Bücher mit dem Tag "rororo verlag"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rororo verlag" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Die Karte (ISBN: 9783499000409)
    Andreas Winkelmann

    Die Karte

     (344)
    Aktuelle Rezension von: Europeantravelgirl

    Eine Nacht voll rätselhafter Gewalttaten: Einem Nachbarn wird ein Auge ausgestochen, eine Joggerin wird brutal ermordet und ein alter Mann fährt den Unterschenkel eines Toten durch die Gegend.

    Gibt es einen Zusammenhang oder sind alle diese grässlichen Taten rein zufällig in der gleichen Nacht geschehen? Und was hat es mit dieser Lauf-App auf sich? Diesen Fragen gehen Hauptkommissar Kerner und sein Team nach.

    Wie in einem Spinnennetz webt der Autor Handlungsfäden. Und zwar durchaus straff gezogene, denn die Story verläuft actionreich und hochgradig spannend. Beim Lesen bin ich atemlos vor Spannung, tappe die komplette Zeit im Dunkeln, kann nur wild spekulieren. Das Erzähltempo steigert sich kontinuierlich, der Spannungsbogen ist bis zum Äußersten gespannt, und dann kommt der große Moment, in dem das Spinnennetz kunstvoll enthüllt wird und wir aus dem Dunkeln heraustreten.

    Nun, was soll ich sagen? Da hätte der Autor das Licht besser ausgelassen, denn seine Handlungsfäden münden in einem hoffnungslosen Knäuel. Das Tatmotiv ist geradezu lächerlich banal und steht in keiner Relation oder Sinnbezug zu den Taten. Zusammenhänge werden nicht hergestellt.

    Ja, in diesem Thriller laufen viele. Aber die Handlung selbst läuft leider ins Leere.

    Nach einem wahnsinnig spannenden Thriller mit höchstem Lesegenuss hat mich das Ende völlig enttäuscht zurückgelassen und das ganze Konstrukt leider hohl in sich zusammenfallen lassen.

    Schade.

  2. Cover des Buches Immer wieder du und ich (ISBN: 9783499271229)
    Juliet Ashton

    Immer wieder du und ich

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Ginny-23

    Kate und Charlie gehören zusammen, das weiß jeder. Doch das Schicksal sieht das anscheinend anders, denn immer wieder sind Charlie und Kate anderweitig gebunden und eben nicht zusammen. Ihre Leben sind aber immer miteinander verbunden - als Freunde. Werden sie jemals zusammenkommen?

    Eine krasse, turbulente Geschichte, die mir sehr gefallen und mich immer wieder zum Staunen gebracht hat. Das Buch beschreibt über Jahre hinweg Kates Leben und man kann richtig eintauchen in die verschiedenen Beziehungen. So zum Beispiel auch in die mit ihrem Vater und seiner Liebe zu einem chinesischen Kinderheim. Wie toll, dass das Thema und viele Weitere aufgegriffen wurden.

    Kate ist eine tolle Protagonisten mit Höhen und Tiefen. Sie hat mir ab und zu auch leid getan. Ich bewundere sie für ihre Stärke immer wieder verzeihen zu können, vor allem ihrer Cousine Becca.

    Zu Charlie habe ich durchwachsene Gefühle. Lieb, nett, treu, wiederum auch dumm, naiv und er benimmt sich wie ein Teenager.

    Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das verschiedenste, wichtige Themen einbindet. Der Schreibstil ist flüssig und man schwebt nur so durch die Seiten. Wirklich gelungen!

    Von mir bekommt das Buch 4 Sterne!

  3. Cover des Buches Bye Bye Blondie (ISBN: 9783499241628)
    Virginie Despentes

    Bye Bye Blondie

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Gloria lebt am Rande der Gesellschaft, sie ist Sozialhilfeempfängerin, Alt-Punkerin und verdammt stolz darauf. Mal abgesehen von den ständigen Geldsorgen hat sie sich in ihrer Heimatstadt Nancy eine gemütliche Existenz aufgebaut und auch wenn sie durch ihre häufigen Wutausbrüche ständig neue Liebschaften vergrault, hat sie eigentlich nicht vor etwas an ihrem Leben zu ändern. Bis ihre Jugendliebe plötzlich in der Stadt auftaucht, dadurch viele alte Erinnerungen und Gefühle weckt, und Gloria zu allem Überfluss auch noch einlädt mit ihm nach Paris zu gehen.

