Bücher mit dem Tag "salazar"

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14 Bücher

  1. Cover des Buches Nachtzug nach Lissabon (ISBN: 9783442746248)
    Pascal Mercier

    Nachtzug nach Lissabon

     (1.377)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Vereinfacht: Der Protagonist, ein "Nerd" im Bereich alter Sprachen und Poesie, stößt in einem Antiquariat zufällig auf ein portugiesisches Buch, das Worte enthält, von denen er so ergriffen ist, dass er sein jetziges Leben Hals über Kopf aufgibt und sich auf die Suche nach dem portugiesischen Schriftsteller jenes Buches begibt, dem "Goldschmied der Worte". Die Reise geht nach Lissabon. 

    In Lissabon erfährt er, dass der Schriftsteller schon lange tot ist. Dennoch versucht er, dessen Werdegang, ja dessen Leben insgesamt, zu rekonstruieren, v. a. indem er Personen kontaktiert, die mit ihm seinerzeit zu tun hatten. Zwischenzeitlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Bekannten, sodass er kurzzeitig in seine Heimatstadt zurückfliegt. Dort merkt er, dass er sich am völlig falschen Ort befindet. Er verliert seinen Platz in der Welt vollständig. Er fliegt zurück nach Lissabon.

    Die Suche nach jenem Schriftsteller wird viel zu ausführlich beschrieben und, vor allem, lässt sie überhaupt keinen rationalen Sinn erkennen. Warum sollte jemand sein Leben aufgeben, um einen Schriftsteller aus der Ära des Salazar-Regimes zu suchen, der schon seit Jahrzehnten tot ist? Es wird angedeutet, dass der Protagonist Angst davor hat, in seinem Leben nicht das getan zu haben, wonach sein Inneres gerufen hat, ja generell auf seine eigene Seele überhaupt keine Rücksicht genommen zu haben. Das will er jetzt, ad hoc, nachholen. Wie von einer Tarantel gestochen. Beschrieben wird ebenfalls, welche Schwäche er für Sprache und Poesie insgesamt hat. 

    Und dennoch macht das keinen Sinn. Oder doch, und zwar unter folgendem Gesichtspunkt: Der Protagonist spürt unterbewusst, dass sein Leben zu Ende geht, und zeigt Verwirrungssymptomatiken, die in diese überstürzte und sinnfreie Reise nach Lissabon münden. Beschrieben werden Schwindelanfälle, die immer mehr und mehr werden. Der Protagonist geht zum Arzt. Es wird nicht explizit benannt, dass er todkrank ist. Das ist aber, meiner Meinung nach, eindeutig so zu interpretieren, in der Hinsicht, dass ihm am Ende der Geschichte tatsächlich auch bewusst wird, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 

    Insgesamt ein trauriger, viel zu ausführlich beschriebener letzter Weg eines todkranken, verwirrten Mannes. 



     



  2. Cover des Buches Die Drachenkämpferin - Im Land des Windes (ISBN: 9783641071868)
    Licia Troisi

    Die Drachenkämpferin - Im Land des Windes

     (389)
    Aktuelle Rezension von: Svenja_Blue

    Die Drachenkämpferin – Im Land des Windes ist ein High-Fantasy-Buch, geschrieben von Licia Troisi. Es ist das erste Buch, das ich von ihr lese.
    Worum es genau geht, schreibe ich nicht mehr hier rein, wer mag kann sich den Klappentext oben durchlesen.

    Cover

    Kommen wir als erstes zum Cover. Von dem bin ich tatsächlich positiv überrascht. Ich mag die Farben und die Illustration. Es erinnert sehr stark an Eragon, trotzdem finde ich es sehr passend zur Geschichte. Im Bücherregal ist es definitiv ein Hingucker.

    Inhalt

    Die Geschichte an sich bietet wenig Neues. Es gibt wenig, was der Fantasyleser noch nicht gelesen oder in anderen Büchern gehört hat. Insgesamt hat das Buch sehr große Ähnlichkeit mit Eragon. Das werdet ihr im Verlauf dieser Rezension auch noch merken. 

    Trope: „The Chosen One has to save the world and is different than the other girls.“

    Als Leser folgt man Nihal, die anders als die anderen Mädchen in ihrer Stadt ist, und das nicht nur wegen den blauen Haaren, violetten Augen und spitzen Ohren. Der Kontinent auf dem sie lebt, wird die Aufgetauchte Welt genannt. Die Aufgetauchte Welt ist seit Jahren im Krieg mit einem Tyrannen, der die freien Länder unterjochen möchte, denn wieso auch nicht?

