Bücher mit dem Tag "samurai"
199 Bücher
- Bernhard Moestl
Das geheime Wissen der Ninja
(57)Aktuelle Rezension von: birgitdDer Autor versteht es, asiatisches Wissen auf klare und verständliche Weise zu vermitteln.
Sein Schreibstil ist verständlich und unterhaltsam, und er zeigt ein tiefes Verständnis für die kulturellen Unterschiede zwischen Asien und dem Westen. - Christof A. Niedermeier
Tödliches Sushi
(18)Aktuelle Rezension von: buecherwurm1310Kurz nachdem der japanische Geschäftsmann Hayato Watanabe auf der Loreley noch das „Rheinisches Sushi“ genossen hat, wird er in der Nähe des Restaurants tot aufgefunden. Er wurde brutal ermordet und sein Kopf als Trophäe mitgenommen. Jo Weidinger ist nicht nur Restaurantbesitzer, er ermittelt auch für sein Leben gerne. Als er erfährt, dass es seinen Gast getroffen hat, muss er einfach herausfinden, was geschehen ist. Doch schon bald gibt es einen weiteren toten Japaner.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Sowohl die Örtlichkeiten, als auch die Charaktere sind gut dargestellt. Jo Weidinger ist ein sympathischer Typ, der das Ermitteln einfach nicht lassen kann. Auch wenn die Polizei das gar nicht gerne sieht, kann er gar nicht anders, er muss ermitteln. Dabei entdeckt er schon bald erste Spuren, die allerdings nach Tokio führen. Da dort ein Bekannter von ihm lebt und die Betriebsferien vor der Tür stehen, unternimmt er kurzerhand einen Freundschaftsbesuch in Japan. So lässt sich das eine mit dem anderen verbinden. Japan hat es ihm schnell angetan, woran eine attraktive Frau auch nicht ganz unschuldig ist. Die japanische Professorin für Geschichte ist auch bei den Ermittlungen eine große Hilfe. Er entdeckt ein altes Geheimnis und begibt sich in große Gefahr.
Durch Kiki bekommt man einen guten Überblick über japanische Traditionen und heutige Lebensweisen.
Zwischenzeitlich konnte man auch schon mal die kranken Gedankengänge des Täters kennenlernen.
Am Ende des Buches gibt es einige Rezepte.
Dieser spannende Krimi hat mich gut unterhalten.
- Julie Kagawa
Im Schatten des Fuchses
(191)Aktuelle Rezension von: DrachenbuecherhortJulie Kagawa ist bekannt für ihre fesselnden Fantasy-Romane, und mit „Im Schatten des Fuchses“ bringt sie uns in eine Welt voller Magie, Mythen und Samurai. Inspiriert von der japanischen Folklore, erschafft sie eine fesselnde Geschichte über Schicksal, Loyalität und die Grenzen zwischen Gut und Böse.
Die Geschichte spielt in einem von japanischer Mythologie geprägten Fantasy-Reich. Im Mittelpunkt steht Yumeko, ein Mädchen mit einer besonderen Gabe: Sie ist zur Hälfte ein Kitsune – ein magischer Fuchsgeist mit der Fähigkeit, Illusionen zu erschaffen. Ihre Heimat, der Tempel der Stillen Winde, hütet ein uraltes Geheimnis: eine Schriftrolle, die, wenn sie vollständig ist, den Drachen der Wünsche beschwören kann. Doch eines Tages wird der Tempel von Dämonen zerstört, und Yumeko erhält den Auftrag, ein wichtiges Fragment dieser Schriftrolle in Sicherheit zu bringen.
Yumeko ist eine faszinierende Hauptfigur, die mit ihrer Vielschichtigkeit und ihrem Charme schnell das Herz der Leser erobert. Zu Beginn wirkt sie fast kindlich naiv, unbedarft und staunend gegenüber der Welt, die sie bisher nur aus den Erzählungen der Mönche kennt. Aufgewachsen in der abgeschiedenen Sicherheit des Tempels der Stillen Winde, ist sie behütet, aber auch unerfahren, wenn es um die Gefahren der Außenwelt geht. Doch hinter dieser scheinbaren Unschuld verbirgt sich ein kluger Kopf, ein wacher Geist und eine unerschütterliche Entschlossenheit, ihren Weg zu gehen. Was Yumeko besonders macht, ist vor allem ihre natürliche Neugier, die sie trotz aller Widrigkeiten antreibt. Sie begegnet neuen Erfahrungen mit Offenheit, einem Hauch von Verspieltheit und einem trockenen Humor, der in den oft düsteren Momenten der Geschichte für Leichtigkeit sorgt. Gleichzeitig entwickelt sie im Laufe ihrer Reise eine innere Stärke, die sie nach und nach über sich hinauswachsen lässt. Doch was Yumeko wirklich einzigartig macht, ist der innere Konflikt, der in ihr brodelt: Als Kitsune liegt es eigentlich in ihrer Natur, mit Illusionen zu spielen, ihre Umgebung zu täuschen und Menschen an der Nase herumzuführen. Täuschung und Trickserei sind ihre angeborenen Fähigkeiten – doch anstatt sich diesem Schicksal zu fügen, wählt sie einen anderen Pfad. Sie kämpft für das Gute, für Wahrheit und für das Leben derjenigen, die ihr am Herzen liegen. Diese ständige Gratwanderung zwischen ihrer Fuchsnatur und ihrer Menschlichkeit macht sie zu einer fesselnden, tiefgründigen Protagonistin, die weit mehr ist als ein unschuldiges Tempelmädchen oder ein listiger Geist.
Tatsumi ist in jeder Hinsicht das komplette Gegenteil von Yumeko – ein Krieger, geformt aus Disziplin, Härte und tödlicher Präzision. Während Yumeko mit Neugier und Leichtigkeit durchs Leben geht, wurde Tatsumi dazu erzogen, Emotionen als Schwäche zu betrachten. Seit seiner Kindheit hat er gelernt, Schmerz, Furcht und sogar Freude zu unterdrücken, denn als gefürchteter Dämonenjäger des Kage-Clans darf er sich keine Ablenkung leisten. Sein ganzes Dasein ist auf Gehorsam ausgerichtet, sein Schwert ist seine einzige Konstante – ein verfluchtes Katana, das eine dunkle, blutrünstige Kreatur in sich birgt. Jeder Moment der Unachtsamkeit könnte ihn seine Seele kosten. Mit einer beinahe unmenschlichen Kälte geht er seinem Auftrag nach: die Schriftrolle zu finden und jeden zu eliminieren, der sich ihm in den Weg stellt. Doch als er Yumeko begegnet, gerät sein durchstrukturiertes Weltbild ins Wanken. Sie ist so anders als alles, was er kennt – unberechenbar, voller Leben und zugleich verwirrend faszinierend. Während ihre gemeinsame Reise voranschreitet, beginnt er, seine einstudierte Gleichgültigkeit zu hinterfragen. Zum ersten Mal stellt sich ihm die Frage: Gibt es für ihn überhaupt eine Existenz jenseits des Schwertes? Diese innere Zerrissenheit macht Tatsumis Charakterentwicklung besonders spannend. Mit jedem Schritt an Yumekos Seite gerät er tiefer in einen Konflikt zwischen Pflicht und persönlichem Verlangen. Doch je näher er ihr kommt, desto größer wird auch die Gefahr – nicht nur für ihn selbst, sondern auch für sie. Denn der Dämon in seinem Schwert wartet nur auf eine Schwäche, um sich endgültig von seinen Ketten zu befreien.
Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Farbe. Jeder von ihnen trägt seine eigene Geschichte, seine eigenen Geheimnisse und Motive mit sich, was sie lebendig und greifbar macht. Sie sind mehr als nur Begleiter – sie sind Persönlichkeiten, die Yumekos und Tatsumis Reise auf unerwartete Weise bereichern. Da wäre zum Beispiel Okame, ein Ronin, der mit seiner schroffen Art und seinem trockenen Humor einen wunderbaren Kontrast zur oft ernsten Atmosphäre der Geschichte bietet. Sarkastisch, unerschütterlich und oft mit einer spöttischen Bemerkung auf den Lippen, scheint er auf den ersten Blick ein wenig desillusioniert zu sein. Doch hinter seiner spöttischen Fassade verbirgt sich ein Mann mit einem guten Herzen, dessen Loyalität weit mehr wiegt, als er selbst zugeben möchte. Er ist jemand, der schon viel erlebt hat und sich selbst nicht mehr allzu ernst nimmt – doch wenn es darauf ankommt, kann man sich auf ihn verlassen.
Dann gibt es Daisuke, einen Samurai, der wie direkt aus einer alten Legende entsprungen scheint. Er verkörpert alles, wofür ein ehrenhafter Krieger stehen sollte: Disziplin, Mut und einen unerschütterlichen Sinn für Gerechtigkeit. Mit seiner edlen, fast aristokratischen Art bringt er eine ganz eigene Dynamik in die Gruppe – stets respektvoll, doch mit einer unbeirrbaren Entschlossenheit. Seine ruhige, kontrollierte Präsenz bildet einen spannenden Kontrast zu Okames Zynismus und Yumekos spielerischer Natur.
Diese beiden sind jedoch nur ein Bruchteil der faszinierenden Nebencharaktere, die Julie Kagawa so meisterhaft in ihre Geschichte einwebt. Sie alle bringen nicht nur unterschiedliche Persönlichkeiten, sondern auch eigene Perspektiven und Konflikte mit. Ihr Zusammenspiel sorgt für mitreißende Dialoge, humorvolle Schlagabtausche und tiefgründige Momente, die das Abenteuer umso lebendiger wirken lassen. Trotz der düsteren Gefahren, die Yumeko und Tatsumi umgeben, sind es oft gerade diese Figuren, die für Lichtblicke sorgen – sei es durch einen unerwarteten Lacher oder eine berührende Szene, die zeigt, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Freundschaft und Ehre Bestand haben können.
Eines der größten Highlights des Buches ist ohne Zweifel Julie Kagawas meisterhafte Weltgestaltung. Die Geschichte spielt in einem fiktiven Reich, das an Japan angelehnt ist und so lebendig und atmosphärisch beschrieben wird, dass man sich förmlich in den verwunschenen Wäldern, alten Tempeln und nebelverhangenen Bergen verlieren kann. Hier existieren Samurai und mythische Kreaturen Seite an Seite – eine Welt, in der sich uralte Magie mit der Härte der Krieger vermischt und in der der Glaube an Geister und Dämonen nicht nur Aberglaube, sondern Realität ist. Kagawa schöpft tief aus der reichen Kultur und Folklore Japans und lässt Wesen wie Oni, Yokai und natürlich die listigen Kitsune auf beeindruckend authentische Weise lebendig werden. Besonders spannend ist, wie detailreich sie diese magische Welt zum Leben erweckt – von den Bräuchen und Ehrenkodizes der Samurai bis hin zu den düsteren Legenden, die hinter den einzelnen Kreaturen stehen. Ihre Beschreibungen sind so plastisch, dass man das Knirschen der Kieselsteine unter den Sandalen der Krieger hören, das Flackern der Papierlaternen sehen und das unheimliche Flüstern eines versteckten Yokai im Wind erahnen kann.
Jede mythologische Kreatur, die in der Geschichte auftaucht, ist nicht nur ein schmückendes Element, sondern fühlt sich tief in der Welt verwurzelt an. Die Oni sind furchteinflößende, blutrünstige Monster mit brennenden Augen und klauenartigen Händen, während die Kitsune mit ihrer schillernden Eleganz und ihren trügerischen Illusionen gleichermaßen faszinierend und gefährlich wirken. Selbst die kleinsten Geister oder Schattengestalten, die in dunklen Winkeln lauern, tragen dazu bei, eine Atmosphäre zu schaffen, die gleichermaßen magisch wie unheimlich ist.
Durch diese sorgfältige und detailreiche Weltgestaltung gelingt es Kagawa, ihre Leser tief in das Geschehen eintauchen zu lassen. Man hat das Gefühl, selbst durch die mit Kirschblüten gesäumten Straßen einer alten Stadt zu wandeln oder durch neblige Wälder zu reisen, in denen sich hinter jedem Baumstamm eine neue Legende verbergen könnte. Es ist diese dichte, kunstvoll verwobene Mythologie, die das Buch nicht nur zu einem Abenteuer, sondern zu einem regelrechten Eintauchen in eine magische Parallelwelt macht – ein Highlight für alle, die Fantasy mit kulturellem Tiefgang lieben.
- Jussi Adler-Olsen
Opfer 2117
(222)Aktuelle Rezension von: GluecklicheDen 8. Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q, mit dem Titel „Opfer 2117“, habe ich mit gespaltenen Gefühlen gelesen.
Wenn der Autor, Jussi Adler-Olsen, über die die Ermittlungen des Teams um Carl Mørck schreibt, ist es stets ein besonderes Erlebnis für mich. Die lässige Art des Ermittlers und der ihm innewohnende Humor sind für mich jedes Mal schön zu lesen.
Aber in diesem Roman werden schwerwiegende Themen (z. B. Gewalt, seelische Grausamkeit, Leid und Elend) behandelt. Die für mich persönlich allzu grausamen Inhalte, die sich durch weite Teile des Buches ziehen, haben mir die Leselust vergällt. Dennoch habe ich das Buch zu Ende gelesen.
Letzten Ende sind es wieder die Ermittlungen von Carl Mørck und seinem Team und der insgesamt beeindruckende Schreibstil des Autors, die mich im Rückblick auf das Buch milder stimmen. Ich weiß aber, dass ich es kein zweites Mal lesen werde.
- Lian Hearn
Der Clan der Otori. Der Glanz des Mondes
(292)Aktuelle Rezension von: JuergennIch fand den Beginn des Buches sehr gelungen und packend mit Szenen, die mich sofort abgeholt und mitgerissen haben. Dann ist das Buch aber in Teilen etwas dahingeplätschert. Insgesamt finde ich die Reihe dennoch sehr gelungen, wobei ich finde, dass beim dritten Band insgesamt schon ein leichter Einbruch zu spüren ist.
- James Clavell
Shogun
(136)Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheit"Shogun" ist ein historischer Roman von James Clavell, der erstmals 1975 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im frühen 17. Jahrhundert und folgt dem britischen Seefahrer John Blackthorne, der nach einem Sturm an der Küste Japans strandet. Obwohl Blackthorne nicht der erste Europäer ist, der nach Japan kommt, ist seine Ankunft außergewöhnlich und prägend. Er wird von den lokalen Mächtigen gefangen genommen und muss sich in der komplexen und fremden Welt der japanischen Samurai und Feudalherren zurechtfinden.