    Dieses Buch ist unverkennbar ein Despentes, dreht es sich doch um eine starke, aggressive, manchmal selbstzerstörerische Frau. Doch verglichen mit ihrem Debut (Baise Moi) ist dieser Roman geradezu zahm. Wenig Sex, nahezu keine Gewalt, lediglich einige Wutausbrüche und damit verbundene Schimpftiraden, die manchmal nicht einmal im Detail ausgeschrieben, sondern nur erwähnt sind. So zahm ist das Buch, dass ich es gar nicht, wie zunächst geplant, auf meine Hardcore Liste setzen konnte. Schließlich ist es doch mehr allgemeine als extreme Literatur, etwas das ich von Despentes eher weniger gewöhnt bin.

    Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, genossen mag hier aufgrund der Sprache nicht unbedingt der Fall gewesen sein und ein zweites Mal wird es nicht gelesen, aber wer die Autorin kennt und liebt, der findet in diesem Roman einen soliden Titel für die Wunschliste. Ein bisschen provoziert natürlich auch dieses Buch, so ganz ohne können französische Autoren ja nur selten, aber einen Grund es angewidert von sich zu werfen liefert Despentes nicht. So viel dazu.

    Die Liebesgeschichte, welche im Buch die Hauptrolle spielt ist sogar anrührend, wenn sie nicht gerade die beiden Liebenden zerfrisst. Doch die Treue und Freude, die die männliche Hauptfigur an der, alles andere als einfach gestrickten, weiblichen Hauptfigur hat, ist inspirierend und herzerweichend. Despentes beschreibt die Romeo und Julia der französischen Unterschicht, der Leser hofft zwar auf ein Happy End, weiß aber, dass ein solches nicht in Reichweite ist, zu Mindest nicht für diese beiden tragischen Figuren – sie im Kielwasser der Gesellschaft, er im goldenen Käfig.

    Für Despentes Liebhaber, wie mich, ein gelungenes, unterhaltsames, lesenswertes Buch.

  4. Cover des Buches Die fünfte Kirche (ISBN: 9783499249075)
    Phil Rickman

    Die fünfte Kirche

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Betty und Robin Thorogood sind zwei junge Leute, die in das kleine, beschauliche Dorf "Old Hindwell" ziehen. Dass die Uhren dort noch völlig anders "ticken", wenn es um Religionsausübung geht, müssen sie bald am eigenen Leib erfahren, als bekannt wird, dass Betty und Robin keine Christen sind. Sie gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an und sind beide "weiße" Hexen/Hexer.

    Der neue Prediger im Dorf, Nicholas Ellis, der ein Geheimnis verbirgt, lässt nichts unversucht, das Ehepaar sofort zu verdammen und als "Wurzel des Bösen" zu verunglimpfen.
    Die Dörfler, die von Ellis charismatischer Erscheinung beeindruckt sind, lassen sich von ihrem radikal eingestellten Pfarrer blenden und so kommt es bald zu einem gefährlichen "Showdown" in Old Hindwell, als bekannt wird, dass Betty und Robin zusammen mit einigen Gleichgesinnten ein "heidnisches Fest" auf ihrem Grundstück, zu dem auch eine alte verfallene, aufgegebene Kirche zählt, planen.
    Doch glücklicherweise wird Merrily Watkins von ihren Vorgesetzten beauftragt, Ellis einmal vor Ort über die Schulter zu sehen, da selbst die Kirche beunruhigt ist. In dem Dorf gehen einige seltsame Dinge vor sich und schließlich verschwindet eine Frau, die Merrily kurze Zeit zuvor kennen gelernt hatte und deren jüngst verstorbene Schwester mit einem angesehenen Bürger von Old Hindwell verheiratet war.
    Laufen in Old Hindwell alle Fäden zusammen? Wie gut, dass Merrily nicht allein ermitteln muss und sich auf den knorrigen alten Gomer und ihre gewitzte Tochter stützen kann...

