rezension von: evafl

    Eine junge Frau wird verstört und frierend in einem Waldstück gefunden. Da sie sich nicht erinnern kann, wer sie ist, woher sie kam, etc. kommt sie in die Psychatrie. Ist aber auch alles, was sie der Psychiaterin erzählt, wirklich wahr? Oder erfindet sie Sachen?

    Ja, ich war wirklich sehr gespannt auf den Roman von Andrea Sawatzki, keine Frage. In der Presse hatte ich schon mal davon gehört bzw. gelesen, nun fand ich es toll, das Buch so schnell schon lesen zu können. Und ich war hier auch wirklich schnell, denn das Buch hat mich so dermaßen auf die Folter gespannt, dass ich es am Mittwoch abend angefangen hatte und schon Samstag ausgelesen hatte. 

    Das Buch ist in recht kurze Kapitel eingeteilt, anfangs haben die Kapitel teilweise nur ein, zwei Seiten, später dann durchaus schon mal vier bis fünf Seiten - aber dennoch sind sie nicht wirklich lang. (Was mir immer sehr entgegen kommt, wenn ich abends lese.) Vom Stil her war alles sehr gut ausgeführt, aber auch nicht zu ausführlich. Ich fand es unheimlich spannend zu lesen, wie sich hier die Puzzle-Teile zusammen setzen, man vom Leben der jungen Frau erfährt.

    Ich finde das Roman-Debüt von Andrea Sawatzki sehr gelungen, ich mochte sie auch als Tatort-Kommissarin recht gerne, generell finde ich sie eine tolle Schauspielerin und Person. Sonst lese ich ja eigentlich eher weniger Sachen, bei denen es auf irgendwelche psychologischen Erkenntnisse etc. ankommt, hier war ich aber sehr davon angetan, warum kann ich gar nicht genau sagen...

    Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

  6. Cover des Buches Draconium - Im Bann des Drachen (ISBN: 9783736300651)
    Vera Frost

    Draconium - Im Bann des Drachen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: susanneC
    Ich steige mit Tila, der kriegerischen Elfe in eine Geschichte ein, die mich mehr und mehr in ihren Bann gezogen hat. Tila trifft auf Kayra, den Winddämon, der nach einem ganz besonderen Drachen sucht. Damit startet eine abenteuerliche Reise zweier Heimatloser, die gegensätzlicher nicht sein könnten. 
    Am Anfang schweift die Autorin mit vielen gefühlvollen Metaphern, in einer sehr bildhaften Sprache vom Fortschritt der Geschichte ein wenig ab. Dadurch trifft mich ein Wechsel der Orte und Ereignisse etwas plötzlich, doch mein Herz bleibt bei ihren Figuren.
    Ich leide so sehr mit Kayra, der sich verflucht fühlt und Tila, die ihre Familie vermisst. Mehr als einmal hat mir ihr Schmerz das Herz zerrissen. 
    Ihre gemeinsame Suche nach dem Drachen wird zunehmend zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Kayra droht sich selbst zu verlieren und Tila versucht alles, ihn zu retten. Böse Mächte wollen den Winddämon auf ihre Seite ziehen und nur die zarten Bande der Liebe scheinen es verhindern zu können. 
    Gerade, als es nach einem guten Ende aussieht, tritt ein mächtiger Gegner auf den Plan und Kayra scheint für Tila verloren.
    Diese Buch schreit nach einer Fortsetzung, ich möchte unbedingt wissen, ob der Fluch zu bannen ist und ich mich wieder in Kayras schönen Augen verlieren kann.
    Vielleicht trägt der Wind ja meinen Wunsch zur Autorin und die Hüterin des Drachentempels weiß eine Lösung!
  7. Cover des Buches Der weiße Tiger (ISBN: 9783406715099)
    Aravind Adiga

    Der weiße Tiger

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Erzählt wird die Geschichte von Balram, der in einer der untersten Kasten des Landes aufwächst. Obwohl er gut in der Schule ist, wird er nach ein paar Jahren von der Schule genommen und muss arbeiten gehen, weil die Familie Geld braucht. Mit Intelligenz und Hartnäckigkeit schafft er es Fahrer des reichsten Mannes im Ort zu werden. Mit dessen Sohn verschlägt es ihn irgendwann nach Dehli und Balram entdeckt eine für ihn völlig neue Welt. Drogen, Alkohol, Sex… aber vor allem erkennt er, dass er als Diener niemals eine Chance haben wird ein besseres und unabhängiges Leben zu führen und so beginnt er Pläne zu schmieden…

    Aravind Adiga erzählt hier einen Roman in Briefform. Den Adressaten finde ich fragwürdig, aber nun gut. Sein Schreibstil ließ sich flüssig lesen und konnte mich fesseln. Mit Witz, Charme und durchaus unmoralisch schildert er mit diesem Roman ein vermutlich recht realistisches Bild Indiens und verschafft dem Leser tiefe Einblicke in die Kultur und Denkweise des nach wie vor am Kastensystem festhaltenden Systems. Ich habe mit viel Interesse den durchaus unmoralischen Aufstieg dieses armen Jungens verfolgt und konnte mich trotz der Art und Weise mit der er seinen Aufstieg schafft für ihn freuen. Diese indische Version des amerikanischen Traums kann ich absolut empfehlen! 

  8. Cover des Buches Das Bild der Zeit (ISBN: 9783941935198)
    Ruprecht Günther

    Das Bild der Zeit

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Kapitel94

    Nach Freaky Friday und anderen diversen Disney-Filmen, in denen Mutter und Tochter oder Freund und Freundin die Körper tauschen und die komplette Handlung eher einer Komödie gleicht, fand ich es sehr spannend, einmal eine ernstere Auffassung dieser Zauberei zu lesen. Das Bild der Zeit beinhaltet zwar nur wenige lustige Szenen, fokussiert dafür aber eher auf die Frage nach Identität (Kann ich trotzdem ich selbst sein, obwohl ich in dem Körper eines anderen stecke?) und wahrer Kunst (kann man den Wind, die Macht, die Zeit malen?).

    Es ist das Jahr 2010: Sigi, ein begabter, aber weniger erfolgreicher Maler, und sein Freund Karl-Heinz, ein Antiquitätenhändler, tauschen ihre Körper nachdem sie sich über ihr eigenes Leben beklagt haben: wie viel schöner wäre es doch, wenn sie einmal in die Haut des anderen schlüpfen könnten? Ein Zaubererassistent hört diesen Wunsch und führt sie in einen abgelegenen Keller. Dort ergreift Maria Mulambo, der Geist einer früheren Hexe, Besitz von seinem Körper und tauscht die Seelen der beiden Freunde aus. Eine Woche müssen sie unter der Identität des anderen auskommen, erst dann können sie sich zurückverwandeln.

    Am Anfang sind Sigi und Karl-Heinz etwas geschockt und finden sich nur schwer in ihr neues Leben ein, doch je mehr Zeit verstreicht, desto einfacher fällt es ihnen. Nach nur wenigen Tagen gehen sie in ihren neuen Rollen förmlich auf: Karl-Heinz verkauft Sigis Bilder für eine Unmenge an Geld; für die Summe, die die Bilder auch wirklich wert sind, aber die Sigi nie gefordert hat, und sein Freund macht dafür in seinem Antiquitätenladen bessere Geschäfte als Karl-Heinz selbst schaffte. Während Sigi jedoch anfängt seine Frau und sein altes Leben zu vermissen, findet sein Tauschpartner immer mehr Gefallen am Leben des Malers – endlich hat er eine Frau, die ihn scheinbar liebt, an seiner Seite und kann mit den Bildern seines Freundes ein Vermögen machen. Die Woche nähert sich dem Ende, doch nur noch einer möchte in seinen alten Körper zurück. Könnten Sigi und Karl-Heinz auch in ihren neuen Leben glücklich werden?

