Bücher mit dem Tag "saudi-arabien"
75 Bücher
- Andreas Eschbach
Ausgebrannt
(399)Aktuelle Rezension von: wanderer-of-wordsIch hatte mir vom Buch mehr erwartet.
Die Geschichte wird sehr umfangreich und ausschweifend aufgebaut, dazu gibt es immer wieder Kapitel, die in der Vergangenheit spielen. Einige davon fand ich sehr interessant, andere haben die Geschichte zu sehr aufgebläht. Unterm Strich dauerte es mir zu lange (2/3 des Buches), bis in der Storyline der Punkt erreicht ist, an dem das Öl auszugehen beginnt. Auch ab diesem Punkt ist es spannungstechnisch leider ein ziemliches auf und ab, manche Abschnitte sind interessant zu lesen, andere habe ich irgendwann nur noch quergelesen.
Bei der Story wird leider zu vieles passend zurechtgebogen. Wo wichtige Kontakte benötigt werden, ist zufällig ein ehemaliger Arbeitskollege zur Hand, der Vater ist in der Vergangenheit anderen Bekannten natürlich bereits zufällig über den Weg gelaufen, bei anderen sind sich die jeweiligen Großeltern im Krieg begegnet. Es sind so Zufälle, dass es irgendwann nur noch unglaubwürdig ist.
Positiv ist anzumerken, dass die Fakten sehr gut recherchiert sind, die Ideen sind super. Leider war diesmal die Umsetzung gar nichts für mich.
- Jostein Gaarder
2084 - Noras Welt
(103)Aktuelle Rezension von: MorgenroeteNachdem ich von "Sofies Welt" so begeistert war, habe ich mich nun auch an "Noras Welt" getraut.
Es geht um Nora, die die Fähigkeit hat, zu sehen wie die Welt 2084 aussieht, wenn wir Menschen jetzt mit der Umwelt und mit dem Klima so umgehen wie bisher. In der Zukunft ist sie die Großmutter von Nova. Sie lernt also ihre eigene Urenkelin kennen.
Nora setzt sich viel mit ihrer Umwelt auseinander und gründet mit Jonas, ihrem Freund, eine Umweltgruppe.
Nora möchte nicht, dass ihre Nachfahren eine zerstörte Welt kennenlernen, obwohl der Klimawandel bekannt war.
Sie und Jonas reden über das Artensterben, Umwelt- und Klimaschutz.
Das Buch regt zum Nachdenken an und gibt einen guten Denkanstoß aktiv etwas zu tun.
Es ist ein kurzweiliges Buch, welches auch gerne mehr in die Tiefe gehen könnte.
Die Charakter von Nora und Jonas hätten gerne mehr ausgearbeitet werden können.
Ich empfehle es für Menschen ab 12, besonders für Menschen die gerade erst anfangen sich damit auseinander zu setzen. - Michael Lüders
Wer den Wind sät
(44)Aktuelle Rezension von: HoldenMichael Lüders beschreibt, was die amerikanische Außenpolitik (häufig durch die CIA und unter Unterstützung bestimmter Think tanks und Journalisten) im Nahen Osten angerichtet hat. Und dem ja auch häufig folgend leider die Europäische Union und die deutsche Regierung. Oft hat man die ausgestreckte Hand zur Kompromissfindung ausgeschlagen, frühzeitig die Welt in "gut" und "böse" unterteilt und sich pragmatschen Lösungen verschlossen, oft auf kosten von Zehntausenden Menschenleben. Teilweise wurde eine erfolgreiche Friedensstiftung durch die USA untergraben, auch in Fällen wie der Hamas oder Irans, was daran liegt, daß die USA ein Interesse an dem dauerhaften Krieg haben, in dem wir uns gegenwärtig befinden, man einseitig auf wirtschaftliche Vorteile der US-Wirtschaft setzt (Big Oil und die Motivation zu George W. Bushs völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen den Irak) oder indem man zu einseitig auf Israel im Nahen Osten schaut. Natürlich fragt man sich, was die gewählten deutschen Politiker zu dem Ganzen gesagt haben, man möchte Namen und konkrete Aussagen wissen, genauso wie das, was gewisse Medien geschrieben haben. Idles singen in "War" von den "stone-faced liars", Brody Dalle trug ein "The CIA"- T-Shirt auf der Bühne (natürlich als Kritik), beides mit Recht. Ein aufwühlendes Buch, zur Pflichtlektüre empfohlen.
- Dirk Müller
Machtbeben
(14)Aktuelle Rezension von: Maria_WinterfeldNaja ist alles was ich dazu sagen kann. Der Premiumfond performt wahrscheinlich nicht besser, wie das Buch. Man lernt die Börse, Politik etc. als Ganzes zu sehen. Aber machen Nachrichten Kurse? Oder Kurse Nachrichten? Die Seitenlinie tot trampeln am Boden ist keine Strategie. Es gibt bessere Bücher!
- Rajaa Alsanea
Die Girls von Riad
(79)Aktuelle Rezension von: Jana_hat_buecherEine anonyme weibliche Person schreibt an eine Yahoo-Mail-Gruppe einmal wöchentlich, um aus Sicht einer Frau die Geschehnisse in ihrem Umfeld und im Speziellen von ihren Freundinnen zu berichten. Einleitend immer mit einem Zitat oder Gedicht, dann einer persönlichen Stellungnahme zu den Feedbackmails und dann die neusten Geschichten aus dem Leben ihrer Freundinnen.
Das Buch wurde 2005 veröffentlicht und angesichts der Situation u.a. im Iran hat es nicht an Brisanz und Aktualität verloren. Das "wahre" Leben unterdrückter Frauen, aber auch von dem Mut Einzelner sich gegen die sogenannte Tradition zu stellen und für ein freieres und selbstbestimmtes Leben einzutreten. Als Europäerin kann ich mich nur glücklich schätzen in einer Gesellschaft zu leben, die sich frei nennen darf und es immer wieder erschreckend finde in welch mittelalterlichen Zuständen sich andere Länder befinden und Bevölkerungsgruppen unterdrücken. Das Buch gab zwar einen interessanten Einblick, aber von der Schreibweise und Struktur hat es mich leider gar nicht abholen können.
