Bücher mit dem Tag "rotkäppchen"
94 Bücher
- Marissa Meyer
Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
(1.051)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIch mag es wie ich mich immer mehr mit den Charakteren beschäftigen kann. Wie es jetzt insgesamt an Fahrt aufnimmt und hoffe wirklich dass die nächsten beide Bände nicht abflacht, sondern diese Spannung. Die jetzt aufgebaut wurde, anhält.
Finde es toll, dass wir im zweiten Band weitere Charakteren kennengelernt haben. Und irgendwie fühlt es sich so an, wie alle gemeinsam zusammen wachsen könnten.
Empfehlung!
- David Michel Rohlmann
Saint Falls (Sammelband): Märchen aus der Welt des Verbrechens
(41)Aktuelle Rezension von: FeFuSechs verschiedene Autoren - eine große Geschichte!
"Märchen aus der Welt des Verbrechens" - der Untertitel ist sehr passend. Begegnen einem hier doch Personen, Gegenstände, Schauplätze und Zitate, die man so - oder zumindest so ähnlich - doch eigentlich so gut kennt. Wäre man nicht in Saint Falls...
Für zarte Gemüter ist das Buch eher nichts. Gewalt, Mord, Prostitution - an allen Ecken und Enden.
Die einzelnen Kapitel sind jeweils von einem anderen Autor / einer anderen Autorin geschrieben. Der Lesefluß ist aber durchgehend so gut, dass einem dieser Autorenwechsel gar nicht auffällt.
Es gibt zwar zwei Charaktere, die man als Hauptpersonen benennen könnte. Aber im Verlauf begegnet man weit über 40 Hauptpersonen die wichtig für die Geschichte sind. Manche begleiten einen nur sehr kurz. Anderen begegnet man bis zum Ende hin immer wieder.
Die Sicht aus der die Geschichten erzählt werden wechselt immer wieder.
Alles in allem ein sehr gelungenes Werk - eine wundervolle Zusammenarbeit der vielen Autoren / Autorinnen!
Es war durch der Märchentouch irgendwie vertraut, aber auch einfach so ganz anderst. - Chris Colfer
Land of Stories: Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber
(263)Aktuelle Rezension von: NelebooksInhalt (LB): "Als Alex und ihr Zwillingsbruder Conner ein altes Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen, ahnen sie nicht, dass der dicke Schmöker ein Portal in ein magisches Reich ist. Sie geraten in eine Welt, in der es nicht nur gute Feen und verwunschene Prinzen gibt, sondern auch ein böses Wolfsrudel und eine noch viel bösere Königin. Doch ganz so einfach ist die Sache mit Gut und Böse leider nicht. Denn in all den Jahren nach dem Happy End haben die Märchenwesen einige Marotten entwickelt, was die Zwillinge in so manche verzwickte Lage bringt. Außerdem haben sie nicht den blassesten Schimmer, wie sie wieder nach Hause finden sollen. In einem geheimnisvollen Tagebuch steht die Lösung – doch hinter dem ist auch die böse Königin her …"
Cover: Das Cover verspricht eine fantasievolle Geschichte. Die verschiedenen Bände passen hier zueinander. Das Coverbild passt zu Inhalt und ich finde das Cover ansprechend und somit gelungen.
Meinung: Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Zwillinge sind unterschiedlich und mir doch beide sehr sympathisch. Ich bin gut in die Geschichte hineingekommen und habe sie hier sehr gerne begleitet. Die Idee der Geschichte finde ich spannend und toll umgesetzt. Es passiert sehr viel in diesem Buch, weshalb es unterhaltsam und kurzweilig ist. Ich liebe Märchen und Märchenadaptionen und finde es toll, den Charakteren hier auf andere Art zu begegnen. Auch sind hier manche Charaktere anders dargestellt als allgemein bekannt, was ich sehr interessant finde. Also die Geschichte kann ich wärmstens weiterempfehlen und bin gespannt auf den nächsten Teil.
- Sarah Blakley-Cartwright
Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond
(218)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenIch glaube ich habe meine Sprache noch nicht ganze wiedergefunden. Irgendwie bin ich enttäuscht. "Red Riding Hood" - hochgelobt und tief gefallen. Eine Story, die mehr Potenzial hatte als von den Autoren herausgeholt wurde.
Mir fehlte das Kribbeln, das Mitfiebern, die Emotionen...
Dabei fing alles vielversprechend an: Die hübsche junge Valerie lebt mit ihren Eltern und einer Schwester in einem Dorf namens Daggorhorn. Als es um Opferlämmer und Erzählungen über Werwölfe gibt, erlebt man als Leser den ersten Kick und man denkt das da mehr bei rauskommen könnte. Es ist eine klassische Märchengeschichte, die von einem außergewöhnlichen Mädchen erzählt, dass einem Jungen zur Heirat verprochen wurde und dessen Herz an einem anderen hängt.
Als der Wolf auftaucht und ihre Schwester tötet ändert sich alles. Und Valerie muss erkennen was der Wolf will: Sie!
Eine Hexenjagd beginnt und endet mit dem Tod vieler. Das Ende ist sehr kurz gehalten, wenig überraschend und ohne großen Ooooh-Effekt.
Nachdem ich das Buch beendet hatte, fühlte ich mich komisch. Im Kopf bin ich alles noch einmal durchgegangen, habe den Haken aber auch bis jetzt noch nicht finden können. Es war zu interessant um es wegzulegen, deshalb habe ich es kaum aus der Hand legen wollen - und doch hat die Geschichte für mich nichts gehabt, was sie mir noch einmal schmackhaft machen könnte.
Das Cover ist atemberaubend toll, aber das war es auch schon fast. Normalerweise macht man sich als Leser ein Bild über die Hauptfigur, aber ich konnte mir kein umfangreiches Bild über Valerie machen, außer das sie eine starke Persönlichkeit ist und irgendwie anders - aber wie anders? Da muss die eigene Fantasie einsetzen, was ich schade finde.
Man merkt, dass dieses Buch auf einem Drehbuch basiert, denn die eigene bildliche Entwicklung entstand bei mir nicht. Als wäre es Rohmaterial ohne den letzten Feinschliff.
Erst die letzten fünfzig Seiten waren lesenswert. Der Anfang zog sich einfach zu lang. Ich bekam eine Ahnung worum es ging, aber immer wenn ich es greifen wollte, worüber gesprochen wurde, es zu verstehen versuchte, entglitt mir alles.Fazit:
Wahrscheinlich ist es das erste Mal, dass ich das sage, aber der Film wird das Buch bestimmt übertreffen! Ich habe zu diesem Buch keinen Zugang gefunden, auch wenn das Grundgerüst dieser Geschichte gut ist. Wäre das stabiler und umfangreicher gewesen, hätte ich wahrscheinlich mehr Spaß mit Valerie und ihren Freunden gehabt.
Hinzu kam, dass oft das Wort "Es" durch ein "Er" ersetzt wurde. Zitat: "Er wurde Zeit." Heißt das nicht "Es wurde Zeit"? Leider kam das ein paar mal vor, sodass es sich in meinen Kopf verfestigt hat. Normalerweise schaffe ich es über so etwas hinwegzusehen^^ - Jacob Grimm
Kinder- und Hausmärchen
(153)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeDie Advents- und Weihnachtszeit ist für mich auch eine Zeit der Märchen. Ich liebe Märchen, manche natürlich mehr, manche auch weniger. Aber die meisten Märchen der Gebrüder Grimm gefallen mir eigentlich, und vor allen Dingen sind sie auch immer wie eine kleine Reise zurück in die Kindheit. Ich weiß noch, dass meine Oma mir früher immer viel aus dicken Märchenbüchern vorgelesen hat. Das war einfach schön.
Und so habe ich es genossen, mir mit diesem dicken Märchenbuch noch einmal ein paar alte Geschichten zurück ins Gedächtnis zu rufen!