    Zur gleichen Zeit im Jahr 1941 steht Kamila im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist eine Polin, die als Arbeiterin in einer deutschen Fabrik Feldstechergehäuse für die Soldaten anfertigen muss. Zwischenzeitlich muss sie außerdem als Begleitung und vielleicht sogar Inspiration für den anwesenden Doktor dienen, in dem sie ihm, während er seiner Arbeit nachgeht, Gesellschaft leistet.

    Die Geschichte, die hinter Das Bild der Zeit steckt, fand ich sehr spannend, doch war es teilweise etwas schwer zu durchschauen, in welchem Verhältnis die Charaktere zueinander stehen. Auch der Spannungsbogen beginnt erst recht spät im Buch, sodass alle offenen Verknüpfungen auf nur ein paar Seiten erklärt werden. Hier habe ich mich dabei ertappt, wie ich die ein oder andere Seite noch einmal lesen musste, um die verschiedenen Beziehungen der Charaktere untereinander auch richtig zu verstehen. Für mich hätte das Buch ruhig noch fünfzig Seiten länger sein können, auf denen der Autor die unterschiedlichen Verbindungen mehr im Detail beschreibt.

    Die Darstellung der Charaktere und die der Magie fand ich allerdings sehr gut gelungen. Keine Person im Buch glich einer anderen – jede hatte seine eigenen Wesenszüge und Eigenheiten. Auch wie der Autor das Thema Zauberei im Buch eingebunden hat, fand ich gelungen. Hier und da habe ich beim Lesen überlegt, ob es diesen geheimnisvollen Keller wirklich gibt oder ob nicht doch irgendwo auf der Welt eine Person lebt, die solch einen Zauber vollführen könnte. Das Bild der Zeit ist ein Drama, aber auch Fantasy-Roman, der seine Leser fordert und an bestimmten Stellen zum Nachdenken anregt.

  9. Cover des Buches Die Reise der Amy Snow (ISBN: 9783548289809)
    Tracy Rees

    Die Reise der Amy Snow

     (288)
    Aktuelle Rezension von: LesendeNikki

    Amy Snow ist eine wundervolle Geschichte zwischen zwei Freundinnen aus verschiedenen Schichten. Als Aurelia frühzeitig verstirbt wird es für Amy nicht leichter. Doch ihre beste Freundin hat vorgesorgt und führt sie zu Menschen die ihr ans Herz wachsen. Ich muss zugeben, an einer bestimmten Stelle der Reise zieht sich die Geschichte etwas (Bath) doch das ist meine persönliche Meinung. Besonders gefielen mir die Rückblicke, wenn Amy über ihre Zeit mit Aurelia im Herrenhaus nachdenkt, auch wenn nicht alle Zeiten dort schön sind. Die anderen  Charakter sind gut beschrieben und Amy wächst auch mit jeder neuen Herausforderung, die ihren Weg kreuzen. 

    Es ist ein Buch zu dem man sich in eine Decke kuschelt und einen Tee trinkt um sich dann auf den Weg durch England zu machen. Für diejenigen, die Geschichten aus dem viktorianischen Zeitalter und romantische Abenteuer mögen ist das Buch super.

  10. Cover des Buches Als das Böse kam (ISBN: 9783423263399)
    Ivar Leon Menger

    Als das Böse kam

     (340)
    Aktuelle Rezension von: Buecherkopfkino

    Ivar Leon Menger habe ich zufällig auf der Frankfurter Buchmesse 2023 gesehen und da sein Debüt sowieso bereits lange auf meiner Wunschliste stand, musste dieses Buch natürlich bei mir einziehen. Vor der FBM23 habe ich mir zwar auch bereits angeschaut welche Autor*innen ich sehen möchte, aber irgendwie war mir nicht bewusst, dass Ivar Leon Menger auf der FBM sein würde. Fast zum Schluss habe ich ihn dann entdeckt, habe mir sein Buch geschnappt und bin ihm gerannt für ein Autogramm und ein Foto. :) Habe es geschafft. 

    Seitdem lag das Buch dann aber leider auf meinem SuB. Vor der LBM24 wollte ich es dann unbedingt noch lesen und hatte die Hoffnung ihn erneut zu treffen. Leider waren wir dafür dieses Jahr zu spät. :/ 

    Zurück zum Buch: Es ist so spannend heraus zu finden was es mit der Familie auf der Insel auf sich hat, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Der flüssige Schreibstil (und auch der Buchsatz) macht es sehr einfach nur so durch die Seiten zu fliegen und genau das habe ich getan. Innerhalb eines Tages hatte ich das Buch durch und das passiert mir selten. Normalerweise bin ich eher eine langsame Leserin. 

    Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und auch wenn man sich bei Juno denkt "Was machst du denn da?" passt es zu ihrem Alter und weitestgehend zu ihren Erfahrungen beziehungsweise Umfeld. Die Sieben Gebote in der Geschichte geben ebenfalls eine besondere Atmosphäre. 

    Fazit: Ein wirklich sehr gelunger Debüt von Ivar Leon Menger, der eigentlich bis zu sinem ersten Buch als Autor und Regisseur für Hörspielserien, Werbetexter und Grafikdesigner tätig war. 5/5 für "Als das Böse kam" und ich bin auf seine weiteren Bücher sehr gespannt. 


    Ich möchte unbedingt noch erwähnen, dass er auch ein Podcast hat, der "Meine schlimmste Lesung" heißt, in dem er selber über sein Autorleben spricht, aber auch seine Gäste. Sehr empfehlenswert, lustig und spannend, vorallem wenn man Autor*in ist oder werden möchte. ;) 

  11. Cover des Buches Deadline (ISBN: 9783442485291)
    Renée Knight

    Deadline

     (185)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    …das könnte durchaus spannend sein, ist es hier aber wirklich nicht. Und was daran laut einer Zeitschrift „großartig“ sein soll, erschließt sich mir wirklich nicht.

    Der Leser wird gleich mitten ins Geschehen geworfen. Bei Charlotte taucht plötzlich ein Buch im Schlafzimmer auf und sie muss beim Lesen schockiert feststellen, dass es von ihr selber handelt – und von einer Geschichte in ihrem Leben, die zwanzig Jahre zurück liegt und über die sie noch nie mit jemanden gesprochen hat. Wie kann dieser unbekannte Autor davon  wissen? Und wird dieser Roman wirklich mit ihrem gewaltsamen Tod enden?

    Es gibt nicht nur zwei verschiedene Zeitebenen, sondern auch noch die Perspektive des Autors dieses Buches sowie auch von  Charlottes Sohn Nicholas und der Ehemann Robert.

    Man hätte durchaus aus dieser Story etwas machen können – aber es ist alles düster, langatmig und mit viel Hin-und Her beschrieben. Da konnte einfach keine Spannung aufkommen…zumindest mal bei mir nicht.

