Bücher mit dem Tag "salerno"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "salerno" gekennzeichnet haben.

20 Bücher

  1. Cover des Buches Die Rache des Normannen (ISBN: 9783426513170)
    Ulf Schiewe

    Die Rache des Normannen

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Einen kurzen Blick auf die Handlung ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Dieses Buch ist der zweite Teil der insgesamt 4 Bände umfassenden Normannen-Saga und steht dem ersten Teil in nichts nach! 

    Eine spannende, historisch belegte Handlung ist meisterhaft mit einer fiktiven Handlung verknüpft. Wunderbar dargestellt ist das leben der Menschen im 11. Jahrhundert mit all seinen Mühseligkeiten und vielfach grausamen Ungerechtigkeiten durch Adel und Obrigkeit. Manches Schlachtgetümmel ist so lebendig beschrieben, dass sich der Leser direkt hinein versetzt fühlt. 

    Es ist immer wieder erstaunlich wieviel "echteHistorie" der Autor dem Leser in leichter, verständlicher Form nahezubringen vermag. Auch der Mix aus verbürgten historischen Personen mit erfundenen Personen gelingt mühelos und für den Leser nur durch das im Anhang beigefügte Personenregister zu entschlüsseln. Dabei gelingt es ihm, die Protagonisten in beeindruckender Tiefe zu zeichnen und gibt ihnen Charakter und Leben. 

    Zwar lässt sich das Buch auch einzeln lesen, ich empfehle aber unbedingt vorher den ersten Band "Das Schwert des Normannen" zu lesen. 

    Ich freue mich jedenfalls schon sehr in Kürze auch Band 3 und 4 geniessen zu dürfen!

  2. Cover des Buches Der Sturm der Normannen (ISBN: 9783426516416)
    Ulf Schiewe

    Der Sturm der Normannen

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Einen knappen Eindruck von der Handlung vermittelt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Nachdem ich bereits die drei Vorgängerbände geniessen durfte, waren die Erwartungen an diesen vierten Band naturgemäß sehr hoch. Ich wurde nicht enttäuscht!

    Das Buch setzt das Geschehen konsequent fort und bietet erneut höchsten Lesegenuss aus einer genialen Mischung aus historischen Fakten und einer fiktiven Geschichte.

    Viel Neues kann ich nicht sagen, wer will kann ergänzend zu dieser Stellungnahme gern meine Meinung zu den Vorgängerbänden lesen. Ich werde das dort bereits Gesagte nicht nochmal wiederholen.

    Das Buch ist auch allein durchaus lesbar; wichtige Fakten und Ereignisse aus den ersten Bänden werden hinreichend erklärt. Das stellt für den Reihenleser zwar eine Wiederholung dar, hat mich aber nicht sehr gestört. Vielmehr wurden dadurch gute Erinnerungen an die früheren Geschehnisse geweckt.

    Sehr schade, dass die Reihe jetzt zu Ende ist - oder doch nicht?? Meiner Meinung nach ist der Schluss für einen Folgeband geradezu prädestiniert! Ob der Autor dem Wunsch vieler Leser (auch meinem) wohl nachkommt und uns noch ein Buch über die Eroberung Siziliens präsentiert?


  3. Cover des Buches Lichtertod (ISBN: 9783442485109)
    Iris Mueller

    Lichtertod

     (15)
    Aktuelle Rezension von: schacla
    Inhalt:
    Salerno strahlt wieder in einem ganz besonderen Glanz, denn es ist die Vorweihnachtszeit.

    Die Tage werden kürzer und die wunderschönen Weihnachtslichter verzaubern wie jedes Jahr die bezaubernde Hafenstadt an der Amalfiküste. Doch der Zauber wird schnell gestört, als die Aufmerksamkeit nicht mehr den schönen Lichtern gehört, sondern einem abgetrennten Kopf der kunstvoll drapiert an einer Hauswand baumelt. In kurzer Zeit ist dies bereits der zweite mysteriöse Mord um den sich die frisch gebackene Hauptkommissarin Patrizia Vespa kümmern muss. Schon schnell muss sie erkennen, dass sie sich in mitten eines blutigen Rachefeldzugs befindet, denn der nächste Tote lässt nicht lange auf sich warten.

    Meine Meinung:
    Ach ganz ehrlich, ich hatte so meine kleine Mühe damit. Der Schreibstil von Iris Mueller war leider nicht ganz meines, Sie schreibt zwar schön, aber auch extrem detailreich. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen detailreiche Beschreibungen, aber mir war es einfach zu extrem, ganz besonders was die Landschaften angeht. Es klingt zwar hart, aber ich muss nicht jeden Baum kommentiert haben, doch genau so kam es mir vor. Diese Tatsache störte mich leider stark im lese Fluss. Alles war schön fliessend geschrieben, doch kam eine neue Landschaft wurde es echt zäh bis die Geschichte wieder an Fahrt gewann.

    Die Hauptprotagonistin Patritzia, jedoch auch die anderen Protagonisten, fand ich durchweg sehr sympathisch und liebeswert. Auch dem Mörder konnte ich eine gewisse Sympathie nicht abschreiben. Womit ich jedoch wiederum ein grosses Problem hatte war die Art der Ermittlung. Mein Gott so grosse Tomaten kann man doch gar nicht auf den Augen haben, ich musste es mir echt verkneifen vor Verzweiflung in ein Kissen zu beissen. Ich regte mich ständig darüber auf, wie man die Augen vor dem offensichtlichem verschlossen hatte und man erst einiges später merke wie dumm man doch war.
    Ich fand das so wahnsinnig schade, ich fand die Idee und den Krimi so genial und interessant, es war sogar in gewisser Hinsicht mega spannend, doch ich hab mich einfach zu sehr genervt. Daher konnte ich diesem Buch leider nur 3 Sterne geben, was einfach so schade ist, da man dieses tolle Potenzial einfach nicht ausgeschöpft hat.