    Nachdem man in Band 1 und Band 2 der Reihe viel über die Hauptfigur der Serie, Merrily Watkins und ihr familiäres Umfeld erfahren durfte, geht es in "Die fünfte Kirche" nun etwas rasanter zur Sache, als man es bislang gewohnt war. Beängstigend eindringlich und realistisch schildert Phil Rickman diesmal, wie schnell es redegewandten Menschen gelingen kann, etwa eine ganze Dorfgemeinschaft negativ beeinflussen zu können bzw. eine Hetzjagd auf anders Gesinnte zu veranstalten.

    Es kommt zum religiösen Kampf "Gut gegen "Böse" in Old Hindwell- doch besonders positiv anzumerken ist, dass Phil Rickman nicht in die Falle tappt, eindeutig Stellung zu beziehen, sondern beide Seiten durchleuchtet ohne zu Verurteilen, was den Roman sehr lesenswert macht.

    Die Fans der Serie müssen sich zwar gleich am Anfang von einer liebeswerten Nebenfigur verabschieden, was für ein paar traurige Momente sorgt, dennoch ist dieser Teil der Reihe wie gewohnt, gespickt mit amüsant- zynischen Gedankengängen der Romanheldin Merrily und auch die zahlreichen Dialoge des knorrigen Gomers Parry und seine unverklärte Sicht auf die Dinge, sorgen für viele Schmunzelmomente im Laufe der Story.

    Die Aufklärung des Mordfalls ist ebenfalls sehr spannend geraten, wobei der Ort, an dem die Überführung des Mörders stattfindet, für Gänsehautstimmung sorgt.

  5. Cover des Buches Schmerz (ISBN: 9783499269240)
    Lisa Gardner

    Schmerz

     (87)
    Aktuelle Rezension von: miah

    Inhalt:

    Als Detective D.D. Warren nachts einen Tatort inspiziert, nimmt sie plötzlich Geräusche wahr. Sie ist nicht allein. Sie zückt ihre Waffe, aber noch bevor sie die andere Person richtig wahrnehmen kann, stürzt sie die Treppe runter und verletzt sich schwer. Auch Wochen später ist sie noch krankgeschrieben und kann sie kaum bewegen. Sie beginnt eine Schmerztherapie bei einer Psychiaterin, die selbst keine Schmerzen empfinden kann.

    Als der Killer erneut zuschlägt, will D.D. trotzdem an dem Fall ermitteln. Die Morde, die D.D. untersucht, weisen große Ähnlichkeiten mit den Taten eines bekannten Serienmörders auf. Sein Name ist Harry Day und er ist der leibliche Vater von D.D.‘s Therapeutin. Der Vater starb aber vor 40 Jahren. Die Schwester sitzt im Gefängnis, seit sie als junges Mädchen einen Nachbarsjungen ermordet hat. Wer ist der Mörder?

     

    Meine Meinung:

    Das war mein erster Roman von Lisa Gardner. Mir war vorher nicht klar, dass dieses Buch der siebte Band einer Reihe um D.D. Warren ist, aber das war kein Problem. Auch ohne Vorkenntnisse aus den anderen Büchern war für mich alles verständlich.

     

    Der Anfang hat mir unglaublich gut gefallen. Man ist sofort mittendrin. Zu Beginn lernt man abwechselnd D.D. und Adeline kennen. Es gibt immer wieder Überraschungen und Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Die Autorin lenkt die Aufmerksamkeit geschickt auf bestimmte Personen, die man dann für den Täter halten könnte. Bis zum Schluss war mir nicht klar, wer es wirklich war. Die Auflösung der Morde ist schlüssig und im Nachhinein ergibt alles einen Sinn.

     

    Zwischendrin stockt die Handlung etwas. Es wird zu viel darüber philosophiert, wer der Täter sein könnte und die Ermittlungen kommen nicht voran, sie drehen sich eher im Kreis. Als dann die Handlung aber wieder Fahrt aufnimmt, konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen, weil es so spannend war.