    Es geht auch zwischendurch recht wirr durcheinander - also nichts mit Raffinesse und atemlosen Lesen….mag sein, dass es anderen gefiel, aber ich mag dafür wirklich nicht mehr als zwei Sterne geben.

     

     

  12. Cover des Buches Rattentanz (ISBN: 9783548283937)
    Michael Tietz

    Rattentanz

     (168)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Ich habe schon mehrere Bücher darüber gelesen, wie die Menschheit durch Stromausfall wieder in die Steinzeit katapultiert wird und Plünderungen, das Gesetz des Stärkeren, Mord und Totschlag herrschen und einige Menschen versuchen, ihre Werte beizubehalten und dennoch zu überleben  (z.B. Blackout, the Stand). Dieses Buch ist mit seinen über 800 Seiten das zweitdickste. 

    Sehr spannend, sehr erschütternd und sehr erschreckend. Die Menschen verrohen sehr schnell  und hätte man zu Coronazeiten den Kampf um Klopapier nicht miterlebt, würde man nicht glauben, dass die Menschen so schnell in puren Egoismus verfallen. Aber auch wenn das Buch die menschlichen Abgründe, den Schrecken, die Angst vor Vergewaltigung, Mord oder Verhungern und die Trauer um Kinder, Enkel, Familie und Freunde schildert, so ist es auch dennoch mit Humor geschrieben. Und es gibt immer wieder Hoffnung. Das Buch schreckt auch nicht davor zurück, zu zeigen, dass nicht nur böse Menschen die Oberhand gewinnen, sondern auch, wie Menschen mit Anstand und Moral in ihrer Verzweiflung im Kampf um´s Überleben töten, (fremde) Kinder zurücklassen oder zu Kannibalen werden. Alles in allem ein wahrer Pageturner und am Ende möchte man das Buch gar nicht weglegen, weil einem der Abschied von den Figuren, die man in ihrer schwersten Zeit begleitet hat, schwer fällt. 

    Zur Handlung : Flugzeuge fallen vom Himmel und es gibt keine Möglichkeit, Rettungsdienste und Feuerwehr anzurufen, da alle Telefone tot sind. Nach und nach dämmert es den Menschen im kleinen Dorf Wellendingen, dass der Strom ausgefallen ist. Keiner weiß, wann er wieder da ist. Was tun mit all den Leichen vom Flugzeugabsturz auf dem Acker ? Sie raufen sich zusammen und versuchen eine Lösung zu finden, damit keine Seuchengefahr entsteht oder das Grundwasser vergiftet. Eva, eine Krankenschwester arbeitet in der nächstgrößeren Stadt und erlebt, wie auf der Intensivstation alles drunter und drüber geht. Durch viele Verletzte (Ampeln fallen aus etc.) herrscht Chaos und im Laufe der nächsten Tage sind auch die Notstromgeneratoren alle. Sie versucht so lange wie möglich die Stellung zu halten und dann zu ihrer kleinen Tochter nach Wellendingen zu gelangen. Dies wird u.a. durch marodierende Banden erschwert. Ihr Mann ist z.Z. auf Geschäftsreise in Schweden und erlebt dort, wie alles zusammenbricht. Keiner ahnt, dass der Strom weltweit ausgefallen ist und so hofft man zunächst auf Hilfe von außerhalb. Die Geschichte hat mehrere Haupthandlungsstränge : Die Dorfbewohner, Eva, ihr Mann und "die Bösen". Immer wieder erschreckend, wie schnell letztere die Oberhand haben und brutal und ungestraft rauben, morden und vergewaltigen.

    Besonders beeindruckt hat mich, wie der Autor das Stimmenhören eines Schizophreniepatienten schildert. Da ich in der Psychiatrie arbeite finde ich das durchaus realistisch, denn es gibt Patienten, die das so beschreiben. Auch das Delirium ist treffend beschrieben, denn auch der Alkohol ist irgendwann alle oder geplündert. Ich mag auch die Art, wie er die Charaktere beschreibt und trotz nur weniger Worte tun sich Abgründe auf oder man ist sofort im Bilde. z.B. S. 19 " Aber man mußte ihr immer wieder sagen, was, wann und in welcher Reihenfolge zu erledigen war. Auch im Bett." oder S.33  " Im Gegensatz zum größten Teil seiner Umwelt war er zutiefst davon überzeugt, dass er das war, was gemeinhin als toller Hecht bezeichnet wurde."

    Alles in allem ein gelungenes Buch, sehr erschreckend und traurig, aber es zeigt auch, was man mit Zusammenhalt und Rückbesinnung auf alte Werte erreichen kann. 

  13. Cover des Buches Omama (ISBN: 9783552072015)
    Lisa Eckhart

    Omama

     (94)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Einige von Euch kennen möglicherweise die polarisierende österreichische Kabarettistin Lisa Eckart, die mit ihrem bissigen, verkopften, in überheblicher Attitüde präsentierten Programm schon einige Male für einen veritablen Skandal verantwortlich war. Im Jahr 2000 hat sie ein Buch über ihre Großmutter geschrieben. Da ich Bücher von Skandalnudeln und anderen krawallgebürsteten AutorInnen immer erst lese, wenn der Hype und die Kritik abgeebbt sind, um mir abseits des Getöses dann völlig unbeeinflusst eine Meinung zu bilden, ging ich nun zwei Jahre später völlig entspannt und naiv unwissend an diese Aufgabe und war sehr neugierig.

    Was soll ich sagen, der Roman ist wie die Kabarett-Kunstfigur: intellektuell etwas verschwurbelt, das Lesepublikum mit subtilen Grauslichkeiten im Stakkato schockierend, bissig, bösartig und sprachlich ansprechend, zusammenfassend sehr österreichisch. Lediglich in der Dramaturgie ist noch gehörig Luft nach oben, aber das ist eben auch der Unterschied zwischen dem szenischen Kabarett und der Belletristik in Form eines Romans. Da sollte sie in Folgewerken noch einiges aufholen.

    Es geht also um die Omama der Autorin von der Jugend bis in die heutige Zeit, und eines ist mir schon im Prolog aufgefallen, schriftlich fabulieren kann die Eckart durchaus. Köstlichst dieser bis in die Absurdität getriebene Kampf von zwei Großmüttern (väterlicherseits und mütterlicherseits) um die Enkelin:


    Nach der Niederkunft entspinnt sich deswegen stets ein grausames Ringen um die Vorherrschaft. Bereits im Kreißsaal raufen die beiden um das frisch geworfene Menschlein wie welke Weiber um den Brautstrauß. Wer darf es als erste halten? Das erschöpfte Muttertier liegt fernab des Kreidekreises und muss ohnmächtig mit ansehen wie sich zwei todgeweihte Damen auf das junge Leben stürzen und es zu zerreißen drohen. […]
    An Feiertagen wird der Enkel in Präsente eingemauert und mit Backwerk vollgestopft, bis die überspannte Haut transparent wird. […]  Der Biorhythmus eines Kindes erholt sich schwer von den Wochenenden, an denen es so sehr verwöhnt wird, dass es bereits an Missbrauch grenzt. Zumal Großmütter bevorzugt auf kulinarische Kriegsführung setzen.


