Bücher mit dem Tag "rückschau"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rückschau" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  2. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  3. Cover des Buches I can't get no (ISBN: 9783462039054)
  4. Cover des Buches Alles richtig gemacht (ISBN: 9783328106432)
    Gregor Sander

    Alles richtig gemacht

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Thomas Piepenburg erzählt von seiner Jugend in der DDR und von seiner Freundschaft zu Daniel Rehmer. In einer zweiten Zeitebene lernen wir sein aktuelles Leben kennen, in welchem er Streit mit seiner Frau hat und als erfolgreicher Anwalt arbeitet. Nach und nach nähern sich beide Erzählstränge an und klären dadurch offene Fragen.

    Ich hatte eine eher trockene und langatmige Geschichte erwartet und wurde anfangs angenehm überrascht: Die Erzählung liest sich erstaunlich flüssig und relativ kurzweilig.

    Leider ist mir der Ich-Erzähler nicht besonders sympathisch. Seine teils vulgäre und sehr umgangssprachliche Ausdrucksweise hat mich an einigen Stellen gestört. Auch einige „schlüpfrige“/ „spicy“ Szenen brachten mir seine Gefühlswelt nicht näher und er blieb mir fremd und irgendwie gefühlskalt. Auch sein bester Freund bzw. die Freundschaft scheint eher aus einer Art Gewohnheit seit der Schulzeit zu bestehen.

    Das Ende bleibt relativ offen, wenn auch die Geschichte als abgeschlossen betrachtet werden kann. Und ob (wer auch immer) tatsächlich „alles richtig gemacht“ hat, bleibt meiner Meinung nach eher fraglich.

    Für mich hätte die Erzählung an vielen Stellen deutlich ausführlicher sein können. Insbesondere die Zeit in der DDR und um den Mauerfall herum geht irgendwie unter. Möglicherweise hätte mir das den/die Protagonisten nähergebracht. Gleichzeitig bin ich erleichtert, dass ich das Buch nach nur zwei Tagen zuklappen konnte.

    Was mich an der Aufmachung irritiert, ist dass der Hardcovereinband unter dem Schutzumschlag komplett schwarz gehalten wurde: kein Aufdruck des Titels oder Autors.

  5. Cover des Buches Tinkers (ISBN: 9780099538042)
    Paul Harding

    Tinkers

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Binea_Literatwo
    Im Herzen und Gedanken bei der Lesung und dem Interview mit Pulitzerpreisträger Paul Harding in München dabei - neben Arndt und Kristina - jede Sekunde genossen und ein signiertes Buch bekommen (Danke Paul, Danke Arndt), was einen Ehrenplatz im Regal neben der deutschen Fassung hat. Zum Bericht auf dem Blog.Lovelybooks: http://blog.lovelybooks.de/2011/09/20/tinkers-pulitzerpreistrager-paul-harding-im-gesprach/
  6. Cover des Buches Der Kaiser vom Knochenberg (ISBN: 9783550083792)
  7. Cover des Buches Reise zu Lena (ISBN: 9783832161293)
    Alfred Neven DuMont

    Reise zu Lena

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dupsi
    „Ich glaube, ich habe mit allem gerechnet, mit Krankheiten, Versagen, Vergessen, aber nicht mit der Zeit. Die Zeit hat uns besiegt, aber sie ist nie als Gegner aufgetreten. Sie kam auf leisen Sohlen über Nacht und nistete sich heimlich ein. Kann man Zeit anfassen? Sie rütteln, mit ihr ringen, sie zurückschlagen, gar besiegen? Ich weiß es nicht.“ (S.196) Zwei Jahre ist es her, dass Albert und seine Frau ihre Tochter verloren haben. Nach einem Tauchgang ist sie nicht zurückgekehrt und beide sind weit davon entfernt, den Verlust zu überwunden. Albert zieht sich vollkommen in sich zurück, versinkt in Depressionen, bis eines Tages Christie auftaucht, die beste Freundin seiner Tochter Glorie. Sie will Licht in das Dunkel um den Tod von Glorie bringen und nimmt Albert in Abwesenheit seiner Frau mit aufs Land, um ihm dort die Wahrheit zu erzählen. Doch er findet dort viel mehr. Er findet zu sich selbst… Ein Buch, dessen Sprache man fast als Poesie bezeichnen könnte. Es ist eine traurige Geschichte, aber doch auch eine voller Leben, voller Gefühl. Auf diese Geschichte sollte man sich einlassen können, denn Albert ist kein einfacher Charakter, den ich manchmal am liebsten geschüttelt hätte, um ihn aus dem schwarzen Loch seiner Gedanken herauszuholen. Doch die Sprache hat mich schlichtweg gefangen genommen, ließ mich bis zum Ende nicht mehr los, auch wenn ich mit dem Ende an sich nicht wirklich zufrieden war. Ich hätte es mir anders gewünscht, deshalb gibt es auch einen Stern Abzug von mir, wenn das Buch auch sonst etwas Besonderes ist. Ein Buch, das sich mit einem Thema auseinandersetzt, an das sich nicht viele herantrauen.
  8. Cover des Buches Nachgetragene Liebe (ISBN: 9783630864983)
    Peter Härtling