     

    Der Täter manipuliert geschickt und ich habe mich häufiger frustriert gefragt, wer es sein könnte und wie er oder sie das anstellt. Das finde ich großartig. Das Gefühl der Machtlosigkeit und Ohnmacht angesichts des Täters kam auch bei mir als Leser an.

     

    Adelines Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen. Wieso will sie ihre unberechenbare, manipulierende Schwester aus dem Gefängnis holen anstatt der Polizei zu vertrauen? Wieso verheimlicht sie einiges? Ihr Verhalten verstehe ich zwar nicht, aber es macht die Geschichte umso spannender.

     

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich kam gut voran, was vor allem auch an dem lockeren, flüssigen Schreibstil lag.

     

    Ich ziehe einen Stern ab, weil die Handlung zwischendrin ins Stocken geriet und so die Spannung verloren ging, aber Anfang und Ende fand ich wirklich gut.

  6. Cover des Buches Schleierzwang im Sündenpfuhl (ISBN: 9783499242151)
    Ralf König

    Schleierzwang im Sündenpfuhl

     (19)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext

    Wer besäße nicht gerne eine Wunderlampe, zumal wenn ein knackig, williger Flaschengeist („Isch hör un gehorsche!“) sie bewohnt?

    Eine derartige Lampe mit brisantem Inhalt gelangt auf wundersamen Wegen - König begibt sich am Anfang seines Comicsroamns tief in die Geschichte zurück in  die Zeit Karls des Großen -   in die vier Wände der Kumpel WG von Dörte und Manfred und somit in deren Hände...

    Dörte, hetero, weiß die Wunderschlampe nicht zu nutzen, ist angewidert und erschreckt. Zu haarig und dominant ist diese Erscheinung. Manfred hingegen ist entzückt von der flaschengeistlichen, männlichen Optik. Wer König bereits kennt weiß jetzt wird es haarig, nicht sonderlich clever und opulent bestückt. Das Lustzentrum des freundlichen, moppeligen Manfreds ist elektrisiert. Ohne Wohnung aber mit Lampe und Freudenspender Dschinn kommt er bei Freunden unter. Äußerlich weit über seiner sexuellen Liga spielend  beginnt der oldschool megapatriarchalische Dschinn ihn zu versklaven. Ein Trauerspiel von Lust und  Abhängigkeit nimmt seinen Lauf, das darin gipfelt, dass sich Manfred, mittlerweile völlig unter dem Joch des verzauberten Mufti Abdullahs Abba Schachmatt zu Sätzen hinreißen lässt wie:

     „Aber die westliche Gesellschaft ist noch nicht reif für Burkas.

    Doch der Mullah Dschinn ist instabil. Rülpsend verwandelt sich der klischeehafte Schwulentraum in einen garstigen, ungepflegten, ältlichen Möchtegernpatrirchen der Mufti anstelle des Muftis werden möchte.

    Werden Dörte und der nette pinkfloydliebende Verehrer Manfreds

     

    „Die frühen Pink Floyd.“ „Die mit der Kuh?“ „Genau die mit der Kuh! (Atom Heart Mother) Verkannt, unterschätzt gescholten, aber das geialste was die Band je gemacht hat, und zeitlos!“ (thanks Herr König, ich versuch mal wieder reinzuhören bei Gelegenheit ;))

     

     es schaffen diesen aus der sexuellen Abhängigkeit zu befreien und der latexburka zu entreißen und kann Dörte glücklich werden mit einem niedlichen Kreationisten - Muttersöhnchen trotz 5 Jahren Altersunterschied und Darwinismusablehnung?

     

    „Da war er wieder, der Hass auf alles was anders denkt, anders glaubt und anders liebt.“

     

     

    König hat diesen Comic vor 10 Jahren veröffentlicht, es ist der zweite Band . Der Vorgänger  dieser Erzählung erschien unter dem Namen: Dschinn Dschinn Der Zauber des Schabbar.