    Nach der Einleitung beginnt die Geschichte mit der schweren Jugend der Großmutter gleich nach dem zweiten Weltkrieg, als die Russen in der Steiermark einmarschieren: das Dorf im Nirgendwo, die ländliche Gesellschaft, die recht gefühlskalten und gewaltbereiten Eltern, die wunderschöne Schwester und die nicht akzeptierte, hässliche, aber sehr kluge Großmutter.

    Schon in dieser Phase treibt Eckart manchmal ihre Erzählweise ein bisschen auf die Spitze, indem sie ihr Werk auf hyperintellektuell bürstet und sich in ihren eigenen Fremdwort-Satzkonstrukten verschwurbelt. Manchmal wird auch absichtlich Verwirrung zwischen den beiden Schwestern gestiftet, indem sie einfach nicht genau benannt werden. Zudem wendet sie eine Nuance zu viele Abschweifungen an, die ich mitunter nicht im Vergaloppieren der Erzählkunst, sondern im gewollten, Intellektualisieren verorte. Mehrere österreichische Eigenheiten, Bezüge und Wörter, beziehungsweise Wortremixe werden eingeführt, was mich vermuten lässt, dass der Roman möglicherweise nicht immer ganz so gut für den deutschen Markt geeignet ist und zumindest eine Affinität zu Österreich erfordert.

    Des Öfteren haut die Autorin dann aber auch wieder extrem grandiose Analysen raus.


    Diese Leute sind roh, das waren sie schon immer. Ich habe es im Krieg erlebt. Aber ich dachte, sie hätten gelernt. Kurz hatte es tatsächlich den Anschein. Schnell aber sind sie von Neuem verroht. Und diese Verrohung ist noch weitaus gefährlicher als die urstämmige Rohheit. Sie haben von der Vernunft gekostet und sie wieder ausgespuckt, weil sie ihnen nicht geschmeckt hat.
    Ich vermisse die Zeiten, als man nur um Fakten stritt. Als es nur um Wahr und Falsch und nicht um Gut und Böse ging. […] Es gab den Klugen und den Dummen. Dem Dummen wurde Einhalt geboten, indem man Lexika zur Hand nahm und sie ihm um die Ohren schlug. Der Dumme wurde widerlegt und nicht überzeugt. Weil im Recht zu sein, noch mehr als reine Ansichtssache war. Damals bestand die Streitkraft des Zänkers maßgeblich aus seinem Wissen, manchmal sogar aus seinem Verstand, niemals aber aus seinem Gefühl. Der, welcher die Welt nur fühlt, doch weder etwas denkt und weiß, ist zum Streiten gar nicht fähig. Er zieht schon siegreich in die Schlacht. Deshalb trägt er gar keine Waffen. Er kommt nur, um dem Feind zu künden, dass er bereits gewonnen hat.


    Ein bisschen robuster Humor und der Hang zu schweinisch grauslichen Szenen sind unbedingt erforderlich, um das Buch genießen zu können. Es wird bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen, gespieben (gekotzt), ein stinkendes Wettex (Putztuch) von der zukünftigen Schwiegermutter durch die Gastwirtschaft geworfen, von den Männern überall hingebrunzt (uriniert), lapidare Gewalt angewendet, ordinär gesprochen, beziehungsweise gestritten, sexuell tatsächlich sehr freizügig agiert und so weiter. Also LeserInnen, die sich sehr oft durch primitive ländliche Rustikalität sofort getriggert fühlen, sollten sowieso die Finger von diesem Roman lassen.

    Die Geschichte der Großmutter bis zur Heirat hat mir bis auf ein paar Einschränkungen gefallen, ich war überrascht, dass ich das Buch so gut fand. Ihr wisst, ich bin ja ein österreichisches, schlichtes Gemüt, zuerst aus dem Proletariat stammend und anschließend auf Land aufwachsend, das sich irgendwann zur Akademikerin hochgearbeitet hat, und deshalb hat mir der derbe, aber stark intellektualisierte Humor ausnehmend gut gefallen. Irgendwie erinnerte mich die Omama in den ersten beiden Teilen frappant an einen meiner Lieblingsschriftsteller: Reinhold P. Gruber: Aus dem Leben Hödlmosers, der möglicherweise sogar das Vorbild für diesen Roman war, denn alle Steirer und Restösterreicher, die Steirer verstehen wollen, haben diesen Roman früher gelesen.

    Leider entgleitet im dritten Teil, als die Gegenwart zwischen Großmutter und Enkelin thematisiert wird, der Plot und die chronologisch erzählenswerte Handlung vollends. In der Vergangenheit gibt es trotz der Abschweifungen noch so etwas wie eine interessante Geschichte mitzuteilen, aber nun nehmen die inflationären, philosophisch intellektuellen Exkurse, die irrelevanten, teilweise bis an Slapstick grenzenden Szenen derart überhand, dass sie die Geschichte zerstören.

    Großmutters nebenberuflichen Aktivitäten bei ihren Fahrten nach Ungarn und die Kreuzfahrt mit der Enkelin Eckard sind regelrecht absurd, beleuchten lediglich herbeigeschriebene, erfundene Konflikte und nicht wirklich die tatsächliche Beziehung zwischen den beiden. Fast mag man meinen, die Autorin scheut sich davor, ihre echte Verbundenheit zur Omama darzulegen, um sie unter dem Deckmantel: „Es ist kompliziert – eine Hassliebe“ zu verstecken und irgendwelche Gruselgeschichten zu erfinden, damit sie vor der Leserschaft emotional nicht die Hosen runterlassen muss. Der ganze dritte Teil ist derart szenisch zerhackt, dass er mir einfach nicht mehr gefallen hat. Solche Gedankensprünge mögen sehr gut ins Kabarett passen, für einen Roman sind sie gänzlich ungeeignet. Hier wurde meiner Meinung nach auf der Beziehungsebene sehr viel Potenzial verschwendet, da die Verbindung der beiden Protagonistinnen viel zu flach beschrieben wurde. So unnahbar wie die Kabarettistin auf der Bühne wirkt, so drückt sie sich auch in ihrem Erstling vor eigenen Gefühlen.

    Fazit: Trotz aller Kritikpunkte hat mir der Roman recht gut gefallen, für ein Debüt war er sogar richtig gut, wenn er für mich auch ein paar Schwächen in der Dramaturgie und Figurenentwicklung aufwies. Ich gebe meine Leseempfehlung mit mehreren Einschränkungen, die ich bereits in obigen Absätzen genau dargelegt habe. Wer das Kabarett von Lisa Eckart mag, wird wahrscheinlich auch Gefallen an der Geschichte finden. 3,5 Sterne wohlwollend aufgerundet auf 4

  14. Cover des Buches Der Club (ISBN: 9783036959726)
    Takis Würger

    Der Club

     (243)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Hans Stichler war fünfzehn, als kurz hintereinander beide Eltern verstarben und Tante Alex, Kunstprofessorin in Cambridge, sein Vormund wurde. Sie nahm ihn nicht zu sich, sondern schickte ihn in ein Internat, das hauptsächlich von versnobten Söhnen reicher Eltern besucht wurde. Einer der dort lehrenden Mönche erkannte Hans‘ Talent im Boxen, das bereits sein Vater zu dessen Lebzeiten gefördert hatte, und trainierte ihn heimlich weiter. Bald wurde aus dem schmächtigen Jungen ein routinierter Kämpfer, der sich zu wehren wusste. Nach seiner Zeit im Internat verschaffte ihm Tante Alex ein Stipendium für einen Studienplatz in Cambridge. Als Gegenleistung sollte er Mitglied im „Pitt Club“ werden, einem exklusiven Boxclub, dessen Mitglieder sich die „Schmetterlinge“ nennen, um sich dort umzusehen und evtl. verbrecherische Machenschaften aufzudecken. An der Uni verliebt sich Hans in Charlotte, eine geheimnisvolle junge Frau die etwas zu verbergen scheint - und deren Vater mit dem „Pitt Club“ verbunden ist … 