- Nina MacKay
Rotkäppchen und der Hipster-Wolf
(336)Aktuelle Rezension von: Alexia89Am Anfang dachte ich: „Oh mein Gott, was ist das für ein Buch?“ 😱🙄 Doch von Seite zu Seite wurde es echt lustig. Ach, was habe ich gelacht! 😂😂😂
Fazit:
Obwohl ich am Anfang ziemlich zurückhaltend war, wegen des Inhalts usw., hat mich dieses Buch wirklich überzeugt. Es hat wirklich großen Spaß gemacht, und ich bin echt froh, es gelesen zu haben. Ich bin auch schon fleißig dabei, Band 2 zu lesen. 😍😘 Ich muss ja wissen, wie es zwischen Red, Ever und Jaz weitergeht. Hihihi
- Nicole Böhm
Das Vermächtnis der Grimms - Wer hat Angst vorm bösen Wolf?
(311)Aktuelle Rezension von: Schuby233In diesem atmosphärischen Urban-Fantasy-Thriller verbindet Nicole Böhm geschickt die düstere Seite der Grimm'schen Märchen mit einer packenden modernen Handlung. Die Geschichte um Kristin Collins, die sich einer geheimnisvollen Special Task Force anschließt, entwickelt sich zu einem faszinierenden Spiel zwischen Realität und Fantasy.
Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch dicht, wodurch man regelrecht in die Geschichte hineingezogen wird. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Autorin die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Märchenwelt verschwimmen lässt. Die Protagonistin Kristin ist dabei hervorragend charakterisiert - ihre Entwicklung und ihre nachvollziehbaren Entscheidungen machen sie zu einer authentischen Hauptfigur.
Die Handlung ist durchgehend spannend aufgebaut und wartet immer wieder mit unerwarteten Wendungen auf. Die düstere Atmosphäre und die geschickt eingewobenen Märchenelemente erschaffen eine einzigartige Leseerfahrung. Dabei gelingt es der Autorin, klassische Märchenmotive neu und modern zu interpretieren.
Einziger Wermutstropfen: Das Buch endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, der das Warten auf Band 2 zur Geduldsprobe macht. Daher der gut gemeinte Rat: Den Nachfolgeband gleich bereithalten!
Ein beeindruckendes Debüt, das Märchen, Fantasy und Thriller gekonnt miteinander verwebt. Die Geschichte fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und macht definitiv Lust auf mehr. Für Fans von düsteren Märchenadaptionen und Urban Fantasy absolut empfehlenswert.
- John Connolly
Das Buch der verlorenen Dinge
(276)Aktuelle Rezension von: Nyansha„Das Buch der verlorenen Dinge“ von John Connolly erschien am 3. Dezember 2009 im List Verlag. Es handelt sich um einen Roman, der 336 Seiten umfasst und in 33 Kapitel unterteilt ist, die den jeweiligen Inhalt in kurzen Überschriften zusammenfassen.
Für einen ersten Überblick über die Grundstimmung des Buches möchte ich folgende Textstelle zitieren:
Wer sich auf den Handel mit dem Krummen Mann einließ, indem er den Namen des Kindes nannte, war auf ewig verdammt. Er wurde ein Herrscher ohne Macht, stets verfolgt von dem Betrug an jemandem, der kleiner und schwächer war als er selbst, einem Bruder, einer Schwester, einem Freund, den er hätte beschützen sollen, der ihm vertraute, der zu ihm aufsah und der später, wenn aus den Kindern Erwachsene wurden, seinerseits für ihn da gewesen wäre. Und wenn der Handel erst einmal abgeschlossen war, gab es kein Zurück mehr, denn wie könnte jemand mit dem Wissen um diese schreckliche Tat in sein altes Leben zurückkehren? (S.283)
Ich habe das Buch unter folgenden Gesichtspunkten genauer betrachtet:
Schreibstil /LayoutDefinitiv gehoben, ich brauchte eine Weile, um mich in die zuerst nüchtern anmutende, aber durchaus scharfe Schreibweise des Autors zu gewöhnen. Oftmals ist die Andeutung des Grauens viel prägnanter als das Grauen an sich. Davids Reaktionen auf Erlebtes waren mir oftmals zu kontrolliert, gerade, wenn man bedenkt, dass aus Kindersicht erzählt werden soll. Die Darstellung der Charaktere ist wirklich gut gelungen, ich fühlte mich ihnen nah, obwohl wir oftmals nur Bruchstücke dessen erfahren, was sie sind oder sein könnten. Jeder von ihnen hat einen Platz in dieser Geschichte, der Schreibstil und die enthaltenen Dialoge sorgen für ein einfaches Erkennen, selbst ohne direkte Namensnennung.
Es kam kein langweiliger Moment auf. Die Geschichte wechselt zwischen bedeutsamen Reisemomenten, in denen tiefgründige Gespräche im Vordergrund stehen; und Gewaltszenen, die nichts für schwache Gemüter sind.
Das Layout ist schlicht, aber wertig. Die genaue Bezeichnung der Kapitel sorgt für einen guten Überblick. Ich hätte mir zusätzlich Abbildungen mancher Szenen gewünscht, vielleicht auch märchenartig.
Realität vs. Fantasy
Man kann nicht gerade behaupten, dass diese Fantasiewelt romantisiert werden kann. David versucht zwar mehrfach, Gründe dafür zu nennen, warum es an diesem Ort trotz allem besser als bei seiner Stiefmutter und seinem Halbbruder sein wird, dennoch sieht er die Umstände größtenteils sehr klar und gerät gar nicht erst in Versuchung, den düsteren Umständen und dem Lockruf des Krummen Mannes zu verfallen. In dieser Hinsicht hätte ich mir spannungstechnisch doch etwas mehr „Verführungskunst“ gewünscht, etwa, indem der Krumme Mann in einer Gestalt erscheint, die David zum (negativen) Umdenken bewegt hätte. Mit dem Förster und Roland hatte er zwei sehr starke, „gute“ Charaktere an seiner Seite, ein faszinierendes Gegengewicht fehlte mir diesbezüglich, beispielsweise hätte man aus Leroi noch mehr herausholen können.
Die nüchterne und ebenso grausame Realität, der David anfangs um jeden Preis entfliehen möchte, wird am Ende auf eine wirklich bedeutsame Weise wieder in ein Verhältnis gesetzt. Das Ende des Buches ist für mich ein absolutes Meisterstück. Während der Geschichte erkennt David auch durch direkte Hinweise immer wieder, wie gefährlich, kalt und nüchtern seine eigene Welt betrachtet werden muss. Dass er trotzdem durchweg zurückkehren möchte, ist ein starker, roter Faden, der für Ordnung in dem Chaos sorgt, dem er sich gegenübersieht. Der Krieg ist ein wiederkehrendes Motiv, das jedoch in beiden Welten vorkommt und als Mahnmal dafür gilt, dass keine Welt jemals ausschließlich friedlich sein wird, solange ihre Bewohner nicht im Einklang miteinander sind.
Lesende, die sowohl den Zauberer von Oz, als auch Narnia kennen, werden die Unterschiede zu Davids Erzählung sicherlich ebenso interessiert verfolgen und persönliche Schlüsse daraus ziehen können. Denn tatsächlich wird die Flucht in eine Fantasiewelt zu keinem Zeitpunkt ernsthaft romantisiert, David braucht lediglich seine Zeit, um deren Finsternis zu erkennen und seine Schlüsse daraus zu ziehen. Diese Art der mentalen Reise empfinde ich als höchst gelungen.
Besonders spannend ist auch die Existenz des Buches der verlorenen Dinge. Während David sich in die Fantasiewelt flüchtet, ist das Buch der verlorenen Dinge eine Art Rettungsanker für den gealterten König, der seine heile Welt inzwischen mit seinem Leben in der ehemaligen Realität verbindet. Auch dies ist eine Form der Flucht, die nur auf umgekehrte Seite funktioniert. Psychologisch definitiv spannend zu betrachten!
Zeitliche Umstände
Eine gewisse Bekanntheit der Geschichte des 2. Weltkriegs wird vorausgesetzt. David spiegelt die Denkweise der Briten um 1940 wider, er kommentiert auch bewusst, dass die Deutschen „die Bösen“ sind und dies „jeder“ weiß.
Obwohl David den Krieg anfangs nur aus einer Zuschauerperspektive erlebt (etwa durch Zeitungsartikel oder dem Verhalten der Erwachsenen um ihn herum), wird dieser mehr und mehr Teil seiner Wirklichkeit. Er zieht in eine ländlichere Gegend, einerseits aufgrund der geänderten Familienverhältnisse, aber auch aus Schutzgründen. Die Arbeit seines Vaters ist genauso mit dem Krieg verknüpft, wie sein eigener Alltag, denn er erlebt die Auswirkungen dieser schwierigen Zeiten durch die Emotionen seiner Familie.