- Jean Sasson
Ich, Prinzessin aus dem Hause Al Saud
(129)Aktuelle Rezension von: makamaSultana ist als Prinzessin geboren, sie gehört einem mächtigen Königshaus an, aber Freiheit hat sie nicht, in einem Land in dem Mädchen nichts sind und nur männliche Nachkommen zählen.
Sultana berichtet vom Leben hinter dem saudischen Vorhang...
von einem Leben in unerermesslichen Reichtum, aber ohne wirkliche Liebe, vom Vater verachtet, sie ist ja nur eine von vielen Töchtern.
Sultana, der Name ist ein Pseudonym, denn ihren wirklichen Namen darf sie nicht nennen, wird 1956 als 10. Tochter geboren, die Familie gehört zur saudischen Königsfamilie.
Sie berichtet davon, dass Mädchen und Frauen keine Rechte haben, sie dürfen nur tiefverschleiert und nie allein das Haus verlassen....
Die meisten werden schon, kaum dass ihre Monatsblutung eingesetzt hat verheiratet - häufig auch mit Männern, die ihre Großväter sein können....
und die können mit ihren Frauen machen was sie wollen - eine Scheidung aus Sciht der Frau ist kaum möglich - hingegen kann sie der Mann schon wegen Nichtigkeiten verstoßen.....
Sulatanas Schwester muss das bitter erfahren...
Sultana hat da etwas mehr Glück.....
Junge Frauen und Mädchen werden wegen geringster moralischer Vergehen aufs härteste bestraft ---- Junge Männer kommen ungeschoren davon......
Das Buch ist bereits Anfang der 90iger Jahre erschienen, also schon recht alt, trotudem glaube ich, dass es nach wie vor doch recht aktuell ist.
Für Frauen und Mädchen hat sich in dem Land seit dem nicht wirklich viel verändert.
Sie sind immer noch von ihren Männern, Söhnen oder Brüdern abhängig und dürfen kein eigenständiges Leben führen.
Das musste ich vor einigen Jahren erfahren.... Stefan Bauer, der ein Jahr in Riad als ParaMedic gearbeitet hat, hat in seinem Buch "Der mit dem Scheich tanzt" davon berichtet.
Sehr interessant fand ich auch den Anhgang, mit Auszügen aus dem Koran, den Begriffserklärungen, das Nachwort und die geschichtliche Chronologie.....
Vom mir gibt es 4 Sterne für dieses Buch.
- Leon de Winter
Geronimo
(32)Aktuelle Rezension von: Fantasia08Ich fand die Ideologie von BinLaden-Tot schon immer fantastisch. Daher hat mich der Inhalt von de Winter's Buch mich sofort in Beschlag genommen.
Zur Sprache kommen diverse Personen:
- Usama bin Laden-Tom (Ex-Soldat)- Jabbar (christlicher, afghanischer) Junge
Ich fand diese Charaktere haben massgeblich zur Spannung des Buches beigetragen. Sie sind so unterschiedlich, haben verschiedenen Ziele welche sie erreichen möchten und haben verschiedenen Hintergründe.
Im Grundsatz dreht es ich in Geronimo um den vorgetäuschten Tod von Bin Laden. Denn die Soldaten, welche UBL töten sollten, entführten ihn und töteten ein Double. Doch sie verlieren im verlauf des Romans die Kontrolle....
Ein gelungener Roman über eine Verschwöhrungstheorie! - Karim El-Gawhary
Frauenpower auf Arabisch
(44)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisKarim El-Gawhary setzt mit seinem Buch „Frauenpower auf Arabisch“ den Frauen in der arabischen Welt ein Denkmal.
Vieles, was uns selbstverständlich ist, ist in den meisten arabischen Ländern den Frauen verboten.
Das betrifft so essentielle Grundrechte wie Schulbildung für Mädchen, freie Wahl des Ehemanns, eigene Berufsausbildung und Ausübung eines Berufes.
Der Autor geht einfühlsam mit seinen Interviewpartnerinnen um. Er bemüht sich um größtmögliche Objektivität.
Einige Gespräche hat er 2009 geführt, andere später. Soweit möglich hat er kurz vor Erscheinen des Buches (2013) Ergänzungen angeführt.
Einige Stellen dieses Buches machen mich sehr betroffen. Besonders die sexuelle Gewalt, die Frauen in arabischen Ländern ausgesetzt sind, macht - auch angesichts der jüngsten Ereignisse in der Silvesternacht 2015/16 in einigen europäischen Städten -, wütend.
Ob es wirklich in absehbarer Zeit gelingen wird, die extremen patriarchischen Zustände in diesen Ländern abzuschaffen? Momentan sieht es leider nicht danach aus.
Doch wollen wir diesen Frauen Respekt zollen und die ermuntern, ihren Kampf gegen die Machthaber weiterzuführen
Der Autor Karim El-Gawhary, Sohn einer Deutschen und eines Ägypters, ist Journalist beim Österreichischen Fernsehen (ORF). Seit 2004 leitet er das Büro des ORF in Kairo.
- Dave Eggers
Ein Hologramm für den König
(38)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMeine Meinung
Für mich war das hier der erste Roman von Dave Eggers, daher kann ich keinen Vergleich zu seinen anderen Werken ziehen. "Ein Hologramm für den König" ist mir beim Stöbern in der Bücherei ins Auge gefallen und, nachdem der Klappentext mein Interesse geweckt hatte, spontan auf die Leseliste gewandert.
Was den Schreibstil des Autors angeht, bin ich ehrlich gesagt zwiegespalten. Einerseits liest sich der Roman schön schnell und flüssig weg, andererseits fand ich die extrem kurzen, schnörkellosen Sätze am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Ich bin nun mal jemand, der anschauliche, detaillierte Beschreibungen liebt und sie braucht, um in eine Geschichte einzutauchen. Nach ein paar Kapiteln hatte ich mich dann aber eingelesen und bin mit dem außergewöhnlichen Stil des Autors doch noch warm geworden. Besonders gut hat mir sein Sinn für schrägen Humor gefallen, wobei das hier eins dieser Bücher ist, bei denen man oft nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll.
