Bücher mit dem Tag "rückzugsort"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "rückzugsort" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Es (ISBN: 9783453272408)
    Stephen King

    Es

     (2.351)
    Aktuelle Rezension von: Stephan_Hanken

    Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass ich ES zum ersten Mal las. Mittlerweile ist das Buch im Laufe der Jahre mit mir gealtert, hat viele Umzüge überstanden - und ist doch immer wieder in meinem Bücherregal gelandet. Ein jedes Mal wenn ich mich in Kings Erzählung verliere, lebe, leide, liebe und trauere ich mit den Protagonisten. King versteht es wie kein zweiter, seine Charaktere ins rechte Licht zu rücken und ein Sittengemälde zu entwerfen, vor dem man manchmal nicht recht weiß, ob dies nicht das wahre Grauen innerhalb der Geschichte ist. Wer sich nicht scheut, sich über dieses weit über tausend Seiten lange Werk zu kämpfen, wird mit einer tollen Geschichte belohnt und vielen Nebenhandlungen, die sich zu einem grandiosen großen Ganzen fügen.

  2. Cover des Buches Die Leopardin (ISBN: 9783404173402)
    Ken Follett

    Die Leopardin

     (353)
    Aktuelle Rezension von: roxfour

    Felicity Claire, eine mit einem in der Resistance aktiven Franzosen verheiratete Britin, führt ein sechsköpfiges Frauenkommando an, das als Ziel die Zerstörung einer Telefonzentrale. 

    Es werden zwar immer wieder mal Folterszenen sehr detailliert geschildert, alles in allem war das Buch aber sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Story hat an sich hat mich sehr angesprochen, wenngleich ich auf die künstlich aufgeblähte, detailverliebte Schilderung vieler Szenen gut hätte verzichten können (was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Abschnitte schlichtweg nur überflogen habe, weil es mich irgendwann etwas generbt hat). Alles in allem trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch.

  3. Cover des Buches Ghost (ISBN: 9783641108311)
    Robert Harris

    Ghost

     (129)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Premierminister Adam Lang war solange im Amt, wie kein anderer vor ihm. Ganz Großbritannien wartet auf seine Memoiren. Der Verlag hat eine unglaubliche Summe geboten und ein enger Vertrauter von Adam Lang fängt an zu schreiben und zu verfassen. Als dieser tot aufgefunden wird ist von Mord die Rede, aber Adam Lang windet sich erstmal aus der Sache. Ein Ghostwriter wird engagiert und führt Interviews mit Lang und recherchiert und stößt auf viele Mauern, Sicherheitslücken, glühende Verehrer und erbitterte Feinde. Mit der Zeit muss der Ghostwriter erkennen, dass er sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hat. Robert Harris ist ein aktuelles, politisches und einfach grandioses Buch gelungen.

  4. Cover des Buches Winter in Maine (ISBN: 9783442747597)
    Gerard Donovan

    Winter in Maine

     (322)
    Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt

    "Vielleicht gibt es für viele Dinge gar keinen Grund, und sie passieren nur, weil die Menschen sie tun." (S. 64)

    Als Julius Hund und treuer Gefährte Hobbes eines Tages vorsätzlich erschossen wird, beschließt er sich zu rächen.

    Der eigenbrödlerische Mann, der einsam und zurückgezogen in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern von Maine lebt, die vollgestopft ist, mit den über 3000 Büchern seines verstorbenen Vaters und Erinnerungen an eben diesen und den Großvater, hat alles verloren, was er liebt, einschließlich seiner Moralvorstellungen.

    Mit dem Gewehr seines Großvaters und der Literatursammlung seines Vaters als Stütze (im Hinterkopf) zieht er in seine persönliche Schlacht. 

    Sprachlich wirklich gelungen, atmosphärisch düster, inhaltlich leider  aufgrund der Brutalität nicht unbedingt mein Geschmack.
    Das war mir persönlich etwas zu viel des Guten und nicht unbedingt (logisch) nachvollziehbar.

  5. Cover des Buches Rückkehr nach Sunset Cove (ISBN: 9783453422940)
    Ella Thompson

    Rückkehr nach Sunset Cove

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Buechervorhersage

    In der Geschichte "Rückkehr nach Sunset Cove" begleiten wir den erfolgreichen Staatsanwalt Niclas Hunter, der nach einer katastrophalen Niederlage seines Falles durch die Intrige seiner Konkurrentin Gillian Mulhare seinen Job verliert und dadurch auch ein gefährlicher Mörder freigesprochen wird. Da sein Haus in Boston von der Presse belagert wird, flüchtet er in das Familien Strandhaus nach Cape Cod, das er die letzten Jahre nach einer Familientragödie gemieden hat. Bei seinem Eintreffen erwischt er die Einbrecherin Marie in dem Strandhaus. Es stellt sich heraus, dass sie eine verurteilte Straftäterin ist, die versucht, nach ihrer Freilassung über die Runden zu kommen. Obwohl alle ihn davor warnen, sich auf sie einzulassen, kann er ihrer Anziehung nicht widerstehen und außerdem ist er sehr schnell davon überzeugt, dass sie zu Unrecht verurteilt wurde, nachdem er sich in den Fall eingelesen hat. Daher bietet er Marie an, sie als Anwalt zu verteidigen, denn er erhofft sich davon, seinen Ruf wiederherzustellen und sich an Gillian Mulhare, die den Fall von Marie damals verhandelt hat, zu rächen. Doch natürlich läuft nicht alles nach Plan. 


