Bücher mit dem Tag "salman rushdie"

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20 Bücher

  1. Cover des Buches Die satanischen Verse (ISBN: 9783328603047)
    Salman Rushdie

    Die satanischen Verse

     (113)
    Aktuelle Rezension von: BluevanMeer

    Salman Rushdie spielt mit verschiedenen Mythen, religiösen Ideen, religiösen Überlieferungen, Überzeugungen, Mysterien und verwebt in seine Geschichte die unterschiedlichsten Sagen und Erzählungen aus verschiedenen Religionen. Das ergibt einen unterhaltsamen und ausschweifenden Roman, der es wirklich in sich hat. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber ganz ehrlich: richtig nacherzählen worum es geht und Knotenpunkte aus diesem wilden und wunderbaren Roman herauszudestillieren, ist mir verdammt schwer gefallen. Daher nun in groben Zügen eine Beschreibung dieses Feuerwerks der Literatur.

    Die Hauptprotagonisten sind zwei muslimische Männer, Gibril Farishta und Saladin Chamcha, die 111 Tage lang (die 111 ist übrigens eine Zahl sein, die auf die Dreifaltigkeit verweist) in einem von islamistischen Terrorist*innen entführten Flugzeug verbringen, bis die Terrorist*innen das Flugzeug in die Luft sprengen und beide, aneinandergeklammert, durch die Luft fliegen und zum Glück überleben. Doch dann geschehen seltsame Dinge. Während Gibril sich nach und nach in den Erzengel Gabriel verwandelt, wachsen Saladin bald ein Pferdefuß und Teufelshörner. Der Kampf gut gegen böse, Engel gegen Teufel, ist damit eingeläutet. Erzählt wird die Geschichte von einer gesichtslosen und doch scheinbar göttlichen Instanz, die sich selbst als Teil der "höheren Mächte" sieht. 

    "Was konnten sie auch erwarten? Einfach aus dem Himmel zu fallen: dachten sie, so etwas hätte keine Nebenwirkungen? Sie hatten das Interesse höherer Mächte erweckt, das hätten sie eigentlich merken müssen, und diese Mächte (ich spreche natürlich von mir selbst), haben eine boshafte, ja fast schon gemeine Art, mit Sturzflügen umzugehen. Und noch etwas, lassen Sie mich das klarstellen: ein großer Fall verändert den Menschen." (180)

    Farishta und Chamcha stehen sich also als Erzfeinde gegenüber, vom Himmel gefallen sind beide, aber nur Gibril verwandelt sich in einen Engel, der nicht nur Wunder vollbringen kann, sondern dessen Heiligenschein auch die dunkelste Nacht erleuchtet. Kein Wunder, erinnert sein Name Gibril doch an den Erzengel Gabriel.

    Zudem hatte Gibril schon früh Kontakt zur Göttlichkeit, in verschiedenen Bollywoodfilmen verkörperte er immer wieder unterschiedliche hinduistische Götter. Er verliebt sich in Alleluja, eine jüdische Bergsteigerin, die in den höchsten Höhenmetern, wenn sie ganz nah am Allmächtigen zu sein scheint, zu religiöser Ekstase fähig ist. 

    Saladin Chamchawalla verdient sein Geld als Stimmenimitator, im Moment für  den synchronisiert er Ketchupflaschen und Knabbergebäck, und ist ebenfalls Schauspieler. In England lebt er seit seiner Jugend, seine muslimische Herkunft lehnt er ab, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass er ein sehr schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat.

    Während sich die beiden Abgestürzten zu einer alten Dame, Rosa Diamond, retten, entscheiden sich die Richtungen, in denen sich ihre Lebenswege entwickeln werden. Der Heilige in spe, Gibril,  nutzt seine Chancen und verrät den Mann mit Pferdefuß. Saladin wird deshalb von rassistischen Polizisten zusammengeschlagen und erlebt die ganze Palette an Polizeigewalt, die man sich vorstellen kann. Das ist so fies zu lesen, das man nur noch Mitleid mit dem Teufelshorn haben kann. Gibril hingegen, nutzt seine wundersamen Fähigkeiten und verhilft Rosa Diamond zu einer göttlichen erotischen Vision. Rosa Diamond hat es also noch gut getroffen, sie ist eine verschwiegene Figur, die verspricht, niemandem von Gibril zu erzählen. Übrigens sind in vielen Beichtstühlen Rosen eingraviert, denn "Sub Rosa" (unter der Rose) teilte man im Mittelalter den katholischen Priestern seine Beichte mit.

    Saladin erfährt, dass seine Frau eine Affäre mit seinem Freund Jumpy Joshi hat (immerhin war er fast ein Jahr verschwunden) und ist am Boden zerstört. Immerhin hat er den Flugzeugabsturz, die Polizei und das Krankenhaus überlebt (wo sich übrigens noch andere verwandelte Menschen aufhalten) - nur um dann in einem Zimmerchen von Bekannten untergebracht zu werden. Weil er immer mal wieder aus dem Fenster sieht, bildet sich bald im Viertel eine Art Teufelskult um den Mann mit den Hörnern, der das Viertel in Chaos und Verwüstung stürzt. Zudem erfährt Saladin, dass seine Frau von ihrem Geliebten ein Kind erwartet. Saladin hat nur noch ein Ziel: er will sich an Gibril rächen, den er für sein Unglück verantwortlich macht. Aber Gibril geht es auch nicht gerade rosig: er wird zu einem riesigen Macho und stresst Alleluja. Zudem kann Gibril bald nicht mehr entscheiden, wer er ist: ein Erzengel oder ein Mensch?

