Bücher mit dem Tag "ruanda"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ruanda" gekennzeichnet haben.

43 Bücher

  1. Cover des Buches Leopard (Ein Harry-Hole-Krimi 8) (ISBN: 9783548061894)
    Jo Nesbø

    Leopard (Ein Harry-Hole-Krimi 8)

     (418)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Harry Hole begibt sich auf die Suche, die Ermittlungen werden ihm erschwert. Kann er den Täter dennoch schnappen bevor das Morden noch weitergeht?

    Wir haben hier Harrys mittlerweile schon achten Fall. Und nachdem die letzten Teile extrem stark waren, kommt hier einer – der mir zwar gut gefallen hat, aber irgendwie nicht ganz an die Anderen herankommt. Dennoch herrscht hier die genauso düstere, ja fast schon unheimliche Atmosphäre die der Autor in seinen Büchern zu kreieren weiß. Man fühlt sich direkt in die Handlung versetzt und an Spannung und Grausamkeit mangelt es nicht. Dieser Teil führt uns auch immer wieder nach Afrika – was ein interessanter und abwechslungsreicher Part ist. Harrys Alkoholeskapaden werden langsam echt etwas viel und ja es ist sein Markenzeichen, aber ich finde es mittlerweile fast schon ermüdend. Dadurch das Harry die Ermittlungen erschwert werden, kommt natürlich noch mal die extra Prise Spannung hinein, weil er sich natürlich nichts vorschreiben lässt. Sonst wäre es ja nicht Harry Hole. Auch erstaunlich wie sein Chef für ihn den Kopf hochhält. Respekt. Ein neuer (fast) interner Widersacher legt ihm Steine in den Weg und macht das Ganze natürlich nicht einfacher. Die Spannung zieht sich konsequent durch und die Wendungen in diesem Band können sich auf jeden Fall sehen lassen. Ich kann gar nicht sagen was mir im Vergleich zu den anderen Bänden gefehlt hat, aber vielleicht war mir diese Geschichte auch einfach ein wenig zu lang. Denn zwischendurch zieht sie sich tatsächlich schon ein wenig. Gesamtqualitativ macht das jetzt nicht zwingend den Unterschied, aber es ist nicht so kurz, spannend und rasant wie man es vielleicht sonst kennt. Aber mit dem Finale übertrifft der Autor sich natürlich wieder selbst. Was zu erwarten war. Grandios.

    Kein schlechter Thriller, aber es gab andere die mir besser gefallen haben. Aber dennoch 4 von 5 Sternen.

  2. Cover des Buches Das Herz der Hölle (ISBN: 9783732508594)
    Jean-Christophe Grangé

    Das Herz der Hölle

     (174)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy

    Mathieu hat es nicht leicht mit seiner Mutter. Eigentlich war sie nie da in seiner Kindheit, und jetzt kommt sie nur noch von Zeit zu Zeit vorbei, um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. „Du liebst mich nicht“, hält sie ihm zum Beispiel entgegen, als sie ihn auf der Treppe zu seiner Wohnung abpasst. „Ganz im Gegenteil“, hält Mathieu ihr entgegen: „Ich liebe alle Menschen“. -- „Auch die Verbrecher?“ -- „Vor allem die Verbrecher“. Eigentlich hatte Mathieu Priester werden wollen, aber jetzt sieht er dem alltäglichen Bösen auf den Straßen von Paris als Polizist ins Gesicht. Ebenso wie sein Freund Luc, der sich seit Jahren besonders fasziniert vom Teufel und seinem Wirken auf Erden zeigt. Jetzt hat Luc versucht, sich das Leben zu nehmen -- und ist wie durch ein Wunder gerettet worden. Wie aber, fragt sich Mathieu, kommt Luc als gläubiger Katholik dazu, die Todsünde des Selbstmords zu begehen? Warum hatte er Einstiche in den Armen, als man ihn gefunden hat? Und welchem wahrhaft diabolischen Verbrechen war er auf der Spur, als er seinen unglaublichen Entschluss zur Selbsttötung fasste? Die Spur führt Mathieu zunächst zu einem Organisator für Pilgerfahrten, um dann immer tiefer hineinzuführen ins teuflische Herz einiger ungeheuerlicher Taten, die vor allem eines verbindet: alle mutmaßlichen Mörder galten als tot, bevor man sie ins Leben zurückgeholt hat...

  3. Cover des Buches Titania (ISBN: 9783753104027)
    Bernhard Morlock

    Titania

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Evelyn_Ziebuhr

    Ellen ist nach ihrem Abi eine erfolgreiche Anwältin und soll einmal die Kanzlei ihres Vaters zusammen mit ihrem Freund Lindner, der seit ihrer Trennung mit Sebastian an ihrer Seite ist, übernehmen. Ellens Freundin Doro hat ihr gestanden und behauptet, mit ihrem damaligen Freund Sebastian ein Verhältnis gehabt zu haben. Jedoch beschäftigt das Doro zunehmend und durch einen gescheiterten Selbstmordversuch verliert sie beide Beine. Nun will sie auf einem Klassentreffen alles wieder gut machen, denn sie weiß, was sie damals für einen fatalen Fehler mit ihrer Lüge begangen hat um Ellen und Sebastian auseinanderzubringen. So schreibt Doro Ellen als auch Sebastian einen Brief und schickt ihnen eine Einladung zum Klassentreffen mit dem Motto „Zurück in die 80er“. Allerdings weiß sie nicht, ob ihr Plan aufgeht, aber einen Versuch ist es wert.