    Nihal wächst in Salazar, einer Turmstadt im Land des Windes auf. Ihr Leben ist sorglos, bis der Tyrann mit seinem Heer plötzlich vor den Stadttoren auftaucht und ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.

    Wie der Titel vermuten lässt, wird sie zur Drachenritterin ausgebildet.

    Der Plot wirkt durch die Zeitspanne und doch recht wenigen Seiten (400 Seiten für 5 Jahre Geschichte) gehetzt. Hat man mal darin eingefunden, so springt man auch gleich wieder zum nächsten Punkt. Es fühlt sich eher wie eine To-Do-Listen an, ganz besonders die erste Hälfte des Buches.

    [Spoiler]
    Abgesehen davon, dass das Konzept an sich nichts Neues ist, hat man oft das Gefühl, die Geschichte schon mal irgendwo gehört zu haben.
    Das Worldbuilding ist sehr dürftig. Zu keinem Moment konnte ich mir die Welt so gut vorstellen, wie das bei Eragon oder Herr der Ringe der Fall gewesen wäre. Es fehlt an Informationen und manche Dinge werden auch einfach gar nicht erklärt. Vom Tyrannen weiß man nicht einmal den Namen, was auch nicht wirklich dazu beiträgt, dass man in die Welt hineinversetzt wird. In der Aufgetauchten Welt gibt es Gnome, Nymphen, Elfen, Drachen, Menschen und Fanmin. Das sind vom Tyrannen eigens erschaffene Monster, die in seiner Armee kämpfen.

    Nihals Zeit an der Akademie ist auch recht kurz. Als Halbelfe, wie sie später erfährt, ist sie die letzte Überlebende ihres Volkes. Sie dürstet nach Rache für das Massaker an ihrem Volk und beschließt daher, eine Kriegerin zu werden. Natürlich ist sie anders als alle anderen Mädchen, nicht so zickig (ist sie doch), kann kämpfen und soll wohl eine starke, emanzipierte Frau darstellen. An manchen Stellen ist das auch gelungen, aber eben nicht an allen, was schade ist. 

    Livons Tod fand ich auch sehr traurig, auch wenn er zu erwarten war. Vaterfiguren und Mentoren leben in Fantasybüchern ja bekanntlich nie besonders lange.

    [Spoiler Ende]

    Schreibstil

    Der Schreibstil ist doch recht modern, was mich oft aus dem Konzept gerissen hat, da die Geschichte an sich in einem High-Fantasy-Setting spielt. An manchen Stellen war er auch unpassend zur Welt und Atmosphäre, aber insgesamt lässt er sich relativ flüssig und leicht lesen und ist verständlich.
    Aber, er ist sehr nüchtern und distanziert, was eine gewisse Distanz aufbaut. 

    Charaktere

    Nihal ist anders als alle anderen Mädchen. Sie liebt den Schwertkampf, ist stolz, soll wohl nicht so zickig wie andere sein, was aber gründlich in die Hose ging und sieht auch noch sehr exotisch aber natürlich wunderschön aus. Man merkt, dass sie eine starke, emanzipierte Hauptfigur sein soll. Ich muss gestehen, dass ich mit ihr Probleme hatte.

    Als Kind war sie sehr egoistisch, frech (nicht im guten Sinn) und überheblich. Ihre Art hat mich extrem gestört. Später, an der Akademie, war sie mir dann etwas sympathischer, auch wenn es mich immer noch gestört hat, wie überheblich sie war. Dann kam ihre Zeit an der Front, bei Ido, wo sie mich einfach nur noch aufgeregt hat. Bei allem, was sie tat, war sie egoistisch und rücksichtslos. Ob andere durch ihre Taten verletzt werden, war ihr vollkommen egal, weil sie durch ihr Schicksal leidet. Aus ihrem Rachedurst und Hass heraus hat sie Entscheidungen getroffen, die nicht nur extrem dumm und gefährlich waren, sondern auch noch sehr egoistisch. Sie hat ihre(n) Freund(e) verletzt, weil sie selbst verletzt ist und hat sich teilweise schlimmer aufgeführt wie ein verwöhntes Kind.

    Im letzten Viertel des Buches war sie mir dann wieder etwas sympathischer. Es hat lange gedauert, bis sie ihre Fehler eingesehen hat und ernsthaft versucht, sich zu ändern. Ich hoffe, sie behält diesen Kurs bei und wird nun endlich reifer.