    Neben dem Hauptkonflikt der beiden Protagonist*innen, wird die Erzählung immer wieder durch Gibrils Träume unterbrochen, die ins Märchenhafte kippen. In seinen Träumen geht es um die Stadt Jahila, eine Stadt aus Sand, in der die Menschen 360 unterschiedliche Götter und Göttinnen verehren, bis der Prophet Mahound kommt, seines Zeichens ursprünglich Kaufmann, und den Menschen, wenn es um den richtigen Glauben geht, mal ein bisschen auf die Sprünge hilft. In Jahila lebt auch das Mädchen Aischa, das vom Erzengel Gabriel als Prophetin ausgewählt wurde. Als Symbol ihrer Göttlichkeit wird sie von einem Schwarm von Schmetterlingen begleitet. Ihr ganzes Dorf Titlipur folgt ihr (wie auf einer Pilgerreise) nach Mekka, denn Aischa hat den Menschen versprochen, dass sie das Meer für sie teilen wird. Die todkranke Mischa Sahil sucht Hoffnung und Heilung bei Aischa, ihr Mann glaubt nicht an Aischas Versprechungen und versucht die restlichen Pilger immer wieder zur Umkehr zu bewegen. Aischa hat noch einen extrem frauenfeindlichen und radikalen Gegenspieler, einen Imam, der um seinen eigenen Einfluss bei den Gläubigen fürchtet und natürlich den mächtigen Propheten Mahound, der passenderweise immer dann eine Vision bekommt, sobald seine Anhänger*innen ihn kritisieren. 

    "Tod der Kaiserin Aischa und ihrer Tyrannei, dem Kalender, den Vereinigten Staaten, der Zeit! Wir suchen die Ewigkeit, die Zeitlosigkeit Gottes. Seine stillen Wasser, nicht ihren strömenden Wein. Verbrennt die Bücher und vertraut dem BUCH, zerreißt die Papiere und hört das WORT, wie es der Engel Gibril dem Verkünder Mahound offenbart und wie es euer Deuter und Iman erläutert hat." (S.281)

    Es ist schon bezeichnend, dass Engelchen und Teufelchen in der Romankonstruktion eigentlich Schauspieler sind und Gibril wie ein Schlafwandler zwischen den Welten hin und hergeistert und in diesem ganzen Chaos irgendjemand - von ganz weit oben - die Puppen tanzen lässt. Die Menschen können nur reagieren. Das nennt man dann wohl Schicksal. Und wenn Gott einmal nicht nur als Erzählinstanz auftaucht, sondern als Figur im Text, dann sitzt er mit schütterem Haar auf Gibrils Bett und hat vor allen Dingen Schuppen. Solche Parodien muss man erst einmal in eine Romanform gießen. Hinzu kommt, dass alle Propheten und Ausgewählten in diesem Text an keiner Stelle halten, was sie versprechen. Während Mahound die Menschen offen betrügt, schickt Aischa ihre Anhänger letztlich ins Wasser, wo sie ertrinken. Denn natürlich gelingt es ihr nicht, das Meer zu teilen. Magischer Realismus mit einer gehörigen Portion Religionskritik, auch das steckt in diesem Buch. 

    Kurz nach Erscheinen des Romans, am 14. Februar 1989, rief Ajatollah Chomeini über Radio Teheran eine Fatwa gegen den Schriftsteller und all diejenigen aus, die den Text, der eine Beleidigung des Propheten darstelle, verbreiten und übersetzen. Rushdies japanische Übersetzer, Hitoshi Igarashi, wurde 1991 ermordet, sein italienischer Übersetzer Ettore Capriolo und sein norwegischer Verleger Wililam Nygaard wurden bei Anschlägen schwer verletzt. 

    Wie so oft, und das ist mir bei diesem Text besonders aufgefallen, fehlte mir das Wissen über die religiösen Anspielungen, die über das Christentum hinausgehen. Hinzu kommt, dass ich diesen Roman über einen Zeitraum von sechs Monaten gelesen habe. Ich konnte ihn nicht einfach weglesen - dafür war er zu komplex, zu kompliziert und gleichzeitig auch ein Stück Roman, das ich mir einfach aufsparen wollte. Weil ich gar nicht wollte, dass dieser Roman zu ende geht. Im Satanic Verses Pose Festum, einer Festschrift, die im Jahr 2000 erschienen ist, schreibt der syrische Philosoph Sadik Al-Azm, dass die Einzigartigkeit des Romans darin bestehe,  „den muslimischen Osten und den säkularen Westen zum allerersten Mal in eine religiöse, politische und literarische Kontroverse“ zu bringen und beide so auf einer höheren Ebene miteinander zu verbinden. Die satanischen Verse werden für ihn zum "transkulturellen, transnationalen und transkontinentalen Welt-Roman par excellence". Denn es geht nicht nur um Religionen. Ein Großteil der Handlung passt in jede typische Geschichte einer Großstadt, denn sie spielt in London, es geht um Migration, um Identitäten und natürlich auch um Liebe. Von den verschiedenen Liebesgeschichten, die erzählt werden, endet eine sogar glücklich.