Die Situation des Protagonisten ist ohne Zweifel tragisch: Alan ist ein von der Globalisierung abgehängter, in nur wenigen Jahren ist er von einem erfolgreichen Geschäftsmann zu einem Verzweifelten geworden. Der Auftrag in Saudi Arabien ist seine letzte Chance, um seine Schulden zu bezahlen und seiner Tochter ein weiteres Semester an ihrem Wunsch-College zu ermöglichen. Ich fand die ganze Geschichte viel bedrückender und deprimierender als ich gedacht hatte, daran kann auch Eggers Galgenhumor nichts ändern.
Dass sich die Lage extrem negativ und aussichtslos darstellt, ist zweifelsohne auch Alan selbst zu verdanken. Spätestens nach 100 Seiten hatte ich Schwierigkeiten, noch Mitgefühl für einen Protagonisten aufzubringen, der sich dermaßen ausgiebig in Selbstmitleid suhlt. Alan ist tatsächlich in einer prekären Lage, aber irgendwann hatte ich einfach genug davon, mir anzuhören, wer ihm was angetan oder weggenommen hat. Und sich in einem Hotelzimmer zu betrinken war noch nie ein besonders erfolgversprechender Weg, Probleme zu lösen.
Was "Ein Hologramm für den König" trotz wehleidigem Protagonisten zu einem interessanten Leseerlebnis gemacht hat, war vor allem der Schauplatz Saudi-Arabien. Ich fand es wirklich spannend, mehr über das Land und das Leben der Menschen dort zu erfahren. Unglaublich, wie viele Gegensätze diese Gesellschaft in sich vereint und wie sehr sich das, was sich hinter den Kulissen abspielt, von der Fassade unterscheidet. In diesem Teil der Welt ticken die Uhren eben ein bisschen anders, da wartet man schon mal ein paar Wochen, um für den König eine Präsentation halten zu dürfen.
Fazit
"Ein Hologramm für den König" war für mich leider ein eher mittelmäßiges Leseerlebnis, vor allem das ständige Selbstmitleid des Protagonisten hat mich nach einer Weile genervt.
- Leïla B.
Liebe auf Arabisch: Vier Frauen sprechen über Sex, Ehebruch und ihre intimsten Geheimnisse
(6)Noch keine Rezension vorhanden - Peter Scholl-Latour
Die Welt aus den Fugen
(9)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzickSpätestens seit den auf die New Yorker Twin Towers am 11. September 2001 verübten Anschlägen und dem sich daran anschließenden von den USA angeführten internationalen Kampf gegen den Terror verbunden mit einem beispiellosen Generalverdacht gegen alle Muslime und den Islam insgesamt, scheint es, dass die Welt , wie wir sie bisher kannten, völlig aus den Fugen geraten ist. Doch nicht nur das: seit dem Kollaps der Lehman Bank im Jahr 2008 beherrscht eine Finanzkrise vor allem die europäische Politik, deren Krisenmanagement sie über Jahre zu keiner wirklich erkennbaren eigenständigen Außenpolitik mehr finden ließ. Überall auf der Welt scheinen Krisen und unstabile Verhältnisse zu herrschen. In Schwarzafrika, in Lateinamerika, in Arabien und im Nahen Osten – überall drohen unheilvolle Szenarien. Szenarien, die im Zeitalter der Globalisierung nicht auf die jeweilige Region beschränkt bleiben werden, sondern dramatische Folgen für alle haben werden. Schon in seinen letzten Büchern hat sich der mittlerweile 88-jährige Journalist Peter Scholl-Latour nicht nur als ein profunder Kenner und Analyst insbesondere der arabischen Welt erwiesen, sondern auch seine Einschätzungen zu Entwicklungen in anderen Teilen der Welt haben den Lesern seiner Bücher Vorgänge erklärt, die sie in der normalen Presse und erst recht in den TV-Nachrichten so nie finden würden. Auch sein neues Buch leistet dies in bemerkenswerter Weise. Bis auf wenige Ausnahme sind seine chronologisch geordneten Texte unter dem Titel „Notabene“ zwischen 2008 und 2012 als Kolumnen in der Schweizer Illustrierten erschienen. Eingeleitet hat er sein Buch mit einer etwa einhundert Seiten langen sehr informativen Einführung in die gegenwärtigen Situation einer „Welt aus den Fugen“, die er im Sommer 2012 in Ulan Bator geschrieben hat und in der nicht nur deswegen der asiatischen Region besonderen Raum gibt. Am Ende des lesenswerten Buches sind einige Interviews mit Peter Scholl-Latour abgedruckt, aus denen man etliches über seinen Lebenslauf und seine grundsätzliche politische Einstellung erfahren kann. Seine lange Erfahrung hat ihn gelehrt, skeptisch zu sein. So sagt er am Ende auf die Frage, ob er glaube, dass die Menschheit jemals von der Politik der Kriege wegkomme: „So wie es im Moment aussieht, leider nicht. Die deutsche Sicht der Dinge ist dadurch getrübt, dass das Land im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der Welt sechzig Jahre Frieden hinter sich hat. Deshalb meint man hier, dass Frieden der normale Zustand der Menschheit sei. Aber ich glaube, dass der normale Zustand leider die kriegerische Auseinandersetzung ist.“ Ob das wirklich so bleiben muss? - Abdalrachman Munif
Salzstädte
(30)Aktuelle Rezension von: JariSalzstädte sind Orte, an denen man nicht dauerhaft leben kann und in diesem Sinne erzählt Abdalrachman Munif vom Einfall der Amerikaner in ein bis dato ruhiges Dorf. Der Grund dafür: Öl. Mit dem Versprechen, dass alle Bewohner reich werden würden, werden die Familien entwurzelt, umgesiedelt und die Männer als Arbeitskräfte in Lager gebracht.
Dieses Buch ist der erste Band einer fünfteiligen Saga der arabischen Geschichte und zeigt kritisch auf, was die Ölförderung für Opfer brauchte. Dieser unverstellte Blick auf Geschehenes sorgte dafür, dass dem Autor seine saudi-arabische Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Munif ist unangenehm, denn er weiss auch, wovon er berichtet, arbeitete er selbst doch ebenfalls in der Ölindustrie.