    Die Geschichte hat mir von Anfang an richtig gut gefallen. Der Schreibstil von Ella ist sehr angenehm und sorgt dafür, dass man direkt in das Buch abtauchen kann. Cape Cod ist eine sehr beschauliche und gemütliche Halbinsel und wird vor allem von den Reichen mit ihren Ferienhäusern bewohnt. Es fühlt sich beim Lesen direkt an als ob man im Urlaub ist und die entspannte Art des Ortes und der Bewohner überträgt sich auf den Lesenden. 

    Niclas merkt man an, dass er aus reichem Hause kommt. Er lebt durch sein Elternhaus und seinen Beruf wohlhabend, ist dadurch aber nicht abgehoben. Im Gegenteil wirken seine Eltern eher wie ein abschreckendes Beispiel auf ihn und seinen Bruder und ihm ist es wichtig, eine Frau respektvoll zu behandeln. Mir hat es sehr gefallen, dass er Marie sofort geglaubt hat und somit einer der Wenigen war, der sich auf ihre Seite gestellt hat in einer Zeit, wo sie seine Hilfe dringend gebraucht hat (auch wenn sie es nicht zugibt). 

    Marie ist mutig, steht für sich ein und ist nicht naiv oder leichtgläubig. Nach ihren Erfahrungen im Gericht und Gefängnis hat sie aus Selbstschutz alle Gefühle unterdrückt und sich eine undurchdringliche Maske zugelegt. Dank Niclas schafft sie es, ihren harten Panzer abzulegen und wieder das Leben zu leben und zu fühlen. Trotzdem stellt sie weiterhin ihr eigenes Wohl über die Gefühle für einen Mann, was ich sehr bewundere. 

    Holly ist eine tolle, willensstarke Frau und wahre Freundin für Marie. Ich freue mich darauf, Sie in Band 3 besser kennenlernen zu können. 

    Andrew und Jake sind Niclas treue Begleiter, doch im Gegensatz zu Holly ist ihr Blickfeld durch ihr Leben in der High Society eingeschränkt und sie stehen Marie als verurteilte Straftäterin skeptisch gegenüber und auch bei Holly sind sie sehr unbeliebt. 

    Alle aufgezählten Charaktere waren mir von Anfang an sympathisch und ich freue mich darauf, sie in den Folgebänden weiter begleiten zu können. 


    Besonders gefallen haben mir an der Geschichte die kurzen Sichtweisen von Gillian, Mr. Hunter und Mrs. Hunter sowie Murray Bralvers, die viel Dynamik und Spannung in die Geschichte gebracht haben und dafür gesorgt haben, dass man sich wie in einem Thriller fühlt, den man vor Aufregung nicht aus der Hand legen kann. Diese Personen wurden sehr gut charakterisiert und haben mir dadurch natürlich überhaupt nicht gefallen. Sie sind ein Abbild menschlicher Abgründe, denen man im wahren Leben nicht begegnen möchte. Ella weiß, wie man eine wohlige Atmosphäre schafft, mit einer guten Prise Freundschaft und Liebe und gleichzeitig genug Spannung, um süchtig zu werden, aber nicht so viel, dass man sich fürchten muss, wie bei einem Thriller. Für mich einfach die perfekte Mischung, ich freue mich auf die weiteren Bände der Trilogie. Eine große Empfehlung meinerseits. 

  6. Cover des Buches Der Schock: Ein postapokalyptischer Thriller (Danach) (ISBN: 9781626470545)
    Scott Nicholson

    Der Schock: Ein postapokalyptischer Thriller (Danach)

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Forky

    Zuerst muss ich sagen, dass ich bereits alle Teile dieser Reihe gelesen habe. Deshalb betrifft meine Meinung auch die gesamte Reihe. Ich fand die Vorstellung, dass die Apokalypse durch einen Sonnensturm ausgelöst wird, einfach faszinierend! Ebenfalls beeindruckend war, dass neben den vielen Toten auch etwas Neues entstand: Die Zapphirne! Erschreckend und später auch erschreckend effizient! Ich weiss selbst jetzt nicht, - nach Beendigung der Reihe -  ob ich die Entwicklung der Zapphirne als Rückschritt oder Fortschritt in der Evolution ansehen soll! Dass sich hingegen die Überlebenden "Menschen" weiter bekriegen und vernichten, habe ich erwartet und scheint mir typisch menschlich! Anfangs fand ich die vielen Erzählungsstränge der Hauptpersonen etwas verwirrend. Im Laufe der Reihe war es dann einfach nur noch spannend zu sehen, in welche Richtungen sich die Personen entwickeln und wie sie mit den schrecklichen Ereignissen umgehen. Für mich ist die "Danach-Reihe eine klare Leseempfehlung!

  7. Cover des Buches Die Schneemänner. Roman Teil 1 - 3 (ISBN: B01CTQ10ZG)
    Nora Amelie

    Die Schneemänner. Roman Teil 1 - 3

     (27)
    Aktuelle Rezension von: YvetteH

    Klappentext:

    Eine Insel, die sich wie das Ende der Welt anfühlt, ein schwerer Schneesturm und meterhohe Wellen – Louisas Jahresende hat es in sich. Doch während draußen das Chaos tobt, begegnet ihr drinnen die Sünde im Doppelpack. Da kann sie unmöglich widerstehen.
    Was sich in der Neujahrsnacht im Reetdachhaus hinter den Dünen abspielt? Psssst … Die beiden Ärzte Paul und Jacob haben es nämlich faustdick hinter den Ohren! Sie wollen Louisa beide und sind fest davon überzeugt, dass das irgendwie geht ...

    Meine Meinung:

    Es ist erst mein zweites Buch von Nora Amelie, aber ich glaube ich werde ein Fan ihrer Bücher. Denn auch dieses Buch konnte mich wirklich überzeugen.