    Hallelujah!

  2. Cover des Buches Mitternachtskinder (ISBN: 9783641261528)
    Salman Rushdie

    Mitternachtskinder

     (71)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Leider konnte mich dieser Roman nicht überzeugen. Die geschichtsträchtigen Ereignisse bleiben meines Erachtens zu sehr im Hintergrund. Eine irrwitzige Familiengeschichte, die sich über Jahrzehnte und über den halben Subkontinent zieht, von Kaschmir über Bombay, Pakistan, nach Delhi und Back-to-Bom. Der Schreibstil hat mir auch nicht besonders gefallen - 2,5 Sterne

  3. Cover des Buches Gottes kleiner Krieger (ISBN: 9783596176908)
    Kiran Nagarkar

    Gottes kleiner Krieger

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie ein Mensch zu einem religiösen Extremisten werden kann? Spätestens seit dem 11. September 2001 ist religiös motivierter Terrorismus und der radikale Glaubenskrieg tief und schmerzhaft im öffentlichen Bewusstsein verankert. Wir erleben die Konsequenzen tagtäglich: verschärfte Sicherheitskontrollen an Flughäfen, Überwachung und Kriege in weiten Teilen der Welt. Tatsächlich ist die Anzahl der Kriege auf der Welt aktuell so hoch wie schon seit 1945 nicht mehr. Al-Qaida, die radikal-islamische Hamas, Boko Haram. In regelmäßigen Abständen werden uns die Namen dieser Gruppierungen um die Ohren gehauen. Doch was für Menschen engagieren sich in solchen Netzwerken? Wie ticken sie? Und wie betätigen sich die scheinbar friedlichen Glaubenskämpfer, die eben nicht in den Nachrichten landen?

    Kiran Nagarkars Roman „Gottes Kleiner Krieger“ beantwortet diese Fragen mit der Lebensgeschichte des Inders Zia Khan. Von Kindesbeinen an ist er überzeugt, der nächste Erlöser und Prophet des Islam zu sein. Als Sohn eines erfolgreichen Architekten wächst er behütet auf, steht jedoch in ständiger Konkurrenz zu seinem älteren Bruder Amanat. Als die Firma seines Vaters Konkurs anmelden muss und Zafar Khan die Lizenz entzogen wird, muss die Familie in ein ärmeres Viertel in Bombay umziehen. Dank einer besonderen mathematischen Begabung wird Zia allerdings auf ein englisches Internat geschickt. Dort beginnt die abenteuerliche Geschichte seines Lebens. Zia studiert in Cambridge Wirtschaftswissenschaften, jagt Salman Rushdie, wird in den Bergen Afghanistans zum Terroristen, lechzt nach Vergebung und schließt sich einem christlichen Trappistenorden an. Während all der Zeit hält er Kontakt zu seinem Bruder, doch auch dieser kann ihn nicht von seinen Kreuzzügen abbringen. Denn Zia ist überzeugt, Gottes kleiner Krieger zu sein.

    Zia Khan ist das beste Negativbeispiel für einen religiös überzeugten Menschen, das man sich nur vorstellen kann. Schon als Kind ist er aggressiv und extrem; das Konzept des Fanatismus zieht sich durch sein gesamtes Leben. Kiran Nagarkars Roman hat mich schockiert und aufgewühlt, er gewährte mir einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines überzeugten Gläubigen. Nagarkars Erzählstil steht dabei in krassem Gegensatz zu seinem Protagonisten: ruhig und ausgeglichen schildert er die heiß brennende Überzeugung, die Zia sein ganzes Leben begleitet.
    Zia ist ein Einzelgänger, meist wird er respektiert und bewundert, aber nie wahrhaft geliebt, von seiner Familie einmal abgesehen. Alle Menschen, die versuchen, eine echte Bindung zu ihm aufzubauen, hält er auf Abstand; er bleibt innerlich stets für sich selbst und lässt niemanden rein. Im Nachhinein betrachtet überrascht es mich daher nicht, dass auch ich mich nie mit Zia identifizieren konnte. Er ist ein so sturer, verstockter, intoleranter und idealistischer Charakter, dass ich nie die Chance erhalten habe, mich ihm wahrhaft anzunähern. Umso wichtiger ist die Rolle, die Zias Bruder Amanat einnimmt: er erdet die Geschichte, setzt sie in ein realistisches Verhältnis. Amanat macht den LeserInnen erst deutlich, wie abstrakt und surreal Zias Ziele und Pläne sind. Während Zia immer etwas ober- oder außerhalb der Realität zu schweben scheint und seine Entscheidungen oft so weit hergeholt wirken, rackert sich Amanat sein Leben lang mühsam ab; ein Kampf gegen Windmühlen. All sein Tun ist trotz dessen dem Erschaffen gewidmet, wohingegen man Zia kurz als Zerstörer betiteln kann. Ich bin davon überzeugt, einige soziopathische Züge (dissoziale Persönlichkeitsstörung) an ihm entdeckt zu haben. Er ist von allumfassendem Egoismus geleitet, obwohl er beharrlich behauptet, seine Motivation läge darin, andere zu retten und zu bekehren. Das ist schlicht nicht wahr, Zia belügt sich selbst. Es geht ihm nie um das große Ganze, zeitlebens ist sein einziges Anliegen sein eigenes Seelenheil. Dabei schreckt er vor nichts zurück; er ist ein Terrorist, ein Mörder, ein Folterer, Extremist und Radikaler. Auch in diesem Punkt beeindruckte mich Kiran Nagarkar, denn er widerstand der Versuchung all diese Eigenschaften auszuschlachten. „Gottes Kleiner Krieger“ ist vieles, aber niemals voyeuristisch.