Trotz der Wichtigkeit dieses Werkes hatte ich meine liebe Mühe damit. Nicht, dass es zäh gewesen wäre, eher im Gegenteil. Das Buch war mir persönlich leider zu aussenstehend. Wir begegnen vielen Figuren, jedoch erobert sich keiner wirklich den Platz als Hauptfigur. Somit fehlte mir ein roter Strang, der mich in diese harte Realität hineingezogen hätte.
Dennoch bleiben mir die Schilderungen im Kopf. Wie sich das Leben dieser einfachen Leute von heute auf morgen ändert und keiner fragt sie nach ihrer Meinung. Die Amerikaner sind ihnen fremd, ihr Verhalten ergibt keinen Sinn. Versprechungen werden gemacht, aber nicht gehalten.
Auch wenn es vielleicht eher unwahrscheinlich ist, dass ich die anderen vier Teile ebenfalls lesen werde, so war es dennoch eine aufschlussreiche Lektüre. Es bietet einen tiefen Einblick in die arabische Seele und hilft dabei, Zusammenhänge zu sehen, die bis ins 21. Jahrhundert hineinreichen.
Mein einziger grosser Kritikpunkt ist, dass die weibliche Perspektive fast gänzlich fehlt. Frauen kommen anfangs gegen Ende am Rande kurz vor, ansonsten sind alle handelnden Charaktere männlich. Dies kann man damit erklären, wie die Familienstrukturen aufgebaut sind und dass vor allem Männer in der Ölförderung arbeiten. Aber trotzdem sind diese Männer doch irgendjemandes Söhne, Brüder, Ehemänner…
Ja, es hätte mich auch sehr interessiert, wie die Frauen mit dieser Katastrophe umgegangen sind bzw. sich mit diesem neuen Leben abgefunden haben. Denn schliesslich wurden nicht nur die Männer entwurzelt, sondern auch die Frauen des Volkes. - Richard A. Clarke
Breakpoint
(8)Aktuelle Rezension von: AmerdaleMeine Rezension: https://amerdale.wordpress.com/2015/06/24/gelesen-richard-a-clarke-breakpoint/ - Raif Badawi
1000 Peitschenhiebe
(13)Aktuelle Rezension von: vivreavecdeslivresDas wird keine gewöhnliche Buchbesprechung, denn '1000 Peitschenhiebe' ist auch kein gewöhnliches Buch. Denn in diesem Buch sind die Worte, die Raif Badawi so gekonnt aneinandergereiht hat und damit sein Land sorgfältig seziert hat und auf den Grund gekommen ist, um dafür 1000 Peitschenhiebe zu bekommen. Und 10 Jahre Haftstrafe. Und eine Geldbusse. Noch dazu wurde er von seiner Familie getrennt, seine Frau Enrah und ihre beiden drei Kinder unterstützen Raid Badawi so gut es geht von Kanada aus.
Ihr habt bestimmt alle schon von ihm gehört, und sogar in unserer vergleichsweise kleinen Stadt Zürich gab es eine ziemlich beindruckend lange Zeit über alle drei Wochen eine Mahnwache an zentraler Lage, um auf das Leiden Badawis aufmerksam zu machen, um den Passanten zu zeigen, welches Schrecken abseits unserer so sicheren europäischen Grenzen liegt. Das ist den meisten natürlich bewusst, genauso wie die Brutalität, mit dem Saudi-Arabien regiert wird. Und doch lernte ich in diesem Buch viel Neues, viel Atemberaubendes über dieses Land. Tatsächlich hat mir einiges den Atem verschlagen - beispielsweise schildert er die erste Buchmesse, an welche Frauen sowie Männer, sogar gleichzeitig, zugelassen wurden. In der Gegenwart. Das ist einfach unglaublich.
Ebenso unglaublich ist, dass Raif Badawi eingesperrt wird. Was er tut ist mutig und für das Land bestimmt linksextrem, nehmen wir seine Texte hier eher für gewöhnlich auf, wenn man sie mit provokanten Texten hierzulande vergleicht. Aber für sein Land ist er eine Ausnahme, sprengt er Grenzen und hat deswegen auch eine Bestrafung 'verdient', wie Saudi-Arabien anordnete. Mich schockierte wirklich, dass seine Stellungsnahmen in den Texten gar nicht so radikal waren, wie ich sie mir vorgestellt habe. Und das relativierte nochmals ganz stark meine Vorstellung von Saudi-Arabien, neben allem, was ich nun über das Land weiss.
"Diese Streitschrift versammelt die zentralen, verbotenen Texte Badawis. Sie zeigen die Spannungen zwischen einer traditionellen Auslegung des Islam und dem Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben in der Gegenwart. Badawi fordert Liberalismus, Toleranz, Pluralität, Meinungsfreiheit und Menschenrechte - weil sonst die arabisch-islamische Welt verloren ist." steht hinten auf dem Buch geschrieben. Das beschreibt zwar Badawis Texte und Meinungen ganz gut, dennoch fühlte sich nicht alles beim Lesen gut an - immer wieder war ich verwirrt oder stimmte ganz einfach nicht zu, was zum Beispiel schon im Vorwort von Constatin Schreiber für Aussagen getätigt wurden. Denn wenn Raif Badawi gelobt wird, werden im gleichen Atemzug andere Denker wie ihn kritisiert, weil sie sich 'auf und davon' gemacht haben, weil sie nicht vor Ort für ihre Freiheit gekämpft haben, sondern das Land verlassen haben. Und ja, damit vielleicht egoistisch sind. Aber kann man es ihnen wirklich vorwerfen, wenn man selbst noch nie in einem Land wie Saudi-Arabien, oder nein, einfach in Saudi-Arabien selbst gelebt hat? Natürlich zeugt das von Badawis Mut und Andersartigkeit, allerdings habe ich eben auch Mühe mit solchen Äusserungen.