    Mein Fazit: Eine tolle, spannende Geschichte, bei der ich über die Polizisten leider nur den Kopf schütteln konnte. Wer darüber hinweg sehen kann und auch gerne detailreiche Landschaftserklärungen hat, wird diese Geschichte super finden.
  4. Cover des Buches Die Naturheilerin (ISBN: 9783442749140)
    Paola Presciuttini

    Die Naturheilerin

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Klusi
    Der Roman beschreibt das Leben der Trotula de Ruggiero, die im 12. Jahrhundert wirklich gelebt hat und als Ärztin in Salerno praktizierte sowie ein Mitglied der dortigen Fakultät war und unterrichtete. Sie schrieb einige bedeutsame medizinische Abhandlungen, hauptsächlich über Frauenkrankheiten und Geburtshilfe, wobei ihre Ansichten für die damalige Zeit sehr fortschrittlich waren. Beispielsweise legte sie großen Wert auf Hygiene, was für das Mittelalter schon außergewöhnlich ist.
    Es ist leider nicht allzu viel über diese interessante Frau bekannt, und in den wenigen Informationen, die es über sie gibt, sind sich die Forscher auch nicht einig, was denn nun der Wahrheit entspricht und was eher auf Spekulationen beruht.
    Aus diesem Grund musste die Autorin sehr vieles über Trotulas Leben ihrer Phantasie überlassen und neu erfinden. Sie präsentiert in ihrem Roman ein Frauenbild, das sich in vieler Hinsicht von den Informationen unterscheidet, die ich bisher über Trotula hatte.

    Der Roman ist komplett in der Ich-Form geschrieben, wobei die Erzähler von Kapitel zu Kapitel wechseln. Zum großen Teil berichtet Trotula selbst, aber es kommen verschiedene Personen aus ihrem Umkreis zu Wort, beispielsweise der Mönch, der sie in ihrer Kindheit unterrichtete, ihr Kindermädchen Iuzzella, ihre Cousine und noch einige mehr. Leider geht aus den Kapitelüberschriften nie hervor, wer hier gerade aus seiner Sicht über Trotula berichtet. Manchmal kann man das schon nach wenigen Sätzen aus dem Sinn erschließen, aber bei vielen Kapiteln muss man schon ein paar Seiten lesen, bis es sich klärt. Das stört den Lesefluss ungeheuer, und ich musste so manchen Abschnitt noch einmal lesen, um richtig zu erfassen, wer der Ich-Erzähler gerade ist und was er mir sagen möchte.
    Trotula selbst wirkt auf mich ziemlich exzentrisch, und ihre Mitmenschen verehren sie und heben sie quasi bei ihren Erzählungen auf ein Podest. Wenn man ihnen allen glauben mag, war sie die perfekte Frau, völlig ohne Makel, denn sie wird von den Erzählern als schön, klug und so gut wie unfehlbar beschrieben. Anhand anderer Romane, in denen es ebenfalls um die Heilerin ging, hatte ich mir Trotula als scharfsinnig und intelligent, dabei aber auch bodenständig und tatkräftig vorgestellt. Die Trotula, die dieser Roman zeichnet, wirkt dagegen eher wie eine kapriziöse Kunstfigur.
    Sprachlich ist der Roman sehr schön, manchmal poetisch und oft ein wenig philosophisch. Man spürt, dass der Autorin diese wichtige und interessante Frauenfigur des Mittelalters sehr am Herzen liegt, und wie Paola Presciuttini im Vorwort berichtet, waren die Recherchen für ihren Roman immens umfangreich. Aber leider bin ich weder mit der hier beschriebenen Trotula noch mit einem der anderen Charaktere richtig warm geworden, was sicher viel daran lag, dass ich bei jedem Kapitel erst überlegen oder suchen musste, welcher der Ich-Erzähler aktuell gerade berichtet.
    Das fand ich sehr schade, denn die Person der Trotula de Ruggiero hat so viel zu bieten, was für mein Empfinden leider viel zu kurz kam.
  5. Cover des Buches Die Kastratin (ISBN: 9783426414880)
    Iny Lorentz

    Die Kastratin

     (277)
    Aktuelle Rezension von: Christinagirl

    Fast alle Bücher vom Ehepaar Lorentz sind spitze. So wie auch dieses Buch. Das junge Mädchen, hat eine sehr schöne Stimme, deswegen singt sie für Leben gern. Da die Frauen und Mädchen nicht singen durften wurde es ihr ständig verboten. 

    Irgendwann zwingt ihr Vater, dass sie sich als Kastrat verkleidet und sie singt in vielen Ländern. So wie auch in den meisten von dem Ehepaar Lorentz entwickelt sie langsam Gefühle für einen jungen Mann und er scheint sie auch sehr zu mögen. Nun weis das junge Mädchen nicht was sie tun soll, soll sie ihm die Wahrheit über sich sagen aber mit der Gefahr das sie sehr viel Ärger bekommen wird oder für ihr ganzes Leben schweigen aber dafür unglücklich? 

    Dieses Buch kann ich Liebhabern von historischen Büchern empfehlen.

  6. Cover des Buches Das Spiel der Nachtigall (ISBN: 9783426636329)
    Tanja Kinkel

    Das Spiel der Nachtigall

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Diesen Roman kann man mit Fug und Recht als Epos bezeichnen. Er erschien erstmals 2011. Erzählt wird die Geschichte des bekannten mittelalterlichen Minnesängers und Lyrikers Walther von der Vogelweide, der ungefähr (genau weiß man es nicht) von 1170 bis 1230 gelebt hat, und seiner fiktiven Gefährtin Judith, einer jüdischen Ärztin.

    Es ist eine muntere, bunte Geschichte, die die damalige Zeit mit all ihren Facetten lebendig vor dem Auge des Lesers entstehen lässt. Die Macht der Fürsten, die Rechtlosigkeit ihrer Untertanen, die Brutalität des Krieges, Verrat und Treue, alles das kommt darin vor.

    Beindruckend finde ich, wie es die Autorin schafft, die Dialoge so zu gestalten, dass der Leser merkt, es wurde früher anders gesprochen als heute und dennoch einen flüssig lesbaren Roman hinbekommt. Das ist große Schriftstellerkunst. Leicht lesbar ist der Roman dennoch nicht, was aber hauptsächlich an den komplizierten politischen Verhältnissen und Verwerfungen liegt, die Kinkel detailgetreu und –soweit man das heute überhaupt weiß – historisch korrekt schildert. Aufgrund der dürftigen Datenlage hat die Autorin jedoch viele Freiheiten, die sie gekonnt nutzt. Es könnte jedenfalls so gewesen sein.