    Sennar mochte ich sehr. Er scheint nett zu sein, und hat auch schon einiges hinter sich. Seine unterstützende Art ist eine wahre Wohltat inmitten Nihals dauerwährendem egoistischen Gehabe. Er ist klug genug für sie beide, was mit Nihals ungestümer Art sehr gut harmoniert. Ich hätte mir noch mehr von ihm gewünscht, aber da muss ich wohl die anderen Bücher abwarten 😅 

    Livon mochte ich auch, ebenso Ido (auch wenn mir Livon doch noch ein Stückchen lieber war). Fen war ebenfalls ein interessanter Charakter, wenn auch etwas oberflächlich. Soana mochte ich, aber wie die meisten Charaktere blieb sie auch eher oberflächlich.

    Fazit

    Eine durchschnittliche Fantasygeschichte mit einem Plot, den man schon mal gehört hat. Die Charaktere sind in Ordnung, abgesehen von der Protagonistin, und das Worldbuilding lässt noch zu wünschen übrig. Trotzdem ein entspanntes Buch für zwischendurch.

  3. Cover des Buches Die Drachenkämpferin - Der Talisman der Macht (ISBN: 9783641071844)
    Licia Troisi

    Die Drachenkämpferin - Der Talisman der Macht

     (306)
    Aktuelle Rezension von: thatworldofstories

    In meinem neuesten Read gab es ausnahmsweise mal eher High Fantasy. Die Bücher aus der Drachenkämpferin Trilogie von @Licia Troisi sind tatsächlich gar nicht so umfangreich, wie ich es sonst von High Fantasy Romanen gewohnt bin. Trotzdem bietet die Reihe nicht weniger Spannung Action und vor allem Drachen, als meine letzten Romantasy Reads, tatsächlich kam hier eher ein tolles Eragon Feeling auf. 


    Auch wenn die Reihe nach der Drachenkämpferin Nihal benannt ist, so folgt man durch alle Bücher hinweg mehreren Charakteren, vor allem aber Nihal und Sennar, dem Magier, die beide versuchen ihre Heimat von der Bedrohung durch einen bösen, magischen Tyrannen zu befreien. Dabei beschreibt das Buch eine unglaublich tolle Entwicklung der beiden, die sich als Kinder trafen, sich eine tiefe Freundschaft entwickelte, die schließlich in einer unglaublichen Liebe endete. Trotzdem werden dabei die individuellen Entwicklungen der Charaktere nicht vernachlässigt und gerade Nihal entwickelt sich von einer Herkunftsssuchenden, über eine Rachedürstende hin zu einer edlen Drachenkämpferin. 


    Was mir wirklich sehr fehlte und aus meiner Sicht für eine Drachenreitergeschichte essentiell ist, waren die Drachen. Also ja, sie waren im Hintergrund immer da, aber es gab wenig Interaktionen und man konnte keine innigen Beziehungen ausmachen, weil es auch keine Gespräche zwischen Reiter und Drache gab, bzw. Man die Drachen einfach nicht gehört hat.  


    Insgesamt war die Reihe schön und flüssig zu lesen. Ich hatte das Gefühl, die verschiedenen Länder und deren Bewohner genau kennenlernen zu können und habe fleißig mitgefiebert. Für ein Drachenreiterbuch fehlte mir aber einiges an Action, Feuer und Drachen, daher sollte man sich mit seinen Erwartungen beim Lesen etwas zurückhalten.


    On to the next 💓 


    *unbezahlte Werbung, da selbstgekauft 

  4. Cover des Buches Die Schattenkämpferin 2 - Das Siegel des Todes (ISBN: 9783453533424)
    Licia Troisi

    Die Schattenkämpferin 2 - Das Siegel des Todes

     (192)
    Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibro

    Dubhe hat nur eine Chance. Sie muss den Magier Sennar finden, denn er ist ihre letzte Hoffnung, den Fluch zu brechen. Doch die Gilde ist Dubhe dicht auf den Fersen...

    Meine Meinung:

    Ich habs geliebt und verschlungen! Bin gespannt auf Band 3!

  5. Cover des Buches Tod in Lissabon (ISBN: 9783641141585)
    Robert Wilson

    Tod in Lissabon

     (34)
    Aktuelle Rezension von: LisaCou

    Toller atmosphärischer und komplexer Krimi, den ich gelesen habe, weil ich letztes Jahr in Lissabon eine schöne Zeit hatte. Die Geschehnisse reichen zurück ins Dritte Reich und der Autor verknüpft die labyrinthischen Erzählsprünge zu einem spannenden Gesamtwerk, das mich am Ende sehr nachdenklich gemacht hat. Darüber, welche unheimliche, weitreichende Macht eine einzige falsche Entscheidung im Leben vieler Menschen haben kann. 