Besonders schwierig aus heutiger Sicht ist wohl, wie schnell Davids Vater nach dem Tod der Mutter bereits mit einer anderen Frau zusammenkommt. Dies allein ist für einen Jungen sicherlich zu jedem Geschichtszeitpunkt schwierig, da ihm kaum Zeit bleibt, seine Trauer mit der einzigen Person zu durchleben, die ihm noch geblieben ist. Verlustängste werden zusätzlich dadurch geschürt, dass die neue Frau, die den Platz seiner Mutter in wenigen Wochen einnimmt, auch noch ein neues Kind, ebenfalls einen Jungen, zur Welt bringt. Betrachtet man, in welch kurzem Abstand David so viele Veränderungen erlebt, erklären sich viele andere Punkte von allein (Auftauchen des Krummen Mannes, psychische Instabilität). Aus der Sicht des Vaters gibt es für die frühe, erneute Heirat sicherlich viele, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gründe, das Versorgtsein spielt dabei eine große Rolle. Aus heutiger Sicht ist dies alles natürlich höchstproblematisch und macht es leicht, mit Davids negativen Emotionen mitzufühlen.
Charaktere/Glaubwürdigkeit
Man muss an erster Stelle wohl sagen, dass David ein wirklich bemerkenswertes Kind zu sein scheint. Seine Seele wird auf viele, verschiedene Weisen in höchstem Maße gefordert und bewältigt diese Aufgaben mit einer Perfektion, die in mir oftmals die Frage erweckt haben, wie alt er denn nun eigentlich genau sein soll und was ihm vor den Geschehnissen des Buches schon widerfahren sein muss, um all dies ertragen zu können. Denn wenn ich ihn mit anderen, erwachsenen Personen vergleiche, kann man dahingehend nur den Hut vor ihm ziehen. David ist klug, offensichtlich belesen und seiner Zeit definitiv voraus.
Die erwachsenen Charaktere der Fantasiewelt, die David auf seinem Weg helfen, wirken nicht nur größtenteils vertrauenswürdig, sondern auch reflektiert und gefestigt. Es ist annehmbar, dass dies seine Wunschvorstellung von Erwachsenen darstellt. Die meisten von ihnen haben jedoch auch keine persönlichen Namen, sondern werden mit ihrem Berufsstand bezeichnet. Gerade der Förster tritt schon sehr früh als Vaterfigur auf und vermittelt David das, was er von seinem eigenen Vater nicht in ausreichendem Maße erhält: Zusammenhalt, Vertrauen und tatkräftige Unterstützung. Der König ist dagegen ein Spiegelbild für eine ältere Version Davids, die er höchstwahrscheinlich geworden wäre, wenn er an seinen negativen Gefühlen festgehalten hätte.
Insgesamt konnte ich jedem Charakter seine Rolle wirklich „abnehmen“ und empfand auch niemanden als überflüssig. Sie sind alle gut durchdacht und fügen sich angenehm in die Geschichte ein. Lediglich etwas Potential auf der Seite der Machthaber wurde in meinen Augen verschenkt, oftmals gewinnt David als Kind zu leicht.
Die Bedeutung des Aberglaubens/Vermeidbarkeit des Todes im Angesicht der Hilflosigkeit/Trauerbewältigung
Im Allgemeinen spricht man häufig von den fünf Phasen der Trauer. Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. David durchlebt nach meinem Empfinden all diese Phasen während den Geschehnissen des Buches.
Beinahe durchgängig möchte er glauben, dass seine Mutter nicht gestorben, sondern nur in eine andere Welt übergegangen ist. Sie ist für ihn unerreichbar, ruft ihn jedoch, damit er sie rettet und sie wieder zusammen sein können. Dass David nicht loslassen kann, ist verständlich, wenn bedacht wird, auf welche Art sein Vater mit dem Verlust umgeht. David hat das Gefühl, dass seine Mutter ersetzt wird, er sieht die Freude seines Vaters über die neue Frau und das Kind, das ihn stets an seine eigene Vergangenheit mit Mutter und Vater erinnert. In einer erneut auftauchenden Phase magischen Denkens versucht er, mit seinen Emotionen umzugehen, gerät dabei aber schnell an seine Grenzen, was sich durch die Anfälle äußert. David versucht innerlich, mit dem Tod zu verhandeln, während seine Mutter auf dem Sterbebett liegt. Danach empfindet er Wut auf sich selbst, dass seine Gewohnheiten, von denen er sich einbildet, dass sie den Tod seiner Mutter hätten verhindern sollen, nicht nützlich genug waren und hat gleichzeitig Angst, aus dieser Zwangsspirale herauszutreten, da ihm sonst auch noch der Vater genommen werden könnte. Diese Wut überträgt sich auf Rose, die in seinen Augen alles dafür tut, erst seine Mutter und dann auch ihn durch das neue Kind zu ersetzen. Erst der Förster kann ihm helfen, mit dem Umdenken zu beginnen, indem er Davids magisches Denken durch die Ankunft von Vernunft und Realismus aushebelt.
„Wir haben alle unsere Regeln. Aber sie müssen einen Sinn haben und etwas bewirken, das wir sehen oder woraus wir Trost schöpfen können. Ohne das sind sie so nutzlos wie das ewige Auf und Ab eines Tieres im Käfig. Über kurz oder lang führen sie in den Wahnsinn.“ (S.96)
Verschiedene Anzeichen der Depressionsphase finden sich nach dem Tod der Mutter, gipfeln dann im Zusammenbruch beim Therapeuten und zeigen sich im Anschluss weiter in Davids Rückzug von allen Menschen seiner Umgebung. Die Phase der Akzeptanz erreicht er schleichend, nach und nach, unter anderem auch dadurch, dass er Rolands Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen sehen und nachvollziehen kann. Statt ebenfalls daran zu zerbrechen, erkennt David schließlich, dass er dennoch nicht allein ist und seine Liebe auf mehr als eine Person ausweiten kann.
David kann seine wahren Gefühle jedoch lange Zeit weder gegenüber seinem plötzlich unerreichbaren Vater, der neuen Familie, oder dem Psychiater zulassen. Bei Letzterem befürchtet er sogar, in die Psychiatrie eingewiesen zu werden, wenn er sich zu sehr öffnet. Diese Angst und negative Verbindung zu psychiatrischen Einrichtungen hält bei vielen Menschen bis heute an und sorgt damit wohl erneut dafür, dass die lesende Person unweigerlich mit David mitfühlt.
Familienverhältnisse
Dieser Punkt war für mich ein Kernbereich des Buches, der auch mit den Emotionen der Lesenden spielt. Es ist wirklich leicht, Davids Grundstimmung zu übernehmen und Charaktere wie Rose und sogar Georgie an unterschiedlichen Punkten regelrecht zu hassen. Auch der Vater ist in meinen Augen absolut kein Sympathieträger, obwohl David häufig Entschuldigungen für ihn findet. Dass sich Familien auf diese Weise neu finden, ist nur natürlich, der Umgang mit solchen Umständen war gerade für David aber einfach wahnsinnig unglücklich. Hier fehlte mir die Empathie eines liebenden Vaters, betrachtet man aber die zeitlichen Umstände, muss wohl bedacht werden, dass die Menschen anders als heute nicht wirklich bereit waren, über Gefühle dieser Art zu sprechen, oder Schwäche zu zeigen. Was man gerade Rose aber durchaus vorhalten könnte, wie ich finde, ist, dass sie sich offensichtlich an einen Mann herangemacht hat, der seine Frau auf dem Sterbebett begleitete. Ich persönlich konnte den beiden nicht abnehmen, dass es sich erst danach „so ergeben“ hat. Ebenso hatte ich das Gefühl, dass Rose durchaus gerne den Vater ohne seinen Jungen gehabt hätte, oder es sich zumindest leichter vorgestellt hat. Sie sieht anfangs in meinen Augen nicht den Jungen mit Emotionen, sondern ein Accessoire, das sie in Kauf nehmen muss. Umso spannender finde ich die Auseinandersetzung der beiden, als die Situation eskaliert. Auch hier handelt Davids Vater in meinen Augen absolut falsch und zeigt seine Egozentrik.