    Bemerkenswert ist auch die Fülle von unterschiedlichen Sprichwörtern, Metaphern und geflügelten Worten, die sie in den Text eingebaut hat. Ich nehme an, dass die wirklich auch schon in der damaligen Zeit benutzt wurden. Eine feine Ironie zieht sich durch den ganzen Roman, den vielen erhaltenen Texten Walthers innewohnenden Spott in die heutige Zeit übertragend.

    Es wird oft in Andeutungen gesprochen, wie es wohl in der damaligen Zeit üblich war. Das erfordert manchmal sehr konzentriertes Lesen, um nichts zu verpassen. Besonders Walther macht seine Vorschläge bisweilen sehr durch die Blume, da er den Fürsten gegenüber von niedrigerem Rang ist und ergo darauf achtet, sich im Notfall darauf berufen zu können, missverstanden worden zu sein.

    Die Personen sind sehr facettenreich gestaltet. Jeder hat Stärken und Schwächen und es gibt nicht die von Grund auf Bösen und die vorbehaltlos Guten. Das unterscheidet das Buch wohltuend von vielen auf dem Markt befindlichen historischen Trivialromanen.

    Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht, aber man muss schon auch etwas Ausdauer, Interesse und Bereitschaft mitbringen, sich in die Geschichte zu vertiefen. So einfach runterlesen lässt sich das Buch nicht. Wer lieber historische Groschenromane liest, ist an der falschen Adresse. Fünf Sterne.

  7. Cover des Buches Arrivederci, Roma! (ISBN: 9783548281438)
    Stefan Ulrich

    Arrivederci, Roma!

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Morian

    Mehr Reiseführer, als Familienroman. Sehr maskulin geprägt.
    Liest sich, wenn man "Quattro Stagioni" von Ulrich gelesen hat, sehr bemüht.

  8. Cover des Buches Die Rose von Salerno (ISBN: 9783442371525)
    Dagmar Trodler

    Die Rose von Salerno

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Lese-Krissi

    Aufmachung des Buches
    Mein Buch ist ein Hardcover-Buch mit Schutzumschlag. Auf dunklem Hintergrund sind Mutster in verschiedenen Farben gemalt. Im unteren Coverbereich ist eine goldene Münze abgebildet. Der Titel ist in blauer Schrift. Ich finde die Farben passen zusammen und das Buch wirkt für mich edel.

    Inhalt
    In dem historischen Roman „Die Rose von Salerno“ von der Autorin Dagmar Trodler befindet sich Ima von Lindisfarne 1083 gemeinsam mit ein paar anderen Leuten auf Pilgerreise nach Santiago. Dort möchte sie um ihren verstorbenen Verlobten beten. Doch als Aidan, der Bruder ihres Verlobten, auf die Idee kommt sich einer Kriegergruppe anzuschließen, die für den normannischen Herzog Robert Guiscard Rom erobern sollen, wendet sich Ima der Pilgergruppe ab und versucht den verschwunden Aidan zu finden und von seinem Vorhaben abzubringen. Dabei trifft sie auch auf den Ritter Gérard, der ihr kürzlich das Leben gerettet hat. Auf Imas schwierige Reise nach Rom lernt sie eine Gauklertruppe, eine Ärztin in Salerno und viele andere Personen kennen. In Rom geht es schließlich um Leben und Tod. Nur Gérard kann ihr vielleicht noch helfen…

    Meine Meinung
    Selten lese ich reine historische Romane und nun habe ich auch wieder gemerkt, dass diese Genre nicht so mein Fall ist. Ich interessiere mich schon für Geschichte. Allerdings scheint es als Unterhaltungsliteratur nicht für mich geeignet zu sein bzw. die Zeit, in der „Die Rose von Salerno“ spielt interessiert mich nicht großartig. Ich habe mich zu Beginn gequält in die Handlung hineinzufinden. Später wurde es teilweise dann doch noch interessanter. Dass mir das Buch etwas Probleme bereitet hat, hat meiner Meinung nach aber nichts mit dem Schreibstil von Dagmar Trodler zu tun. Mich hat die Handlung einfach nicht mitgerissen.

    Die Autorin scheint sich sehr gut mit der Geschichte auszukennen bzw. sich gut informiert zu haben. Man lernt einiges über die Zeit um 1083 kennen, wie die Leute gelebt haben, welche Vorurteile es gab  usw.
    Eine richtige Bindung zu den Charakteren konnte ich nicht aufbauen. Das hat aber sicherlich mit dem anfangs erwähnte zu tun, dass mich die Geschichte nicht so richtig mitgerissen hat.

    Das 11. Jahrhundert war auch keine angenehme Epoche. Die Zeit war auch, wie heute, mit Kriegen geprägt. Krankheiten brachen aus und viele starben aufgrund der mangelnden Kenntnisse in der Medizin. Es gab Frauen, die als Hexe bezeichnet wurden und behinderte Kinder, die als Kind des Teufels angesehen wurden. Darüber kann man in „Die Rose von Salerno“ einiges erfahren.

    Außerdem erzählt Dagmar Trodler über eine Liebesbeziehung die standesmäßig nicht erlaubt ist. Adel mit einfachen Ritter, das ging gar nicht zur damaligen Zeit.

    Mein Fazit
    Ich gebe dem historischen Roman 3 Sterne, da ich leider nicht so richtig in den Bann gezogen wurde. Trotzdem mein Respekt für solch ein historisches Wissen an die Autorin.

  9. Cover des Buches Die Totenleserin (ISBN: 9783426555576)
    Ariana Franklin

    Die Totenleserin

     (286)
    Aktuelle Rezension von: Danae_Daya

    Eins der besten Bücher die ich je gelesen habe. ABER nichts für schwache Nerven. Bin einiges gewöhnt und nicht zimperlich, aber selbst ich habe bei diesem Buch 3 oder 4 Stellen gehabt wo ich ernsthaft überlegt habe ob ich es weiterlesen kann/will.

    Ich habe weitergelesen und war nicht enttäuscht. Auch die folgebücher sind sehr zu empfehlen.

  10. Cover des Buches Die heimliche Heilerin und die Toten (ISBN: 9781477824436)
    Ellin Carsta

    Die heimliche Heilerin und die Toten

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Zombizebra

    Eine detaillierte Inhaltsangabe spare ich mir, da es ausreichend gute gibt. 

    Madlens Geschichte bekommt einige unerwartete Wendungen, die mich doch unerwartet getroffen haben. Sie darf endlich ihren Traum erfüllen und das Studium zum Medicus aufnehmen. Doch sind diese Umstände von Tod, Verfolgung und Angst getrieben. 