Das Buch oder die Texte darin sind in vier Kapitel eingeteilt, I: Terror, Krieg und Frieden - Islam, Scharia und PolitikII: Leben und leben lassen - Liberalismus und GesellschaftIII: 1001 Rotlichnacht - Zum Verhältnis von Männern und FrauenVI: Kultur des Todes - Nahost-Politik und Arabischer Frühling
Im ersten Kapitel bekommen wir so bisschen mit, wie das Leben dort funktioniert, wie eng Politik und Religion miteinander verwoben, verworren sind und wie besonders die einfachen Menschen so mir nichts, dir nichts täglich von den Medien in ein völlig verschobenes Weltbild gesetzt werden und stark beeinflusst werden von all den Lügen, die sie wissentlich von sich geben. Er begegnet dem mal mit Sarkasmus, mal mit offener Schockiertheit - aber schockiert sind wir Unwissenden allemal mehr.
Das zweite Kapitel, welche sich vor allem mit Liberalismus beschäftigt, muss man wieder distanzierter betrachten. Es geht einerseits gar nicht um den hier oft wirtschaftlich konotierten Liberalismus, sondern wirklich um die politische Haltung - beides kann ich so nicht immer unterschreiben und sehe sie hier auch als 'mittiges Ding' an, für Saudi-Arabien wäre aber etwas nahe dem Liberalismus unglaublich fortschrittlich, und das begründet er auch gut.
Das Verhältnis zwischen Frauen und Männern, welches hier angespochen wird, ist immer sehr spezifisch. Er erklärt uns gut einige unglaublich patriarchalische Grundzüge Saudi-Arabiens und zum Beispiel unvorstellbare Eheschliessungen, die so aber sogar gesetzlich verankert sind. Es ist wirklich unglaublich, wie rückschrittlich dieser Staat ist, so oft dürfen Frauen dort nicht arbeiten.
Kapitel Vier und Abschluss des Buches plädiert eigentlich gegen seinen Titel für eine Kultur des Lebens und wünscht sich eine schönere, buntere, frühlingshaftere Zukunft für Saudi-Arabien.
Ich möchte euch das Buch wirklich ans Herzen legen - bei den Ullstein Streitschriften erschienen, ist das Buch allerdings ein Non-Profit Projekt, was bedeutet, das der Erlös oder Umsatz komplett dem Autor zugute kommt, was ich sehr unterstützenswert finde. Denn was hier geschieht, ist etwas ganz anderes, was dort geschieht. Wir können, teilweise leider, teilweise zum Glück, unsere Aufklärung nicht auf das Land dort übertragen, wir müssen sogar einem so schrecklich rückschrittlichen Land wie Saudi-Arabien die Zeit geben, um sich umzustrukturieren, sich umzuwandeln und Intellektuelle wie Raid Badawi zu gebären. Andererseits wäre die Aufklärung nämlich nicht echt und könnte in Sekundeschnelle wie ein Luftschloss zerplatzen. Das Einizige, was wir tatsächlich tun können und tun müssen, so überzeugt hinterlässt mich dieses Buch, ist, die Tatsache zu akzeptieren und Rebellen vor Ort zu unterstützen, indem wir sie lesen, indem wir sie zu verstehen versuchen, in dem wir den Kampf dort verfolgen und sein Bestes wünschen.
http://wonderful-ne-books.blogspot.ch/2017/03/1000-peitschenhiebe-weil-ich-sage-was.html - Denise Zintgraff
Die Frau aus Tausendundeiner Nacht
(24)Aktuelle Rezension von: roxfourIch bin über meine Tochter auf dieses Buch gekommen, weil mich die Thematik einer Schweizerin, die in einen Harem der Königsfamilie Saudi-Arabiens geht, angesprochen hat.
Alles in allem war es durchaus interessant zu lesen, nach der Hälfte des Buches hat sich einiges, wie beispielsweise die Schilderung des Prunks, leider wiederholt. Ich habe hatte auch teilweise den Eindruck, Einblick in diese Gesellschaft zu bekommen, allerdings leider nur oberflächlich. Das mag durchaus auch dem damaligen Leben der Autorin geschildert, trotzdem hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
- Raja Abd Allah Sani
Girls of Riyadh
(9)Aktuelle Rezension von: LuilineHeute gibt es eine Rezension zu dem englischen Roman "Girls of Riyadh" von Rajaa Alsanea.
Das Buch wurde 2005 in Saudi-Arabien veröffentlicht und aufgrund des Inhalts verboten, war aber auf dem Schwarzmarkt weiterhin erhältlich. Die Autorin lebt und studiert in den USA und 2007 wurde das Buch dann auch ins Englische übersetzt.
Kurzinformationen: Verlag: Penguin (Fig Tree) / Erscheinungsjahr: 2007 / Übersetzung: Marilyn Booth und Rajaa A. / Seitenzahl: 300 / Deutscher Titel: "Die Girls von Riad" (Pendo) / ISBN: 978-1-905-49021-9 / Preis: 11,99 Pfund (Paperback)
Inhalt: Every week after Friday prayers, an E-Mail circulates among a group of subscribers to a vast online network. Over the curse of a year, the realities of four University students from Riyadh's élite classes, Gamrah, Michelle, Sadeem and Lamees, are revealed. Living in a society with strict cultural traditions while Sex and the City, dating and sneaking around behind their parents' backs consume their lives, These four young girls face numerous social, romantic, professional and sexual tribulations. Never-ending cultural conflicts underscore the difficulties of being an educated twenty-first-century female growing up in a society firmly rooted in an ancient way of life.
Rajaa Alsanea erzählt davon, worüber geschwiegen werden muss: Von vier jungen Frauen, die leben und lieben wollen und es nicht dürfen, weil die Tradition für Frauen kein Glück vorsieht. Doch Sadim, Kamra, Michelle und Lamis versuchen es trotzdem, eine jede auf ihre Art – und das Ergebnis ist ein tragikomischer Roman, der aufrüttelt, berührt und verzaubert.
Meine Meinung: Das Buch ist so aufgemacht, dass eine unbekannte Person eine E-Mail-Kolumne schreibt und diese an ihre Abonnenten schickt. Sie erzählt dabei Episoden aus dem Leben von vier jungen Frauen aus Riad, die zur Oberschicht gehören. Am Anfang jeder E-Mail geht die Autorin der Kolumne auf Lesernachrichten oder ähnliches ein.
Die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten und es wird immer aus dem Leben eines anderen Mädchen erzählt. Dabei weiß man nicht, ob die Autorin der Kolumne die vier Mädchen kennt, oder ob es sich nur um Fiktion handelt. Die Emails werden 2004/2005 geschrieben, erzählen aber aus dem Leben der Mädchen Ende der 90er, Anfang der 2000er-Jahre.