    Nachgetragene Liebe

     (12)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Warum blickt ein Mensch im fortgeschrittenen Alter auf seine frühe Kindheit zurück? Sind es die schönen Erinnerungen an die unbeschwerte Zeit, an vergessen geglaubte Momente, an Freunde, die man über die Jahre aus den Augen verloren hat? Oder sind es die wehmütigen Augenblicke, in denen man nie aussprechen durfte, was man dachte, nie reagieren durfte, wie man wollte. Diese Momente, in denen man liebes- und schutzbedürftig eine Umarmung herbeigesehnt hat und höchstens einen strengen Blick oder eine flüchtige Berührung im Vorbeistreifen erhielt. Erinnerungen an die prägenden Ereignisse, wenn man still zu sein hatte, obwohl alles in einem laut schrie.

    Der Schriftsteller Peter Härtling versetzt sich in „Nachgetragene Liebe“ in seine frühe Kindheit zurück, in die Zeit, als er die Zuneigung seines Vaters noch ganz still am Tisch neben dem großen Schreibtisch seines Vaters herbeigesehnt hat. Später dann die eher aufmüpfigen Versuche eines Elfjährigen auch nur einen Wink an Aufmerksamkeit zu provozieren. Geboren 1933 in Chemnitz wächst Peter bei seiner Mutter Erika und Vater Rudolf auf. Der Vater ist Rechtsanwalt und ein schweigsames Oberhaupt der Familie. Schwester Lore kommt 1936 auf die Welt. Peter schwankt zwischen einer ehrfürchtigen Haltung, vor allem seinem Vater gegenüber. Stets und ständig lechzt Peter nach Informationen, nach Kommunikation, nach Aufklärung und erhält nichts davon. Vor allem sein Vater bedient sich der Schweigsamkeit als erzieherischem Mittel, in erster Linie zur Bestrafung. Doch Peter ist ein wachsamer, aufmerksamer Junge, der vieles beobachtet und so wenig versteht, weil niemand ihm die Hintergründe erklärt. So geschieht es auch, dass er sich unbedingt in der HJ beweisen will. Seine Eltern erklären ihm nicht, warum sie es nicht gutheißen können, sondern ignorieren ihn vielmehr. Vermutlich soll Peter vor regimekritischen Äußerungen geschützt werden, aber bei ihm kommt die Botschaft an, dass man ihn nicht ernst nehmen will. Als der Vater in den Kriegsjahren eingezogen wird, unterhält Mutter Erika wohl ein Verhältnis und Peter verliert den Respekt vor ihr. In dieser Zeit ist es die Babitschka, die Großmutter, zu der er bewundernd aufblickt, da sie sowohl in der Küche mit Schürze wirbelnd und leckere Mahlzeiten zaubernd, als auch bei einem festlichen Mahl im Abendkleid ein Frauenbild bekleidet, das in Peter Bewunderung hervorruft. Die Zeiten werden härter, die Familie flüchtet zuerst nach Mähren, als der Vater wieder auftaucht nach Zwettl in Niederösterreich. Doch die Rote Armee und das Kriegsende rücken näher.

    Sehr eindringliche Erzählung, in der es Peter Härtling gelingt in atmosphärisch und emotional dichter Art wieder das Kind zu sein und aufzublicken zu seinem Vater, der nicht die Chance hatte so alt zu werden, wie Härtling es war, als er seine Beziehung zum Vater aufzuarbeiten versucht. Diese sehr gefühlvolle Rückschau erlaubt Härtling den Vater besser zu verstehen und ihm vieles zu verzeihen.