    Wie auch die Vorgänger Bücher wird die Geschichte vom sehr angenehmen Schreibstil getragen. Uninteressantes wird weggelassen oder nur kurz umschreiben (z.B. wenn eine lange Reise im Gangen ist und man sich innerlich auf Wiederholungen der Erzählungen vorbereitet, werden sie erfreulicherweise einfach übersprungen). 

    Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Wem die Reihe voher schon mochte wird diesen Band lieben! 


  11. Cover des Buches Die Heilerin von Salerno (ISBN: 9783426633380)
    Ina-Marie Cassens

    Die Heilerin von Salerno

     (8)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Es war ganz ok. Es liest sich leicht und flüssig so runter. Auch durchaus interessant, die Geschichte um die "erste Gynäkologin" der damaligen Zeit, oder zumindest in Salerno (Italien). Am Ende des Buches beschreibt die Autorin auch ihre Quellen und dass es diese Frau (Trota, auch unter ähnlichen Namen bekannt) tatsächlich gegeben habe, im 11. Jahrhundert. Sicher ist die Überlieferung von damals sehr ungenau. Dann muss ich immer daran denken, wie 'unsere' Überlieferungen wohl in 100 oder 1000 Jahren empfunden werden ;). Grundsätzlich habe ich schon einige Geschichten dieser Art gelesen, also von starken Frauen oder Frauen (aber auch Männern), die sich dem althergebrachten (kirchlichen) Wissen widersetzen und damit auch ihr Leben aufs Spiel setzen usw. Irgendwie denke ich dann immer automatisch, wie ist das eigentlich heutzutage? Und wie gut wir es haben, zumindest in den "zivilisierteren" oder Industrienationen wie dem reichen Deutschland. Aber ich schweife ab.
    Stellenweise war mir die Geschichte irgendwie zu flach, zu emotionslos, ich kam da nicht so rein, die ganze Geschichte hat mich nicht so mitgerissen.
    Trotzdem durchaus interessant, darum mittelprächtige Bewertung immerhin, und den zweiten Teil habe ich mir auch bestellt.

  12. Cover des Buches Die Totenleserin DL (ISBN: 9783844503777)
    Ariana Franklin

    Die Totenleserin DL

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ritja
    „Die Totenleserin“ war mein erstes mittelalterliches Hörbuch. Normalerweise bin ich kein großer Fan von historischen Geschichten, aber da das Hörbuch in einem großen Tauschpaket mit enthalten war, habe ich dem Mittelalter einmal eine Chance gegeben. 
    Adelia (die Totenleserin) ist eine der wenigen Frauen, die den Beruf der Ärztin erlernen durfte. Sie hat sich auf die Rechtsmedizin (früher Totenarzt) spezialisiert. Nun wird sie vom König engagiert, um mehrere Kindermorde aufzuklären. Dafür reist sie mit einem Ermittler (Simon) von Italien nach England. Adelia sieht sich als fortschrittliche Frau, die arbeiten und nicht Hausfrau, Ehefrau und Mutter werden möchte. Natürlich wird auch trotz aller Verbrechen und dunklen Zeiten die Liebe nicht zu kurz kommen. 
    Ariana Franklin hat eine gute Geschichte geschrieben, die jedoch aus meiner Sicht nicht so ganz glaubwürdig ist. Für mich war Adelia zu forsch und zu selbstbewusst für diese Zeit. Die Dialoge waren etwas zu modern, aber durchaus unterhaltsam. Es war interessant zu hören, wie man im Mittelalter versucht hat Verbrechen zu lösen und dank der vielen kleinen und großen Verwicklungen gab es auch etwas Abwechslung. Die Spannung jedoch war leider nicht über die gesamte Zeit vorhanden.
    Für mein erstes Mittelalterhörbuch war es unterhaltsam und kurzweilig. Gelesen hätte ich das Buch sehr wahrscheinlich nicht.
  13. Cover des Buches Die Medica und das Teufelsmoor (ISBN: 9783746631301)
    Christiane Lind

    Die Medica und das Teufelsmoor

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Lesestunde_mit_Marie
    Der historische Roman "Die Medica und das Teufelsmoor", am 19.06.2015 im Aufbau Taschenbuchverlag erschienen, ist die Fortsetzung von "Die Heilerin und der Feuertod". Obwohl ich den ersten Teil von Christiane Linds historischer Reihe über die Heilerin Aleke nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten mit dem Einstieg in den zweiten Teil.

    Der Prolog beginnt im Jahr 1378 in Salerno, wo Aleke sich zur Medica ausbilden lässt. Mittlerweile sind sieben Jahre vergangen, seit Aleke mit ihrem Gatten Righert Braunschweig verlassen hat. Christiane Lind gewährt uns hier einen kurzen Blick in das Leben der Scolasticae, die sich stark von den anderen Studenten unterscheidet.

    Die eigentliche Geschichte startet drei Jahre später 1381 in zwei Handlungssträngen. In Bremen treffen wir auf Aleke und ihren Gatten Righert, im zweiten Handlungsstrang auf Kersten, Alekes Cousin in Braunschweig.

    Aleke hat ihr Studium erfolgreich beendet und auch ihr Ehemann ist ein gut ausgebildeter Fernhändler mit beeindruckender Auslandserfahrung. Eigentlich sollte die Basis für eine erfolgreiche und sichere Zukunft der beiden gelegt sein. Doch die Bürger Bremens machen es Aleke und Righert nicht leicht. Weder sie, als weibliche Medica, noch er als zugereister, nicht ursprünglich aus der Hansestadt stammender Händler finden Unterstützung oder gar Anerkennung. Als dann auch noch die Geschäfte Righerts unterwandert werden, begibt er sich auf eine gefährliche Reise, um Ware in Brügge zu beschaffen.

    Ausgerechnet das Schiff, auf dem Righert nach erfolgreichen Einkäufen die Heimreise antritt, wird von Piraten ausgeraubt. Alle gehen davon aus, dass Righert den Überfall nicht überlebt hat. Einzig Aleke ist sich sicher, dass ihr Mann noch lebt. Und so hört sie auf ihre innere Stimme und begibt sich auf eine abenteuerliche und nicht minder gefährliche Suche nach ihrem geliebten Mann.