    Dieser Roman vermittelte mir einen intensiven Eindruck einer Welt, die ich wohl nie völlig verstehen werde. Kiran Nagarkar hat mir viel über die Bedeutung des Glaubens für einige Menschen beigebracht und ganz nebenbei meine Kenntnisse in Weltgeschichte von unten aufgefrischt. In gewisser Weise war es für mich das Gegenbuch zu „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel.
    Es ist schwer, für dieses Buch eine Empfehlung auszusprechen, da es thematisch äußerst speziell ist. In meinen Augen müssen interessierte LeserInnen den festen Vorsatz haben, sich auf Zias krasses Leben einzulassen und sich dabei nicht von seinem Fanatismus abschrecken zu lassen. Zia ist keine sympathische, austauschbare Figur, er ist ein höchst individueller, komplexer Charakter und seine Geschichte ist auf schockierende Weise außergewöhnlich. Überlegt euch gut, ob so ein Buch euren Geschmack trifft, bevor ihr zu „Gottes Kleiner Krieger“ greift.
    Schließen möchte ich mit einem Zitat von Amanat, welches das Buch in meinen Augen punktgenau beschreibt:

    „Auch Du bist […] Deiner Religion treu geblieben: der Religion des Extremismus.“
    („Gottes Kleiner Krieger“, S. 651)

  4. Cover des Buches Wonderlands (ISBN: 9783806240726)
    Laura Miller

    Wonderlands

     (134)
    Aktuelle Rezension von: Shopaholicpony

    Vorweg: Man sollte im Hinterkopf behalten, dass es sich eher um ein Sachbuch handelt.

    Ich fand es dafür recht angenehm zu lesen, vor allem, weil stets passende Bilder zu den vorgestellten Welten dabei waren. Das lockert den ganzen Text ein wenig auf, der sonst recht viel Input gibt.

    Generell eignet sich das Buch sehr gut dazu, sich einen generellen Überblick über diverse Werke zu verschaffen, was deren Welt angeht.

    Es an einem Stück zu lesen wäre wohl recht anstrengend. Ich für meinen Teil habe es auch nichts der Reihe nach gelesen, sondern bin vor und zurück gesprungen, je nachdem, was mich gerade interessiert hat und habe so auch einige neue Werke, die ich noch nicht in meinem Regal habe, für mich entdeckt und sie auf meine Wunschliste gepackt.

    Die Qualität der Seiten und des Drucks sind super, war richtig hin und weg.

    Insgesamt habe ich nichts gefunden, das es würdig wäre, einen Stern abzuziehen

  5. Cover des Buches The Satanic Verses (ISBN: 0812976711)
    Salman Rushdie

    The Satanic Verses

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    Ein sehr belesener, gebildeter und kluger Mann, zuhause in vielen Kulturkreisen und Sprachen, schreibt ein Buch, in dem er kunstvoll Ebenen und Beziehungen verknüpft, historische Gestalten verfremdet, Anspielungen verstreut und darüber hinaus eine Fülle an realistischen und magischen Ereignissen und Schicksalen aneinanderreiht und miteinander verwebt.

    Ich lese das, nicht ohne Vergnügen, nicht ohne so einiges zu entschlüsseln, aber am Ende der 550 Seiten muss ich rätseln und strampeln, um mir so etwas wie einen übergeordneten Sinn, ein Thema, eine These aus dem überbordenden Text zu schälen. „Die satanischen Verse“ sind nicht schwer zu lesen, aber so richtig klug wird man nicht aus ihnen, jedenfalls nicht so auf den ersten Blick.