    Immerhin steht Ellen kurz vor der Abreise mit Lindner nach London und Sebastian wohnt und arbeitet als Arzt in Afrika. Es wird sogar behauptet, er hätte dort Frau und Kind.

    Gelingt es Doro, dass beide zu dem Klassentreffen kommen und kann sie ihnen die ganze Wahrheit von damals sagen….? Und welche Wahrheiten über Ellens Vergangenheit kommen noch so alles ans Licht…..?

     

    Fazit / Meinung:

    Das Buch hat insgesamt 204 Seiten, aufgeteilt in 16 Kapitel. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Es ist spannend. Die Kapitel erzählen immer eine Sicht von der Gegenwart und dann wieder in der Vergangenheit. Ellen denkt über ihr Leben nach und fragt sich was wäre wenn. Eigentlich ist sie doch glücklich mit Lindner, wenn da nicht die Vergangenheit wäre.

    Dieses Buch zeigt deutlich, dass man Vertrauen schenken kann und wie wichtig Freunde sind. Klar, Fehler kann man machen, aber es ist doch auch schön, wenn man zu seinen Fehlern steht und diese versucht, wieder gut zu machen. Es zeigt allerdings auch, dass jeder auf eine gewisse Art und Weise eine zweite Chance verdient hat.

    Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!

  4. Cover des Buches Hundert Tage (ISBN: 9783835323261)
    Lukas Bärfuss

    Hundert Tage

     (46)
    Aktuelle Rezension von: BM2TE22a

    "100 Tage" von Lukas Bärfuss ist ein packendes und erschütterndes Buch. Es basiert auf den wahren Ereignissen des Völkermordes in Ruanda und gibt dem Leser*in einen tiefen und ungefilterten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Was das Buch besonders lesenswert macht, ist die Art und Weise, wie Bärfuss die Figuren zum Leben erweckt. David Hohl und die anderen Charaktere werden in ihrer aufkommenden Verzweiflung so gut beschrieben, dass der Leser*in fast das Gefühl hat, mit ihnen durch die sandigen Straßen von Kigali zu gehen.

    Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie schnell eine Gesellschaft in Chaos und Gewalt versinken kann. Man kann sich beim Lesen gut in die Angst der Bevölkerung einfühlen und verstehen, wie es erst zu den Gewalttaten kommen konnte. 

    Insgesamt ist "100 Tage" ein sehr lesenswertes Buch, das den Leser*in tief berührt, ihm einen Einblick in die Schrecken des Völkerbordes in Ruanda gibt und den Leser*in zum Nachdenken über Schuld und Gerechtigkeit bringt.


    R.E.

  5. Cover des Buches Rückkehr ins Leben (ISBN: 9783492252300)
    Ishmael Beah

    Rückkehr ins Leben

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Ein hochemotionaler Lebensbericht; aufwühlend, erschreckend und berührend. Dem Autor gelingt es der Leserschaft eine Vorstellung zu geben, was Krieg in der Zivilbevölkerung und im Gemüt eines Kindes anzurichten vermag. Was übrig bleibt, wenn im Sog von Gewalt, Drogen und psychologischen Manipulationen sämtliche Hemmungen menschlichen Zusammenlebens fallen, ist pure Grausamkeit. Auch wenn Ishmael Beah am Ende ein paar Fragen offen lässt, gewährt er bewegende Einblicke in die Seelen all jener, die diese Art von Schicksal erlitten haben oder gerade erleiden müssen.

  6. Cover des Buches Die stummen Schreie (ISBN: 9783414821195)
    Elisabeth Combres

    Die stummen Schreie

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:
     Ruanda 1994: Die fünfjährige Emma muss mit ansehen, wie ihr Dorf überfallen und ihre Mutter grausam ermordet wird. Allein und verängstigt mischt sie sich unter den Flüchtlingsstrom, bis sie bei einer alten Frau Zuflucht findet. Die Jahre vergehen, Emma wächst heran, und versucht, so gut es geht, die schrecklichen Erinnerungen zu verdrängen. Doch die Albträume kehren immer wieder. Nur langsam erkennt Emma, dass sie ihrer Vergangenheit nicht entfliehen kann, sondern sich mit ihr auseinandersetzen muss.


    Cover:

    Das Cover ist recht schlicht gehalten, muss aber meiner Meinung nach auch nicht mehr zeigen, weil es für mein Empfinden vollkommen ausreichend ist. Wir sehen hier auf weißem Grund die Schwarzweißfotografie eines afrikanischen Mädchens, welche in dem Fall die Protagonistin Emma darstellen soll. Das trifft den Kern sehr gut.