    Takis Würger, geb. 1985 in Hohenhameln/Niedersachsen, ist Redakteur beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel, für den er aus verschiedenen Ländern berichtete und für seine Reportagen zahlreiche Preise gewann. Im Alter von 28 Jahren ging er nach England, um an der Universität in Cambridge zu studieren und für den dortigen „Cambridge University Amateur Boxing Club“ im Schwergewicht zu boxen. Sein Debütroman „Der Club“ (2017) wurde sofort zum Bestseller und gehörte zu den fünf beliebtesten Romanen der unabhängigen deutschen Buchhändler im Jahr 2017. Takis Würger lebt in Berlin. 

    Dass sich der Autor in Cambridge auskennt und auch vom Boxen etwas versteht, ist in diesem Roman zu spüren. Er versichert jedoch, dass die Namen der Figuren und die erwähnten Institutionen nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben und die Geschichte frei erfunden ist. Dennoch kam bei mir beim Lesen das Gefühl auf, dass alles so gewesen sein könnte. 

    Der Schreibstil des Autors, mit einfachen knappen Sätzen, liest sich sehr angenehm und flüssig. In kurzen Kapiteln lässt er abwechselnd jeweils eine der Personen zu Wort kommen, sodass man ihre Gedanken und Gefühle besonders eindringlich erfahren kann. Jede der Figuren ist in seiner Eigenart gut erfasst und spielt eine, für den Fortgang der Handlung, wichtige Rolle. Die Spannung ist von Anfang an hoch, mal ist als Leser*in sofort im Bann der Geschichte, wozu die etwas düstere, geheimnisvolle Atmosphäre entscheidend beiträgt. Ein bisschen Liebe, etwas von einem Krimi und gut gelungene Box-Reportagen sorgen für Abwechslung und machen das Lesen zum Vergnügen.

    Fazit: Ein spannender Ausflug in die Welt der Elitären – Leseempfehlung von mir! 

  15. Cover des Buches 183 Tage (ISBN: 9783218009959)
    Ianina Ilitcheva

    183 Tage

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Ianina Ilitcheva ist eine Wiener Schriftstellerin, die Malerei und Sprachkunst studierte, was sich in ihrem vorliegenden ersten Buch auch sehr gut wiedererkennen lässt.

    Die Autorin hat sich einem Experiment der Isolation gestellt und wollte sehen, ob sie sich selbst findet, was es noch anderes gibt als Twitter, Social Media und Co.

    Allein die Aufmachung des Buches ist eine Kunst. Das etwas größere Format, die vielen Photografien von dem immer gleichen Garten mit den Veränderungen in den Monaten und die eigenen Zeichnungen und vollgekritzelten Notizzettel, die Einzug in diesen Versuch gefunden haben, sind wirklich toll.

    Gerade als kommunikativer, sozialer Mensch ist es natürlich besonders schwer auf sein soziales Umfeld zu verzichten. Und auch, wenn Ianina Ilitcheva die Regeln ein wenig lockerer genommen hat, musste sie feststellen, was der Mensch ist und was ihn ausmacht, was wir brauchen und wovon wir leben, was das Naturell des Menschseins eben auch bedeutet.

    Ich möchte gar nicht allzu viel zum Inhalt sagen, da die 183 Tage Isolation viel zu schnell gelesen sind, aber die vielen Gedanken, Zweifel und Gefühle der in Usbekistan geborenen Wienerin werden sehr deutlich. Man fühlt mit ihr, kann sie verstehen, ist eigentlich selbst froh, so ein Experiment nicht machen zu müssen.

    Eine interessante Sichtweise, die vielleicht nicht wirklich überraschend daherkommt, aber viel Mut bedarf. Einzig die handschriftlichen Zettel sind teilweise ein wenig mühsam zu entziffern. Doch irgendwie spiegelt auch das ihre Gemütsverfassung wider. Ein lesenswertes Buch!

  16. Cover des Buches Eric (ISBN: 9783898418935)
    Marco Monetha

    Eric

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Mein Name ist Eric Harmann. Ich bin sechsunddreißig Jahre alt, und ich habe heute meine Mutter verloren.
    Nein, das stimmt nicht. Verloren habe ich sie nicht. Sie wurde mir genommen. Brutal aus meinem Leben gerissen. Das allein ist schon schlimm, aber unerträglich macht es die Tatsache, dass ich weiß, wer es getan hat.«

     

    In den meisten Thrillern sind die Rollen nach bekanntem Schema verteilt. Da gibt es auf der einen Seite den Bösen, der furchtbare Dinge tut, und auf der anderen Seite die Guten, die ihn zur Strecke bringen wollen. Das hat man oft gelesen, mit den Guten mitgefiebert und dem Bösen im günstigsten Fall etwas Verständnis entgegengebracht.

    In diesem Buch ist das anders. Schon nach kurzer Zeit stellt man leicht irritiert fest, dass das gewohnte Schema nicht passt. Da geschehen abscheuliche Verbrechen und trotzdem wertet man nicht mit den gewohnten Maßstäben. Darf man Sympathie für Psychopathen empfinden? Es fühlt sich komisch an, ist aber sehr reizvoll. Und einfach gut gemacht!

     

    Dem Thriller-Fan fehlt hier nichts. Der Schauplatz der Handlung ist eine Kleinstadt in Norddeutschland, ein friedlicher Ort, dessen Idylle erschüttert wird. Die Protagonisten sind wirklich ungewöhnliche und faszinierende Charaktere, denen man sich durch Schilderungen auf zwei Zeitebenen nähert. Die Spannung ist durchgehend sehr hoch, hält Überraschungen bereit und das prickelnd ungute Gefühl, auf einen Höhepunkt zuzusteuern, von dem man keine rechte Ahnung hat, wie er aussehen wird. Das Ende passt perfekt und entlockt noch auf der letzten Seite ein „Wow“-Gefühl. Es soll ja Leser geben, die schon mal ein paar Seiten vorblättern… Tut es hier auf keinen Fall! Lasst euch überraschen! Ich werde auch nicht mehr zur Handlung erzählen, fangt an zu lesen und schaut, was passiert!

    Abraten möchte ich nur Lesern, die sehr sensibel und / oder moralisch besonders streng sind. Dieser Trip ist blutig und schwarz und führt nicht nur an menschliche Abgründe heran, sondern vermindert auf beunruhigende Weise die Distanz, die man zu ihnen sonst aufbaut.

     

    Fazit: Kein Thriller nach Schema F, aber gerade dadurch besonders reizvoll.