Vom Erzählstil erinnert mich das Buch schon an Sex and the City oder Gossip Girl, trotzdem kann man das Buch mit den beiden Serien nicht vergleichen! Meiner Meinung nach handelt es sich um Chick-Lit für arabische Frauen. Ursprünglich wurde das Buch ja auch nur auf arabisch veröffentlicht und es war nicht dafür ausgelegt auch in andere Sprachen übersetzt zu werden.
Das Hauptthema in dem Buch ist Liebe und wie jede der vier Mädchen/Frauen damit umgeht und was sie in Bezug auf Männer erleben.
Während der gesamten Geschichte konnte ich leider keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen, was wahrscheinlich daran liegt, dass sehr sprunghaft erzählt wird. Es gibt häufig Zeitsprünge und durch die Perspektivwechsel bin ich manchmal durcheinander gekommen.
Leider bleibt die Autorin sehr flach in ihrer Erzählung, man erfährt zwar ein paar interessante Details aus dem Leben als Frau in Saudi-Arabien, doch man muss auch bedenken, dass die vier Mädchen aus der reichen Oberschicht stammen und auch viel Zeit im Ausland verbringen (USA, England, Dubai).
Sie sind geprägt von westlichen Werten und versuchen diese teilweise in ihrem Land auszuleben.
Auf der anderen Seite müssen sie aber auch hinnehmen, dass in ihrem Land die Männer dominieren.
Zwar sagt die Autorin Alsanea im Vorwort, dass ihr Buch keine Kritik an der konservativen islamischen Gesellschaft in Saudi-Arabien sein soll, aber etwas mehr Biss hätte ich mir doch gewünscht.
Oft habe ich die Geschichte auch als langweilig empfunden und die ein oder andere Passage nur noch überflogen. Es fehlten oft Erklärungen oder Erläuterungen, da vieles für westliche Leser nicht so verständlich ist. Mich hat es nachher nicht mehr interessiert, was mit den vier Mädchen passiert.
Auch der Schreibstil hat mir nicht gefallen, was aber auch der Übersetzung geschuldet sein kann!
Fazit:
Auf der einen Seite erhält man zwar einen Einblick in das Leben der Frauen in Saudi-Arabien, man merkt aber, dass es sich doch "nur" um Unterhaltungsliteratur handelt, die bei diesem Thema nicht in die Tiefe geht. Die Aufmachung des Buches finde ich interessant, diese kann aber auch nichts herausreißen.Daher gibt es von mir 2 Sterne!
- Terry Hayes
Faceless
(19)Aktuelle Rezension von: Bonbosai
Für den, der gerne Agententhriller liest, ist das Buch ein MUSS.
Mit seinen rund 800 Seiten, die auch noch recht klein beschrieben sind, bietet das Buch eine Menge Lesestoff.
Der fantastische Schreibstil ist eingängig und fesselnd. Aufgrund der meisterhaft formulierten Sätze ist das Buch ein absoluter Lesegenuss.
Kurze Kapitel, erhöhen außerdem noch den Spannungsbogen.
Das Buch ist in der ersten Person Singular (aus Pilgrims Sicht) geschrieben worden.
Mit dem Mord auf den ersten Seiten steigt man sofort in eine Geschichte ein, die ist aber zunächst zweitrangig, so dass man sich fragt, wie passt diese zum Rest der Handlung.
Im Buch gibt es drei Fälle, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben.
In einem schäbigen Hotel in New York wird die entstellte Leiche einer Frau gefunden. Das Hotelzimmer ist klinisch rein, keine Spuren werden gefunden. Die tote Frau ist nicht zu identifizieren. Zum einen lag sie in einem Säurebad, zum anderen wurden ihr die Fingerkuppen und Zähne entfernt.
Pilgrim macht sich auf die Suche nach dem Mörder und entdeckt dabei eine Verschwörung, die um vieles größer ist, als er es zunächst dachte.
Der Leser bekommt immer mehr Informationen, die man teilweise gar nicht sortieren kann, obschon man immer sehr klar den Überblick behält
Verschiedene Handlungsorte bringen zusätzlich Farbe in Geschichte und sorgen für Abwechslung.
Richtig fesselnd empfand ich den zweiten Teil, in welcher die Lebensgeschichte des Sarazenen beschrieben wird. Einfach grandios aufgebaut.
Auch ist nichts extrem überzogen oder unrealistisch. Es könnte durchaus so ablaufen.
Das Ende war so spannend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Hoffentlich gibt es bald einen Nachfolgeband.
Fazit:
Ein rasanter und grandioser Thriller, packend und atemberaubend, ein mitreißendes Buch.
- Zoe Ferraris
Totenverse
(13)Aktuelle Rezension von: Finnja2. Teil der Katya Hijazi & Nayir ash-Sharqi-Reihe
430 Seiten aufgeteilt in 52 Kapitel und einem kleinen Interview mit der Autorin
Originaltitel: City of Veils (2011)
Autorin:
Zoë Ferraris hat ein Jahr lang in einer strenggläubigen muslimischen Gemeinde in Dschidda, Saudi-Arabien, gelebt, bevor sie ihr Romandebüt "Die letzte Sure" schrieb.
Für ihren Krimi wurde sie mit dem Mystery Fiction Award ausgezeichnet.
Inhaltsangabe Buchrücken:
Am Strand von Dschidda wird die grausam verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Gesicht und Hände sind derart entstellt, als hätte man sie mit heißem Öl übergossen.
Die Polizei hält sie für eine verstoßene Hausangestellte, doch die junge Pathologin Katya enthüllt die wahre Identität der Toten:
Es handelt sich um Leila Nawar, eine Filmemacherin, die höchst kontroverse Projekte verfolgte.
Wurden die ihr zum Verhängnis? Aber dann ist da auch noch Leilas Bruder, Besitzer eines Dessousgeschäfts, mit dem Leila offenbar ein erbitterter Streit verband...
Eigene Meinung:
Wie schon Zoë Ferraris erster Roman "Die letzte Sure", spielt auch "Totenverse" in Saudi-Arabien, genauer in Dschidda, und man trifft die schon bekannten Charaktere Nayir und Katya wieder.
