Bücher mit dem Tag "rousseau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rousseau" gekennzeichnet haben.

26 Bücher

  1. Cover des Buches Die philosophische Hintertreppe (ISBN: 9783784436883)
    Wilhelm Weischedel

    Die philosophische Hintertreppe

     (103)
    Aktuelle Rezension von: wordworld

    "Die philosophische Hintertreppe" erreichte mich als Geburtstagsgeschenk und kann von mir als solches für Philosophie-Begeisterte mit gewissem intellektuellen Anspruch auch weiterempfohlen werden. Ein "Buch für jedermann" ist Weischedels Aufstieg in die Loge der großen Philosophen der Menschheitsgeschichte aber definitiv nicht. Die passende Zielgruppe, die dieses Büchlein anregend und interessant finden wird, ist stark vom jeweiligen Wissensstand abhängig. Für komplette Neueinsteiger dürften die hier erläuterten Inhalte definitiv zu wenig anschaulich, für LeserInnen mit mehr Vorwissen hingegen zu oberflächlich und lückenhaft sein. Der Autor steigt in jedem der 34 Kapitel mit einer anekdotische Einführung in das Leben und Schaffen des jeweiligen Philosophen ein. Wenn wir uns dann ein Bild von der Person gemacht und verstanden haben, in welchem Kontext er gelebt hat, werden exemplarisch die wichtigsten Errungenschaften und Thesen vorgestellt. Da nur jeweils acht bis zehn Seiten für einen Denker aufgewendet werden und davon oftmals über ein Drittel für die Kurzbiografie wegfällt, ist die Erklärungstiefe der Theorien natürlich stark begrenzt. Auch hinsichtlich der Auswahl der vorgestellten Philosophen ergeben sich einige Lücken und es wird wie so oft die Brille der europäischen Kultur deutlich. Trotz aller Einschränkungen dieses Formats wird ein Rundumschlag und ein Gang durch die Geschichte des Denkens über Sein, Wirklichkeit, Menschenbild, Gesellschaft, Gott, Kirche und Sinn ermöglicht.


    Nach einem kurzen Blick in das Impressum wird klar, dass die erste Ausgabe dieses Sachbuchs schon 1975 erscheint. Demnach angestaubt ist leider auch der Schreibstil. Wilhelm Weischedel stellt seine 34 Denker in prägnanzlosem, trockenen Plauderton vor, der zwar zwischendurch das ein oder andere Augenzwinkern enthält, alles in allem aber doch recht theoretisch und realitätsfern wirkt. Auch wenn hier statt der vornehmen, komplizierten Vordertür mit all ihren Eingangsbeschränkungen, die "Hintertreppe" gewählt wurde, muss man diese auch erstmal erklimmen - und das ist harte Arbeit. Statt die Kernaussagen der jeweiligen Denker greifbar und durch handliche Alltagsbeispiele zu veranschaulichen wie es zum Beispiel Jostein Gaarder in "Sofies Welt" hält, sind die Aufsätze eher sperrig und beinhalten viele Zitate aus Originalarbeiten. Zwar hat "Die philosophische Hintertreppe" einen deutlich akademischeren Anspruch als "Sofies Welt", weshalb der direkte Vergleich etwas hinkt, die Leserfreundlichkeit dieses Buches ist aber dennoch ein wenig zu bemängeln.


    Die geringe Leserfreundlichkeit wird auch durch Satz und Gestaltung des Buches mitverantwortet, in welchem ebenfalls deutlich wird, dass das Buch schon etwas älter ist. Kaum Absätze, schmucklose Kapitelüberschriften und ein sehr geringer Zeilenabstand sorgen dafür, dass das Büchlein nicht gerade darum bettelt, zur Hand genommen und gelesen zu werden. Eine kurze und prägnante Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte am Kapitelende, Querverweise zu vorherigen Kapiteln und gerne auch die ein oder andere graphische Aufbereitung hätten den Lesekomfort deutlich verbessert. Sehr gut gefällt mir hingegen das Cover, dass - passend zum Thema - Raffaels "Die Schule von Athen" zeigt.