    Mit viel Liebe zum Detail sind die Protagonisten ausgearbeitet und werden Stück für Stück ergänzt, so dass ein sehr eindrückliches Bild entsteht. Ich konnte mir die drei sehr gut vorstellen und mit ihnen hoffen, bangen, leiden und lieben. Sie wirken sehr authentisch und haben wundervoll beschriebene Ecken und Kanten.

    Eine gut nachvollziehbare Handlung, aber auch die wunderschön beschriebenen erotischen Szenen machen das Buch zu einem Pageturner mit absolutem Suchtpotenzial. Es gibt einige Wendungen, wo ich dachte - "das war´s jetzt" - und doch geht es immer weiter. Der Cliffhanger am Ende ist zwar fies, lässt mich aber nicht frustriert zurück, sondern eher neugierig auf die weiteren Teile.

    Mein Fazit:

    Ein etwas anderer Erotikroman mit viel Leidenschaft, Humor und tollen Protagonisten, den ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt es dafür verdiente

    5 Sterne.

  8. Cover des Buches Pigtopia (ISBN: 9788483464328)
    Kitty Fitzgerald

    Pigtopia

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Jack Plum ist mit einem deformierten Kopf auf die Welt gekommen und wird deshalb von den übrigen Kindern nicht akzeptiert. Er lebt als Mittdreißiger mit seiner verbitterten Trinker-Mutter zusammen, die ihm alle Schuld an den Sachen gibt, die in ihrem Leben nicht funktionieren, zB auch, daß Jacks Vater sich davon gemacht hat. Im Keller seines Elternhauses betreibt er eine geheime Schweinefarm, die ihm als einziges Freude in seinem Leben bereitet. Aber es ändert sich alles, als er Holly Lock kennenlernt, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihm unvoreingenomem gegenübertritt. Neben der Geschichte um den "verunstalteten" Jack bietet das Buch auch einen Einblick in Konflikte, in denen sich pubertierende Kinder mit ihren Eltern verwickeln (s. Holly und ihre alleinerziehende Mutter). Ein vielschichtiges Buch, das ich auf fast einem Rutsch gelesen habe.
  9. Cover des Buches Gangland (ISBN: 9783426513972)
    Howard Linskey

    Gangland

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Was ist so bescheuert an "SitOnMyFacebook"? Peter Dean war ein Genie. Und ich will nicht wissen, was Joe Kinane mit den Newcastle-United-Spielern anstellt, nachdem sie aus der Premer League abgestiegen sind. Aber dazu vielleicht in einem späteren Buch....David Blake ist der Gangsterboss, der alles in Newcastle kontrolliert und sich vor aufmüpfigen Untergangsterbossen schützen muß, die ihm seinen Thron streitig machen wollen. Am Bedrohlichsten für ihn ist aber vielleicht der Umstand, daß seine Lebensgefährtin nicht weiß, daß er ihren Vatter umbringen mußte. Der Mittelteil einer Romanserie, der aber auch Spaß macht, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Eine echte Entdeckung, ich hoffe von Lisnkey noch viel zu hören!
  10. Cover des Buches Das Geheimnis der Wellen (ISBN: 9783453428034)
    Nora Roberts

    Das Geheimnis der Wellen

     (75)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Eli Landon wird des Mordes an seiner Frau beschuldigt. Das Verbrechen kann ihm nicht nachgewiesen werden, doch der Verdacht lastet weiter auf ihn. Daher sucht er an der Küste Neuenglands Zuflucht und schreibt an einem Buch. Dort tritt die Haushälterin und Yogalehrerin Abra in sein Leben, die fest an seine Unschuld glaubt. Dann kommt es zu einem zweiten Mord. Eli Landon gerät erneut unter Verdacht.Zudem gibt es noch die Legende von einem Schatz unter dem Haus. Alles die wohlbekannten Zutaten der Liebesromane mit Thrillerelementen, wie wir sie von Nora Roberts kennen. 

    Großartige Idee! Leider für mich persönlich schlecht in der Umsetzung. Abra hat mich mit ihrer Übergriffigkeit und Überfürsorge einfach nur genervt (Ein Nein ist für mich immer ein Nein und nicht verhandelbar), Eli Landon fand ich etwas farblos. Zudem wird die Geschichte vor allem durch Dialoge getragen, wodurch Wiederholungen unvermeidbar wurden. 

    Ich mag Nora Roberts, aber dieser Roman hat mich enttäuscht. Es ist so, als hätte sie eine großartige Idee gehabt, dann die Story aber in wenigen Wochen heruntergeschrieben. Spannung kommt hier viel zu kurz und die Liebesgeschichte zwischen Eli und Abra fand ich wenig überzeugend. Schade! Es gibt andere Romane von Roberts, zu denen ich eher raten würde. 

  11. Cover des Buches Was uns bleibt ist jetzt (ISBN: 9783570311479)
    Meg Wolitzer

    Was uns bleibt ist jetzt

     (149)
    Aktuelle Rezension von: marcelloD

    Meg Wolitzer ist in der Buchbranche keine Unbekannte und hat sich stets sehr wandelbar präsentiert, denn Jugendbücher kann sie genauso anbieten wie Romane. Dennoch habe ich bislang noch nie etwas von ihr gelesen, bis jetzt zu „Was uns bleibt ist jetzt“, das schon 2015 veröffentlicht wurde, was ich aber jetzt geschenkt bekommen habe. Jugendbücher sind zwar zuletzt für mich ein Genre geworden, wo viel zusammenkommen muss, damit ich mich gut unterhalten fühle und vor allem den Eindruck einer oberflächlichen Lektüre abschütteln kann (denn man wird eben älter), aber schon der Titel sowie der Klappentext ließen erahnen, dass es tiefsinniger wird.