     

    »Da ist was dran. Aber wer weiß schon, wie so ein gestandener Psycho tickt.«

  17. Cover des Buches Florian Berg ist sterblich (ISBN: 9783351050221)
    Janko Marklein

    Florian Berg ist sterblich

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    INHALT: Florian Berg (der sterblich ist, weil er ein Mensch ist und alle Menschen sterblich sind) studiert im ersten Semester Philosopie in Leipzig. Groß geworden ist er in einem kleinen Nest im Bremischen, wo er zwischen Harry-Potter-Romanen und Forellenteichen die ganze Breite ländlicher Langeweile kennenlernen durfte. Die spannendsten Dinge hier sind der wöchentliche Bücherbus und der heimische Eisvogel. Selbst sein Verein zur Pflege der Umwelt in Dorf und Umgebung, den er mit ein paar Freunden gründet, verkommt zu einem ziellosen Haufen von Dorfjungs, deren Horizonte aus Prügeleien und LAN-Partys bestehen.

    Seine neuen Bekanntschaften in Leipzig sind die politisch sehr korrekte Line und ihr tumber Ex-Freund Stefan, mit dem er sich eine Wohnung teilt. Und dann ist da noch Anna, seine Logik-Tutorin, in die er sich ein bisschen verschossen hat und der er aus einem Bauchgefühl heraus bis nach Chile folgt und mit ihr an Studenten-Protesten teilnimmt.

    FORM: Der Roman ist in fünfzehn Kapitel gegliedert, die abwechselnd in Leipzig (später in Chile) und im Bremischen Wulsbüttel ein paar Jahre früher spielen. Janko Marklein (*1988) wählte für seinen Erstling einen nüchternen Schreibstil fernab aller künstlerischer Spielereien. Klare, disziplinierte Sätze, die alles beschreiben, nur nicht die Innenwelt der Charaktere. Die muss man sich als Leser schon selbst zusammenschustern und da fällt eine Tatsache ganz besonders auf: Florian Berg ist furchtbar antriebslos. Alle Figuren haben Ziele, und wenn es nur das Beschaffen des nächsten Joints ist. Florian hingegen lässt sich treiben, reagiert nur und hat ganz klare Defizite in Sachen Empathie, ein Phänomen, dass sich nicht nur in der westdeutschen Provinz beobachten lässt (wie es unpassenderweise im Klappentext steht).

    Marklein hat dieses Vor-sich-hin-Leben stilistisch ganz gut eingefangen, die Frage, die sich mir stellt, ist jedoch: Wozu soll ich das lesen? Ich spoilere mal etwas, indem ich verrate, dass sich Florian so gut wie nicht weiterentwickelt (der Entschluss, seiner Angebeteten nach Chile zu folgen, ist schon das Äußerste an Aktivismus). Zu einem guten Roman gehört doch aber auch, dass die Figuren eine Entwicklung durchmachen und am besten zu irgendeiner Erkenntnis kommen. Das war hier leider nicht der Fall. Es gibt im letzten Kapitel ein Gespräch, bei dem Florian so etwas wie eine passable Selbstbeschreibung liefert, das fand ich als finale Einsicht allerdings etwas dünn.

    FAZIT: Marklein hat viel Talent aber wenig zu erzählen – drei Sterne.

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

  18. Cover des Buches Tage mit Sam (ISBN: 9783442489954)
    Keith Stuart

    Tage mit Sam

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Norway01

    Das Buch war schon lange bei mir im Regal und immer wieder habe ich Zeit gebraucht oder war es nicht der richtige Moment. Ich wollte mir Zeit nehmen das Buch zu lesen… und es war absolut die richtige Entscheidung.

    Das Buch weicht ein wenig von dem ab, was ich normaler weise lese. Es ist eine bewegender Geschichte und eine wichtige zugleich. Es vermittelt viele Informationen zwischen den Zeilen, von denen unbeteiligte eventuell ansonsten nie etwas mitbekommen würden. Das Buch hat mich also in dem Sinne tief berührt und mich wirklich bewegt. Es war ein schöner Roman und auch zusätzlich ein absoluter lesenswerter mit einem schönen Unterton oder Message versteckt. Der schreibstil war sehr überzeugend und auch wenn ich manchmal ins Stocken gekommen bin, so lag das eher an den Themen die zwar leicht angesprochen wurden, dennoch aber auch zum nachdenken anregen.
    Auf eine andere Art und Weise ist dieses Buch für mich ein Highlight des Jahres und ein Buch, welches ich absolut und ausnahmslos empfehlen würde. Es ist nicht mein Lieblings Roman, denn es hatte für mich nicht den Wohlfühl-Roman Faktor und es ist auch kein intellektuelles buch, welches über Psychologie oder Fakten mir mehr Wissen mitgibt, dennoch ist es für mich ein wertvolles Buch und ich bin froh es damals eingepackt zu haben und mitgenommen zu haben. Es ist wirklich eine wunderschöne Geschichte! 

  19. Cover des Buches Eine Handvoll Rosinen (ISBN: 9783218009973)
    Daniel Zipfel

    Eine Handvoll Rosinen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecher

    Ludwig Blum arbeitet als Fremdenpolizist in Österreich. Täglich ist er mit den Schicksalen vieler Flüchtlinge betraut. Diesen Winter ist es besonders schlimm, da es in Österreich kaum noch Unterkünfte gibt und sie nicht wissen wo die Flüchtlinge übernachten sollen. Durch deine Arbeit lernt Ludwig Nehat kennen,  einen Afghanen, der mittlerweile als Dolmetscher arbeitet. Doch das ist nur sein offizieller Beruf, eigentlich ist er Schlepper. 

    Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Flüchtlingskrise aus Sicht eines Beamten und eines Schleppers zu schildern ist mir bis jetzt nicht bekannt gewesen und bringt dem Leser ganz neue Einblicke und Eindrücke. Die Zerrissenheit von Ludwig zwischen seiner Arbeit und den formalen Vorgaben und seiner Empathie mit den Geflüchteten ist fast körperlich spürbar.ein tolles, aber bedrückendes Buch - sehr empfehlenswert!

  20. Cover des Buches Projekt - Babylon (ISBN: B004OL2BIU)
    Andreas Wilhelm

    Projekt - Babylon

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Frank1
    Klappentext:

    Wage zu wissen!

    Im Languedoc verfällt ein Schäfer plötzlich dem Wahnsinn. Und drei Forscher geraten in Lebensgefahr, als sie der Lösung des Rätsels um eine geheimnisvolle Höhle in Südfrankreich immer näher kommen...

    Blitz und Donner über den Bergen des Languedoc reißen einen Schäfer aus dem Schlaf. In einer Felshöhle sucht er Schutz vor dem drohenden Unwetter – doch als er sie wieder verlässt, ist er dem Wahnsinn verfallen. Sofort wird das Gebiet um die Felsen abgesperrt und streng bewacht.

    Was hat es mit der geheimnisvollen Höhle auf sich, deren Wände mit rätselhaften Botschaften in allen Sprachen der Welt versehen sind? Und woher rührt das eigenartige Leuchten tief in ihrem Inneren? Im Auftrag der UN machen sich ein englischer Historiker, ein französischer Ingenieur und eine attraktive, aber eigenartig unnahbare deutsche Sprachwissenschaftlerin daran, die mysteriösen Inschriften zu entschlüsseln.

    Schon bald heften sich Freimaurer und okkulte esoterische Zirkel an ihre Fersen. Und je näher die drei Forscher der Lösung des Mysteriums kommen, desto bedrohlicher wird ihre Lage. Da wird die junge Deutsche plötzlich von einer skrupellosen Sekte entführt...