    Das Urteil

    Ein interessanter Aufstieg in die Loge der großen Philosophen der Menschheitsgeschichte, welchen ich aber aufgrund des prägnanzlosen Plaudertons, der geringen Anschaulichkeit und der nicht gerade leserfreundlichen Aufmachung nur an Philosophie-Begeisterte mit gewissem intellektuellen Anspruch weiterempfehlen kann. Komplette Neueinsteiger können stattdessen zu "Sofies Welt" greifen, bei größerem Vorwissen dürften die Beschreibungen hier zu oberflächlich und lückenhaft sein.

  2. Cover des Buches Frauen und Bücher (ISBN: 9783442749805)
    Stefan Bollmann

    Frauen und Bücher

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Ulenflucht

    Frauen lesen etwas anderes als Männer. Pi mal Daumen kann dem jeder zustimmen, der mal eine Buchhandlung besucht hat. Dass Frauen aber auch anders lesen, ist jedoch der Mehrheit nicht klar gewesen. An dieser Stelle setzt das Buch an. Es ist eine Kulturgeschichte des weiblichen Lesens und dabei nicht nur leicht zu lesen, sondern anschaulich, erhellend und äußerst vergnüglich.

    Der Autor führt den Leser/die Leserin (es ist zu hoffen, dass dieses Buch auch Männer lesen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, Frauen zu verstehen) durch fast 300 Jahre Geschichte und greift dabei die großen Errungenschaften und Werke heraus, die seines Erachtens weibliches Lesen geprägt haben. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht bestehen. Wir erfahren vom Aufstieg des Romans, der vermeintlichen weiblichsten aller Textarten, und bekommen den Weg von der Leserin (18. Jhr) zur Schriftstellerin (Jane Austen) und schließlich zur Literatin (Susan Sonntag) und Verlegerin (Sylvia Beach) vor Augen geführt.

    Die große Stärke des Buchs ist es, die Geschichten der Akteurinnen selber sprechen zu lassen. Durch deren Leben scheint die Bedeutung des Lesens durch und ermöglicht Identifikation. Gleichzeitig wird das Neue herausgestellt und mit großer Eloquenz seitens des Autors eingeordnet. Einige, wenige Schwachstellen zeigen sich dort, wo eben jene Geschichten ein wenig lang sind, wie jene Klopstocks, und dort, wo sie nur angedeutet sind, wie die von Marilyn Monroe. Hier wünscht man sich mehr Augenmaß.

    Dieses Buch ist trotzdem ein unverzichtbares Muss für Leser, Leserinnen, Kulturinteressierte, Historiker, Literaturwissenschaftler, Leseratten… also für alle. 

  3. Cover des Buches Die Philosophin (ISBN: 9783596520893)
    Peter Prange

    Die Philosophin

     (190)
    Aktuelle Rezension von: biki

    Die Philosophin  gehört  zu  meinen Lieblingsbüchern. Ich bin kein Fan von historischen Romanen, aber diese Geschichte hat mich verzaubert. Die Szenen sind so lebendig beschrieben, als konnte ich sie direkt auf einer Leinwand sehen. Die Figuren sehr lebendig dargestellt und mit voller Emotionaler Energie beladen. 🌟🌟🌟🌟🌟

  4. Cover des Buches Vom Gesellschaftsvertrag (ISBN: 9783518270219)
  5. Cover des Buches Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (ISBN: 9783150017708)
    Jean-Jacques Rousseau

    Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich hatte es mir zwar ein wenig anders vorgestellt, aber Rousseau beantwortet die Frage nach der Ungleichheit doch recht treffend.
  6. Cover des Buches Jean-Jacques Rousseau (ISBN: 9783406419492)
  7. Cover des Buches Emile (ISBN: 9780486497341)
    Jean-Jacques Rousseau

    Emile

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Danny
    Ich habe meine Magisterarbeit zum Frauenbild in der Aufklärung und besonders in Rousseaus "Emile" verfasst und habe mich köstlich unterhalten. EIn wundervolles Buch, das für seine Zeit besonders spannend ist und viele revolutionäre, als auch einige erschreckend konventionelle Züge enthält. Besonders spannend natürlich vor dem Hintergrund, dass Rousseau einen Erziehungsratgeber verfasste und selbst seine Kinder weggab ;) Das Buch lässt sich zügig lesen und ist in fünf Bücher unterteilt. Wer sich für die Epoche der Aufklärung interessiert sollte dies unbedingt lesen.
  8. Cover des Buches Politikwissenschaft (ISBN: 9783825228378)
  9. Cover des Buches Vom Mitleid (ISBN: 9783458342038)
    Ulrich Kronauer