    Das Buch hat einen flotten Schreibstil anzubieten, was auch wirklich gut ist, denn als Leser wird man zunächst etwas verwirrt zurückgelassen, denn es wird bewusst offen gelassen, was Jam passiert ist, aber auch die anderen Jugendlichen, die mit ihr den besonderen Kurs an der neuen Schule besuchen, haben ein traumatisches Ereignis durchgemacht, was zunächst nicht ergründet wird. Inhaltlich hat das gepasst, denn es geht schließlich darum, dass Mrs. Q die fünf Schüler ausgewählt hat, weil sie eben noch in der absoluten Verdrängungsphase sind und dort sanft herausgeholt werden müssen. Dennoch sorgt das beim Lesen für Momente, wo man sich wünscht, dass man nun endlich zum Kern vordringt. Bei Jam bekommen wir durch die Perspektive die meisten Einblicke, was passiert ist und auch wenn es stilistisch manchmal verwirrend ist, wenn Jam vom neuen Alltag zu Reeve und der verlorenen Liebe abdriftet, so passt auch hier wieder die Stilistik, denn die Hauptfigur lebt eben nicht im Hier und Jetzt, sondern wird von der Vergangenheit angezogen.

    Ein wichtiges Element sind schließlich die Tagebücher, die Mrs. Q ausgeteilt hat. Ich würde diese Tagebücher mal als übernatürliches Element einordnen. Natürlich ist „Was uns bleibt ist jetzt“ nicht auf einmal ein Fantasy-Jugendbuch, dafür ist das Tagebuch zu sehr eine Metapher für Verarbeitungsprozesse, aber dennoch hat mich die Idee erstmal skeptisch gemacht, denn ja, so ist es einfach nicht möglich. Ich konnte mich mit dem Verlauf des Buchs aber immer mehr auf die Idee einlassen, eben auch weil sie so konsequent aufgezeigt wurde und weil die Metapher wirklich passend war. Durch Verluste träumt man sich in die Vergangenheit herein, man kreiert einen vermeintlich perfekten Moment, um dann nach und nach zu merken, dass es vielleicht gar nicht so perfekt war und dann wiederum wird man auch damit konfrontiert, dass die Gegenwart nicht auf einen wartet und man zu sehr in der Vergangenheit verbringend verpasst, die Gegenwart zu lieben und neues Glück zu finden. Wir erleben zwar auch die Geschichten der anderen vier durch Erzählungen, doch bei Jam ist es natürlich am deutlichsten, wenn sie an Reeves Seite zurückkehrt, dann aber zunehmend merkt, dass sie die Grenzen des Moments nicht so sehr reizen, dass es ihr zu wenig ist, dass sie das volle Leben will. Wir bekommen auch ein gegenteiliges Beispiel geboten, wo die Vergangenheit zu sehr reizt und das fand ich auch wichtig, so ein Gegengewicht zu schaffen, denn nicht alle schaffen das weitermachen.

    Am Ende hat die Geschichte auch einen richtigen Sog entwickelt, denn man wollte nun natürlich wissen, welche Erkenntnisse Jam für sich gewinnen kann, wie sie endgültig abschließen kann. Deswegen kam es wirklich aus dem Nichts, dass es noch einen Twist rund um Jam gibt. Das fand ich sehr gut gemacht, auch weil es nicht zu erahnen war. Die kleinen Hinweise, die vielleicht gestreut waren, die konnte man genauso auf den regulären Trauerprozess schieben. Das war echt das größte Highlight neben der generellen Thematik. Der Sog sorgt umgekehrt aber auch dafür, dass dieser befürchtete oberflächliche Eindruck sich an einigen Stellen doch noch einschleicht. Es wird ein halbes Jahr erzählt, das ist nicht wenig Zeit, aber massig viel ist es eben auch nicht, weswegen mir manche Beziehungen da etwas zu schnell geknüpft wurden. Sei es Jam mit Sierra oder mit Griffin. Bei ihm war es auch so, dass ich seine Geschichte etwas unfertig fand. Während ich bei den anderen einen Abschluss gesehen habe, so hat er vermeintlich auch einen gemacht, aber wirklich dabei war man nicht, weswegen Griffin auch meine persönliche Enttäuschung auf der Charakterebene darstellt. Das sind aber nur Kleinigkeiten, weil ich die Darstellung zu Trauma und Verarbeitung richtig stark fand.

    Fazit: „Was uns bleibt ist jetzt“ ist ein sehr gut ausgearbeitetes Jugendbuch, das sich mit einer gewöhnungsbedürftigen, aber doch sehr passenden Metapher mit Verlust und Verarbeitung auseinandersetzt und dabei eine nachvollziehbare innere Reise abbildet. Ein toller Wendepunkt am Ende bildet ein gutes I-Tüpfelchen und merzt einige oberflächliche Eindrücke aus.

  12. Cover des Buches Ein Garten ist niemals fertig (ISBN: 9783809439639)
    Manfred Lucenz

    Ein Garten ist niemals fertig

     (4)
    Aktuelle Rezension von: marilovesbooks2020

    Manfred Lucenz und Klaus Bender zeigen in ihrem Buch ihre 25-jährige Erfahrung im Bepflanzen von Gärten. Es ist ein recht praktisches Buch, welches auch auf Bodenbeschaffenheit, Klima, Wurzelbeschaffenheit, Wachstum der Pflanzen, etc, eingeht.

