Bücher mit dem Tag "sandler"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "sandler" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Das späte Geständnis des Tristan Sadler (ISBN: 9783492302555)
    John Boyne

    Das späte Geständnis des Tristan Sadler

     (87)
    Aktuelle Rezension von: jackdeck

    John Boyne hat sich keines einfachen Themas angenommen. Einerseits verdecken die Gräuel des zweiten Weltkriegs oft den Blick auf den ebenfalls mit grausamen Mitteln geführten ersten Weltkrieg - um das Interesse an dieser Zeit zu wecken braucht es also einen besonderen Effort. Andererseits lassen die aufgeworfenen Fragen keine eindeutige Antwort zu, der Roman muss also ohne klare Zuordnung von Helden und Täter leben. Und John Boyne hält sich auch nicht ans Schema: Tapfere Soldaten kämpfen gegen bösen Feind. Vielmehr deckt er auf, wie unfähige Vorgesetzte eine Gruppe junger Männer durch gezieltes Mobbing und brutalen Drill zu einem menschenverachtenden Verhalten drängen. Dazu kommt, dass dies alles in einer Zeit spielt, die zwar vordergründig von aufkeimender Lebensfreude zeugt, in der aber Toleranz anders denkenden gegenüber kaum vorhanden war.

    All diese Aspekte hat der Autor zu einem stimmigen und intensiven Roman verarbeitet. Leider kommt er aber nicht ohne einige Längen aus, was den Lesefluss etwas beeinträchtigt. Obwohl der Autor seinem Roman ein sehr bedrückendes Thema zugrunde gelegt hat, präsentiert er aber grundsätzlich ein spannendes und gut lesbares Werk. Der Aufbau ist konsequent und gekonnt umgesetzt, wenn die aufmerksamen Leser auch bald einmal ahnen, worauf es bezüglich des Geständnisses hinaus läuft. John Boyne lässt seinen Protagonisten eine ganze Reihe von Gefühlsregungen durchlaufen und schafft es doch, ein auf der ganzen Linie überzeugendes Bild des zerrissenen jungen Mannes zu zeichnen. Erst nach und nach vermögen die Leser aber zu erkennen, dass sich die Geschichte gar nicht nur um Tristan Sadler dreht, sondern zwei weitere wichtige - wenn nicht gar wichtigere - Figuren existieren. Hier zeigt sich die Qualität des Autors: Er setzt seine Charaktere optimal in Szene und hält für den Leser nicht nur Unterhaltung bereit, sondern vor allem Stoff, der zum Nachdenken anregt.

  2. Cover des Buches Reigen des Todes (ISBN: 9783839210680)
    Gerhard Loibelsberger

    Reigen des Todes

     (12)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Auch in der Fortsetzung zu "Die Naschmarkt-Morde" zeichnet Gerhard Loibelsberger wieder ein lebendiges Bild von Wien im Jahr 1908. Das 60. Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef I soll groß gefeiert werden, und Joseph Maria Nechyba erhält die ehrenvollge Aufgabe, den Monarchen höchstpersönlich zu bewachen. Dies nur am Rande, denn eigentlich soll Nechyba das Verschwinden des Oberstleutnant Vestenbrugg klären, in dem eine gewisse Steffi Moravec eine Rolle zu spielen scheint, aber die junge Dame mit zweifelhaftem Ruf entwischt ihm immer wieder in letzter Sekunde. Einmal gewährt ihr sogar ein gewisser Herr Kokoschka Unterschlupf! Abgesehen von den herrlichen Beschreibungen der Stadt und ihrer Wirtshäuser, Cafés und Menschen, fand ich den Exkurs in die Herstellung sogenannter "Films" für Männer besonders amüsant. Skandalös! Nackte Frauen auf der Filmleinwand, so etwas kann natürlich nur aus Paris kommen! Aber das Buch hat auch seine berührenden Seiten. Das Leben der unglaublich vielen Obdachlosen (damals hießen die nicht Sandler, sondern Griasler, das war mir auch neu), die sich, wie heute, an zentraler Stelle ihr Essen abholen können - viel hat sich für sie wohl nicht gändert in diesen gut 100 Jahren. Das Schicksal einer jungen Frau, die aus ärmlichsten Verhältnissen kommt und alles versucht, um diesen zu entrinnen - beides wird mit viel Einfühlungsvermögen beschrieben, macht einen fast ein bisschen traurig. Alles in allem ein Krimi auf gutem sprachlichen Niveau mit großem Unterhaltungswert, Teil 3 (der bisher letzte) der Serie befindet sich bereits auf der Wunschliste und sicher demnächst auf meinem stetig wachsenden SuB.
  3. Cover des Buches Bildermord (ISBN: 9783850933032)
    Ingrid J. Poljak

    Bildermord

     (14)
    Aktuelle Rezension von: TheresasBuecherschrank
    Henri Devolier, ehemaliger Zeichner erotischer Comics, bei denen seine damalige Frau als Modell diente, arbeitet als Kulissenmaler bei den Salzburger Festspielen, wo er Chef der Abteilung werden soll. Doch während der hektischen Tage vor einer Opernpremiere taucht seine Exfrau auf und macht ihm die Hölle heiß, weil er sie auf dem Bühnenbild, einem riesigen Comic-Buch, verewigt hat. Und ein junger Kollege beginnt ihn zu mobben. Doch die eigentliche Bedrohung braut sich anderswo zusammen: Henri wird in mörderische Intrigen um ein verschwundenes Millionenbild verstrickt und gerät selbst unter Mordverdacht...