    Vom Mitleid

     (1)
    Aktuelle Rezension von: muprl
    Eine sehr schöne Idee, ein Anthologie zu einem philosophischen Thema (hier: Das Mitleid) zusammenzustellen, in denen die dazu wichtigsten philosophischen Texte von der Antike bis heute zusammengestellt werden. Man wird so einerseits mit dem Thema und den möglichen Perspektiven und Konzepten dazu vertraut; andererseits schnuppert man mal in Stil und Haltung verschiedenster Philosophen herein. Man kann sich so von den "großen Namen" mit relativ wenig Aufwand ein besseres Bild machen, sofern man sie noch nicht gut kannte. So konnte ich in diesem Band feststellen, dass mir der wichtigste Philosoph zum Thema "Mitleid", Arthur Schopenhauer, schrecklich auf den Keks geht , da er ständig alles wiederholt, bevor er einen Gedanken weiterentwickelt. Der Band versammelt unter anderem Texte von Platon, Seneca, Rousseau, Schopenhauer, Nietzsche und Käthe Hamburger. Mir hat's gefallen, auch wenn es nicht unbedingt der große Lesespaß ist (Die Texte sind mitunter recht kompliziert.).
  10. Cover des Buches Kleine Weltgeschichte der Philosophie (ISBN: 9783596111428)
    Hans J. Störig

    Kleine Weltgeschichte der Philosophie

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Diese Geschichte der Philosophie sollte ebenfalls in keinem Regal fehlen: Störig behandelt nicht nur die Philosophie des Ostens, insbesondere der asiatischen Philosophie, sondern auch das indische religiöse (philosophische) System. Insbesondere bei den antiken Philosophen behandelt Störig auch solche Philosophen (z.B. Cicero), die in anderen vergleichbaren Büchern keine Erwähnung finden.
  11. Cover des Buches Tells Tochter (ISBN: 9783423134989)
    Eveline Hasler

    Tells Tochter

     (4)
    Aktuelle Rezension von: labellokiss
    Tells Tochter ist meiner Meinung nach ein sehr interessanter Roman über das Leben und die philosophischen Gedanken der Julie Bondeli, die für das damalige Bern und noch dazu für das damalige Frauenbild viel zu klug und viel zu freiheitsliebend war. Sie schreibt regelmäßig mit Rousseau und ist außerdem mit vielen bekannten und auch angesehenen Schriftstellern und Philosophen befreundet. Das alles ist den Machthabenden in Bern natürlich ein Dorn im Auge, denn sie müssen um ihre Stellung fürchten und halten Frauen wie Julie für eine aufkeimende Bedrohung. Alles in allem ist es wirklich sehr interessant, das ereignisreiche Leben der Julie Bondeli zu verfolgen!
  12. Cover des Buches Träumereien eines einsamen Spaziergängers (ISBN: 9783150182444)
    Jean-Jacques Rousseau

    Träumereien eines einsamen Spaziergängers

     (7)
    Aktuelle Rezension von: nickido
    Vom französischen Titel direkt würde das Buch den Titel Rousseau richtet Jean Jacques heißen- was ein viel angemessenerer Titel für dieses Wek ist. Der Grundgedanke ist ein Example für Selbstjustiz die bei einem Blick in die Biografie Rousseaus nicht unbegründet ist.
  13. Cover des Buches Vom Anfang bis heute (ISBN: 9783328100065)
    Loel Zwecker

    Vom Anfang bis heute

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Loel Zwecker komprimiert uns hier die Weltgeschichte auf unter 500 Seiten. 

    Dabei schafft er es durch seinen Schreibstil, aber auch durch vereinzelt eingestreute unnütze Anekdoten, den manchmal doch recht trockenen Geschichtsaspekt aufzulockern. An einigen Stellen konnte ich mir ein Schmunzeln oder auch Lachen nicht verkneifen. 

    Die Themen sind gut aufgearbeitet und machen auch Spaß. So bekommt man einen schönen knackig kurzen Einblick in vielen Aspekte unserer Geschichte.