    Den Inhalt wiederzugeben ist auch eine Herausforderung für sich. Zu viele verschiedene Geschichten kommen hier zusammen, als Träume, Visionen, Rückblenden. Die Haupterzählung dreht sich um zwei Schauspieler indischer Herkunft: Einer, Saladin, arbeitet in England als Synchronsprecher für Zeichentrickserien und Werbespots, der andere, Gibreel, kommt aus kleinen Verhältnissen, wird durch Verwandte zum Bollywoodfilm gebracht und ist dort als Götterdarsteller in Hinduschmonzetten in Indien groß rausgekommen. Sie besteigen - zufälligerweise gemeinsam, sie kennen sich bis dahin nicht - ein Flugzeug, das von Terroristen über dem Ärmelkanal in die Luft gejagt wird, sie stürzen zu Boden und überleben wunderbarerweise als einzige den Fall aus vielen tausend Metern Höhe. Gibreel wandelt sich zu einer Erscheinung des Erzengels Gabriel, Heiligenschein inklusive, während dem armen Saladin teuflische Hörner und Bocksfüße wachsen. In London leben sie so weiter, und sie kehren beide nach Indien zurück; es passiert einiges, durchbrochen von Träumen, Erzählungen und Visionen: vom sehr seltsamen Imam, der im Exil lebt (ein bis zur Kenntlichkeit exaktes Abbild von Chomeini in Paris, das offenbar die Ursache für die Wut ist, die man in Teheran auf das Buch entwickelt hat), Begebenheiten aus den Kreisen englischer Auswanderer im Argentinien der 1930-er, die Geschichte vom Mädchen, das in Indien ein muslimisches Dorf zur Pilgerreise nach Mekka lockt, mit dem Versprechen, die Fluten des arabischen Meeres zu teilen, und der Legende vom Propheten Mahound, der den Monotheismus nach Jahilia (Mekka nachempfunden) mit seinem Bazar an Gottheiten bringt (dieser Erzählstrang war der angebliche Grund, der Rushdie das iranische Todesurteil als Gotteslästerer beschert hat).

    Was macht man nun aus diesem Sammelsurium? Natürlich geht es zunächst immer um Identitäten und die Frage wohin sich einer zugehörig fühlt und bekennt, wem er oder sie folgen will, ethnisch, kulturell, familiär, religiös. Das religiöse Thema, das alles überspannende Leitmotiv des Romans, interessiert Rushdie interessanterweise vor allem als Mythos, als Narrativ, als Stoff, den er genussvoll auseinandernimmt, zerlegt und einem Puzzle gleich neu zusammensetzt. Die Frage nach der Göttlichkeit, ihrer Allmacht und ihrer Wirkung auf uns Menschen spielt keine Rolle, es sind die Mittler, die Propheten, die es ihm angetan haben. Mahound (Mohammed nachempfunden) empfängt die Gebote Gottes allein in einer Höhle, und sie kommen ihm in seinen Diskussionen und Kämpfen in der Stadt sehr zupass, untermauern sie doch stets seine eigenen Positionen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

    Da wo Wunder geschehen und Übersinnliches sich ereignet (und das passiert reichlich), nimmt es niemand zum Anlass, den Willen und die Macht eines göttlichen Wesens für sich zu beanspruchen. Im Gegenteil, selbst da, wo sich Saladin und Gibreel in Abbilder des Himmlischen oder Höllischen verwandeln, bleiben sie in ihrem Tun und ihrem Vermögen durch und durch menschlich. Der Erzengel vollbringt nichts Zauberhaftes oder Gutes, und niemand muss sich vor dem Dämon Saladin fürchten.

    Vielleicht ist das ja die philosophische These Rushdies: Dass wir - auch wenn Gott / das Schicksal / der Zufall die Welt noch so sehr durcheinander schüttelt und uns an die ungewöhnlichsten Positionen der Allmacht und Suggestion bringt, wir doch am Ende nur kleine Menschlein bleiben, die sich durchwurschteln, so gut es eben geht - und, genau wie Saladin, Gibreel, Mahound und alle anderen zurechtzukommen versuchen und es uns einzurichten: ökonomisch, sozial, emotional, sexuell. Diese konsequente Abwesenheit von Gut und Böse hat gerade im Kontext religiöser Ansprüche, die ja immer darauf abzielen, das Gute zu repräsentieren und das Böse hinabzustoßen, ihren eigenen anarchischen und schelmischen Reiz. Als These ist sie mir allerdings zu entschuldigend und nett - das mag ich nicht unterschreiben, dafür haben mir böse Menschen wissentlich einfach zu viel Unglück und Leid über die Welt gebracht.

    Eigentlich nur gute drei Sterne, aber ich runde aus Solidarität im Kampf um Toleranz und Meinungsfreiheit auf. 