    Christiane Lind holt den Leser mit kurzen Rückblicken ab, so dass sich die wichtigen Geschehen und Zusammenhänge aus Teil Eins in Erinnerung bringen oder für „Neulinge“ wie mich schnell erschließen. Durch ihre eingehenden Landschafts- und Personenbeschreibungen erzeugt sie klare Bilder im Kopf des Lesers. Vor allem das düstere Teufelsmoor erscheint als teils mystische, teils gruselige Szenerie vor dem inneren Auge.

    Die Roman-Charaktere wie die Protagonistin Aleke oder ihr Ehemann Righert und dessen stumme Schwester Lucke, der treue Knecht Smalejohann, die gutherzige Freundin Rina von Bremhen sowie der teuflische Cort Valeberghes und der etwas grobe ostfriesische „Hovetling“ Uko Ukena – um nur einige zu nennen - werden lebendig, greifbar und nachvollziehbar beschrieben und entwickelt. Sogar der Kater Maustod bekommt eine besondere Rolle mit ganz eigenen Zügen. Hier werden Personen und Emotionen hautnah vermittelt.
    Ein ausführliches Personenregister am Anfang des Buches hilft, den Überblick über die Charaktere zu behalten; denn die teilweise altertümlichen und für unsere Ohren ungewöhnlichen Namen sind nicht unbedingt gängig und einprägsam, aber der handelnden Zeit entsprechend zeitgemäß.

    Neben dem spannenden und dramatischen Plot werden zahlreiche medizinische Aspekte der damaligen Zeit, Entstehungsdetails zu den Hansestädten - vor allem den Rollen Bremens und Braunschweigs - sowie die Uneinigkeit und Hinterlist der Ostfriesen und Piraten non chalant eingebunden. Hier zeigt sich die gute und ausführliche Recherche der historischen Hintergründe, die sich auch im Anhang des Buches wiederspiegeln. Er startet mit einem Glossar, das die im Buch extra kursiv gedruckten Wörter erläutert. Danach folgt ein Abschnitt zu den historischen Hintergründen, in die die Geschichte gebettet wurde. Hier finden sich zum Beispiel Informationen zum Sohn des Ostfriesen Hovetling Ukena, den es tatsächlich gab. Ein Absatz ist sogar eigens den Frauen gewidmet, die an der Schule von Salerno waren. Zum anderen findet man Informationen zu Heilkräutern, die in der damaligen Heilkunde immens wichtig waren und heute eine Renaissance erleben. Als weiteres Plus gibt es ausgewählte Literaturempfehlungen.

    Einzig einen winzig kleinen Wermutstropfen muss ich anmerken: Für meinen Geschmack wurde die Liebe und innere Verbundenheit zwischen Aleke und Righert vor allem am Anfang des Buches zu oft betont. Hier wäre vielleicht ein bisschen weniger mehr gewesen. Das war aber auch der einzige Kritikpunkt zu dem ansonsten runden, spannenden und informativen Historienroman um Aleke und ihre Lieben.

    Fazit:

    Toll recherchierter Historienroman mit spannendem und dramatischen Plot, der nicht nur unterhält, sondern auch lehrreich ist. Hier merkt man, dass die Autorin mit vollem Herzen Recherche mit Fantasie und Schreibfreude kombiniert hat.
  14. Cover des Buches Golf von Neapel. Ischia - Capri - Amalfi - Cilento (ISBN: 9783899531930)
    Michael Machatschek

    Golf von Neapel. Ischia - Capri - Amalfi - Cilento

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Cindy2079
    Für mich einer der besten Reiseführer zu dieser Gegend. Dieser Reiseführer hat uns in unserem Urlaub hilfreich begleitet - auch Abseits des typischen Tourismus. Ob für eine Wanderung, in Pompeji oder beim Essen - es gab immer tolle Tipps. Gut fand ich auch, dass Leserkommentare und Bewertungen mit in den Reiseführer eingeflossen sind.
  15. Cover des Buches Das Erbe der Äbtissin (ISBN: 9783426515860)
    Johanna Marie Jakob

    Das Erbe der Äbtissin

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Cappuccino-Mama

    Gespannt wartete ich auf die Fortsetzung des historischen Romans DAS GEHEIMNIS DER ÄBTISSIN, in der ich ein ungleiches Paar kennenlernen durfte, das doch so viele Gemeinsamkeiten hatte. Jetzt endlich erschien der neue Roman von Johanna Marie Jakob – DAS ERBE DER ÄBTISSIN, die Fortsetzung einer spannenden Liebes- und Abenteuergeschichte. Inzwischen sind viele Jahre ins Land gegangen, doch alte Liebe rostet nicht, so sagt man...


    Das Cover:

    Dieses Buchcover besitzt auf jeden Fall Wiedererkennungswert – die altertümliche Schrift, die Frau auf dem Cover – all dies erinnert an den ersten Band. Das Cover ist matt gestaltet, der Hintergrund ist in einem hübschen Rot marmoriert. Rechts sieht man eine blonde Frau abgebildet, die ein zusammengerolltes Schriftstück in der Hand hält, das mit einem roten Band zusammengehalten wird. Die Frau ist nur teilweise zu sehen, so dass man sich sein eigenes Bild von der Person machen kann. Das blaue, mit wertvollen Bordüren verzierte Kleid wirkt edel, um den Hals trägt sie eine Kette und die blonden Haare trägt die Frau offen.


    Die Handlung:

    Man schreibt das Jahr 1191. Die Äbtissin Judith hat das Kloster, in dem sie lebte, im Stich gelassen. Gemeinsam mit dem maurischen Arzt Silas, ihrer großen Liebe, flieht sie über die Alpen nach Italien. Von dort aus wollen die beiden nach Edessa in die Heimat von Silas zurückkehren. In einer Hütte in den Bergen finden sie eine sterbende Frau vor, die ihnen ihre Tochter Luna anvertraut.

    Doch die drei müssen sich vor Heinrich, dem Nachfolger des kürzlich verstorbenen Barbarossa, in Acht nehmen, denn Judith brach, indem sie das Kloster unerlaubt im Stich ließ, ein Versprechen, welches sie Heinrich gegeben hatte. Die Krönung Heinrichs zum Kaiser steht bevor, und Judith und Silas hoffen, in den Menschenmassen, die sich in Rom zusammengefunden haben, untertauchen zu können.