     

    Eigener Eindruck:
     Emma ist fünf Jahre alt, als sie aus ihrem Versteck heraus erleben muss, wie ihre Familie gemeuchelt wird. Es ist Bürgerkrieg in Ruanda und die Völkergruppe der Tutsi wird gnadenlos gejagt und getötet. Um den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen, kämpft sich Emma durch einen Flüchtlingsstrom zu einer alten Frau durch, die sie bei sich aufnimmt. Mit der Zeit vergisst Emma ihre Ängste und Sorgen, fest verschlossen in ihrem Inneren. Doch dann brechen die Erinnerungen wieder auf, als es Jahre später zu öffentlichen Prozessen gegen die Täter von damals kommt. Emma muss sich mit ihrer Herkunft auseinandersetzen und entscheiden, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Wird sie es schaffen die alten Erinnerungen noch einmal zu begraben, ohne wahnsinnig zu werden wie manch anderer in ihrem Umfeld?

     

    Die Geschichte von Emma berührt und rüttelt auf. Es zwingt den Leser sich mit der Geschichte der Menschheit zu beschäftigen und zeigt auf, dass man wirklich dankbar sein kann, wie wohl behütet man selbst aufgewachsen ist. Es zeigt aber auch, dass es möglich ist immer weiter zu machen, egal wie schlimm die Vergangenheit gewesen ist und das macht Mut. Die Schreibweise der Autorin ist recht angenehm und man kommt schnell in die Geschichte rein, jedoch hat leider auch diese Autorin den Hang, viele Passagen recht offen enden zu lassen, sodass man die eine oder andere Lücke selbst versuchen muss zu stopfen und auch das Ende ist offen und man erfährt nicht, was schließlich aus Emma geworden ist, was ich persönlich richtig schade find. Obendrein hält sich die Autorin auch oft an Themen auf, die doch recht unwichtig sind, bleibt dafür aber bei wirklich interessanten Passagen nur kurz, was wirklich schade ist. Trotz seines aufklärenden Charakters war das Buch für mich aber leider auch an manchen Stellen recht langweilig, besonders dann, wenn es um die Gewohnheiten der alten Frau ging, irgendwie hat das für mich nicht so zusammengepasst. Wichtig fand ich dann wiederum den alten Mann, welcher versucht den jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen und wieder einen Halt zu geben. Das hätte meiner Meinung nach auch wieder mehr ausgearbeitet werden können. Man sieht also, das Buch scheint in manchen Themen recht schlecht dosiert. Es fehlt an packenden Szenen, auch wenn die Grundthemen wahrscheinlich aufwühlend genug sind, aber die Autorin schafft es nicht den Funken überspringen zu lassen. Außerdem ist das Buch so gesehen auch recht kurz, da hätte allein wegen der vielen wichtigen Themen mehr kommen sollen.

     

     

    Fazit:

    Ein sehr ernstes Thema, welches aufklärt und Themen aufarbeitet, welche vielleicht schon lange totgeschwiegen werden. Trotzdem bin ich kein Freund französisch übersetzter Literatur, da ich die Schreibweise bisweilen nicht wirklich verknusen kann. Das Buch ist recht offen zum Ende hin und sprunghaft und doch sollte man es einmal gelesen haben, weil es wachrüttelt und aufzeigt, dass es so viel Elend auf der Welt gibt und gab.

     

     

    Idee: 5/5

    Charaktere: 3/5

    Logik: 3/5

    Spannung: 3/5

    Emotionen: 3/5

     

     

    Gesamt: 3/5

     

    Daten:

    ISBN: 9783414821195

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Fester Einband

    Umfang: 128 Seiten

    Verlag: Boje

    Erscheinungsdatum: 24.08.2010

     

     

     

  7. Cover des Buches Mondberge (ISBN: 9783981294477)
    Andreas Klotz

    Mondberge

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich muss sagen, dass Buch "Mondberge" war schon die etwas andere Art zu lesen. Grausam, und brutal, aber sehr lesenswert.
  8. Cover des Buches Die Regenkönigin (ISBN: 9783426511923)
    Katherine Scholes

    Die Regenkönigin

     (123)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Diesen Roman habe ich nun zum 2. Mal mit Begeisterung gelesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Durch die bildhaften Landschaftsbeschreibungen kann man sich alles wunderbar vorstellen. Man kann richtig in eine andere Welt eintauchen. Super zum abschalten. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4,5 Sterne. Einen Punkt Abzug gibt es für ein paar Längen jedoch sehr empfehlenswert. 