Dass David am Ende Frieden mit seinen Lebensumständen schließt, empfinde ich als überaus gelungen, denn es ist „nicht einfach alles gut“. Der Ausgang dieser Familienkonstellation war für meinen Geschmack absolut passend allen Beteiligten gegenüber, sogar die Art der jeweiligen Tode. David beweist insgesamt eine enorme, emotionale Stärke, obwohl er so oft an seine Grenzen gerät. Dies ist nicht nur inspirierend, sondern zeugt auch erneut von einem sehr guten Schreibstil insgesamt.
Homosexualität
Es lassen sich im Buch mehrere Stellen finden, an denen dieses Thema Erwähnung findet, auch im Zusammenhang mit Übergriffen. Ein Junge wird unbekleidet auf den Bahngleisen gefunden, ermordet. Was zuvor geschah, findet zwar nur eine Andeutung, die aber so direkt wie möglich formuliert wurde. Mit Romantik wird die Liebe zum gleichen Geschlecht zwar ebenfalls verknüpft, doch diese Verbindung endet offensichtlich im Verderben. Dies wird als „gerechte Strafe“ für ein Verhalten betitelt, das die Charaktere als ehrlos ansehen. Als David selbst mit der Möglichkeit konfrontiert wird, von einem Mann geliebt zu werden, reagiert er mit Ablehnung und Distanz. Erneut wird diese mögliche Zuneigung mit einem schändlichen Übergriff gleichgestellt, wenn dies auch nur angesichts von Davids Alter zu erahnen ist. Obgleich sich der betreffende Mann keinerlei unedles Verhalten zu Schulden kommen lässt, wird er aufgrund einer bloßen Andeutung eines nicht vertrauenswürdigen Charakters dazu gebracht, Roland zu misstrauen.
Wichtig zu bedenken ist wohl auch der geschichtliche Aspekt, denn bis in die 1050er Jahre hinein wurde Homosexualität in Großbritannien noch als Sittlichkeitsvergehen bestraft. Obwohl man denken könnte, dass die Karten in einer Fantasiewelt neu gemischt werden, muss hier einfach bedacht werden, dass diese Welt maßgeblich durch Davids eigene Gefühle beeinflusst wird. Sein Umgang und Rolands Existenz lassen sich also gut mit dem Vergleichen, was zu Beginn des Buches über den Umgang seiner Eltern mit dem Thema angedeutet wurde.
Hier empfand ich folgendes Zitat als sehr treffend: „Ich kann mir denken, was er dir über mich erzählt hat. Meine Gefühle für Raphael sind ganz allein meine Angelegenheit. Ich habe ihn geliebt, so viel kann ich dir sagen, um der Rest geht niemanden etwas an.“ (S. 232)
Sexualität als Tabuthema und sündigem Verhalten findet an mehreren Stellen im Buch Erwähnung, der Krumme Mann nutzt die Konfrontation eines Kindes mit dem Wissen darüber letztendlich sogar als Foltermethode.
Anfälle/Der Krumme Mann
An dieser Stelle kommt mir folgendes Zitat von Tucker Max in den Sinn:
„The devil doesn’t come dressed in a red cape and pointy horns. He comes as everything you’ve ever wished for.“
Auch wenn der Krumme Mann von Anfang an keine erkennbare Form annimmt und David ihn während ihrer Begegnungen stets als sehr abstoßend beschreibt, schwingen in Begegnungen mit ihm auch Hoffnungen mit, die offensichtlich dunkler Natur sind. Doch der Krumme Mann ist sowohl äußerlich, als auch innerlich abstoßend, er bewegt sich mit einer Leichtigkeit durch beide Welten, die seine Übermacht symbolisieren. David erkennt dies erst nach und nach, lange Zeit überwiegen sein Zorn und seine Traurigkeit, sowieso seine Egozentrik. Er empfindet zu unterschiedlichen Zeitpunkten Angst vor dem Krummen Mann und sucht zu Beginn auch noch die Hilfe seines ebenso egozentrischen und damit unerreichbaren Vaters. Allerdings wird ihm auch schnell klar, dass die Erwachsenen, die er auf seiner Reise trifft, lediglich Wegbegleiter sein können. In einer Welt, die von eigenen Ängsten und Emotionen erschaffen wird, können sie nicht mehr als Statisten sein, die ihm dabei helfen, sich selbst und seine Art von Frieden zu finden.
Die sogenannten Anfälle treten stets dann auf, wenn David von seinen Gefühlen überwältigt wird und glaubt, keinerlei Hilfe zu erhalten. Interessant ist, dass er in der Fantasiewelt, in die er eintaucht, gerade in diesen Momenten extreme, mentale Stärke zeigt, während er in vergleichbaren Szenen der Realität all seine psychische und physische Kraft einbüßt. Man spricht in solchen Momenten ja auch gerne mal von einem Neustart des Gehirns, oder der Flucht in einen Zustand des nicht mehr Realisierens. Für David werden diese Momente schließlich mit dem tatsächlichen Übergang in die andere Welt übernommen, denn es finden keine Anfälle dieser Art an diesem neuen Ort mehr statt.
Der Krumme Mann ist am Ende ein Sinnbild für menschliche Ängste und negativen Emotionen, für all das, was man sich nicht zu sagen traut (auch aufgrund gesellschaftlicher Konventionen), aber unter weniger strikten Umständen bereit wäre, an sich zu nehmen. Als David erkennt, dass das, was er so lange von sich gewiesen und verurteilt hat, gleichzeitig seine größte Schwäche sein kann und eine Art der Fantasie unnötig werden lässt, hat der Krumme Mann keinerlei Macht mehr. Als das angreifbare Kind zum Mann heranwächst, vergeht auch der Einfluss dieses Wesens, das sich an den Gefühlen derer genährt hat, die die größte Fantasie und Stärke besitzen.
Fazit
Es handelt sich in meinen Augen um ein Buch, das man gelesen haben sollte. Es ist ein zeitloses Meisterwerk, auf emotionaler Ebene aber auch nicht zu unterschätzen. Ich würde es daher frühstens für junge Erwachsene empfehlen. Persönlich vergebe ich 5/5 Sternen.
- Christoph Marzi
Grimm
(287)Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchtenDie siebzehnjährige Vesper Gold ist ein einsames Mädchen. Ihr Vater ist ein bekannter Filmregisseur, ihre Mutter eine weltweit gefeierte Konzertpianistin. Als Vespers Schwester noch lebte, war sie nie alleine. Auch wenn ihre Eltern mal wieder keine Zeit für ihre Töchter hatten, die Mädchen hielten zusammen und Vesper vergötterte ihre ältere Schwester. Bis diese Selbstmord beging. Als sich auch noch ihre Eltern scheiden lassen, ist für Vesper nichts mehr, wie es mal war. Nach einem Skandal an ihrer Schule zieht Vesper von Berlin fort zu ihrer Mutter nach Hamburg. Beide hoffen auf einen erfolgreichen Neuanfang. Der jedoch kläglich scheitert. Immerhin finanziert Vespers Mutter ihr eine eigene Wohnung.
In letzter Zeit fühlt sich Vesper verfolgt. Ein dunkelgekleideter Mann mit einem Affen auf der Schulter kreuzt immer wieder ihren Weg. Alpträume plagen sie, dann stirbt plötzlich ihr Vater in Berlin unter mysteriösen Umständen. Ihre Mutter bricht ihre Tournee ab und kehrt nach Hamburg zurück, nur, um kurz darauf ebenfalls unter merkwürdigen Umständen zu Tode zu kommen.
Für die Polizei ist es naheliegend, Vesper zu verdächtigen. Eine verzogene und aufmüpfige Göre, die unentwegt Streit mit ihrer Mutter hat und nun, nach dem plötzlichen Tod beider Elternteile, ein großes Vermögen erbt.
Trost sucht die junge Frau im Museum, wo sie sich das Lieblingsbild ihres Vaters von Caspar David Friedrich anschaut. Dort trifft sie auf den Studenten Leander, der sie mit seinem altmodischen Charme komplett entwaffnet. Schon bald stellt sich heraus, dass Leanders und Vespers Schicksale auf seltsame Weise miteinander verbunden sind. Auch Leander hat seine Eltern verloren und sein Bruder ist auf geheimnisvolle Art und Weise verschwunden. Beide jungen Menschen erhalten von ihren verstorbenen Vätern einen mysteriösen Brief der einen besonderen Gegenstand enthält und die Bitte, einen alten Mann aufzusuchen, der in den Randbezirken von Hamburg lebt.