    Doch eines Tages werden die drei gefangen genommen. Aber dann erkrankt der Kaiser schwer, und die Chance auf eine Rettung steigt, denn nur Silas, Judith und Luna können ihn heilen. Wird es der kleinen Familie gelingen, ihre Freiheit wieder zu erlangen?...


    Meine Meinung:

    Schon der Einstieg ins Buch ist sehr gut gelungen – diesmal auf mystische Art und Weise, so dass man beinahe den Eindruck hat, das Buch würde Fantasyelemente enthalten. Und die Andeutungen, die ich bereits aus dem Vorgängerroman kannte, schürte meine Neugier geradezu. Doch nun zu den Protagonisten.

    Judith ist die Tochter eines Grafen. Sie interessierte sich bereits als junges Mädchen für die Kräuter- und Heilkunde. Statt eine unliebsame Ehe einzugehen, entschied sie sich für ein Leben im Kloster – damals nicht unüblich für Adlige. So wurde Judith dort sogar Äbtissin, also Klostervorsteherin. Im Kloster fand sie durch ihre Tätigkeit im medizinischen Bereich ihre Erfüllung. Doch dann trifft sie erneut auf den Arzt Silas, der als fahrender Händler unterwegs ist.

    Judith fand ich, wie bereits im ersten Band, sehr sympathisch. Sie hat ein freundliches Wesen, ist hilfsbereit. Das ist es wohl auch, das sie mit Silas verbindet – beide wirken seelenverwandt. Aber auch die Familie von Judith möchte ich erwähnen – Judith wuchs behütet auf, in der Geborgenheit der Familie. Dies wurde bereits im Vorgängerroman deutlich dargestellt. Umso mehr schmerzt Judith der Zustand ihrer Brüder, mit denen sie eine schöne Kindheit verbrachte. Man merkt, dass Judith nicht die Person ist, um als „Weib zu schweigen“. Wie gegensätzlich verläuft da das Leben von Silas – alleine und fern der Heimat, vom Stand und Aussehen stets ein Fremder – ein Exot.

    Silas war ein junger Maure, als er als Sklave der Leibarzt von Friedrich „Barbarossa“ wurde. Dieser behandelte ihn respektvoll – und gab ihm mit auf den Weg, dass nur der zu einem Sklaven wird, der sich selbst dazu macht. Silas' Wunsch ist es, nach vielen Jahren noch einmal in seinem Leben seine Mutter wiederzusehen, obwohl es fraglich ist, ob sie überhaupt noch lebt. Geschildert wird Silas als sehr attraktiver Mann – trotz seines Alters. Die langen, schwarzen Haare, die er unter einem Turban verborgen trägt, die Anziehungskraft, welche er noch immer auf Judith ausübt, aber auch der gute Charakter – eben ein echter Held.

    Luna hat eine helle, sehr empfindliche Haut und geradezu „farbloses“ Haar, dazu rotschimmernde Pupillen. Ein Feenkind, dem man einerseits Heilkräfte andichtet, aber es andererseits auch fürchtet. In Wirklichkeit ist Luna ein Mädchen, das unter Albinismus leidet. Aber über Heilkräfte verfügt das Mädchen dennoch, sie kann sogar durch Handauflegen heilen. So wird Luna sowohl als Heilerin verehrt, allerdings an anderen Orten auch verachtet und verfolgt – Kindern mit Albinismus wurde angedichtet, sie seien verzaubert.

    Doch Luna erlangt mit ihren Heilkräften die Gunst von Kaiser Heinrich, sie vertraut ihm, fühlt sich ihm regelrecht freundschaftlich verbunden. Doch dann entdeckt auch sie seine dunklen Seiten, und aufgrund eines traumatischen Ereignisses zerbricht etwas in Luna. Luna machte in diesem Buch eine kolossale Wandlung durch, was allerdings auch an ihrem Alter liegen dürfte. So wurde aus dem unschuldigen Kind ein junges Mädchen, das Dinge erlebte, die nur schwer oder gar nicht zu verkraften sind. Und so lernt Luna Gefühle kennen, die ihr bislang fremd waren, die eher unbekümmerte kindliche Art verschwindet, sie wird gezwungenermaßen früh erwachsen.

    Kaiser Heinrich ist jung und impulsiv. Mal ist er geradezu gütig, dann verbreitet er durch seine Erbarmungslosigkeit Angst und Schrecken. Für mich war Heinrich wechselhaft wie das Wetter – unberechenbar, eine tickende Zeitbombe. Ein Angriff auf seine Person konnte schlimme Folgen haben, seine Rache war grausam, sei es eine Hinrichtung oder sogar die Vernichtung einer kompletten Stadt. Doch in Luna scheint Heinrich geradezu vernarrt zu sein: Er vertraut ihr, sie erhält sogar einen Platz in seinen Gemächern. Hier fragte man sich, wie weit Heinrich gehen würde – sieht er in Luna mehr als eine Heilerin, oder will er gar das Lager mit ihr teilen?

    Konstanze ist die Frau von Heinrich. Eine Liebesheirat war es nicht, die das Kaiserpaar miteinander verband. Heinrich, gerade erst Mitte zwanzig musste die fast zehn Jahre ältere Adlige ehelichen, die damals als „altes Mädchen“ galt. Konstanzes „Aufgabe“ bestand darin, den Fortbestand der Familie zu sichern, indem sie für einen männlichen Thronfolger „zu sorgen“ hatte. Es gibt zwar gemeinsame Auftritte der Eheleute, ansonsten führt jeder weitestgehend sein eigenes Leben – manchmal sogar räumlich getrennt. So hart es klingt: Konstanze ist letztendlich lediglich das Mittel zum Zweck!

    Markward von Annweiler steht in den Diensten von Heinrich. Dieser ist Markwards Schützling und liegt ihm daher auch sehr am Herzen. Den Andeutungen nach, zeigte Markward schon seit sehr langer Zeit Interesse an Judith, was dieser etwas unheimlich ist. Kann sie dem älteren Mann Vertrauen schenken? Auch wenn die beiden sicherlich nie Freunde werden können, so behandelten sie sich gegenseitig stets mit Respekt und achteten einander.