    Doch die Thematik von Schleierzwang im Sündenpfuhl ist aktueller denn je.

    König verteidigt vehement, hintersinnig und komisch die Errungenschaften der Aufklärung, unsere westliche Liberalität und die Entmachtung der Religion zugunsten des Staates, seiner Gesetze und der Menschlichkeit.

     

    „Weisst du, wir sind hier in Europa! und wir finden, die größte Leistung der menschheit war nicht die Erfindung der Dampfmaschine, oder die Mondlandung, sondern die Trennung von Religion und Politik!

     

    Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Daran glaubte König 2006 und daran glauben auch die allermeisten Menschen die hier Schutz suchen. Wir können ihnen helfen, unter anderem auch damit sich von überholten altmodischen Weltbildern die sie unterdrücken zu befreien. Und nicht nur diese, sondern auch jene die sie ablehnen, zumindest die allermeisten. Mit Bildung und Aufklärung und sei es via lustiger Bildgeschichten. Daran glaube ich 2016.

     

    Fazit:

     

    Kein brandneuer aber dennoch politisch aktueller Comic, dessen hier unerwähnt gebliebene Nebenhandlungen und Beziehungsstories zudem noch einen Heidenspaß machen. Yepp Heidenspaß verwende ich absichtlich. Witzig und geistreich ist der Knollennasenzeichen König auch bei Geschichten aus 1001 Nacht.

    Falls jemand ‚ne Wunderlampe mit einem Putzgeist à la Meister Propper über hat... ich nehm sie echt gerne!!! ;)

     

     

     

     

     

  7. Cover des Buches Querelle (ISBN: 0394623681)
    Jean Genet

    Querelle

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Nespavanje

    Der Matrose Jo Querelle liegt mit seinem Schiff für einige Tage in Brest vor Anker. Nach einem erfolgreichen Opiumschmuggel, ermordet er seinen Komplizen. In der Hafenstadt führt sein Weg aber auch in das Bordell, dass von der Geliebten seines Bruders geführt wird.


    Querelle - das als das Hauptwert von Jean Genet gilt, beschreibt ein Leben abseits der normalen Welt und seine Bewohner und trägt bestimmt auch biografische Züge: Der Autor selbst hat, nach dem Ausbruch aus einer Besserungsanstalt, sein Leben als Fremdenlegionär, als Stricher und als Dieb verdingt. Querelle gilt aber auch, zurecht wie ich finde, als Klassiker der schwulen Literatur. Anders als wohl andere Leser, finde ich diesen leicht antiquierten Schreibstil auch sehr erfrischend und als wohltuende Abwechslung zum alltäglichen Einheitsbrei, der dem Leser sonst so vorgesetzt wird. Man sollte auch bedenken, dass dieser Roman das erste Mal vor knapp 70! Jahren das erste Mal veröffentlicht worden ist. Damals war diese Geschichte des gewalttätigen und Homosexuellen Matrosen Querelle ein kleine Skandal, vor allem weil er ungeniert und direkt davon erzählt. Die Gewaltätigkeit des Hauptprotagonisten hat mich am Anfang des Romans ein wenig verstört. Man sollte den Roman im Kontext der Zeit lesen, in der er geschrieben worden ist, also 1946-47. Homosexuelle standen aus der Sicht der Öffentlichkeit auf der selben Stufe wie Mörder und Kriminelle, und wurden von jenen auch an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Jean Genet wurde zwar im selben Jahr der Veröffentlichung von Querelle, für zwei andere Werke mit dem Prix de la Pleiade ausgezeichnet, dass hielt aber den einen nicht davon ab, Querelle auf eine Verbotsliste zu setzten. Spätere Anerkennung hat der Roman bekommen, als es von einer Zeitschrift in die - Zeit-Bibliothek der 100 Bücher - aufgenommen worden ist. Kurz danach wurde er von Rainer Werner Fassbinder verfilmt. Es sollte sein Letzter werden.