  6. Cover des Buches Die Drachenkämpferin - Der Auftrag des Magiers (ISBN: 9783641071851)
    Licia Troisi

    Die Drachenkämpferin - Der Auftrag des Magiers

     (334)
    Aktuelle Rezension von: Svenja_Blue

    Die Drachenkämpferin – Der Auftrag des Magiers ist der zweite Band und damit die Fortsetzung der High Fantasy Trilogie geschrieben von Licia Troisi. Wen der Klappentext interessiert, kann sich ihn oben mal durchlesen. 

    Eigentlich habe ich das Buch mit 3.5/5 Sternen bewertet, es aber für die Rezension hier abgerundet, da mir eine 4/5 trotzdem zu hoch erscheint.

    Cover

    Das Cover ist blau, mit einer Illustration von Nihal und ihrem Drachen Oarf und dem Titel in goldenen Buchstaben. Mir persönlich gefällt das Cover gut – es erinnert zwar stark an Eragon, aber es passt und sieht hübsch aus.

    Inhalt

    Als Fortsetzung führt das Buch die Geschichte des ersten Bandes fort. Sennars und Nihals Geschichte werden parallel erzählt in jeweils unterschiedlichen Kapiteln.

    Nihal lebt das Leben eines Kriegers. Zusammen mit ihrem Lehrer, dem Gnom Ido trainiert sie pausenlos und kämpft an der Front, führt Aufträge aus und ist kurzum dem Kampf und Krieg verschrieben, während Sennar sich zur Untergetauchten Welt aufmacht um dort Unterstützung gegen den Tyrannen zu erfragen. Auf diesem gefährlichen Auftrag lernt er eine Menge neuer Leute kennen – Piraten, die Menschen der Untergetauchten Welt, Gräfe, Könige und eine Affäre. Aber auch Nihals Weg in der Aufgetauchten Welt ist gezeichnet von Schmerz, Leid und Hass. Sie sieht sich vielem entgegengestellt, das sie an ihre Grenzen bringt – Kämpfe, neue Gegner auf Drachen, Verletzungen, Verrat und Lügen von Kameraden, denen sie am meisten vertraute und verbotenen, dunklen Zaubern. Und nicht zuletzt der Wahrheit über ihr Schicksal...

    [Spoiler]

    Was mir dieses Mal besonders gut gefallen hat, ist Idos und Dolas Vergangenheit. Ich liebe Charaktere mit einem guten Redemption Arc und Ido ist definitiv ein solcher! Dola ist ebenfalls ein gut geschriebener Charakter, von dem ich gerne noch mehr gelesen hätte. Ich mochte die Verbindung der Brüder und hatte schon früh die Ahnung, dass die beiden verwandt waren. Dass Ido der Prinz des Landes des Feuers ist kam dann trotzdem unerwartet. Die beiden wurden dadurch tatsächlich meine Lieblingscharaktere und haben Sennar abgelöst (tut mir leid Sennar 😅).

    Was ich auch super interessant fand, war Idos Erzählungen von seiner Zeit im Heer des Tyrannen. Man sieht, wie sehr er sich verändert hat, erfährt mehr über Dola, ihren Vater, sein Vermächtnis als Prinz des Landes des Feuers und sogar den Tyrannen selbst. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schuldig er sich gegenüber Nihal fühlt, als er ihr gesteht, dass es sein Kommando war, das ihr Volk auslöschte. Wirklich einer der stärksten Momente im gesamten Buch meiner Meinung nach!

    Laios Storyline fand ich auch recht gut. Tatsächlich habe ich ihn mehr ins Herz geschlossen, was ich nach dem ersten Band nicht für möglich gehalten hätte.

    Dadurch dass Sennar und Nihals Geschichten parallel erzählt werden, bekam man eine Menge von Sennar mit. Seine Storyline fand ich auch gut, insgesamt aber weniger interessant als Nihals um ehrlich zu sein. Die Zeit mit den Piraten fand ich toll und auch seine Zeit in der Untergetauchten Welt, abgesehen von einigen Durchhängern.

    Dass Nihal einen dunklen, verbotenen Zauber von Megisto persönlich erlernt, kam überraschend, aber irgendwie auch nicht. Ich hatte damit gerechnet, dass es im Laufe der Bücher irgendwann dazu kommen würde. Nur dachte ich, das wäre erst im Finale, wenn sie dem Tyrannen gegenübersteht.

    Nihals Schicksal, erzählt von Rais, ist sehr schmerzhaft für sie und als Leser fühlte ich mit ihr. Sie trägt keine leichte Bürde und ich bin gespannt zu sehen, wie sie damit umgehen wird.