    Bildermord" ist ein Krimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite extrem gefesselt hat! Ingrid J. Poljak schreibt auf jeder Seite extrem flüssig und spannend!
    Ich kann hier definitiv nicht sagen, dass ich mir die Charaktere einwandfrei sympathisch waren, denn einige waren (von der Autorin beabsichtigt), mir auch sehr antipathisch! Eine jede Person wirkt sehr authentisch und realistisch, besonders und eine jede hat ihre eigene Geschichte!
    Aber abgesehen von der Sprache der Autorin und den Charakteren, hat auch die Kulisse einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen! Die Stimmung der Salzburger Festspiele wird sehr schön übermittelt gibt der Geschichte den perfekten Rahmen... 
    Anfangs war die Handlung etwas chaotisch und verwirrend für mich, aber das wurde verständlicher im Laufe der Zeit klarer.. Die Handlung wurde immer klarer und deutlicher, hat sich auf einen turbulenten Show-down zubewegt (und zu dem kam es auch!).
    Ein Krimi, der originell ist und bei dem ich noch nie eine vergleichbare Handlung zuvor gelesen habe! 

    Das Buch ist die perfekte Lektüre für alle Krimifans, bei denen es nicht unbedingt immer blutig und mörderisch sein muss, die aber gerne spannungsgeladene und authentische Bücher in ihrer Freizeit lesen! **** vier Sterne!
  4. Cover des Buches Lucia Binar und die russische Seele (ISBN: 9783423145817)
    Vladimir Vertlib

    Lucia Binar und die russische Seele

     (18)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Jetzt will sie eigentlich nur noch in Ruhe ihren russischen Dichtern frönen und irgendwann mal in ihrer Wohnung einschlafen. Als es an der Tür klingelt, ahnt sie noch nicht, welche Veränderungen ihrem Leben plötzlich bevorstehen. Und damit hat nicht nur Student Moritz zu tun, der sie um eine Unterschrift für die politisch nicht mehr korrekte Mohrengasse bitten – diese soll nämlich (zumindest wenn es nach Moritz und seiner Truppe ginge) ab sofort Möhrengasse heißen. Lucia denkt erst Moritz macht Witze, doch dem ist nicht so. Dabei hat Lucia ihre eigenen Probleme – und Hunger. Denn ihr „Essen auf Rädern“ kommt nicht und als sie sich telefonisch beschwert, rät ihr die Dame vom Callcenter, sich doch übers Wochenende von Knäckebrot und Mannerschnitten zu ernähren. Als dann auch noch Hausbesitzer Willi die leerstehenden Wohnungen Obdachlosen, Asylanten und Junkies zur Verfügung stellt, diesen Mietern eine laute Musikanlage zur Verfügung stellt und die Toiletten unbenutzbar macht, sowie den Strom zeitweise abdreht, reicht es Lucia. Sie macht sich auf den Weg, um erst der Dame vom Callcenter einen Besuch abzustatten, den diese nicht so schnell vergessen wird und bei der Gelegenheit gleich mal Willi die Leviten zu lesen … 

    Die Charaktere des Romans sind durchwegs authentisch, die rüstige alte Dame musste in ihrem Leben bereits viele Prüfungen bestehen und sich durchkämpfen. Sie hat nun keinen Nerv mehr, sich von etwaigen Wichtigtuern schikanieren zu lassen. Lucia Binar ist selbstbewusst, kritisch und lässt sich nicht einschüchtern. Viele gesellschaftskritische Themen hat der Roman zu bieten, wie z.B. die Vereinsamung älterer Menschen in der Großstadt, Rassismus, Korruption, …

  5. Cover des Buches Knulp (ISBN: 9783518743942)
    Hermann Hesse

    Knulp

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    -
  6. Cover des Buches Train Dreams (ISBN: 9783644400177)
    Denis Johnson