  8. Cover des Buches Breit (ISBN: 9783499634475)
    Amon Barth

    Breit

     (31)
    Aktuelle Rezension von: BeiterSonja

    Amon Barth beschreibt in diesem Buch seine Jahre als Kiffer: Er erzählt emotional und mitreißend von seiner Sucht, dem ständigen Wunsch nach Rausch und Highsein, und wie er letztlich den Weg aus der Abhängigkeit gefunden hat. Seinen Bestseller hat Amon Barth für diese Neuausgabe ergänzt mit Antworten auf die Fragen, die ihm auf Lesungen immer wieder gestellt werden: Wie hat er es geschafft, aufzuhören? Was hat ihm am meisten dabei geholfen?

    Meine Meinung:
    Das Buch als solches ist relativ unterhaltsam geschrieben, aber der Autor ist ein Musterbeispiel für Cannabis-Missbrauch. Er ist durch die Mutter finanziell gut aufgestellt, die Eltern leben allerdings getrennt, und er genießt (zu) viele Freiheiten. Das der junge Mann viel zu früh intensive Erfahrungen mit Cannabis und vor allem falschen Freunden macht, steht völlig außer Frage. Es macht auf mich den Eindruck, als ob der Autor Cannabis nicht verteufeln möchte, da einfach zu viele positive Aussagen zu finden sind, aber auf der anderen Seite auch nicht verharmlost. Er beschreibt ganz gut, wie es sich zu dem Missbrauch entwickelt.

  9. Cover des Buches Frucht der Sünde (ISBN: 9783499249051)
    Phil Rickman

    Frucht der Sünde

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Ressler

    Inhalt: Nach einem schweren Schicksalsschlag nimmt die Pfarramtsvertreterin Merrily Watkins die angebotene Stelle in dem beschaulichen Ledwardine an. Ein unheimlicher Todesfall in dem dortigen Apfelgarten, ein verschwundenes Mädchen, das alte Pfarrhaus selbst und ihre eigene Teenagertochter halten Merrily in Atem. Als auch noch ein Skandalautor auftaucht um eine umstrittene, alte Geschichte in der Dorfkirche aufzuführen scheint das Chaos perfekt. 

    Meine Meinung: Ein angenehmer Schreibstil und fesselnde Anfangsszenen begrüßen den Leser in diesem etwas anderen Krimi von Rickman. Die Idee eine Pfarrerin der anglikanischen Kirche als Protagonistin in einem Krimi auftreten zu lassen fand ich sehr spannend. Auch die übersinnlichen Elemente sind gut eingeflochten und der Glaube an sich wird thematisierst, aber niemals aufdringlich in den Vordergrund gestellt. Leider konnte der Spannungsbogen nicht gehalten werden, trotz übernatürlicher Phänomene und Spuk im Pfarrhaus. Den Mittelteil fand ich langatmig und zunehmend ging mir Merrily mit ihren eigenen Problemen auf die Nerven. Auch gibt es keine Ermittlungen im eigentlichen Sinne. Aber am Ende löst sich dann doch (fast) alles in rasantem Tempo auf, sodass der Leser wieder an das Buch gefesselt wird. 

    Merrily als Protagonistin war für mich oft nicht richtig fassbar, ohne dass ich allerdings benennen könnte woran genau das liegt. Ihre Tochter Jane repräsentiert als aufsässiger Teenager das "moderne Weltbild" (das ganz gut ohne ein Kirche zurechtkommt und dafür andernorts die spirituelle Erfahrung sucht), was sie für mich zugänglicher machte und zu manch interessanter Meinungsverschiedenheit führte. Der Kreis der Dorfgemeinschaft bleibt angenehm überschaubar.

    Mein Fazit: Der etwas andere Krimi mit Luft nach oben. Ich freue mich auf den zweiten Teil mit Merrily.

  10. Cover des Buches Die Netten schlafen allein (ISBN: 9783499272646)
    Steffen Weinert

    Die Netten schlafen allein

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Gelinde

    Die Netten schlafen allein, von Steffen Weinert

     

    Cover:

    Lustig, und ein bisschen zum Bemitleiden.

     

    Inhalt und meine Meinung:

    Blei dem 33 jährigen Christoph und den Frauen klappt es nicht so wie er es will.