Und damit gerät die Welt der beiden jungen Leute völlig aus den Fugen. Denn, wie Vespers Schwester zum Abschied schrieb: „Alles ist wahr!“
Ich persönlich war schon immer der Meinung, dass Märchen grausam und brutal sind. Kinder, die von einer Hexe eingesperrt werden, Eltern, die ihre Kinder durch einen Rattenfänger verlieren, Prinzessinnen, die in einem jahrhundertelangen Schlaf gefangen sind. Kleine Mädchen, deren Familien so arm sind, dass sie Zündhölzer verkaufen müssen und und und. Natürlich habe ich als Kind Märchen geliebt und ihnen faszinierend gelauscht, sobald ich konnte, auch selber gelesen.
Christoph Marzi erweckt alle Kinderängste zu neuem Leben. Er nimmt die Märchen der großen deutschen Dichter und zeigt ihre Grausamkeit auf. Und auch die Gebrüder Grimm kommen hier nicht sonderlich gut weg. Sind sie doch beteiligt an einem Komplott, die Märchenwesen aus der Welt verschwinden zu lassen. Denn nur, wenn man an etwas glaubt, kann es existieren. Und wer glaubt schon an Märchen?
Ich möchte nicht viel über das Buch schreiben. Marzi ist ein Autor, den man entweder liebt oder hasst. Viele kommen mit seiner Schreibweise und seiner Art, Dinge zu beschreiben, nicht klar. Ich mag seine Art und auch seine phantastischen Ideen, auch wenn er kein gutes Haar an den Märchenautoren lässt, die ich in meiner Kindheit geliebt habe. Die Geschichte ist phantastisch, märchenhaft aber durchaus nicht unglaubwürdig. Wie immer, lässt sich Marzi viel Zeit für seine Figuren. Wir lernen ein junges Mädchen kennen, die ihre Schwester schmerzlich vermisst und die zu ihren Eltern keine Beziehung aufbauen kann. Schule ist ihr zuwider, nicht, weil sie dumm ist, sondern weil sie zu intelligent für den 08/15 Unterricht ist und sie mit den anderen Mädchen nichts anfangen kann, deren Welt nur aus Partys, Jungens und den richtigen Klamotten besteht. Sie ist eine Einzelgängerin, hat aber eine beste Freundin, die in einem Theater arbeitet und dort für die Kostüme zuständig ist. Dieses Theater ist Vespers Flucht vor der Welt und ihre Freundin ein Ersatz für ihre Schwester.
Sowohl sie auch Leander haben schon viel schlimmes erlebt, es ist schön zu lesen wie sich diese beiden jungen Menschen kennen lernen. einander vertrauen und akzeptieren. Doch nicht nur sie haben viel durchlitten, auch die sogenannten Bösewichter in diesem Roman haben schmerzliche Verluste, Hass und Anfeindungen erfahren. Teilweise kann ich daher ihre Handlungen verstehen, man ist, wie auch Vesper, hin und hergerissen.
Fazit:
Dieses Buch macht besonders viel Spaß, wenn man die alten, deutschen Hausmärchen kennt. Einige bezeichnen dieses Buch als Wirrwarr aber ich habe jedes Märchen erkannt und fand die Ideen, die Christoph Marzi hier anbringt, wirklich gelungen und durchaus vorstellbar. Ein Buch für Menschen, die Märchen lieben und schon immer wissen wollten, was *danach* passiert. „Und sie lebten glücklich“ ist nicht sehr glaubhaft und hier werden wir aller Illusionen beraubt.
- Christina Henry
Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
(128)Aktuelle Rezension von: NiWaAllein im tiefen, tiefen Wald lauert die Gefahr. Doch für Red ist es der einzige Weg, wenn sie zur Großmutter gelangen will. Und jemand hinter ihr, nimmt die Verfolgung auf. Dabei ist es Red so unangenehm, wenn sie zur Axt greifen muss ...
„Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald“ ist eine weitere dunkle Märchenadaption der begnadeten Christina Henry. Nachdem ich mit „Die Chroniken von Alice“ meinen Einstieg in die dunklen Chroniken feierte, wurde ich von „Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland“ verzaubert und erlebte eine kuriose Wunderwelt in „Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen“. Und ich bin begeistert, welches Werk Christina Henry aus der märchenhaften Inspiration des klassischen Rotkäppchens geschaffen hat!
Nun zur Handlung an sich, die nicht neu, aber böse, düster und ziemlich gemein ist: In Reds Realität hat eine Krise die Welt erschüttert. Die Menschheit ist ausgedünnt, Familien starben und nur wenig Überlebende irren in ihrer Hoffnungslosigkeit umher. Red setzt alles daran, zu ihrer Großmutter zu gelangen, weil diese vermutlich als Einzige von ihrer Familie übrig ist.
Die Verbindung zum klassischen Rotkäppchen hat die Autorin für mich erstklassig gelöst. Red mit ihrem rotgewandeten Auftreten und gefahrvollen Weg zur Großmutter durch den Wald fängt die Grundelemente der berühmten Geschichte ein, um dennoch eine ganz eigene Version zu erschaffen.
"Du kannst das nicht schreiben wie eine Geschichte, Red. Das ist das Leben, das hält sich nicht an deine Regeln." (S. 103, eBook)
Christina Henry zieht den:die Leser:innen in eine ungastliche postapokalyptische Welt, wie sie in ähnlichen Büchern aufbereitet wird. Allerdings liegt die Stärke der Autorin darin, aus einer altbekannten Erzählung einen Horror-Roman zu kreieren, der eindeutig in der obersten Liga zuhause ist.
Hierzu unterteilt sie die Erzählung in die Abschnitte „Davor“ und „Danach“, sodass man einen soliden Eindruck von der sogenannten Krise erhält. Die Stimmung wird souverän eingefangen und Red als Protagonistin wird vorgestellt.
Wichtig ist, dass es sich bei Red nicht um ein kleines, hilfsbedürftiges Mädchen handelt. Sie ist eine toughe, junge Frau, die sich Axt schwingend zu helfen weiß, obwohl sie von Außen betrachtet gar nicht so wirkt.
Das heißt jedoch nicht, dass sie unsympathisch erscheint oder ein schlechter Mensch ist. Red tut, was gemacht werden muss, um am Ende mit dem Leben davon zu kommen.
Dabei hat die Autorin, meinem Empfinden nach, ein geniales Gespür für Diversität bewiesen. Reds Figur ist so beschaffen, dass sie grundsätzlich etwas Besonderes ist, ohne es aufgrund jener Merkmale zu sein. Genau an dieser Stelle fängt für mich Gleichbehandlung und Integration an: Wenn eben kein Unterschied gemacht wird und die eine oder andere eher ungewöhnliche Eigenschaft gar nicht erst Thema ist.
"Doch Red musste ihren Körper nehmen, wie er war, und nicht so, wie sie ihn gern hätte." (S. 86, eBook)
Bei dieser Märchenadaption ist der Weg das Ziel und Reds Erlebnisse haben es wirklich in sich! Es ist brutal und eindeutig keine Kindergeschichte, weil das Blut spritzt, nicht nur, wenn die Axt geschwungen wird.
Zu guter Letzt beweist Christina Henry erneut exzellentes Gefühl, wie sie ihr ernüchterndes, postapokalyptisches Massaker in ein leises Ende überführt, das mich tatsächlich umgehauen hat.
Mich hat Christina Henry mit ihrer düsteren Version des Rotkäppchens gefesselt, begeistert und verblüfft. Es hat mir ausgezeichnet gefallen und ich hoffe sehr, dass es viele weitere dunkle Chroniken aus der Feder der Autorin geben wird.