  6. Cover des Buches Shalimar der Narr (ISBN: 9783328111184)
    Salman Rushdie

    Shalimar der Narr

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Chrischan
    Eines Tages wird der ehemalige Botschafter Max Ophuls von seinem Chauffeur Shalimar ermordet. Die Tat scheint auf den ersten Blick willkürlich und grundlos, eben ein typischer Terrorakt. India, - die eigentlich Kashmira heißt - Tochter des ermordeten Botschafters, beginnt auf eigene Faust mit Nachforschung. Sie will verstehen, warum der bis dato so ruhige und unauffällige Shalimar ihren Vater tötete und anschließend keinerlei Gegenwehr bei seiner Verhaftung zeigte. Sie kommt recht schnell hinter das eigentliche Geheimnis dieses Mordes: Shalimar war dereinst der Ehemann und die große Liebe von Boonyi, Kashmiras Mutter und Geliebte von Max Ophuls. Während sie weiter forscht, kommt Shalimar dahinter, wer Kashmira ist und kennt nur noch einen Gedanken: auch sie muss sterben, damit die letzte Spur der Schande von Boonyi ausgelöscht wird. * Salman Rushdie ist ohne Zweifel einer der ganz großen Autoren des 20. Jahrhunderts. Er ist einer jener Schriftsteller, die ihre Meinung sagen und an ihrer Vorstellung einer besseren Welt und vernünftigen Menschheit festhalten, koste es, was es wolle. Der gebürtige Inder Rushdie wurde dafür mit der "Fatwa" belegt. In "Shalimar der Narr" widmet sich Salman Rushdie eindringlich und sehr poetisch der Harmonie zwischen unterschiedlichen Kulturen und der Zerstörung dieser Harmonie. So zeigen Shalimar (Muslim) und Boonyi (Hindu) am Beginn der Geschichte das friedliche Miteinander der beiden Religionen. Die Harmonie zerbricht und es bleibt nur noch Shalimars Hass. Eindrucksvoll beschreibt Rushdie den harten Weg zum islamischen Fundamentalisten, immer wieder durchbrochen von Zweifeln und der Sehnsucht nach der alten Liebe und dem Frieden, der damit einher ging. * Und so wie das Land Kashmir zwischen Pakistan und Indien zerrissen und aufgerieben wird, so wird auch Kashmira, genannt India, zwischen den Welten und Kulturen hin- und hergerissen. Rushdies wunderbare Allegorie auf die weltpolitischen Zustände seiner einstigen Heimat. Immer tiefer taucht man ein in die Geschichte des einst paradiesischen Kashmir am Fuße des Himalaya, lernt Kultur und Leben, Unbeschwertheit und Leichtigkeit kennen. Man erlebt den Zerfall dieses Paradieses beispielhaft an der Geschichte von Shalimar, Boonyi und Max Ophuls und hofft, dass es am Ende Kashmira ist, die alles zu einem versöhnlichen Ende bringt. Ein faszinierende sprachliche Tiefe, eine poetische Erhabenheit mit der Rushdie ein immer noch hochaktuelles Thema bearbeitet: Wohin unbändiger Hass führen kann und das offenbar nicht einmal die Liebe ihm gewachsen ist. ©Christian Hesse, September 2012
  7. Cover des Buches Joseph Anton (ISBN: 9783328110330)
    Salman Rushdie

    Joseph Anton

     (18)
    Aktuelle Rezension von: sumsidie
    Ich mag Salman Rushdies Bücher, seinen Schreibstil und finde seine Arbeit bermerkenswert. Dies war die erste Autobiographie, sonst lese ich eher Biographien und muss sagen, dass mir letzteres Genre wahrscheinlich mehr liegt. Insgesamt war ich leider etwas enttäuscht von diesem 700 Seiten Wälzer, der sich vor allem mit den Jahren, in denen der Autor durch eine Fatwa zu Tode verurteilt wurde beschäftigt.

    Dafür, dass Rushdie nicht müde wird zu artikulieren, dass sein Schicksal nur eines von vielen ist und auch viele andere Künstler wegen ihrer Arbeiten verfolgt werden, gerade auch weil sie sich mit dem Thema Religiosität oder dem Islam im Besonderen beschäftigen, hätte ich mir gewünscht, dass er dies noch plastischer herausarbeitet. Ich bezweifele nicht, dass Rushdies Geschichte symptomatisch war, für die zahlreichen bestehenden und danach entstandenen Konflikte zwischen westlicher und arabischer Welt, wie auch dem Terrorismus. Aber gerade weil Rushdie selbst von Hause aus Historiker ist und ich ihm zutraue seine Geschichte noch stärker in den historischen Kontext einbinden zu können, habe ich dies vermisst. Es handelt sich also, wie der Titel sagt um eine AUTObiographie, mit Betonung auf dem Auto. So gesehen hält das Buch, was es verspricht, nur war mein Interesse eben etwas weiter gestreut.
  8. Cover des Buches Des Mauren letzter Seufzer (ISBN: 9783328111191)
    Salman Rushdie

    Des Mauren letzter Seufzer

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Siko71

    Ich habe das Buch nun schon zum zweiten Mal begonnen und bin auch dabei wieder kläglich gescheitert. Es ist sicherliche eine tolle Geschichte und Handlung, wenn man von dieser Literatur Fan ist. Ich für meinen Teil konnte zu den Protagonisten und dem Gelesenen keine Verbindung aufbauen. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig.

  9. Cover des Buches Haroun and the Sea of Stories (ISBN: 9780143124771)
  10. Cover des Buches Der Boden unter ihren Füßen (ISBN: 9783442744459)
    Salman Rushdie

    Der Boden unter ihren Füßen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: sumsidie
    Und passend dazu muss man "The ground beneath her feet" von U2 hören!
  11. Cover des Buches Harun und das Meer der Geschichten (ISBN: 9783328106036)
    Salman Rushdie

    Harun und das Meer der Geschichten

     (75)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ich weiß nicht, was das sollte. Das Buch ist aufgebaut wie ein Märchen mit eigenartigen Figuren, aber es wirkt dabei so, als hätte sich der Autor nicht genau entscheiden können, ob es ein Märchen oder eine merkwürdige Realität werden sollte. Am Anfang hat mich das abgeschreckt, im späteren Verlauf wurde es mir richtig zuwider und irgendwann habe ich das Buch abgebrochen, weil das so lieblos geschrieben ist, so eiskalt formuliert und mit einer Erzählerstimme, die sich lustig über die Geschichte macht.