Blackthorne wird in die politischen Intrigen und Machtkämpfe des Landes verwickelt und gewinnt allmählich das Vertrauen des mächtigen Daimyos Toranaga. Während er sich bemüht, seinen Weg in dieser fremden Kultur zu finden, lernt er die japanischen Traditionen, Bräuche und sozialen Strukturen kennen und wird schließlich in die Rolle eines Beraters und Kriegsstrategen eingeführt.
"Shogun" ist eine fesselnde und episch erzählte Geschichte, die die kulturellen Kluft zwischen Japan und Europa des 17. Jahrhunderts eindrucksvoll beleuchtet. James Clavell gelingt es meisterhaft, die Kontraste und Gemeinsamkeiten der beiden Kulturen herauszuarbeiten, indem er Blackthornes Erlebnisse und seine Auseinandersetzung mit der japanischen Gesellschaft detailliert schildert.
Der Roman zeigt, wie stark die japanische Kultur von Riten, Ehre und Hierarchie geprägt ist, im Gegensatz zur europäischen Hierarchie, die stark durch Religion und Königsherrschaft bestimmt wird. Während der europäische Protagonist anfangs von den strengen sozialen Regeln und dem starren Ehrenkodex der Samurai überwältigt ist, lernt er, deren tiefere Bedeutung und die zugrunde liegenden Werte zu schätzen.
"Shogun" hebt die Unterschiede hervor, wie die japanische Gesellschaft Wert auf Loyalität, persönliche Ehre und die Bedeutung von Beziehungen innerhalb des Feudalismus legt, während die europäische Sicht auf Macht und Status oft durch Machtpolitik und wirtschaftliche Interessen geprägt ist. Die komplexe Interaktion zwischen Blackthorne und Toranaga verdeutlicht die Schwierigkeiten und Chancen, die sich aus dem kulturellen Austausch ergeben, und zeigt, wie Verständnis und Respekt über kulturelle Barrieren hinweg entstehen können.
Der Roman bietet nicht nur eine spannende historische Erzählung, sondern auch eine tiefgehende Reflexion über den interkulturellen Dialog und die Herausforderungen, die mit dem Verständnis und der Integration von unterschiedlichen kulturellen Werten verbunden sind.
- Tess Gerritsen
Grabesstille
(450)Aktuelle Rezension von: Simone_081Mir ging es genauso wie einigen anderen Leser*innen: "Grabesstille" war für mich kein Highlight der Rizzoli/Isles-Reihe. Zwar treten beide Damen wieder gekonnt routiniert, souverän und sympathisch auf, und auch der Schreibstil ließ einen die Zeit vergessen und einigermaßen mit den Heldinnen mitfiebern, jedoch hat mich die Thematik nicht interessiert. Die Geschichte ist stark von chinesischer Mythologie und Tradition geprägt. Es geht größtenteils um chinesische Einwanderer und deren Familienbande.
Gerritsen nennt diesen Roman einen sehr persönlichen Roman, was wohl daran liegt, dass sie selbst chinesische Wurzeln hat, jedoch ist mir die Thematik kulturell einfach zu weit "weg", um für mich ansprechend zu sein.Zudem haben mich die typischen amerikanischen Klischees (Frauen sind alle wunderschön, Männer verhalten sich alle heldenhaft und tapfer) auf die Dauer sehr gestört.
Nur für absolute Fans geeignet.
- Helge Timmerberg
In 80 Tagen um die Welt
(102)Aktuelle Rezension von: pfudelBin eigentlich immer angetan von den Timmerberg-Büchern, finde seinen Stil einzigartig und erfreue mich an den Geschichten. Dieses Werk jedoch hinkt. Die Erlebnisse auf der Reise sind schwach, die Geschichten seicht und wirklich packt mich der Stil diesmal auch nicht. Kein Vergleich zum " Jesus vom Sexshop" oder "Märchentante". Schade!
- Thomas Lang
Bulle & Bär, Band 2: Der Weg des Schwerts (Thriller) (Die 'Bulle & Bär' Reihe)
(8)Aktuelle Rezension von: frenzelchen90Meine Meinung: Der 2. Band der Reihe "Bulle & Bär" ist als "Wirtschafts-Thriller" gekennzeichnet. Letzteres kommt leider nur in geringen Teilen durch. Eher die Geschichte Japans und die der japanischen Schwerter stehen im Vordergrund. Durch die vielen, durchaus auch sehr interessanten Ausführungen, rückt die eigentliche Handlung gänzlich in den Hintergrund. Stellenweise war es dann doch zu langatmig und irrelevant für den eigentlichen Fall. Durch die vielen japanischen Namen und ständig wechselnden Orte verliert man schnell den Überblick im Geschehen. Ohne das ganze Drumherum wäre das Buch deutlich kürzer wie auch spannender ausgefallen.
Mein Fazit: Für mich kein richtiger Thriller, aber durchaus interessant für Fans japanischer Geschichte.
- Renée Ahdieh
Das Herz aus Eis und Liebe
(88)Aktuelle Rezension von: ghaniyebooks"𝓦𝓮𝓲𝓵 𝓭𝓾 𝓪𝓵𝓵𝓮𝓷 𝓢𝓬𝓱𝔀𝓲𝓮𝓻𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽𝓮𝓷 𝔃𝓾𝓶 𝓣𝓻𝓸𝓽𝔃 𝓿𝓮𝓻𝓼𝓾𝓬𝓱𝓽 𝓱𝓪𝓼𝓽, 𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓼𝓮𝓵𝓫𝓼𝓽𝓼ü𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓮𝓷 𝓐𝓷𝓯ü𝓱𝓻𝓮𝓻 𝔃𝓾 𝓻𝓮𝓽𝓽𝓮𝓷, 𝓭𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓪𝓾𝓯 𝓢𝓬𝓱𝓻𝓲𝓽𝓽 𝓾𝓷𝓭 𝓣𝓻𝓲𝓽𝓽 𝓫𝓮𝓵𝓸𝓰𝓮𝓷 𝓱𝓪𝓽. 𝓓𝓾 𝓫𝓲𝓼𝓽 𝓭𝓮𝓻 𝓪𝓶 𝔀𝓮𝓷𝓲𝓰𝓼𝓽𝓮𝓷 𝓷𝓾𝓽𝔃𝓵𝓸𝓼𝓮 𝓚𝓻𝓲𝓮𝓰𝓮𝓻, 𝓭𝓮𝓷 𝓲𝓬𝓱 𝓳𝓮 𝓰𝓮𝓽𝓻𝓸𝓯𝓯𝓮𝓷 𝓱𝓪𝓫𝓮, 𝓗𝓮𝓻𝓻𝓲𝓷 𝓜𝓪𝓻𝓲𝓴𝓸. 𝓥𝓮𝓻𝓰𝓲𝓼𝓼 𝓭𝓪𝓼 𝓷𝓲𝓮."
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Der Schwarze Clan ist aufgefolgen, Ōkami wurde gefangen genommen und Mariko hat keine andere Wahl, als Prinz Raiden und ihren Bruder nach Inako zu folgen. Als die Braut des Prinzen, muss sie sich den Gefahren und Intrigen des Hofes stellen, um Ōkami die Flucht zu erschaffen. Doch ihre Klugheit und ihre Waffen reichen nicht aus, um Gerechtigkeit zu bringen und die Geheimnisse hinter dem Geheimnis aufzudecken. Werden Mariko und Ōkami aus diesem Lügennetz entkommen?