Die dunklen Chroniken:
1) Die Chroniken von Alice. Finsternis im Wunderland
2) Die Chroniken von Alice. Die Schwarze Königin
3) Die Chroniken von Alice. Dunkelheit im Spiegelland
4) Die Chroniken von Peter Pan. Albtraum im Nimmerland
5) Die Chroniken der Meerjungfrau. Der Fluch der Wellen
6) Die Chroniken von Rotkäppchen. Allein im tiefen, tiefen Wald
7) Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters
8) Der Geisterbaum
9) Der Knochenwald
- John Katzenbach
Der Wolf
(175)Aktuelle Rezension von: katha84Er ist Schriftsteller - und Mörder. Das eine lebt er in der Öffentlichkeit aus und hat sogar schon einigen Erfolg gefeiert. Das andere, tut er im Geheimen. Unerkannt, unentdeckt. Nun hat er einen neuen Plan. Er will ein Buch schreiben - und einen Mord begehen. Eigentlich sogar drei Morde. Wie der Böse Wolf im Märchen will er seine Rotkäppchen jagen und zur Strecke bringen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich leider enttäuscht von dem Buch bin. Die Idee klang super und ich mag den Schreibstil von John Katzenbach sehr. Aber der Funke ist einfach gar nicht übergesprungen. Das Buch fängt sehr langatmig an und die drei Rotkäppchen waren mir von Anfang an nicht wirklich symphytisch. Grade Jordan fand ich extrem nervig. Zudem fand ich das ständige Springen in den Perspektiven anstrengend zu lesen und hat irgendwie auch immer den Fluss der Story unterbrochen. Nach den ersten 300 Seiten hatte ich kurz das Gefühl, dass die Geschichte jetzt Fahrt aufnimmt und besser wird, aber das war leider ein Trugschluss. So richtig enttäuschend fand ich das Ende. Ich war auf einen großen Showdown gefasst, aber das ganze verlief irgendwie im Sand und war für mich total emotionslos. Was ich aber ganz gut gelungen fand, waren die Szenen zwischen Mr. Böser und Wolf und seiner Frau. Das fand ich spannend und bis zu einem gewissen Grad auch irgendwie alles gut nachvollziehbar. Im Großen und Ganzen ist das Buch viel zu lang und auch zu langatmig. Mir fehlte ganz klar die Action.
- Ruth M. Fuchs
Fragen Sie Erkül Bwaroo!
(18)Aktuelle Rezension von: Coffeegirl83Ein kurioses Verbrochen folgt dem nächsten. Ein ermordeter Mann, obwohl er doch ganz allein in seinem Hotelzimmer war. Ein brutaler Mord im Wald. Eine Entführung und noch mehr. Insgesamt sieben Rätsel für den Elfendetektiv Erkül Bwaroo und er ist bereit seine kleinen grauen Zellen arbeiten zu lassen und diese Fälle zu lösen.
Meine Meinung:
Wie schon bei den Teilen zuvor, mag ich auch dieses wundervolle Cover so gerne. Es zeigt einfach perfekt den liebenswerten und schrulligen Monsieur Bwaroo.
Ich hatte schon das Gefühl, dass ich kein noch größerer Fan vom Elfendetektiv werden kann. Doch mit jeder Geschichte, die ich lese, liebe ich diesen Kerl einfach immer mehr. Ich kann es nicht ändern, und möchte es auch gar nicht.
Unter allen Detektiven ist Erkül Bwaroo einfach mein persönlicher Favorit. Es gibt keinen zweiten Er ist einzigartig und sticht hervor. Böse Zungen mögen ihn vielleicht eigenartig mit all seinen Schrullen nennen, aber ich liebe ihn genau wegen seinen, sagen wir, Eigenarten.
Auch in diesem Teil der Erkül Reihe hat Ruth M. Fuchs wieder eine tolle Mischung aus Witz, Märchen und Krimi gezaubert. Ich bin begeistert wie die Autorin das als großartiges Gesamtpaket aufs Papier bringt.
Das Buch lässt sich wieder flüssig und ruck zuck lesen. Es dauert nicht lange und man ist direkt in der Geschichte und rätselt gemeinsam mit Erkül über die Taten und wer dahinter stecken kann. Es mach so ein Spaß als Leser auch ein wenig Detektiv spielen zu dürfen ;)
Der Schreibstil von Ruth M. Fuchs zieht mich bei jedem Buch in den Bann. Dieser ist nicht nur angenehm zu lesen, er hat auch das gewisse Etwas, was einfach so perfekt für die Geschichte ist. Schön zu lesen und einfach sehr angenehm.
Besonders mag ich die Dialoge, die Monsieur Bwaroo führt. Er hat immer einen Plan und weiß genau was er sagen muss. Gut durchdacht und gewitzt, was ich sehr unterhaltsam finde.
Fazit:
Erkül Bwaroo wie man ihn kennt und liebt. Ein bisschen anders vielleicht, als die bisherigen Bücher, aber immer noch ganz klar der Elfendetektiv. Ich wurde wieder einmal wunderbar von ihm unterhalten und hatte jede Menge Lesevergnügen. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.
- Gisela Garnschröder
Rotkäppchen muss sterben: Kriminalroman (Hannah-Seelfeld-ermittelt 1)
(21)Aktuelle Rezension von: DieSueschauerinIch mochte den Krimi sehr gerne. Der Einstieg fiel mir sehr leicht und mir waren die Figuren direkt sympathisch. Das war sehr schön, da es bei Krimis manchmal alles auch sehr Knall auf Fall passieren kann, aber diesmal war es ein etwas ruhigerer Start ins Buch. Das hat hier aber sehr gut gepasst. Auch die weiteren Ereignisse im Kriminalfall haben mir gut gefallen. Man konnte gut mit rätseln und es hat auch viel Spaß bereitet immer mal selbst zu überlegen, wer der*die Täter*in ist. Und obwohl sich am Anfang schon ein Bild der möglichen Tatperson abzeichnete, hat es bis zum Ende gedauert, bis ich mir sicher war, wer da mordet. Das hat mir wirklich gut gefallen. Die Kommissar*innen und die Leser*innen wurden oft ordentlich in die Irre geführt, aber es war nicht übertrieben. Es gab am Ende auch keine offenen Fragen mehr, was ich sehr schön fand.
Was mir besonders gut gefiel war, dass die Kommissare beide anscheinend ein halbwegs normales Privatleben haben. In Krimis ist es oft eher so, das die Ermittler*innen selber privat auch viele Probleme haben und das ist in meinen Augen überhaupt nicht realistisch. Das war hier zum Glück nicht und macht Hannah Seelfeld und ihre Kolleg*innen nur sympathischer.
Der Schreibstil ist eher locker und das hat mir gut gefallen. Wenn ich mal im Krimi drin war, bin ich nur so über die Seiten geflogen. Das hatte ich länger bei keinem Krimi. Sollte es einen zweiten Band geben, würde ich ihn definitiv lesen.
- Terry Pratchett
Total verhext
(396)Aktuelle Rezension von: Sonnenschein2203Das Buch ist mein persönlicher Einstieg in die Scheibenwelt von Terry Prachett. Die Hexen sind super und ich finde den Humor im Buch einfach toll. Der Schreibstil ist für mich auch ganz besonders und einzigartig.. ich kann es gar nicht beschreiben, aber schon allein wegen dem Humor und Witz, den Anspielungen und der hintergründigen und nicht nervigen Gesellschaftskritik ist dieses Buch etwas ganz besonderes für mich. Es wird deformiert nicht das letzte Buch von Terry Prachett für mich sein.
- Craig Russell
Wolfsfährte
(158)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderHauptkommissar Jan Fabel von der Kripo Hamburg wird an einen grausigen Tatort gerufen. Eine Mädchenleiche wurde gefunden und es gibt Hinweiße auf ein Märchen der Gebrüder Grimm. Während den Ermittlungen stößt Fabel und Sein Team auf eine längst vergangene Mordtat und es geschehen weitere grausame Morde. Bei jeder Leiche gibt es einen kleinen Hinweiß und es scheint so, als ob der Täter die Märchen der Gebrüder als Grundlage für seine Taten nimmt. Craig Russell ist ein erschreckender Thriller gelungen der uns in eine ganz andere Welt der Märchen führt. Für alle Fans von Russells "Blutadler" und für alle Thriller Fans.
- Marissa Meyer
Die Luna-Chroniken 2: Wie Blut so rot
(57)Aktuelle Rezension von: XodetteXACHTUNG! Spoileralarm!