    [Spoiler Ende]

    Nihal hat ein gewaltige Charakterentwicklung durchgemacht, was es definitiv leichter gemacht hat, ihrer Geschichte zu folgen und auch daran interessiert zu sein.

    Was mich aber auch in diesem Band unfassbar stört, ist wie viele Dinge enorm “plot convenient” sind. Oft scheint es, als würden aus purem Zufall, Glück oder was auch immer, die Dinge genauso laufen, wie der Plot es verlangt.
    Das Worldbuilding wurde besser, man bekommt mehr Erklärungen, Wissen über die Welt und Details – trotzdem kennt man den Tyrannen immer noch nicht so richtig. Wieso? Es ist der zweite Band einer Trilogie, da wäre es nicht schlecht wenn man wenigstens den Namen des Bösewichts kennen würde. Motive, eine Backstory und selbst das Aussehen, das kann man erst im Finale enthüllen, aber wenigstens den Namen sollte man schon vorher verraten. Der Tyrann fühlt sich daher etwas schwammig an. Er existiert, er ist eine Bedrohung, mehr aber auch nicht.

    Schreibstil 

    Dieser Punkt ist der, welcher dem gesamten Buch mindestens einen Stern Abzug gegeben hat. Der Schreibstil ist langweilig, die Sätze sind häufig kompliziert und er ist immer noch zu modern für eine Fantasy-Welt die auf dem Mittelalter, Tolkien oder Eragon beruht (auch wenn die Sprache im Vergleich zum Vorgänger besser zum Setting passt).

    Und – “show don’t tell” wird hier komplett ignoriert. Man bekommt die Geschichte erzählt, nicht gezeigt. Das macht es sehr schwierig, ins Buch einzutauchen.

    Charaktere 

    Niahl hat eine echte Charakterentwicklung hinter sich – das liebe ich! Sie ist in diesem Band sehr viel mutiger, klüger und reifer. Alles, was sie bisher durchgemacht hat und in diesem Buch durchmacht, zeichnet sie und man kann mit ihr mitfühlen. Sie verändert sich und wird zu einem echten Drachenritter. Das liebe ich!

    Sennar ist immer noch ein guter Charakter, aber ich mag ihn weniger als im ersten Band. Wieso weiß ich nicht genau. Seine Affäre mit Ondine fand ich ziemlich unfair, besonders Ondine gegenüber.

    Ido mochte ich in diesem Buch lieber. Wieso sage ich nicht, da es spoilert und es bereits in dem Abschnitt Inhalt (unter Spoiler) steht.

    Dola war ein sehr interessanter Charakter. Schade, dass man nicht mehr von ihm gelesen hat.

    Laio mochte ich tatsächlich gerne. Er ist ein netter Charakter, der gut mit Ido und Nihal funktioniert hat.

    Fazit

    Eine gute Fortsetzung und ich freue mich den letzten Band der Trilogie zu lesen. Nihal hat sich enorm weiterentwickelt und die Geschichte punktet endlich mit eigenen Ideen. Leider ist das Problem mit dem Schreibstil, sowie dem Gefühl des Abarbeiten einer To-Do-List immer noch vorhanden, ebenso das dürftige Worldbuilding (auch wenn sich das mittlerweile verbessert hat).  

  7. Cover des Buches Erklärt Pereira (ISBN: 9783446253773)
    Antonio Tabucchi

    Erklärt Pereira

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Maseli

    Doktor Pereira ist Leiter der Kulturredaktion der neuen, kleinen und katholischen Lissaboner Abendzeitung Lisboa, die hauptsächlich Gesellschaftsnachrichten bringt und samstags eine Kulturseite. Doktor Pereira ist einziger Mitarbeiter der Abteilung und sein Büro befindet sich in einem kleinen 1-Zimmer-Apartment, abseits der Verlagsbüros. 

    Es ist der 25. Juli des Jahres 1938 in Lissabon und rein zufällig blättert Doktor Pereira in einer avantgardistischen Literaturzeitschrift, die auch einen Philosophieteil hat und liest einen Artikel über den Tod von Francesco Monteiro Rossi. So kommt ihm der Gedanke, dass die Kulturredaktion einen freien Mitarbeiter bräuchte, der eine ständige Kolumne betreute und zwar jene der Nachrufe. 

    Er trifft sich mit dem jungen Philosophen und lernt auch Marta kennen. Doktor Pereira und der junge Philosoph kommen ins Gespräch und Monteiro Rossi nimmt sein Angebot an und verspricht, gute Texte zu verfassen. Doch was kommt, ist unbrauchbar und kann nicht veröffentlicht werden.