  9. Cover des Buches Uhren gibt es nicht mehr (ISBN: 9783442716982)
    André Heller

    Uhren gibt es nicht mehr

     (10)
    Aktuelle Rezension von: MB1

    Mein Lieblingsbuch!Ganz,ganz wunderbar!
    Andre Heller hat viele wunderbare Sachen gemacht,dieses Buch ist sein schönstes Werk!

  10. Cover des Buches Springprozession (ISBN: 9783896884411)
    Matthias Engels

    Springprozession

     (1)
    Aktuelle Rezension von: schnecke
    Drei Schritte vor, zwei zurück. Seitliche Schritte vorwärts abwechselnd nach rechts und nach links. Das Ziel erreicht man auch auf Umwegen. Die Entstehung der Springprozession geht bis ins Mittelalter zurück. Und wer Gott besonders nah sein und all seinen heilenden Segen wollte, soll sich obendrein rohe Erbsen in die Schuhe gesteckt haben. So fühlt sich Leben nunmal ab und zu an: Als hätte man einen Stein im Schuh... Peter allerdings glaubt, auf der Stelle zu treten - mit einem Zentner Disteln, Dornen und Gesteinsbrocken an den Fesseln. Das Leben ist eintönig geworden. Seine Freundin Silvie ist streitlustig und behält die Kontrolle. Über alles! Aus ihren spitzzüngigen Kommentaren über all das, was ihm einst lieb war, hat er seine Konsequenzen gezogen: Seine geliebten Bücher hat er im Keller versteckt - damit das Wohnzimmerregal ordentlicher aussieht. Statt seine Lieblingsmusik laut zu hören, hat er Kopfhörer gekauft. Sein Job macht ihn nicht glücklich. Und in der neuen Stadt fühlt er sich wie das Landei. Peter ist Mitte 30 und sein Jugendwunsch, anders sein zu wollen, ist der Erkenntnis gewichen, dass alles einfach nur öde ist. Als wenn das noch nicht genug ist, trudelt eine Einladung zum Klassentreffen ein. Nach Hause. Nach Kevelaer. Ein Wallfahrtsort. Eine mittelgroße Kleinstadt am Niederrhein, europaweit bekannt für seine heilende Wirkung. "Agnes Meurßen aus Waldfeucht, die vier Jahre zuvor ihre Sprache verloren hatte, konnte nach einem Besuch in Kevelaer 1850 wieder sprechen." Die kurzen Schilderungen diverser Wunder, mit denen der Autor das ein oder andere Kapitel einleitet, wirken ein wenig zynisch. Ähnlich ist auch die Erzählweise des Protagonisten Peter: "Kevelaer, ein dem Adventskalender entsprungenes Dorf." "Der Kapellenplatz - eine Mischung aus Kommerz und Katholizismus." Dass der Autor dieses Roadmovies, Matthias Engels, diesen Pilgerort so naturgetreu beschreiben kann, mag daran liegen, dass er selbst hier einen Teil seines Lebens verbracht hat und ähnlich alt zu sein scheint wie seine Romanfigur Peter. Die nicht gerade herbei gewünschte Rückkehr nach Kevelaer zu diesem ominösen Klassentreffen ähnelt einer "Springprozession"... Erste Rückschauen auf Vergangenes erlebt er bereits während der Fahrt im Wagen seines damals besten Schulfreundes Markus. "Einmal Käfer - immer Käfer", nur der Motor ist neu. Markus legt noch immer die joviale Art an den Tag, die Peter von ihm gewöhnt ist. Selbst nach all den Jahren, die sie sich aus den Augen verloren hatten. Markus verteidigt seine kleinen sympathischen Eigenarten und raucht jetzt heimlich in seinem Auto. Ein "Ausrutscher", den sich Peter nie gönnen würde. Beim Klassentreffen allerdings fehlt jemand. Ruth! Das heitere Blumenmädchen mit den hennaroten Haaren und den Hippieklamotten, die Hermann Hesse las und eisern ihre idealistische Vorstellung von Liebe verteidigte. Wenn andere ihr und Peter damals ein Techtelmechtel augedichtet hätten, hätte ihn das wohl kaum gestört. Er hatte ihre Nähe genossen. Und sie bewundert. Sie war so wunderbar anders. Während er sich für normal hielt. Und heute für öde. Drei Schritte vor, zwei zurück... Die Rückschau auf alte Zeiten, auf die wilden Schulpartys und Abschlussfeten von früher geht weiter in Markus' VW Käfer. Die Heimfahrt wird zu einer Art Bestandsaufnahme, was das Leben bisher gebracht hat. Auf Markus wartet seine schwangere Freundin. Auf Peter scheint eine beleidigte, störrische Silvie zu lauern. Und die Erkenntnis, was aus der exotischen Ruth geworden ist, bleibt leider unerfüllt... Vorerst... Am Ende sieht Peter ein: "Irgendwo haben wir eine falsche Abzweigung genommen." Und so ist "Springprozession" zwar ein fiktiver Roman, aber so facettenreich, dass ich als Leserin mich in allen Personen dieses Buches wiedererkenne: natürlich in Ruth, dem rothaarigen Hippiemädchen mit der Vorliebe für das Andersartige, genauso wie in Peter, den seine Angepasstheit so dermaßen langweilt und kurz vor der Resignation steht, als auch in Markus, der auf liebenswerte Weise ein Teenie geblieben scheint. "Springprozession" ist Matthias Engels' dritter Roman. Diesmal mit deutlich mehr Heimatcouleur, ohne in die Schiene der Regionalliteratur abzurutschen. Viel mehr fährt Matthias Engels mit seinem "ländlichen Roadmovie" in jene Sackgassen des Lebens, wenn alles mal ins Stocken geraten ist. Trotzdem: Die Protagonisten bleiben unterwegs... Hin und wieder zurück. Und zwischendurch gehen sie weitere Schritte in die Vergangenheit, um am Ende dort zu landen, was zwangsläufig nach einem "Heute" kommt: Morgen kann das Leben ganz anders sein als es gestern war. "Zumindest war der Stillstand überwunden." "Springprozession" wäre kein Buch für mich gewesen, hätte ich es beim Klappentextlesen belassen. Doch schon auf den ersten Seiten nimmt der Roman Fahrt auf. Und natürlich hat die Autorenlesung in genau jenem Lokal, in dem fiktiv das Klassentreffen stattfindet, bewirkt, dass die "Springprozession" für mich nun mehr ist als ein Roman mit regionalem Bezug. Es ist ein Buch, das zur richtigen Zeit kommt: Wenn kurz vor dem Stillstand unerwartet doch noch eine Umkehr möglich wird....
  11. Cover des Buches Muskelkater vom Leben (ISBN: 9783942672528)
  12. Cover des Buches Kostbare Tage (ISBN: 9783257245776)
    Kent Haruf