     

    Das Buch ist illustriert mit wunderschönen Fotos aus dem Garten und dieser Garten wurde auch schon in Zeitschriften abgebildet. Der Garten im Buch ist ein Riesenareal, sozusagen ein Großgarten, und kein kleiner Garten, wie ihn der Ottonormalverbraucher vielleicht hat.

    Es ist ein wundervolles Buch, dennoch hat es mir für meine Gartengestaltung nicht sonderlich geholfen, da es sehr den beschriebenen Garten ausgerichtet ist. Ich bin quasi „Anfängerin“ und hatte mir ein Buch erhofft, dass mir persönlich etwas genauere Anleitung gibt, was die im Buch genannten Themen angeht.

    Mit dem Buch macht auf jeden Fall eine wunderbare Reise und mit Erfahrungen, gewinnt man sicherlich die eine oder andere auch noch dazu. Für meine Erwartung hinsichtlich meiner eigenen Gartengestaltung hat das Buch aber leider nicht gepasst.

    Von der Dekoration der Terrasse nehme ich jedenfalls das eine oder andere mit und das Buch mach jedenfalls Lust darauf, diesen Garten einmal zu besuchen und die Bäume zu betrachten, auf die im Buch so schön eingegangen wird.

    Ich gebe dem Buch 4 Sterne, da es eine wundervolle Lektüre ist; nur für mich ist es eben nicht das inhaltlich, erhoffte, was ich gesucht hatte.

  13. Cover des Buches Hikikomori (ISBN: 9783833309304)
    Kevin Kuhn

    Hikikomori

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Lilli33

    Broschiertes Taschenbuch: 224 Seiten
    Verlag: Berlin Verlag (10. September 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3827011169
    Preis: 14,99€
    auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlic

    Ich hatte etwas anderes erwartet

    Vorbemerkung:
    jap. ひきこもり, 引き籠もり oder 引き篭り, „sich einschließen; gesellschaftlicher Rückzug“.
    Hikikomori ist der japanische Begriff für meist junge Menschen, die sich aus der Familie und Gesellschaft zurückziehen und fast vollkommen für sich leben sowie für das entsprechende Phänomen. Dieses ist vor allem in Japan weiter verbreitet als bei uns, da die Menschen dort einem enormen sozialen Druck ausgeliefert sind.

    Inhalt:
    Till wird nicht zum Abitur zugelassen. Für seine mehr oder weniger antiautoritären Eltern kein Problem. Für Till anscheinend schon. Denn er kapselt sich immer mehr von seiner Umgebung ab, um zu sich selbst zu finden, schließt sich schließlich sogar ganz in seinem Zimmer ein. Die Mutter stellt ihm Essen vor die Tür, kommuniziert mit ihm über Zettelchen. Die meiste Zeit verbringt Till mit Computerspielen. Online erschafft er sich eine „Welt 0“, in der er selbst die Regeln bestimmen kann.

    Meine Meinung:
    Mir fiel das Lesen recht schwer. Der Schreibstil ist nicht besonders locker, sondern wirkt zuweilen etwas verkrampft, was aber gut zu Tills Situation passt.

    Was mich aber stark gestört hat, ist, dass hauptsächlich oberflächlich über Tills Tage und Nächte berichtet wird, was er tut, was er nicht tut, wie er es tut. Was mir fehlte, war das Warum, das Suchen nach Lösungsansätzen. Zwischen Till und mir blieb die ganze Zeit eine riesige Distanz, ebenso zu seinen Freunden und Familienmitgliedern. Der Blick hinter das Geschehen blieb mir zum größten Teil verwehrt. Und gerade das hatte ich von diesem Buch erwartet.

    Tills Tagesablauf ist leider nicht besonders spannend, und auch außerhalb seines Zimmers passiert nicht wirklich viel, sodass ich mich von Seite zu Seite weiterkämpfen musste.

    Ganz nett war die Schilderung, wie für Till allmählich reale und virtuelle Welt ineinanderfließen, für ihn keinen Unterschied mehr machen. Insgesamt hat mir dieser Roman aber einfach zu wenig gegeben, um ihn zufrieden zur Seite legen zu können.

    Ich könnte mir dieses Buch gut für den Deutsch-Unterricht vorstellen, denn man kann sicherlich sehr viel hineininterpretieren und über alles Mögliche diskutieren, zumal es sicher auch viele junge Leute gibt, die so haltlos sind wie Till.

    ★★★☆☆

  14. Cover des Buches Die Wahrheit, wie Delly sie sieht (ISBN: 9783423626149)
    Katherine Hannigan

    Die Wahrheit, wie Delly sie sieht

     (96)
    Aktuelle Rezension von: parden

    KRUZIWUZI...

    Die elfjährige Delly ist anders als andere Mädchen: neugierig, unerschrocken und erfinderisch – und sie liebt Überraschungen. Sie lässt Tiere frei, wenn sie ihr leidtun. Sie beleidigt andere, ohne es zu merken. Sie leiht sich Sachen aus, weil ein Abenteuer lockt. Und sie prügelt sich schon mal, falls ihr jemand widerspricht. Bis Ferris in die Klasse kommt. Ferris ist auch anders: Sie spricht nicht und will nicht berührt werden. Alle respektieren das, nur Delly will wissen, warum. Doch sie muss erst lernen, Ferris’ Schweigen zuzuhören, bis diese sich öffnet. Als es geschieht, ist es die größte Überraschung, die Delly je erlebt hat. Und der Beginn einer großen Freundschaft. (Klappentext)

    Delly Pattison - das bedeutet Ärger. So steht es auf der ersten Seite des Romans, und die folgenden Seiten bestätigen das nur zu sehr. Dabei sucht das 11jährige Mädchen diesen Ärger nicht absichtlich, er passiert einfach seit ihrem 6. Lebensjahr, und niemand ist davon jedesmal überraschter als Delly selbst. Doch schließlich spitzt sich der Ärger dermaßen zu, dass Delly nichts anderes übrig bleibt, als diesen Ärger dringend zu vermeiden. Nicht nur fühlt sich das Mädchen, das sonst immer ein Lächeln auf den Lippen hatte, plötzlich stetig schlecht, sondern es besteht zudem die Gefahr, dass sie auf eine Schule für schlimme Kinder wechseln muss, wenn sie nicht endlich damit aufhört Ärger zu machen. Nur, verzweifelt Delly, wie soll das gehen?