Diesmal geht es um den Fund einer grausam verstümmelten jungen Frau, die tot am Strand gefunden wird. Wer war sie und wer hatte so einen Hass auf sie um sie vor ihrem Tod so zu quälen?
Katya gelingt es tatsächlich sie zu identifizieren und ermittelt mit Nayir gemeinsam auf eigene Faust.
Dabei treffen sie auch auf die junge Amerikanerin Miriam, die in Dschidda lebt und deren Mann Eric plötzlich verschwunden ist.
Die Autorin hat sich mit ihrer zweiten Geschichte weiterentwickelt und die Story ist ausgefeilter, aber gleichzeitig auch dichter und spannender geworden.
Es kommen neue Charaktere hinzu, allen voran Inspektor Osama Ibrahim, ein eher westlich orientierter Muslim der eng mit Katya zusammenarbeitet und der eine Art Gegenstück zu Nayir darstellt.
Die sich anbahnende Beziehung zwischen Katya und Nayir hat weiterhin Höhen und Tiefen und Nayir versucht immer noch einen Platz zwischen Religion, Tradition und Fortschritt für sich zu finden.
Katya dagegen blüht in ihrem neuen Job regelrecht auf und wirkt selbstbewusster. Sie weiß genau was sie will.
Fazit:
Wer "Die letzte Sure" mochte, wird auch mit "Totenverse" gut unterhalten werden.
Mir selbst hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den dritten Roman der Autoren "Wüstenblut" der im April 2014 erschienen ist. - Tom Doyle
Träume und Visionen
(8)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIch habe dieses Buch mit großem Interesse und Spannung gelesen. Es ist gut geschrieben und nicht nur mit Erfahrungsberichten der Muslime, sondern auch mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Ländern und Situationen gefüllt. Ich kann es wirklich empfehlen. Nur gegen Ende habe ich ein paar Seiten übersprungen, da sie mir zu langatmig waren. - Richard A. Clarke
The Scorpion's Gate
(10)Aktuelle Rezension von: LiisaRichard A. Clarke war mehr als drei Jahrzehnte lang im Weißen Haus, im State Department und im Pentagon als Anti-Terror-Berater für vier US-Präsidenten tätig. In den Stunden nach den Terroranschlägen des 11. September leitete Clarke den Krisenstab des Weißen Hauses. Im März 2003 schied er auf eigenen Wunsch aus der Bush-Regierung aus und veröffentlichte 2004 den Aufsehen erregenden Bestseller »Against All Enemies«. 2005 veröffentlichte er dann seinen Spionage-Thriller »The Scorpion's Gate«. Mit seinem eigenen beruflichen Hintergrund der auch Geheimdiensterfahrungen einschließt weiß er nur zu gut, worüber er schreibt. Der Roman setzt im Jahr 2011 ein. In Saudi Arabien sind die seit Jahrzehnten herrschenden Sauds durch eine Rebellion vom Thron und außer Landes vertrieben worden, hoffen aber noch mit Hilfe der Amerikaner wieder auf ihren Thron zurückkommen zu können. Saudi Arabien ist umbenannt in Islamijah und es ist noch nicht endgültig geklärt, wer im Land nun das Sagen hat. Die USA wiederum fürchten um ihren Zugang zu den Ölquellen und auch China braucht inzwischen aufgrund seiner Entwicklung dringend Öl. Und dann ist da noch der Iran, der seine ganz eigenen Pläne verfolgt. Die Ereignisse folgen immer schneller hintereinander und das Pulverfaß Naher Osten steht einmal mehr vor einer gewaltigen (wohlmöglich atomaren) Explosion. In diesen Stunden sind es vier Menschen die versuchen das Schlimmste zu vermeiden und den Lauf der Dinge aufzuhalten - soweit zur Geschichte. Literarisch kann man Clarkes Buch ganz sicher nicht als großen Wurf bezeichnen, die Figuren bleiben alle eher oberflächlich gezeichnet, Spannung kam für mich nie wirklich auf. Das einzige was ich daran halbwegs »interessant« fand, ist der Entwurf eines Szenarios, wie es in der Region politisch gesehen weitergehen »könnte«. Dabei ist die Szenerie, die Clarke entwirft durchaus denkbar und möglich. Ich fürchte nur, dass es dann wohl - wie so oft in der Menschheitsgeschichte und in dieser Region der Welt - nicht zu einem halbwegs guten Ende kommen wird, wie der Roman es bietet. Klar wird aus dem Roman nur eines: Das Thema Naher Osten wird für die USA - und nicht nur sie - noch lange ein hochexplosives bleiben und gerade die Entscheidung des gegenwärtigen Präsidenten haben dafür gesorgt, dass sie dabei zukünftig eher ein schlechtes Blatt auf der Hand haben. Gerade ist Richard A. Clarkes neuer Roman »Breakpoint« erschienen, in dem er sich wieder mit dem Thema Terrorismus befaßt. - Uwe Wilhelm
Die sieben Gründe zu töten
(28)Aktuelle Rezension von: abuelitaDass es sich hierbei um das Finale einer Trilogie um eine Staatsanwältin dreht, wusste ich leider vorher nicht. Ich hätte das Buch auch beinahe abgebrochen, weil es für mich einfach zu „stark“ war, zu grauenhaft, zu brutal. Und trotzdem fesselte mich die Geschichte so, dass ich einfach weiterlesen musste.
Ob es in Saudi-Arabien wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Der Autor hat sicher gut recherchiert und schreibt dazu: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Saudi-Arabien eine menschenverachtende Diktatur und in der Unterdrückung der Frau ohne jedes Beispiel ist." Er selber „kennt“ das Land gewissermaßen nur von außen, aber zwei von ihm genannte Personen haben das Leben, die Diktatur dort am eigenen Leib erfahren und ihm berichten können. Da lässt einen vieles eher fassungslos zurück….
Das Buch ist in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt und auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände konnte ich der Handlung mehr oder weniger mühelos folgen. Diese ist wirklich sehr spannend, einprägsam, schockierend, aber auch bewegend.