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Anfangs erging es mir wie beim ersten Band. Ich brauchte Zeit mit dem Buch und dem Schreibstil klar zu kommen, weshalb ich auch öfters Kapitel nachlesen musste, wirklich verstehen musste, damit man Puzzleteile setzen konnte und darüber im Klaren war, wer wer ist, wer was getan hat und wer hier gut oder böse ist. Ich finde diese Dilogie von Renée Ahdieh sehr anspruchsvoll, aber auch unglaublich interessant und spannend. Die Verwendung der japanischen Kultur und der Geschichte macht es nur noch spannender. Die Geschichte von Mariko und Ōkami hat mich gefesselt und mich wünschen lassen, dass sie zusammen sein können, trotz der vielen Gefahren, Probleme und anderes. Im zweiten Band wurde man auch öfters in den Sichten anderer Charaktere eingeführt, was alles noch spannender gestaltete. Ich habe mich immer mehr in Renée Ahdiehs Schreibstil verliebt und wirklich mit der Geschichte mitfühlend können, es hat mich einfach unfassbar berührt. Jedoch fand ich trotz rundem Ende, paar Ereignisse zu kurz gefasst oder wichtige Punkte wurden weggelassen. Wie was mit Amaya am Ende geschehen ist oder Kenshins Erinnerungslücken wurden nicht wirklich den Charakteren im Buch aufgeklärt. Der Leser wusste durch die verschiedenen Sichtwechsel bescheid, aber in der allgemeinen Handlung kam das irgendwie zu kurz, was ich etwas schade finde. Auch der Tod des Kaisers war sehr undeutlich. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, was da passiert ist, habe aber verstanden, dass er der Vergangenheit angehörte.
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Deswegen gibt es 4/5 Sternis für 'Das Herz aus Eis & Liebe'🌟
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~Fazit zur Dilogie~
Mich hat die Dilogie sehr angetan. Ich habe die Geschichte von Ōkami und Mariko geliebt und es auch gemocht wie die Autorin japanische Geschichte und Kultur in das Buch eingebaut hatte.
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@ghaniyebooks
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- Lian Hearn
Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln
(32)Aktuelle Rezension von: RaidenIch sehe es nciht als Jugendbuch! Der Schreibstil ist eigen und relativ Anspruchsvoll. Die menschlcihen Triebe und Brutalität kommen (wie bei Sagen üblich) nicht zu kurz. JEdwede Körperflüssigkeit fliesst in ordentlichem Maße.
Mittelalterliche Tragödien die mich an die Kidner Hurins denken lassen.
Am ANfang dauert es etwas, bis man sich eingelesen hat aber dann ist es top.
Schön ist auch, dass jeder Charakter einer Logik oder Instinkten folgt und dabei oft gleichzeitig sympathisch und unsymphatisch wird und alle Charaktere durch die Bank menschliche Schwächen zeigen.
- Lian Hearn
Der Clan der Otori. Das Schwert in der Stille
(486)Aktuelle Rezension von: AlrikIch sag's, wie’s ist: Dieses Buch hat mich sowas von gepackt, dass ich fast den Bus verpasst hätte – mehrmals. „Das Schwert in der Stille“ klingt ja erstmal wie ein Zen-Garten mit Mordambitionen, aber was hier abgeht, ist eine epische Achterbahnfahrt zwischen Kirschblüten, tödlichen Dolchen und höfischem Gezicke deluxe. Takeo, der Held mit mehr inneren Konflikten als mein Kühlschrank nach dem Wocheneinkauf, wird erst zum Waisen und dann zum Ninja deluxe – oder so ähnlich. Der Typ kann sich unsichtbar machen! Hallo? Unsichtbar! Wenn ich das könnte, würd ich mir das Leben auch etwas einfacher machen, zumindest an der Supermarktkasse.
Und dann kommt da Kaede – eine Schönheit, bei der selbst Schwerter weiche Knie kriegen. Natürlich verliebt er sich, natürlich ist das Ganze komplizierter als Steuererklärung in Altjapanisch. Aber was soll man machen? Gefühle halt. Ich hab beim Lesen manchmal laut „Nein!“ gerufen, weil ich so drin war – meine Nachbarn denken jetzt, ich hab ’ne Theatergruppe gegründet.
Der Schreibstil ist wie Sushi mit Wasabi: elegant, aber mit genug Wumms, dass man’s nicht vergisst. Und obwohl’s Fantasy ist, wirkt alles greifbar und lebendig, als hätte jemand Kurosawa mit Tolkien verkuppelt und ihnen dann einen Espresso ausgegeben. Die politischen Intrigen sind fies, die Kämpfe messerscharf und Takeos Weg ein Drahtseilakt über Abgründen voller Verrat.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal nachts um halb eins auf der Couch sitze und mich frage, ob Ehre oder Liebe gewinnt – aber hier bin ich. Ganz große Empfehlung für alle, die Japan-Flair, geheime Künste und tragische Helden mit Stil mögen. Band 2? Ich bin sowas von dabei.
Fünf Sterne und ein imaginäres Katana von mir!
James Clavell: Shogun
(16)Aktuelle Rezension von: dunkelbuch„Shogun" ist die Geschichte des englischen Navigators John Blackthorne, der im Jahr 1600 versucht, in das bis dato nur portugiesischen Kaufleuten bekannte Ostasien vorzudringen. „Shogun" wird ungeachtet seiner 1100 Seiten niemals unübersichtlich oder gar langweilig. Die Handlung mag fiktiv sein, doch ist sie denk- und nachvollziehbar sowie eingebettet in einen relativ korrekten historischen Hintergrund. Die Hauptfiguren sind zumeist glaubwürdig, insbesondere die japanischen, welche Clavell in überzeugender Weise nach ihren eigenen oft unverständlichen Prinzipien agieren läßt. Leser und Hauptperson entdecken gemeinsam dieses exotische Land, was an Spannung nichts zu wüschen übrig läßt. Darüber hinaus begeht Blackthorne wegen seiner Unkenntnis der dortigen Kultur peinliche Fehler, die dem Ganzen eine komische Note geben (es soll nur gesagt werden, daß ihm erst beigebracht werden muß, sich regelmäßig zu waschen...). Die Todessehnsucht der Samurai erscheint des öfteren übertrieben und auch an Pathos spart Clavell gewiß nicht, aber der Lesespaß ist enorm.
- Andreas Pflüger
Endgültig
(206)Aktuelle Rezension von: Nadine21Die Geschichte um die blinde Politistin, die nach einem Schicksalsschlag wieder ihren Dienst antritt, ist (besonders am Schluss) sehr spannend.
Die Beschreibung der Charaktere und die Verstrickung mit früheren Ereignissen ist gut gelungen und auf jeden Fall spannend bis zum Schluss.
Ein paar Dinge haben mir beim Lesen allerdings nicht so gut gefallen. Ich habe mich mit dem Schreibstil des Autors schwer getan. Die kurzen Sätze und die häufigen (für mich nur schwer erkennbaren) Wechsel der Ereignisse (Vergangenheit oder Gegenwart?) haben mehr als einmal dazu geführt, dass ich nochmal nachlesen musste, ob ich etwas übersehen habe. Außerdem waren die Überkräfte auf beiden Seiten teilweise unrealistisch.
Nachdem ich am Anfang gedacht habe, das ich dieses Buch lieber nicht zu Ende lesen möchte, war ich am Ende froh, es doch getan zu haben. Ich werde sicherlich auch Teil 2 noch lesen und gucken wie es weitergeht.
Es ist aber noch Luft nach oben.