Cinder hatte versucht Prinz Kai vor dem Plan den Levana verfolgt zu warnen, allerdings wurde sie dabei als Lunariererin entlarvt und gefangen genommen. Nun sitzt sie im Gefängnis und soll an Levana ausgeliefert werden. Prinz Kai zweifelt an der Echtheit seiner und auch ihrer Gefühle und fühlt sich von ihr verraten. Denn laut Gesetz dürfen keine Lunarier auf der Erde leben. Dr. Erlang hilft Cinder zu fliehen und dabei befreit sie außerdem Captain Thorne.
Im zweiten Band geht es um die Geschichte von Scarlet und ihrer Großmutter. Der „böse“ Wolf darf dabei natürlich nicht fehlen. Wolf ist mir von Beginn an super sympathisch, jedoch hat er auch das eine oder andere Geheimnis, welches erst im Laufe der Zeit gelüftet wird. Scarlet ist eine gestandene Frau, die sich nur wenig sagen lässt. Allerdings wird auch ihre sensible Seite gezeigt und dadurch ist sie mir sofort ans Herz gewachsen. Sie versucht alles, um ihre Großmutter, die im kleinen Ort Rieu als Verrückte bezeichnet wird, zu finden. Mit Wolf begibt sie sich auf die Reise nach Paris, denn dort soll ihre Großmutter vom Rudel gefangen gehalten werden.
In der Zwischenzeit versucht auch Cinder die Großmutter von Scarlet zu finden, um mehr über sich, ihre Verwandlung zum Cyborg und ihr Leben davor zu erfahren. Allerdings ist das schwieriger als erwartet, denn sowohl Cinder als auch Captain Thorne werden von der Justiz gesucht. Cinder entdeckt ihre Fähigkeiten Menschen zu manipulieren und trainiert diese fleißig.
Kais Regentschaft und seine Problemchen mit Levana bekommen auch ihren Platz in der Geschichte. Alles kommt nicht zu kurz, sodass man über alles auf dem Laufenden bleibt und nicht das Gefühl hat etwas zu verpassen.
Was ich wirklich sehr sehr gut fand, war, dass alle Charaktere, die man im ersten Teil kennengelernt hat, nicht zu kurz kommen. Auch ihre Taten werden erzählt und das auf eine wirklich sehr gute Art und Weise. Es wirkt nicht überladen oder langweilig. Der Mix zwischen action-geladenen und auch ruhigen, aber dennoch kniffligen Passagen lässt das ganze lebendig wirken.
Mein Fazit ist, dass die Fortsetzung unfassbar gut gemacht ist. Die parallelen Geschichten aller Protagonisten sind super zusammen geflochten wurden und ergeben auch Sinn. Man hat nicht das Gefühl, dass jemand vergessen wurde. Für mich besser als der erste Band. - Annie Bertram
Wahre Märchen
(20)Aktuelle Rezension von: LesemietzeMärchen mal anders erzählt. Den wer hier glaubt die typischen Geschichten der Märchen zu lesen wird eines besseren belehrt.
Jeder Schreiber hat hier sein Märchen anders Interpretiert, so dass man die ein oder andere Überraschung hatte. Vom Kern kam einiges bekannt vor, aber im Grunde weichen alle Geschichten ab, so wie man sie kennt.
Mir hatten nicht alle gefallen, aber das ist an dieser Stelle Geschmackssache.
Jeder Autor hat seine eigene Erzählweise und Stil sein Märchen in Szene zu setzen. Unterschützt wurde das mit interessanten Bildern, wobei mir das Coverbild am Besten gefiel. - Kathryn Wesley
Das Zehnte Königreich
(164)Aktuelle Rezension von: natti_LesemausInhalt:Der zeitlose Bestseller endlich wieder im Taschenbuch! Virginia führt in New York ein einfaches Dasein als Kellnerin. Doch eines Tages nimmt sie eine Abkürzung durch den Central Park, und ihr Leben verändert sich von Grund auf: Hinter dem Park verbirgt sich eine magische Welt, in der Wünsche Wirklichkeit werden und wundersame Geschöpfe zum Leben erwachen. Eine Welt, die bedroht ist von einer dunklen Königin, doch zugleich eine Welt, in der man die wahre Liebe finden kann …
Meinung:
Ich habe "das zehnte Königreich" einmal im TV gesehen, als Fantasyreihe. Ich fand es so fantastisch und wunderschön, das ich unbedingt auch das Buch dazu lesen wollte.
Ich war total gespannt, ob das Buch auf der Serie besiert oder umgekehrt und wieviel davon umgesetzt wurde.
Leider bin ich irgendwie lange nicht dazu gekommen, das Buch zu lesen, da mein SUB einfach zu hoch ist und immer wieder tolle Bücher dazu kommen, die unbedingt gelesen werden wollen.
Jetzt habe ich es endlich geschafft. Ich muss sagen, ich bin irgendwie zwiegespalten. Es ist ein tolles Buch, eine wundervolle, fantasiereiche Geschichte. Das ganze ist zu der Serie fast eins zu eins umgesetzt, was ja eigentlich selten ist. Und das gefällt mir super gut.
Man erlebt die Abenteuer von Virginia, Tony- ihrem Vater, Wolf- dem Wolf und den anderen lebthaft mit. Ich habe die Gesichter aus der Serie praktisch vor meinen Augen gesehen und jede Szene ebenfalls.
Es kommen wirklich viele Charaktere vor, die einfach toll umgesetzt sind und wunderbar passen.
Das ganze liest man aus verschiedenen Sichtweisen- und dieses ist das einzige, was mich ein bißchen gestört hat. Nicht die Sichtweisen von vielen an sich- denn das ist eigentlich nur gut. Nein, die Abschnitte sind recht kurz und die Sichtweisen wechseln so schnell, das man zu Anfangs etwas durcheinander kommen kann, aber mit der Zeit geht das eigentlich.
Wir erleben das ganz aus der sicht von Viriginia, Tony, Wolf, der Königin, Trollen und einigen anderen.
Man hätte hier die Abschnitte ruhig etwas länger lassen können.
Die Charaktere wandeln sich, werden mutiger und kommen über sich heraus. Na ja, die ein oder andere Figur nicht ganz so perfekt, aber immerhin hat alles ein gutes Ende.
Das Ende war gut, aber irgendwie habe ich dennoch die ein oder andere Frage.
Fazit:
Eine wundervolle, fantasiereiche Geschichte...
- Cornelia Funke
Mein Reckless Märchenbuch
(27)Aktuelle Rezension von: AuroraMSchöne Sammlungen an Märchen mit schönen Illustrationen die die Geschichten noch einmal untermalen.
- Edina Stratmann
Darf's ein bisschen kriminell sein?
(26)Aktuelle Rezension von: mannomaniaDarf's ein bisschen kriminell sein? von Edina Stratmann
Ein kleines, handliches Taschenbuch mit 129 Seiten, einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis sowie Kurzvorstellung der Autorin.
Das Cover ganz in schwarz mit rotem Schriftbild und im hellen Kreis dann die Pistole mit roten Blutstropfen - welch' mo(r)de(r)n(d)e Aufmachung!
Ebenso eine sehr gut lesbare Schrift sowie flüssiger Schreibstil - überzeugt Euch selbst...
Fazit:
Die Autorin hat ein sehr gutes Einfühlungsvermögen sowie sinnvolle Ablenkungsmanöver beschrieben.
Man kann Schmunzeln, da Vieles liebevoll rüberkommt.
Die spannenden Geschichten aus dem Kriminal-Büchlein sind sehr empfehlenswert und interessant, ebenso durch den nahen Bezug zum Alltagsleben!
Vielen lieben Dank für diese kurzweilige Unterhaltung der besonderen Art und Weise :)
- Marissa Meyer
Scarlet
(104)Aktuelle Rezension von: isas_bookworldWie bereits beim ersten Teil der Reihe war der Schreibstil der Autorin sehr angenehm zu lesen, obwohl ich die Er-/ Sieg-Perspektive eigentlich eher weniger mag. Hier hat sie aber sehr gut zur Geschichte gepasst.
Auch das Erzähltempo empfand ich als sehr angenehm, da das Buch zu keinem Zeitpunkt langatmig war, gleichzeitig aber alle wichtigen Details ausreichend erklärt wurden.
