Bücher mit dem Tag "sándor márai"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Die Glut (ISBN: 9783899039610)
    Sándor Márai

    Die Glut

     (3)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Doch im Grunde unseres Daseins lag vielleicht der Sinn aller unserer Handlungen in der Bindung, die uns an jemanden fesselte.‘ (Seite 216 der gebundenen Ausgabe von Piper, 2000)

    ‚Die Glut‘ spielt im Jahre 1941 auf einem Jagdschloss am Rande der Karpaten. Hier wurde der General Henrik geboren, hier hat er sein Leben verbracht. Auf dieses Leben blickt er nun zurück, während er auf seinen Jugendfreund Konrád wartet, mit dem er seit vier Jahrzehnten keinen Kontakt hatte.

    Henrik und Konrád verband über Jahre hinweg eine enge Freundschaft, die gesellschaftliche Grenzen überschritt: Henrik stammt aus einer reichen Familie des Hochadels, Konrád ist der Sohn eines verarmten Barons.

    Doch eines Tages kam es zu einem Zwischenfall, der dazu führte, dass Konrád das Land verließ und Henrik nie wieder ein Wort mit seiner Frau Krisztina wechselte: Auf einer Jagd legte Konrád mit dem Gewehr auf Henrik an.

    Jahrzehntelang versuchte Henrik, die Ereignisse und Konráds Verhalten zu verstehen und zu erklären, den Treuebruch nachzuvollziehen. Nun ist für Henrik die Zeit der Abrechnung gekommen, und als Konrád schließlich auf dem Jagdschloss eintrifft, erzählt Henrik in einem langen Monolog von seinem Leben, seiner Freundschaft zu Konrád, seiner Liebe zu Krisztina, dem Verrat an ihm, von seinem Leiden und seiner Erklärung für die Ereignisse.

    Bereits 1942 hat Sándor Márai seinen Roman ‚Die Glut‘ (im ungarischen Original mit dem schönen Titel ‚A gyertyák csonkig égnek‘, d.h. ‚Die Kerzen brennen bis zum Stumpf‘) in Ungarn veröffentlicht. Auf Deutsch wurde der Roman 1950 in der Übersetzung von Eugen Görcz publiziert und in der Übersetzung von Christina Viragh Ende der 1990er posthum neu herausgegeben.

    Mit der Neuübersetzung und Neuausgabe Ende der 1990er Jahre erfuhr Márai, der 1948 seine ungarische Heimat verließ, fortan im Exil lebte und sich 1989 suizidierte, eine regelrechte Renaissance im deutschsprachigen Raum.

    Auch für mich war ‚Die Glut‘ derjenige Roman, der mich ins Werk Márais einführte und durch den ich Márai in den Kreis meiner Lieblingsautoren aufgenommen habe.

    ‚Die Glut‘ ist nicht nur ein meisterhaft konstruierter und sprachlich anspruchsvoller Roman, sondern hat mich vor vielen Jahren beim ersten Lesen sehr berührt und auch beim Hören des Hörbuchs begeistert und bewegt.

    Márai beschäftigt sich in ‚Die Glut‘ mit den großen Themen des Lebens - Liebe, Freundschaft, Verrat, Tod, Treue, Vergeben -, und er tut dies auf überzeugende und stimmungsvolle Weise. Nicht nur die Emotionen schildert Márai authentisch und psychologisch glaubwürdig, auch die Handlungsorte und das Leben in der k.u.k. Monarchie werden so bildhaft und lebendig beschrieben, dass der Roman den Leser/Hörer in eine andere Zeit entführt und eine längst vergangene Epoche wiederaufleben lässt.

    Dabei spricht Márai zwar von tiefen Gefühlen, aber ‚Die Glut‘ kommt ganz ohne Pathos aus und weist auch diesbezüglich eine gewisse vornehme Eleganz auf, die zur beschriebenen Epoche passt.

    Auch die Lesung von Christian Brückner ist einfach wunderbar. Er gibt der Geschichte um Henrik und Konrád genau die richtige Stimme und Interpretation. Ihm kann ich wirklich stundenlang zuhören, und sicherlich werde ich das Hörbuch immer und immer wieder hören.