- Jay Kristoff
Stormdancer
(124)Aktuelle Rezension von: Danielle_ShirinWie auch bei Nevernight bin ich hier nur langsam reingekommen. Die Story baut sich langsam auf. In einer dystopischen Welt, in der Leben nur noch mit Hilfsmitteln ohne gesundheitliche Folgen möglich ist, jagen Yukiko und ihre Gefährten ein legendäres Wesen, den Donnertiger. Aber nicht nur dieser begegnet ihnen auf ihrer Reise, sondern viel gefährlichere Wesen.
Die Story ist wieder sehr vielschichtig und wenn man erst einmal drin ist, wird man emotional so mitgenommen. Abends, wenn ich aufhören musste zu lesen, bin ich mit Gedanken an Yukiko ins Bett gegangen. Ich habe mir Sorgen gemacht, wie die Situation gut ausgehen soll, wer wen verrät und ob gewisse Pläne klappen. Wenn ein Autor es schafft, mich so in die Geschichte hineinzuziehen, obwohl ich ja weiß, dass alles fiktiv ist, dann ist das für mich ein Ausnahmetalent. Ich freue mich sehr auf die nächsten Bände, die bereits auf dem Weg sind. Das Ende war für mich so nicht vorhersehbar, und es hat mich traurig, aber doch hoffnungsvoll, zurückgelassen.
- Lian Hearn
Der Clan der Otori. Der Ruf des Reihers
(185)Aktuelle Rezension von: JuergennDer vierte Band der eigentlich sehr gelungenen Reihe konnte mich nur noch phasenweise abholen und begeistern. Die erste Bände sind wirklich hart, teilweise brutal udn durch diese ungeschönte Abbildung einer sehr auf Ehre bedachten Gesellschaft sehr bewegend. In diesem Band hat die Autorin sich nicht getraut die Prohezeihung wirklich realistisch zu Ende zu führen und irgendwie war der Spannungsaufbau auch nicht mehr so sehr gegeben. Etwas enttäuschend.
- Lian Hearn
Der Clan der Otori. Der Pfad im Schnee
(341)Aktuelle Rezension von: JuergennDies ist der zwei Band der Reihe der Clan der Otori. Das Buch der Pfad im Schnee von Lian Hearn hat mich gepackt und mitgerissen. Die Erzählung ist streckenweise heftig, brutal und die Handlungsstränge von Takeo und Kaede sind nicht immer leicht zu ertragen. Ich habe absolut mitgefiebert, wobei mich Takeos Erzählungen früher mehr gepackt haben, ich mit den Jahren die politische Dimension hinder Kaedes Erzählungen erst begreifen musste.
Spannend und brutal, gut! - Lesley Downer
Die Kurtisane und der Samurai
(44)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Die Kurtisane und der Samurai“ ist eine gut recherchierte Geschichte über das Leben in Japan um 1868. Von Lesley Downer habe ich bereits vor Jahren „Geishas. Von der Kunst, den Kimono zu binden“ gelesen und war damals schon begeistert von der tiefgründigen Recherchearbeit (das war aber mehr ein Sachbuch, als ein Roman). Da es sich hierbei um einen Roman handelt, bekommt man auf wunderbar unterhaltsame Weise historische Fakten, aber auch Kunst, Kultur und Brauchtum präsentiert. Da ich die japanische Kultur rund um Geishas und Teehäuser seit Jahren sehr interessant finde, habe ich mich daher auch an diese Geschichte gewagt. Wobei ich gehofft hatte, dass die in der Inhaltsangabe beschriebene Liebesgeschichte nicht den ganzen Raum einnimmt und auch Platz für die kulturanthropologischen Aspekte lässt.
Man erfährt die Geschichte jeweils abwechselnd in zwei Kapiteln zu Hana und zwei Kapitel zu dem Samurai Yozo. Hana ist zu Beginn die junge Frau eines (tyrannischen und jähzornigen) Samurai, der dann aber in den Krieg zieht und sie mit dem Gesinde zurück lässt. Als Haus und Hof überfallen werden, flieht sie nach Yoshiwara und landet unabsichtlich in einem Kurtisanenhaus. Da sie dorthin „verkauft“ wurde und ihr die Flucht nicht gelingt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihre Schulden abzuarbeiten und so arrangiert sie sich Stück für Stück mit dem Leben als Kurtisane.
Die Kapitel um Yozo entführen den Leser an die Kriegsschauplätze und sind daher sehr düster und geprägt von vielen kriegerischen Handlungen, Strategien, Kanonenfeuer und Tod. Da ich daran aber nicht ganz so viel Freude habe, habe ich die Kapitel aus Hanas Sicht lieber gelesen. Nach über der Hälfte treffen sich die beiden und dann verschwindet die 2:2 Kapitelaufteilung nach und nach. Es gibt eine Liebesgeschichte, aber sie nimmt nicht den ganzen Raum ein, was ich auch gut fand. Sie müssen auch mit einigen Problemen kämpfen, was man sich aber denken kann. Hier muss ich aber sagen, dass alles dann recht rasant aufgelöst wurde und auch wenn ich die Lovestory persönlich nicht gebraucht hätte, wurde sie dann dennoch viel zu leicht aufgelöst. So ganz stimmig war das aus meiner Perspektive dann leider nicht.
Mehr will ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Ich fand die Entführung in diese Zeit und Kultur sehr spannend und kann die Geschichte durchaus empfehlen, v.a. wenn man Interessen in dieser Richtung hat. Wer lieber eine ganz dramatische Liebesgeschichte mit ein wenig kulturellen Flair lesen möchte, ist hier aber nicht ganz richtig. Da empfehle ich eher „Die Geisha“ von Arthur Golden. Ich muss aber auch gestehen, dass die vielen Kriegskapitel mein Lesevergnügen auch etwas gedämpft haben, so dass ich alles in allem 3,5 von 5 Sterne vergebe.
- Frank Schlender
Mitsukoshi
(4)Aktuelle Rezension von: mondyIch stehe dem Buch zwiegespalten gegenüber. Es liest sich durchaus angenehm und spannend, einige Kritikpunkte habe ich aber dennoch.
Doch von Anfang an: Man wird sofort mitten in die Geschichte hineingeworfen. Erst nach und nach erfährt man etwas über Mitsukoshis Vergangenheit, seinen ungewöhnlichen Lehrmeister Vanderveer und seine Beweggründe. Mir persönlich gefällt der Aufbau gut, da sich so einige "Geheimnisse" erst im Laufe der Geschichte lösen lassen.
Die Handlung ist zudem episodenhaft aufgebaut. Mitsukoshi erlebt zunächst ein Abenteuer nach dem anderen, er trifft Menschen, verlässt diese wieder und trifft neue Menschen. Ab und zu begegnet er bereits bekannten Leuten wieder, aber meist handelt es sich doch um klar getrennte Abenteuer. Für einen Jugendroman finde ich das in Ordnung, auch wenn man so zu den meisten Personen keine Beziehung herstellen kann, weil sie einfach so schnell wieder weg sind.
Das ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte. Bis auf Mitsukoshi lernt man eigentlich niemanden besser kennen. Und auch Mitsukoshi selbst bleibt mir teilweise ein Rätsel. Seine Gefühle bezüglich einer gewissen Dame kann ich mir nur bedingt erklären und auch ansonsten kann ich manche seiner Aktionen nicht ganz nachvollziehen. Hier wären tiefer gehende Beschreibungen schön gewesen.