  9. Cover des Buches Aschenblüte (ISBN: 9783548369815)
  10. Cover des Buches Die Mitleidsindustrie (ISBN: 9783451064340)
    Linda Polman

    Die Mitleidsindustrie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wahrscheinlich wird so mancher zunächst gutgläubige Leser dieses aufschlussreichen Buches seine Spendenpraxis im Anschluss überprüfen. Und er wird nach dem Lesen des Textes die in den Konflikten dieser Welt agierenden Kräfte, zu denen auch eine riesige Zahl verschiedener selbsternannter Hilfsorganisationen gehört, mit anderen Augen betrachten als vielleicht vorher. Denn in diesem Buch bekommt man in drastischer Form mitgeteilt, dass Spendengelder nur in sehr bescheidenem Maße bei den Hilfsbedürftigen ankommen und stattdessen die das Elend auslösenden Kriege mitfinanzieren, Korruption und Misswirtschaft fördern, Selbsthilfe verhindern und die vorgeblichen Helfer miternähren.

    Nun könnte man hoffen, dass die Autorin stark übertreibt oder gar böswillig verleumden will. Aber diese Hoffnung ist gegenstandslos, denn hier schreibt sich jemand das selbst Erlebte mit einer gehörigen Portion aus tiefem Frust geborenen Sarkasmus von der Seele. Das kann man nicht vortäuschen. Und darüber hinaus leuchten die von Frau Polman beschriebenen Vorgänge leider in ihrer bösen Logik mehr ein als die heile Welt, die man zwar schöner finden würde, die aber nun mal nicht das normale menschliche Verhalten widerspiegelt.

    Allerdings gilt eine wesentliche Einschränkung: Die Autorin bezieht sich vor allem auf so genannte humanitäre Katastrophen, die aus gewaltsamen Konflikten resultieren, also aus aller Art von Kriegen, "ethnischen Säuberungen" oder "Umsiedlungen". Bei Naturkatastrophen werden die oft selbsternannten Helfer zwar nicht zum Spielball oder Ernährer von Konfliktparteien, doch auch hier versickert ein wesentlicher Teil der Hilfsgelder in dubiosen Kanälen.

    Im Grunde beschreibt uns die Autorin an zahlreichen Beispielen immer wieder die zwei prinzipiellen Probleme der so genannten humanitären Hilfe: (1) die faktische Einbeziehung einer angeblich neutralen Hilfe in einen laufenden kriegerischen Konflikt und (2) die Kapitalisierung dieser Hilfe mit all ihren absonderlichen Folgen.

    Mit dem ersten Problem wurden schon Florence Nightingale und Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, im 19. Jahrhundert konfrontiert. Während die berühmte britische Krankenschwester jede einen Konflikt verlängernde humanitäre Hilfe ablehnte, weil sie nur zu noch mehr Opfern führen würde, sprach sich Dunant kategorisch für jeden Einsatz aus, der Leben rettet, unabhängig davon, welche Folgen dies hat. Inzwischen hat sich dieses Dilemma noch wesentlich verschärft, denn in afrikanischen Milizenkriegen ist es inzwischen üblich geworden, dass man humanitäre Hilfe nur zulässt, wenn dafür von den jeweiligen Organisationen auf vielfältige Weise bezahlt wird. Die Helfer sind also auch noch direkt an der Finanzierung des Konflikts beteiligt, deren Opfern sie helfen wollen. Eine völlig absurde Situation, die jedoch mittlerweile von den Kriegstreibern schon so geplant wird. Wenn sie sich auf etwas verlassen können, dann sind es die herbeieilenden humanitären Helfer und deren massenmedialer Vorausteams.

    Und als ob dies nicht bereits genug wäre, schlägt dann auch noch die Kapitalisierung der Hilfe zu. Inzwischen gibt es so viele verschiedene nichtstaatliche und teilweise auch obskure, aber betriebswirtschaftlich aufgebaute und miteinander scharf konkurrierende Hilfsorganisationen, dass ethische Gesichtspunkte der Hilfeleistungen eigentlich völlig aus dem Gesichtsfeld verschwunden sind. Wenn eine Organisation es moralisch nicht mehr für tragbar hält, sich Mördern unterzuordnen, dann tritt an ihre Stelle eben eine andere. Schließlich muss man seine Daseinsberechtigung nachweisen.

    Der Autorin gelingt es, diese strukturellen und moralischen Probleme der Hilfsorganisationen sehr eindringlich an verschiedenen Beispielen vorzuführen. Ihr Buch ist hervorragend geschrieben, aber es überträgt auch den Frust der Autorin auf den Leser. Denn obwohl sie am Ende ihres Werkes versucht, uns Auswege aufzuzeigen, so zeigen sich diese bei näherem Betrachten als wenig fruchtbar. Natürlich kann man fragen, was mit Spendengeldern passiert ist. Aber letztlich wird das kaum ein Kleinspender tun. Und selbst wenn er es nicht lassen kann, so wird er den Antworten vertrauen müssen, die ihm gegeben werden.

    Das grundsätzliche Dilemma humanitärer Hilfe in kriegerischen Konflikten ist nicht lösbar, sonst wäre es keins. Und eine strukturierte und zentral organisierte und an den tatsächlichen Notwendigkeiten orientierte Hilfe, die auch die Konkurrenzsituation unter den Helfenden mindern würde, scheitert an einer fehlenden allgemein anerkannten politischen Autorität. Denn wenn es eine solche Kraft geben würde, gäbe es wohl auch die ursächlichen Konflikte nicht.