    Das fulminante Romandebüt eines jungen deutschen Autors: Voller Spannung, Action, Abenteuer und Mystik!


    Rezension:

    Ein französischer Schäfer stößt auf eine unbekannte, mysteriöse Höhle. Wenige Tage später bekommen ein in Hamburg lebender britischer Professor und ein französischer Ingenieur überraschend Post von der UN. Als sie der Einladung nach Genf folgen, wird ihnen gegen eine fürstliche Bezahlung angeboten, die neuentdeckte Höhle zu erforschen. Die Sache hat nur einen kleinen Haken: Das Projekt ist streng geheim, und sie dürfen ihre Forschungsergebnisse demzufolge nicht veröffentlichen. Nachdem sie den Auftrag angenommen haben, müssen sie jedoch schnell feststellen, dass diverse Geheimgesellschaften überraschen gut informiert sind. Da die Höhle zahlreiche Inschriften in verschiedenen alten Sprachen birgt, wird schließlich noch eine deutsche Sprachwissenschaftlerin hinzugezogen.

    Der Autor schafft es, den Leser in ein von Anfang bis Ende spannendes Abenteuer zu entführen, wobei er zahlreiche relativ aktuelle wissenschaftliche und historische Erkenntnisse geschickt in die Handlung einflicht. Leider opfert er die Logik dabei teilweise dem Spannungsaufbau. Da wird unter dem Vorwand, eine lokale Tollwutepidemie zu erforschen, ein ganzer Berg inklusive der umgebenden Wälder einfach eingezäunt und durch schwerbewaffnete ‚Ranger‘ bewacht. Doch von der örtlichen Bevölkerung und Presse wird das anscheinend völlig ignoriert und führt zu keinerlei Verwunderung oder gar Widerstand. Selbst den – offensichtlich nicht eingeweihten – offiziellen französischen Stellen fällt offenbar nichts auf. Auch davor, dass die Tollwut, wenn sie wirklich aufgetreten wäre, den Metallgitterzaun überwinden könnte, scheint niemand Angst zu haben. Während viele der im Zusammenhang mit der Höhle und den Geheimbünden aufgeworfene Fragen zum Ende des Buches aufgeklärt werden, gibt es für diese Logikschwächen leider nicht den Ansatz einer Erklärung. Ansonsten bietet dieses Buch dem fantasyliebenden und wissenschafsbegeisterten Abenteuerfan eine spannende Unterhaltung.

    „Projekt: Babylon“ stellt den 1. Band einer Trilogie dar. Da dies jedoch weder im Klappentext noch im Nachwort des Autors erwähnt wird, darf man wohl vermuten, dass die beiden Fortsetzungen ursprünglich nicht vorgesehen waren. Angemerkt sei hier auch noch, dass der Verlag den Klappentext anscheinend von einem Mitarbeiter verfassen lies, der das Buch überhaupt nicht richtig gelesen hatte. Im Laufe der Handlung wird nämlich nicht die Sprachwissenschaftlerin, sondern der Historiker entführt.


    Fazit:

    Ein spannendes Abenteuer mit Verschwörungselementen und einem sich im Laufe der Handlung steigernden Anteil Fantasy.



    Alle meine Rezensionen jetzt auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: rezicenter.wordpress.com

  21. Cover des Buches Das Tortenprotokoll (ISBN: 9783218009966)
    Marianne Jungmaier

    Das Tortenprotokoll

     (8)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Der Tod der Großmutter bringt Frederike zurück in ihre alte Heimat. Sie reist aus Berlin zu ihren Eltern um die Beerdigung zu organisieren und findet zusammen mit ihrem alten Jungendfreund mehr über die Großmutter heraus, als so manchem lieb ist.

     

    Während Frederike versucht, sich mit dem Tod anzufreunden wird ihr allerdings immer klarer, das sie an diesen Ort nicht mehr zurückkehren wird und es entsteht eine Art tiefste Verbundenheit mit der Großmutter und eine erlösende Abnabelung aus ihrem Elternhaus.

     

    Eine wunderschön melancholische Geschichte, bei der ich mich tatsächlich das ein oder andere Mal zusammen mit meiner Großmutter wiedergefunden habe.

  22. Cover des Buches Sinnfinsternis (ISBN: 9783745057188)
    Reyk Jorden

    Sinnfinsternis

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jen_loves_reading_books

    Sinnfinsternis


    von


    Reyk Jorden




    Der Einstieg in die Story fiel mir hier sehr leicht, da man hier sogleich ins Geschehen geworfen wurde.
    Die Katastrophe ist schon passiert und man bekommt die Anfänge und das Ausmaß der ganzen Sauerei aus verschiedenen Blickwinkeln der unterschiedlichen Charaktere beschrieben.

    Trent ist zynisch bis ins letzte Mark, trieft vor lauter Sarkasmus und empfindet die Katastrophe als letzte logische Konsequenz um das Geschwür Menschheit endgültig von der Erde zu tilgen oder wenigstens zu dezimieren.
    Sterben möchte er dennoch nicht und schon gar nicht auf brutale Art und Weise, z.B. von Zombies zerissen zu werden.
    Er hat eine große Klappe und hält sich für wichtiger als er tatsächlich ist.
    Gelangweilt von seinem Leben, sieht er seine Frau und seinen Sohn am Liebsten nur von hinten.
    Als die Katastrophe losbricht, ist er nicht wirklich schockiert und geht sogar noch als einer der wenigen weiterhin zur Arbeit.
    Aber als eine persönliche Katastrophe über ihn hereinbricht, muss er sich so langsam aus seiner Lethargie befreien und aktiv werden, wenn er überleben will. Er macht sich auf den Weg ( Nicht so ganz freiwillig ! ) trifft weitere Weg-und Kampfgefährten und ist bereit über sich hinaus zu wachsen.

    Rooney, Finley und Clara nehmen ebenfalls einen großen Part in der Geschichte ein. Alle haben ihre persönlichen Probleme und Schreckliches erlebt, bevor sie aufeinander treffen.

    Howard Gleeves und Dr. Zackory Reuter sind die Antagonisten in dieser Story.
    Die beiden gehen um die Seuche einzudämmen nicht nur wortwörtlich über Leichen.
    Wobei Dr. Reuter es sich als Lakai des offenbar wahnsinnigen Howard Gleeves bequem macht.
    Schonungs- und mitleidlos gehen die beiden ihren Weg und räumen alles was Widerstand zeigt oder auch nur widerspricht, aus dem Weg.
    Natürlich nur zum Wohle der Allgemeinheit bzw. der ganzen Menschheit.

    Die Charaktere sind sehr gelungen, sehr durchdacht und in ihrem Handeln nachvollziehbar, was sie allesamt sehr authentisch macht.
    Man liebt oder hasst sie, schüttelt den Kopf oder reisst ungläubig die Augen auf.

    Die Story kommt knallhart rüber, aber auch sehr emotional, manchmal amüsant und doch sehr sozialkritisch daher.

    Der Schreibstil ist locker-flockig, sehr flüssig geschrieben , teilweise sehr wortgewaltig , an machen Stellen recht amüsant und sehr angenehm zu lesen.
    Ich habe es geliebt, gewisse Textzeilen oder Passagen mehrfach zu lesen.
    Der Erzählstil ist sehr spannend und einnehmend, ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen.