Auch etwas seltsam fand ich Mitsukoshis Verhalten. Er ist aufmüpfig, frech, rebellisch und zeigt immerzu seine Überlegenheit. Eigentlich passt das zu einem Jugendroman sehr gut (Identifikation der Zielgruppe), aber für einen Samurai im japanischen Mittelalter ist das doch eher ungewöhnlich. Teilweise kann ich mir sein Verhalten noch durch seinen holländischen Lehrmeister erklären. Insgesamt aber halte ich Mitsukoshis Benehmen in einer Gesellschaft, geprägt von Selbstkontrolle, Strenge und einem extremen Ehrbegriff, für sehr unwahrscheinlich. Für noch unwahrscheinlicher halte ich es, dass er damit so oft durchkommt.
Positiv überrascht wurde ich vom Sprachstil. Das Buch liest sich angenehm flüssig ohne größere Stolperstellen oder ungewohnte Formulierungen. Der Autor benutzt oft japanische Begriffe, diese werden jedoch im Anhang erklärt. Ich fand diese Besonderheit eigentlich ganz schön, zumal sie zur allgemeinen Stimmung beiträgt. An einigen Stellen wäre weniger jedoch mehr gewesen ... wenn ich bei einer Beschreibung, wie ein Schwert geschmiedet wird, zweimal pro Satz in den Anhang blättern muss, macht das keinen Spaß.
Allgemein hat mich das Buch gut unterhalten, es ist aber noch Luft nach oben. Dennoch bin ich mit der Geschichte zufrieden und vergebe 3 Sterne. - Julie Kagawa
Im Schatten des Schwertes
(97)Aktuelle Rezension von: DrachenbuecherhortMit „Im Schatten des Schwertes“ führt Julie Kagawa ihre Leser tiefer in eine Welt, die von alten Legenden, mächtigen Dämonen und gefährlichen Wünschen durchdrungen ist. Nach dem vielgelobten Auftakt „Im Schatten des Fuchses“ folgt nun ein Mittelband, der sich nicht mit Lückenfüller-Status zufriedengibt – sondern emotional und erzählerisch sogar noch eine Schippe drauflegt.
Yumeko, halb Mensch, halb Kitsune, setzt ihre gefährliche Mission fort: das Fragment der Drachenschriftrolle sicher zum Tempel zu bringen, bevor es in die falschen Hände fällt. Mit jedem Schritt auf ihrer Reise wird klarer, wie viel auf dem Spiel steht – denn das uralte Pergament hat die Macht, den Himmelsdrachen zu beschwören und einen Wunsch von unermesslicher Tragweite zu erfüllen. Doch der Preis dieser Reise ist hoch. Ihr Begleiter Tatsumi – einst ein Krieger der Kage, diszipliniert und tödlich – ist nun unter Kontrolle des Dämons Hakaimono, den sein Schwert Kamigoroshi beherbergte. Yumeko glaubt, dass der echte Tatsumi noch irgendwo in ihm existiert. Doch die Realität ist düster: Hakaimono will nichts anderes als Rache und Zerstörung.
Während Yumeko und ihre Gefährten weiterziehen – darunter der fluchende Ronin Okame, der edle Daisuke und die Schreinmaid Reika – entspinnt sich ein Wettlauf gegen die Zeit. Parallel dazu folgt der Leser Hakaimono, der in Tatsumis Körper seinen eigenen finsteren Plan verfolgt: das Bündnis mit einem der mächtigsten Blutmagier, um selbst nach der Schriftrolle zu greifen.
Kagawa gelingt es im zweiten Band meisterhaft, die oberflächliche Schwarz-Weiß-Malerei vieler klassischer Fantasygeschichten hinter sich zu lassen und sich vielschichtig mit den Themen Selbstbeherrschung, Dualität und Vertrauen auseinanderzusetzen. Dabei geht es nicht nur um äußere Konflikte – Schwerter, Magie und Monster –, sondern vor allem um das, was sich im Innersten der Figuren abspielt: der stille, oft quälende Kampf zwischen Licht und Dunkel, zwischen Pflicht und Verlangen, zwischen dem, was man ist, und dem, was man sein möchte. Besonders eindrucksvoll ist dabei die Perspektive von Hakaimono, dem uralten Dämon, der sich in den Körper des Kriegers Tatsumi eingenistet hat. Kagawa gewährt dem Leser keinen distanzierten Blick auf das „Böse“ – sie lässt uns in seinen Geist eintauchen, zwingt uns, die Welt durch seine Augen zu sehen. Was wir dort finden, ist überraschend: keine eindimensionale Kreatur der Zerstörung, sondern ein Wesen, das Wut, Stolz, Schmerz und sogar eine Form von Ehre in sich trägt.
Hakaimonos Gedankenwelt ist ein Sturm aus Verachtung und Macht, aber auch aus Erinnerung und verlorener Größe. Sein Hass ist alt, aber nicht ohne Ursprung. Seine Entscheidungen wirken grausam, doch sie folgen einem inneren Kodex – einer verdrehten, aber nachvollziehbaren Logik, die sich aus Jahrhunderten der Gefangenschaft speist. Das macht ihn nicht gut. Aber es macht ihn menschlich – oder zumindest tragisch. Und genau darin liegt die große Stärke dieses Charakters: Er fordert Empathie heraus, wo wir Abscheu erwarten. Er bringt uns zum Nachdenken über die Grenzen von Gut und Böse, über den Preis von Freiheit und darüber, ob jemand, der als Monster geboren wurde, dazu verdammt ist, ewig eines zu bleiben.
Die Frage „Wer bin ich wirklich?“ durchzieht diesen zweiten Band wie ein feines, kaum sichtbares, aber unzerreißbares Band – sie ist das leise Echo, das in den Gedanken der Figuren nachhallt, während sie durch Tempelruinen, Schattenreiche und innere Abgründe wandern. Fast jede Hauptfigur sieht sich gezwungen, die Maske zu lüften, die sie bislang getragen hat – ob freiwillig oder durch äußere Umstände. Allen voran Yumeko, deren kitsunehafte Herkunft bisher etwas war, das sie lieber verborgen hielt – aus Angst, aus Vorsicht, vielleicht auch aus Scham. Doch im Verlauf der Geschichte beginnt sie, diese Seite nicht mehr nur zu akzeptieren, sondern als Teil ihrer Identität anzuerkennen. Was einst Spielerei oder Täuschung war, wird nun zur Waffe, zum Werkzeug – aber auch zum Ausdruck innerer Reife. Yumeko wächst, weil sie aufhört, zwischen „Füchsin“ und „Mensch“ zu unterscheiden, und beginnt, beides zu sein.
Yumeko wird in diesem Band deutlich reifer. Ihre naive Neugier weicht einem stärkeren Verantwortungsbewusstsein – aber sie verliert nie ihren Humor oder ihre Herzlichkeit. Ihre kitsunetypische Art, mit Charme und kleinen Tricks das Gleichgewicht zu halten, wird hier nicht nur als lustig, sondern als Stärke inszeniert.
Wer auf der Suche nach Mythologie, taktischen Duellen und zauberhafter Magie ist, wird in „Im Schatten des Schwertes“ reich belohnt. Julie Kagawa versteht es meisterhaft, Kampfszenen so zu inszenieren, dass sie nicht nur als bloßes Spektakel dienen, sondern den Herzschlag der Geschichte tragen. Ihre Kämpfe sind kunstvoll, dramatisch und oft atemberaubend choreografiert – aber sie sind nie leer. Sie haben Gewicht. Und sie haben eine Seele. Denn anders als noch im ersten Band geht es in diesen Auseinandersetzungen nicht allein um Sieg oder Niederlage, nicht bloß um das Überleben im Angesicht übermächtiger Feinde. Die wahre Schlacht wird in den Herzen der Figuren geschlagen. Jeder Schlag, jede Entscheidung im Gefecht trägt eine emotionale Last. Es sind Kämpfe gegen äußere Gegner – aber oft auch gegen die eigenen Zweifel, gegen Schuld, Angst oder Verzweiflung.