    Fazit.
    Ein sehr gut geschriebenes Buch, das seinen Lesern die Augen für die tatsächlichen Zustände hinter den Kulissen von Hilfsorganisationen öffnet, aber sie auch frustriert und ratlos zurück lässt, weil es keine Lösungen präsentieren kann. Doch dafür kann die Autorin wohl am wenigsten.
  11. Cover des Buches Dian Fossey - Die Forscherin (ISBN: 9783404187980)
    Susanna Leonard

    Dian Fossey - Die Forscherin

     (84)
    Aktuelle Rezension von: leseHuhn

    Dian Fossey - Die Forscherin, von Susanna Leonard, erschienen im Lübbe Verlag am 26. August 2022, Taschenbuch 448 Seiten 

    Klappentext  

    Kalifornien, 1940. Für die kleine Dian steht früh fest: Sie will einmal mit Tieren arbeiten. Viele Jahre später reist Dian tatsächlich nach Afrika, um dort die bedrohten Berggorillas zu erforschen. In den Nebelwäldern gelingt ihr Bemerkenswertes: der direkte Kontakt zu den scheuen Tieren. Eine einzigartige Freundschaft entsteht, die bald die ganze Welt kennt. Aber nicht nur den Tieren gehört Dians Herz. Als sie dem Fotografen Bob begegnet, verliebt sie sich Hals über Kopf in den verheirateten Mann. Doch je unermüdlicher Dian für die Erhaltung der Gorillas kämpft, desto mehr Feinde schafft sie sich. Bald ist nicht mehr nur das Leben ihrer geliebten Tiere in Gefahr, sondern auch ihr eigenes. 

    Meine Meinung 

    Hier erfährt der Leser einiges aus dem privaten Leben der Dian Fossey. Wie kam die kleine Dian auf die Idee, nach Afrika reisen zu wollen und warum ausgerechnet die Berggorillas ihr Herz erwärmt haben. Schnell lernen wir auch die erwachsene Dian kennen, ein Sturkopf, sonder gleichen. Manche ihrer Aktionen erleben wir hautnah und wundern uns, dass auch oder gerade die Männerwelt nach ihrer Pfeife tanzt. Die Forscherin Fossey kämpft in Afrika gegen Kriege, Unruhen, Zauber und noch einiges mehr. Und letztendlich kämpft sie immer gegen sich selber. Die Gorillas sind das einzige Konstante in ihrem Leben. Und bei jeder Minute, die Dian bei ihnen verbringt, geht einem das Herz auf. Auch die Schattenseiten erleben wir und es rührt einen zu Tränen. Tränen der Wut und Tränen der Trauer.

    Fazit 

    Susanna Leonard hat eine sehr gut recherchierte Romanbiagrafie über Dian Fossey geschrieben. Am Anfang verwirren die stetigen Zeitsprünge, nach etwas Eingewöhnungszeit geht es dann besser. Ohne den Einsatz der Forscherin Dian Fossey gäbe es heute keine Berggorillas mehr. Von mir gibt es 5 🐥🐥🐥🐥🐥 und eine Leseempfehlung.






  12. Cover des Buches Mein afrikanisches Tagebuch (ISBN: 9783442744527)
    Marietta Slomka

    Mein afrikanisches Tagebuch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: cvcoconut

    Die ZDF Reporterin Marietta nimmt die Leser mit auf eine Reise nach Afrika. Allerdings zeigt sie nicht die Wege der Touristen, sondern lässt einen auch mal hinter die Kulissen schauen. Mit Einheimischen macht sie sich auf den Weg die Länder zu erkunden. Es stimmt, dass man von vielen ein vorgeprägtes Bild hat, umso schöner ist es mit diesem Buch auch mal eine andere Seite zu sehen. Teilweise ist es mir zu politisch geschrieben, die Ausführungen über Natur und Umwelt haben mir allerdings echt gut gefallen. Ich wünschte nur, mehr Menschen würden sich für den Erhalt einsetzen. Die Orte sind so schön beschrieben, dass es eigentlich Lust macht, auch mal dorthin zu reisen.

  13. Cover des Buches Gorillas im Nebel (ISBN: 9783426613153)
    Dian Fossey

    Gorillas im Nebel

     (36)
    Aktuelle Rezension von: KruemelGizmo
    Ich wollte dieses Buch schon lange lesen und bin vielleicht mit zu großen Erwartungen daran gegangen. Das Buch besteht zum größten Teil aus einer Aufzählung von Fakten, mir kommt das eigentliche Leben der Gorillas oder von der Autorin zu kurz. Auch der Schreibstil war nicht meiner und ich musste mich ein wenig durch das Buch kämpfen. Wer an bloßen Faktenwissen interresiert ist, wird an diesem Buch gefallen finden.
  14. Cover des Buches Todesdeal (ISBN: 9783426304358)
    Veit Etzold

    Todesdeal

     (59)
    Aktuelle Rezension von: BookLooker


    Ein junger Journalist reist für einen großen Rechercheauftrag nach Kongo. Doch dort wird er dann als Geisel genommen, weil er ohne es zu wissen in ein internationales Schachspiel, in dem es um die Rohstoffverteilung geht, hineingeraten ist.