    Portugal befindet sich politisch im Umbruch. Diktator Salasar hat die Macht an sich gerissen, man unterstützt die Nationalisten in Spanien und ist dem Deutschen Reich wohlgesonnen. 

    Auf der Zugfahrt zu seinem Freund lernt Doktor Pereira eine jüdische Deutsche kennen wird durch sie bei einem Gespräch direkt mit der Realität konfrontiert, vor der er sich in seiner Kulturredaktion zu verstecken scheint.

    "Sie sind Intellektueller, sagen Sie, was in Europa vor sich geht, machen Sie von Ihrer Meinungsfreiheit Gebrauch, mit einem Wort, tun Sie was."

    Doch noch kann sich Doktor Pereira der Wirklichkeit entziehen. Erst sein Aufenthalt in der Klinik für Thalassotherapie, in der er sich wegen seiner gesundheitlichen Probleme begibt, wird das Bewusstsein in ihm wecken.

    "Und wenn die beiden jungen Leute Recht hätten? Dann hätten sie recht, sagte Doktor Cardoso gelassen, aber das wird die Geschichte entscheiden, nicht Sie, Doktor Pereira."

    Er wird sich bewusst, dass es keinen Sinn macht, einen Kulturteil zu leiten, in dem er seine Meinung nicht zum Ausdruck bringen darf und dass er auf diese Weise gezwungen ist, seine 30jährige Journalistentätigkeit zu verleugnen.

    Als an einem Spätsommertag zur Abendessenszeit 3 Männer in seine Wohnung eindringen um Monteiro Rossi, den er für einige Tage bei sich untergebracht hatte, die patriotischen Werte in Erinnerung zu rufen und dabei auch gegen ihn handgreiflich werden, wird Pereira reagieren.

    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Es ist ein sympathischer älterer, gesundheitlich angeschlagener Doktor Pereira, dem ich in diesem Roman begegne und ich mag ihn auf Anhieb. Er lebt isoliert vor dem wirklichen Leben und arbeitet in seiner abgeschiedenen Kulturredaktion, die ihn vor der Realität des Regimes beschützt. Er bemerkt das Klima der Gewalt und Einschüchterung zuerst gar nicht und wähnt sich mit seinen Übersetzungen französischer Schriftsteller des 19. Jahrhundert von aller Zensur befreit.

    Doch dann beginnt Doktor Pereira an sich zu merken, dass ein innerer Wandel stattfindet. Er ignoriert das zwar am Anfang, er schiebt es auf seine Krankheit und ab diesen Moment denke ich ab und an: eine Heldengeschichte ist das nicht. 

    "Nun gut, sagte Pereria, es ist eine merkwürdige Empfindung, die sich am Rande meiner Persönlichkeit befindet, weshalb ich sie al peripher bezeichne, Tatsache ist, dass ich einerseits froh bin, mein Leben so geführt zu haben, wie ich es geführt habe, dass ich in Coimbra studiert und eine kranke Frau geheiratet habe, die ihr Leben im Sanatorium verbracht hat, dass ich viele Jahre lang als Lokalreporter für eine große Zeitung gearbeitet und jetzt zugesagt habe, den Kulturteil in dieser bescheidenen Abendzeitung zu leiten, gleichzeitig ist es jedoch so, als ob ich Lust hätte, mein Leben zu bereuen, ich weiß nicht, ob ich mich klar genug ausdrücke."

    Es braucht ein Verbrechen, in das er unmittelbar hineingezogen wird, damit er die Kraft findet zu handeln. Ich habe den Eindruck, dass er bis dato wirklich nicht realisieren wollte, was in Portugal vorgeht. Seine Courage besteht darin, seine ganze Schreibkunst in den Nachruf von Monteiro Rossi einzubringen und somit in subtiler und geschickter Ironie eine Kritik gegen das Gewaltregime in Portugal in der Zeitung veröffentlichen zu lassen. Er ist kein Held, er flieht um sich und sein Leben zu retten. Mehr sieht er sich nicht imstande zu tun.