    Kostbare Tage

     (130)
    Aktuelle Rezension von: alasca

    Ein melancholischer, sogar trauriger Roman, der dennoch seltsam tröstlich ist. Die Geschichte folgt den letzten Monaten eines alten Mannes und rollt dabei die Familiengeschichte auf. „Dad“ Lewis ist ein guter Mensch, hat aber dennoch Schuld auf sich geladen. Wir erleben seine letzte Auseinandersetzung damit und leiden mit ihm unter der Einsicht, dass manche Dinge nicht mehr geklärt werden können.

    Der Schauplatz ist wieder der fiktive Prärieort Holt, aber mit anderem Personal. Die großartigen Brüder McPherson aus „Das Lied der Weite“ kommen nur noch als Erinnerungen der handelnden Personen vor. Wie immer einfache Leute, die sich nicht mit intellektuellen Problemen herumschlagen, sondern mit den ganz normalen Dingen des Lebens.

    In diesem Fall ist das die Frage, was ein gelingendes Leben ausmacht und was dafür wichtig ist. Ist eine Liebesbeziehung die unabdingbare Voraussetzung dafür? Wenn es einem gut geht, liegt das dann einzig an der eigenen Leistung? Kann man den Verlust eines Kindes verkraften? Sind Prinzipien auch dann noch etwas Gutes, wenn sie auf Kosten der Liebsten gehen? Dies alles wird anhand verschiedener Personen durchdekliniert, wirkt aber niemals konstruiert, sondern im Gegenteil bodenständig und lebensecht.

    Haruf ist und bleibt einer meiner liebsten Autoren.

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