    Das Cover, sowie der Klapptext sind sehr ansprechend und laden zum Lesen ein.
    Die ersten paar Seiten des Buches waren für mich aber langweilig. Was aber verständlich ist, weil die einzelnen Charaktere beschrieben, und der Spannungsbogen aufgezogen werden muss. Doch das vergisst man schnell, wenn man etwas in das Buch hineingelesen hat. Es ist sehr spannend geschrieben und man merkt, dass ein erfahrener Thriller - Autor am Werk war.
    Die Thematik ist so wirklichkeitsnah, dass man beim Lesen gänsehaut bekommt.

    Insgesamt ist dieser Politikthriller eine absolute Kaufempfehlung auch für die, die Politikthrillern eher skeptisch gegenüber sind

  15. Cover des Buches Im weißen Kreis (ISBN: 9783832163877)
    Oliver Bottini

    Im weißen Kreis

     (41)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Louise Bonì, Hauptkommissarin der Kripo Freiburg, erhält von einer Informantin den Hinweis, dass ein Mann zwei Pistolen bei russischen Kriminellen gekauft habe. Besorgt geht Bonì der Sache nach, um ein mögliches Gewaltverbrechen zu verhindern. Bald findet sie den Eigentümer des Autos, mit dem der Käufer die Waffen abgeholt hat. Der besitzt für den fraglichen Abend jedoch ein wasserdichtes Alibi. Der Fahrer war ein anderer – Ricky Janisch, Neonazi und Mitglied der rechtsextremen "Brigade Südwest". Louise Bonì und ihr Team beginnen, Janisch zu observieren, und stoßen auf weitere Mittelsmänner, die alle der rechten Szene angehören. Je tiefer sie graben, desto erschreckender wird das Szenario: Haben sie es mit einem weitverzweigten Neonazi-Netzwerk zu tun? Und wie sollen sie ein Attentat verhindern, wenn ihr Gegner ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint und sie noch nicht einmal das Ziel kennen? Da stößt Louise auf das "perfekte Opfer". Aber vielleicht ist es schon zu spät …(amazon)

    Die letzten Bände um und mit Louise Boni habe ich vor längerer Zeit gelesen und so habe ich mich hier doch etwas schwer getan, sie „wieder zu erkennen“ und ihre Wandlung im Laufe der Zeit auch zu verstehen.

    Die anderen Figuren blieben leider seltsam blass für mich. Das liegt auch am Schreibstil des Autors; er erzählt wirklich nur das Nötigste und hält sich relativ kurz. 

    Zu der Geschichte – sie ist spannend, keine Frage, auch wenn es – für mich – einige Ungereimtheiten gegeben hat und auch wenn ich hier nicht alles glauben kann. In der Realität wäre sicher das eine oder andere nicht so….

    Auch der Schluss ist meiner Meinung nach typisch „Bottini“ mässig – nicht schlecht, aber irgendwie auch etwas unbefriedigend.


    Für "Neueinsteiger" ist es sicher besser, auch erst die Vorgängerbände zu lesen, vor allem um die Protagonistin besser zu verstehen und die vielen Personen und auch Handlungen, die aus der Vergangenheit resultieren, richtig zu ordnen zu können. 
  16. Cover des Buches Modesty Blaise - Die Goldfalle (ISBN: 9783293203495)
    Peter O'Donnell