    Fazit:

    Wow !!!
    Ein Wahnsinns-Debüt.
    Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und bin nur so durch die Seiten geflogen.
    Ich kann nur eins sagen:
    Ich liebe dieses Buch !!!

    Empfehlung:

    Oooooh ja !
    Dieses Buch kann ich bedenkenlos weiter empfehlen.
    Für alle die Zombie-Romane lesen, Endzeit-Szenarien lieben und schöne Texte zu schätzen wissen.

    Von mir gibt's:

    5 von 5 Sternen
  23. Cover des Buches Die Zeit der roten Früchte (ISBN: 9783426503652)
    Wiebke Eden

    Die Zeit der roten Früchte

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Geschichte von Greta ist ganz stark erzählt. Die Stimmungen bringt sie sehr eindrucksvoll rüber und sowohl der erste sehr lebhafte Teil als auch der graue und triste, traurige zweite Teil ist sehr gut gelungen.  Eine Liebesgeschichte, eine schwierige Vater Tochter Geschichte und ein Teil unserer Geschichte. Ein ganz starkes Debut!

  24. Cover des Buches Reisefieber (ISBN: 9783421042873)
    Mikolaj Lozinski

    Reisefieber

     (3)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Kostbare Zeit ohne Leben Ein überraschend reifer Debütroman eines jungen polnischen Autors Von einem komplizierten Mutter-Sohn-Verhältnis erzählt Mikołaj Łoziński in "Reisefieber". Dessen Held macht sich auf den Weg von New York nach Paris, um die verlorene Zeit seines kindlichen Vertrauens zu suchen. Männern fällt es im Allgemeinen nicht leicht, Gefühle zu zeigen, geschweige denn, über sie zu reden. Die amerikanische Neuropsychologin Louann Brizendine verglich in ihrem Buch "Das weibliche Gehirn. Warum Frauen anders sind als Männer" die emotionale Ebene der Geschlechter treffend mit Verkehrswegen. "Frauen haben einen achtspurigen Highway um ihre Gefühle auszudrücken, Männer nur eine Landstraße.", ist ihre Auffassung. Ein holpriger Feldweg scheint der des Ich-Erzählers Daniel zu sein. Zudem kommt bei dem bisher erfolglosen Schriftsteller schwedischer Nationalität, der in New York lebt und in Paris aufgewachsen ist, noch eine ausgeprägte zwischenmenschliche Unsensibilität hinzu. Zu Beginn des Romans erreicht Daniel die Nachricht vom Tod seiner Mutter Astrid. "Er konnte doch so viele Sprachen, Millionen von Wörtern. Wieso kam er jetzt nicht auf ein einziges? Wie fühlt sich ein Mensch, der die Mutter verloren hat? Wie fühle ich mich?, grübelte er. Ich fühle mich wie ein Mensch, der die Mutter verloren hat. Sinnlos. Anders kann ich es nicht sagen." Seit Jahren distanziert er sich von ihr und hat den Kontakt vollständig abgebrochen. Um die letzten Angelegenheiten zu regeln, fliegt er nach Paris. Tiefenpsychologische Therapie Die Stadt seiner Kindheit und Jugend offenbart noch viele Spuren Astrids, die Daniel nach und nach entdeckt und verfolgt, um den "Code für all das abzulesen, was in den achtunddreißig Jahren mit ihm geschehen war." Er besucht Menschen, die im Leben der Mutter zuletzt eine Rolle gespielt haben. Und so lassen die Gespräche mit dem Liebhaber, der Psychotherapeutin oder der Halbschwester seiner Mutter sowie dem Arzt der letzten Stunden zum ersten Mal echtes Interesse an Astrids Person entstehen. Sein Aufenthalt gleicht mehr und mehr einer tiefenpsychologischen Therapie für sein gestörtes Emotionsempfinden. Er holt die Räume seiner Vergangenheit in die Gegenwart und versucht, sein Leben zu rekonstruieren und zu analysieren. "Bruchstücke von Erinnerungen tauchen vor seinen Augen auf, er nahm vergessen geglaubte Gerüche wahr, hörte Musik von einer kratzenden Schallplatte, dann war ihm, als zöge es ihm den Boden unter den Füßen weg und als würde er gleich salziges Meerwasser schmecken." Immer wieder treten schemenhafte, bedrohliche Bezüge eines Griechenlandurlaubs zu Tage und führen ihn letztendlich zu einem schrecklichen Familiengeheimnis. Der Leser erfährt schon am Anfang des Romans eine suggestive Reizübertragung, die der polnische Autor nahezu perfekt beherrscht. So wird er bereits während des Fluges mit den idiosynkratischen Eigenarten des jungen Mannes konfrontiert. Daniel hat einen geradezu manischen Zwang, sich in exakt getimten Abständen die Fingernägel zu schneiden. Während der gesamten Romanhandlung wird sich sein innerer Zustand nahezu perfekt an ihrem Längengrad abmessen lassen. Gleichzeitig sind sie sein Zeitmesser. Fesselnde Spurensuche Das stetig wiederkehrende Motiv der zu langen Nägel ist charakteristisch für Łozińskis Gespür für Kleinigkeiten, aus denen er seine Erzählung zusammensetzt. Gekonnt verwebt er ein scheinbar chaotisches Sammelsurium von Bruchstücken zu einer ausgewogenen Melange aus Gedanken, Erinnerungsfetzen und Wunschvorstellungen. Dabei flicht der Autor kontrapunktorisch eine zweite und dritte, ausnahmslos im Präsens angesiedelte Erzählebene ein, in der er Daniels Beziehung zu seiner Lebensgefährtin Anna beleuchtet und vor allem Astrid selbst zu Wort kommen lässt. Alle Begebenheiten stehen in einem engen Kontext symbiotischer Abhängigkeiten. Kleine Andeutungen, vage Hinweise und plötzliches Abschwenken halten zudem durchweg die Spannung. Das Debüt des 26-jährigen Polen ist in einer angenehm klaren, leicht und flüssig zu lesenden Sprache gehalten, geprägt von einem sanften, melancholisch-hypnotischen Sprachrhythmus. Nichts Ungestümes, Drängendes oder gar Konstruiertes offenbaren die Zeilen. So erweist sich "Reisefieber", im Gegensatz zum Leben seiner Protagonisten, keineswegs als "Scherbenhaufen" oder "abstraktes Müll-Museum", sondern als ein harmonisch-unauffällig strukturierter Roman, der ein nahezu fachmännisches, dezent-psychologisches Profil seiner Protagonisten entwirft und sich durch eine großartige Visualisierung auszeichnet, die sich keineswegs nur auf Schwarz und Weiß beschränkt, sondern über vielfältige Farbnuancen verfügt. Die Übersetzerin Roswitha Matwin-Buschmann hat diese sorgfältig aufgenommen und wunderbar ins Deutsche übertragen. Fazit: Dieses stille, unprätentiöse Buch einer fesselnden Spurensuche nach eigener Identität und verlorener Zeit, mit vielfältigen Reflexionen über Verantwortung, Liebe, Tod, Einsamkeit und der Möglichkeit einer "Lebenskorrektur", hinterlässt einen wundervollen Nachhall. Es zeugt von einer ungewöhnlichen Reife seines jungen Autors.

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