    Jedoch werden auch hier (unvermeidbare?!) Schwerpunkte wie z. b. die französische Revolution gesetzt und andere Bereiche werden nur angerissen. So werden Jahrhunderte der afrikanischen Geschichte nur wenige Seiten. 

    Auf der anderen Seite sind so schwierige Themen wie Rassismus und die Kolonialisierung meiner Meinung nach gut dargestellt und aufgearbeitet.

    Leider ist der lockere, moderne Stil des Buches auch auf einigen Strecken etwas anstrengend und die Coolness und der Humor wirken zu gewollt, was mir zum Ende hin den Lesespaß etwas verhagelt hat. Dennoch ist es ein absolut lesenswertes Buch, aus dem man einiges mitnehmen kann und das mein Wissen in einigen Belangen doch wieder sehr aufgefrischt hat

  14. Cover des Buches Eine größere Welt (ISBN: 9783827054579)
    Kathleen Vereecken

    Eine größere Welt

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    Leben im Zeitalter der beginnenden Aufklärung! Mitte des 18. Jahrhunderts lebte es sich als armer Mensch in Frankreich noch schwer. Der Adel beherrschte das gesellschaftliche Leben, und die Armut unter dem dienenden Volk war groß. Weitab von zivilisatorischen Bequemlichkeiten und den Segnungen eines heutigen Sozialstaates wurden Kinder aus Armut häufig ausgesetzt, hier auch als Findelkinder bezeichnet und, je nach Unterbringung, war ihr Tod schon bald besiegelt. Leon ist ein solches Findelkind. In einer bettelarmen Familie mit einer Reihe eigener und fremder Kinder wuchs er bei Annette und Henri auf. Die beiden brachten sich mühsam als Waschfrau oder mit Holzschlagen als Tagelöhner durch. Die Kinder mussten so bald wie möglich mit anpacken, um das Überleben aller zu sichern. Méline, die älteste Tochter der Familie, kümmerte sich liebevoll um Leon, der als Esser am kärglichen Mittagstisch eher als Belastung von der Mutter angesehen wurde. Méline aber kommt eines Tages auf erschütternde Weise um, und Leon beschließt, sich nach Paris durchzuschlagen, um seine Mutter zu suchen. Das einzige Lebenszeichen von ihr war eine Karte in seiner Windel, die er fortan mit sich führt. Paris ist eine große und unüberschaubare Stadt. Mit dem Verkauf von Kräutern und kleinen Helferdiensten schlägt sich Leon tapfer durch. Er wächst heran, wird groß und stark und bringt sich selber das Lesen und Schreiben bei. Als Schreiber im Dienste von Analphabeten kann er schließlich sogar seine Existenz verbessern. Bis dahin aber hat er noch eine weite Strecke in Armut und im Überlebenskampf vor sich. Er ist nicht frei von Anfechtungen und natürlich begegnet er der Liebe! Kathleen Vereecken beschreibt das Leben in seiner ganzen Erbarmungswürdigkeit. Niemand kann sich heute mehr ein Bild davon machen, wie schmutzig, unhygienisch, armselig und Hunger leidend die einfachen Leute leben mussten. Reichtum und Armut standen im krassen Gegensatz zu einander. Wer überlebte, hatte oftmals besondere Gaben und Kräfte. Alles sollte sich zum Ende des Jahrhunderts mit der französischen Revolution vermeintlich zum Besseren verändern! Die Autorin erwähnt Philosophen und Dichter mit Namen wie Voltaire oder Rousseau, die mit ihren Schriften den Nährboden für diese entscheidende Revolution boten. Als deren Ziele galten neben vielen anderen Aufrufen die Losung von der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“. Das Zeitalter der Aufklärung nahm damit seinen Anfang. Rousseau hat mit seinen pädagogischen Schriften wie z.B. „Emile oder über die Erziehung“, in denen er für eine modernere Form von Erziehung plädiert, das Denken zu dieser gravierenden Zeitenwende beflügelt. Seine eigenen Kinder aber hat er ins Findelhaus gegeben. Er soll in diesem Roman keine ganz unbedeutende Rolle spielen! Wunderbar nachvollziehbar beschreibt K. Vereecken die damaligen Zustände mit ihren Unbilden, der Armut und Bedürftigkeit. Mit Spannung folgt man der Suche Leons nach seiner Mutter, die ihn zu ungewohnten Begegnungen und an geheime Orte führt. Die Atmosphäre in den Strassen und Gassen mit ihren Gerüchen und dem einfachen Leben sind überzeugend eingefangen. Seltene Zeichen von Liebe, Zuneigung und Hilfsbereitschaft bieten Leon immer wieder Halt zum Überleben. K. Vereecken malt ein getreues Bild des 18. Jahrhunderts. Man darf das Buch für Jugendliche ab 13 Jahren uneingeschränkt empfehlen! Die Autorin lebt in Antwerben und wurde für dieses Buch mit dem belgischen „Boekenleeuw“ ausgezeichnet.
  15. Cover des Buches Das Jahr Zweitausendvierhundertvierzig (ISBN: 9783458328629)
  16. Cover des Buches Anmut und Gnade (ISBN: 9783596179039)
    Wolfgang Schlüter