    Modesty Blaise - Die Goldfalle

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Graf Zahl
    Bevor ich auf das Buch eingehe, möchte ich ein paar Zeilen über Modety-Blaise-Historie schreiben. Modesty Blaise war ursprünglich eine vonj Peter O'Donnell erdachte Comic-Figur. Der erste Comic mit ihr erschien 1963 im „Evening Standard“ und bis zum Jahr 2001 gab es jeden Tag einen neuen Strip. 1965 wagte sich Joseph Losey dann an eine Verfilmung des Themas. Den ersten Drehbuchentwurf schrieb PeterO'Donnell. Der fertige Film hatte mit diesem ersten Entwurf wohl nicht mehr viel zu tun und floppte auch. Als Folge dieser Verfilmung und des ersten Drehbuchentwurfs entstand der erste Modesty-Blaise-Roman von Peter O'Donnell. Es folgten 10 weitere Romane und zwei Story-Sammlungen, die, bis auf die letzte Sammlung „Cobra Trap“, auch alle auf Deutsch erschienen sind. Wer sich näher mit Modesty Blaise beschäftigen will, dem sei die Website www.sayyide.de ans Herz gelegt. Da werden sämtlich Comics, Romane und Verfilmungen aufgeführt. „Modesty Blaise – Die Goldfalle“ ist der fünfte Roman mit Modesty, der ehemaligen Chefin einer Verbrecherorganisation. Seit ihrem Rückzug ins Privatleben passieren ihr aber immer noch die wildesten Abenteuer. Zu erwähnen ist auch, dass sie nicht nur reich und klug ist, sondern auch noch überaus attraktiv. An ihrer Seite ist immer noch ihre rechte Hand aus Verbrecherzeiten Willie Garvin. Der Roman erschien im Original 1971. Die deutsche Erstveröffentlichung war 1973 bei Zsolnay.Gelesen habe ich die überarbeitete Neuübersetzung von 2005, erschienen beim Unionsverlag in der von Thomas Wörtche herausgegebenen Reihe UT metro. Ein sowjetischer KGB-Mitarbeiter findet auf einem Sattelitenaufklärungsfoto eine Goldader und flieht aus der UdSSR. Er wendet sich aber, im Westen angekommen, an die falschen Helfer( nämlich einen Mann namens Brunel) und landet gefoltert und halbtot in einem afrikanischen Missionarshospital, wo er schließlich stirbt. Nun landet dort zufällig auch zwei Wochen später Modesty Blaise mit einer Flugzeugpanne. Sie assistiert dem dort arbeitenden Arzt Gilles Pennyfeather. Als nun die Schergen Brunels den Versuch starten in Erfahrung zu bringen, ob und was für Informationen Dr. Pennyfeather vom sterbenden Russen erhalten hat, ist Modesty Blaise mittendrin in der Geschichte. Sie schlägt die Schergen zwar in die Flucht, trifft aber in London auf Brunel, der versucht ihren Freund und zeitweisen Auftraggeber Sir Gerald Tarrant zu erpressen. Nun hat sie einen doppelten Grund sich mit Brunel richtig anzulegen. Der Kampf kann beginnen... Abgerndet wird diese Ausgabe noch von einem Nachwort des Autors Michael Kleeberg („Karlmann“, Das amerikanische Hospital“) und einer Kurzbiographie Peter O'Donnells Das ganze ist ein recht amüsanter Action-Krimi mit einer sympathischen Heldin und einem ihr zu Seite stehenden genauso sympathischen Sidekick (Willie Garvin), richtig fiesen Schurken und auch sonst allerlei interessanter Nebenfiguren. Das ganze ist heute noch politisch unkorrekter als es vor 40 Jahren wahrscheinlich schon war. Ein, zwei kleine Hänger sind in der Geschichte zwar drin( darum nur 4 Sterne), die den Spaß, den ich beim Lesen hatte, aber nur geringfügig geschadet haben. Ich hab auf jeden Fall Bock gekriegt, noch mehr Modesty-Blaise-Romane zu lesen und mir vielleicht auch mal einen der Comics zu Gemüte zu führen. Absolute Leseempfehlung
  17. Cover des Buches Über tausend Hügel wandere ich mit dir (ISBN: 9783779505174)
    Hanna Jansen

    Über tausend Hügel wandere ich mit dir

     (15)
    Aktuelle Rezension von: LittleRose
    Es ist schon relativ lange her, als ich dieses Buch gelesen habe. Aber die Geschichte gehört zu jenen, die noch lange in mir nachgeklungen sind und mich sehr geprägt haben. Das liegt nicht nur am packenden Schreibstil, sondern auch daran, dass es sich hierbei um einen Tatsachenbericht handelt. Es geht nämlich um den Völkermord in Ruanda im Jahr 1994. Aufgehezt von Fanatikern attackieren die bisher friedlichen Hutu ihre Tutsi-Nachbarn. Vor den Augen einer untätigen Weltgemeinschaft, werden innerhalb weniger Tage beinahe eine Millionen Menschen niedergemetzelt.

    Die achtjährige Jeanne deren Familie und Freunde dem Stamm der Tutsi angehören, muss das Massaker direkt miterleben. Als ihr Dorf von Hutu-Milizen überfallen wird, beginnt für Jeanne eine furchtbare Odysee. An jenem Tag verliert Jeanne nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Heimat. Auf seiner Flucht wird das Mädchen Zeuge unsäglicher Gräueltaten. Demensprechend sind manche Szenen sehr heftig beschrieben und nichts für schwache Nerven. Besonders schockiert hat mich, was dieses Kind und noch viele andere Kinder in dieser Zeit durchmachen mussten und wozu Menschen generell fähig sind. Gleichwohl gibt es aber auch Momente der Hoffnung und des Mitgefühls, dank derer ich nicht gänzlich den Glauben an die Menschheit verloren habe.