  12. Cover des Buches Luka und das Lebensfeuer (ISBN: 9783328102175)
    Salman Rushdie

    Luka und das Lebensfeuer

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Bei einem Spaziergang mit seinem Vater, dem Geschichtenerzähler Raschid, sieht Luka, wie ein Zirkusdirektor seine Tiere misshandelt und verwünscht ihn deswegen. Noch in derselben Nacht brennt der Zirkus und die Tiere können ausbrechen. Zwei von ihnen, ein Bär namens Hund und ein Hund, der Bär genannt wird, fliehen zu Luka und werden seine besten Freunde. Die Rache des Zirkusdirektors trifft Raschid, er wird krank und fällt ins Koma. Um seinen Vater zu retten muss Luka das Lebensfeuer finden. Mit Hund und Bär begibt er sich auf die gefahrvolle Suche in eine andere, geheimnisvolle und magische Welt … 

    Sir Salman Rushdie ist indisch-britischer Schriftsteller. Er wurde 1947 in Bombay geboren, kam im Alter von 14 Jahren nach England auf die Rugby School, studierte danach in Cambridge Geschichte und arbeitete anschließend als freier Journalist und Werbetexter. Ab 1975 begann er mit Schreiben und erreichte 1988 Weltruhm, als „Die satanischen Verse“ veröffentlicht wurde. Dies war für die iranische Regierung unter Staatschef Chomeini der Anlass, Rushdie 1989 mittels einer Fatwa zum Tode zu verurteilen. Er lebte daraufhin unter Decknamen und Polizeischutz an ständig wechselnden Orten. Das Todesurteil wurde auch nach dem Tode Chomeinis nicht aufgehoben und gilt bis heute, das Kopfgeld für seinen Tod wurde mittlerweile auf fast 4 Millionen Dollar erhöht. Ungeachtet dessen erhielt er inzwischen zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine Werke, so den Booker Prize, den Aristeion-Literaturpreis der EU, wurde 1999 von der FU Berlin und der Universität Lüttich mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet und 2007 von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.  

    Erstaunlich, mit welch Phantasiereichtum der Autor ausgestattet ist und wie er es schafft, den Leser damit in seinen Bann zu ziehen. „Luka und das Lebensfeuer“ ist ein Märchen für Erwachsene in modernem Gewand, das der Autor für seinen Sohn geschrieben hat. Um das Lebensfeuer zu finden muss Luca, ähnlich wie in einem Computerspiel, Level um Level erreichen, ohne dabei alle seine Leben zu verlieren. Dabei stellen sich ihm ungeahnte Hindernisse in den Weg, die es durch List und mit Hilfe einiger ihm wohlgesonnener mystischer Wesen zu überwinden gilt. Der Schreibstil ist sehr ansprechend, angenehm flüssig und gut lesbar, wenn auch die Fülle der seltsamen Namen den Lesefluss etwas hemmt. Dennoch habe ich es sehr gerne gelesen und mich in eine magische Welt voller mythologischer Figuren entführen lassen.

    Fazit: Ein Lesevergnügen für alle, die sich auch noch als Erwachsene gerne ins Reich der Phantasie verführen lassen.  

  13. Cover des Buches Shame (ISBN: 0812976703)
  14. Cover des Buches Moors Last Sigh (ISBN: 0517199513)
    Salman Rushdie

    Moors Last Sigh

     (7)
    Noch keine Rezension vorhanden
  15. Cover des Buches The Enchantress of Florence (ISBN: 9780099593942)
    Salman Rushdie

    The Enchantress of Florence

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Wolkenatlas
    Salman Rushdie, unfortunately still seen by many as the scandal writer of "The Satanic Verses" only, has with his new book given us readers again a magnificent novel. "The Enchantress of Florence" is a beautiful and opulent reading feast. Considering that one of the books characters is Niccolo Machiavelli (1469-1527), the main time of this novel is the end of the 15th and beginning of the 16th century. A novel, which skilfully plays with the idea of "1001 Nights and Scheherazade", giving the story-telling role to a young european traveller, yellow haired, calling himself the "Mogor dell'Amore" and claiming to be the child of the lost Mughal princess Qara Koz. He tells his story to the feared Emperor Mughal Akbar, of course knowing that belief or disbelief will decide his fate. Salman Rushdie has written a (sometimes rather frivolous) fable, a wonderful book about love, trust, treachery, enchantment, the art of story-telling and the story of Lady Black Eyes. A tale of many voices, all perfectly united in one whole by Salman Rushdie, who has herewith delivered what I guess is maybe his best novel to date.
  16. Cover des Buches Caught between cultures. Colonial and postcolonial short stories (ISBN: 9783125775138)
  17. Cover des Buches Eine Nacht mit Lolita (ISBN: 9783548607740)
    Rick Gekoski