    Anmut und Gnade

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Die größte Gefahr für einen Stilisten wie Schlüter, der sich der Barock-Oper im Roman nähern möchte, scheint zu sein, sich ganz und gar im Barocken zu verlieren. Schlüter breitet im formalen Korsett der französischen Oper à la Rameau die Geschichte des PR-Manns Mardtner aus, der das ‚Ensemble Les Enceclopédistes‘ zu einem neuen Opernprojekt nach Paris begleitet. Stundenlang sitzt er in den Proben, lauscht dem Impressario Christoph „Erlkönig“ Erlmayr, während uns Schlüter jede Minute teilhaben lässt, nur dass wir als Leser ja nichts sehen oder hören, also um das Wesentliche betrogen werden. Die Instrumente hört man kaum, den Erlkönig hingegen ständig.

    Die Erzählung spickt Schlüter mit zahlreichen wohl barock gemeinten Manierismen, vor allem Fremdworten, französischen Phrasen und eigentümlicher Wortstellung, wobei die Hintanstellung des Reflexivpronomens im Satz dem Leser sich nicht erschließt. Q.E.D. Die Passagen, in denen sich das historische Personal um Rameau, Voltaire und etwa zehntausend andere Namen tummelt, ist bisweilen noch umso verquaster, an Worten, Phrasen, Blasen, Zitaten reich. Schlüter entschuldigt sich im Nachwort für den „Eklektizismus es Autors“ (S. 350), der meines Erachtens tatsächlich der Entschuldigung bedarf, am besten im Vorwort.

    Geradezu unverschämt ist die Fülle genannter Personen – etwa des gesamten Ensembles –, und die Selbstbezeichnung der Truppe ist mehr als nur ein Hinweis auf die enzyklopädische Aufzählsucht des Autors. Figuren wie Grünspan wirken künstlich und ganz und gar nicht lebendig, wie überhaupt alles mehr gekünstelt denn kunstvoll wirkt.

    Ganz am Anfang stürzt ein Flugzeug ab – nur dieser Beginn eines Spannungsbogens hielt mich vom Abbruch ab. Allerdings wartet man auf den Aufprall bis zum Schluss vergebens.

    „Anmut und Gnade“ – der Titel hat schon ausreichend viel Bühnenpathos, Theaterschminke und Plissierflitter – ist nur etwas für genüssliche Langsamleser, Stilkundler und Musikfachleute.

  17. Cover des Buches Philosophen wie wir (ISBN: 9783807710297)
  18. Cover des Buches Königin Luise (ISBN: 9783765818257)
  19. Cover des Buches Jean-Jacques Rousseau zur Einführung (ISBN: 9783885063841)
  20. Cover des Buches Rousseau (ISBN: 9783451047350)
  21. Cover des Buches Klassiker des politischen Denkens Band I: Von Plato bis Thomas Hobbes (ISBN: 9783406568428)
  22. Cover des Buches Das Modell des Konsequenten Humanismus (ISBN: 9783907625781)
  23. Cover des Buches 'Ich bin nicht käuflich' (ISBN: 9783407857842)
  24. Cover des Buches Politische Theorie 2 (ISBN: 9783825239091)

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