    Doch dann kommt ein neues Mädchen in die Klasse, Ferris Boyd, die nicht spricht und die nicht berührt werden will. Ein blasses, dünnes Mädchen mit traurigen blauen Augen, das keinen Anschluss sucht und am liebsten alleine bleibt. Doch Delly wäre nicht Delly, wenn sie dem nicht auf den Grund gehen würde. Hartnäckig und mit viel Fantasie versucht sie, das Vertrauen von Ferris zu erwerben, doch nichts scheint das Mädchen zum Sprechen bewegen zu können. Aber ist das überhaupt notwendig? Delly merkt, dass Freundschaft auch wortlos funktioniert und dass man trotzdem weiß, was die andere gerade denkt oder fühlt. Und sie spürt, wie gut ihr die Freundschaft mit diesem seltsamen Mädchen tut, und wie verantwortlich sie sich plötzlich für Ferris fühlt.

    Delly ist ein quirliges, sehr lebensfrohes Kind, bei dem die Liebenswürdigkeit mit jedem Tag zunimmt, nachdem sie beschlossen hat, dem Ärger möglichst aus dem Weg zu gehen. Dies geschieht oft auf eine tolpatschige, unbeholfene Art, doch immer mehr Menschen um sie herum versuchen Delly plötzlich in ihrem Vorhaben zu unterstützen. So kann sich ihre Einfühlsamkeit immer weiter entwickeln, sie kann sich ihre Gefühle und Sehnsüchte überhaupt erst einmal eingestehen und sich mit ihnen auseinandersetzen und merkt, dass Offenheit zwar die Gefahr birgt, zurückgewiesen zu werden - dass aber ansonsten gar nicht die Chance besteht, das zu bekommen, wonach sie sich so sehnt.

    Der Grund, weshalb Ferris Boyd verstummt ist, ist ein ernstes Thema. Delly ahnt die gequälte Seele und versucht, Ferris durch ihre Freundschaft zu vermitteln, dass es schöne Dinge im Leben gibt - und das Schweigen in Vertrauen zu verwandeln. Doch es gibt Themen, die Kinder überfordern, selbst ein so toughes Mädchen wie Delly. Und erst als die Dinge eskalieren, findet Delly den Mut, Hilfe zu suchen...


    "Ferris Boyd?" Ihre Freundin sah sie an. "Du bist mein bestes Überraschenk überhaupt", flüsterte sie. Ferris Boyd schloss die Augen, als verwahre sie die Worte an einem Ort tief in ihrem Inneren. Als sie sich wieder öffneten, stellten sie eine Frage: Wird alles gut werden? Ferris Boyds Blick war so voller Hoffen, Sehnen und Flehen, dass Delly unwillkürlich nickte. Auch sie hoffte, sehnte und flehte." (S. 241 f.)


    Eine berührend-schöne Geschichte um eine besondere Freundschaft mit einem schwierigen Hintergrund hat Katherine Hannigan da geschrieben. Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht (Leseempfehlung 11-13 Jahre), die 74 meist sehr kurzen Kapitel lassen sich rasch lesen. Vielleicht wirken Dellys Art und v.a. ihre Wortneuschöpfungen (Kruziwuzi, Überraschenk, Schlurftrödler usw.), zu denen es hinten im Buch ein Glossar gibt, etwas zu kindlich für ihre 11 Jahre. Aber Wirbelwind Delly schleicht sich unwiderruflich ins Leserherz, versprochen.

    Ein wirklch besonderes Kinder-/Jugendbuch, klug und ehrlich, niemals beschönigend und dennoch schön. Eine unbedingte Leseempfehlung!


    © Parden

  15. Cover des Buches Gangsterland (ISBN: 9783570103005)
    Tod Goldberg

    Gangsterland

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Sal Cupertine ist der Nr.1-Killer der Chicagoer Mafia, wo er v.a. für seinen Cousin Ronnie Kehlköpfe zerdrückt und Kopfschüß am liebsten von hinten verteilt. Damit ist allerdings Schluß, als er in eine FBI-Falle tappt und 3 Agents plus Informant töten muß, die ihn erkannt haben. Auf Schleichwegen wird er nach Las Vegas gekarrt, wo er als (Nachwuchs-)Rabbi David Cohen Plattheiten aus Springsteen-und Neil-Young-Songs verbreitet (superlustig!) und für Nachtclubbesitzer und Gönner Bennie Savone unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg räumt. Wenn nur der kaltgestellte Schnüffler Jeff Hopper nicht wäre, der bald in Las Vegas` Mustersiedlungen nach ihm sucht...Was ich anfangs für einen x-beliebigen Mafiakrimi hielt, entwickelt sich doch zu einem facettenreichen Krimi, v.a. die Darstellung von Sals aka Davids geistlicher Tätigkeit macht Laune. Und bloß kein Cousin eines Mafiamitglieds sein!
  16. Cover des Buches Lust auf Laube (ISBN: 9783421040572)
    Caroline Lahusen

    Lust auf Laube

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste
    Gute Laune und Inspiration pur!