    Judith und Silas, das Liebespaar:

    Judith kennt Silas bereits seit ihrer Jugend. Damals kam Silas als Friedrichs Leibarzt auf die väterliche Burg Lare. Judith, die sich für Heilkunde interessierte, bewunderte den fremdländischen, dunkelhäutigen Arzt sehr, verliebte sich bereits damals in ihn. Doch eine Liebe wie diese durfte nicht sein, denn sie war keineswegs standesgemäß – Silas war trotz seines Berufes dennoch ein Sklave, Judith hingegen eine Grafentochter. Zu Beginn des Buches ist Judith 47 Jahre alt, Silas bereits weit über 50 Jahre alt. Selbst die lange Trennung konnte der Liebe der beiden nichts anhaben.

    Silas – seine Herkunft:

    Silas ist Maure. Mauros, aus dem Griechischen hergeleitet, bedeutet soviel wie „dunkel“, was zutreffend ist, bezüglich seines südländischen Aussehens. Annehmen könnte man, dass Mauren aus Mauretanien in Nordwestafrika stammen, doch Silas stammt aus der Grafschaft Edessa, die im 12. Jahrhundert einer der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten war und damals ca. 10 000 Einwohner hatte. Edessa liegt im Süden der heutigen Türkei und heißt heute Urfa. Die Stadt hat inzwischen mehr als 500 000 Einwohner.

    Silas, der inzwischen mehr als ein halbes Jahrhundert auf der Erde weilt, hat seine Mutter seit Jahrzehnten nicht gesehen, weiß nicht, ob sie überhaupt noch lebt. Doch sollte dies der Fall sein, so will er sie unbedingt noch einmal sehen. Silas war zwar ein Sklave, doch auch ein angesehener Arzt, und Kaiser Friedrich, genannt Barbarossa, respektierte und achtete ihn, und beide Männer verband ein fast schon familiäres Verhältnis – zumindest wirkte es auf mich so, als ich den ersten Roman las. Der Leibarzt des Kaisers war zugleich auch dessen Vertrauter.

    Das Sumpffieber:

    Viele Tote forderte das heimtückische Sumpffieber, unter dem auch Heinrich immer wieder leidet. Das Klima in den Sumpfgebieten begünstigt eine Erkrankung, und wer es einmal hat, läuft Gefahr, es wieder zu bekommen – vorausgesetzt er überlebt diese Krankheit. Auch heutzutage kennt man diese Krankheit noch immer, allerdings unter dem Namen Malaria.

    Untergegangene Städte – Tusculum:

    Die Stadt Tusculum war eine Stadt, in der sich die Reichen Roms niedergelassen hatten. Sie lag südlich von Rom. Nach ihrer Vernichtung wurde sie, aus welchem Grund auch immer, nie wieder aufgebaut.

    Die Carmina Burana:

    Hierbei handelt es sich um eine Sammlung zumeist mittelhochdeutscher Lied- und Dramentexte, welche in 11. bis 13. Jahrhundert von anonymen Dichtern verfasst wurden. Zeitlich passen diese Texte, die eine wunderbare Ergänzung sind, sehr gut in dieses Buch.

    Wenn ich einen historischen Roman lese, so möchte ich dabei keinen Geschichtsunterricht erhalten, denn ansonsten könnte ich gleich auf ein Sachbuch zurückgreifen. Aber natürlich kann dabei nicht komplett auf geschichtliche Handlungen verzichtet werden, denn diese sind nötig, um die Zusammenhänge zu verstehen. In diesem Roman wurde hier das richtige Maß gefunden, so dass die anderen Anteile, wie die Spannung und der Liebesroman nicht zu kurz kommen. Die Rückblenden auf das Geschehen aus dem ersten Band sind sehr knapp gehalten, so dass auch nicht die Spannung genommen wird, sollte man dieses Buch im Nachhinein lesen wollen.

    Der Handlungszeitraum erstreckt sich auf mehrere Jahre. Zu Beginn des Buches schreibt man das Jahr 1191, der Roman endet im Jahr 1197. Es sind ereignisreiche Jahre, sei es politisch gesehen, aber auch im privaten Bereich. Heinrich wird vom neuen, aber betagten Papst Coelestin III. (er erreichte mit über 90 Jahren für die damalige Zeit ein geradezu biblisches Alter) zum Kaiser gekrönt, das Klima des Südens fordert zahlreiche (Todes-)Opfer und man sehnt die Geburt eines Thronfolgers herbei. Die Zeiten waren alles andere als friedlich und durch Kriege, Kämpfe und Mordanschläge ereilte so manchen Herrscher ein früher Tod, so dass oft bereits Kinder gekrönt wurden – eine Tragödie, wenn kein Nachkomme vorhanden war – so manches Herrschergeschlecht war dem Untergang geweiht. Demnach standen die Frauen der Regierenden unter einem großen Druck – so auch Konstanze, Heinrichs Frau.

    Der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut. Zur Einleitung wird eine kurze, aber sehr schöne, mystische Geschichte über Feenkinder erzählt. Was es damit auf sich hat, erfährt man im Laufe der Handlung. Dann folgt (wie auch bei DAS GEHEIMNIS DER ÄBTISSIN) eine Szene, die erst einmal aus dem Zusammenhang gerissen erscheint, die aber für Spekulationen sorgt, weil vieles im Verborgenen bleibt. Doch die Neugier wurde bereits dadurch geweckt.

    Unterteilt ist der Roman in“Erstes Buch und „Zweites Buch“. Jedes Kapitel beginnt mit einem Vers aus der Carmina Burana – erst in der Originalfassung, danach als Übersetzung. Es folgt die Überschrift – zuerst der Handlungsort, z.B. Septimerpass, Rom, Palermo,... . Darunter findet man die entsprechende Zeitangabe – meist den Monat und die Jahreszahl, manchmal auch nur die Jahreszeit oder das Jahr. Mitunter sind als zusätzliche Angabe auch besondere Festtage vermerkt, wie beispielsweise Ostern.

    Lobend erwähnen möchte ich, dass meine Anregung, im Buch eine Karte abzudrucken, aufgenommen wurde. So findet man in diesem Roman zu Beginn des Buches eine Karte aus der Zeit, in dem sich die Handlung abspielt. Ich habe gerne darauf zurückgegriffen, immer wieder die Reiseroute von Judith, Silas und Luna verfolgt. Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag, die wie man sieht auch auf Wünsche und Anregungen der Leser eingehen.