    Eine Nacht mit Lolita

     (27)
    Aktuelle Rezension von: anushka
    Geschichten für Bibliophile und Literaturfans Rick Gekoski ist Buchsammler und antiquarischer Buchhändler. Er treibt Erstausgaben oder Sonderausgaben auf und verkauft sie an Sammler. Einige Anekdoten und Enstehungsgeschichten hat er hier zusammengetragen. Dabei leitete ihn seine Leidenschaft für moderne Literatur, d.h. für Werke des 20. Jahrhunderts. In Form von Kurzgeschichten berichtet er von Auseinandersetzungen mit Autoren oder auch davon, warum ein Schutzumschlag manchmal unglaublich viel Geld wert ist. Der Autor kann einem nahebringen, warum es für ihn der beste Schritt seines Lebens war, seine Stelle als Literaturdozent aufzugeben und dafür Händler von Sammlerstücken zu werden. Jedem Bibliophilen dürfte bei diesen Geschichten das Herz aufgehen und die Einblicke in die Literaturszenen und die Persönlichkeiten von Autoren bringen einem die eigenen Helden sehr nah. Und immer wieder wird deutlich: ein Buch zu schreiben ist gar keine leichte Aufgabe und manche werden mit der Zeit dadurch sehr verschroben. Dem Autor gelingt es zudem, dass der Leser beinahe den Staub riechen kann und während der Geschichten ehrfürchtig die Luft anhält, um ja keine dieser wertvollen Ausgaben zu beschädigen. Dieses Büchlein ist unterhaltsam und lehrreich zugleich und lohnt sich, immer mal wieder eine Geschichte zwischendurch zu lesen. Die Autoren, denen sich Gekoski widmet, sind: Tolkien, T.E. Lawrence, D.H. Lawrence, Eliot, Hemingway, Rushdie, Plath, Wilde, Waugh, Joyce, Salinger, Nabokov, Kerouac, Golding und auch Rowling. Er räumt mit Mythen auf und erzählt teilweise, wie es wirklich war. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für das Geschäft rund um Bücher und Literatur interessiert.
  18. Cover des Buches The Ground Beneath Her Feet (ISBN: 0783887124)
  19. Cover des Buches Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte (ISBN: 9783844520057)
    Salman Rushdie

    Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: BlueSunset
    Das Buch von Salman Rushdie ist abgedreht, skurril und oft satirisch. Mir gefällt die Idee, unsere heutige Gesellschaft in einer fantastischen und durchgedrehten Weise zu parodieren. Rushdies Charaktere sind schillernd und sehr unterschiedlich, bleiben aber manchmal doch zu weit am Rande, als dass sie einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen könnten.

    Die Gesellschaftskritik des Buches ist oft im Nachhinein erkennbar, doch bei Hören, ist sie mir selten sofort aufgefallen. Außerdem scheint es, als würde Rushdie seiner eigenen Geschichte Tribut zollen: In der Handlung des Buches taucht eine Box auf, die Geschichten erzählt. Sie besteht aus vielen verschiedenen Lagen, die jeweils eine andere Geschichte darstellen. Oftmals öffnet sich die nächste Lage, ohne dass die vorherige Geschichte beendet wurde. Genau das scheint auch Salman Rushdies Konzept dieses Buches zu sein.
    So sehr ich die Idee mag, sowohl inhaltlich als auch stilistisch stimmig zu arbeiten, umso mehr führte es dazu, dass ich beim Hören des Buches nicht mehr mitkam und den Faden verlor. Leider ging es mir die längste Zeit so – erst zum Schluss fand die Geschichte einen einheitlichen Weg und es wurde leichter, der Erzählung zu folgen. Zu oft wechseln Schauplätze und Charaktere, zu oft beginnt ein neuer Erzählstrang, ohne dass der vorherige abgeschlossen oder zumindest logisch zur Seite gelegt wurde.

    Nachdem ich also sehr lange Zeit nicht wirklich mitgekommen bin, hat mich das Hörbuch zum Ende hin wieder gütig stimmen können. Es ist auf jeden Fall einen Blick wert, denn Salman Rushdie schafft es, scheinbar unpassende Sachen gekonnt zusammenzuführen.

    Sprecher

    Simon Jäger macht seinen Job als Sprecher ausgezeichnet. Er synchronisierte bisher Matt Damon und Heath Ledger fürs Fernsehen und wer die Stimme kennt, weiß, dass er sehr vielseitig und interessant spricht. Dass mich das Hörbuch nicht überzeugen konnte, liegt also nicht an Simon Jäger. Mir hat seine Stimme sehr gut gefallen und es war sehr angenehm, ihm zuzuhören.

    Fazit 

    Alles in allem gebe ich dem Hörbuch 3 Sterne. Besonders die Vertonung von Simon Jäger hat mich bei meiner Bewertung positiv beeinflusst. Ich denke, dass das größte Hindernis die Umsetzung als Hörbuch ist. Nicht wegen des Inhaltes, den ich sehr spannend und abwechslungsreich fand, sondern wegen der Art der Erzählung. Ich denke, dass „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ als gedrucktes Buch besser funktioniert, da man sich Zeit lassen kann, die geschriebenen Worte wirken zu lassen, nachzudenken und die Zusammenhänge besser zu erkennen. Daher bereue es ein wenig, nicht das gedruckte Buch gelesen zu haben. Da ich aber noch nichts anderes von Salman Rushdie kannte, weiß ich nun, dass er ein komplexer Erzähler ist, der Form und Inhalt verbindet. Somit weiß ich für die Zukunft, dass ich seine Bücher lieber in gedruckter Form lesen sollte.
  20. Cover des Buches Interpretationshilfen / Ab 11. Schuljahr - One Language, Many Voices: Interpretationshilfe (ISBN: 9783589222209)
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