Ein Duell kann hier gleichzeitig ein innerer Zusammenbruch sein, ein Akt der Selbstbehauptung oder ein verzweifelter Versuch, jemanden zu retten, den man fast verloren hat. Es geht darum, sich selbst treu zu bleiben – oder überhaupt erst herauszufinden, wer man im Angesicht der Dunkelheit ist. So werden die Kämpfe in „Im Schatten des Schwertes“ nicht nur zu Höhepunkten der Handlung, sondern zu Prüfsteinen der Charaktere – und zu Spiegeln der Konflikte, die in ihnen toben. Man gewinnt hier nicht bloß mit der Klinge – sondern mit dem Herzen.
- Laura Joh Rowland
Der Kirschblütenmord
(55)Aktuelle Rezension von: nscho-tschiDas feudale Japan im Jahre 1683. Sano Ichiro, vom Stand der Samurai, beginnt sein Amt als Ordnungshüter eher unwillig. Doch als die Bearbeitung eines Doppelselbstmordes aus unglücklicher Liebe in seinen Aufgabenbereich fällt, erkennt Sano, dass womöglich nur er allein die Wahrheit ans Licht bringen kann. Denn die Wahrheit in diesem Fall wird mit aller Macht vertuscht und hinter ihr verbergen sich noch weit andere Geheimnisse, über denen die viele lieber Staub sehen wollen...
In "Der Kirschblütenmord" führt Laura Joh Rowland den Leser tief in die rohe und exotische Welt eines vergangenen Japans. Ein fremdartiger Schauplatz der Ehre und Gewalt in Politik und Gesellschaft, in der auch nicht zuletzt die Ständeordnung eine bedeutende Rolle spielt.
Von ausführlichen und teilweise sehr schönen und detailverliebten Beschreibungen, wird eine anhaltende Grundspannung geschaffen. Wo der Leser mehr Einzelheiten zu ahnen scheint als der detektivische Protagonist, klafft sogleich eine Spalte auf, die alle möglichen und neuen Erkenntnisse zu Tage fördern könnte. Schöne Formulierungen und gnadenlos brutale und entsetzliche Handlungen können den Leser erschaudern lassen, auch wenn dazwischen manchmal ein Gleichgewicht zu fehlen scheint.
Ich habe diesen Roman teils mit Hingabe, teils mit Verwunderung, teils mit Abscheu mancher Handlungen gelesen. Wer mal aus den nordeuropäischen/amerikanischen Kriminalromanen einen Schritt in eine fremdartige Welt wagen will, der sollte "Der Kirschblütenmord" durchaus in Erwägung ziehen!
- Roland Habersetzer
Amakusa Shiro-Gottes Samurai
(6)Aktuelle Rezension von: karatekaddReligionskriege gab es viele in vielen Jahrhunderten. Selten wird von ihnen jedoch aus fernsten Ländern berichtet, damit meine ich die, welche wir zum Fernen Osten zählen. Vielleicht hat eine Leserin oder ein Leser die Romane des James CLAVELL gelesen. SHOGUN wurde mit Richard CHAMBERLAIN erfolgreich verfilmt. Und SHOGUN gibt auch das Stichwort, wir begeben uns in das alte Japan, in das 14. und 15. Jahr der Ära Kan´ei, oder in das Jahr 1637. Es regiert der Enkel des Begründers des Edo-Shogunats, Tokugawa Ieyasu (jap. 徳川 家康; * 31. Januar 1543; † 1. Juni 1616), und der heißt Tokugawa Iemitsu (jap. 徳川 家光; * 12. August 1604 in Edo; † 8. Juni 1651).
Handelsgesellschaften der Portugiesen kamen bereits im 16. Jahrhundert nach Japan und errichteten Handelsstationen, die Japaner bekamen so Zugang zu Feuerwaffen wie Musketen und Kanonen. Aber es kam auch eine neue Religion in das Land, das Christentum, zu dem auch einige Daimyō (jap. 大名), regionale Provinzfürsten, deren Samurai und die ansässigen Bauern konvertierten. Unter den Tokugawa aber begann die Verfolgung der Christen und davon handelt der Roman AMAKUSA SHIRO – Gottes Samurai von Roland Habersetzer.
Im Dezember des Jahres 1637 erhebt sich wieder mal ein Aufstand, wie er, eigentlich, des öfteren als Bauernaufstand auftritt und dann von den Provinzherrschern und den bakufu (Militärregierung des Shogunats) blutig und grausam niedergeschlagen wird. Dieser aber nun auf der Halbinsel Shimabara und Amakusashima, die zu Kyūshū (九州) gehören ist vor allem ein Aufstand von Christen gegen die unmenschliche Verfolgung durch die Vasallen des bereits erwähnten dritten Shoguns, Tokugawa Iemitsu. Nicht nur Bauern, sondern auch Samurai, christliche und solche, deren Herren christliche Daimyō waren, erheben sich und ziehen vor die Festungen Tomioka und Shimabara, bevor sie sich vor den heranziehenden Heeren des bakufu nach Hara begeben und dort eine alte Festung aufbauen. Angeführt werden sie von fünf Ronin: Ashikuza Chūemon, Mori Sōiken, Ōye Matsuemon, Ōye Matsuemon und Yamada Zenzaemon, der diesen Krieg überleben wird.
Diese fünf haben ein Aushängeschild: Masuda Shirō Tokisada oder Amakusa Shirō – christlich erzogener und getaufter Abkömmling eines christlichen Samurai, er wird zum Tendō, zum Gesandten des Himmels ausgerufen, er verkörpert den „göttlichen Weg“. Er ist eine Art Messias.
Zehntausende von Bauern, Kriegern, Samurai verteidigen die Festung Hara. Gegen die Armee des Generals Itakura Shigemasa können sie noch einen Sieg davon tragen…
* * *
Roland Habersetzer gewährt uns mit diesem Roman einen Einblick in eine Episode, die eher weniger bekannt ist. Zahlreiche Filme und Serien erzählen von den Samurai vor allem, dieser Kriegerkaste, die die Soldaten der Provinzfürsten stellten. Christen kommen eher selten vor, mit Ausnahme der erwähnten Bücher des James Clavell.
Der französische Autor schreibt, dass er mit diesem Roman ein dreißig Jahre altes Versprechen erfüllt, denn er fand mit seinem japanischen Gastgeber einst mehrere Kisten mit Relikten des Kampfes auf Hara.
Es ist für den Palisander – Verlag üblich, dass Sachbücher wie auch historische Romane durch umfangreiche Anhänge erweitert werden und so findet der geneigte Leser neben Kartenskizzen auch Abbildungen handelnder Personen und kurze Erläuterung zu deren Leben und Funktion. Historische Daten und ein Glossar der häufig gebrauchten japanischen Begriffe runden das Buch ab. Ein immenses Quellenverzeichnis finden wir am Schluss des Buches. Habersetzer hat schon viele Bücher über das alte Japan und seine Krieger geschrieben (Die Krieger des alten Japan) und so erzählt uns hier ein profunder Kenner und praktizierender Kampfkünstler die Geschichte des Endes der Christen auf Kyūshū.