    Fazit

    Ein niveauvoll geschriebener Roman über den Widerstand gegen das Regime und ein Kampf für die Freiheit. Es ist unmöglich, in schwierigen Zeiten neutral durchs Leben zu schreiten. Irgendwann muss jeder reagieren und Doktor Pereira tut es erst am Ende, als es ein Opfer gibt, das er ins Herz geschlossen hat und dessen Tod er nicht verhindern konnte. Eine Lektion fürs Leben, eine Hommage an die Freiheit, die Gerechtigkeit, die Rechtsstaatlichkeit und dass es nie zu spät ist, sich gegen etwas aufzulehnen, auch wenn dies der Verlust von vielem Persönlichem bedeutet. Der Roman ist ein Bekenntnis und eine Lektion über Menschlichkeit und dem Bewusstsein, dass sich jeder nach seinen Möglichkeiten für Freiheit einsetzen kann und muss.

  8. Cover des Buches Anweisungen an die Krokodile (ISBN: 9783442713172)
  9. Cover des Buches Fado Alexandrino (ISBN: 9783442749300)
  10. Cover des Buches Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls (ISBN: 9783442491469)
    Noelle Salazar

    Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls

     (48)
    Aktuelle Rezension von: luckynelli

    Das Buch "Uns gehört der Himmel" nimmt uns mit in das Leben von Audrey Coltrane, eine junge Frau, die das Fliegen liebt. Sie nutzt ihre Chance und geht als Fluglehrerin nach Hawaii. Wir schreiben das Jahr 1941 und die junge Pilotin erlebt den schrecklichen Angriff der Japaner auf Pearl Harbour. Zwei ihrer Freundinnen sterben dort und sie lernt den charismatischen Lieutenant James Hart kennen. Sie verlässt Hawaii und schließt sich »Women Airforce Service Pilots« an. Auch hier erfährt sie Schreckliches als zwei ihrer Freundinnen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen. James Hart ist mittlerweile bereits in Europa. Einmal sehen sie sich noch wieder und danach erfährt Audrey von James Schwester, dass er vermisst ist. Mittlerweile geht der Krieg dem Ende zu, Audrey bekommt die Gelegenheit einen Flugplatz zu erwerben und macht sich dann auf die Suche nach James Hart in Paris.
    Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Geschichte von Audrey hat mich gefangen genommen und ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Und natürlich auf ein gutes Ende der Geschichte gehofft.
    Ein sehr lesenswertes Buch, das uns den Schrecken des Krieges vor Augen führt.

  11. Cover des Buches Portugals strahlende Größe (ISBN: 9783641302665)
  12. Cover des Buches Der Tote von Sines (ISBN: 9783746635941)
    Claudia Santana

    Der Tote von Sines

     (13)
    Aktuelle Rezension von: martina_turbanisch

    Nuno Cabral hat mit allem abgeschlossen - mit seinem Heimatort Sines, mit seiner Vergangenheit, mit seinem Job bei der Polícia Judiciária. Dann zwingt ihn aber der Tod seines Vaters und die damit einhergehenden Formalitäten zu einem ziemlich widerwilligen Besuch in Sines. Erst halten widrige Umstände ihn Sines fest, dann aber eine handfeste Mordermittlung von der er sich einfach nicht fernhalten kann.

    Cabral erstarrte. Es ging also schon los. Auf der anderen Straßenseite sah er einen Mann unbestimmt mit dem Arm in der Luft herumfuchteln. Welche Richtung er genau meinte, war unklar. Cabral kam er bekannt vor, aber er hatte gerade keine Ahnung, wie sein Name war. Dabei tat dieser Typ so, als hätten sie sich erst gestern zuletzt gesehen. Der Tote von Sines, S. 14

    Mein Eindruck:

    Kleinstadtidylle mal anders

    Nuno

    Nuno Cabral ist die unangefochtene Hauptperson in dieser Geschichte und ist genau die Sorte Ermittler, die ich eigentlich so gar nicht leiden kann. Er hat in der Vergangenheit schwere Verluste hinnehmen müssen und das hat ihn zu einem wandelndem Wrack gemacht. Zuletzt wurde er dann auch noch vom Dienst suspendiert und diese gefühlte allgemeine Perspektivlosigkeit hat ihn an den Rand der Alkoholsucht und zu einer gewissen Selbstaufgabe geführt.

    Zerstörerisch

    Beruflich ist oder war Cabral bisher ein brillanter Ermittler, der jede noch so kleine Spur ganz pingelig verfolgt, über die Jahre hat er einen guten Riecher für Zeugen, Verdächtige und Lügen entwickelt.Er nimmt bei seinen Ermittlungen - damit wären wir wieder bei der Selbstaufgabe - keine Rücksicht auf irgendwas und schon gar nicht auf seine Gesundheit. Wie schon gesagt, ich mag diese Art von Ermittler sogar nicht, dennoch konnte Nuno Cabral mich mit seinem Engagement mitreißen

    Historisch

    Beeindruckt hat mich aber vor allem der geschichtliche Hintergrund des Mordes um den es hier geht. Hier kommen einige dunkle Punkte der Geschichte Portugals zur Sprache, von denen ich so gar nichts wusste. Es geht um die Zeit zwischen ca. 1930 und 1974 in der António de Oliveira Salazar eine Diktatur errichtete. Damit verbunden war auch eine menschenverachtende Kolonialpolitik die ihre Schatten bis in die heutige Zeit wirft. Ich finde dieses schwierige Thema ist wunderbar lesbar in diesen Krimi eingebettet.