    Train Dreams

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Am Ende des 19. Jahrhundert arbeitet Robert Grainier als Tagelöhner, bis er sich ein kleines Stück Land leisten kann. Er heiratet seine Frau Gladys, die ihre Tochter Kate bekommt. Als er eines Tages wieder wegen der Arbeit abwesend ist, kommt es im Tal zu einem schrecklichen Waldbrand. Auch das Haus der Grainiers fällt den Flammen zum Opfer, Robert verliert nicht nur die Heimat, sondern auch Frau und Kind. Er lebt mit dem Schmerz, baut sich an der gleichen Stelle ein neues Haus und lebt zurückgezogen. Eine Vision bringt ihm die Gewissheit, dass seine Tochter noch lebt.
    Diese Novelle von Johnson beschreibt sehr sensibel die Veränderungen im Leben eines Menschen. Es ist nicht nur der Verlust, der hier thematisiert wird, sondern es ist auch der Einfluss, den die Veränderung in der Gesellschaft durch die Technik mit sich bringt. Der Kampf gegen viele Dämonen prägt die Hauptfigur, die dennoch den vielen Widerständen trotzt und es schafft, sich mit einer Mischung aus Pragmatismus und Standfestigkeit treu zu bleiben.
    Erst spät bei uns in Deutschland entdeckt, hat man nun auch hier Notiz von dem 2017 verstorbenen Autor genommen, der in Amerika zu den ganz Großen der Literatur geworden ist. Zu Recht, wie auch diese Novelle beeindruckend belegt.
  7. Cover des Buches Bestattungsfragen - Elfriedes zweiter Fall (ISBN: 9783954003938)
    Veronika Aydin

    Bestattungsfragen - Elfriedes zweiter Fall

     (18)
    Aktuelle Rezension von: LiberteToujours
    Tierbestatter Müller findet in einer seiner Kühltruhen die Leiche einer Frau. Dort, wo sie liegt, sollten eigentlich die sterblichen Überreste eines Kaninchens zu finden sein. Um seinen Kunden das geliebte Tier doch noch übergeben zu können, kontaktiert Müller seine Bekannte, die Privatdetektivin Elfriede Schmittke. Die übernimmt den Fall natürlich prompt, liefert er ihr doch einen perfekten Vorwand, sich mit dem Mordfall auseinander zu setzen..


    Aydin hat mit Schmittke eine fantastische Protagonistin geschaffen, wie mitten aus dem Leben gegriffen. Elfriede ist sympathisch und wirkt so, wie die nette Nachbarin von nebenan, mit ganz normalen Sorgen und Nöten und einer Familie, die auch ein wenig abgedreht ist. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm..

    Für mich war der Fall rund um das tote Kaninchen fast ein bisschen spannender, als das eigentliche Verbrechen rund um den Mord. Dieser Raub hat mich von Anfang an gefesselt, wohl nur, weil es einfach so herrlich absurd ist. WER bitteschön klaut denn ein totes Kaninchen? Was hat man denn davon? Die Lösung hat mich dann auch tatsächlich überrascht...

    Das Ende hatte ein wenig die Tendenz zum Wollknäuel - ein Haufen loser Enden, die alle nicht so ganz zusammenpassen und sich auch nur mit gewallt entwirren lassen wollen. Die Lösung wird dann etwas hastig aus dem Hut gezaubert - was ja wieder irgendwie zu der Geschichte mit dem Kaninchen passt, mir war das dann aber doch etwas zu wirr.

    Das ist aber auch der einzige Minuspunkt, den ich an diesem Krimi finden konnte. Spannend, bodenständig und immer mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen ist er dennoch ein absolutes Lesevergnügen!
  8. Cover des Buches Das Nadelöhr (ISBN: 9783222134067)
    Günter Neuwirth

    Das Nadelöhr

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Donauland
    Nadelöhr, ja da durch möchte man schon manchmal schlüpfen, ob das den Protagonisten in diesem Buch gelingt?
    Das Nadelöhr, das neuste Werk von Günter Neuwirth, ist eine österreichische Gesellschaftssatire, etwas schräg aber auch verrückt.
    Vom Cover bin ich begeistert, einfach und trotzdem auffällig.
    Mona gerät bei einer Hausräumung mitten in Wien in eine Schlägerei mit der Polizei und dabei wird ihr ein Zahn ausgeschlagen, als sie sich vor Schmerzen krümmt, trifft sie Konrad und Luis. Die beiden bringen Mona in Luis Wohnung. Dort versuchen die drei Außenseiter einen Plan auszuhecken, wie sie Gerechtigkeit bekommen. So landet das Trio in der Villa des Millionärs Siegfried Rössner im Waldviertel, doch dieser ist nicht bereit dafür aufzukommen. Durch einen Zufall verändert sich von diesem kuriosen Gespann das Leben.
    Für dieses Werk sollte man sich Zeit nehmen und nicht nur nebenbei lesen, denn die Sprache braucht die volle Aufmerksamkeit. Dem Autor gelingt es die drei Außenseiter bildhaft zu beschreiben, ich konnte mir alle Personen gut vorstellen. Auch die Sprache von den Protagonisten ist richtig unterschiedlich, genauso wie deren Charaktere. Mona ist eine richtige Kröte, rebelliert gegen alles und lebt genauso wie Konrad auf der Straße, dieser ist ein Philosoph und redet gern über alles. Luis ist ein Computerfreak, der nur im Internet unterwegs ist und hat keine Freunde. Beim skrupellosen Siegried Rössner handelt es sich um einen Kapitalist, der nur an sich selbst denkt. Aber macht Geld allein glücklich?

    Wer schrägen Humor mag und auch eine etwas andere Geschichte mit Außenseitern lesen mag, der ist von diesem Buch begeistert!

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