© KaratekaDD
- Renée Ahdieh
Das Mädchen aus Feuer und Sturm
(198)Aktuelle Rezension von: ghaniyebooks"𝓢𝓮𝓲 𝓼𝓸 𝓼𝓬𝓱𝓷𝓮𝓵𝓵 𝔀𝓲𝓮 𝓭𝓮𝓻 𝓦𝓲𝓷𝓭. 𝓢𝓸 𝓼𝓽𝓲𝓵𝓵 𝔀𝓲𝓮 𝓭𝓮𝓻 𝓦𝓪𝓵𝓭. 𝓢𝓸 𝓼𝓽𝓪𝓻𝓴 𝔀𝓲𝓮 𝓭𝓪𝓼 𝓕𝓮𝓾𝓮𝓻. 𝓤𝓷𝓭 𝓼𝓸 𝓾𝓷𝓮𝓻𝓼𝓬𝓱ü𝓽𝓽𝓮𝓻𝓵𝓲𝓬𝓱 𝔀𝓲𝓮 𝓮𝓲𝓷 𝓑𝓮𝓻𝓰." 𝓢𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓦𝓸𝓻𝓽𝓮 𝓮𝓻𝓯𝓪𝓼𝓼𝓽𝓮𝓷 𝓜𝓪𝓻𝓲𝓴𝓸, 𝓪𝓵𝓼 Ō𝓴𝓪𝓶𝓲𝓼 𝓕𝓲𝓷𝓰𝓮𝓻 𝓵𝓪𝓷𝓰𝓼𝓪𝓶 ü𝓫𝓮𝓻 𝓲𝓱𝓻𝓮 𝓐𝓾𝓰𝓮𝓷𝓵𝓲𝓭𝓮𝓻 𝓼𝓽𝓻𝓲𝓬𝓱 𝓾𝓷𝓭 𝓼𝓲𝓮 𝓶𝓲𝓽 𝓭𝓮𝓻𝓼𝓮𝓵𝓫𝓮𝓷 𝓼𝓬𝓱𝔀𝓪𝓻𝔃𝓮𝓷 𝓕𝓪𝓻𝓫𝓮 𝓫𝓮𝓭𝓮𝓬𝓴𝓽𝓮, 𝓭𝓲𝓮 𝓼𝓲𝓮 𝓪𝓵𝓵𝓮 𝓽𝓻𝓾𝓰𝓮𝓷.
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Mariko, ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. Auch wenn sie sich so viel mehr wünscht, besonders sie selbst zu sein - ihre Zukunft hat sie nicht in der Hand. Als sie von ihren Eltern erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal ohne Widerspruch hin. Aber der Weg birgt Gefahren, sodass ihr ganzes Gefolge vernichtet wird. Fortan nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand, bedient sich der Freiheit und versucht selbst herauszufinden, warum man sie tot sehen will. Doch auf dieser Suche erfährt sie nicht nur, dass vieles anders ist, als sie bisher geglaubt hatte, sie verliert auch ihr Herz...ausgerechnet an den Feind.
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Als ich das Buch in die Hand genommen habe, muss ich zugeben, dass ich gar nicht mit dem Setting warm werden konnte🙈 Ich mochte Mariko überhaupt nicht und der Anschlag am Anfang des Buches, hat mich so irritiert, dass ich aufgehört habe das Buch zu lesen. Als mir meine Mutter erzählte beide Bände beendet zu haben und die Geschichte richtig gut findet, nahm ich mir das Buch erneut in die Hand. Es war schwierig sich in die Welt von Mariko zurechtzufinden, aber mit der Zeit, war es einfacher mit den ganzen Begrifflichkeiten aus Japan zurechtzukommen - was dem Glossar am Ende auch sehr zu verdanken ist. Mariko hat anfangs so viel gezögert, tausendmal über eine Sache nachgedacht, was mich so geärgert hatte, aber schlussendlich konnte ich sie doch lieb gewinnen. Man merkt, wie sie sich im Laufe des Buches verändert und wünscht mehr zu sein, als eine Frau, die nicht selbst über ihr Leben bestimmen darf.
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Mariko ist so mutig, kämpferisch und lässt sich nicht von anderen unterkriegen. Renée Ahdieh hat die Charaktere so authentisch und realistisch dargestellt. Jeder Charakter hat eine eigene Geschichte, seine eigenen Geheimnisse. Man fiebert vom Anfang bis zum Ende mit Mariko mit, spekuliert und stellt seine eigenen Vermutungen auf. Die Autorin erzählt nicht nur aus Marikos Sicht, was mich anfangs etwas verwirrt hat. Jedich finde ich es im Nachhinein einfach nur toll, weil man so aus verschiedenen Seiten Informationen bekommt. Das Ende hat mich so aus der Bahn geworfen, was nur noch mehr unterstreicht, was für ein Talent Renée Ahdieh hat.
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Ich kann es kaum erwarten Band 2 zu lesen! Hoffentlich gibt es ein Happy End.
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@ghaniyebooks
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- Laura Joh Rowland
Der Wolkenpavillon
(9)Aktuelle Rezension von: AglayaDie Cousine von Sano Ichirô, dem Kammerherrn des Shogûn, wird entführt und vergewaltigt. Bald stellt sich heraus, dass sie nicht das einzige Opfer war. Wer steckt hinter den Verbrechen?
„Der Wolkenpavillon“ ist der 14. und letzte (oder zumindest der letzte bisher auf Deutsch erschienene) Band der historischen Krimi-Reihe um Sano Ichirô. Die vorhergehenden Bände kenne ich nicht, aber inhaltlich kam ich trotzdem gut mit. Die Autorin spielt zwar oftmals auf frühere Erlebnisse von Sano und seiner Ehefrau an, erklärt aber genug, sodass auch Neueinsteiger die Zusammenhänge verstehen.
Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, meist begleitet der Erzähler dabei Sano. Lediglich in kurzen handlungsrelevanten Abschnitten, in denen Sano nicht dabei ist, wird eine andere Perspektive gewählt. Sano und seine ebenfalls bei den Ermittlungen helfende Familie wuchs mir nicht so richtig ans Herz, auch wenn ich die berufliche und moralische Einstellung der Protagonisten sehr zu schätzen wusste. Lediglich einige Nebenfiguren riefen durch ihr Verhalten stärkere Emotionen hervor, wenn auch meist negative. Vielleicht hätten mich die Protagonisten mehr berührt, wenn ich ihre Vorgeschichte gekannt und die vorhergehenden Bücher gelesen hätte, aber so blieben sie mir grösstenteils egal.
Das Erzähltempo ist eher ruhig. Wer atemlose Spannung sucht, wird hier daher nicht glücklich. Die Lektüre geriet bei mir etwas stockend, was wohl an den vielen Japanischen Namen und Begriffen liegen mochte, die ich teilweise nur schwer auseinanderhalten konnte. Hier wären Vorkenntnisse der Reihe (oder allgemein bessere Kenntnisse über Japan) vielleicht hilfreich gewesen. Die damalige Kultur Japans wird liebevoll und detailliert beschrieben, sodass man sich in die damalige Zeit zurückversetzt fühlt (wie authentisch die Schilderungen sind, kann ich mangels Fachwissen nicht beurteilen).
Geruhsamer Krimi mit liebevollen historischen Beschreibungen aber eher tiefem Spannungslevel. Von vielen geliebt, meinen Geschmack hat er leider nicht wirklich getroffen.