    Als ich dieses Buch sah, wusste ich, dass muss ich  haben!!
    Und nun liegt es vor mir.
    Viele Tage habe ich darin geblättert, gelesen, geträumt.
    Schön ist das Buch, inspirierend und bereichernd.
    Man möchte sich gleich auf die Suche machen nach einem ähnlichen Ort, gleichzeitig lernt man interessante Leute kennen.
    *
    Ich weiß gar nicht ob ich das hier erwähnen soll, weil das was ich sagen werde einen ein bisschen aus seinen Träumen raus holt.
    Wer ohne Desillusion nur etwas  über das Buchlesen möchte der liest am besten nach den roten Sternchen weiter. Wer etwas über meine persönliche Schrebergarten Erlebnisse erfahren möchte kann direkt weiter lesen.

    *
    Als ich meinen Mann vor über 20 Jahren kennenlernte war er stolzer Besitzer eines Schrebergartens obwohl er ein Haus mit Garten besaß.
    Sein Garten war zwar sehr groß aber zum Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse ungeeignet, da die Bäume der Nachbarn den ganzen Garten in Schatten hüllten.
    Hier wuchs nicht viel.
    Umso schöner der Schrebergarten. Hell, sonnig, freundlich mit kleinem Häuschen aus Stein.
    Nicht groß. Ein Raum genau nach Schrebergartenverordnung erbaut. Mit fließend Wasser, ohne Toilette, ohne Strom. Übernachten durfte man hier offiziell auch nicht. Wer des dennoch machte bekam gleich ein Schreiben des Vorsitzenden der Anlage.
    Es war genau geregelt wie viel Blumen ,Bäume, Sträucher, Wiesefläche etc. dieses kleine Einod bildeten.
    Dazu die festgelegten Termine zur allgemeinen Gartenpflege. Pflege der Anlage.
    Ich musste mich erst in dieses Gefüge hineindenken, war zunächst aber ohnehin nicht häufig zugegen.
    Erst als unsere Kinder geboren wurden kam ich immer mit raus.
    Die Nachbarn waren freundlich aber Freundschaft kam nicht auf. Weinte das Kind in der Mittagsstunde kam gleich mindestens ein Nachbar um sich zu beschweren.
    Mein Mann stellte für den Kleinen ein Bettchen auf, das durch die geöffnete Tür zu sehen war. Was kam, muss ich hier wohl nicht weiter ausführen.
    Richtig schlimm wurde es als ich schwanger war mit Kleinkind und mein Mann schwer erkrankte. Ich konnte die Arbeit im Garten zeitlich nicht bewerkstelligen .Kam 14 Tage nicht hin. Unkraut wuchs. Winzig klein aber groß genug für einen riesigen Aufstand der Nachbaren.
    Als ich dann auch noch erklärte, dass ich immer der Meinung war,dass man sich im Verein hilft wenn Not am, Mann ist und auf den Gedanken des Herrn Schreber anspielte bekamen wir eine Abmahnung mit Aufforderung ........ eine lange Liste folgte, binnen 6 Tagen in Ordnung zu bringen.
    Ging leider nicht denn die Schwangerschaft verlief nicht so reibungslos, ich musste liegen. Mein Mann immer noch krank und der Arbeitsdienst  stand an, zu dem wir uns entschuldigten aber dennoch wieder einen netten Brief bekamen.
    Nach gut einem Jahr Spießrutenlaufen beschlossen wir schweren Herzens den Garten zu verkaufen, den mein Mann über 20 Jahre gehegt und gepflegt hatte.
    Noch heute fast 15 Jahre später vergeht kein Tag an dem mein Mann nicht seinem Garten hinterher trauert auch wenn wir unseren Garten wunderschön hergerichtet haben mit viel Obst ,Gemüse und allem drum und dran.
    Und ich gebe zu, den kleinen Garten mit dem gemütlichen Häuschen den vermisse ich auch nur das drum herum nicht.
    Es ist wirklich etwas andere als ein Garten zuhause.
    Da ist man Zuhause, erreichbar, präsent. In einem Schrebergarten ist das wie Kurzurlaub. Abtauchen vom Alltag.
    Im Laufe der Jahre habe ich viele Schrebergartenanlagen kennengelernt.
    Einige waren so wie unsere viele aber auch so wie ich sie mir gewünscht hätte. Mit Gemeinschaft, Freundschaft und der Möglichkeit sich frei zu entfalten.
    Man muss halt genau hin sehen wo man sich niederlässt.
    *
    Ob ich wieder einen Schrebergarten möchte?
    Ich weiß es nicht.
    War mir sehr gut gefallen hat war das Projekt meiner Eltern, die mit ihren Freunden ein sehr großes Wiesengelände auf 30 Jahre gepachtet hatten.
    Es wurde ein Gemeinschaftshaus gebaut und jeder steckte sich ein Stück Land ab.
    Einfach da wo es ihm gefiel.
    Jeder setzte ein kleines Häuschen drauf, so wies ihm gefiel.
    Man Lebte in den Ferien und Wochenenden gemeinsam dort, aber ohne Verpflichtungen, einfach nur Gemeinschaft.
    Es hat gut 10 Jahre wunderbar funktioniert bis Leute weg zogen und andere dazu kamen. Diese Neuen meinten es muss Ordnung in das Chaos und fingen an zu Ordnen. Das ging nicht lange gut, sie zogen weiter, es war Ruhe bis nach und nach sich die Gemeinschaft auflöste weil immer mehr Eigenheime bauten oder aus beruflichen Gründen weg zogen.
    Die Häuschen wurden abgebaut die Wiese war leerer.
    Nur das Gemeinschaftshaus stand am Ende noch da mitten auf der groooßen Wiese. Der Bauer freute sich über eine Abstellmöglichkeit für seine Geräte. Später nutzte er es als Hühnerstall.
    Alles hat seine Zeit.
    Vergänglich wie das Leben.