  2. Cover des Buches Die Gräfin von Parma (ISBN: 9783898133944)
  3. Cover des Buches Die Glut (ISBN: 9783492272773)
    Sándor Márai

    Die Glut

     (256)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Nach 41 Jahren triff ein ehemaliger General seinen Freund wieder, der aus zunächst scheinbar unerfindlichen Gründen aus seinem Leben in die Tropen entschwunden ist. Beide befinden sich am Ende ihres irdischen Weges und kommen noch einmal zusammen, um einen Versuch zu unternehmen, ihre lebensgeschichtlichen Verknüpfungen ein wenig zu entflechten.

    In einem monologartigen Erguss, versucht aber vor allem der General die Sicht der Geschehnisse aus seiner Warte zu deuten und zu verstehen. In Rückblicken wird die Zeit aus den Anfängen der Freundschaft und deren Fortlauf wiederbelebt und auch der bittere Beigeschmack, der sich ab einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte beigemischt hat.

    Das Buch von Márai lebt durch seine exakte Sprache. Es spielt in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhundert, im Rahmen des im Verlauf des Handlungsstranges untergegangenen österreichischen –ungarischen Königreiches. Ob es deshalb in die Kategorie ‚historischer Roman’ einzuordnen ist, bin ich mir unsicher, da im Vordergrund einige zeitlose Themen, wie Freundschaft, Vertrauen, Verrat und Rache stehen.

    Fazit:  Márai ist sprachlich sicherlich eine Entdeckung. Inhaltlich war ich nicht ganz zu überzeugen, deshalb „nur“ 4 Sterne.

  4. Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783492272094)
    Sándor Márai

    Befreiung

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Die Ich-Erzählerin Erzsébet verharrt über drei Wochen dicht gedrängt mit anderen Hausbewohnern, aber auch fremden Menschen in einem Keller zum Jahresübergang von 1944 nach 1945. Die Russen belagern ihre Heimatstadt Budapest. Die Deutschen hatten sie fast ein Jahr zuvor eingenommen und ihre Schreckensherrschaft aufgerichtet. Erzsébets Vater musste in den Untergrund, sie selber eine fremde Identität annehmen. Kurz vor der 'Befreiung' wird der Keller jedoch zwangsgeräumt. Nur Erzsébet und ein mysteriöser Gelähmter bleiben zurück. Dann endlich taucht ein junger Mann in russischer Uniform auf. Zunächst ist es die sprachliche Barriere, die ein Übereinkommen verhindert. Doch dann kommt es anders, als von Erzsébet herbeigesehnt...

    Weder vor noch nach der 'Befreiung' durch die Rote Armee war Ungarn wirklich frei im demokratischen Sinne. Márai selber hat diesen Übergang in Budapest miterlebt. Seine Protagonistin zählt zu der Menschengruppe, die tatsächlich den Tod zu befürchten hatten unter der deutschen Besatzung. So konnte es für sie nur besser werden. Der Roman schildert in Rückblicken die schrecklichen Zustände in der Stadt für Andersdenkende und wie die Unterschlupfmöglichkeiten immer rarer wurden.

    Vom Stil er habe ich auch in diesem Buch wieder eindeutig den von Màrai erkennen können. Er legt nicht so sehr den Fokus auf die äußeren Geschehnisse, sondern auf die inneren Bilder und Interpretationen seiner Figuren. Mitunter verliert er sich in den Gedankengängen der Hauptperson und schafft somit eine innige, fast schmerzlich nahe Verbindung. Manche Ansichten erscheinen aus heutiger Sicht etwas antiquiert, schaffen aber gemeinsam mit den geschilderten Vorurteilen einen authentischen historischen Rückblick.

    Schleierhaft bleibt mir jedoch, wie das jüdische Mädchen aus Auschwitz in den Keller gelangen konnte, da die Bereifung dort zeitlich erst später stattgefunden hat. Doch diesen Fauxpas mag man Màrai gerne nachsehen.

    Ergänzt wird das Buch durch ein aufschlussreiches Nachwort von Lázló F. Földényi, einem Kenner der ungarischen Literatur.

    Fazit: Nicht mein erstes Werk von Márai, sicherlich nicht mein letztes. Er versteht es, eine vergangene Zeit wieder aufleben zu lassen und uns an den Gedanken der Menschen, die damals lebten intensiv teilhaben zu lassen.

  5. Cover des Buches Das Wunder des San Gennaro (ISBN: 9783492960076)

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