Trotzdem werde ich vermutlich die vorherigen Bücher nicht lesen; ich vermute, dass auch diese für mich Sensibelchen zu erbarmungslos genau skizziert sind.
- Gudrun Harrer
Nahöstlicher Irrgarten
(10)Aktuelle Rezension von: elane_eodain>> Manchmal fühle ich mich wie der Feldherr alter Zeiten auf einem Hügel, der versucht, die Schlacht zu überblicken, und darauf wartet, dass sich die Gefechtsnebel lichten, damit er etwas besser sehen kann. Das tut er nur bedingt, vor allem kennt er nicht alle Details, die sich am Boden abspielen, aber er hat doch einen Überblick und kennt die Vorgeschichte. Leider ist die Schlacht-Metapher angesichts des Zustands "meiner" Region gar nicht so abwegig. <<
(aus dem Vorwort von "Nahöstlicher Irrgarten" von G. Harrer)
Gudrun Harrer ist Fachfrau, wenn es um das Thema "Naher Osten" geht, sie war EU-Sondergesandte im Irak und Geschäftsträgerin der Österreichischen Botschaft Bagdad. Diesen Sachverstand beweist sie in ihrem Buch nachdrücklich.
Unsere Medien, die täglichen Nachrichten berichten ständig über Ereignisse in Ländern des "Nahen Ostens", Konflikte zwischen Israelis und Palästinensern, das iranische Atomprogramm, Anschläge von Jihadisten, vom arabische Frühling, dem Islamischen Staat und noch einiges mehr. Gudrun Harrer greift diese Themen auf, stellt Zusammenhänge her, erörtert historische Hintergründe und versucht so ein wenig Ordnung in den "Irrgarten" zu bringen.
In 20 Kapiteln, jeweils einige Seiten lang werden die Themen mit vielen Informationen dargestellt. Dabei nehmen die Kapitel immer wieder Bezug zueinander und der Kapitelname offenbart nicht immer genau, um was es darin geht. So ist es schwierig das Buch nach Interesse zu lesen und zwischen den Kapiteln hin und her zu springen. Das finde ich schade und ist mein größter Kritikpunkt.
Viele, viele Informationen strömen während der Lektüre auf den Leser ein, was anspruchsvoll zu erfassen ist. Hin und wieder lockert die Autorin diese Passagen mit persönlichen Erfahrungen auf.
Insbesondere die Informationen über den IS haben mich aus aktuellem Anlass sehr interessiert, sowie auch die historischen Hintergründe zu den verfeindeten Sunniten und Schiiten, und weiteren islamischen Strömungen wie beispielsweise den Alewiten. Zu kurz kamen mir Themen rund um Israel, wobei ich durchaus Interessantes über die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten erfahren habe. Aber der ständige Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, zwischen Juden und Muslimen, wird nicht weiter angesprochen, prägt aber das Zusammenleben auf der ganzen Welt.
FAZIT: Im Vorwort schreibt G. Harrer noch: "Es war immer mein Ehrgeiz, komplizierte Sachverhalte so zu erzählen, dass ein interessierter Leser und eine interessierte Leserin folgen können. Ein bisschen Durchhaltevermögen brauchen sie allerdings schon."
Damit bringt die Autorin es ziemlich gut auf den Punkt, und das sollte jedem bewusst sein, wenn er nach dem Buch greift. - Ayaan Hirsi Ali
Mein Leben, meine Freiheit
(26)Aktuelle Rezension von: NelebooksCover: Wer sich für Biographien interessiert, den wird dieses Cover auf alle Fälle ansprechen, denn das Cover verspricht genau das. Ich finde es somit passend und es ist abgestimmt und ansprechend gestaltet.
Inhalt: "Nach ihrem Bestseller »Ich klage an« erzählt Ayaan Hirsi Ali ihre persönliche Geschichte: Sie schreibt von ihrer Kindheit und Jugend in Somalia, Saudi-Arabien, Äthiopien und Kenia und ihrer Flucht vor der Zwangsheirat nach Europa. Sie berichtet von ihrer politischen Karriere in den Niederlanden, ihrer Abkehr vom Islam und ihrer Übersiedelung in die USA. Der Weg einer jungen Frau zur weltweit geachteten Freiheitskämpferin – und die Antwort darauf, warum sie immer weitermacht, trotz aller Gefahren."
Schreibstil: Der Schreibstil ist gut, so dass ich flüssig und zügig lesen konnte. Auch wurde alles so beschrieben, dass ich es mir sehr gut vorstellen konnte.
Meinung: Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen. Ich hatte das Buch sehr schnell durchgelesen, da ich es so interessant fand. Es ist traurig und sehr bewegend und ich habe die Protagonistin hier gespannt begleitet. Sie ist eine starke Frau und da ich mit ihr sympathisiere habe ich mich auch in sie hineinversetzt. Einfach eine bewegende, kurzweilige und spannende Geschichte, die ich weiterempfehlen kann.
- Florencia Bonelli
Was deine Augen sagen
(18)Aktuelle Rezension von: ZwergPinguin"Ein Roman über eine Liebe wie ein Sandsturm: packend, gewaltig, mitreißend" - so steht es in der Inhaltsangabe und erzeugt eine ordentliche Erwartungshaltung, die bei mir überhaupt nicht erfüllt wurde.
Schon die Eingangsgeschichte, die Liaison mit Aldo kam für mich nicht richtig rüber - zu kurz, zu oberflächlich und ohne mich groß zu berühren. Gefühle konnten da nicht groß entstehen und noch bevor es groß los ging, war dieser Teil der Geschichte auch schon wieder zu Ende.
Ich hatte gehofft, dass die Autorin vielleicht schnell zum eigentlichen Geschehen kommen wollte, um es dann dort umso leidenschaftlicher zugehen zu lassen, aber diese Erwartung erfüllte sich gar nicht.
Prinz Kamal ist ein einseitiger Held, ohne Fehl und Tadel und dazu stinkend reich - geradezu langweilig. Und auch die Heldin Francesca bleibt blass... man liest und liest und eigentlich passiert nichts Wesentliches, nichts Spannendes oder gar Mitreißendes. Die Geschichte plätschert so vor sich ..... ohne große Leidenschaft, ohne Feuer und so bleibt auch die Romantik schnell auf der Strecke.