    Irgendwie will keine Frau bei ihm bleiben, dabei  ist er doch nun wirklich ein Netter.

     

    Der Schreibstil ist etwas überspitzt, wenn nicht sogar teilweise over top.

    Im Großen und Ganzen lässt sich das Buch gut lesen. Es ist auf seine Art witzig und Christoph ist schon en ganz besonderes „Exemplar“.

    Das Ende lässt sich aber dann doch relativ schnell erahnen und so ist die Spannung nicht besonders hoch.

     

    Autor:

    Steffen Weinert, Jahrgang 1975, hat an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert und arbeitet heute vor allem als Autor und Regisseur.

     

    Mein Fazit:

    Ein Buch für zwischendurch, nicht gerade tiefgründig und  das  nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

    Von mir 3 Sterne. 

  11. Cover des Buches Elbstürme (ISBN: 9783499003455)
    Miriam Georg

    Elbstürme

     (112)
    Aktuelle Rezension von: priyatoxin83

    Der zweite Band flog bei mir nur so voran. Da man unbedingt wissen will, wie es weiter geht mit Lily und Jo, mit Michel, mit der Reederei, mit dem Kampf der Frauen etc. Auch hier kamen schockierende Wendungen ins Spiel, die das ganze Buch spannend machten. Mir gefiel wie die Frauen in diesem Band sich gemacht und gut durchsetzen konnten. Man merkt wie die Frauenrechtsbewegung Früchte trug. Das Ende allerdings hat mich zerstört. So herzzerreißend! Beide Bände sollte man direkt hintereinander weg lesen. Nur zu empfehlen!

  12. Cover des Buches Wolfsland (ISBN: 9783499269509)
    David Monteagudo

    Wolfsland

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    In der archaischen Landschaft der galicischen Berge folgt das Leben auch im 21. Jahrhundert noch dem langsamen Rhythmus, den die Natur vorgibt. Tradition und Legenden sind fest im Bewusstsein der Menschen verankert. Als eine Serie von Frauenmorden das Dorf Brañaganda erschüttert, die allesamt bei Vollmond geschehen, haben die Bauern nur eine Erklärung: Ein Werwolf treibt sein Unwesen in der Gegend.

    „Wolfsland“ von David Monteagudo beschreibt das Leben in einem Dorf, wo die Zeit stehen geblieben ist, aus der Sicht des jungen Orlando. Er steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden, daher sehe ich den Roman eher als Geschichte darüber.

    Im Laufe der Handlung muss Orlando von so manchem Aspekt seiner Kindheit Abschied nehmen: vom unschuldigen Spielen mit dem Mädchen Candida, vom Glauben an seine Eltern und ihre Vollkommenheit. Als Erzählung über das Erwachsenwerden konnte mich „Wolfsland“ absolut überzeugen und gut unterhalten.

    Die Beschreibungen der Natur Galiciens und des Lebens dort waren sehr präzise, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.

    Der Autor schafft es, seine Charaktere facettenreich darzustellen, obwohl man sie „nur“ durch die Augen von Orlando sieht. Er ist der Sohn der Dorfschullehrerin und des belesenen Waldhüters Enrique. Dessen Konflikt, der ihn im Laufe der Handlung immer mehr innerlich auffrisst war ebenfalls hervorragend dargestellt.
    Orlandos Eltern glauben als einzige an eine rationale Erklärung für den Werwolf. Ihre einsame Position unter den Dorfbewohnern hätte meiner Meinung nach aber noch etwas mehr herausgearbeitet werden können.

    Enttäuscht war ich vom Ende, bzw. von der Auflösung um den Werwolf. Ohne zu viel zu verraten, ich hatte etwas ganz anderes erwartet und kann mir das Wie und Warum nicht erklären. Es passt für mich einfach nicht in den Zusammenhang der Handlung und des Erzählstils. Daher nur drei Sterne.
  13. Cover des Buches Oscar Wilde (ISBN: 9783499501487)
    Peter Funke

    Oscar Wilde

     (7)
    Noch keine Rezension vorhanden
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