Die Idee, bekannte Märchen in einem Sci-Fi-Setting neu zu inszenieren, fand ich, wie bereits in der Rezension zum vorherigen Band gesagt, von Anfang an sehr interessant. Der Aufbau der Welt wird wieder verständlich erklärt und wirkt auch sehr durchdacht. durchdacht. Neben New Beijing entführt uns das Buch nun auch nach Frankreich, wodurch man nochmal eine komplett andere Seite der Welt kennenlernt, die aber mindestens genauso spannend und authentisch wirkt. Auch die Art und Weise, wie die Gesellschaft funktioniert, mit den Androiden und Cyborgs etc. fand ich sehr spannend zu lesen. Hinzu kommt nun noch eine weitere Gruppierung, die ich wirklich unglaublich interessant finde, der Geschichte einen neuen spannenden Twist gegeben hat und die Geschichte wirklich weitergebracht hat.
Das Buch beginnt ungefähr dort,wo der vorherige Band aufgehört hat, wodurch es direkt spannend weitergeht. Zum einen hat man dabei den Handlungsstrang rund um Cinder, die einen neuen Begleiter findet, auf den ich aber später nochmal genauer eingehen werde. Andererseits ist da Scarlet, die sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Großmutter macht und dabei Wolf begegnet. Im Laufe der Geschichte kreuzen sich dann die beiden Handlungssträng, wobei man aber auch Einblick in Kais Leben bekommt.
Insgesamt ist die Geschichte deswegen sehr spannend und wirklich actionreich, wobei die Seiten nur noch so dahinfliegen. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, weil die Geschichte mich einfach so gepackt hat. Man schließt die Charaktere wirklich schnell ins Herz, wobei man gar nicht anders kann als mit ihnen mitzufiebern. Dabei begegnen sie immer wieder neuen Hindernissen, die einen den Atem anhalten lassen, weil die Situation oft aussichtslos wirken, was die Geschichte aber nur noch spannender macht.
Das Herz bleibt unter anderem deswegen allerdings auch nicht verschont, die Emotionen fahren Achterbahn. Im Laufe der Geschichte war ich wütend, verängstigt, habe mehrfach (fast) geweint, mit den Protagonisten gehofft und mit ihnen gelacht. Ich habe mich gefühlt als wäre ich Teil der Gruppe und hatte deswegen auch einfach all the feels.
Das liegt vor allem aber auch an den Protagonisten und Charakteren.
Cinder ist zurück, noch immer unglaublich stark, kämpferisch und mit einem tollen Humor gesegnet. Sie versucht langsam in ihre neue Rolle hineinzuwachsen und gleichzeitig mehr über ihre eigene Vergangenheit zu erfahren.
Dabei bekommt sie diesmal Hilfe von Carswell Thorne, der auf jeden Fall zu einem meiner absoluten Lieblingscharaktere geworden ist. Ich liebe seine Art total, diese liebenswürdige Art von "Arroganz", seine humorvolle Art und sein Wille für das gute zu kämpfen.
Scarlet ist eine sehr aufgeschlossen Person, die nicht direkt allen Vorurteilen glaubt. Gleichzeitig ist sie unglaublich stark und selbstbestimmt, wodurch sie sich auch von niemandem etwas vorschreiben lässt. Allerdings führt mich das aber auch zu einem Problem, dass ich mit ihr - teilweise aber auch mit anderen Charakteren - hatte. Manchmal hat sie meiner Meinung nach sehr unbedacht gehandelt. Manchmal wirkte sie einfach zu naiv. Viele gefährliche Situationen hätten sich bestimmt vermeiden lassen, wenn sie nicht so gutgläubig gewesen wäre.
Wolf ist ein sehr spannender Charakter. Auf den ersten Blick wirkt er schon gefährlich, ist gleichzeitig aber auch irgendwie "schüchtern", d.h. er weiß nicht wirklich, wie er sich gegenüber anderen Menschen am besten verhalten soll. Das macht ihn mir zumindest sehr sympathisch. Außerdem ist er ein grandioser Kämpfer, allgemein sehr geheimnisvoll und isst hat eine Menge Appetit.
Allesamt bilden die Charaktere also eine wirklich spannende Gruppe, die man eigentlich nur liebe kann.
Alles in allem handelt es sich bei diesem Buch um einen wirklich tollen zweiten Teil, der auf jeden Fall Lust auf den Rest der Reihe macht, weshalb das Buch 4,5 Sterne von mir bekommt.
- Jackson Pearce
Blutrote Schwestern
(108)Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJaneWenn es dunkel wird, ziehen zwei junge Frauen durch einsame Gassen und Wälder. Mit ihren blutroten Mänteln und süßen Parfüms locken sie Werwölfe an – aber wenn diese sich auf die vermeintlich hilflosen Opfer stürzen, ziehen Scarlett und Rosie ihre Äxte hervor und schlagen zu. Doch dann beginnt die jüngere Rosie zu ahnen, dass es noch mehr im Leben geben kann als die Jagd – und begeht einen Fehler, der sie und Scarlett in größte Gefahr bringt: Sie verliebt sich …
Fast jeder kennt doch das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf – ein Märchen, das diese Geschichte in die aktuelle Zeit zieht und umdreht, denn hier macht Rotkäppchen Jagd auf Wölfe. Die Tatsache, dass es in der heutigen Zeit spielt hat mich, obwohl ich es wusste, anfangs allerdings doch etwas irritiert. Wenn der Fernseher seine Laute von sich gab oder das Auto genutzt wurde. Das hat sich jedoch schnell wieder gelegt und ich konnte die Geschichte genießen.
Scarlett und Rosie, die Schwestern, aus deren Sicht das Buch abwechselnd geschrieben ist, glauben, sie sind gleich. Ein gemeinsames Herz, deren Hälften in den beiden ruht. In Wirklichkeit könnten sie unterschiedlicher nicht sein, was sich auch im Laufe der Geschichte herauskristallisiert. Scarlett lebt für die Jagd. Für sie gibt es nichts anderes. Rosie dagegen begreift mit der Zeit, dass es noch andere Dinge da draußen gibt, dass sie ihr Leben nicht der Jagd verschreiben muss. Der Bruch, der dadurch zwischen den Schwestern entsteht und was daraus folgt, ist gut dargestellt, doch leider fehlt es den beiden, meiner Meinung nach, ansonsten an Tiefe, vor allem Scarlett. Als Silas dann auftaucht und Teil der Gruppe wird, beginnt die Geschichte leider vorhersehbar zu werden. Schnell hatte ich meine Vermutungen – die sich leider auch alle bestätigt haben.
Die Kämpfe gegen die Wölfe, hier Fenris genannt, werden immer sehr genau und actionreich beschrieben. Sie können also etwas brutal anmuten – wer das nicht mag, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen. Ich bin zwar kein Fan von zu viel Blut, aber hier wurde es so eingesetzt, dass es meinen Lesefluss nicht gestört hat. Eher klebte ich noch fester an den Seiten.
Ingesamt hat mir die Geschichte gefallen, aber sie war auch ziemlich vorhersehbar. Es waren einige gute und für mich neue Ansätze enthalten, die sich aber leider in bekannte Bahnen entwickelt haben. Anfangs hoffte ich also noch auf viele Überraschungen, aber spätestens ab der Hälfte war mir klar, in welche Richtung die Geschichte geht.
Auch das Ende war nicht mehr überraschend – was jedoch nicht heißt, dass ich das Buch schlecht fand. Der Schreibstil hat mir gefallen, die Geschichte war interessant und die zwischen den Schwestern wechselnden Perspektiven haben mir gute Einblicke in die jeweilige Person gegeben.
- Cosima Lang
Hunting the Beast 1: Nachtgefährten
(46)Aktuelle Rezension von: Laravgt_Als Fan von Märchenadaptionen, bin ich natürlich von dem gesamten Plot rund um die Rotkäppchen und die bösen Wölfe begeistert.
Cosima Lang erzählt mit ihrem flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil eine spannende Urban Fantasy-Geschichte, die im Süden Deutschlands spielt. Dabei greift sie bekannte Elemente aus dem Märchen "Rotkäppchen" auf und passt sie an unser moderneres Zeitalter an. So tragen die "Reds" beispielsweise rote magische Umhänge und Schusswaffen mit Silberkugeln.
Die Handlung an sich hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Gerade auch, weil es einen kleinen Kriminalfall gab, der gelöst werden sollte.
Ein paar Fragen sind am Ende des Buches noch ungeklärt, aber ich hoffe, dass diese in den kommenden zwei Bänden beantwortet werden.