    Niedergeschrieben wurde die Geschichte von Jeannes Adoptivmutter, was mir sehr gut gefallen hat. Hanna Jansen erzählt nicht einfach nur eine Geschichte, ihre Worte machen zudem die besondere und berührende Beziehung zu Jeanne sichtbar. Obwohl diese Geschichte tieftraurig ist, strahlt sie zugleich etwas hoffnungsvolles aus. Ein Werk, das niemanden kalt lässt.
  18. Cover des Buches Ein Sonntag am Pool in Kigali (ISBN: 9783462402506)
  19. Cover des Buches Ein gewöhnlicher Mensch (ISBN: 9783833304972)
  20. Cover des Buches Nairobi Heat (ISBN: 9783887472993)
    Mukoma va Ngugi

    Nairobi Heat

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Gruenente
    In der amerikanischen Stadt Madison, in der der KuKluxKlan ein großes Zentrum unterhält hat Ishmael es als schwarzer Polizist nicht leicht.
    Da wird eine junge blonde Frau tot vor dem Haus eines wohlhabenden Schwarzen aufgefunden.
    Dieser Mord führt Ishmael zum ersten Mal in seinem Leben nach Afrika. In Nairobi sucht er nach den Hintergründen für den Mord an dem Mädchen und gerät in einen Sumpf aus Gewalt, Völkermord, Korruption. Aber er lernt auch Leben, Liebe, Gastfreundschaft und Leidenschaft kennen.
    Das Buch ist sehr brutal, die meisten Toten sterben so nebenbei, die Protagonisten schweben ständig in Lebensgefahr.
    Der Stil ist unpoetisch, knapp aber nicht blutig.
    Das Buch bot mir einen Einblick in das Leben in einem von Völkermord geschütteltem Land.
    Ich fand das Buch nicht schlehct, eignetlich auch interessant, aber es hat mich nicht gepackt, wie ich das von einem guten Krimi erwarte.
    Die Moral: Geld regiert die Welt und das Leben geht weiter, selbst wenn alle tot sind die man kannte.
  21. Cover des Buches Un Dimanche à la piscine à Kigali. Ein Sonntag am Pool in Kigali, französische Ausgabe (ISBN: 9782070329519)
    Gil Courtemanche

    Un Dimanche à la piscine à Kigali. Ein Sonntag am Pool in Kigali, französische Ausgabe

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Buecherviech
    Das Buch brachte mich wie selten eines zum Weinen. Es schildert in einem fiktiven Roman die Lebenssituation in Ruanda vor und mitten im Bürgerkrieg, einem Genozid sondergleichen. Wobei Gemetzel oder Blutbad der bessere Ausdruck dafür wäre. Die Sprache ist dabei knapp, präzise, teilweise schon fast trocken, lässt sie den Schrecken der Geschehnisse für sich sprechen. Der (gute) Stil tut dies, ohne etwas zu beschönigen, doch eigentlich ist es doch irgendwie beschönigt, weil sich NIEMAND den Schrecken vorstellen kann und er nicht wirklich in Worte zu fassen sind. Nichtsdestotrotz ist die Story schön erzählt und trifft auch die feinen Töne einer Liebesgeschiche rund um den (fiktiven) Journalisten Bernard Valcourt, der sich in Rückblenden erinnert, wie es zu all dem gekommen ist, was er verloren hat. Dabei wird auch von der Lebenssituation von Tutsis und Hutus berichtet, die Abgründe dieses Landes, dem Rassismus und der Epidemie AIDS. Man merkt, dass der Autor Gil Courtemanche selbst viel Zeit im Land verbracht hat und vielleicht Freunde wieder zum Leben erweckt. Zuviel will ich nicht über die Geschichte selbst erzählen, denn ich will das entdecken dieses Roman, der in deutsch, französisch oder englisch erhältlich ist, nicht verderben.
  22. Cover des Buches Zum Beispiel Hutu & Tutsi (ISBN: 9783889774736)
  23. Cover des Buches Frida (ISBN: 9783867730372)
  24. Cover des Buches Die Optimisten (ISBN: 9783423137355)
    Andrew Miller

    Die Optimisten

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Auf dem Einband steht ein Zitat aus " die literarische Welt", dass ich - entgegen vielen anderen Rezensionszitaten auf Büchern - als sehr zutreffend empfunden habe: "Die Oberfläche von Andrew Millers Roman ist glatt. Die Tiefe ist gewaltig." Ich hab genau dies beim Lesen empfunden, Miller schreibt nicht übertrieben umständlich, in langen Sätzen oder allzu vielen Bildern, sondern schön, aber recht schnörkellos und dennoch hat mich die Geschichte tief getroffen. Jeder Satz scheint eine Menge Bedeutung zu haben, ohne bemüht und künstlich zu wirken. Es geht um Clement Glass, einen Fotoreporter, der bereits viele Kriegsschauplätze besucht hat und gerade (1994) aus Ruanda zurückgekehrt ist. Dort war er Zeuge eines Massakers, was ihn tief beeinflusst hat. Während er zuhause in London versucht, die Bilder dieses Massakers loszuwerden und sich eine Meinung über seine Pflichten zu bilden, wird er auf die psychischen Probleme seiner Schwester aufmerksam, die mit verschiedenen Ängsten kämpft. Glass entscheidet sich, sich um seine Schwester zu kümmern - wohl auch, um die eigenen Probleme auszublenden. Der Rückzug mit der Schwester, ihre langsame Genesung und Glass eigene Rückkehr bilden den Kern des Buches. Meiner Meinung nach ein Buch über Identität, Verantwortung und auch über Familie, das eigentlich ganz leise, aber dennoch sehr beeindruckend ist.

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