    Die verwendete Ausdrucksweise wirkt zwar durch Begriffe wie „Wehmutter“ (Hebamme) „antiquiert“, dennoch wurde eine zeitgemäße Erzählsprache gewählt, wodurch sich das Buch leicht lesen lässt, man aber stets vor Augen hat, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Lediglich das Wort „Frühstück“ fand ich in diesem Zusammenhang etwas deplatziert – zu modern für die damalige Zeit – hier wäre wohl „Morgenmahl“ passender gewesen – aber das ist nur eine Kleinigkeit. Ansonsten ist das Genre des historischen Romans auch für „jüngere Leser“ geeignet und alles andere als „verstaubt“.

    Vermisst habe ich hingegen ein Glossar. Auch als „alter Hase“ in Sachen historischer Roman, greife ich gerne auf die Erklärung mancher Begriffe zurück – man lernt ja nie aus. „Kandidaten“ für ein Glossar hätte ich durchaus im Buch entdeckt, sei es das Sumpffieber, die Universalmedizin Theriak oder der Kätner. Bei einem historischen Roman sollte man auch an „Neueinsteiger“ unter den Lesern denken, denen die Begriffe in diesem Genre nicht geläufig sind. Und es besteht ja nicht die Verpflichtung, diesen Anhang auch zu benützen.

    Das Verzeichnis der historisch belegten Personen ist für mich bei einem historischen Roman ein unverzichtbares Muss. Hier findet man die Geburts- und auch die Sterbedaten, ebenso wichtige Ereignisse, so dass man sich ein genaueres Bild der entsprechenden Personen machen kann, sei es in Sachen Alter, Herkunft oder Stand. Mitunter werden Ereignisse auch zeitlich angepasst, indem sie vorverlegt werden, weil ein Ereignis so besser in die Handlung passt. Wir begegnen in diesem Roman bekannten Personen wie Richard Löwenherz, aber auch Papst Coelestin oder Walther von der Vogelweide. Das Einbringen bekannter Personen lässt einen Roman immer besonders authentisch wirken, wobei natürlich das ein oder andere Ereignis auch der Phantasie des Autors entspringt. So gab es auch die Hauptperson Judith von Lare tatsächlich. Sie lebte im 12. Jahrhundert und war im Cyriakusstift in Eschwege Äbtissin.

    Auf mich wirkt ein historischer Roman generell sehr „anregend“ - so recherchiere ich gerne das ein oder andere Ereignis aus den Romanen, und lerne immer wieder etwas dazu. Insofern ist ein historischer Roman letztendlich doch immer auch ein Stück weit Geschichtsunterricht – allerdings auf die angenehme, spannende Art und Weise, mit Platz für Spekulationen und viel Freude am Lesen.

    Ein Nachwort schätze ich immer sehr, denn hier erfährt man oft interessante Dinge, sei es über den Beweggrund des Autors, genau über dieses Thema zu schreiben, oder über die geschichtlichen Hintergründe, aber auch über die Entstehungsgeschichte des Romans. Auch so manche Anekdote findet hier mitunter Verwendung. In diesem Fall besteht das Nachwort aus einer Danksagung – ein gelungener Abschluss, wie ich finde, und eine Würdigung der helfenden Hände und Köpfe.

    Ohne etwas verraten zu wollen - das Ende des Romans lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Ich jedenfalls würde mich darüber sehr freuen.


    Fazit:

    Ein historischer Roman nach meinem Geschmack – hier stimmt alles: Geheimnisvolle Andeutungen, die spannende Handlung, die geschichtlichen Hintergründe und der passende Rahmen - selbst mystisch wirkende Textpassagen waren diesmal vertreten. Und das Ganze wirkt trotzdem keinesfalls wie ein Geschichtsbuch, auch wenn man hier viel über das Volk und die Herrschenden erfährt. Für diesen lehrreichen und überaus unterhaltsamen Roman möchte ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe daher natürlich 5 Sterne.



  16. Cover des Buches Ferne Verwandte (ISBN: 9783442743025)
    Gaetano Cappelli

    Ferne Verwandte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Cappellis wunderbarer Roman über einen Schlawiner, der durchs Leben findet, Kiffer Säufer Frauenschwarm, und doch ist das einzige, was ihn wirklich umtreibt, die Sehnsucht nach den USA. Unter der tyrannischen Großmutter Nonnilde aufgewachsen, vom Tagedieb Pit in die Freuden des Müßiggangs und des Kiffens eingeweiht, sind ihm bald alle Frauen willig (eine Verfilmung bekäme nur eine "Ab 18"-Freigabe!), triebgesteurt taumelt er durchs leben und machte so alle Phasen neuerer italienischer Geschichte mit (als Beatnik, Hippie usw.). Herlich komisch, mir wie viel Selbstironie hier die Italiener durch das gelato gezogen werden, ein großartiges Buch!
  17. Cover des Buches Die Pastakönigin (ISBN: 9783822505366)
    Maria Orsini Natale

    Die Pastakönigin

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Von diesem historischen Roman habe ich ursprünglich ein bisschen etwas anderes erwartet, habe aber dann in diese Familiensaga, die auch die politischen Ereignisse in Italien von Garibaldi bis Mussolini einflicht, als ziemlich interessant empfunden.  

    Das Buch schildert die Entstehung der italienischen Pasta-Industrie von einem kleinen neapolitanischen Familienbetrieb von reiner Handarbeit über die frühe Mechanisierung unter Zuhilfenahme von Knetstangen, Matrizen und Bronzeformen bis hin zur Nudelindustrie, wie wir sie von aus den Supermärkten kennen.  

    Es wird weder die harte Arbeit, das karge Einkommen noch die Anfänge der Mafia ausgespart. Anhand der Familienmitglieder zieht die regionale oder auch dei Weltgeschichte an uns Lesern vorüber. Das eine oder andere Ereignis wird nur kurz gestreift oder eben ausführlicher behandelt. 

    Fazit: 

    Wer etwas über die Entstehung der vielfältigen italienischen Pasta lesen will und über den Ideenreichtum der echten italienischen Pasta (abseits von Spaghetti oder Penne) staunt, ist hier richtig. Gerne gebe ich dieser Familiensaga mit Mehrwert 4 Sterne.

     

     

  18. Cover des Buches Baltische Frauen / Italienische Reise. (ISBN: 9783417001808)
  19. Cover des Buches Die deutschen Fallschirmjäger (ISBN: 9783704350626)
  20. Cover des Buches The Trotula (ISBN: 9780812218084)
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