    Helfer

    Im Laufe seiner ziemlich illegalen Ermittlungen lernt Cabral auch die Journalistin Joana Meireles kennen, die ihn recht tatkräftig unterstützt. Die beiden kommen sich ein bisschen näher - aber dann doch nicht zu nahe. Unterstützung erhält der heimliche Ermittler auch von vielen anderen Seiten, hauptsächlich von seiner schon recht alten Pensionswirtin die unter dem Diktator im Widerstand war und Teilen der kapverdischen Gemeinde. Ehemalige Kollegen stehen ihm ebenfalls hilfreich zur Seite, bis auf einen, mit dem er aber schon seit jeher ein Hühnchen zu rupfen hat.

    Guter Mix

    Alle in allem hat dieser Krimi alles, was ich mit von einem Urlaubskrimi erwarte und dank der historischen Bezüge sogar noch ein bisschen mehr. Es gibt  auch immer wieder viel Wissenswertes über landestypische Speisen und Getränke, ansprechende Beschreibungen der Landschaft in und um Sines und sympathisch geschilderte, oft recht eigenwillige, Charaktere. Auch das dörfliche Miteinander, das grundsätzlich wie in jedem Dorf weltweit funktioniert, wird sehr nett beschrieben, genau wie die in Portugal wohl allgegenwärtige Liebe zum Fußball.

    Mein Fazit:

    Der Tote von Sines von Claudia Santana hat mich durch seinen reichhaltigen Themenmix wirklich begeistert.  Wer gerne Urlaubskrimis mit ein bisschen Substanz mag, der wird an diesem Buch auf jeden Fall viel Freude haben.

  13. Cover des Buches Das Handbuch der Inquisitoren (ISBN: 9783641242275)
    António Lobo Antunes

    Das Handbuch der Inquisitoren

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    "Herr Doktor", rechte Hand des einstigen portugiesischen Diktators Salazar, residierte auf einem großen Landgut. Nach dem Ende des Regimes verfällt der Besitz, wurde geplündert und beschädigt. Der alte Besitzer, seiner Privilegien und Macht beraubt, sitzt in einem Gewächshaus mit einer Flinte und sieht sogar in den Raben Kommunisten, die er einfach erschießen will. Doch nun kommen die von ihm unterdrückten und belogenen Menschen zu Wort, die hier auf diesem Landgut eine gequälte Existenz führten.
    Wie auf einer Theaterbühne lässt Antunes seine Protagonisten agieren. In Form von Berichten und Kommentaren wird mit der Zeit zwischen der Diktatur und dem Sozialismus abgerechnet und natürlich ganz besonders mit den Hauptverantwortlichen.
    Antunes Still ist wohl einmalig in der Literaturwelt. Niemand schreibt so eindringlich und mit Wiederholungen, die eigentlich durch bloßes Austauschen manchmal nur eines Wortes eine neue Bedeutung bekommen, seine reiche Sprache verblüfft den Leser immer wieder aufs Neue und gerade dieser Stil ist es, der seine Werke so intensiv machen. Antunes ist ein begnadeter Erzähler, jemand der weit ausholen kann, aber trotzdem immer nur das Wichtigste schreibt. Natürlich ist diese Art zu Schreiben erst einmal gewöhnungsbedürftig, Antunes ist nichts für zwischendurch, aber hat man Zugang zu seinem Stil gefunden, dann kommt man nicht mehr los davon.
    Ganz große Bestandsaufnahme der portugiesischen Geschichte nach der Diktatur. Reich-Ranicki sprach von einem Roman von weltliterarischem Atem. Dem ist nichts hinzuzufügen.
  14. Cover des Buches Die Vögel kommen zurück (ISBN: 9783641249939)
    António Lobo Antunes

    Die Vögel kommen zurück

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Eine wirklich gut geschriebene Geschichte, das Leben des Protagonisten, wie er sich langsam immer weiter in den Sumpf der Depressionen verstrickt und die immerwährenden Kommentare seiner Angehörigen - großartig.
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