    *************

    Nun aber weiter mit diesem Buch,
    das ich hier ja eigentlich vorstellen möchte.

    Es zeigt wie schön Schrebergarten sein kann. Wie viel einem solch ein Garten an Lebensqualität geben kann.
    Rein optisch und haptisch ist dieses Buch schon einladen.
    Die Fotos fordern einen förmlich auf das Buch zu entdecken.
    Die Frau mit dem Strohhut scheint uns zu zurufen:
    " Hereinspaziert!"
    "Kommen sie, sehen sie...."
    Das große Bild mit den vielen Jungen Leuten macht deutlich, hier ist es bunt, frei, spaßig.
    Gute Laune pur.
    Das Buch riecht auch so angenehm.
    Im Inhaltsverzeichnis jeweils ein kleines Foto des Gartens dessen Besitzen mit seiner kleinen Oase vorgestellt wird.
    Da gibt es den
    "Steinesammler" aus Köln,
    "den sanften Vorsitzenden" aus Berlin,
    "die Schöpfer" aus Essen,
    "die Kämpferin"  in Hamburg
    "die Anthroposophin "
    und den "Perfektionisten
    den "nordischen Freigeist" und die "Rechtwinkligen"

    Insgesamt 20 Gärten und ihre Besitzer lassen uns an ihrem ganz persönlichem Glück als Laubenbesitzer teilhaben.
    Den Anfang machen "Die Schöngeister"
    Cüneyt Yilmaz, Marketingmanager und Tobias Völker, Turkuloge und Islamwissenschaftler mit ihrem Garten in Hamburg -Wilhelmsburg.
    Ein freundschaftlicher Plausch über den Gartenzaun, eine grüne Oase mit einem roten Holzhaus, innen hell eingerichteten . Weiß etwas Vintage mit skandinavischem Flair in Kombination mit AntikenMöbeln.. Hier haben sich zwei einen sehr gemütlichen Rückzugsort geschaffen.
    Wie sie ihren Garten beschreiben?
    "Kontrollierte Wildheit" 
    Viele Rosen, ein Mix aus Büschen, Bäumen und Wiesemit Blick auf die angrenzende Rinderweide. Idylle pur. Ein wirklicher Rückszugsort.
    *
    Auch Gabi Weiss von Beruf Schaupielerinlässt uns in ihren Garten gucken.
    Sie strahlt uns schon im Karo Hemd mit Strohhut entgegen.
    Ein Glas Marmelade steht auf dem Tisch Blumen in einer Vase daneben ein Apfel.
    Die Aussage klar, hier wird gelebt und gearbeitet.
    Die nächsten Fotos, so bunt wie ihr Garten und die Leute die zu besuch kommen.
    Sogar Bienen hat Gabi Weiss in ihrer kleinen Oase.
    *
    Sehr futuristisch und ungewöhnlich für eine Gartenlaube ist die des "Paradiesvogels"
    besser gesagt der Paradies Vögel, Tina Jaschke Brinkmann und Mike Jaschke.
    Ihr Domizil zu beschreiben ist schwierig. In der Hamburger Gartengemeinschaft Ochsenwerder sind sich auch nicht alle einig ob sie es gut finden.
    Um so bemerkenswerter, dass diese Laube überhaupt noch steht. Mit den Normhäuschen des Schrebergartengesetztes und deren Bau- Verordnungen ist hier nicht annähernd zu rechnen.
    Ein Beispiel für die neue Vielseitigkeit und Toleranz?
    *
    Wie sieht es dann bei den "Perfektionisten aus.
    Hier haben sich Sonja und Christian den Traum von einen "luftigen Sommergarten" erfüllt.
    Sie zeigen wie man auch in einen akribisch durchgestylten Garten sehr viel Gemütlichkeit erleben kann.
    *
    Zu Besuch bei Sibylle Dawson, Weberin und Christoph Benning, Dipl.Kaufmann erleben wir eine Idylle, die uns an das typische Landleben auf einem Bauernhof erinnert.
    Doch bis es soweit war, dass sie ihr Gemeinschaftsprojekt "Gartendorf" verwirklichen konnten war es ein langer Weg, an dem sie uns teilnehmen lässt.
    *
    So unterschiedlich wie die Menschen, so unterschiedlich sind ihre Gärten.
    *
    Das Buch ist ein Traum, dass einen für kurze Zeit in unterschiedliche Welten entführt, die eines gemeinsam haben, sie lassen einen träumen und zu Ruhe kommen. Gleichzeitig inspirieren sie uns eigene Ideen zu entwickeln.
    Wer schon mit dem Gedanken spielt Laubebesitzer zu werden, der wird spätestens nach der Lektüre dieses Buches seinen Plan fossieren.
    Wer schon einen Ort gefunden hat findet mit Sicherheit noch Anregungen und wer keinen Garten plant, der erfreut sich einfach nur an den wunderbaren Fotos und den Berichten.
    *
    Mich hat dieses Buch gefangen genommen so wie die unterschiedlichen Menschen, die uns erlaubt haben ein Stück ihres Lebens kennen zu lernen.
    Ich finde es gebührt ihnen einen großem Dank genauso wie den Machern dieses wunder wunderbaren Buches.
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