Bücher mit dem Tag "saul bellow"
16 Bücher
- Saul Bellow
Herzog
(24)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDas Buch dreht sich um einen Neurotiker namens Moses Elkanah Herzog, Professor für Philosophie und Geschichte und seine Depressionen, seine Kindheitserinnerungen, seine beiden unglücklich verlaufenen Ehen, seine Affären und ganz allgemein seine Sicht auf die Welt. Herzog schreibt Briefe in diesem Roman, die er nie abschickt. In aller Regel sind das Brieffragmente, die Gedanken enthalten, Versuche, Vergangenes und Durchlittenes zu verarbeiten, aber auch Gedanken um Politisches, Philosophisches, Geschichtliches. Diese Briefe sind gerichtet an seine Ex-Frauen, Freunde, seine juristischen, medizinischen oder psychologischen Beistände, an Personen des öffentlichen Lebens, gleich ob diese noch leben oder schon lange tot sind. An Eisenhower beispielsweise, an Nietzsche oder an Teilhard de Chardin.
Bellows Roman ist faktisch ein Buch ohne Handlung, in dem der Leser ausschließlich den verschlungenen Gedankengängen des Protagonisten folgt. Dennoch ist man nie gelangweilt.
- Saul Bellow
Die Abenteuer des Augie March
(7)Aktuelle Rezension von: beateIch habs versucht, zum einen, weil Saul Bellow einer der Lieblingsautoren von Barack Obama ist, zum andern, weil Dennis Scheck es in seiner Sendung "Druckfrisch" empfohlen hatte, also ich habs versucht, diesen dicken Schmöker zu lesen, erst auf Englisch, war zu schwierig für mich, dann auf Deutsch, war zu langatmig für mich!! Hab nach 90 bzw. 224 Seiten aufgegeben, denn das Leben ist zu kurz, um sich durch zähe Bücher zu quälen! - Ketil Bjoernstad
Die Unsterblichen
(10)Aktuelle Rezension von: BellastellaIn dem Roman geht es um einen 58-jährigen norwegischen Arzt und seine Familie.
Die Kinder, obwohl über 20, werden nicht selbständig. Die sehr alten Eltern werden immer kränklicher und benötigen immer mehr Hilfe. Und um die Ehefrau muss er sich auch sorgen, sie ist auch nicht mehr die Jüngste....
In einer ähnlichen Situation sind sehr viele unserer Generation, denke ich. Ich persönlich auch. Man steckt in einer Tretmühle, wird von allen Seiten gebraucht, gefordert. Es ist schön, für andere wichtig zu sein, aber auch sehr anstrengend. Die eigenen Interessen, sogar die eigene Gesundheit kommen zu kurz. Und das ist sogar so bei einem privilegierten Herrn wie dem Roman“helden“, ein angesehener Arzt, der gutsituiert und glücklich verheiratet in einem noblen Vorort von Oslo lebt. Wegen all dieser seiner Eigenschaften und Privilegien dachte ich zuerst, was geht mich dieses Buch an. Aber dann hat es mich doch angesprochen, weil ich mich, obwohl finanziell und privat nicht so gut gestellt, sehr gut mit ihm identifizieren konnte. Björnstadt erzählt auf ruhige, sachliche Art nur vom Alltag des Arztes, einer Geburtstagsfeier und einer Familienreise, also nichts Spannendes, null action, und doch fesselt der Roman, denn das Leben, das ist ja meistens eben der Alltag.
- Saul Bellow
Humboldts Vermächtnis
(5)Aktuelle Rezension von: WolkenatlasSaul Bellows Vermächtnis Saul Bellows (neu übersetzter) Roman „Humboldts Vermächtnis“ ist ein großartiger Roman. Ein Roman, dessen Protagonist Charles Citrine den Leser an seiner Geschichte, seiner Freundschaft und darauf folgender Hassliebe mit dem Autor Von Humboldt Fleisher teilhaben lässt. Zuerst Freunde, dann bittere Feinde. Charles Citrine erzählt auch von seinen Frauen, seinen Erfolgen und Misserfolgen. Einerseits geht es in diesem Buch um die Geschichte zwischen Humboldt und Citrine, die eine dann doch eher überraschende Wendung nimmt. Andererseits geht es in diesem Buch um die Frage nach der Vergänglichkeit und der Wichtigkeit des Ruhms. „Humboldts Vermächtnis“ ist eine Komödie, oder wie Saul Bellow einst in einem Interview zu diesem Buch meinte, ein „schwachsinniges Inferno“. Neben Charles Citrine und Humboldt Fleisher gibt es noch eine kuriose Gruppe von Protagonisten; da gibt es den aufbrausenden und mafiosen Bösewicht, die schmierigen Rechtsanwälte, eine geldgierige Exfrau, die in einem Flugzeugabsturz gestorbene Exfreundin Demmie Vonghel, dämliche Polizisten, kuriose Gestalten in der Sauna, Inhaber von Bestattungsfirmen, die absolute Kontrahenten um die Gunst der schönen, erotischen, wenn auch etwas vulgären Renata sind und einen Freund aus Los Angeles, der zwar kein Geld hat, das Geld von Charles Citrine jedoch gut in ein literarisches Großprojekt steckt. Charles Citrine, möglicherweise mehr Alter Ego als man vermeint, ist ein Künstler, der von geschäftlichen Dingen keine Ahnung hat, der Berater um sich hat, die scheinbar keinen blassen Schimmer haben. Ein Künstler, der immer noch von einem Erfolg in jungen Jahren zehrt. Als Charles Citrine nach Humboldts Tod von einem Vermächtnis erfährt, beginnt für Citrine die größte Reise seines Lebens, eine Reise in sein Innerstes. Mehr möchte ich zum Plot eigentlich nicht verraten. „Humboldts Vermächtnis“ ist ein wirklich großartiger Roman, in bester jüdischer Erzähltradition stehend, bissig, witzig, herrlich komisch (man beobachte die Namensgebung, speziell der italienischen Namen), voll von subtiler Erotik (man lese die Beschreibung von Renatas Busen, nur wenige Worte, aber welche), weise und in erster Linie, eine überzeugend erzählte Geschichte. Saul Bellow war Vorbild und Vaterfigur einer ganzen Reihe von amerikanisch-jüdischen Schriftstellern, man merkt seinen Einfluss bei Philip Roth, Jonathan Safran Foer und vielen anderen. So deutlich, wie in „Humboldts Vermächtnis“, habe ich aber die literarische Herkunft Philip Roths noch nie erlebt. Absolute Empfehlung. - 8
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